Datenbank Spektrum (2015) 15:1–6 DOI 10.1007/s13222-015-0181-6 E D I T O R IA L Editorial Andreas Henrich · Gerhard Heyer · Christoph Schlieder · Theo Härder Online publiziert: 19. Februar 2015 © Springer-Verlag Berlin Heidelberg 2015 Schwerpunktthema: Informationsmanagement für Digital Humanities Mit dem vorliegenden Themenheft wollen wir ein Feld be- leuchten, dessen Wurzeln bis in die Anfänge der Informatik selbst zurück reichen. Die Nutzung IT-gestützter Verfahren in den Geisteswissenschaften ist keineswegs neu. Allerdings haben sich die sogenannten Digital Humanities in den letz- ten Jahren durch verschiedene Entwicklungen (Leistungs- steigerungen bei Hard- und Software, Fortschritte in Me- thoden und Algorithmen und nicht zuletzt der Aufbau von Infrastrukturen durch entsprechende Förderprogramme) so- wohl quantitativ als auch qualitativ weiterentwickelt. Für die Geisteswissenschaften bringt diese Entwicklung neue Mög- lichkeiten zur Bearbeitung ihrer Forschungsfragen mit sich. Parallel entstehen zum Teil neue und spezifische Anforde- rungen für die Informatik. Das Datenmanagement und die Analyse der Daten bilden dabei wichtige Bereiche der Digi- T. Härder (�) TU Kaiserslautern, 67663 Kaiserslautern Deutschland E-Mail: haerder@cs.uni-kl.de A. Henrich Fakultät WIAI, Medieninformatik, Otto-Friedrich-Universität Bamberg, An der Weberei 5, 96047 Bamberg, Deutschland E-Mail: andreas.henrich@uni-bamberg.de G. Heyer Institut für Informatik, Automatische Sprachverarbeitung, Universität Leipzig, Augustusplatz 10, 04109 Leipzig, Deutschland E-Mail: heyer@informatik.uni-leipzig.de Ch. Schlieder Fakultät WIAI, Angewandte Informatik in den Kultur-, Geschichts- und Geowissenschaften, Otto-Friedrich-Universität Bamberg, An der Weberei 5, 96047 Bamberg, Deutschland E-Mail: christoph.schlieder@uni-bamberg.de tal Humanities, die in diesem Themenheft exemplarisch an acht Beispielen dargestellt werden sollen. Der Begriff der Digital Humanities (bisweilen auch als eHumanities oder abkürzend DH bezeichnet) ist so facet- tenreich und schwer abzugrenzen wie der Begriff der Gei- steswissenschaften selbst. Zum einen liegt dies an der He- terogenität der geisteswissenschaftlichen Gegenstände und der Vielschichtigkeit der eingesetzten Methoden, zum ande- ren sind aber auch unterschiedliche Betrachtungsrichtungen möglich: • Eine Betrachtungsweise (und zwar die, die in diesem The- menheft auch weitestgehend eingenommen wird) bezieht sich auf die Unterstützung geisteswissenschaftlicher For- schungsarbeiten mit Methoden der digitalen Informations- verarbeitung sowie Forschungsfragen, die sich dadurch auch für die Informatik ergeben. Hier sind Aspekte der automatischen Textanalyse ebenso zu nennen wie Ansätze zum Forschungsdatenmanagement, der Analyse von 3D- Modellen oder der Geoinformatik. • In einer zweiten Betrachtungsweise wird die Informatik selbst bzw. die Software- und Systementwicklung Gegen- stand geisteswissenschaftlicher Forschung. Dabei wird die Geschichte der Informatik und der historische Kontext ih- rer Entstehung ebenso reflektiert wie digitale Kunst oder die Rolle von Texten (Dokumentation, Quellcode etc.) sowie Interaktionsstilen in der Informatik. Solche ohne Zweifel wichtigen Fragestellungen sind aber von der oben genannten Betrachtungsweise abzugrenzen. • Schließlich stellt auch die soziologische, philosophische oder anthropologische Betrachtung der Auswirkungen einer zunehmenden Digitalisierung ein wichtiges For- schungsgebiet dar, das aber ebenfalls von einer Unter- stützung geisteswissenschaftlicher Forschungsarbeit mit digitalen Methoden abzugrenzen ist. Dabei wird es – als 2 A. Henrich et al. Begleitforschung zu den Digital Humanities in der er- sten oben genannten Betrachtungsweise – sehr wichtig sein, in wissenschaftssoziologischer Betrachtungsweise die Auswirkungen der Digitalisierung auf die geisteswis- senschaftliche Forschung zu betrachten. Wenngleich wir im Hinblick auf die Zielsetzung des Datenbank-Spektrums in diesem Themenheft den ersten Blickwinkel einnehmen wollen, wäre eine Einstufung der Digital Humanities als „weitere Bindestrich-Informatik“ zu kurz gegriffen. Um die Betrachtung geisteswissenschaftli- cher Forschungsfragen im Hinblick auf ihre Unterstützung durch digitale Methoden zielgerichtet durchführen zu kön- nen, ist eine methodische Kluft zu überwinden. Während bei einer Ingenieurinformatik und letztlich auch bei einer Wirt- schaftsinformatik von der Methodik und von den betrach- teten Forschungsfragen her eine gewisse Nähe zwischen der Informatik und dem jeweiligen Anwendungsbereich exi- stiert, sind die Unterschiede zwischen der Informatik und „den Geisteswissenschaften“ an dieser Stelle deutlich grö- ßer. Aus der Sicht der Datenbanktechnologie und des Infor- mation Retrieval stellt sich nun die Frage, welche neuen Herausforderungen sich aus den Digital Humanities für das Informationsmanagement ergeben. Facetten der „digitalen“ Geisteswissenschaften Der Begriff der Geisteswissenschaften selbst ist in der Ab- grenzung Gegenstand verschiedenster Diskussionen. Im Ver- ständnis der Digital Humanities reicht das Spektrum in der Regel über Geschichts-, Kunst-, Literatur-, Religions- und Sprachwissenschaften hinaus und umfasst auch kulturwis- senschaftliche, humanwissenschaftliche und sozialwissen- schaftliche Fächer. Hieraus ergibt sich für die Digital Hu- manities ein Methodenrepertoire, das von digitalen Textedi- tionen in der Mediävistik über soziale Netzwerkanalysen in der Kommunikationswissenschaft bis zu kognitiven Model- lierungen in der Psychologie und 3D-Rekonstruktionen in der Bauforschung reicht. Die inhaltliche Breite der Digital Humanities drückt dabei auch ein verstärktes Interesse an interdisziplinären Forschungszusammenhängen aus. Im Gegensatz zu den Natur- und Ingenieurwissenschaf- ten haben die Geisteswissenschaften in der Breite erst ver- gleichsweise spät informatische Methoden eingesetzt. Dies schmälert nicht die Bedeutung mancher Pionierprojekte. So wurde der digitale Thesaurus Linguae Graecae bereits 1972 begründet und Geoinformationssysteme können sogar auf eine noch längere Nutzung verweisen. Der späte Zugang zu informatischen Methoden betrifft denn auch weniger die Verwendung digitaler Medien in einzelnen Projekten als die Umstellung auf integrierte digitale Abläufe in der Breite der wissenschaftlichen Arbeit. Der Hauptgrund für die Ungleichzeitigkeit, mit der sich die Informationstechnologien in den verschiedenen Wissen- schaften verbreiteten, liegt in der unterschiedlichen Kom- plexität der zu lösenden Probleme und den eingesetzten Me- thoden. In den Natur- und Ingenieurwissenschaften sind die Primärdaten oft Messdaten, die leicht in digitale Form ge- wandelt werden können und sich ohne Informationsverlust als Tabellen darstellen und statistisch verarbeiten lassen. Die Primärdaten in den Geisteswissenschaften sind dagegen meist Texte, etwa Archivalien, die den Geschichtswissen- schaften als Quellen dienen. Daneben treten materielle Kul- turgüter und deren digitale Repräsentationen in Form von Bildern, 3D-Modellen oder Metadaten, die kontextualisiert und interpretiert werden müssen. Dieser Gegensatz – struk- turierte Daten der Naturwissenschaften, unstrukturierte oder semi-strukturierte Daten der Geisteswissenschaften – erklärt einen Teil der spezifischen Anforderungen der Geisteswis- senschaften. Texte spielen in den Digital Humanities nach wie vor eine zentrale Rolle. Auf der anderen Seite steigt aber die Bedeu- tung der Dokumentation materieller Kulturgüter sowie sozia- ler Beziehungen (soziale Netzwerkanalyse, Social-Media- Mining). In einer zunächst methodisch zu vollziehenden, dann informatisch zu realisierenden medienübergreifenden Integration dieser Daten mit herkömmlichen Textdaten in Form von durchgängigen wissenschaftlichen Arbeitsabläu- fen liegt eine entscheidende Herausforderung für die Digital Humanities. Im letzten Jahrzehnt haben sich diesbezüglich informatische Lösungsansätze eröffnet, von denen zwei stell- vertretend erwähnt werden sollen, weil sie auch für Tenden- zen der Erweiterung des Betätigungsfelds der Digital Huma- nities stehen: die semantische Integration von verschieden strukturierten Datenquellen mit Technologien des Semantic Web (z. B. Linked-Data-Repositories) und die Social-Web- Technologien als Quelle für Verhaltensdaten sowie als Ver- breitungsmedium für wissenschaftliche Inhalte. Themen in diesem Heft Unseren Aufruf zur Einreichung von Beiträgen haben wir unter anderem gezielt an Projekte versandt, die vom Bundes- ministerium für Bildung und Forschung (BMBF) im Rahmen der Ausschreibung zur Förderung von Forschungs- und Ent- wicklungsvorhaben aus dem Bereich der eHumanities aus dem Jahre 2011 gefördert werden. Insgesamt wurden zwan- zig Beiträge für das Ihnen nun vorliegende Themenheft vor- geschlagen, von denen wir leider nur acht annehmen konn- ten. Natürlich spielt die Text- und Sprachverarbeitung dabei nach wie vor eine große Rolle. Immer stärker in den Blick kommen aber – wie oben bereits angerissen – auch Netz- werkstrukturen, raumbezogene Aspekte sowie andere Me- dientypen. Editorial 3 In den textbezogenen Geisteswissenschaften kann man bisweilen eine Kluft wahrnehmen zwischen Ansätzen des Close Reading, die die sorgfältige Interpretation einzelner Textpassagen in den Vordergrund stellen, und Verfahren, die unter dem von Franco Moretti eingeführten Begriff des Distant Reading zusammengefasst werden. Dabei werden große Textmengen quantitativ und statistisch analysiert. In ihrem Beitrag Content Analysis between Quality and Quanti- ty – Fulfilling Blended-Reading Requirements for the Social Sciences with a Scalable Text Mining Infrastructure widmen sich Matthias Lemke, Andreas Niekler, Gary S. Schaal und Gregor Wiedemann dieser scheinbaren Kluft. Sie stellen da- zu das vermittelnde Konzept des Blended Reading vor und präsentieren den Leipzig Corpus Miner als ein Werkzeug, das Blended Reading in den Sozialwissenschaften ermög- licht. Das Papier führt damit in ein zentrales Anwendungs- feld aus dem Bereich der Digital Humanities ein und zeigt interessante Möglichkeiten für das Datenmanagement und die Datenanalyse auf. Von besonderem Interesse in den textorientierten Geistes- wissenschaften ist oft die Aufdeckung von Argumentations- mustern. Der Beitrag von Constantin Houy, Tim Niesen, Jesús Calvillo, Peter Fettke, Peter Loos, Annika Krämer, Klaas Schmidt, Maximilian Herberger, Iris Speiser, Alfred Gass, Luc Schneider und Tim Philippi zu diesem Themen- feld trägt den Titel Konzeption und Implementierung eines Werkzeuges zur automatisierten Identifikation und Analy- se von Argumentationsstrukturen anhand der Entscheidun- gen des Bundesverfassungsgerichts im Digital-Humanities- Projekt ARGUMENTUM und widmet sich diesem Thema. Konzept, Architektur und Umsetzung eines entsprechenden Werkzeuges werden präsentiert und Einblicke in mögliche Anwendungen gegeben. Der Beitrag betrachtet damit einen sehr relevanten Aspekt der Digital Humanities im Bereich der Jurisprudenz und juristischer Textdatenbanken und dar- über hinaus. In der praktischen Arbeit der textorientierten Geistes- wissenschaften, beispielsweise den Literaturwissenschaften oder der Theologie, spielt auch die sogenannte textkritische Edition eine zentrale Rolle. In ihrem Beitrag Differenzanaly- se komplexer Textvarianten: Diskussion und Werkzeuge be- schreiben André Medek né Gießler, Marcus Pöckelmann, Thomas Bremer, Hans-Joachim Solms, Paul Molitor und Jörg Ritter den editionsphilologischen Textvergleich am Bei- spiel von zwei Editionen als eine besonders charakteristi- sche Anwendung in den Digital Humanities. Werkzeuge zum Textvergleich wie etwa das UNIX-Werkzeug diff erlauben es zwar, die Unterschiede zwischen zwei Texten darzustel- len, für die editionsphilologische Frage der Entstehung von Texten und des Zusammenhangs verschiedener Textvarian- ten müssen jedoch aufgabenspezifische Editionswerkzeuge bereit gestellt werden, wie sie im Projektvorhaben SaDA: Semiautomatische Differenzanalyse von komplexen Textva- rianten entwickelt werden. Ein weiterer Anwendungsfall von Textanalyseverfahren findet sich in den qualitativ arbeitenden Sozialwissenschaf- ten, in denen Daten aus qualitativer sozialwissenschaftlicher Forschung für eine sekundäranalytische Nachnutzung bereit- gestellt werden sollen. Der Beitrag Die Erschließung von Primärmaterial qualitativer Studien für die Sekundäranaly- se als Herausforderung für Sozialwissenschaften und Infor- matik von Volker Baethge-Kinsky und Segej Zerr beschreibt diese Anforderungen und skizziert, wie ein Werkzeug zur semi-automatischen Metadatengenerierung für diese Aufga- benstellung zum Einsatz kommen kann. Die Leistungsfähigkeit computerlinguistischer Verfahren hängt stark vom Korpus ab, auf dem die Lernalgorithmen trainiert werden. Andrea Horbach, Stefan Thater, Diana Stef- fen, Peter M. Fischer, Andreas Witt und Manfred Pinkal un- tersuchen in Internet Corpora: A Challenge for Linguistic Processing, wie sich unterschiedliche Zusammensetzungen des Korpus auf die Qualität der Wortartenanalyse (Part-of- Speech-Tagging) von Twitter-Nachrichten auswirken. Im Beitrag „im Zentrum eines Netzes [...] geistiger Fä- den“. Erschließung und Erforschung thematischer Zusam- menhänge in heterogenen Briefkorpora beschreiben Vera Hildenbrandt, Roland S. Kamzelak, Paul Molitor und Jörg Ritter einen semi-automatischen Ansatz zur Unterstützung der kollaborativen Verschlagwortung heterogener Briefkor- pora. Die manuelle Verschlagwortung wird dabei basierend auf klassischen IR-Verfahren durch die automatische Ex- traktion vermeintlich sinntragender Stichwörter unterstützt. Im Anschluss erfolgt eine semiautomatische Zuordnung von Schlagwörter zu diesen Stichwörtern. Die Arbeit ist im BMBF-Projekt „Vernetzte Korrespondenzen. Erforschung und Visualisierung sozialer, räumlicher, zeitlicher und the- matischer Netze in Briefkorpora“ entstanden und zeigt auf, wie interaktive Werkzeuge die Erschließung spezieller Do- kumentarten unterstützen können. Die beiden weiteren Beiträge zum Schwerpunktthema ha- ben zwar ebenfalls Bezüge zu Texten, sie zeigen aber bei- spielhaft medienübergreifende Aspekte auf. So treten Proble- me der Geometrieverarbeitung in den Digital Humanities na- türlich im Zusammenhang mit Fragestellungen der Archäo- logie oder Bauforschung auf. Gerfrid Müller, Frank Wei- chert, Denis Fisseler, Michele Cammarosano, Daniel Bach- mann und Jörg Günnewig zeigen in ihrem Beitrag über die Modellierung einer raumbezogenen Datenbank zur Reprä- sentation und Analyse syntaktischer und semantischer Merk- male von Keilschrifttafeln aber einen interessanten anderen Anwendungsbereich. Beschrieben wird ein Verfahren, wel- ches Keilschrift auf 3D-Geometriemodellen von Tontafel- fragmenten analysiert und so die Tafelfragmente identifiziert, die von der gleichen Tontafel stammen. Schließlich führen auch musikwissenschaftliche Editi- onsprinzipien zu neuartigen Anforderungen an das Daten- management, welches den Notentext mit seinen Überar- 4 A. Henrich et al. beitungsstufen, musikwissenschaftliche Anmerkungen und Tondokumente aufeinander beziehen muss. Im Projektbe- richt Das Gesamtkunstwerk Oper aus Datensicht – Aspekte des Umgangs mit einer heterogenen Datenlage im BMBF- Projekt Freischütz Digital stellen Daniel Röwenstrunk, Tho- mas Prätzlich, Thomas Betzwieser, Meinard Müller, Gerd Szwillus und Joachim Veit eine entsprechende Systemarchi- tektur vor, die Tondokumente mit Hilfe von referenzbasierter Audiosegmentierung dem Notentext zuordnet. Zusammenfassung und Ausblick Die Digital Humanities als wichtiges und herausforderndes Anwendungsfeld für Datenbanktechnologie und Information Retrieval bringen neben fachlichen Aspekten (wie sie in den Beiträgen zu diesem Heft beschrieben werden) auch zahl- reiche weitere Fragen hervor: Welche Konsequenzen erge- ben sich für Lehrangebote in der Informatik im Allgemeinen und zu Datenbanktechnologie und Information Retrieval im Besonderen? Sind auf Seiten der Informatik und in der Ge- sellschaft für Informatik entsprechende Überlegungen und Strukturen zur Bündelung der Initiativen zu Digital Huma- nities sinnvoll? Im Hinblick auf die Lehre sind in den vergangenen Jahren zahlreiche Studiengänge und Nebenfachangebote zum Be- reich der Digital Humanities entstanden. Einen ersten Über- blick gab 2011 die Broschüre „Digitale Geisteswissenschaf- ten“.1 In fast allen Angeboten kommen in unterschiedlich großem Umfang auch Lehrinhalte zum Datenmanagement, zur Datenbanktechnologie und zum Information Retrieval vor. Für die Einordnung der Angebote wurde dabei das in Abb. 1 dargestellte Modell entwickelt.2 Es erlaubt eine Auf- schlüsselung der Lehrinhalte nach den Bereichen a bis e ge- mäß der am unteren Rand der Abbildung angegebenen Skala. Im Rahmen des BMBF-Projektes DARIAH-DE3 wur- de zum Bereich d ein sogenannter Informatik-Kern be- schrieben4. Dieser versucht ein Minimum an erforderlichen Kompetenzen in Informatik und Angewandter Informatik im Umfang von 32 Credit Points zu beschreiben. Diese werden zu gleichen Teilen auf Abstrakte Grundkenntnis- se, Skills/Programmieren, Modelle und Modellieren sowie inhaltliche Anwendungen aufgeteilt. Dabei sind algorith- 1DARIAH-DE: Broschüre „Digitale Geisteswissenschaften“. Hg. vom CCeH, Universität zu Köln. Erstellt im Rahmen des Projekts DARIAH-DE; gefördert vom BMBF (2011). http://dig-hum.de/sites/dig-hum.de/files/cceh_broschuereweb.pdf 2Sahle, P.: DH studieren! Auf dem Weg zu einem Kern- und Referenz- curriculum der Digital Humanities. DARIAH-DE Working Papers Nr. 1. Göttingen: GOEDOC 2013, URN: urn:nbn:de:gbv:7-dariah-2013-1- 5 (2013), S. 28 3https://de.dariah.eu/; letzter Abruf 12.12.2014 4Nähere Informationen hierzu finden sich auch bei Sahle. Inter-/Trans- Disziplinarität Gegenstands- orien erung Theorien Methoden Fragestellungen Angewandte Informa k a b c d e Geisteswissenscha en Informa kDH Abb. 1 DH an der Schnittfläche von Geisteswissenschaften und Infor- matik mische Grundlagen ebenso vorgesehen, wie Programmier- kenntnisse oder X-Technologien. Auch Datenmanagement (einschließlich relationaler und nicht-relationaler Datenmo- delle), DBMS und Data-Warehousing werden im Umfang von mindestens 14 Doppelstunden vorgeschlagen. Studierende in DH-Studiengängen werden daher in Zu- kunft verstärkt auch Lehrangebote zu Datenbanken und In- formation Retrieval nachfragen. Ob hierfür spezielle Mo- dule sinnvoll sind oder ob eine Nutzung der Angebote für Informatik-Studierende wünschenswert ist, hängt natürlich von vielen Faktoren ab und ist individuell zu klären. Sinn- voll erscheint es aber in jedem Fall, Anwendungen aus dem Feld der DH in der Lehre zu Datenbanken und Information Retrieval zu betrachten. Neben der zunehmenden Bedeutung des Anwendungsfeldes können den Studierenden so auch die verschiedenen Einsatzmöglichkeiten der Datenbanktechno- logie an interessanten Beispielen verdeutlicht werden. Wir würden uns freuen, wenn das vorliegende Schwerpunktheft auch hierzu einige Anregungen geben kann. Im Bereich der Fachorganisationen gründete sich 2013 der Verband Digital Humanities im deutschsprachigen Raum5 (DHd) als assoziierter Regionalverband der Euro- pean Association for Digital Humanities6 (EADH). Auf übergeordneter Ebene ist die EADH wiederum Mitglied in der Dachorganisation The Alliance of Digital Humanities Or- ganizations7 (ADHO). Auch auf Seiten der Computerlinguistik und der Informa- tik haben sich Arbeitskreise zum Thema gebildet. So verfolgt der Arbeitskreis Computerlinguistik für Digital Humanities (CL4DH) in der Gesellschaft für Sprachtechnologie & Com- puterlinguistik das Ziel „die Leistungsfähigkeit computer- linguistischer Werkzeuge und Verfahren für den Einsatz in 5http://www.dig-hum.de/; letzter Abruf 4.12.2014 6http://eadh.org/; letzter Abruf 12.12.2014 7http://adho.org/; letzter Abruf 12.12.2014 http://dig-hum.de/sites/dig-hum.de/files/ccehprotect LY1 extunderscore broschuereweb.pdf https://de.dariah.eu/ http://www.dig-hum.de/ http://eadh.org/ http://adho.org/ Editorial 5 den Digital Humanities zu befördern“8. In der Gesellschaft für Informatik hat sich im Dezember 2014 ein Arbeitskreis Digital Humanities im Fachbereich Informatik und Gesell- schaft (IUG) gegründet. Wegen der Bedeutung des Themas wäre es sehr wünschenswert, wenn sich hier auch verstärkt Mitglieder aus dem Fachbereich Datenbanken und Informa- tionssysteme engagieren würden. Community-Beiträge in diesem Heft Nachdem Albrecht Blaser im Datenbank-Rundbrief (Ausga- be 16, November 1995) die ersten zehn Jahre unserer BTW- Tagung sehr detailliert beschrieben und nach verschiedenen Kriterien statistisch ausgewertet hatte, haben Theo Härder und Erhard Rahm in einem Community-Beitrag 30 Jah- re „Datenbanksysteme für Business, Technologie und Web“ – Die BTW im Wandel der Datenbank-Zeiten die Aufga- be übernommen, anlässlich ihres 30. Geburtstags ihre ge- samte bisherige „Lebenszeit“ zu betrachten. Neben umfang- reichen statistischen Auswertungen zum sich wandelnden BTW-Themenspektrum und zu den Beitragsbeteiligungen von Universitäten, Forschungsorganisationen und der Indu- strie konnte zum ersten Mal auch eine genaue Zitationsana- lyse aller BTW-Beiträge seit 1985 durchgeführt werden. In diesem Heft bietet die Rubrik „Dissertationen“ einen beachtlichen Umfang, da sie zwölf Kurzfassungen von Dis- sertationen aus der deutschsprachigen DBIS-Community präsentieren kann. Die Rubrik „Community“ enthält schließlich unter News neben einer Kurzdarstellung der beiden neuen Big-Data- Kompetenzzentren in Berlin und Dresden/Leipzig weitere aktuellen Informationen aus der DBIS-Gemeinde. Künftige Schwerpunktthemen 1 Data Management for Mobility Mobility is a major factor in our society and daily life. Thus, approaches for data management need to address the resul- ting dynamics, geospatial and temporal relationships, and distribution of resources. In Web design, the methodology of “mobile first”—developing new Web applications for mobile usage first and adapt it later for the desktop case—is widely embraced by industry. However, it often only considers the user interface and not the data management. This special is- sue addresses novel approaches and solutions for mobile data management. We invite submissions on original research as well as overview articles covering topics from the following non-exclusive list: 8http://www.gscl.org/ak-dh.html; letzter Abruf 12.12.2014 • Data management for mobile applications • Context awareness in mobile applications • Analytic techniques in mobile applications • Management of moving objects • Data-intensive mobile computing and cloud computing • Data stream management • Complex event processing • Case studies and applications • Foundations of data-intensive mobile computing Expected size of the paper: 8–10 pages (double-column) Issue delivery: DASP-2-2015 (July 2015) Guest editors: Bernhard Mitschang, University of Stuttgart bernhard.mitschang@ipvs.uni-stuttgart.de Daniela Nicklas, University of Bamberg daniela.nicklas@uni-bamberg.de 2 Best Workshop Papers of BTW 2015 This special issue of the “Datenbank-Spektrum” is dedicated to the Best Papers of the Workshops running at the BTW 2015 at the University of Hamburg. The selected Workshop contributions should be extended to match the format of regular DASP papers. Paper format: 8–10 pages, double column Selection of the Best Papers by the Workshop chairs and the guest editor: April 15th, 2015 Guest editor: Theo Härder, University of Kaiserslautern, haerder@cs.uni-kl.de Deadline for submissions: June 1st, 2015 3 Big Data & IR The term Big Data refers to data and respective processing strategies, which, due to their sheer size, require a data center for the processing, and which become available through the ubiquitous computer and sensor technology in many facets of everyday life. Interesting scientific questions in this regard are the organization and management of Big Data, but also the identification of problems that now can be studied and better understood through the collection and analysis of Big Data. In the context of information retrieval as the purposeful search for relevant content, there are two main challenges: http://www.gscl.org/ak-dh.html 6 A. Henrich et al. (1) retrieval in Big Data and (2) improved retrieval because of Big Data. Retrieval in Big Data focuses on the organization, the ma- nagement, and the quick access to Big Data, but also addres- ses the creative process of identifying interesting research questions that can only be understood and answered in Big Data. Besides the development of powerful frameworks for the maintenance and analysis of text, multimedia, sensor, and simulation data, an important research direction is the que- stion of what kind of insights Big Data may give us today and in the future. The second challenge in the context of Big Data & IR is the improvement of retrieval approaches through Big Data. Examples include the classic question of improved Web or eCommerce search via machine learning on user behavior data, the usage of user context for retrieval, or the exploitation of semantic data like Linked Open Data or knowledge graphs. We are looking for contributions from researchers and practitioners in the above described context. The contributions may be submitted in German or in Eng- lish and should observe a length of 8–10 pages in the Datenbank-Spektrum format (cf. the author guidelines at www.datenbank-spektrum.de). Important dates: • Notice of intent for a contribution: August 15th, 2015 • Deadline for submissions: October 1st, 2015 • Issue delivery: DASP-1-2016 (March 2016) Guest editors: Matthias Hagen, Universität Weimar matthias.hagen@uni-weimar.de Benno Stein, Universität Weimar benno.stein@uni-weimar.de Editorial 1 Data Management for Mobility 2 Best Workshop Papers of BTW 2015 3 Big Data & IR << /ASCII85EncodePages false /AllowTransparency false /AutoPositionEPSFiles true /AutoRotatePages /None /Binding /Left /CalGrayProfile (Gray Gamma 2.2) /CalRGBProfile (sRGB IEC61966-2.1) /CalCMYKProfile (U.S. Web Coated \050SWOP\051 v2) /sRGBProfile (sRGB IEC61966-2.1) /CannotEmbedFontPolicy /Warning /CompatibilityLevel 1.4 /CompressObjects /Off /CompressPages true /ConvertImagesToIndexed true /PassThroughJPEGImages true /CreateJobTicket false /DefaultRenderingIntent /Perceptual /DetectBlends true /DetectCurves 0.1000 /ColorConversionStrategy /sRGB /DoThumbnails true /EmbedAllFonts true /EmbedOpenType false /ParseICCProfilesInComments true /EmbedJobOptions true /DSCReportingLevel 0 /EmitDSCWarnings false /EndPage -1 /ImageMemory 1048576 /LockDistillerParams true /MaxSubsetPct 100 /Optimize true /OPM 1 /ParseDSCComments true /ParseDSCCommentsForDocInfo true /PreserveCopyPage true /PreserveDICMYKValues true /PreserveEPSInfo true /PreserveFlatness false /PreserveHalftoneInfo false /PreserveOPIComments false /PreserveOverprintSettings true /StartPage 1 /SubsetFonts false /TransferFunctionInfo /Apply /UCRandBGInfo /Preserve /UsePrologue false /ColorSettingsFile () /AlwaysEmbed [ true ] /NeverEmbed [ true ] /AntiAliasColorImages false /CropColorImages false /ColorImageMinResolution 149 /ColorImageMinResolutionPolicy /OK /DownsampleColorImages true /ColorImageDownsampleType /Bicubic /ColorImageResolution 150 /ColorImageDepth -1 /ColorImageMinDownsampleDepth 1 /ColorImageDownsampleThreshold 1.50000 /EncodeColorImages true /ColorImageFilter /DCTEncode /AutoFilterColorImages true /ColorImageAutoFilterStrategy /JPEG /ColorACSImageDict << /QFactor 0.40 /HSamples [1 1 1 1] /VSamples [1 1 1 1] >> /ColorImageDict << /QFactor 0.15 /HSamples [1 1 1 1] /VSamples [1 1 1 1] >> /JPEG2000ColorACSImageDict << /TileWidth 256 /TileHeight 256 /Quality 30 >> /JPEG2000ColorImageDict << /TileWidth 256 /TileHeight 256 /Quality 30 >> /AntiAliasGrayImages false /CropGrayImages false /GrayImageMinResolution 149 /GrayImageMinResolutionPolicy /OK /DownsampleGrayImages true /GrayImageDownsampleType /Bicubic /GrayImageResolution 150 /GrayImageDepth -1 /GrayImageMinDownsampleDepth 2 /GrayImageDownsampleThreshold 1.50000 /EncodeGrayImages true /GrayImageFilter /DCTEncode /AutoFilterGrayImages true /GrayImageAutoFilterStrategy /JPEG /GrayACSImageDict << /QFactor 0.40 /HSamples [1 1 1 1] /VSamples [1 1 1 1] >> /GrayImageDict << /QFactor 0.15 /HSamples [1 1 1 1] /VSamples [1 1 1 1] >> /JPEG2000GrayACSImageDict << /TileWidth 256 /TileHeight 256 /Quality 30 >> /JPEG2000GrayImageDict << /TileWidth 256 /TileHeight 256 /Quality 30 >> /AntiAliasMonoImages false /CropMonoImages false /MonoImageMinResolution 599 /MonoImageMinResolutionPolicy /OK /DownsampleMonoImages true /MonoImageDownsampleType /Bicubic /MonoImageResolution 600 /MonoImageDepth -1 /MonoImageDownsampleThreshold 1.50000 /EncodeMonoImages true /MonoImageFilter /CCITTFaxEncode /MonoImageDict << /K -1 >> /AllowPSXObjects false /CheckCompliance [ /None ] /PDFX1aCheck false /PDFX3Check false /PDFXCompliantPDFOnly false /PDFXNoTrimBoxError true /PDFXTrimBoxToMediaBoxOffset [ 0.00000 0.00000 0.00000 0.00000 ] /PDFXSetBleedBoxToMediaBox true /PDFXBleedBoxToTrimBoxOffset [ 0.00000 0.00000 0.00000 0.00000 ] /PDFXOutputIntentProfile (Coated FOGRA27 \050ISO 12647-2:2004\051) /PDFXOutputConditionIdentifier (FOGRA27) /PDFXOutputCondition () /PDFXRegistryName (http://www.color.org) /PDFXTrapped /False /CreateJDFFile false /Description << /ENU ([Based on '[SpringerOnline_1003_Acro8]'] Use these settings to create Adobe PDF documents best suited for high-quality prepress printing. 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