key: cord-018393-5jlqn7wq authors: Finke, Ernst-Jürgen; Tomaso, Herbert; Frangoulidis, Dimitrios title: Bioterrorismus, infektiologische Aspekte date: 2011-12-14 journal: Lexikon der Infektionskrankheiten des Menschen DOI: 10.1007/978-3-642-17158-1_3 sha: doc_id: 18393 cord_uid: 5jlqn7wq Infektionskrankheiten sind ständige Begleiter und gefürchtete Geißeln der Menschheit. Pest und Pocken versetzen als todbringende Seuchen die Menschen nicht erst seit dem Altertum in Schrecken (lat.: terror). Archaische Ängste und vor allem eine hohe Medienaufmerksamkeit sorgen immer wieder für Panik und irrationale Reaktionen: Im indischen Surat setzte im Herbst 1994 während eines ungewöhnlichen Pestausbruchs eine Massenflucht ein, nachdem die Presse den Verdacht auf Lungenpest und terroristische Anschläge verbreitet hatte. Über 800.000 Menschen, darunter auch zahlreiche Ärzte und Pflegekräfte, verließen daraufhin ihre Arbeitsplätze und Wohnorte. Allein die drastischen Flug- und Handelsbeschränkungen brachten Indien einen ökonomischen Schaden von etwa 3 Milliarden US $. . Als Bioterrorismus wird gewöhnlich eine Drohung mit oder der Einsatz von biologischen Waffen, biologischen Kampfstoffen und vergleichbaren biologischen Agenzien durch Staaten, Gruppen oder Einzelpersonen aus politischen, militärischen, religiösen, ökonomischen oder anderen Beweggründen bezeichnet. Angedrohte oder realisierte bioterroristische Anschläge verfolgen oft die Absicht, physische und psychische Schäden auszulösen und Bevölkerungsgruppen in Angst und Panik zu versetzen und zu demoralisieren. Damit wird bezweckt, eine Gesellschaft wirtschaftlich zu schwächen, politisch zu destabilisieren oder sogar zu paralysieren. Aber allein schon blinde Alarme ("weißes Pulver") durch Trittbrettfahrer und gezielte Desinformation ("Pockenpandemie", "Bioterror") können ähnlich wirken und eine Massenhysterie auslösen. Mit einem Massenanfall an Geschädigten wäre insbesondere zu rechnen, wenn B-Kampfmittel aus geheimen staatlichen B-Waffenarsenalen genutzt und extrem hohe Dosen "professioneller" biologischer Kampfstoffe ausgebracht würden. Experten gehen davon aus, dass gegenwärtig eine derartige biologische Bedrohung sehr unwahrscheinlich ist. Dafür sprechen auch verschiedene historische Analysen von Ereignissen, bei denen biologische Agenzien gegen Personen eingesetzt wurden. So kam es im Zeitraum von 1900 bis 2001 weltweit lediglich zu 77 biologischen Ereignissen, wobei in den letzten 100 Jahren in den USA weniger als 10 Menschen durch biologische Anschläge getötet wurden [24] . Biologische Kampfstoffe sind zu nicht friedlichen Zwecken produzierte vermehrungsfähige Organismen und daraus gewonnene physiologisch aktive Stoffe, die Tod oder Krankheit bei Mensch, Tier und Pflanze verursachen können. Über 30 Arten und Typen von Krankheitserregern und Toxinen (7 Tab. 1) gelten nach Ansicht internationaler Expertengremien und der US-amerikanischen Centers for Disease Control and Prevention (CDC) als potenzielle B-Kampfstoffe [9, 34, 36, 38] . Sie werden häufig auch als sogenannte "dual threat", "critical", "select" oder "biologische Agenzien" bezeichnet. Einige der in Tab. 1 aufgeführten Agenzien sind aus bisher offengelegten B-Waffen-Programmen bekannt, wurden schon einmal waffenfähig gemacht oder bei terroristischen bzw. kriminellen Aktionen eingesetzt. Es handelt sich dabei um besonders wirksame mikrobielle, pflanzliche und tierische Toxine sowie hoch virulente Stämme verschiedener natürlich vorkommender human-und tierpathogener Bakterien-, Viren-und Pilzarten. Einige sind aufgrund ihrer Dauerformen (z. B. Sporen von B. anthracis) besonders umweltresistent und bleiben dadurch in Aerosolform in der Luft für mehrere Stunden infektiös. Die Mehrzahl der als biologische Agenzien infrage kommenden Mikroorganismen sind Zoonoseerreger, von denen einige beim Menschen gefährliche, d. h. lebensbedrohliche und hoch ansteckende, Infektionskrankheiten verursachen können (7 Tab. 1, 2 und 3) . Sie treten in Deutschland normalerweise nicht oder sehr selten auf. Infektionen mit den meisten dieser Krankheitserreger verlaufen überwiegend klinisch manifest. Unbehandelt weisen sie eine schlechte Prognose und relativ hohe Letalität auf. Abgesehen von Pocken, Lungenpest und bestimmten viralen hämorrhagischen Fiebern ist eine Übertragung von Mensch zu Mensch selten. Angesichts der fehlenden oder geringen Inzidenz derartiger "exotischer" Krankheiten kann eine valide Diagnostik nur in wenigen hoch spezialisierten Referenz-, Konsiliar-und Expertenlaboratorien der Schutzstufen 3 oder 4 gewährleistet werden. Wirksame Mittel zur kausalen Therapie und zur Immun-sowie Chemoprophylaxe sind entweder nicht oder nur begrenzt verfügbar. So könnten z. B. bestimmte, in Deutschland nicht zugelassene, Impfstoffe gegen Pest, Anthrax, Tularämie oder Pocken erst bei Eintritt eines biologischen Schadensereignisses freigegeben werden. Daher würde ein Angriff mit Erregern gefährlicher Infektionskrankheiten aufgrund des hohen epidemischen Potenzials und der unzureichenden Immunität einer ungeschützt exponierten Bevölkerung schwer- Alle bisher bekannt gewordenen biologischen Drohungen und Anschläge mit terroristischem oder kriminellem Hintergrund zeigen: Es ist nahezu unmöglich, rechtzeitig festzustellen, wer biologische Kampfstoffe besitzt oder anzuwenden gedenkt. Und selbst wenn man unmittelbar vor einem wahrscheinlichen biologischen Anschlag stünde, ist nicht exakt vorauszusagen, von wem, gegen wen, wann und wo welches B-Agens in welcher Menge, wie oft und auf welche Weise zum Einsatz käme. Aus infektiologischer und epidemiologischer Sicht sind daher folgende Aspekte beachtenswert: Biologische Anschläge werden höchstwahrscheinlich unangekündigt und verdeckt ausgeführt. Bei einer simultanen Infizierung größerer Personengruppen müssen nicht alle Exponierten in gleichem Maße geschädigt werden. Je nachdem, in welcher Menge, wann und wie oft biologische Agenzien eingesetzt werden, kann eine unterschiedlich große Zahl von Menschen entweder gleichzeitig oder zeitlich versetzt an demselben oder an unterschiedlichen Orten betroffen sein. Einmal als Aerosol oder durch Kontamination von Lebensmitteln und Trinkwasser ausgebracht, wären selbst extrem hohe Erregerkonzentrationen mit menschlichen Sinnen nicht erfassbar. Dabei würde eine nicht gewarnte und folglich ungeschützte Zielpopulation äußerst wirksam infiziert. Sofern "professionelle" B-Kampfstoffe oder nicht endemische Erreger als B-Agenzien ausgebracht würden, träfen sie auf eine voll empfängliche Population, in der dann ein erheblicher Anteil der Exponierten erkranken dürfte. Nach Ablauf der minimalen Inkubationszeit würden sich eine oder mehrere primäre Explosivepidemien mit variierender Intensität entwickeln. Im Falle übertragbarer Krankheiten können in Abhängigkeit von der Kontaktrate und Empfänglichkeit der Exponierten weitere Epidemiewellen folgen. Bei Erregern gefährlicher Infektionskrankheiten dürften nicht nur Infektionen durch Inhalation von B-Agenzien fulminant verlaufen, sondern auch nach oraler Aufnahme von massiv kontaminierten Lebensund Genussmitteln oder Trinkwasser. Explosive Aus-bruchsgeschehen wären aber ebenso nach einer Exposition gegen einheimische Krankheitserreger, z. B. Salmonellen, Shigellen oder Noroviren, zu erwarten, gegen die zumeist keine belastbare Immunität bestünde. So haben Anhänger der Rajneesh-Sekte in The Dallas (US-Staat Ohio) im Jahre 1984 unbemerkt Salatbüfetts einiger Restaurants mit Salmonella Typhimurium kontaminiert, um eine Gemeindewahl zu beeinflussen. Dadurch kam es zu mehreren Salmonellose-Ausbrüchen mit insgesamt 751 Erkrankten, von denen 45 stationär behandelt werden mussten. Im Jahre 1995 "beimpfte" ein Mitarbeiter eines medizinischen Zentrums in Texas (USA) Gebäck mit Shigella dysenteriae Typ 2 und verursachte damit eine Shiga-Ruhr bei zwölf seiner Kollegen. Für ihre Straftaten nutzten die Täter übrigens Bakterienstämme aus den Laboratorien, in denen sie beschäftigt waren. Fazit: Aufgrund der Vielzahl potenzieller B-Agenzien und Ausbringungsmöglichkeiten einerseits und der Heterogenität (Alter, Geschlecht, Immunität, Disposition) der gefährdeten Population andererseits ist mit einem außerordentlich großen Spektrum biologischer Szenarien und Krankheitsformen und -verläufen zu rechnen (7 Tab. 2) . Daher können mögliche Szenarien nicht vorausgesagt und das Schadensausmaß eines biologischen Anschlags nur schwer abgeschätzt werden. Hinzu kommt, dass ohne Hinweise auf einen unmittelbar bevorstehenden oder erfolgten Angriff biologische Agenzien in der Umwelt, wenn überhaupt, erst sehr spät festzustellen sind. Aufgrund der biologischen und physikalischen Alterung vegetativer Bakterienformen und Viren bestünden Chancen für einen erfolgreichen Erregernachweis unmittelbar nach einem Anschlag und auch noch nach einigen Wochen bei Einsatz umweltresistenter Agenzien, z. B. Anthraxsporen oder Coxiella burnetii. Ein biologischer Wirkungsherd (= potenziell verseuchte Räume, Objekte oder Gebiete einschließlich Flora, Personen, Tierbeständen, Technik) lässt sich daher anfangs kaum exakt lokalisieren und der Umfang der Kontamination nur mit einem enormen technischen und zeitlichen Aufwand bestimmen. Somit besteht die Gefahr, dass äußerlich kontaminierte oder schon infizierte Exponierte den Wirkungsherd ohne vorherige Dekontamination verlassen. Dabei könnten sie B-Kampfstoffe oder biologische Agenzien mit ihrer Kleidung oder über genutzte Verkehrsmittel weiter verbreiten und sekundär Infektionen an anderen Orten auslösen. Deshalb gilt es, frühzeitig einen "reinen" Absperrbereich (grüne Zone) für die Behandlung und Betreuung der Betroffenen, einen Übergangsbereich (gelbe Zone) zur Dekontamination und zum Ausschleusen und einen "unreinen" Gefahren-bzw. Kontaminationsbereich (rote Zone) festzulegen [4, 11] . "Eine schwere Krankheit lässt sich anfangs leicht heilen, aber schwer erkennen. Wenn sie sich jedoch verstärkt, kann man sie leicht erkennen, aber nur schwer heilen." (Nicolo Macchiavelli, 1449 -1527 Es ist wenig wahrscheinlich, dass biologische Anschläge rechtzeitig als solche erkannt werden, sofern kein automatisches Monitoring mit einem zuverlässigen Echtzeit-Nachweis von B-Agenzien existiert. In der Praxis wird man erst durch einen ungewöhnlichen Krankheitsausbruch bzw. ein außergewöhnliches Seuchengeschehen in der Bevölkerung oder auch in Tierbeständen aufmerksam werden (7 Tab. 5) . Ein Ausbruch stellt ein gehäuftes Auftreten von zwei und mehr Erkrankungs-oder Todesfällen in engem epidemiologischem Zusammenhang dar. Nicht selten bilden sie die Anfangsphase von Epidemien. Ungewöhnlich sind Ausbrüche dann, wenn sie in ihren ökologischen, epidemiologischen, infektiologischen und mikrobiologischen Merkmalen von der "Norm" abweichen. Als "Norm" gilt dabei das typische Auftreten einer Infektionskrankheit entsprechend dem erwartungsgemäßen saisonalen, geo-und demografischen Verteilungsmuster und dem bekannten klinischen Erscheinungsbild. Verdacht auf den Einsatz von B-Agenzien bzw. einen ungewöhnlichen Krankheitsausbruch besteht, wenn der Erreger nicht endemisch ist, die Krankheit wie im Fall der Pocken als ausgerottet gilt oder keine Exposition in einem Endemiegebiet im Ausland oder bei Labortätigkeiten stattgefunden haben kann. Auffällig sind auch atypische, bei natürlicher Infektion unübliche, Krankheitsverläufe, z. B. Inhalationsmilzbrand und primäre Pestpneumonie, oder auffällig hohe Manifestations-und Letalitätsraten. Für eine nicht natürliche Ursache können auch extrem kurze Inkubationszeiten und der Nachweis "exotischer" Erreger oder einer sonst nicht beobachteten Multiresistenz bei einer endemischen Erregerart sprechen. Wichtige Kriterien für die Aufklärung der Ursachen können zusätzlich nachrichtendienstliche oder kriminalpolizeiliche Hinweise auf eine biologische Bedrohung bilden. Die Erkennung eines nicht natürlich verursachten Krankheitsgeschehens würde zusätzlich erschwert, wenn man bisher unbekannte bzw. gentechnisch manipulierte Agenzien oder endemisch vorkommende Erreger ausbrächte. Im letzteren Falle würden, analog zu den beiden o. a. Anschlägen mit Salmonellen und Shigellen, "natürliche" Seuchengeschehen vorgetäuscht. Deshalb sind eine kontinuierliche epidemiologische Überwachung von Infektionskrankheiten und konsequente Einhaltung der Meldepflicht nach § § 6 und 7 Infektionsschutzgesetz (IfSG) sowie der Übermittlung gemäß § 12 Abs. 1 des IfSG sowie bei Zoonosen gemäß der Tierseuchenerregerverordnung notwendig [40, 41] . Auf EU-Ebene bestehen zwei Frühwarnsysteme, das "Early Warning"-System für Infektionskrankheiten und das BICHAT-System (= Biological, Chemical and Atomic Threats). Darüber werden alle Mitgliedsstaaten per E-Mail unverzüglich bei besonderen Ereignissen informiert [2, 6] . Hinweise auf das Vorkommen und die Ausbreitung ungewöhnlicher Krankheitsausbrüche bieten neben den Melde-und Frühwarnsystemen auch nationale und internationale Programme, Websites des Robert Koch-Instituts und der WHO, syndromorientierte und Laborsentinels sowie Netzwerke zur Überwachung (Surveillance) ausgewählter Infektionskrankheiten, z. B. Influenza, invasive Pneumokokken-Infektionen oder Gastroenteritiden [39] . Damit lassen sich relativ zeitnah untypische Anstiege in der Morbidität oder Mortalität, Abweichungen in der normalen demografischen, geografischen und saisonalen Verbreitung verfolgen. Außerdem können auch lokale oder regionale Häufungen (Cluster) und geno-oder phänotypische Besonderheiten endemischer, neu auftretender oder absichtlich freigesetzter Erreger erfasst werden Das setzt aber voraus, dass Ärzte, Tierärzte und konsultierte Laboratorien entsprechend eingebunden, sensibilisiert und geschult sind, um derartige besondere Ereignisse wahrzunehmen und frühzeitig zu alarmieren. Allerdings zeigen die bisherigen Erfahrungen, dass außergewöhnliche Seuchengeschehen nicht immer als biologische Anschläge erkannt werden. So wurde die nicht natürliche Genese der Salmonellen-Enteritisepidemie 1984 in den USA nur durch die Selbstanzeige eines Mitglieds der Rajneesh-Sekte, und zwar erst ein Jahr später, offenkundig. Nicht immer ist damit zu rechnen, dass sich Infektionen mit einem bestimmten B-Agens in allen Alters-, Berufs-oder Geschlechtsgruppen gleichermaßen klinisch manifestieren bzw. gleich schwer verlaufen. Geschädigte dürften anfangs eine relativ unspezifische, zumeist Influenza-ähnliche Symptomatik oder Syndrome üblicher endemischer Infektionskrankheiten zeigen. Das erschwert die rechtzeitige Erkennung eines B-Angriffs erheblich. Hinzu kommt, dass Krankheitsfälle bei der gegenwärtig hohen Mobilität (Ausnahme: Zielgruppen in geschlossenen Einrichtungen) an unterschiedlichen Orten, zeitlich versetzt, vereinzelt oder gruppiert auftreten können. Die Schnelligkeit, mit der dann die richtige Diagnose gestellt und eine geeignete Therapie sowie präventive Maßnahmen eingeleitet werden, beeinflusst das weitere Schicksal der primär Erkrankten und der noch gesunden Exponierten sowie Kontaktpersonen. Dies gilt insbesondere, wenn es sich um eine gefährliche Infektionskrankheit oder ein Ereignis von möglicher internationaler Tragweite für die öffentliche Gesundheit, gemäß § 12 Abs. (7 Tab. 4) . Nach einer mutmaßlichen aerogenen Exposition sollten auch von Ansteckungsverdächtigen (= noch "gesunde" B-Exponierte und Kontaktpersonen zu Krankheitsverdächtigen und potenziell kontaminierten Personen) baldmöglichst Venenblut und Nasen-/Rachenabstriche zum Nachweis biologischer Agenzien gewonnen werden [4, 5, 11] . Alle Probenmaterialien sind unter Einhaltung der gesetzlichen Vorschriften zu verpacken und der Untersuchungseinrichtung umgehend per Kurier zuzustellen. Der Transport ist dem empfangenden Labor rechtzeitig telefonisch anzukündigen. Die mikrobiologische Labordiagnostik kann mehrere Tage erfordern. Untersuchungsergebnisse würden jedoch bei fulminanten Krankheitsverläufen zu spät vorliegen. Sofern verfügbar, lässt sich zwar eine vorläufige Diagnose mit modernen molekularbiologischen und immunologischen Schnellmethoden stellen. Allerdings ist die Schnelldiagnostik nur für ein begrenztes Spektrum von B-Agenzien verfügbar und nicht routinemäßig etabliert, sondern auf wenige spezialisierte Referenzlaboratorien beschränkt [4, 5] . Diese sollten daher frühzeitig in das Management biologischer Schadensereignisse eingebunden werden. Sofern es keinerlei Drohungen oder Hinweise bezüglich eines bevorstehenden oder stattgefundenen biologischen Anschlags gibt, wird es bei einzelnen Erkrankungsfällen oder einem Krankheitsausbruch am Anfang kaum einen Verdacht auf einen B-Anschlag und demzufolge auch keine Schutzvorkehrungen geben. Somit wird gerade das mit der Sichtung, Dekontamination, medizinischen Notversorgung und dem Transport von Krankheitsverdächtigen betraute medizinische Personal als Kontaktpersonen besonders infektionsgefährdet sein. Unter diesen "First Respondern" kann es daher ebenfalls zu Erkrankungen kommen, sofern sie "ungeschützt" eingesetzt würden. Für sie sollten geeignete persönliche Schutzausrüstungen (sog. Infektionsschutz-Sets) und gegebenenfalls Mittel zur prä-oder postexpositionellen Prophylaxe (PEP) bereitgestellt werden [4, 27] . Prinzipiell sind nach einem biologischen Anschlag alle Ansteckungsverdächtigen aktiv zu ermitteln, zu erfassen und zu sichten. Bei Bedarf sollten sie dekontaminiert werden und, sofern verfügbar, eine PEP und medizinische Beratung erhalten [14, 32] . Eine behelfsmäßige (Not-) Dekontamination (Wechsel der Kleidung, Duschen) dieses Personenkreises sowie der Krankheitsverdächtigen kann entweder sofort im biologischen Wirkungsherd oder im Verlaufe von 24 Stunden auch noch im Rahmen einer ambulanten oder stationären Quarantäne bzw. Isolierung erfolgen [11, 27] . Krankheitsverdächtige (= B-Geschädigte), die innerhalb von 24 Stunden nach einer vermuteten B-Exposition in stationären Behandlungseinrichtungen eintreffen, sind ebenfalls vor der Aufnahmen zu dekontaminieren. Für einen Massenanfall an B-Geschädigten sollten gesonderte Dekontaminationsbereiche im Rahmen der Krankenhausalarmplanung vorgesehen werden [4, 11] . Eine Sichtung ist sinnvoll, wenn man das Schadenausmaß nicht voraussehen kann und bei begrenzten Ressourcen möglichst vielen Opfern helfen muss [11, 26, 29] . Dabei sind vorrangig diejenigen Patienten zu identifizieren, welche einer sofortigen Isolierung und/ oder dringenden Intensivbehandlung mit Beatmung bedürfen. Die Sichtungskriterien sind, der Lage angepasst, vom leitenden Notarzt festzulegen. Hier sollten auch Kinderärzte eingebunden werden, da sich sowohl die Pathophysiologie als auch die Klinik und Behandlung entsprechender Krankheiten bei Kindern wesentlich von der bei Erwachsenen unterscheiden. Frühzeitig ist eine Falldefinition zu erstellen, um Ersthelfern und Ärzten das Erkennen der jeweils vorliegenden Krankheit und die Differenzialdiagnostik zu erleichtern [41] . Da unter Umständen verschiedene B-Agenzien gleichzeitig oder zeitlich versetzt und auf unterschiedliche Weise (aerogen, alimentär) ausgebracht werden könnten, muss die Sichtung auch auf verschiedene Syndrome ausgerichtet sein (7 Tab. 2) . Die prozentualen Anteile der Erkrankten in den einzelnen Schweregradgruppen hängen primär von der Art und Menge des B-Agens, dem Expositionsgrad und der Empfänglichkeit sowie Disposition der Betroffenen ab. Ansteckungsverdächtige, einschließlich ungeschütztes medizinisches Personal, sind bis zum Ausschluss einer gefährlichen Infektionskrankheit möglichst außerhalb des biologischen Wirkungsherdes unter Quarantäne abzusondern und täglich medizinisch zu überwachen (mindestens zweimal täglich Temperaturmessung und Inspektion). Bei Erkrankung müssen sie als ansteckungsfähig betrachtet und sofort isoliert werden. Alle Krankheitsverdächtigen sollten im Zuge der Sichtung je nach Schwere und Syndrom in Kohorten zusammengefasst werden [4, 11, 26] . Solange der Verdacht auf eine gefährliche Infektionskrankheit besteht, sind sie räumlich isoliert unterzubringen und zu transportieren sowie unter Barrierebedingungen zu behandeln (7 Tab. 3) . Sobald die Diagnose feststeht, richtet sich die weitere Unterbringung der Patienten im Krankenhaus primär nach ihrer Ansteckungsfähigkeit und dem Schweregrad der Erkrankung (7 Tab. 3 [4, 14, 15] . Eine kalkulierte prä-oder post-expositionelle Prophylaxe (PEP) durch Breitbandantibiotika und deren Kombinationen sind bei einigen B-Agenzien möglich und sollten für alle Ansteckungsverdächtigen sowie bei Kontaktpersonen zu Krankheitsverdächtigen grundsätzlich vorgesehen werden [5, 11, 17, 34] . Dabei müssen u. a. Alter, bestimmte Grundleiden, erworbene Immunsuppression oder Schwangerschaft, ähnlich wie im Falle von Pocken oder Influenzapandemien, bei der Auswahl der Chemoprophylaxe und -therapie oder bei Impfungen, berücksichtigt werden. Stets sollte das Risiko, an der Krankheit zu sterben, gegen mögliche Nebenwirkungen der Arzneimittel sorgfältig abgewogen werden. Zugelassene Impfungen gibt es in der Regel nicht (7 Tab. 3) . Manche Impfstoffe sind zwar als sogenannte "investigational new drugs" in den USA erhältlich und z. Synonym(e) "100-Tage-Husten". Circa 10 Tage . Länger dauernder Husten, anfallsartiger Husten mit Würgen oder Erbrechen, inspiratorischer Stridor, Apnoe bei Säuglingen, paroxysmale Hustenattacken. Die Krankheit verläuft beim Ungeimpften in drei Phasen: Die Erreger haften und vermehren sich ausschließlich an den Schleimhäuten der Atemwege. Immunantwort Nach Infektionskrankheit ca. 10 Jahre. Infektionen durch Adenoviren, Respiratory-syncytial Virus, Rhinoviren und andere Erreger akuter respiratorischer Infektionen sind bei Jugendlichen und Erwachsenen häufig von Keuchhusten nicht zu unterscheiden. Nasopharyngealabstrich. [4, 5] . Weitere Detailbeschreibungen zur Taxonomie, siehe Schlüsselliteratur [7] . Kürzlich Entdeckung eines neuen Vogelvirus, genannt aviäres Bornavirus (ABV) [6] . Könnte wegen der Unterschiede zu BDV als Subspezies eingestuft werden. [3] . Die Entdeckung, dass BDV Genomanteile in das Wirtserbgut eingebaut werden [5] , unterstreicht die Risiken mentaler Störungen bei persistent infizierten Menschen [4] . Humanes BDV ist erstmalig aus peripheren weißen Blutzellen isoliert worden, d. h. es hat Zielzellen außerhalb des Gehirns [3] . Virale RNA konnte durch RT-PCR in Hirnautopsie-Proben Verstorbener mit psychiatrischen Vorerkrankungen amplifiziert [7] und Virusantigene im Liquor cerebrospinalis als zumindest transiente Virusaktivität im Gehirn (nur bei Patienten mit Major Depression) nachgewiesen werden [3, 8] . Antikörper sind im Serum/Plasma nachweisbar, allerdings (methodenabhängig) nicht zu jedem Zeitpunkt der persistenten Infektion. Dies ist erklärbar mit der Bildung von Immunkomplexen, die im Blut zirkulieren und als Folge von Antigenschüben entstehen. Die Antikörper sind bei Mensch und Tier vor allem gegen das N-und P-Protein gerichtet und haben keine Schutzwirkung [3] . Neutralisierende Antikörper (bisher nur bei Tieren nachgewiesen) sind erheblich seltener [8] . Sie erkennen vor allem das G-Protein, teilweise allerdings auch das M-Protein. Die zelluläre Immunantwort ist bisher nur gründlich im experimentellen Tiermodell (Ratte) untersucht [7] . Immunpathologische Ereignisse treten gegenüber den ätiopathogenetisch bedeutsamen Balancestörungen im Neurotransmitter-Netzwerk in den Hintergrund oder spielen zumindest keine initiale Rolle bei Verhaltensänderungen. Erkrankungen des peripheren und zentralen Nervensystems mit negativem BDV-Blutbefund, z. B. Enzephalitiden viraler Genese sowie die Frühstadien von nvCJD und möglicherweise auch die Frühsymptomatik der Alzheimer-Krankheit; außerdem die Borreliose-Infektion (Neuroborreliose), bei der ein heterogenes Symptomenbild angenommen wird, das sich wenig mit der Ausprägung einer (BDV-spezifischen) Dysfunktion im limbischen System deckt. Citratblutproben (ca.10 ml) sind optimal geeignet, vor allem im Plasma, aber auch in Leukozyten, Infektionsparameter zu überwachen. Beim Tier kommt post mortem Gehirnmaterial des limbischen Systems hinzu. Die Labor-Diagnostik der BDV-Infektion wurde über Jahrzehnte von der Fluoreszenz-Antikörper Technik beherrscht. Ein negativer Befund schließt aber eine Infektion nicht aus [3] . Neu entdeckte Laborparameter erlauben eine sichere Diagnose [3] . Benötigt werden eine oder mehrere Citratblut-Proben (10 ml), möglichst während akuter Krankheitsepisoden entnommen, aus denen Plasma und weiße Blutzellen getrennt gewonnen werden. Im Plasma werden mit ELISA-Techniken, die auf spezifischen Epitop-definierten monoklonalen Antikörpern basieren [1, S30-31] zirkulierende BDV-spezifische Immunkomplexe (CICs) sowie virale Proteine (Plasma-Antigen) und ggf. Antikörper (3 Teste) gemessen. BDV-CICs sind die am häufigsten nachweisbaren Infektionsmarker und eignen sich optimal für Suchtests [3] . In den Blutzellen können zeitweise ebenfalls Virusproteine (intrazelluläres Antigen) sowie Virusnukleinsäure (mit nested RT-PCR) gefunden werden [2] . Bei schweren psychiatrischen Erkrankungen, aber auch bei normalen Blut-(Spender)Proben mit hohen Antigenwerten bei gleichzeitiger CIC-Präsenz kann der BDV-spezifische Nukleinsäurenachweis direkt aus Plasma (Serum) gelingen [3] . Die Diagnostik der humanen BDV-Infektion (die Tier infektion einschließend) wird gegenwärtig nur von wenigen Forschungslaboratorien im In-und Ausland (Italien, Tschechoslowakei, Ungarn, Iran, China), eine aussagekräftige Serologie unter Einschluss von Antigen und CICs [3] , in Deutschland nur von dem unten erwähnten Referenzlabor angeboten. B. duttonii, B. hispanica, B. crocidurae, B. persica, B. caucasica, B. latyschewii, B. hermsii, B. turicatae, B. parkeri, B. mazzottii, B. graingeri, B. venezuelensis, B. burgdorferi sensu lato, B. burgdorferi sensu stricto, B. garinii, B. afzelii, B. spielmanii, B. lonestari, B. anserina Filarienfieber. Einige Jahre (Absterben der adulten Würmer, mittlere Lebenszeit 5 Jahre). Lymphknotenschwellung, Fieber, Schmerzen im befallenen Bereich (meist Arm oder Bein, einseitig). Akut auftretendes Fieber > 38 °C, verbunden mit Schmerzen und Überwärmung bevorzugt im Bereich der vergrößerten Lymphknoten, Rötung der Lymphbahnen. Insbesondere der femorale Lymphknoten kann dabei abszedieren und nach außen durchbrechen. Typisch sind bleibende große Narben. Die Fieberattacken können mehrmals pro Jahr auftreten und dauern mehrere Tage, meist aber nicht länger als eine Woche. Bei Brugia-Infektionen verweilen die Adulten im Gegensatz zur Lymphatischen Filariose durch Wuchereria bancrofti (7 Wuchereria) nicht in der Genitalregion, entsprechend beschränken sich Lymphadenitis und Lymphangitis auf die Region der Extremitäten (gelegentlich sind die Mammae betroffen). Die Symptome entstehen durch das (natürliche oder durch Medikamente induzierte) Absterben von adulten Würmern. Der lokal in den Lymphbahnen auftretende Entzündungsreiz führt zur Entzündung der Lymphgefäße (Lymphangitis) wie auch der zugehörigen Lymphknoten (Lymphadenitis). Das Absterben der Würmer führt zu einer Freisetzung sowohl von "klassischen" Wurmantigenen, welche eine Antikörper-abhängige zelluläre Zytotoxizitätsantwort (ADCC) mit Beteiligung von Eosinophilen und Makrophagen induzieren, als auch von Antigenen der Wolbachia-Endobakterien, die eine typische Sofortreaktion (Toll-like-Rezeptor-vermittelt) gegen Bakterien, ähnlich einer Sepsis, hervorrufen. Wichtige Mediatoren sind hier TNF, IL-6, IL-1, und IL-8. Okkulte Filariose, Tropisches eosinophiles Asthma, Weingartner-Syndrom. Monate bis Jahre nach Infektion. Asthmoide Bronchitis. Keine. Hervorgerufen durch BCK. Pneumonie, Exazerbationen, Hämoptysen, Sepsis, respiratorische Insuffizienz. Die Symptome entsprechen einer chronischen Pneu-monie mit rezidivierenden Exazerbationen und Verschlechterung der Gesamtprognose. Selten tritt das sog. "Cepacia-Syndrom" auf, das mit nekrotisierender Pneumonie mit septischem Verlauf, rapider Verschlechterung der Lungenfunktion und hoher Mortalität einhergeht. CF-Patienten mit einer B.-cenocepacia-Infektion zeigen nach Lungentransplantation eine signifikant schlechtere Prognose. Pneumonie durch andere CF-Erreger, v. a. P. aeruginosa. Hervorgerufen durch BCK, B. gladioli (Pneumonie, Harnwegsinfekt, Kathetersepsis, Peritonitis) bzw. R. pickettii (Meningitis, Endokarditis, Osteomyelitis, Kathetersepsis). Die klinische Symptomatik manifestiert sich in Abhängigkeit der Lokalisation. Infektionen durch andere nosokomiale Erreger. Hervorgerufen durch B. pseudomallei. Gebogene, spiral-oder S-förmige gramnegative Stäbchen, 0,2-0,9 μm dick, 0,5-5 μm lang, von älteren Kulturen oder nach Sauerstoffexposition auch kokkoid. Aufgrund ihrer Schlankheit sind sie in der Gram-Färbung häufig nur schwer zu erkennen. Charakteristisch ist eine gute Beweglichkeit (oft "windradartig"), welche vor allem bei Phasenkontrastbetrachtung oder in der Dunkelfeld-Mikroskopie deutlich erkennbar wird. Die Beweglichkeit wird durch je eine uni-oder bipolare Geißel vermittelt, welche aber auch fehlen kann. Keine wirksame Immunreaktion nach Infektion. Ausschlüsse von Erkrankungen bakterieller, parasitärer oder viraler Genese sind bei oberflächlichen Candidosen notwendig, da die Krankheitsbilder wenig spezifisch sind. Die Art der Prädisposition oder Grundkrankheit kann richtungsweisend sein. Synonym(e) Tiefe Candidose, tertiäre Peritonitis. Unbekannt, da oft endogene Infektion. Peritonitis. Peritonitis. Meist tertiäre Peritonitis nach Darmoperation, Perforation oder bei CAPD via besiedelte Peritonealkatheter. Keine wirksame Immunreaktion nach Infektion. Andere, Peritonitis verursachende Erreger. Unbekannt, da meist endogene Infektion. Fieber, uncharakteristisches Krankheitsbild. Sepsis mit möglicher Absiedelung in Auge (Endophthalmitis, Chorioretinitis), Hirn (basale Meningitis, Meningitis mit intraparenchymalen Abszessen, Enzephalitis), Knochen (Osteomyelitis), Leber (chronische Entzündung mit multiplen Abszessen), Nieren (interstitielle Nephritis), Herz (Endokarditis mit Besiedelung der Herzklappen, Perikarditis). Besiedelung von Plastikimplantaten (Katheter, Herzklappen etc.) mit Gefahr der Dissemination. Nach Einschwemmung der Pilze in die Blutbahn Absiedelung in allen Organen möglich, insbesondere aber in Nieren, Gehirn, Myokard, Auge, Milz und Leber. Im Gewebe entstehen multiple Mikroabszesse. Granulozyten sind wichtige Abwehrzellen, mitentscheidend für Prävention der systemischen Dissemination. Mononukleäre Phagozyten müssen aktiviert werden (IFNγ -hauptsächlich aus CD4+, aber auch CD8+ und NK-Zellen), um phagozytierte Candida-Zellen abtöten zu können. Reduktion der CD4+ Zellen mit Auftreten von Soorösophagitis korreliert. Antikörperproduktion bei immunkompetenten Menschen vorhanden, Unterscheidung zwischen Schleimhautbesiedelung, Infektion und Dissemination kaum möglich, Protektion durch Antikörper fraglich. Andere opportunistische Infektionen. Schlankes fusiformes oder fadenförmiges gramnegatives Stäbchen, teilweise gebogen oder coccoid, gleitende (taumelnde) Beweglichkeit. Die komplette Genomsequenz von C. canimorsus ist in GenBank unter der Accession-Nr. CP001632.1 hinterlegt. Langsames Wachstum auf Blut-oder Kochblut-Agar in anaerober oder mikroaerophiler Atmosphäre (5-10 % CO 2 ). Nach 2-4 Tagen kleine, flache, raue, teilweise gelblich pigmentierte Kolonien, in den Agar eingesunken, mit unregelmäßigem Rand und Schwärm zonen oder mit glattem Rand und glatter Oberfläche. C. ochraceae, C. gingivalis, C. sputigena sind mit Parodontitis assoziiert. Parodontitis. 7 Parodontitis (Aggregatibacter). 7 Parodontitis (Aggregatibacter). Pathophysiologie 7 Parodontitis (Aggregatibacter). Keine Daten verfügbar. Parodontitis durch andere Erreger. Blutkultur bei Endokarditis, Sepsis, Osteomyelitis und anderen systemischen Infektionen. Liquor cerebrospi-nalis und Blutkultur bei Meningitis. Gewebeprobe, Punktat bzw. Abstrich bei lokalen Infektionen. Mikroskopie: Direkter Nachweis des Erregers im Grampräparat. Kultur stellt das Routineverfahren im mikrobiologischen Labor dar. Capnocytophaga wächst auf Blut-oder Kochblut-Agar, nicht aber auf McConkey-Agar. Oxidase-und Katalasereaktion variabel, indolnegativ, schwache Fermentation von Kohlenhydraten. Molekularbiologische Methoden zum Nachweis und zur Identifizierung der bakteriellen DNA (Nukleinsäureamplifikation, Sequenzierung) finden in besonderen Fällen Anwendung. Nachweis aus primär sterilen Untersuchungsmaterialien wie Blut, Herzklappe, Abszesspunktat spricht für die kausale Rolle des Erregers, während der Nachweis aus mit Normalflora besiedelten Proben meist eine Kolonisation anzeigt. In vitro häufig empfindlich gegen Breitspektrum-Cephalosporine, Carbapeneme, Fluorchinolone, Chloramphenicol, Erythromycin, Clindamycin. Teilweise resistent gegen Cotrimoxazol und Aminoglykoside, i. d. R. resistent gegen Metronidazol und Aztreonam. Der Erreger kommt weltweit vor. Einige Capnocytophaga Arten gehören der physiologischen Rachenflora des Menschen an. C. canimorsus und C. cynodegmi besiedeln den Rachenraum von Hunden und Katzen. Immunsupprimierte, v. a. Patienten mit Granulozytopenie oder Asplenie. Ein erhöhtes Risiko für Endokarditis besteht bei Vorschädigung der Herzklappen, Trägern künstlicher und biologischer Herzklappen und Conduits, nach Shuntanlage sowie nach durchgemachter bakterieller Endokarditis. Die Infektion ist i. d. R. endogen bei den Spezies, die zur physiologischen Standortflora des Menschen gehören. Andere Arten können durch Hund-bzw. Katzenbiss oder Speichel übertragen werden. Bei vorgeschädigten Herzklappen wird eine antibioti-sche Endokarditisprophylaxe bei chirurgischen bzw. zahnärztlichen Eingriffen empfohlen. Keine Daten verfügbar. Keine. Keine. Cardiobacterium hominis, C. valvarum. Genus Cardiobacterium gehört der Familie Cardiobacteriaceae an. C. hominis gehört der HACEK-Gruppe an. Schlankes, gramnegatives Stäbchen mit grampositiv erscheinenden Polkappen, pleomorph, einzeln, in Paaren, Ketten oder Rosetten gelagert. Unbeweglich. Die Sequenz des 16S rRNA-Gens ist in GenBank unter der Accession-Nr. M35014 verfügbar. Cardiobacterium wächst unter mikroaerophilen (5-10 % CO 2 ) oder anaeroben Bedingungen auf Blutbzw. Kochblutagar. Nach 2-4 Tagen kleine konvexe, runde Kolonien, opaleszierend ohne oder mit leichter β-Hämolyse, die später flach und trocken werden, netzartig konfluieren und in den Agar einsinken. Keine Daten verfügbar. C. hominis ist meist mit Endokarditis assoziiert, seltener mit Meningitis oder anderen eitrigen Infektionen. Der Erreger wurde ferner aus dentalen Plaques und bei Parodontitis isoliert. Keine Daten verfügbar. Keine Daten verfügbar. Fieber und neu aufgetretenes Herzgeräusch bei Endokarditis. Weitere Symptome der Endokarditis können eine Splenomegalie, Petechien, Hämaturie und andere Zeichen der Embolisation sowie eine Anämie sein. Cardiobacterium ist Bestandteil der Schleimhautflora des Menschen und kann nach hämatogener Verbreitung Infektionen der Herzklappen, Meningen, etc. verursachen. Keine Daten verfügbar. Endokarditis durch andere Erreger. Blutkultur bei Endokarditis und Sepsis. Liquor cerebrospinalis und Blutkultur bei Meningitis. Gewebeprobe, Punktat bzw. Abstrich bei lokalen Infektionen. Mikroskopie: Direkter Nachweis des Erregers im Gram-Präparat. Kultur stellt das Routineverfahren im mikrobiologischen Labor dar. Cardiobacterium wächst auf Blut-oder Kochblut-, nicht aber auf Mc-Conkey-Agar und ist i. d. R. katalasenegativ und oxidasepositiv. Indol wird produziert (teilweise nur schwach), Glucose und andere Kohlenhydrate werden fermentiert. Molekularbiologische Methoden zum Nachweis und zur Identifizierung der bakteriellen DNA (Nukleinsäureamplifikation, Sequenzierung) finden in besonderen Fällen Anwendung. Nachweis aus primär sterilen Untersuchungsmaterialien wie Blut, Herzklappe, Abszesspunktat spricht für die kausale Rolle des Erregers, während der Nachweis aus mit Normalflora besiedelten Proben meist eine Kolonisation anzeigt. Normalerweise besteht gute in-vitro-Empfindlichkeit gegen viele Antibiotika. Zur empirischen Therapie der Endokarditis werden Cephalosporine der 3. Generation (Ceftriaxon, Cefotaxim), z. T. in Kombination mit Aminoglykosiden empfohlen. Resistenz β-Laktamase produzierende Stämme wurden beschrieben. Der Erreger kommt vermutlich weltweit vor. Bestandteil der physiologischen Standortflora des oberen Respirationstrakts des Menschen. Ein erhöhtes Risiko für Endokarditis besteht bei Vorschädigung der Herzklappen, Trägern künstlicher und biologischer Herzklappen und Conduits, nach Shuntanlage sowie nach durchgemachter bakterieller Endokarditis. Die Infektionen entstehen i. d. R. endogen, d. h. sie gehen von der körpereigenen Normalflora aus. Bei vorgeschädigten Herzklappen wird eine antibiotische Endokarditisprophylaxe bei chirurgischen bzw. zahnärztlichen Eingriffen empfohlen. Keine Daten verfügbar. Keine. Keine. Schlüsselliteratur Han Rueckert, 1996 ). An das 5´-terminale Uracil der RNA ist das kleine hydrophobe Protein VPg (Virus Protein Genome Linked, 2,4 kDa) kovalent gebunden. In der 5´-NTR (EMCV 833 Nukleotide und TMEV 1064 Nukleotide) befindet sich mit einer ausgeprägten Sekundärstruktur der Initiationsort der Translation (Internal Ribosome Entry Site = IRES) und bei EMCV eine Poly-Cytosin-Region (Poly-C-Tract; 80-250 Cytosine). Die 3´-NTR ist in unterschiedlicher Länge polyadenyliert. Während der Proteinbiosynthese wird der kodierende Bereich der polycistronischen mRNA in ein Polyprotein übersetzt, das im Vergleich zu den Enteroviren am N-Terminus zusätzlich ein Leader-Protein aufweist. Die Region P1 enthält die Kapsidproteine VP0 (Vorläufer von VP4 und VP2), VP3 und VP1. Die Regionen P2 und P3 enthalten funktionelle Proteine (u. a. 2A = Protease, 3B = VPg, 3C = Protease, 3D = RNA-Polymerase). Die Prozessierung der Proteine wird durch 3 Proteasen bewirkt. Protease 2A (Pfeil; nur zusammen mit 2B proteolytisch aktiv) setzt ein Vorläuferprotein L-P1-2A frei. Die Protease 3C spaltet das Vorläuferprotein an den L-P1 und P1-2A Schnittstellen und setzt das Vorläuferprotein P1 für die Kapsidproteine frei. Die Protease 3C übernimmt auch die meisten übrigen proteolytischen Spaltungen vor dem Zusammenbau des Virus (Assembly). Im Viruskapsid wird nach Aufnahme der viralen RNA das Vorläuferprotein VP0 in die Kapsidproteine VP2 und VP4 gespalten, wobei für Enteroviren eine Beteiligung der RNA postuliert wird. Die Enteroviren (Poliovirus, Coxsackieviren, Echoviren und Enteroviren 68-71) und die humanen Rhinoviren haben eine gleiche Genomorganisation, besitzen jedoch keine Leader (L)-Sequenz und können in der Länge der kodierenden und nichtkodierenden Bereiche der jeweiligen RNAs voneinander abweichen (7 Polioviren) . Die akute Virusvermehrung findet in den Epithelzellen des Darms statt. Es wird davon ausgegangen, dass analog zur Poliovirus-Infektion (7 Polioviren) das Virus über eine Virämie zum Erfolgsorgan (z. B. ZNS) transportiert wird. Der Reproduktionsmechanismus von Cardioviren ist erst ansatzweise aufgeklärt. Da Cardioviren in ihren strukturellen und funktionellen Eigenschaften teilweise den Enteroviren gleichen, ist für Cardioviren eine Vermehrungsstrategie wie bei Enteroviren anzunehmen (7 Polioviren Keine. Gurkenkernbandwurm. In der Regel asymptomatischer Verlauf, selten gastrointestinale Symptome, perianaler Juckreiz. Synonym(e) Larva migrans. Unbekannt. Abhängig von der Lokalisation, schmerzhafte Hautund Bindehautschwellungen. Abhängig von der Lokalisation, entzündlicher Tumor. Der Mensch ist Fehlzwischenwirt. Die Larve wandert durch diverse Organe des Körpers und kann bis zu 30 cm lang werden. Untersuchungsmaterial D. caninum: Stuhlprobe; Spirometra (Sparganum): Biopsiematerial. Stuhlmikroskopie bzw. Histologie. Die Proglottiden des Gurkenkernbandwurms lassen sich leicht von anderen Bandwürmern unterscheiden, da sie in der Mitte breiter sind als an den schmalen Enden, was ihnen das Aussehen von Gurkenkernen verleiht. Spirometra: Die Spargana können bis zu 36 cm lang werden. Einmalbehandlung mit Praziquantel oder Niclosamid. Verbreitung D. caninum: Weltweite Verbreitung, seltene Infektion des Menschen. Sparganose kommt in Ost-und Südostasien, selten in Afrika, Mittelamerika und Südeuropa vor. Katzen und wild lebende Carnivore. Kinder. Akzidentieller Verzehr von infizierten Flöhen, unsauberes Trinkwasser, Verzehr von Schlangen-oder Froschfleich. Infektion auch durch Auflegen von rohem Schlangen-oder Froschfleisch auf Wunden oder Auge (tradionelle Medizin in Asien). Regelmäßige Entwurmung der Hauskatzen und gele-gentliche Behandlung mit Insektiziden, um die Ektoparasiten abzutöten. Eine Meldepflicht besteht nicht. Referenzzentren / Expertenlaboratorien 5 Nationale Referenzzentren gibt es nicht. Als fachlich qualifiziert anzusehen sind sämtliche parasitolo gischen und tropenmedizinischen Institutionen. Chikungunya-Virus wurde 1952 in Tansania während eines Ausbruchs mit Fieber und Gelenkschmerzen isoliert und beschrieben. Der Name "chikungunya" stammt aus der Sprache der einheimischen Bevölkerung (Suaheli: "das was sich aufkrümmt", nach den durch die Gelenkschmerzen bedingten Körper-und Gliedmaßenkrümmungen der Patienten). Chikungunya-Fieber eine der wichtigsten Arbovirus-Erkrankungen und rangiert unter den drei wichtigsten sogenannten "emerging infections". In den großen Epidemien der letzten Jahre konnten bei älteren Patienten und Patienten mit Grunderkrankungen vereinzelt tödliche Verläufe beobachtet werden. Atypische Verläufe (Enzephalitis, Hepatitis) konnten keinen spezifischen Risikogruppen zugeordnet werden. Kleinkinder zeigen häufiger atypische Verlaufsformen mit Fieber und Exanthem ohne die typischen Gelenksbeschwerden. Chikungunya-Virus wird in der Natur überwiegend durch Stechmücken der Gattung Aedes übertragen. Am sylvatischen Zyklus sind unterschiedliche Stechmücken-Arten (u. a. Aedes furcifer-taylori, Aedes luteocephalus, Aedes dalzieli u. a.), am urbanen Zyklus sind hauptsächlich Aedes aegypti und Aedes albopictus beteiligt. Bisher sind keine Impfstoffe verfügbar. Einzige Möglichkeit der Prävention ist damit die individuelle Stechmücken-Expositionsprophylaxe. Ausbrüche mit Chikungunya-Fieber können im persönlichen Umfeld durch Entfernen aller für Stechmücken-Brutplätze geeigneten Gegenstände eingedämmt werden. In einer Ausbruchssituation können großflächige Ausbringungen von Insektiziden (Larvizide, Adultizide) eine Epidemie kurzfristig eindämmen, jedoch erfahrungsgemäß nicht stoppen. Der Erregernachweis und der serologische Nachweis einer akuten Chikungunya-Virusinfektion sind namentlich meldepflichtig gemäß § 7 IfSG unter der Rubrik "Virale hämorrhagische Fieber -sonstige Formen". Da Reinfektionen möglich und auch häufig sind, hinterlässt die Primärinfektion offenbar keine protektive Immunität. Möglicherweise spielt eine überschießende Immunantwort, die vor allem gegen das innerhalb der Chlamydiaceae stark konservierte "heat shock protein 60 (cHsp60)" gerichtet ist, eine pathogenetisch entscheidende Rolle. Zumindest bei Affen führte die wiederholte experimentelle Inokulation der Konjunktiven mit cHsp60 zu einem dem Trachom sehr ähnlichen Krankheitsbild. Da cHsp60 Homologien zu humanen "heat shock" Proteinen zeigt, wird auch ein Autoimmungeschehen diskutiert. In den Frühstadien der Erkrankung (Einschluss-) Konjunktivitis durch die C.-trachomatis-Serotypen D-K sowie durch Viren. Die Infektionen werden durch Befall der entsprechenden Schleimhautepithelzellen mit C. trachomatis der Serovare D-K ausgelöst. Der Großteil der Infektionen verläuft insbesondere bei Frauen oligosymptomatisch bzw. gänzlich asymptomatisch. Als Folge unerkannter Infektionen können chronisch Verläufe mit irreversiblen Folgeschäden entstehen. Die pathophysiologischen Details sind dabei nicht vollständig aufgeklärt. Offenbar führt jedoch die aufsteigende Chlamydieninfektion der Adnexe zu chronisch inflammatorischen Prozessen mit fibrotischem Umbau des Gewebes und tubaler Okklusion. Persistente Chlamydienformen mit modifizierter Gen-und Antigen-Expression könnten dabei eine wichtige Rolle spielen. Die natürliche Infektion verleiht nur eine partielle Immunität. Reinfektionen, insbesondere durch unterschiedliche Serovare sind möglich. Tierexperimentelle Daten weisen daraufhin, dass die Th-1 vermittelte zelluläre Immunantwort kritisch für die Erregererradikation ist. Hohe Titer C.-trachomatis-spezifischer Antikörper korrelieren nicht mit der Beseitigung der Infektion sondern im Gegenteil mit schweren Folgeerkrankungen oder invasiven Infektionen wie Pelveoperitonitis, Tubarinfertilität oder dem LGV. Dabei werden auch Antikörper gegen Virulenz-assoziierte Proteine induziert [9] . Bei umschriebenen lokalen Infektionen wie der Urethritis oder Konjunktivitis kommt es häufig zu keiner serologisch messbaren humoralen Immunantwort. Gonorrhoe sowie andere Erreger der nicht-gonorrhoischen Urethritis wie Ureaplasma urealyticum, Trichomonas vaginalis, Mycoplasma genitalium und Herpes simplex-Virus. LGV. Genitalulkus mit schmerzhafter Lymphadenopathie, Proktitis. Im Stadium I der Infektion zeigt sich an der Genitalschleimhaut oder angrenzenden Haut eine Primärläsi-on in Form einer kleinen Papel oder eines schmerzlosen herpetiformen Ulkus. Dabei kommt es häufig zur Abheilung des Ulcus ohne Narbenbildung. In Abhängigkeit der Sexualpraktiken kann sich die Primärläsion auch als Proktitis oder Pharyngitis klinisch manifestieren. Im Stadium II unilaterale, manchmal beidseitige, in der Regel inguinale schmerzhafte Lymphadenopathie. Im fortgeschrittenen Verlauf Einschmelzung der Lymphknoten mit sogenannter Bubobildung (fluktuierende Lymphknoten) und Fistelbildung. Im Stadium III Lymphabflussstörungen mit Elephantiasis. Die lokale Symptomatik wird häufig von Allgemeinsymptomen wie Fieber, Abgeschlagenheit und Krankheitsgefühl begleitet. Das Lymphogranuloma venereum wird durch die C.trachomatis-Serovare L1-L3 verursacht. Initial werden die Epithelzellen des Genitaltraktes befallen. Die Eintrittspforte stellen kleinere Hautabschilferungen oder Verletzungen dar. Die Erreger gelangen in die drainierenden Lymphknoten, wo sie in Monozyten und Lymphozyten replizieren und zur Abszess-(Bubo-)Bildung führen. Die Rupturierung eingeschmolzener Lymphknoten kann zur Fistelbildung führen. Bei Unbehandelten entwickelt sich eine chronisch granulomatöse Entzündung mit fibrotischem Umbau und Verlegung der Lymphabflussgefäße. Es kommt insbesondere ab dem zweiten Erkrankungsstadium zu einer messbaren humoralen Immunantwort. Andere ulzerierende Erkrankungen des Genitaltraktes wie Herpes genitales, Syphilis, Ulcus molle und Granuloma inguinale. Sinusitis, Pharyngitis, Bronchitis und Pneumonie. TWAR-Pneumonie. Die exakte Inkubationszeit ist unbekannt, vermutlich 1-3 Wochen. Typische Leitsymptome für C.-pneumoniae-Infektionen fehlen. Für C.-pneumoniae-Infektionen ist ein biphasischer Verlauf beschrieben. Unklar ist jedoch, wie häufig sich aus initial milden Infektionen der oberen Luftwege eine Bronchitis oder eine Pneumonie entwickelt und was die auslösenden Faktoren dafür sind. Eine ätiologische Rolle von C. pneumoniae in der Atherogenese wird seit 1988 diskutiert, als Saikku und Mitarbeiter aufgrund serologischer Daten eine Assoziation zwischen C. pneumoniae und der koronaren Herzkrankheit sowie des akuten Myokardinfarktes postulierten [24] . In den Folgestudien wurden die Erreger in atherosklerotischen Läsionen von Patienten mittels Kultur, PCR, Immunhistochemie und Transmissions-Elektronenmikroskopie detektiert. Dabei wurde diskutiert, ob der Erreger bzw. einzelne Bestandteile (Antigene, Nukleinsäuren) durch das Monozyten-Makrophagensystem aus dem Respirationstrakt in die Gefäßwand gelangen. In-vitro-Studien weisen darauf hin, dass die Präsenz hochimmunogener Chlamydien-Antigene wie heat shock-Protein 60 sowie das chlamydiale LPS eine entscheidende Rolle bei der Induktion proinflammatorischer Prozesse in der Gefäßwand spielen könnten. Die Diskrepanz der publizierten Daten, einschließlich der tierexperimentellen Befunde sowie das Scheitern groß angelegter Therapiestudien [4] hat dazu geführt, dass die ätiologische Relevanz des Erregers bei der Arteriosklerose zunehmend kritisch diskutiert wird [13] . Die C.-pneumoniae-Infektion induziert eine spezifische humorale und zelluläre Immunantwort, die jedoch offenbar nicht vollständig vor Reinfektionen schützt. Frühestens 2 Wochen nach Primärinfektion finden sich spezifische IgM-Antikörper, frühestens 4 Wochen nach Primärinfektion spezifische IgG-Antikörper. Tierexperimentelle Daten weisen darauf hin, dass eine effektive Th1-vermittelte Immunantwort un-ter Beteiligung von CD8-positiven Zellen entscheidend für die Erregerradikation ist. In Frage kommen vor allem andere Erreger atypischer Pneumonien und des oberen Respirationstraktes insbesondere respiratorische Viren sowie Mycoplasma pneumoniae, C. psittaci und Legionella pneumophila. Synonym(e) Papageienkrankheit, Ornithose. Der Begriff "Ornithose" ist eigentlich die korrekte Krankheitsbezeichnung, denn dadurch wird deutlich, dass nicht nur Papageien, sondern viele unterschiedliche Vogelarten als Erregerreservoir in Frage kommen. Variabel, zwischen 1 und 4 Wochen. Initial grippeähnliche Symptomatik die typischerweise in eine atypische Pneumonie mündet. Oft wird die Infektion initial verkannt, da keine gezielte Anamnese (Vogelkontakt) erhoben wurde oder die Infektion als systemische Allgemeininfektion imponiert. Hohes Fieber, Gliederschmerzen und starke Kopfschmerzen finden sich in Verlaufsformen mit und ohne respiratorische Beteiligung. Unproduktiver Husten (im Erkrankungsverlauf oft spät), Dyspnoe sowie Infitrate im Röntgen-Thorax weisen auf eine Pneumonie hin, die auch einen karnifizierenden Verlauf nehmen kann [7] . In der präantibiotischen Ära verlief die Psittakose oft tödlich. Durchfall, Übelkeit und Erbrechen können den Verdacht anfangs auf eine Gastroenteritis und bei Ikterus und Hepatomegalie auf eine Hepatitis lenken. Eine kardiale Beteiligung kann sich als Perikarditis, Myokarditis und kulturnegative Endokarditis manifestieren. Bei ZNS-Beteiligung relativ häufig meningoenzephalitische Symptomatik mit Somnolenz und Verwirrung. Die nicht selten auftretenden Exantheme können vielgestaltig sein, typischerweise kommt es zur Ausbildung eines roseolenähnlichen makulo-papulären Erythems. Die Psittakose oder Ornithose wird durch C. psittaci (aviäre Serovare ) verursacht. Unklar ist, welche Determinanten auf Wirts-und Erregerseite für den variablen klinischen Verlauf verantwortlich sind. In-vitro-Studien sowie die rasche systemische Ausbreitung deuten darauf hin, dass C. psittaci sich auch in Monozyten vermehren kann. Bisher kaum charakterisiert. Bei klinisch manifester C Ornithose in der Regel ausgeprägte humorale Immunantwort gegen das Chlamydien-Lipopolysaccharid und weitere bisher schlecht charakterisierte Antigene. Bei atypischer Pneumonie kommen vor allen Dingen respiratorische Viren, Coxiella burnetii, Legionella pneumophila, Mycoplasma pneumoniae und C. pneumoniae differenzialdiagnostisch in Frage. Bei systemischem Verlauf ohne Lungenbeteiligung sind differenzialdiagnostisch die Ursachen des Fiebers unklarer Genese zu bedenken. Keine. Unklar. Spontanabort, unklares Fieber und Sepsis in der Schwangerschaft. Die Infektion mit C. abortus in der Schwangerschaft kann zunächst zu einer influenzaähnlichen Symptomatik führen. Schwere und lebensbedrohliche Verläufe sind beschrieben worden, die mit einem Multiorganversagen (Niere, Leber) und disseminierter intravasaler Gerinnung einhergehen [29] . Die Erkrankung wird durch C. abortus verursacht, dem Erreger einer insbesondere bei Schafen und Ziegen weit verbreiteten Zoonose, die bei diesen Tieren zum Abort führen kann. Offenbar besitzt C. abortus einen Tropismus zu den Plazentaepithelien. Falls schwangere Frauen z. B. in der Landwirtschaft gegenüber C. abortus infizierten Nutztierbeständen (v. a. Schafen) exponiert sind, insbesondere aber wenn sie Kontakt mit Abortmaterial von infizierten Tierbeständen, kann es aufgrund einer schweren Plazentitis zum Verlust des Feten kommen. Infektionen bei Männern wurden bisher noch nicht beschrieben. Es wird vermutet, dass eine Th2-vermittelte zelluläre Antwort bei der Interferon-γ herunterreguliert ist, möglicherweise zur raschen Ausbreitung des Erregers beiträgt. Differenzialdiagnose Q-Fieber. Da es sich bei Chlamydien um obligat intrazellulär re-plizierende Bakterien handelt, ist bei der Entnahme der Untersuchungsproben grundsätzlich auf die Gewinnung möglichst zellreicher Materialien zu achten. In Abhängigkeit der im untersuchenden Labor eingesetzten Verfahren zum Direktnachweis der Erreger ist die Verwendung spezieller Abstrichbestecke und Transportmedien erforderlich. Sofern der zellkulturelle Nachweis angestrebt wird, muss das Untersuchungsmaterial in einem speziellen Chlamydien-Transportmedium möglichst unverzüglich nach Entnahme gekühlt ins Labor gebracht werden. Für den serologischen Nachweis wird eine Serummonovette entnommen. Kommerziell verfügbare Nukleinsäureamplifikationsverfahren erlauben den Nachweis von urogenitalen C. trachomatis-Infektionen mit hoher Zuverlässigkeit. Diese Nachweisverfahren können jedoch noch bis zu 3 Wochen nach abgeschlossener Therapie positiv bleiben. Bei der Interpretation serologischer Verfahren ist auf Speziesspezifität des Testes zu achten. Hohe C.trachomatis-spezifische Antikörper finden sich bei aufsteigenden C.-trachomatis-Infektionen des kleinen Beckens und beim Lymphogranuloma venereum. Der direkte Nachweis von C. pneumoniae mittels Kultur oder PCR weist auf eine aktive behandlungsbedürftige Infektion hin. Allerdings ist zu berücksichtigen, dass selbst in Speziallaboratorien mit einer beträchlichen Variabilität insbesondere der PCR-Befunde zu rechnen ist. Ein IgM-Titer von 1 ≥ 16 und/oder ein IgG-Titer von 1 ≥ 512 gelten neben einem 4fachen Titeranstieg in gepaarten Serumproben als diagnostisch hinweisend auf eine aktive Infektion. Allerdings sollte ein IgG-Titer von 1 ≥ 512 in einer einzelnen Serumprobe mit Vorsicht interpretiert werden, da erhöhte IgG-Titer u. U. mehrere Jahre auch ohne klinisch-apparente Symptomatik persistieren können. IgG-Titer zwischen 1:16 und 1:256 weisen auf eine zurückliegende Infektion hin. Der diagnostische Nutzen von spezifischen IgA-Antikörpern ist unklar [5] . Es gibt ganz offensichtlich einen Mangel an standardisierten und evaluierten kommerziell verfügbaren Nachweisverfahren, was die Beurteilung der klinischen Relevanz von C. pneumoniae erheblich erschwert [15] . Die verfügbaren serologischen Nachweisverfahren erlauben keinen Nachweis speziesspezifischer Antikörper gegen C. psittaci und C. abortus [6] . Daher ist zu bedenken, dass ein erhöhter KBR-Titer auch durch eine Infektion mit einer anderen Chlamydienspezies zustande kommen kann. Beim Nachweis hoch positiver (häufig mit anderen Chlamydienspezies kreuzreagierender) Antikörper ist bei entsprechender klinischer Symptomatik die gezielte Erhebung der Anamnese hinsichtlich einer möglichen Exposition des Patienten gegenüber den natürlichen Wirten diagnostisch wegweisend. Gramnegative peritrich begeißelte Stäbchenbakterien. Genom vollständig sequenziert, siehe auch www.ncbi. nlm.nih.gov. Fakultativ anaerob, Wachstum innerhalb von 24 Stunden auf Nährmedien. Nicht bekannt. Nicht bekannt. Der jeweiligen Erkrankung entsprechend. Der jeweiligen Erkrankung entsprechend. Fakultativ pathogener opportunistischer Erreger, Infektion bei Standortwechsel. Nicht bekannt. Abgrenzung von anderen Krankheitsauslösenden Erregern. Durch Einschwemmen von Citrobacter sp. in die Blutbahn kann es zur Sepsis und extrem selten zur Endokarditis kommen. Nicht bekannt. Nicht bekannt. Fieber. Fieber. Mehrfach-resistente Stämme werden beobachtet. Die Therapie entsprechend dem Antibiogramm wird empfohlen. Wirksam sind häufig Ureidopenicilline, Cefotaxim, Cefmenoxim, Ceftriaxon, Carbapeneme, Chinolone und Aminoglykoside. Nicht bekannt. Eine epidemische Ausbreitung von Citrobacter sp. im Rahmen von nosokomialen Infektionen wurde bisher nicht beobachtet. Angehörige des Genus Citrobacter finden sich in Faezes von Menschen und Tieren, in Wasser, Abwasser und Abfall. Säuglinge, Immunsupprimierte, Karzinom-und Transplantationspatienten. Citrobacter spp. werden durch direkten Kontakt oder auch indirekt über Gegenstände oder Lebensmittel übertragen. Prävention / Impfstoffe 7 Fakultativ pathogene E. coli (Escherichia coli). Nicht erforderlich. § 23 IfSG Abs. 1: Multiresistenz ist zu dokumentieren. Heidi Schütt-Gerowitt Synonym(e) Gasbranderreger, Welch-Fraenkel-"Bazillus" (C. perfringens = C. welchii), Prarauschbrand-"Bazillus" (= C. septicum). Clostridium perfringens, C. septicum, C. histolyticum, C. novyi sowie einige andere Clostridien-Arten. Nekrotisierende Fasziitis, Streptokokken-Fasziitis, Infektionen mit anderen gasbildenden Bakterien. Darmbrand, Pig-Bel, nekrotisierende Enterokolitis. 1-2 Wochen nach dem Ernährungsfehler (7 unten). Bauchschmerzen, Erbrechen, blutiger Durchfall. Unter der Einwirkung des von C. perfringens gebildeten β-Toxins kommt es zu Nekrosen im Jejunum. Jedoch ist nicht der Erreger allein die Ursache für die Erkrankung: Das Krankheitsbild wird bzw. wurde vor allem bei Kindern mit Fehlernährung (Verzehr von großen Mengen Fleisch) beobachtet. Andere Durchfallerreger. Gastroenteritis. Grampositive kurze Stäbchen mit subterminaler Spore. Die für den Menschen pathogenen Toxintypen sind chromosomal kodiert, während andere (tierpathogene) Typen phagenkodiert sind. C. botulinum vermehrt sich nur in einer streng anaeroben Atmosphäre, z. B. in luftdicht verpackten Lebensmitteln. Der Pathogenitätsfaktor von C. botulinum ist ein Exotoxin (Neurotoxin), von dem es acht verschiedene Typen gibt. Die Typen A, B, E und F sind für den Menschen pathogen. Botulismus: lebensmittelbedingt, Wundbotulismus, Säuglingsbotulismus, Botulismus "ungeklärter Ursache" Synonym(e) Wurstvergiftung. Nach oraler oder aerogener Aufnahme des Toxins treten die Symptome nach 8 Stunden bis einigen Tagen auf, bei den übrigen Formen lässt sich keine Inkubationszeit angeben. Schlaffe Lähmungen, insbesondere Doppelbilder sehen. Beim Nicht eruierbar, meist abhängig von der Antibiotikagabe bzw. der Gabe anderer Medikamente (sieheRisikopatienten) Blutig-schleimige Durchfälle mit Fieber und krampfartigen Bauchschmerzen. Die CDAD tritt meist einige Tage -eventuell aber auch Wochen -nach dem Beginn einer antibiotischen oder antineoplastischen Therapie auf. Symptome sind leichte bis schwere z. T. blutig-schleimige Durchfälle mit Fieber und krampfartigen Bauchschmerzen. Die Diagnose der schwersten Verlaufsform, der pseudomembranösen Kolitis, wird aufgrund des endoskopischen Bildes gestellt, wobei eine ödematös veränderte Darmschleimhaut mit charakteristischen gelblichweißen Plaques und Pseudomembranen zu sehen ist. Als weitere Komplikation kann ein toxisches Megakolon auftreten und es kann zu einer Darmperforation kommen. C. difficile kann in geringer Zahl im Darm des Menschen vorkommen und aufgrund seiner Resistenzeigenschaften selektioniert werden, wenn durch eine antibiotische Therapie die übrige Darmflora zerstört wird. Im Prinzip können alle Antibiotika sowie auch einige andere Medikamente dieses Krankheitsbild auslösen, am häufigsten wird es aber bei bzw. nach der Gabe von Ampicillin, Amoxicillin, Clindamycin und Cephalosporinen beobachtet. In seltenen Fällen kann auch die Stagnation des Darminhaltes (z. B. postope-rativ) die Ursache für die Vermehrung von C. difficile sein. Nicht bekannt. Differenzialdiagnostisch kommen die enteropathogenen Erreger in Betracht. Stuhlproben, die möglichst innerhalb von 2 Stunden zum Labor gelangen sollten. Das meist verwendete diagnostische Verfahren ist der Nachweis der Toxine A und B mittels Enzymimmunoassay. Wegen der Bedeutung des Toxins B sollten Tests, die allein das Toxin A nachweisen, nicht verwendet werden. Außerdem kann C. difficile auf Spezialkulturmedien selektiv angezüchtet werden. Dann muss im zweiten Schritt der nachgewiesene Stamm auf sein Toxinbildungsvermögen untersucht werden. Ein alleiniger kultureller Nachweis von C. difficile lässt keine Aussage über die ätiologische Bedeutung zu. Die kulturelle Untersuchung ist aber notwendig, um Aussagen über die Besiedelungshäufigkeit machen zu können. Ferner existiert ein Schnelltest, der auf dem Nachweis der Glutamatdehydrogenase beruht. Dieser Test hat einen hohen negativen prädiktiven Wert, aber seine Spezifität ist so gering, dass im positiven Fall immer weitere Tests erforderlich sind. Außerdem kann auch eine PCR zum Nachweis von C. difficile durchgeführt werden. In schweren Fällen soll immer ein kultureller Nachweis erfolgen, um ggf. eine Stammtypisierung durchführen zu können. Die Befunde müssen immer in Verbindung mit der klinischen Symptomatik gesehen werden, da C. difficile und seine Toxine auch bei klinisch gesunden Menschen vorhanden sein können. Eine Therapieüberwachung mittels der Laboruntersuchungen hat keinen Aussagewert. Eventuell kann allein das Absetzen einer noch laufenden antibiotischen Therapie die Symptome stoppen; bei schwer verlaufenden Fällen muss Metronidazol oder ggf. Vancomycin oral gegeben werden. Die Resistenzeigenschaften von C. difficile sind die Ursache für seine Selektionierung und somit für die Erkrankung überhaupt. Resistenzen gegen die zur The-rapie eingesetzten Antibiotika Metronidazol und Vancomycin sind bisher nicht beobachtet worden. Verbreitung C. difficile kommt in geringer Zahl im Darm von Menschen und Tieren vor. 3-15 % der Erwachsenen, jedoch 30-50 % der Säuglinge sind mit C. difficile besiedelt. Die Sporen von C. difficile sind auch im Boden und in Gewässern weltweit verbreitet. Wirtsbereich / Reservoir 7 Verbreitung. Vor allem ältere Patienten und Kinder, die eine antibiotische oder antineoplastische Therapie bekommen, sowie seltener Patienten, bei denen es postoperativ oder aus anderen Gründen zu einer Stagnation des Darminhaltes gekommen ist. Auch für Patienten, die mit Protonenpumenhemmern, H2-Rezeptor-Antagonisten oder nicht steroidalen Antiphlogistika behandelt werden, besteht ein erhöhtes Risiko einer CDAD. Es gibt jedoch auch Fälle, bei denen eine CDAD bei jungen Menschen ohne Risikofaktoren auftritt. Die Untersuchung der hierfür verantwortlichen Clostridien-Stämme führte zu der Entdeckung der Toxin-Überproduzenten (z. B. Ribotyp 027). In der Regel handelt es sich um ein endogenes Geschehen, jedoch kann eine nosokomiale Übertragung im Sinne einer cross infection erfolgen, z. B. durch die Hände des Pflegepersonals. Ausbrüche auf Stationen kommen immer wieder vor, so dass C. difficile jetzt als einer der wichtigsten Verursacher nosokomial erworbener Diarrhoen anzusehen ist. Dazu trägt bei, dass die Sporen von C. difficile sehr resistent gegen Umwelteinflüsse und auch gegen Desinfektionsmittel sind. Um dieser schweren Erkrankung vorzubeugen, ist es wichtig, dass Antibiotika nur unter strenger Indikationsstellung gegeben werden. Eine Impfung gibt es nicht. Patienten, bei denen C.-difficile-Toxine nachgewiesen sind, müssen isoliert werden, um eine weitere Übertragung zu vermeiden, da bei ihnen C. difficile in großer Zahl im Darm vorhanden ist. Heidi Schütt-Gerowitt Erreger Synonym(e) Wundstarrkrampf-Erreger. Gegen das Tetanustoxin bzw. das zur Impfung verwendete Tetanus-Toxoid entsteht eine antitoxische humorale Immunität. Differenzialdiagnostisch ist an eine Strychninvergiftung zu denken. Serum, Wundabstrich. Tetanus ist vor allem eine klinische Diagnose. Durch Laboruntersuchungen kann man ihn weder beweisen noch ausschließen. Prinzipiell kann ein Toxinnachweis im Tierversuch (Maus) durchgeführt werden, er bleibt aber meist erfolglos. Die kulturelle Anzüchtung des Erregers ist mit den üblichen Methoden der Anaerobier-Diagnostik möglich, sie hat aber praktisch keine Bedeutung. Aufgrund der typischen Symptomatik. Wichtig ist eine sorgfältige Wund"toilette". Auch wenn bereits klinischer Verdacht auf Tetanus besteht, muss die Eintrittspforte exzidiert werden, um eine weitere Vermehrung und die dabei erfolgende Toxinbildung zu unterbinden. Die Gabe von Antibiotika hat keinen Einfluss auf den Krankheitsverlauf. Wenn klinische Symptome vorliegen, die für Tetanus sprechen, sind in der Regel intensivmedizinische Maßnahmen erforderlich. Wenn der Impfstatus unklar ist oder die letzte Impfung mehr als 10 Jahre zurückliegt, muss auch bei kleinen Verletzungen eine passive Immunisierung mit Tetanus-Antitoxin i. m. und gleichzeitig die aktive Immunisierung durchgeführt werden ("Simultanimpfung"). Die Antitoxingabe muss so früh wie möglich erfolgen, da die Antikörper nur das noch nicht gebundene Toxin neutralisieren können. Wenn die letzte Tetanusimpfung zwischen 5 und 10 Jahre zurückliegt, muss bei einer Verletzung eine aktive Impfung gegeben werden. Keine Maßnahmen sind erforderlich, wenn die letzte Tetanusimpfung weniger als 5 Jahre zurückliegt. Die Sporen von C. tetani haben eine hohe Umweltresistenz. Verbreitung C. tetani kommt im Darm von Tieren, selten auch des Menschen vor und ist weltweit im Erdboden und im Staub verbreitet. Die Erkrankung ist in Deutschland wegen des guten Impfstatus der Bevölkerung selten, in den Entwicklungsländern Asiens und Afrikas kommt sie jedoch immer noch häufig vor. In diesen Ländern sterben jährlich auch heute noch Tausende Neugeborene an Nabelschnur-Tetanus. Darm von Tieren, Staub. Risikogruppen sind alle nicht oder unvollständig geimpften bzw. nicht adäquat "aufgefrischten" Menschen. Die Sporen von C. tetani dringen über Wunden -auch Bagatellverletzungen -in den Körper ein. Durch Tierbisse kann die vegetative Form übertragen werden. Die wichtigste Präventionsmaßnahme ist die aktive Immunisierung. Sie soll nach der Grundimmunisierung, die in der Regel bereits im ersten Lebensjahr erfolgt, alle 10 Jahre aufgefrischt werden. Bei adäquat durchgeführter Impfung sind andere Präventionsmaßnahmen nicht notwendig. Die aktive Immunisierung erfolgt mit dem Tetanus-Toxoid. Nicht erforderlich. Keine Meldepflicht nach IfSG. Unbekannt. Trockene und wüstenartige Gebiete im Südwesten der USA, Mittel-und Südamerika. Mensch, Wild-und Nutztiere in Endemiegebieten; Seeottern. Landarbeiter, Archäologen und Touristen in Endemiegebieten, Immunsupprimierte. Die infektiösen Arthrokonidien werden mit der stauboder sandhaltigen Luft übertragen, insbesondere bei Sandstürmen. Sehr selten erfolgt die Übertragung durch Mikrotraumata direkt in das Gewebe. Keine Übertragung von Mensch zu Mensch. Eine spezifische Prophylaxe ist nicht möglich. Expositionsprophylaxe für Immunsupprimierte. Nationale Surveillance-Programme erfassen Infektionen in Endemiegebieten. Keine. Lokale Ausbildung eines Granuloms, das viele eosinophile Leukozyten enthält. Basidiobolomykose, Zygomykose, Sarkom. Schleimhautbiopsie der Nase oder subkutane Gewebebiopsie. Im Gegensatz zur Basidiobolomykose sind überwiegend gesunde männliche Erwachsene betroffen. Es sind keine prädisponierenden Grunderkrankungen oder beruflichen Risikofaktoren bekannt. Es wird angenommen, dass inhalierte Sporen von Conidiobolus spp. die traumatisch veränderte Nasenschleimhaut penetrieren. Keine Daten verfügbar. Die Erkrankung ist nicht von Mensch zu Mensch übertragbar. Ausbrüche kommen nicht vor. Nach dem Infektionsschutzgesetz besteht für die Conidiobolomykose in Deutschland keine Meldepflicht. Es besteht kein lang andauernder immunologischer Schutz vor Coronaviren nach Infektion. Durch Coronavirus NL 63. New-Haven-Coronavirus. Ähnlich wie bei HMPV 3-6 Tage, zumeist zunächst mit Beteiligung der oberen Atemwege. Keine. Keine. Nach einer Inkubationszeit von 2-5 Tagen erkranken ca. 20 % der nicht immunen infizierten Personen (maximale Variabilität: 1-10 Tage). Tonsillitis oder Pharyngitis mit Pseudomembranen. Coxsackieviren werden wie die anderen Enteroviren hauptsächlich fäkal-oral übertragen (7 Polioviren Das zur Infektion führende Verbreitungsstadium des Parasiten ist die Oozyste. Dieses sphärische Dauerstadium hat einen Durchmesser von etwa 8 bis 10 μm und ist von einer gegen Umwelteinflüsse widerstandsfähigen, derben Hülle umschlossen. Die Oozysten enthalten zwei Sporozysten mit je zwei Sporozoiten, deren Größe etwa 9 x 1,5 μm beträgt. Die Oozysten sind Desinfektionsmittel-unempfindlich. Der monoxene Entwicklungszyklus gleicht dem von Cryptosporidium parvum. Die Entwicklung findet nach oraler Aufnahme der Oozysten und Freisetzung der Sporozoiten intrazellulär im Dünndarm statt. Die genauen Abläufe beim Menschen sind jedoch noch nicht vollständig aufgeklärt. Menschen in jedem Alter sind gefährdet und die Infektionen sind weltweit verbreitet. Hohe Pathogenität besteht bei immunkompromittierten oder geschwächten Personen. Die Virulenz ist beträchtlich und der von Kryptosporidien vergleichbar. Cyclosporidiose, AIDS-related Diarrhea, Traveller's Disease. Die Inkubationszeit beträgt 2 bis 7 Tage (in Ausnahmefällen bis zu 18 Tagen). Drei-bis viermal täglich wässrige Durchfälle, Übelkeit, Anorexie, Appetitlosigkeit, Gewichtsverlust, Magenkrämpfe, abdominale Schmerzen, Blähungen, Muskelschmerzen, Müdigkeit, Schwäche, Fieber und Schüttelfrost, Elektrolytverlust. Histopathologisch werden mäßige bis massive Erytheme bei Infektionen mit C. cayetanensis im distalen Duodenum beobachtet. Weiterhin treten reaktive Hyperämie mit vaskulärer Dilatation, Zottenkapillarkongestion, asexuelle und sexuelle Stadien enthaltende parasitophore Vakuolen im Darmepithel, Kryptenhyperplasie sowie partielle Villusatrophie auf. In elektronenmikroskopischen Aufnahmen sind intrazelluläre sporozoitenähnliche Partikel sichtbar. Eine Neuinfektion ist trotz durchlaufener Krankheit möglich. Aus Patientenseren wurden Cyclospora-spezifische Antikörper isoliert, jedoch sind die Vorgänge der Immunantwort auf Cyclospora noch nicht vollständig geklärt und ob sich eine Immunität entwickelt, ist fraglich. Differenzialdiagnostisch ist die Cyclosporiasis von anderen Erkrankungen durch die Parasiten Isospora, Microspora, Giardia lamblia und Cryptosporidium spp. zu unterscheiden. Enteritiden durch Bakterien und Viren sind abzugrenzen. Die Oozysten von C. cayetanensis sind deutlich größer (Faktor 2) als die der Kryptosporidien (5-6 μm) und kleiner als die von Isospora belli (20-33 x 10-19 μm). Außerdem enthalten die Oozysten von Isospora acht Sporozoiten. Die infektiösen Stadien der Mikrosporidien sind einzellige kleine Sporen, die einen Polfaden aufweisen. Darstellung der Oozysten mittels mikroskopischer Untersuchung bei 400facher Vergrößerung nach säurefester Färbung (z. B. modifizierte Ziehl-Neelsen-Färbung). In SAF-oder Formalin-fixierten Stuhlproben sind die Oozysten leicht zu übersehen. Cyclospora-Oozysten leuchten unter UV-Licht blau (Autofluoreszenz). Wegen der unregelmäßigen Ausscheidung der Oozysten ist eine Mehrfachuntersuchung des Stuhls notwendig. Sensitivität und Spezifität der PCR liegen bislang unter denen des Goldstandards (mikroskopische Untersuchung von Stuhlproben). Mehrfache Stuhluntersuchungen sind unerlässlich. Bereits der positive Nachweis von wenigen Oozysten stellt eine Indikation zur Therapie dar. Eine routinemäßige Stuhluntersuchung beinhaltet nicht obligatorisch den Nachweis von Cyclospora-Oozysten, es sei denn, dies wird ausdrücklich angefordert. Bei den meisten Ärzten ist allerdings die Cyclosporiasis unbekannt. Immunsupprimierte Patienten (HIV/AIDS, nach Transplantation oder Chemotherapie) und Kleinkinder. Die Diagnosestellung ist bei erstgenanntem Personenkreis von besonderer Bedeutung, da mit einem schwereren, verlängerten und möglicherweise extraintestinalen Krankheitsverlauf gerechnet werden muss. Zudem treten häufig Rezidive auf. Bei Immunkompetenten ist die Erkrankung in der Regel selbstlimitierend. Die Übertragung findet durch die orale Aufnahme der Oozysten in kontaminierter Nahrung (Wasser oder Gemüse) statt. Ein Impfstoff existiert derzeit nicht. Reisende sollten die Präventionsmaßnahmen für sauberes Trinkwasser berücksichtigen. Keine. Die CMV-Infektion zeichnet einen breiten Zelltropismus aus, der Epithel-, Endothel-, glatte Muskelzellen, Fibroblasten und myeolmonozytäre Zellen (Monozyten, Makrophagen, Granulozyten, CD34 + -Vorläuferzellen, Megakaryozyten) einschließt. In vitro vermehrt sich HCMV in Fibroblastenkulturen besonders effizient. Hierbei tritt ein zytopathischer Effekt (CPE) und Plaquebildung auf. Der Replikationszyklus beansprucht mindestens 3 Tage. Dabei durchläuft HCMV wie alle Herpesviren drei Replikationsphasen ("immediate early", "early" und "late"). Bei der Primärinfektion des Patienten kann keine präzise Inkubationszeit angegeben werden. Das Auftreten von klinischen Symptomen und der Beginn der Virusausscheidung können zwischen wenigen Wochen und Monaten liegen. Wie alle Herpesviren kann HCMV in vivo eine latente, nicht produktive Infektionsform mit episomaler Lokalisation der viralen DNA etablieren, aus der die produktive Virusvermehrung reaktiviert werden kann. Das intakte Immunsystem kann die CMV-Replikation beenden, das Virus jedoch nicht aus dem Organismus eliminieren. Als Latenzort von CMV werden unterschiedliche Zelltypen diskutiert, u. a. monozytäre Vorläufer-und Endothelzellen. Exogene oder endokrine Faktoren, die zur Reaktivierung der CMV-Replikation führen, sind bisher schlecht definiert (z. B. Stress). Immundefizienz begünstigt das Ausmaß der reaktivierten Infektion. Diese führt zur Virusausscheidung über Körpersekrete. Vermehrt findet man Episoden der Virusausscheidung während der Schwangerschaft und Stillperiode. Für das Verständnis der CMV-Infektion ist eine Unterscheidung der CMV-Erkrankung mit vielfältigen klinischen Manifestationsmöglichkeiten einerseits von der CMV-Infektion mit Virusausscheidung bei fehlender Symptomatik andererseits notwendig. Ausmaß und Verlauf der aktiven CMV-Infektion sind in hohem Maße vom Immunstatus des Patienten bestimmt. Dabei kommt der zellulären Immunität die entscheidende Rolle zu. Antikörper haben eine unterstützende Funktion. Primär asymptomatische Infektionen können bei ungenügender immunologischer Kontrolle im weiteren Verlauf zu allgemeinen und organspezifischen Symptomen führen. Hierbei findet sich eine starke Virusreplikation und Virämie. In produktiv infizierten Zellen wirkt die CMV-Infektion lytisch. Histologisch resultieren Veränderungen einzelner Zellen (z. B. "Eulenaugenzellen") und von Zellverbänden (z. B. Endothelschäden, Ulzera der gastrointestinalen Mucosa, Retinits etc.). Multiple genetische Funktionen befähigen das Virus, sich der Immunkontrolle partiell zu entziehen. So ist das Virus in der Lage, die MHC-vermittelte Antigenpräsentation zu kontrollieren und damit der T-Zell-Kontrolle entgegenzuwirken. Ebenso attenuiert CMV die Erkennung infizierter Zellen durch Natürliche Killerzellen (NK). Schließlich unterbricht das Virus zahlreiche intrazelluläre Signalkaskaden und so die Wirkung von Interferonen und antiviralen Zytokinen. Die virale Immunevasion kann durch spezifische Funktionen des Immunsystems kompensiert werden. Dies setzt aber eine intakte zelluläre Immunität voraus. Die Antigenität ist stabil. Sub-und Serotypen werden nicht unterschieden. Mithilfe von molekulargenetischen Analysen lassen sich CMV-Isolate genotypisch unterscheiden. Die klinische Bedeutung der genetischen Variabilität ist bislang unklar. Lymphadenopathie, Hepatosplenomegalie, Fieber, Lymphozytose. Die CMV-Primärinfektion verläuft in der Mehrzahl der Fälle asymptomatisch. Auch bei immunkompetenten Personen können jedoch uncharakteristische Symptome auftreten: Fieber, Lymphknotenschwellungen, Hepatosplenomegalie, Lymphozytose. Ca. 20 % aller Fälle mit infektiöser Mononukleose sind durch CMV verursacht. In seltenen Fällen kann die CMV-Primärinfektion durch Komplikationen wie Ikterus, Myokarditis, interstitielle Pneumonie, Thrombozytopenie oder ein Guillain-Barré-Syndrom in Erscheinung treten. Vermutlich sind eine ausgeprägte Aktivierung des Immunsystems und die Lyse virusinfizierter Zellen für das Fieber, die Lymphadenopathie und die Gewebsentzündung verantwortlich. Es finden sich aktivierte T-Lymphozyten, CMV-spezifisches IgM und IgA sowie die IgG-Serokonversion. Infektiöse Mononukleose durch EBV, maligne Erkrankungen mit B-Symptomatik. CMV-Infektion der Lunge. Die Symptome entwickeln sich in Abhängigkeit von der Immundefizienz unterschiedlich schnell, in der Regel innerhalb weniger Tage. Dyspnoe, röntgenologisch interstitielle Pneumonie. Husten, Fieber, Tachypnoe. Gefährdet sind insbesondere Patienten nach Knochenmark-oder Stammzelltransplantation. Es besteht eine massive Virusreplikation und Inflammation in der Lunge mit nachfolgender Hypoxie. Diskutiert wird ein pathophysiologischer Zusammenhang mit der Graft-versus-Host-Disease. Die antivirale Immunantwort in der Lunge ist ungenügend. Interstitielle Pneumonien anderer Ursache. CMV-Netzhautentzündung. Die Symptome entwickeln sich in Abhängigkeit von der Immundefizienz und Netzhautlokalisation innerhalb von Tagen bis Wochen. Visusverlust, Sehstörungen, Erblindung. Funduskopisch imponieren weiße exsudative und schließlich nekrotische Netzhautbezirke (cotton wool spots). Eine Papillitis ist ebenfalls möglich. Dazu können perivaskuläre Hämorrhagien treten. Die CMV-Infektion des Auges ist schmerzlos und kann bei peripherer Netzhautlokalisation längere Zeit unbemerkt bleiben. Die CMV-Replikation in der Retina führt zu Entzündung, Schwellung und Einblutung. Ohne frühzeitige antivirale Behandlung tritt innerhalb von Monaten die Erblindung ein. Die CMV-Retinits tritt am häufigsten bei HIV-Patienten mit fortgeschrittenem CD4-T-Zellverlust (< 100 Zellen/μl) ein. Risiko, Ausmaß und Prognose hängen vom Immunstatus ab. Retinitis bei Toxoplasmose, HSV, VZV, Bartonellose, Candidose. Synonym(e) CMV-Infektion des Gastrointestinaltraktes. Die Symptome entwickeln sich in Abhängigkeit von der Immundefizienz unterschiedlich schnell, in der Regel innerhalb weniger Tage. Diarrhoe, Schmerzen, Schluckbeschwerden. Bei Colitis meist wässrige, gelegentlich auch blutige Durchfälle und Fieber. Möglich sind CMV-Infektionen im Rektum und Proktitis. Bei Ösophagitis schmerzhafte Schluckbeschwerden. Wird in der Regel nur bei immundefizienten Patienten beobachtet. Die CMV-Replikation in der Epithelschicht von Speiseröhre bzw. Darm führt zu zunächst flachen Defekten der Mucosa, aus denen sich tiefere, meist scharfbegrenzte Ulzerationen mit Pseudomembranen entwickeln. Die zelluläre Immunantwort in Speiseröhre bzw. Darm ist ungenügend. In der Regel sind die Patienten virämisch. Enterokolitis durch Cryptosporidien, Mikrosporidien, Mykobakterien, Adenovirus. Angeborene CMV-Infektion. In Abhängigkeit vom Schweregrad zeigen sich die Schäden bereits in utero. Entwickeln sich ausschließlich Schäden des ZNS, zeigen sich diese erst im Laufe des ersten Lebensjahres. Innenohrschwerhörigkeit, Hepatosplenomegalie, Blutbildveränderungen. Hepatosplenomegalie, intra-oder extrahepatische Gallengangsatresie, Chorioretinitis, Mikrozephalie, Enzephalitis (mit oder ohne periventrikuläre Verkalkungen), Hydrozephalus, Sprachstörungen, Krampfanfälle, Retinitis, Thrombozytopenie, Anämie und selten auch kardiovaskuläre Defekte. Oligosymptomatische Formen mit passagerer viszeraler Symptomatik sind häufiger als das Vollbild. Fetopathien sind häufiger als Embryopathien, das Risiko einer schwerwiegenden Infektion ist in der ersten Schwangerschaftshälfte erhöht. Die Spätschäden sind in Form von geistigen und körperlichen Entwicklungsrückständen, Intelligenzdefiziten, Taubheit und Sprachstörungen erheblich. Die diaplazentare Transmission von der Schwangeren auf den Embryo/Fetus kann bei primärer wie reaktivierter CMV-Infektion der Schwangeren erfolgen. Allerdings sind die klinischen Folgen für das Kind bei einer Primärinfektion sehr viel schwerwiegender. Die Organschäden (z. B. Innenohr, Leber, Retina, Knochenmark) werden durch die zytopathogenen Effekte des Virus und eine mangelnde Immunkontrolle der Virusreplikation erklärt. Infolge der immunologischen Unreife des Feten ist die zelluläre Immunantwort ungenügend. CMV-IgM-Antikörper sind nur in einem Teil der Fälle nachweisbar. Kongenitale und perinatale Infektionen anderer Ursa-che (z. B. Toxoplasmose, Röteln), Gendefekte, Stoffwechselerkrankungen. Serum, Blut-Leukozyten, Plasma, Trachealsekret, Urin, Liquor, Stuhl, Fruchtwasser, Nabelschnurblut, Augenkammerwasser, Gewebebiopsien. Der direkte Virusnachweis erfolgt am schnellsten und empfindlichsten durch PCR. Quantifizierende Nachweisverfahren eignen sich auch zur Therapiesteuerung. Die Virusanzucht gelingt mittels humaner Fibroblastenkulturen. Der Antigenämietest wird mit monoklonalen Antikörpern gegen das intranukleäre pp65-Antigen durchgeführt. Indirekter Virusnachweis durch den Nachweis CMVspezifischer IgG-bzw. IgM-Antikörper mittels ELISA oder IFT. Mithilfe der Aviditätsbestimmung CMVspezifischer IgG-Antikörper kann der Infektionszeitpunkt frischer Infektionen näher eingegrenzt werden. Western Blot und Neutralisationstest werden nicht routinemäßig durchgeführt. Bei Verdacht auf Resistenzentwicklung gegen Ganciclovir und Foscarnet genotypische Analyse (Sequenzierung) der Gene UL97 bzw. UL54. Positive CMV-DNA-Befunde belegen eine aktive Infektion, der CMV-DNA-Nachweis im Blut bzw. in Blutzellen eine Virämie. Der Nachweis von IgM-Antikörpern deutet auf eine primäre oder reaktivierte Infektion. Er ist bei immundefizienten Patienten und Neugeborenen häufig falsch negativ. Ganciclovir, Foscarnet und Cidofovir werden bei organ-oder lebensbedrohlichen Infektionen intravenös verabreicht, ihre grundsätzliche Wirksamkeit ist in Studien belegt. Valganciclovir wird oral eingesetzt. Die Auswahl der eingesetzten Medikamente wird durch die teilweise erhebliche Toxizität der Mittel bestimmt. Die Wirksamkeit von CMV-Hyperimmun globulin ist bei spezifischen Indikationen nachgewiesen. Resistenzbildung gegen die genannten Medikamente tritt gelegentlich auf. Verbreitung CMV ist weltweit verbreitet. Mensch. Die Durchseuchung in Deutschland beträgt bei Erwachsenen in Abhängigkeit von der sozialen Herkunft im Durchschnitt 50 %. In Asien, Afrika und Südamerika ist die Durchseuchung deutlich höher. Bei spezifischen Bevölkerungs-und Patientengruppen wurde eine Durchseuchung von > 90 % ermittelt (z. B. AIDS-Patienten, homosexuelle Männer). Das Virus wird bei engen zwischenmenschlichen Kontakten über Speichel, Genitalsekrete und Muttermilch übertragen. Es bestehen Infektionsgipfel im Kleinkindesalter und in der Adoleszenz. Iatrogene Übertragungswege sind die Organtransplantation und die Bluttransfusion, sofern die weißen Blutzellen nicht entfernt werden. In Deutschland wird etwa 1 % der Neugeborenen mit einer kongenitalen CMV-Infektion geboren. 10-15 % dieser Kinder entwickeln eine dauerhafte Schädigung. Wirksame Impfstoffe sind nicht verfügbar. Die Immunprophylaxe kongenitaler CMV-Erkrankungen durch CMV-Hyperimmunglobulinpräparate in der Schwangerschaft scheint wirksam, muss aber durch weitere klinische Studien bestätigt werden. Bei immundefizienten Transplantationspatienten hat sich eine befristete Chemoprophylaxe mit Valganciclovir oder Aciclovir bewährt. Seronegative Schwangere mit Haushaltskontakten zu Kleinkindern, die CMV-Ausscheider sind, können mithilfe spezifischer Hygienemaßnahmen eine wirksame Reduktion des Infektionsrisikos erreichen. Frühgeborene CMV-seropositiver Mütter sollten virusinaktivierte Muttermilch erhalten. Besteht nicht. Der Befall mit apathogenen Amöben wird nicht therapiert. Über Resistenzen gibt es demzufolge keine Berichte. Darmamöben kommen weltweit vor. Ihre Häufigkeit korreliert mit den lebensmittel-und wasserhygienischen Bedingungen. Während die meisten apathogenen Darmamöben im menschlichen Intestinaltrakt vorkommen, ist E. gingivalis im Mund zu finden. E. moshkovskii wurde auch aus limnischen Sedimenten und Klärschlamm isoliert. Von E. gingivalis ist bekannt, dass auch Primaten, Hunde und Katzen befallen werden können. Iodamoeba bütschlii wurde ebenfalls bei anderen Primaten sowie bei Schweinen gefunden. E. histolytica/dispar konnte bei Hunden, Schweinen sowie Affen nachgewiesen werden. Aufgrund der oft schlechteren hygienischen Verhältnisse besteht insbesondere bei Reisen in Entwicklungsländer oder Länder mit niedrigem hygienischen Standard eine erhöhtes Infektionsrisiko. Die infektionsfähigen Zysten werden in der Regel fäkal-oral übertragen. Fliegende und kriechende Arthropoden können die Zysten taktil (mechanisch) verbreiten (z. B. Anheftung an den Tarsen). Praktisch alle in diesem Kapitel behandelten Amöbenzysten werden durch die Aufnahme kontaminierten Wassers oder den Verzehr kontaminierter Lebensmittel übertragen. Die Prävention besteht in der persönlichen Hygiene zur wirksamen Unterbrechung der Infektkette. Insbesondere die strikte Einhaltung der Maßnahmen zur Nahrungshygiene bietet in Ländern mit niedrigem Hygienestandard einen gewissen Schutz. Es besteht keine Meldepflicht. Referenzzentren / Expertenlaboratorien 5 Als fachlich qualifizierte Ansprechstellen gelten prakt isch D alle parasitologischen und tropenmedizi nischen Institutionen. Andere infektiöse und nicht infektiöse Ursachen einer chronisch intermittierenden Diarrhoe. Zum Nachweis intestinaler Flagellaten ist nativer (unfixierter) oder fixierter Stuhl in geeigneten Transport-. Weltweit. Bei den meisten Darmflagellaten ist der Mensch das einzige bekannte Reservoir. D. fragilis wurde auch bei Affen gefunden, Chilomastix mesnili bei Affen und Schweinen. Bei Reisen in Entwicklungsländer oder in Länder mit niedrigen hygienischen Standards besteht ein erhöhtes Infektionsrisiko. Immunkompromittierte Menschen sind prädisponiert. Die Prävention von Darmflagellaten-Infektionen besteht in der persönlichen Hygiene zur wirksamen Unterbrechung der Infektkette. Insbesondere die strikte Einhaltung der Maßnahmen zur Nahrungshygiene bietet in Ländern mit niedrigem Hygienestandard einen gewissen Schutz. Zur Eliminierung sowie zur Prävention der Trichomons-tenax-Besiedlung genügt eine Verbesserung der Mundhygiene. Es besteht keine Meldepflicht. Referenzzentren / Expertenlaboratorien 5 Als fachlich qualifizierte Ansprechstellen gelten alle parasitologischen und tropenmedizinischen Institutionen. Der Ausdruck "Dengue" entstand aus dem Versuch, die Phrase "ki denga pepo" (kommt aus dem Swahili und bedeutet so viel wie "Krampfähnliche Anfälle verursacht durch einen bösen Geist") in die spanische Sprache zu integrieren. Ausbrüche von Dengue-Fieber wurden erstmals 1779 in Batavia (heute Jakarta) und Kairo registriert. Danach traten Epidemien in Intervallen von 10-30 Jahren in tropischen und subtropischen Gebieten auf. Erst 1944 konnte Albert Sabin Dengueviren von Soldaten isolieren, die in Kalkutta, auf Neuguinea und auf Hawaii erkrankt waren. Dengueviren gleichen morphologisch dem Gelbfiebervirus. Die Sequenzierung einer Region des Hüllprotein-Gens hat gezeigt, dass die Serotypen DENV 1-4 weiter in Genotypen unterteilt werden können. Die Genome von DENV 1-4 sind ähnlich wie dasjenige des Gelbfiebervirus organisiert. GenBank-Nr.: M23027 (DENV 1), M19197 (DENV 2), A34774 (DENV 3), M14931 (DENV 4). Nach der Übertragung durch einen infizierten Moskito vermehrt sich das Virus in den regionalen Lymphknoten und verbreitet sich über Lymphe und Blut. Als weitere Replikationsorte werden Endothelzellen und Zellen im Knochenmark diskutiert. Das Virus konnte auch aus Leber, Lunge, Nieren, Lymphknoten, Gehirn und Gastrointestinaltrakt isoliert werden. Die Vermehrung im retikuloendothelialen System und der Haut führt schließlich zur Virämie. Außerdem infizieren Dengueviren dendritische Zellen des Immunsystems, welche die angeborene und adaptive Immunantwort überbrücken. Alle 4 Serotypen verursachen identische Krankheitsbilder. Die meisten Infektionen mit Dengueviren verlaufen jedoch asymptomatisch. Synonym(e) "Breakbone fever". Die Inkubationszeit beträgt 4-7 Tage (in Einzelfällen bis zu 14 Tage). Das klassische Dengue-Fieber beginnt mit plötzlichem Fieberanstieg, schweren Kopfschmerzen (typischerweise frontal lokalisiert), Schwindel und Erbrechen. Charakteristischerweise treten Muskelschmerzen, Knochenschmerzen ("Breakbone fever") und Arthralgien auf. Besonders das Rückgrat ist davon betroffen. Vor der Rekonvaleszenzphase tritt in 50 % der Fälle ein diffus verteiltes, makulopapuläres Exanthem auf. Es dauert 2 bis 4 Tage und kann von Pruritus und Schälen der Haut begleitet sein. Trotz der schweren klinischen Symptomatik und zum Teil langwieriger Rekonvaleszenz ist die Prognose günstig. Dem Immunsystem, wird eine wichtige Rolle bei der Entstehung von Symptomen zugeschrieben (Immunpathogenese). Nach Infektion mit einem Serotyp gibt es nur kurzzeitig eine gruppenspezifische Immunität, langfristig bleibt nur ein typenspezifischer Immunschutz. Eine sichere klinische Diagnose der apparenten Infektionen mit Dengueviren ist oft nicht möglich. Das klassische Dengue-Fieber unterscheidet sich kaum von anderen Erkrankungen, die ebenfalls mit plötzlichem Fieber einhergehen. Allerdings sollten schwere Muskel-und Knochenschmerzen an Dengueviren denken lassen. Infektionen mit anderen Arboviren (z. B. West-Nil-Virus, Rift-Valley-Fieber-Virus und Sandmückenfiebervirus) sowie Malaria und Leptospirose sind auszuschließen. Inkubationszeit DHF/DSS beginnt 4-7 Tage nach Auftreten der ersten Krankheitsphase. Die erste Krankheitsphase verläuft ähnlich wie beim klassischen Dengue-Fieber. Danach kommt es zu einer kurzen Remission. Bauchschmerzen, Erbrechen, Unruhe, Bewusstseinsstörungen oder ein plötzlicher Wechsel von Fieber zur Hypothermie können den Be-ginn des DHF ankündigen. Schließlich tritt eine plötzliche Verschlechterung auf, die durch Blutdruckabfall und Kreislaufkollaps gekennzeichnet ist. In Haut und Schleimhäuten zeigen sich Petechien (Thrombozytenzahl < 10 5 /mm 3 ). Gastrointestinale Blutungen und hämorrhagische Pneumonien können folgen. Bei sehr ungünstigem Verlauf des DHF kommt es zum DSS mit meist letalem Ausgang. Das Auftreten von DHF wird u. a. durch zwei Wirtsfaktoren begünstig: Alter < 15 Jahre und frühere Infektion mit Dengueviren. Über 90 % der Patienten mit DHF hatten bereits eine frühere Denguevirus-Infektion mit einem anderen Serotyp. Bei etwa 1-2 % aller Sekundärinfektionen tritt ein DHF auf. Die erkrankten Personen sind in der Regel nicht älter als 15 Jahre. Beim DHF und seiner schwersten Komplikation, dem DSS, spielt das so genannte "Immunoenhancement" eine Rolle. Dabei binden nichtneutralisierende Antikörper, die sich nach einer früheren Infektion mit einem anderen Serotyp gebildet haben, an Dengueviren, ohne diese unschädlich zu machen. Die so entstandenen Immunkomplexe binden schließlich über den Fc-Teil der IgG-Antikörper an Fc-Rezeptoren (insbesondere an FcγRI wegen dessen hoher Avidität) auf Monozyten/Makrophagen und werden dann in das Zellinnere aufgenommen. Über diesen Mechanismus können Dengueviren leichter in mononukleäre Zellen eindringen. Daraus resultiert im infizierten Organismus eine größere Anzahl von infizierten Zellen, die eine größere Menge an Viruspartikel produzieren. Daher ist die Zirkulation von mehreren verschiedenen Serotypen in einem Endemiegebiet eine wesentliche Voraussetzung für das Auftreten des DHF/DSS. Das DHF ist kaum von anderen Ursachen des hämorrhagischen Fiebers abgrenzbar. Thrombozytopenie und die Zeichen einer leichten Verbrauchskoagulopathie deuten in Richtung Dengueviren. Serum, Plasma. Wichtigste Nachweismethode ist die RT-PCR. Im amplifizierten Material kann dann mit Hilfe der Sequenzierung der Subtyp bestimmt werden. Die Virusisolierung ist schwierig. Zu diesem Zweck werden am besten Moskito-Zelllinien inokuliert. Etwa 2-3 Tage später kann das Virus nach Anfärbung mit spezifischen monoklonalen Antikörpern in der Immunfluoreszenz identifiziert werden. Zum Nachweis von virusspezifi-schen Antikörpern werden KBR, HHT und NT eingesetzt. ELISA-Verfahren zum Nachweis von virusspezifischen IgM-Antikörpern sind erhältlich, werden aber erst 4-5 Tage nach Beginn der Symptome positiv. Bei der Interpretation der Serologie sind mögliche Kreuzreaktionen mit anderen Flaviviren (u. a. auch bei Impfung gegen Gelbfieber oder Japanische Enzephalitis) zu berücksichtigen. IgM-Antikörper können bis zu 3 Monaten nach Infektion persistieren. Die Reiseanamnese ist sehr wichtig, da aufgrund der Inkubationszeit eine Denguevirus-Infektion unwahrscheinlich wird, wenn die Symptome mehr als 2 Wochen nach Verlassen eines Endemiegebiets für Dengueviren auftreten. Fieber, welches länger als 10 Tage persistiert, ist in der Regel nicht auf eine Denguevirus-Infektion zurückzuführen. Die einzigen Vertebraten, die als Wirte für Dengueviren fungieren, sind der Mensch und mehrere Arten von asiatischen und afrikanischen Primaten. Babymäuse können nur sehr schwer infiziert werden. Dengueviren werden hauptsächlich durch den Stich des Moskitos Aedes aegypti auf den Menschen übertragen. Dieser ist bei Tage aktiv und hält sich in der Nähe von menschlichen Behausungen auf. Andere, für die Infektion von Menschen wichtige Vektoren sindbesonders in Asien und Ozeanien -Aedes albopictus, Aedes polynesiensis und Aedes scutellaris. Als Infektionsquelle für Moskitos fungieren Menschen in der virämischen Phase. Nach der Aufnahme von infiziertem Blut muss sich das Virus noch im Moskito 1-2 Wochen vermehren, bis der Vektor die Infektion an andere Menschen weitergeben kann. Ähnlich wie beim Gelbfiebervirus existieren im Wesentlichen zwei verschiedene Übertragungszyklen: ein silvatischer und ein urbaner. Im Unterschied zum Gelbfiebervirus ist jedoch bei den Dengueviren der urbane Zyklus für Epidemien und Endemien am wichtigsten. Eine Vakzine ist zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht verfügbar. Daher ist das Vermeiden von Moskitostichen (adäquate Kleidung, Gebrauch von Moskito-Repellentien und Moskitonetzen) hier besonders wichtig. Gegenwärtig ist der vielversprechendste Impfstoffkandidat eine rekombinante Lebendvakzine, die auf dem erfolgreichen 17D-Impfstoff gegen Gelbfieber basiert und immunogene Proteine der Dengueviren enthält. Sie wird zurzeit klinisch getestet. Die einzige mögliche Kontrolle besteht gegenwärtig in der Elimination von Aedes-Brutstätten in der Nähe von menschlichen Siedlungen. Endemische Länder sollten ein Labor-gestütztes Überwachungssystem aufbauen, welches eine zumindest grobe Vorhersage der epidemiologischen Situation liefert. Nach § 6 des Infektionsschutzgesetzes (IfSG) ist vom feststellenden Arzt bei Krankheitsverdacht, Erkrankung sowie Tod an virusbedingtem hämorrhagischen Fieber der Patient namentlich dem Gesundheitsamt zu melden (unverzüglich, spätestens innerhalb von 24 Stunden). Außerdem ist nach § 7 jeder direkte oder indirekte (serologische) Nachweis von Dengueviren durch das Labor dann namentlich zu melden, wenn er auf eine akute Infektion hinweist. Diese Meldungen werden entsprechend § 11 über die zuständigen Landesbehörden an das Robert-Koch-Institut übermittelt. Zusätzlich ist das Auftreten einer Erkrankung auch nach § 12 IfSG übermittlungspflichtig. Dies bedeutet, dass -zusätzlich zum Übermittlungsweg nach § 6 und 7 -bestätigte hämorrhagische Verläufe von Denguevirus-Infektionen vom Gesundheitsamt aus unverzüglich an die zuständige oberste Gesundheitsbehörde und von dort unverzüglich an das Robert Koch-Institut zu übermitteln sind, welches dann die Informationen an die WHO weitergibt. Weiterführende Informationen zum IfSG und zur Falldefinition für Gesundheitsämter sind auf der unten aufgeführten Web-Adresse des Robert-Koch-Instituts zu finden. Differenzialdiagnostisch sind eine Opisthorchose sowie Gallenwegerkrankungen anderer Genese zu bedenken. Stuhl. Die Labordiagnose stützt sich auf den mikroskopischen Nachweis der mit dem Stuhl ausgeschiedenen dunkelbraunen, ovalen und gedeckelten Eier von 38-45 × 22-30 μm Größe. Der positive Befund aufgrund einer einzigen Stuhluntersuchung ist noch nicht beweisend für einen tatsächlichen Befall mit D. dendriticum (Ausschluss eines Pseudoparasitismus bei Darmpassage durch Verzehr befallener Schafleber). Eine gezielte Therapie ist unbekannt; möglicherweise kommen Praziquantel, Albendazol oder Triclabendazol in Frage. Die Dicrocoeliose ist als Zoonose weltweit, vor allem aber in Eurasien und Nordafrika verbreitet. In Europa sind vor allem die kalkhaltigen Mittelgebirge und das Alpenvorland betroffen. Lanzettegel sind in erster Linie Parasiten der Wiederkäuer und anderer herbivorer Säugetiere. Der Mensch stellt nur einen akzidentiellen Endwirt dar. Die Dicrocoeliose wird nur selten beim Menschen beobachtet. Gehäuft tritt sie bei Hirten und Feldarbeitern auf, Einzelfälle bei HIV-Infizierten und bei einem Patienten mit Morbus Crohn unter immunsuppressiver Therapie sind in der Literatur beschrieben. Eine Übertragung auf den Menschen kann akzidentiell durch die orale Aufnahme infizierter Ameisen zustande kommen, die sich an Grashalmen und anderen Pflanzen befinden. Eine Dicrocoelium-Infektion ist allein dadurch vermeidbar, dass keine an Gräsern oder Vegetabilien befindlichen Ameisen verschluckt werden. Eine Meldepflicht nach dem Infektionsschutzgesetz besteht nicht. Referenzzentren, Expertenlaboratorien 5 Offizielle Referenzzentren existieren nicht; als fachlich qualifiziert anzusehen sind parasitologische und tropenmedizinische Institutionen. Es besteht keine Meldepflicht. Referenzzentren / Expertenlaboratorien qualifiziert anzusehen sind sämtliche para sitologischen und tropenmedizinischen Insti tu tionen. 1-7, 9, 11-21, 24-27 und 29-33) Aseptische 9, 11, [13] [14] [15] [16] [17] [18] [19] [20] [21] 25, 27, 30, 31 Paralyse (selten) 4, 6, 9, 11, 30 wahrscheinlich 1, 7, 13, 14, 16, 18, 31 Enzephalitis, Ataxie oder Guillain-Barré Syndrom 2, 6, 9, 19 wahrscheinlich 3, 4, 7, 11, 14, 18 Exantheme 2, 4, 6, 9, 11, 16, 18 wahrscheinlich 1, 3, 5, 7, 12, 14, 19, 20 Respirationstraktinfekte (u. a. Sommergrippe) 4, 9, 11, 20 Zum Routinenachweis von Echoviren und Parechoviren wird wie bei allen anderen Enteroviren Rachenabstrich und Stuhl verwendet (7 Polioviren und Coxsackieviren) . In Abhängigkeit der Organmanifestation eignen sich zusätzlich Konjunktival-, Rektal-und andere Abstriche, Rachenspülwasser, Nasensekret, Urin, Liquor, Biopsie-oder Autopsiematerialien von Herz und/oder Gehirn. Eine aktive Immunisierung gegen Echoviren und Parechoviren ist nicht verfügbar. Nosokomiale Echovirus-und Parechovirus-Infektionen können von klinischem Personal durch Vernachlässigung der üblichen Hygiene übertragen werden. Wegen der fulminanten Verläufe sind Infektionen mit Echoviren wie auch mit Coxsackieviren auf Neugeborenenstationen besonders gefürchtet. Wesentliche Präventionsmaßnahme ist die fachgerechte Windelentsorgung und Kittelwechsel. Gegebenenfalls ist eine räumliche Trennung der infizierten Patienten vorzunehmen. Die aktuellen Maßnahmen zur hygienischen Händedesinfektion sind unbedingt einzuhalten. Es besteht keine Meldepflicht. Gramnegative Stäbchenbakterien, beweglich durch peritriche Begeißelung. Genom vollständig sequenziert, siehe auch www.ncbi. nlm.nih.gov. Fakultativ anaerob, Wachstum innerhalb von 24 Stunden. Endotoxin. Nicht bekannt. Dem Krankheitsbild entsprechend. Dem Krankheitsbild entsprechend. Fakultativ pathogener opportunistischer Erreger, Infektion bei Standortwechsel. Opsonisierung durch Antikörper, Phagozytose. Ausschluss anderer Infektionserreger. Nicht bekannt. Fieber. Fieber. Erregernachweis ausschlaggebend. Fluorochinolon, Ampicillin, Cefalosporine, Aminoglykoside. Weltweit, Gastroenteritis in tropischen und subtropischen Klimazonen, häufig einhergehend mit dem Nachweis von Entamoeba histolytica. Nachweis in Faeces vom Menschen, Haustieren, Ratten, Fröschen, Vögeln, Fischen. Immunsupprimierte und abwehrgeschwächte Patienten, Reisende in warme Klimazonen. Endogen, Schmierinfektion. Siehe obligat pathogene E.-coli-Stämme und fakultativ pathogene E.-coli-Stämme. 7 Escherichia coli. Nicht erforderlich. Aufgrund der an Schildzecken gebundenen Übertragungsweise sind Ausbrüche nicht zu erwarten. Es besteht keine Meldepflicht. Brouqui P et al (2004) Kleine, regelmäßige, gramnegative Stäbchen. Manche Isolate zeigen eine gleitende (taumelnde) Beweglichkeit, während andere unbeweglich sind. Genom Die komplette Sequenz des 16S rRNA-Gens steht in GenBank unter der Accession-Nr. M22512 zur Verfügung. Anzucht in mikroaerophiler Atmosphäre (5-10 % CO 2 ) auf Blut-oder Kochblutagar. Nach 2-3 Tagen sehr kleine (1 mm), weißlich-grau oder gelblich gefärbte Kolonien, die in den Nährboden eindringen (korrodieren), nach dem Wegwischen einen Abdruck hinterlassen und von einem Saum umgeben sind. Daneben gibt es nicht korrodierende Stämme. Gewebeprobe, Punktat bzw. Abstrich bei lokalen Infektionen. Blutkultur bei Endokarditis, Sepsis, Osteomyelitis und anderen systemischen Infektionen. Liquor cerebrospinalis und Blutkultur bei Meningitis. Mikroskopie: Direkter Nachweis des Erregers im Grampräparat. Kultur stellt das Routineverfahren im mikrobiologischen Labor dar. E. corrodens wächst auf Blut-oder Kochblut-, nicht aber auf McConkey-Agar und ist Oxidase-positiv und Katalase-negativ. Kohlenhydrate werden nicht fermentativ abgebaut. E. corrodens kommt häufig in Mischkulturen mit fakultativ oder obligat anaeroben Erregern vor. Nachweis der bakteriellen DNA mittels Nukleinsäureamplifikation findet in besonderen Fällen Anwendung. Nachweis aus primär sterilen Untersuchungsmaterialien wie Blut, Herzklappe, Abszesspunktat spricht für die kausale Rolle des Erregers, während der Nachweis aus mit Normalflora besiedelten Proben meist eine Kolonisation anzeigt. Therapeutische Maßnahmen E. corrodens ist in vitro empfindlich gegen Penicillin, Aminopicilline, Acylureidopenicilline, Cephalosporine der 2. und 3. Generation, Carbapeneme, Fluorochinolone und Tetrazykline. Die In-vivo-Wirksamkeit von Aminopenicillinen, auch in Kombination mit β-Laktamaseinhibitoren, ist jedoch umstritten. Resistenz besteht häufig gegen Cephalosporine der 1. Gerneration, Erythromycin, Clindamycin und Metronidazol. Der Erreger kommt vermutlich weltweit vor. Wirtsbereich / Reservoir E. corrodens ist physiologischer Bestandteil der Rachenflora und kommt vermutlich auch auf anderen Schleimhäuten des Menschen vor. Personen mit Menschenbissverletzungen, z. B. nach Faustschlag (clenched fist injury). Der Erreger kann durch Bissverletzung übertragen werden. Endogene Infektionen sind auch möglich. Keine Daten verfügbar. Keine Daten verfügbar. Keine. Web-Adressen Schlüsselliteratur Paul K, Patel SS (2001) zeitweise eingestellt werden. Mit der Entdeckung des (mittlerweile in einigen Ländern verbotenen) DDT (Dichlor-Diphenyl-Trichlor-Methylmethan) 1939 wurde die Bekämpfung von Ektoparasiten revolutioniert. Immer mehr Ektoparasiten wurden in den letzten Jahrzehnten als Überträger von z. T. unbekannten oder wieder aufkommenden ("emerging" und "reemerging") Infektionserregern erkannt. Die Morphologie ist sehr unterschiedlich, da unter die Ektoparasiten sowohl Spinnentiere (Zecken und Milben) als auch Insekten (Insecta, Hexapoda) gestellt werden. Zecken sind bis zu 2 cm große, dorsoventral abgeplattete Ektoparasiten (Familienzuordnung abhängig von dem Vorhandensein oder Fehlen eines Rückenschilds: Schildzecken bzw. Lederzecken/Weichzecken), die am ersten Beinpaar ein spezielles Sinnesorgan, das Haller'sche Organ, zum Aufspüren von Wirten besitzen. Der Körper des Weibchens schwillt beim Blutsaugen enorm an. Die Larven der Zecken und Milben besitzen sechs Beine, die Nymphen und adulten Tiere acht. Flöhe sind 2-4 mm große, meist sprunggewaltige, lateral abgeplattete, flügellose Insekten mit arttypischen Beborstungen. Stechmücken sind zarte, langbeinige, fliegende Nematocera mit langen Stechborsten, deren Genital-und Fühlermorphologie Auskunft über Geschlecht und Artzugehörigkeit gibt. Sie besitzen ein Flügelpaar, Halteren und fadenförmige Antennen. Bettwanzen sind bis max. 1 cm große, dorsoventral abgeflachte, rotbraune, behaarte Insekten, deren rudimentäre Vorderflügel schuppenförmig sind und denen Hinterflügel fehlen. Raubwanzen sind mit bis zu 3 cm deutlich größer (7 Trypanosoma cruzi). Der Entwicklungszyklus ist temperaturabhängig. Die Vermehrung erfolgt durch Kopulation von Männchen und Weibchen. Die dorsoventral abgeplatteten Zecken machen ebenso wie die Läuse, Milben und Wanzen eine hemimetabole Entwicklung durch. Stechmücken und Flöhe durchlaufen eine holometabole Entwicklung. Aus dem Ei schlüpft eine Larve, die sich zur Nymphe weiterentwickelt und nach Häutungen zur Imago heranreift. Zur Eireifung benötigen die Ektoparasiten eine Blutmahlzeit. Die Reaktion der menschlichen Haut auf die Speichelinjektion der Ektoparasiten ist wahrscheinlich auf die Wirkung von Eiweißfraktionen, die als Antikoagulans, Haemolysin oder als Nervengift fungieren, zurückzuführen. Bei Zecken kann es durch neurotoxisch wirkende Substanzen im Zeckenspeichel zur Zeckenparalyse kommen, die sogar letal ausgehen kann. Durch toxisch wirkende Speicheldrüsensekrete können auch Hämorrhagien und Ödeme an den Einstichstellen oder systemische Reaktionen wie Fieber, Lähmungen oder Krämpfe ausgelöst werden. Darüber hinaus führt die allergische Reaktion auf die in die Stichwunde abgegebenen Antigene zu klinischen Manifestationen. Insekten-, Zecken-, Wanzen-, Floh-, Milbenstich Synonym(e) Arthropodenstich, Stich von Blutsaugern, bei Trombiculiden: Trombidiose. Rötung, Schmerzen, Juckreiz, v. a. an der Einstichstelle. Innerhalb weniger Minuten bildet sich um die (Arthropoden-) Stichstelle ein unterschiedlich weit ausgedehntes Erythem (Hautrötung) aus, das eine zentrale Quaddel aufweisen kann und mehr oder weniger stark juckt (kutane Sofortreaktion IgE, Typ 1). Nach einiger Zeit (kutane Spätreaktion, T-Zell-Typ, meist innerhalb 24 Stunden) entsteht daraus vielfach eine Papel (Knötchen), die ebenfalls juckt und lange erhalten bleiben kann. Selten treten Vesikel oder Pusteln auf. Symptome wie Juckreiz, Schmerzen, Überempfindlichkeitsreaktionen, Entzündungen etc. können durch den Stich von Dipteren verursacht werden. Schmerzen und Juckreiz treten nicht beim Stich selbst, sondern erst später auf. Insbesondere bei Lederzecken (z. B. Taubenzecke) ist eine deutliche punktförmige Hämorrhagie (Blutaustritt) an der Einstichstelle beschrieben. Die durch Zeckenbefall direkt hervorgerufenen Symptome, wie z. B. Ödeme oder Fieber und Krämpfe, werden hauptsächlich durch das toxisch wirkende Speicheldrüsensekret ausgelöst. Zeckenparalysen beginnen mit Symptomen wie Schwindel, Kopfschmerzen, Erbrechen und allgemeiner Muskelschwäche, bis hin zur aufsteigenden Lähmung, Sprachstörungen und Tod durch Lähmung der Atemmuskulatur. Raubwanzen stechen oft ins Gesicht ("Kissing Bug") Aufgrund der systemischen Reaktion auf ihre Stiche sind Todesfälle beschrieben. Bei längerer Exposition gegenüber Bettwanzen können Asthma, Schockzustände und Beeinträchtigung des Sehvermögens folgen. Charakteristisch für Flohstiche ist, dass sie perlschnurartig in Reihe angeordnet sind (Probestiche). Zudem tritt hierbei zunächst eine punktförmige Hämorrhagie mit hellrotem Hof direkt am Floheinstich (Roseola pilicosa) auf, der nach einiger Zeit einem blauroten kleinen Fleck (Purpura pulicosa) weicht. Bei jedem erneuten Einstich eines Flohs jucken auch die früheren Stichstellen (Repetieren). Bei Milbenstichen kann es (durch den als Allergen wirkenden Speichel) zur sogenannten Gebüschkrätze (scrub itch) sowie zur Bildung einer schwarzen Kruste (tache noir) kommen. Die Trombi-diose tritt vorwiegend im Herbst auf, die auftretenden Entzündungen gehen mit heftigem Juckreiz einher. Es handelt sich bei den Hautreaktionen auf Stiche von Ektoparasiten weniger um Reaktionen auf die mechanische Verletzung als auf Komponenten des in den Stichkanal injizierten Speichels. Dementsprechend fallen die Reaktionen je nach Ektoparasit bzw. auch je nach Wirt (Mensch) unterschiedlich aus (bis hin zum anaphylaktischen Schock). Sekundärschäden können auftreten, wenn durch Kratzen an den juckenden Einstichstellen Hautläsionen und damit Eintrittspforten für Erreger (Sekundärinfektionen) geschaffen werden. Die Sensibilisierung gegen die in die Stichwunde abgegebenen Antigene kann heftige allergische Reaktionen bewirken, die sich z. B. in Fieber, Kopfschmerzen, Lymphadenitis etc. äußern. Bei Bettwanzen reagiert das Immunsystem ebenfalls auf das Fremdeiweiß des Wanzenspeichels. Bei längerem Befall kann eine Immunisierung erfolgen. Bei Flöhen spricht man von allergischer Dermatitis. IgG-und IgE-Antikörperreaktionen gegen Antigene von Ektoparasiten sind vielfach beschrieben. Abzugrenzen sind die Stiche der beschriebenen Arthropoden von denen anderer Arthropoden (z. B. Läuse, Fliegen, Sandmücken, Kriebelmücken, Krätzemilben). Auch Dermatitiden (z. B. durch Bakterien oder Pilze) anderer Genese bei Mensch und Tier sind von Stichreaktionen zu unterscheiden. Eine mechanische Übertragung von Krankheitserregern ist durch die Mundwerkzeuge der Arthropoden möglich. Dadurch möglicherweise ausgelöste lokale Infektionen sind von den reinen Stichreaktionen abzugrenzen. Die Krankheitsbilder nach Arthropodenstichen werden in der Regel rein klinisch diagnostiziert. Der Zusammenhang zu einem Arthropodenstich ergibt sich aus der noch sichtbaren Einstichstelle oder der anamnestischen Angabe des Patienten. Bei feststellbarem Befall durch Arthropoden (z. B. Zecken, Läuse, Milben) ist die Artdiagnose anzustreben. Vor allem die adulten Tiere, oft auch die Eier und Larven, eignen sich zur sicheren Bestimmung. Hierzu sind diese an den bevorzugten Stellen des Körpers, ggf. auch des Haustieres oder der Umgebung zu suchen. Mikroskopische Artbestimmung: Die gefundenen Eier, Larven, Nymphen oder adulten Tiere werden unter dem Mikroskop anhand spezieller morphologi-scher Merkmale beurteilt, die der einschlägigen Bestimmungsliteratur zu entnehmen sind. Makroskopisch kann die Anordnung der abgelegten Eier im Bruthabitat bei Stechmücken zur Artdifferenzierung hilfreich sein. Adulte Flöhe werden z. B. beim Sprung erkannt, die Larven erscheinen als weiße Pünktchen. Eine Speziesdifferenzierung ist essenziell, um geeignete, der Biologie der jeweiligen Ektoparasiten folgende, Bekämpfungs-oder Prophylaxemaßnahmen durchführen zu können. Eine Gefährdungsanalyse ist vor allem auch anhand der durch die Ektoparasiten übertragenen endemischen Erreger in dem jeweiligen Gebiet vorzunehmen. Zur Behandlung von Mückenstich-Reaktionen helfen Eiswürfel oder kühle Kompressen. Zur Linderung des Juckreizes und zur Verhinderung von Sekundärinfektionen sollte eine Desinfektion der Stichstellen erfolgen (Alkohol, lokal!). Lokale und orale Antiallergika (Antihistaminika, in schweren Fällen auch Kortikosteroide) können bei allergischen Reaktionen topisch (Gel oder Creme) oder systemisch appliziert werden. Die Bekämpfung der Ektoparasiten sollte von erfahrenen Fachleuten mithilfe von Insektiziden oder Akariziden durchgeführt werden. Mannigfaltige Resistenzen der genannten Ektoparasiten gegen Insektizide sind bekannt. So werden beispielsweise Resistenzen gegen Pyrethroide (z. B. Permethrin und Alphacypermethrin) bei Bettwanzen beschrieben. Saugende und stechende Arthropoden findet man weltweit in den jeweiligen arttypischen Habitaten bzw. Klimazonen. Insbesondere die Stechmücken sind auf Biotope angewiesen, die ihnen geeignete Brutmöglichkeiten bieten, z. B. die Umgebung stehender oder sehr langsam fließender Gewässer oder auch temporäre Wasseransammlungen, Neotrombicula autumnalis und verwandte Arten kommen vor allem in Mitteleuropa vor. Ctenocephalides felis ist die in Mitteleuropa häufigste Flohart (> 80%). Die hier behandelten Arten besitzen im Gegensatz zu den Läusen (7 Läuse) keine Wirtsspezifität und können sowohl an Tieren als am Menschen Blut saugen. Sie finden ihren Wirt mittels chemischer und optischer Signale. Ein Risiko besteht für alle, die sich in den Habitaten der Ektoparasiten während deren Aktivitätszeiten ungeschützt aufhalten (meist in der Dämmerung, nachts). Befinden sich die Ektoparasiten in der häuslichen Umgebung, sind praktisch alle Bewohner gefährdet. Meist sind es bei den Ektoparasiten die weiblichen Tiere, die Blut saugen, damit ihre Eier heranreifen können. Die in diesem Kapitel behandelten Arthropoden sind potenzielle Überträger (engl: vectors) von Krankheitserregern (z. B. Endoparasiten, 7 Tab. 1). Oft fungieren sie jedoch nicht nur als reine Überträger sondern zugleich auch als Endwirte, wie z. B. Anopheles sp. für die Plasmodien. Die Übertragung von Krankheitserregern erfolgt z. B. über die stechendsaugenden Mundwerkzeuge, entweder durch Regurgitation der Erreger aus dem Darmbereich oder durch ihr Einwandern in die Speicheldrüsen und ihre Abgabe in die Stichwunde mit dem Speichelsekret. Die Chagas-Krankheit wird durch das Einkratzen des Raubwanzenkots in die Stichstelle übertragen (siehe Kapitel Trypanosoma cruzi). Die Ektoparasiten selbst, bzw. deren Stadien, können anthropogen weiterverbreitet werden, wie es von Aedes-Larven in gebrauchten Autoreifen oder ähnlichen wassergefüllten "Behältnissen" beschrieben ist. Moskitonetze, die z. B. mit Permethrin imprägniert werden, und korrekt getragene, helle Kleidung etc. bieten einen gewissen Schutz gegen die blutsaugenden Ektoparasiten (persönliche Schutzmaßnahmen). Auf die Haut aufgetragene Repellents, wie z. B. DEET-oder Icaridin-haltige Mittel, stellen einen Schutz gegen zahlreiche blutsaugende Arthropoden dar. Gute Wirksamkeit wird auch oft von neu entwickelten Formulierungen mit sekundären Pflanzenstoffen berichtet. Die Vermeidung bzw. Beseitigung von Brutstätten (auch kleinste Wasseransammlungen) stellt eine flankierende Maßnahme im Rahmen der Habitatveränderung dar. Haustiere sind z. B. zur Vermeidung einer Flohplage ebenfalls in die Maßnahmen mit einzubeziehen. Die Beachtung der bevorzugten Stechzeiten (und von präferierten Orten) hilft bei der Vermeidung von Stichen durch Ektoparasiten ebenfalls. Der Einsatz von Räucherspiralen, Verdampfern, Sprays etc. muss sehr vorsichtig erfolgen, eine intensive Nutzung in geschlossenen Räumen vermieden werden. Gaze am Fenster schützt vor dem Eindringen vieler Ektoparasiten. Aufklärung und Verhaltensänderungen-bzw. Anpassungen sowie die Meidung von befallenen Gebieten (Expositionsprophylaxe) sind weitere Eckpfeiler einer Stichvermeidung. Menschen, die allergisch auf Stiche von Ektoparasiten reagieren, sollten stets ein Antihistaminikum griffbereit haben. Die Pathophysiologie der Endokarditis wird bestimmt durch hämodynamische Veränderungen bedingt durch die Destruktion der Herzklappen oder durch eine systemische Inflammationsreaktion im Sinne einer Sepsis. Diese sind Ursache der im Rahmen der IE auftretenden Organschäden, sofern sie nicht direkt durch septische Embolisation verursacht werden. Zur erreger-und resistenzgerechten Einleitung einer antimikrobiellen Therapie ist der blutkulturelle Nachweis des auslösenden Pathogens essentiell. [3] , die heute in modifizierter Form vorliegen [4] , als hilfreich erwiesen. Sie können jedoch in keinem Fall eine klinische Beurteilung ersetzen. Grundsätzlich sollte die Therapie der IE unter stationären Bedingungen mittels parenteraler Gabe bakterizider Antibiotika erfolgen. Bei Infektionen durch Penicillin-empfindliche Streptokokken mit unkompliziertem Verlauf ist im Anschluss an eine 14-tägige stationäre Initialbehandlung eine ambulante Fortführung der Therapie möglich. Bei akuten Erkrankungsformen und bei hämodynamischer Instabilität, wird nach Akquisition von Blutkulturen umgehend eine kalkulierte antimikrobielle Therapie eingeleitet. Bei klinisch stabilen Patienten kann oft das Ergebnis der mikrobiologischen Diagnostik abgewartet werden. Bezüglich der spezifischen Erreger-und Resistenzgerechten Therapie sei auf die aktuellen Leitlinien verwiesen [2] . Frühzeitig sind Herzchirurgen hinzuzuziehen, um im Falle nicht-kontrollierbarer Infektionen eine rasche chirurgische Sanierung zu ermöglichen. Nach neurologischen Ereignissen sollte es bei bestehender Indikation zu keiner Verzögerung der Operation kommen, sofern die neurologische Prognose gut ist. Nach intrakraniellen Blutungen jedoch sollte der Operationszeit-gnaformen" bezeichnet werden. Die reifen Zysten haben einen Durchmesser von 10-16 μm und besitzen immer vier Kerne mit einem zentralen Karyosom. Zysten von Entamoeba histolytica und den kommensalisch im Darm des Menschen vorkommenden Arten Entamoeba dispar und Entamoeba moshkovskii lassen sich morphologisch nicht unterscheiden. Das Genom von Entamoeba histolytica ist weitgehend aufgeklärt (http://pathema.jcvi.org/cgi-bin/Entamoeba/PathemaHomePage.cgi). Nach dem aktuellen Kenntnisstand umfasst es etwa 24 Megabasen, die auf 14 Chromosomen verteilt sind. Bisher wurden knapp 10.000 offene Leserahmen identifiziert. Nur etwa ein Viertel aller Protein-kodierenden Gene ist durch Introns unterbrochen und nur 6 % der Gene besitzen mehr als ein Intron. Die Vermehrung von Entamoeba histolytica findet im Dickdarm statt. Nach oraler Aufnahme infektionstüchtiger Zysten, die im Gegensatz zu den Trophozoiten über Monate an der Außenwelt stabil bleiben können und resistent gegenüber dem sauren Millieu des Magens sind, entwickeln sich im Dünndarm die einkernigen, teilungsfähigen Trophozoiten, die vor allem den oberen Dickdarm besiedeln. Im distalen Kolon kommt es zur erneuten Enzystierung mit zwei anschließenden Kernteilungen. Eine infizierte Person kann bis zu 500 Millionen Zysten pro Tag ausscheiden. Die Pathogenität von Entamoeba histolytica beruht primär auf der Fähigkeit des Parasiten, Wirtsgewebe und Zellen zu lysieren. Hierbei spielen Oberflächenrezeptoren, Cysteinproteinasen und porenbildende Peptide der Amöben eine entscheidende Rolle. In Abhängigkeit von der Stärke der Expression dieser Moleküle, kann die Virulenz einzelner Amöbenisolate variieren. Antigenvariabilität konnte bisher bei Entamoeba histolytica nicht nachgewiesen werden. Allerdings verlaufen die meisten Infektionen mit Entamoeba histolytica asymptomatisch (nicht invasive Amöbiasis). Nur in etwa 10 % der Fälle kommt es zur Invasion in das Gewebe (invasive Amöbiasis), wobei sowohl der Darm (intestinale Amöbiasis) als auch andere Organe (extraintestinale Amöbiasis), vornehmlich die Leber, betroffen sind (Amöbenleberabszess). Synonym(e) Amöbenruhr, Amöben-Colitis, Amöben-Dysenterie, Amöbom. Sehr variabel, zwischen wenigen Tagen und mehreren Monaten. Blutig-schleimige Diarrhoe. Enteritis oder Kolitis von variablem Schweregrad, Diarrhoe, Fieber, Tenesmen, druckdolenter Oberbauch. Für die Pathologie der intestinalen Amöbiasis sind die Amöben direkt verantwortlich. Durch eine kontaktabhängige Lyse von Darmgewebe verursacht Entamoeba histolytica tiefe Ulzerationen der Darmschleimhaut. Amöbom = sehr seltene, durch Entamoeba histolytica hervorgerufene tumorartige granulomatöse Entzündungsreaktion des Dickdarms. In mehr als 90 % aller Fälle mit invasiver Amöbiasis finden sich zum Zeitpunkt der klinischen Symptomatik signifikante Serum-Antikörpertiter gegen Entamoeba-histolytica-Antigen. Andere infektiöse Darmerkrankungen, insbesondere durch Shigellen und invasive Escherichia coli, sowie nicht infektöse Darmerkrankungen wie Colitis ulcerosa oder Morbus Crohn. Amöbenleberabszess. Sehr variabel, im Mittel 3-5 Monate, in Einzelfällen mehrere Jahre. Fieber, Schmerzen im rechten Oberbauch. Hepatomegalie, Übelkeit, Erbrechen, Schmerzen in der rechten Schulter (abhängig von der Lokalisation des Abszesses), Ikterus, Diarrhoe (nur in 10 % der Fälle!). Nach Invasion in die Darmschleimhaut können die Amöben hämatogen in andere Organe gestreut werden und dort ausgedehnte Abszesse induzieren. Diese finden sich in erster Linie in der Leber. Amöbenleberabszesse führen häufig zu Transsudaten der Pleura und zu Atelektasen der Lunge, können aber gelegentlich auch je nach Lokalisation in die Lunge oder das Perikard rupturieren. Primäre Amöbenabszesse au-ßerhalb der Leber, wie etwa in der Lunge oder dem Gehirn, sind eine Rarität. Amöbenleberabszesse führen regelmäßig zur Bildung von Serum-Antikörpern gegen Entamoeba-histolytica-Antigene. Sie sind bei über 90 % der Patienten bereits zu Beginn der klinischen Symptomatik nachweisbar. Bakterielle Leberabszesse, Echinokokkuszyste, primäre Leberzyste, einschmelzender Tumor. Die Diagnostik der invasiven Amöbiasis richtet sich nach dem Manifestationsort der Erkrankung: 5 Bei der intestinalen Amöbiasis stehen der rektoskopische oder koloskopische Nachweis entsprechender Schleimhautveränderungen sowie der Direktnachweis des Erregers im Vordergrund. Letzteres geschieht durch Stuhluntersuchungen oder den histologischen Nachweis von Amöben im Biopsiematerial. 5 Bei der extraintestinalen Amöbiasis bedient man sich vor allem bildgebender Verfahren wie Sonographie und Computertomographie zum Nachweis entsprechender Organmanifestationen und Strukturdefekte. Gleichzeitig ist der serologische Nachweis spezifischer Antikörper gegen Entamoeba histolytica ein wichtiges, oftmals richtungweisendes diagnostisches Hilfsmittel. Gramnegative Stäbchenbakterien, beweglich durch peritriche Begeißelung. Kapselbildung fakultativ. Genom vollständig sequenziert, siehe auch www.ncbi. nlm.nih.gov. Fakultativ anaerob, Wachstum innerhalb von 24 Stunden. Endotoxin. Ca. 10 % aller nosokomialen Infektionen, postoperative Wundinfektionen nach abdomineller und vaginaler Hysterektomie, Meningitis, Gastroenteritis, Harnwegsinfektionen Keine. Nicht bekannt. Dem jeweiligen Krankheitsgeschehen entsprechend. Dem jeweiligen Krankheitsgeschehen entsprechend. Fakultativ pathogene opportunistische Infektionserreger, Infektion bei Standortwechsel. Opsonisierung durch Antikörper, Phagozytose. Ausschluss anderer Infektionserreger. Durch Einschwemmung von Enterobacter spp. in die Blutbahn kann es zur Sepsis kommen Keine. Nicht bekannt. Fieber. Fieber. Bei Enterobacter-cloacae-Isolaten aus tropischen Ländern wurde eine Enterotoxin-ähnliche Aktivität nachgewiesen, daher selten auch Durchfallerreger Keine. Nicht bekannt. Durchfall. Durchfall. Ausschluss anderer Infektionserreger. Wundabstrich, Urin, Faeces, Blutkultur, Liquor. Hauptwirt von E. vermicularis ist der Mensch; daneben wurden gelegentlich Menschenaffen infiziert gefunden. Befallen sind in erster Linie Kinder oder Behinderte. Verhaltensbedingt (vermutlich aber auch aufgrund von Immunreaktionen) ist die Infestation im Erwachsenenalter in Mitteleuropa selten. Die Übertragung erfolgt auf oralem Wege über die Eier, die direkt über Schmierinfektion (Eier unter den Fingernägeln! Finger-After-Mund-Weg) oder indirekt über aufgewirbelten Staub (Aufschütteln der Bettwäsche) aufgenommen werden. Synonym(e) Enterococcus-Infektion. Zu den Inkubationszeiten der verschiedenen Enterokokken-Infektionen gibt es keine dezidierten Daten; nach Eindringen in sterile oder prädisponierte anatomische Kompartimente ist aber von kurzen Inkubationszeiten von wenigen Tagen auszugehen. Harnwegsinfektionen, Endokarditiden, Weichteilinfektionen, intraabdominelle Infektionen, postoperative Wundinfektionen, Gefäßkatheter-Infektionen, Abszesse, Dekubitalulzera sowie verschiedene andere Infektionen. Keine. Selten kommt es zu persistierenden oder reaktivierten EBV-Infektionen, die zu Dysfunktionen verschiedenster Organe führen können. So kann es im Verlauf einer persistierenden EBV-Infektion zur Knochenmarksaplasie, Pneumonitis, rekurrierenden febrilen Episoden, Dysgammaglobulinämien, Hepatitis oder neurologischen Abnormalitäten kommen. Patienten mit X-linked lymphoproliferative disease, sind nicht in der Lage, EBV-Infektionen zu kontrollieren. Serum. IgM und IgG-Antikörper gegen Viruskapsid-Antigen (VCA), "early-antigen" (EA) oder "Epstein-Barr nuclear antigen" (EBNA) können im Immunfluoreszenztest oder ELISA nachgewiesen werden. Frische EBV-Infektionen zeichnen sich meist durch die Anwesenheit von IgM-und IgG-Antikörpern gegen VCA, Serokonversion gegen EA und die Abwesenheit von Anti-EBNA-Antikörpern aus, die meist erst im späteren Verlauf der Infektion auftreten. Das Blutbild weist erhöhte Lymphozytenzahlen auf, mikroskopisch können monozytoide Lymphozyten (Pfeifferzellen) nachgewiesen werden. Der bei Erwachsenen gebräuchliche Paul-Bunnel-Test (Nachweis heterophiler Antikörper) gibt bei Erwachsenen in 80-85 % der Fälle ein positives Resultat, ist aber bei Kindern in 50 % der Fälle negativ. Frische EBV-Infektionen zeichnen sich meist durch die Anwesenheit von IgM-und IgG-Antikörpern gegen VCA, Serokonversion gegen EA und die Abwesenheit von Anti-EBNA-Antikörpern aus, die meist erst im späteren Verlauf der Infektion auftreten. Es sind keine kausalen Therapieoptionen bekannt. Bei chronisch aktiven EBV-Infektionen wurden Behandlungsversuche mit Acyclovir, Ganciclovir, IFN, IL-2 und Vidarabin beschrieben. Keine Daten verfügbar. Weltweit. EBV ist durch einen starken Lymphotropismus gekennzeichnet und infiziert vorwiegend B-Lymphozyten. Die Infektion erfolgt wahrscheinlich über den C3d-Rezeptor. Außer seinem natürlichen Wirt, dem Menschen, können auch Affenzellen infiziert werden. Es sind keine Risikogruppen bekannt. Menschen können in jedem Lebensalter erkranken, wobei der Infektionsgipfel im Kindes-bzw. Jugendalter liegt. Keine Prävalenz für bestimmte Bevölkerungsgruppen. Die Übertragung erfolgt über Tröpfcheninfektion, setzt aber einen sehr engen Kontakt voraus (z. B. Küssen). Auch durch Bluttransfusionen ist das Virus übertragbar. Kein Impfstoff erhältlich. Keine Daten verfügbar. Keine. Unbewegliches, schlankes, grampositives, zuweilen gramlabiles Stäbchen mit Ketten-und Fadenbildung. Das Genom ist in Teilbereichen sequenziert. Weitere Informationen unter http://www.genedb.org. Langsames Wachstum auf Nährmedien. Über Virulenzfaktoren ist nichts bekannt. Die Inkubationszeit beträgt 1-4 Tage. An der Eintrittspforte der Haut juckende schmerzende Schwellung. Risikogruppen sind Tierärzte sowie Arbeiter in der Fleisch und Fisch verarbeitenden Industrie. Infektionen können allerdings auch im häuslichen Milieu beim Umgang mit tierischen Produkten auftreten. Die Übertragung der Krankheit erfolgt meistens über kleine Verletzungen an der Haut und im Kontakt mit infizierten Tieren, bzw. ihrem Fleisch. Präventionsmaßnahmen bestehen in der Vermeidung des Kontakts mit infizierten Tieren, bzw. deren Produkten. Impfschutz ist nicht gegeben. Wegen des Vorkommens als seltene Einzelerkrankung ist ein Ausbruchsmanagement nicht erforderlich. Es besteht keine Meldepflicht nach IfSG. Grampositive kleine Stäbchen, keine Sporenbildung. Das Genom der Eubakterien ist mittels PCR nachweisbar, 16S rRNA-Vergleiche führten zu der oben angesprochenen taxonomischen Neuordnung. Die Bakterien der Gattung Eubacterium vermehren sich nur unter streng anaeroben Bedingungen. Nicht bekannt. Abszesse: Nierenabszess, Bartholinischer Abszess, intraabdomineller Abszess, Infektionsprozesse der Orofazialregion, Parodontalerkrankungen, Wundinfektionen, intrauterine Infektionen bei liegendem Intrauterinpessar Nicht bekannt, endogene Infektion. Abszedierende Prozesse. Unspezifische, abszedierende Prozesse und Wundinfektionen. Eubakterien kommen in der Regel in den genannten Prozessen nicht in Reinkultur vor, sondern in Verbindung mit virulenteren anaeroben oder fakultativen Bakterien. Nicht bekannt. Infektionen durch andere Erreger. Durch Abszesspunktion gewonnener Eiter, tiefe Wundabstriche. Kulturelle Anzüchtung unter anaeroben Bedingungen mit nachfolgender Identifizierung mittels biochemischer Reaktionen oder Gensequenzierung. Wie bei jedem Nachweis von Bakterien der normalen Körperflora ist eine ätiologische Bedeutung nachgewiesener Eubacterium spp. nur bei adäquat entnommenem Untersuchungsmaterial (ohne Kontamination mit der Flora der angrenzenden besiedelten Körperbereiche) anzunehmen. Ubiquitär. Eubacterium spp. sind Bestandteil der normalen Körperflora des Menschen (Darmflora, Mundflora: vor allem E. lentum, Urogenitaltrakt: E. nodatum) sowie von Tieren. Frauen mit liegendem Intrauterinpessar. Nicht bekannt. Keine. Nicht erforderlich. Keine. Es findet sich eine Hyperplasie des Gallengangepithels. Die Abgabe von Prolin durch die adulten Würmer (stimulieren die Kollagenproduktion) führt zu Fibrosen. Die durch den Leberegel hervorgerufene geringgradige Immunantwort führt weder zur Abtötung des Parasiten, noch schützt sie vor Reinfektion. Leberstörungen anderer Genese (z. B. Schistosomiasis, Zirrhosen anderer Genese). Zum Nachweis der charakteristischen Eier ist nativer (unfixierter) oder fixierter Stuhl in geeigneten Transportgefäßen bzw. speziellen Transportsystemen einzusenden. Der Einachweis gelingt evtl. auch im Gallensaft oder im Sekret des Zwölffingerdarms. Mikroskopische Stuhl-Diagnostik nach Anreicherungsverfahren. Die infektiösen Stadien von F. hepatica werden beim Verzehr der als "Zwischenwirte" dienenden Wasserpflanzen aufgenommen. Werden die beschriebenen Wasserpflanzen nicht oder nur im abgekochten Zustand verzehrt, kommt es nicht zu einer Infektion. Die Bekämpfung der Fasciolose muss bei der Behandlung der herbivoren Säugetiere ansetzen, um eine Infektion der Schnecken zu verhindern. Maßnahmen zur Schneckenbekämpfung sind problematisch. Es besteht keine Meldepflicht. Referenzzentren / Expertenlaboratorien 5 Als fachlich qualifizierte Ansprechstellen gelten alle parasitologischen und tropenmedizinischen Institutionen. Marburgvirales hämorrhagisches Fieber. Wie 7 Ebolavirus-Infektion (Erkrankung 1). Wie 7 Ebolavirus-Infektion (Erkrankung 1). Wie 7 Ebolavirus-Infektion (Erkrankung 1). Wie 7 Ebolavirus-Infektion (Erkrankung 1). Wie 7 Ebolavirus-Infektion (Erkrankung 1). Wie 7 Ebolavirus-Infektion (Erkrankung 1). Wegen der hohen Pathogenität dieser Viren müssen beim Umgang mit infektiösem Material besondere Sicherheitsvorkehrungen beachtet werden. Bei Personen, die mit dem SLE-V infiziert wurden, lassen sich wie bei anderen Flavivirusinfektionen IgMund IgG-Antikörper nachweisen. Es ist anzunehmen, dass auch eine T-Zell-Antwort generiert wird. Einzelheiten zur Immunantwort bei Infektionen des Menschen mit MVE-V, POW-V und ROC-V sind nicht bekannt. Viele andere Viren, die Enzephalitis hervorrufen, müssen in Betracht gezogen werden. Einige der durch Moskitos übertragenen seltenen Flaviviren -wie z. B. WSL-V -rufen hauptsächlich Fieber, Arthralgien und Exantheme hervor. Die Inkubationszeit von WSL-V beträgt 2-4 Tage. Die meisten Infektionen mit WSL-V bleiben symptomlos oder verlaufen sehr mild, so dass sie diagnostisch nicht weiter abgeklärt werden. Es kann sich jedoch eine grippeähnliche Symptomatik entwickeln mit plötzlichem Fieber sowie schweren Kopf-, Glieder-und Muskelschmerzen. Lichtphobie und Hyperästhesie der Haut sind weitere Symptome. Nicht selten wird ein Exanthem beobachtet. Das Fieber verschwindet bereits nach 2-3 Tagen während die Muskelschmerzen länger anhalten können. Berichte über tödliche Infektionen liegen nicht vor. Antikörper können mit dem Hämagglutinationshemmtest nachgewiesen werden. Andere Viren, die eine grippeähnliche Symptomatik hervorrufen können. Seltene humanpathogene Flaviviren, die hämorrhagisches Fieber verursachen, sind KFD-V und OHF-V. Beide werden durch Zecken übertragen (7 Tab. 1) . Die Inkubationszeit für KFD-V und OHF-V beträgt ca. 3-8 Tage. Keine Meldepflicht nach IfSG. Keine bekannt. Innerhalb eines FSME-V-Subtyps variiert die Aminosäuresequenz nicht mehr als bis zu 2,2 %. Dagegen ist diese Variabilität zwischen den Subtypen naturgemäß größer (5,6 %) . In einigen Studien wird dem fernöstlichen Subtyp eine größere Virulenz im Menschen zugeschrieben als den anderen. Tierexperimente unterstützen diese Annahme. Außerdem gibt es Hinweise, dass der sibirische Subtyp einen chronisch-progressiven Krankheitsverlauf verursachen kann, während dies für den europäischen Subtyp nicht beobachtet wird. Zentraleuropäische Zeckenenzephalitis (Infektion mit dem europäischen FSME-V-Subtyp); Russische Frühjahrs-Sommer-Enzephalitis (Infektion mit dem fernöstlichen FSME-V-Subtyp). Die Inkubationszeit beträgt 7-14 Tage, in Einzelfällen bis zu 28 Tage. Das klinische Erscheinungsbild von FSME ist nicht charakteristisch, sodass letztlich die Ergebnisse des virologischen Labors für die Diagnosestellung entscheidend sind. Die meisten Infektionen mit dem europäischen FS-ME-V Subtyp verlaufen inapparent. Nur bei 5-30 % der Infektionen treten grippeähnliche Symptome auf mit Fieber (< 38 °C), Kopfschmerzen, Schwindelgefühl und Erbrechen ("Sommergrippe"). Diese 1. Phase der Krankheit dauert 4-6 Tage. Danach lassen die Beschwerden für ungefähr 2-3 Tage nach (in Einzelfällen bis zu 21 Tage). In der 2. Phase der Erkrankung, die nur 20-30 % der Patienten erleiden, stellen sich hohes Fieber (bis > 40 °C), starkes Krankheitsgefühl und Meningitis-Symptome ein. Es können Zeichen der Enzephalitis hinzu kommen (Meningoenzephalitis, in ca. 30-40 % der Fälle mit einer 2. Phase). Vor allen Dingen bei älteren Patienten kann sich zusätzlich eine Myelitis oder Radikulitis entwickeln (Gefahr der Bulbärparalyse und Phrenikusparese). In diesen schweren Fällen (ca. 10 % der Fälle mit einer 2. Phase) beträgt die Letalität ungefähr 1-2 % und die Gefahr von bleibenden Schäden besteht. Extrapyramidale und zerebelläre Symptome können oft noch Monate nach Rekonvaleszenz persistieren. Gewöhnlich kommt es aber selbst bei schweren Verläufen zur völligen Heilung ohne bleibende neurologische Ausfälle. In 10-20 % der schwereren Verläufe muss jedoch mit bleibenden psychomotorischen Defekten gerechnet werden. Paraplegien, Tetraplegien und Paresen der Schultergürtelund Kopfmuskulatur sind als prognostisch ungünstige Zeichen zu werten. Insgesamt betrachtet, sind die Krankheitsbilder Paresen und bleibenden Schäden bei Erwachsenen ausgeprägter als bei Kindern. Durch den fernöstlichen FSME-V-Subtyp hervorgerufene Erkrankungen beginnen weniger akut. Die Letalität (5-40 %) ist jedoch wesentlich höher als bei beim europäischen Subtyp. Einen weiteren Unterschied stellt die Tatsache dar, dass hier infizierte Kinder schwerer erkranken als Erwachsene. Auch die Rate der bleibenden neurologischen Schäden ist mit 30-60 % höher. Der sibirische Subtyp des FSME-V verursacht Krankheitsverläufe (Letalität von 1-3 %), die weniger schwer sind als beim fernöstlichen aber schwerer als beim europäischen Subtyp verlaufen. Ähnlich wie bei dem fernöstlichen Subtyp werden chronische Infektionsverläufe beobachtet. Der erste Fieberanstieg ist auf die Virämie zurückzuführen, während der zweite Fiebergipfel dann auftritt, wenn das Stadium der ZNS-Infektion erreicht ist. Das Gehirn verändert sich ödematös. Vereinzelt treten umschriebene Blutungen auf. Die beobachtete Lähmung der oberen Extremitäten lässt sich mit der hohen Empfindlichkeit der anterioren motorischen Rückenmarkszellen im Halswirbelbereich für Virus-assoziierte zytopathogene Mechanismen erklären. Gegen das Glykoprotein der Hülle werden hämagglutinationshemmende und neutralisierende Antikörper gebildet. In der Regel werden zunächst IgM-Antikörper produziert und erst danach IgG-Antikörper. Auch eine zelluläre Immunantwort wird generiert. Serum, Plasma, Liquor. Die Diagnose wird in der Regel aufgrund des Nachweises von virusspezifischen IgM-und IgG-Antikörpern im Serum und ggf. im Liquor (bei ca. 50 %) durch das ELISA-Verfahren gestellt. Meist sind schon in der ersten Krankheitsphase virusspezifische IgM-Antikörper im Serum nachweisbar. Bei zunächst negativem Test und weiterbestehendem klinischen Verdacht empfiehlt sich die Testwiederholung nach etwa 1 Woche. In der zweiten Krankheitsphase werden dann in der Regel sowohl IgM-als auch IgG-Antikörper gefunden. Andere serologische Testverfahren wie KBR und HHT spielen keine Rolle mehr. Die Virusisolierung aus dem Blut von Infizierten und der Nachweis mittels RT-PCR gelingen nur in der virämischen Phase und sind für die Routinediagnostik daher meist bedeutungslos (bei Arztkonsultation ist die virämische Phase in der Regel schon vorbei). In der zweiten Erkrankungsphase kann eventuell im Liquor mittels RT-PCR virale Nukleinsäure gefunden werden. Berücksichtigt werden müssen mögliche Kreuzreaktionen durch Antikörper gegen andere Flaviviren. Diese können durch Neutralisations-Testverfahren ausgeschlossen werden, die allerdings nur Speziallaboratorien durchführen. Bei der Befundinterpretation muss auch daran gedacht werden, dass FSME-Impfungen zu lange Zeit nachweisbaren Spiegeln von FSME-Vspezifischen IgM-Antikörpern führen können. Bei Infektionen mit dem Epstein-Barr-Virus nach FSME-Impfung können FSME-V-reaktive IgM-Antikörper auftreten, die nicht auf eine FSME zurückzuführen sind. Es kommen nur supportive Maßnahmen (z. B. strenge Bettruhe) in Betracht, da eine spezifische antivirale Therapie nicht zur Verfügung steht. Weltweit treten mehr als 10.000 Krankheitsfälle jährlich auf. Besonders Russland ist betroffen. Damit ist das FSME-V nach dem Japanische Enzephalitis-Virus der zweithäufigste Krankheitserreger unter den neurotropen Flaviviren. Das Verbreitungsgebiet des europäischen Subtyps erstreckt sich bis zum Ural im Osten, über Finnland und Schweden im Norden, nach Deutschland und Frankreich im Westen bis herunter nach Italien, Griechenland und dem ehemaligen Jugoslawien im Süden. Im Unterschied zu den Erregern der Lyme-Borreliose (Borrelia burgdorferi) wird das FSME-V nur in bestimmten Risikogebieten gefunden. Die topographische Darstellung der FSME-Risikogebiete in Deutschland (Angabe auf Landkreisebene) beruht größtenteils auf einer speziellen Fallsammlung von FSME-Erkrankungen und wird ständig aktualisiert (Robert-Koch-Institut in Berlin in enger Kooperation mit den betroffenen Bundesländern). Naturherde mit hohem Risiko befinden sich überwiegend in Baden-Württemberg und Bayern. Solche mit niedrigem Risiko liegen in Hessen, Rheinland-Pfalz und Thüringen (7 Abb. 1 bieten sollte lange Kleidung getragen werden. Diese sollte hell sein, damit herumwandernde Zecken besser erkannt werden können. Repellentien wie beispielsweise Autan haben eine zeitliche begrenzte Wirkung (2 Stunden) gegen Zecken. Nach Risikoaufenthalten sollte der Körper nach Zecken abgesucht werden (bevorzugte Lokalisationen: unter den Armen, im Nacken, am Haaransatz des Kopfes und generell an dünnen, gut durchbluteten Hautpartien). Zecken, die sich mit ihrem Halteapparat bereits in der Haut verankert haben, sollten möglichst rasch entfernt werden. Mit einer Zeckenzange oder Pinzette wird die Zecke möglichst hautnah gefasst und vorsichtig -nach leichtem Hin-und Herhebeln -herausgezogen. Danach sollte die Einstichstelle desinfiziert werden. Die Verwendung von Öl, Wachs oder Nagellack, um die Zecke zu ersticken, sind obsolet (Gefahr der vermehrten Erregerausschüttung). Die Wunde sollte sofort nach Entfernung der Zecke desinfiziert werden. Die FSME-Impfung ist eine Indikationsimpfung für Risikogruppen (s. o.). Zurzeit sind vier Impfstoffe verfügbar. Neben zwei russischen Impfstoffen, die den fernöstlichen Subtyp enthalten, gibt es zwei Vakzine, welche in Europa zugelassen sind und auf dem europäischen Subtyp basieren (FSME-IMMUN von Baxter; Encepur von Novartis). Die Impfung mit dem europäischen Subtyp schützt sehr wahrscheinlich auch vor Infektionen mit dem fernöstlichen Subtyp. Für die Impfung wird ein komplettes, durch Formalin inaktiviertes Virus verwendet, welches in Kulturen von embryonalen Hühnerfibroblasten angezüchtet und anschließend gereinigt wurde. Als Adjuvans enthält der Impfstoff Aluminiumhydroxid. Drei Impfungen sind für einen vollständigen Impfzyklus notwendig, wobei die Effizienz des Impfschutzes bei 95 % bis 99 % liegt. Auffrischimpfungen sollten alle 3 bis 5 Jahre durchgeführt werden. Früher beobachtete Nebenwirkungen (Kopfschmerzen, Fieber, Abgeschlagenheit) treten heute kaum mehr auf, da die Vakzine nun durch einen Ultrazentrifugationsschritt hochaufgereinigt wird. An einer weiteren Verbesserung der Impfstoffe wird gearbeitet. Die Durchimpfungsrate der österreichischen Bevölkerung ist die höchste in ganz Europa und beträgt etwa 86 %. Dadurch konnte die Die Zahl der FS-ME-bedingten Hospitalisierungen um 90 % gesenkt werden. Die postexpositionelle Gabe von FSME-spezifischem Hyperimmunglobulin (passive Impfung) wird "generell nicht empfohlen" (STIKO) und von Herstellerseite in Deutschland nicht mehr angeboten. Berichte über schwere Krankheitsverläufe nach zu später postexpositioneller passiver Immunisierung liegen vor. Der zugrunde liegende Mechanismus ist möglicherweise eine Verstärkung der Infektion durch die verabreichten Antikörper (Immunoenhancement). Wenn FSME in Regionen beobachtet wird, die bislang nicht als Risikogebiet eingestuft wurden, dann müssen weiterführende epidemiologische Untersuchungen eingeleitet werden. Darüber hinaus sollten die Ärzte dieser Regionen ausführlich über FSME informiert und weitergebildet werden. Nach § 7 Abs. 1 Nr. 14 Infektionsschutzgesetzes (IfSG) muss das Labor dem Gesundheitsamt jeden direkten oder indirekten (serologischen) Nachweis von FSME-V durch das Labor dann namentlich melden, wenn er auf eine akute Infektion hinweist. Darüber hinaus stellt das Gesundheitsamt gemäß § 25 Abs. Die Taxonomie auf Spezies-Ebene wurde in den letzten Jahren aufgrund molekulargenetischer Untersuchungen der ITS-rDNA, der 28S-rDNA, der mitochondrialen DNA und der Sequenz des Beta-Tubulin-Gens neu definiert. Danach werden mehr als 20 Spezies unterschieden. Bei F. oxysporum und F. solani wurden mehrere Varianten beschrieben, sodass beide Arten als Spezies-Komplex anzusehen sind. In der ehemaligen UdSSR starben 1944-1947 mehr als 100.000 Menschen an einer Nahrungsmittelvergiftung durch verschimmeltes Getreide. Die Erkrankung war eine Mykotoxikose verursacht durch Toxine von F. sporotrichoides und F. poae. Der erste Fall einer disseminierten invasiven Fusariose wurde 1973 von Cho et al. bei einem Kind mit einer akuten lymphatischen Leukämie beschrieben. Histologisch finden sich bei invasiver Fusariose im Wirtsgewebe radiär wachsende, hyaline, septierte, sich spitzwinklig (30-50°) verzweigende Myzelien einheitlichen Kalibers (3-4 μm) . Diese sind anfärbbar mit der Grocott-Gomorri-Versilberung oder dem Perjodsäure-Schiff-Reagenz (PAS). Ohne Immunhistologie sind die Hyphen nicht von Aspergillus und Scedosporium (Pseudallescheria) unterscheidbar. In der Kultur wachsen nach 3-5 Tagen bei 37 °C auf Sabouraud-Glukose-Agar weißliche Kolonien mit reichlich Luftmyzel. 5 Fusobakterien besitzen eine Reihe von Adhäsinen, die es ihnen erlauben, mit anderen Bakterienarten zu interagieren bzw. zu aggregieren. Diese Adhäsine ermöglichen zudem die Adhäsion an Schleimhautepithelzellen, aber auch an künstlichen Oberflächen (Zahnersatzmaterialien) und stellen auf diese Weise einen wichtigen Faktor bei der Plaqueformation dar. Fusospirochätose. Unspezifisch. Die Angina Plaut-Vincent stellt eine Mischinfektion aus Spirochäten (Treponema vincentii) und Fusobacterium nucleatum dar. Sie verursacht meist kein Fieber und nur geringfügige Störungen des Allgemeinbefindens und äußert sich lediglich in meist einseitigen Schluckbeschwerden. Trotzdem finden sich typischerweise erheblich geschwürig und nekrotisch veränderten Gaumenmandeln, die meist fibrinöse übelriechende grau-grünliche Beläge aufweisen. Schwellungen der submandibularen Lymphknoten können oft beobachtet werde. Unklar. Eine bleibende Immunität nach Infektion entsteht nicht. Streptokokkenangina, Lues. Synonym(e) Nekrobazillose. Unspezifisch. In Folge einer in der Regel durch F. necrophorum hervorgerufenen Pharyngotonsillitis kommt es zu einer Thrombophlebitis der Vena jugularis interna. Metastatische Absiedelungen aus diesem Fokus können alle Organe betreffen und schnell zu schweren Krankheitserscheinungen bis hin zum septischen Schock führen. Unklar. Eine bleibende Immunität nach Infektion entsteht nicht. Streptokokkenangina. Wangenbrand. Unspezifisch. Die Noma ist eine in der Regel durch Fusobakterien hervorgerufene Infektion der Wangenschleimhaut, die im weiteren Verlauf zu einer Zerstörung von Weichgewebe und knöchernen Anteilen des Gesichts führt. Später kommt es zu septischen Absiedlungen, die mit einer hohen Letalität behaftet sind. Unklar. Eine bleibende Immunität nach Infektion entsteht nicht. Staphylokokken-und Streptokokkeninfektionen, Aktinomykose. Gemeinsam ist neben dem Vorkommen von geradkettigen, gesättigten und einfach-ungesättigten, langkettigen zellulären Fettsäuren der Aufbau der Peptidoglykanschicht sowie der Glutamatstoffwechsel (Glutamatdehydrogenase positiv). Differenzierende biochemische Charakteristika sind u. a. der Indolabbau (nur F. mortiferum und F. russii sind negativ), Wachstum in Gegenwart von 20 % Galle und Äskulinhydrolyse (nur F. mortiferum ist positiv), Nitratreduktion (F. ulcerans ist positiv) sowie die Hippurathydrolyse (F. periodonticum ist positiv). Der Nachweis von Fusobacterium spp. ist bei entsprechenden klinischen Infektzeichen als relevant zu bewerten. Neben der chirurgischen Abszessbehandlung muss immer eine Antibiotikatherapie erfolgen. Fusobakterien sind empfindlich gegen eine Vielzahl von Antibiotika wie Penicilline, Cephalosporine, Peneme, Tigecyclin, β-Laktam/β-Laktamaseinhibitor-Kombinationen, Metronidazol, Clindamycin, Linezolid und Chloramphenicol. Von der Angina Plaut-Vincent sind häufiger Jugendliche betroffen. Die Noma tritt bei mangelernährten immunsupprimierten Kindern in Entwicklungsländern auf. Meist endogene Infektionen. Keine. Nicht relevant. Keine. Die bakterielle Vaginose betrifft hauptsächlich jüngere, sexuell aktive Frauen oder Frauen mit häufig wechselnden Partnern. Eine erhöhte Prävalenz der BV findet sich auch bei homosexuellen Frauen. Ein erhöhtes Risiko besteht auch für Frauen mit IUP (Intrauterinpessar). Transmission / Vektoren G. vaginalis kann durch Geschlechtsverkehr übertragen werden, kann jedoch auch bei Frauen ohne sexuelle Kontakte nachgewiesen werden. Eine Übertragung z. B. in Schwimmbädern oder über Toilettensitze ist nicht möglich. Erhalt des physiologischen Vaginalmilieus, Vermeidung unnötiger Irritationen (Antibiotika, Scheidenspülungen, Vaginalcremes etc.). Im Allgemeinen ist die antibiotische Behandlung der Erkrankten ausreichend, eine Partnerbehandlung wird nicht zwingend empfohlen. Weder die Erkrankung noch der Erreger sind im Infektionsschutzgesetz aufgeführt. Referenzzentren / Expertenlaboratorien 5 Nationale Referenzzentren sowie Konsiliarlaboratorien in Deutschland sind nicht bekannt. G werden können. Auch kausale Assoziationen mit anderen, nichthepatischen Erkrankungen gelten als nicht gesichert, so dass GBV-C als ein für den Menschen nicht pathogenes Virus angesehen werden kann. Koinfektionen von Patienten sowohl mit GBV-C als auch viralen Hepatitis-Erregern (HBV, HCV) oder HIV sind durch den ähnlichen parenteralen Übertragungsweg erklärbar. Eine Reihe von Studien hat gezeigt, dass bei HIV-infizierten Patienten mit einer GBV-C-Koinfektion der Krankheitsverlauf bis zum Stadium AIDS deutlich langsamer erfolgt und mit einer längeren Überlebenszeit verbunden ist. Dieser protektive Effekt ist nicht in allen Studien bestätigt worden, wobei möglicherweise unterschiedliche GBV-C-Stämme einen unterschiedlichen Einfluss auf den Verlauf der HIV-Koinfektion haben. Bisher liegen nur Daten über humorale und zelluläre Immunantworten gegen das E2-Hüllprotein vor. Das Erscheinen von anti-E2-Antikörpern korreliert in der Regel mit dem Verschwinden der Virämie und mit einer durchgemachten Infektion. Das Vorliegen von anti-E2-Antikörpern vor orthotroper Lebertransplantation schützt vor einer GBV-C-de-novo-Infektion, was für eine protektive Rolle der anti-E2-Antikörper spricht. Im Gegensatz zur Situation beim HCV ist der E2-Genabschnitt hoch konserviert. Bezüglich der zellulären Immunantwort weisen Patienten mit ausgeheilter oder florider GBV-C-Infektion im Proliferationsassay keine Unterschiede auf. Entfällt. Eine Infektion mit GBV-C kann mittels RT-PCR für GBV-C-RNA aus Serum oder Plasma nachgewiesen werden. Antikörper gegen das Oberflächenglykoprotein E2 (anti-E2) sind kurz vor oder nach Verschwinden der Virämie mittels ELISA nachweisbar, das heißt, ihr Auftreten korreliert in der Regel mit dem Verschwinden der Virämie. Es gibt jedoch einzelne Fälle von RNA-Elimination ohne Erscheinen nachweisbarer E2-Antikörper. Eine Indikation zur medikamentösen Behandlung einer GBV-C Infektion liegt nicht vor. Allerdings wurden im Rahmen der Interferon-Therapie von chronischer Hepatitis C bei Patienten mit GBV-C Koinfektion ähnliche Erfolgsraten für die Elimination von HCV und GBV-C gefunden. Resistenz GBV-C kann mit üblichen viruziden Maßnahmen inaktiviert werden. Verbreitung GBV-C ist weltweit verbreitet. Die GBV-C-RNA-Prävalenz bei Blutspen dern in Europa und Nordamerika liegt zwischen 1 und 4 %, in Risikogruppen (s.o.) und in der Bevölkerung anderer Kontinente kann sie deutlich höher sein. Anti-E2-Antikörper liegen bei bis zu 16 % der europäischen Blutspender vor, was häufiger als der RNA-Nachweis ist und für die hohe Ausheilrate der GBV-C Infektion spricht. GBV-C ist bisher nur beim Menschen nachgewiesen worden. Experimentell sind Affen infizierbar. GBV-A und GBV-B sind Affen-spezifische Viren (u. a. Tamarine). Drogenabhängige, Empfänger von Blutprodukten, Hämodialysepatienten, Transplantatempfänger, Personen mit häufig wechselndem und ungeschütztem Geschlechtsverkehr. GBV-C kann parenteral über Blut und Blutprodukte, "needle sharing", direkten Kontakt oder auch perinatal von der Mutter auf das Kind übertragen werden. Insgesamt ähnelt die Übertragungsweise sehr stark der für HIV. Im Vergleich zu HCV spielt die vertikale Übertragung eine größere Rolle. GBV-C ist auch in Samenflüssigkeit und im Speichel nachgewiesen worden. Bei GBV-C-positiven (und HCV-negativen) Blutspendern wurden als Risikofaktoren für eine GBV-C-Infektion Sexualkontakte und vorangegangene medizinische Eingriffe ermittelt. Angesichts der fehlenden klinischen Relevanz von GBV-C sind besondere Maßnahmen zur Infektionsvermeidung nicht vorgesehen (wie z. B. Screening von Blutprodukten auf GBV-C RNA oder anti-E2-Antikörper). Darüber hinaus gelten die üblichen Ver haltens regeln zur Verhütung parenteral übertragbarer Krankheiten (Einmalspritzen, Handschuhe, Desinfektion und Sterilisation, Kondome). Aufgrund der bisher nicht erwiesenen Pathogenität von GBV-C sind keine Strategien zur Krankheitsvorbeugung entwickelt und implementiert worden. Wahrscheinlich greifen aber die allgemeinen Strategien zur Verhütung anderer parenteral übertragbarer Viruserkrankungen (7 HCV-Infektion). Zwar ist die akute Non-A-E-Hepatitis nach § 6 des IfSG meldepflichtig, jedoch wird diese offensichtlich nicht durch GBV-C ausgelöst. Es sind weder der Nachweis von GBV-C RNA noch von anti-E2 zu melden. Giardiasis Synonym(e) Giardiasis, Lambliasis. Malabsorptionssyndrom. Es kommt zu abdominalen Schmerzen, Abgeschlagenheit, Übelkeit, Erbrechen, Flatulenz sowie intermittierenden, dünnbreiigen Diarrhöen, Malabsorption, Unterernährung bei Kindern und immundefizienten Personen. G. lamblia verursacht lokale Darmepithelschäden, Entzündungen der Propria und Störungen des Gallenflusses. Die Entwicklung einer Immunität ist fraglich. Einen Schutz vor Reinfektionen gibt es offensichtlich nicht. Diarrhoen anderer Genese (Amöbenbefall, Diarrhöen durch Bakterien, Viren). Nicht fixierter Stuhl oder Duodenalsaft. Der Nachweis der Trophozoiten erfolgt im Frischpräparat und im gefärbten Ausstrich (Heidenhain-, Trichrom-oder Lawless-Färbung), am besten aus frischem Stuhl. Ist die Untersuchung von Durchfallstühlen nicht innerhalb einer Stunde und von geformten Stühlen nicht am selben Tag gewährleistet, sollte der Stuhl sofort nach dem Absetzen fixiert werden (PVA-, MIF-oder SAF-Lösung), da die Trophozoiten rasch desintegrieren können. Zysten lassen sich im Gegensatz zu Trophozoiten auch in Stuhlproben nachweisen, die nicht frisch gewonnen oder fixiert wurden. Zudem können sie unter Erhaltung ihrer Morphologie effektiv angereichert werden (MIF-oder SAF-Anreicherung). Die Ausscheidung von Zysten variiert jedoch häufig sehr und kann bei akuter Giardiasis mit den flüssigen Durchfällen völlig fehlen. Zum Ausschluss einer Giardiasis sollten daher mehrere (mindestens drei) Stuhlproben von verschiedenen Tagen auf Zysten und/oder Trophozoiten untersucht werden. Gelegentlich lässt sich die Infektion nur durch den Nachweis von Trophozoiten in endoskopischen oder per Sonde gewonnenen Aspiraten bzw. bei Abstrichen (sofortige Untersuchung oder Fixierung wie oben) oder Biopsaten (nach Giemsa gefärbte Tupfpräparate und Histologie) aus dem Duodenum sichern. Immunologische Nachweisverfahren haben eine geringe Aussagekraft. Molekularbiologische Nachweisverfahren (DNA-Nachweis aus Stuhl oder Duodenalmaterial oder anderen Geweben) sind für den Nachweis von Giardia-Infektionen besonders bei subklinischen, asymptomatischen oder chronischen Verlaufsformen sehr nützlich. Das Auftreten von Zysten oder Trophozoiten ist eine Therapieindikation. Sexuell übertragbare Krankheit mit weichen, meist schmerzhaften Ulzerationen im Genitalbereich mit inguinaler Lymphadenitis. Weicher Schanker (engl. chancroid). 3-14 Tage, in der Regel 3-5 Tage. Schmerzhafte Ulzeration im Genitalbereich mit inguinaler Lymphadenitis. Leitsymptome, weiche Papel mit erythematösem Hof. Nicht bekannt. Vorübergehender Schutz aufgrund der zellgebundenen Immunität (verzögerter Hypersensitivtiätsreaktion vom Typ IV), hinterlässt jedoch keine bleibende Immunität. Treponema pallidum (Syphillis), Herpes-simplex-Virus (HSV) Typ 1 und 2, Calymmatobacterium granulomatis (Granuloma inguinale). Abstrich, Punktat. Eine Inkubationszeit lässt sich nicht präzise definieren, da das Entstehen von Krankheitserscheinungen von der Zahl der -in der Regel akkumulativ -eingedrungenen bzw. aufgenommenen Larven und der Dauer der Infektion abhängt. Pneumonie, uncharakteristische gastrointestinale Symptomatik, Eisenmangel-Anämie. Die Infektion erfolgt in erster Linie durch aktives Eindringen der Larven in die intakte Haut, aber auch orale Infektionen durch Aufnahme filariformer Larven sind möglich. Die Prävention besteht generell in der hygienischen Entsorgung menschlicher Fäkalien in Gruben bzw. in dem Verbot einer Verwendung als Dünger. Individuell ist Barfußgehen und Sitzen auf nacktem Boden in Endemiegebieten zu vermeiden. Ein Impfstoff gegen Hakenwürmer ist derzeit nicht verfügbar. Eine Impfstoffentwicklung auf der Basis rekombinanter Antigene wird versucht. Wegen des indirekten Übertragungsweges sind Ausbruchsgeschehen nicht möglich. Nach dem Infektionsschutzgesetz (IfSG) vom 1. Die Häufigkeit von H.-pylori-Stämmen mit Resistenzen gegen Clarithromycin und Metronidazol hat in den letzten Jahren zugenommen und macht die Therapie zunehmend problematisch. Alternative Therapieformen bei Versagen der Ersttherapie (so genannte Rescue-Therapieformen) sind die Quadrupeltherapieschemata. Andere Therapieschemata sollten auf der Basis von publizierten Effektivitätsdaten und nach Resistenztestung eingesetzt werden. Weltweit. Mensch. Ein Reservoir in der unbelebten Umwelt ist nicht bekannt. Die Epidemiologie der H.-pylori-Infektion ist bisher nur unvollständig untersucht und es gibt viele offene Fragen. Hierzu gehören die Fragen nach dem vorherrschenden Transmissionsweg (7 oben), nach möglichen epidemiologisch bedeutsamen Umweltreservoirs oder nach der Entstehung der Stammheterogenität innerhalb der Spezies H. pylori, um nur einige zu nennen. Alles deutet jedoch darauf hin, dass sowohl in Industrienationen als auch in Entwicklungsländern der größte Teil der Infektionen in der Kindheit erworben wird und dass prophylaktische Strategien bei der Transmission im Kindesalter angreifen müssen. Verbesserung der allgemeinen sozioökonomischen Bedingungen und der Hygiene reduziert die Prävalenz der H.-pylori-Infektion. Da nicht genau bekannt ist, wie die Transmission erfolgt, gibt es zurzeit keine spezifischen Empfehlungen zur Expositionsprophylaxe. Impfungen gegen H. pylori befinden sich in der Entwicklung. Es besteht keine Meldepflicht. Christoph Springfeld Synonym(e) Veraltet: Equine morbillivirus. Isolierung infizierter Pferde. Nein. Differenzierung von anderen Virushepatitiden erfordert jedoch die Bestimmung der Hepatitis-B-Antigene und -Antikörper. In 7 Tab. 2 ist das zeitliche Auftreten der HBV Marker in verschiedenen Phasen der Hepatitis-B-Virusinfektion dargestellt. Bei Verdacht auf eine Hepatitis-B-Infektion sollte als erster Schritt HBsAg (Nachweis ab ca. 100 pg/ml) und anti-HBc-IgG aus dem Serum bestimmt werden. Die Höhe der anti-HBc-IgM Antikörper geben einen Hinweis auf das Stadium der Erkrankung (Werte > 500 PEI Einheiten sprechen für akute Hepatitis). Der Nachweis von HBeAg korreliert in der Regel mit einer hohen Virämie (≥ 10 6 Genomäquivalente/ml). Ein akutselbstlimitierter Verlauf ist in der Regel durch den Abfall des HBsAg innerhalb von sechs Wochen um mehr als 50 Prozent mit Verlust von HBeAg und HBV-DNA gekennzeichnet. Anti-HBe verschwindet in der Regel einige Jahre nach der akuten-selbstlimitierten Hepatitis. Bei isoliert anti-HBc-positiven Patienten, insbesondere bei Koinfektionen mit HIV, ist die Bestimmung der HBV-DNA indiziert. Gegenwärtig sind in Europa für die Therapie der chronischen Hepatitis B Interferon-α (IFN-α) und pegyliertes IFN-α zugelassen, daneben drei Nukleosidanaloga (Lamivudin, Telbivudin, Entecavir) und zwei Nukleotidanaloga (Adefovir Dipivoxil, Tenofovir Diso proxil). Eine Therapieindikation besteht in der Regel, wenn Patient HBV-DNA-positiv ist und zwei der drei folgenden Kriterien erfüllt sind: 5 Virusreplikation von ≥ 10 4 Viruskopien/ml, 5 fortgeschrittene Fibrose, Zirrhose, 5 erhöhte Transaminasen. Therapieziele sind das Verschwinden von HBV-DNA und (wenn vorhanden) HBeAg sowie anhaltende Normalisierung der Transaminasen. Die immunstimulatorische Therapie mit IFN-α über 6 Monate oder pegyliertem Interferon über 1 Jahr ist bei bis zu 40 % der Patienten erfolgreich, bei ca. 10 % verschwindet später auch HBsAg, wobei die Ansprechrate vom Genotyp abhängt (A > B > C > D). Nukleosid-und Nukleotidanaloga hemmen die Virusreplikation direkt und effektiv und sind sehr gut verträglich. Sie werden erfolgreich bei der Therapie chronischer HBV- Campylobacter jejuni and 1. related species Hrsg.) Manual of Clinical Microbiology Die Gattungen Streptobacillus, Campylo-3. bacter, Arcobacter und Helicobacter Campylobacter und Arcobacter spp Mikrobiologische Diagnostik. 2.Aufl., Georg Thieme Verlag Stuttgart Theiler's Viruses The Viruses and 2. Their Replication Picornaviridae. The Viruses and 3. Their Replication Encyclopedia of Virology Picornaviridae. In: Fauquet CM et 5. al (eds) Virus Taxonomy, Classification and Nomenclature of Viruses, Eighth Report of the International Committee on Taxonomy of Viruses Diagnostic Procedures for Viral, Rickettsial and Chlamydial Infections, 5 th edn Picornaviren -Klinik, 7. Diagnostik und Prävention Medizinische Mikrobiologie und Infektiologie. 6. Aufl Epidemiological impact and 2. disease burden of congenital cytomegalovirus infection in Europe Immunomodulation by cytomegalo-3. viruses: manipulative strategies beyond evasion Fields Virology, 5 th edn. Lippincott Williams & Williams Cytomegaloviruses. Molecular 5. Biology and Immunology Medizinische Mikrobiologie und Infektiologie. 6. Auflage Principles and Practice of Infectious Diseases Konsiliarlabor für Ehrlichien Epidemiologie, Diagnos-1. tik und Tropenmedizin in Klinik 3. und Praxis, 4. Aufl. Thieme, Stuttgart Stanley SL Medizinische Mikrobiologie und Infektiologie. 4. Auflage Mikroskopische Diag nos tik: Bakteriologie, Mykologie, Virologie, Para sitologie Diagnostik und Therapie der Parasitosen des Menschen. 2. Aufl Picornaviridae. In: Fauquet CM et 4. al. (eds) Virus Taxonomy, Classification and Nomenclature of Viruses, Eighth Report of the International Committee on Taxonomy of Viruses Enteroviruses: polio-5. viruses, coxsackieviruses, echoviruses and enteroviruses 68-71 Picornaviren -Klinik, 6. Diagnostik und Prävention Institution: Institut für Virologie Haus 47 Universitätskliniken, Homburg/Saar 66421 Homburg/Saar; Ansprechpartner: Herr Prof All the virology on the WWW Epstein-Barr Virus Infection The Epstein Barr Virus Epstein-Barr Virus Epstein-Barr-Virus: 40 4. years on CH-8028 Zürich Web-Adressen Hrsg) (1995) Prin-3. ciples and Practice of Infectious Diseases, 4 th edn. Churchill Livingstone Epidemic Profile of Shiga-Toxin-2. Producing-Escherichia coli O104:H4 Outbreak in Germany -Preliminary Report Infektionen des Darmes: MiQ 9 Zentrum für Infektionsmedizin Principles 2. and Practice of Infectious Disease Manual of Clinical Micro biology 8 th edn Fungi Causing Eumycotic Mycetoma Atlas of 2. Clinical Fungi, 2 nd edn Mycetoma: a review Flaviviruses. In: Zuckerman 3 Principles and practice of clinical virology Principles and Practices of Infectious Diseases Clini-1. cal manifestations of tularemia in Japan -Analysis of 1355 cases observed between (ed) Manual of Clinical Microbiology Frühsommer-Meningoenzephalitis-Virus und Russisches Frühjahrs-Sommer-Enzephalitis-Virus Referenzzentren / Expertenlaboratorien Bun desforschungsinstitut für Tiergesundheit, Standort Jena, Naumburger Str. 96a, 07743 Jena, Tel. +49 Deutsche Vereinigung zur Bekämpfung der Virus krankheiten e WHO World Health Organization (Aktuelles über Infektionskrankheiten Tick-borne encephalitis virus -a review of an emerging zoonosis Principles and practice of clinical virology Institut für Medizinische Mikrobiologie Phone: +31-30-2122600, fax +31-30-2512097, E-Mail: info@cbs.knaw.nl Web-Adressen Atlas of 1. Clinical Fungi, 2nd edn Hyalohyphomyzeten. In: Neu-2. meister B, Geiss HK, Braun RW, Kimmig P (Hrsg.) Mikrobiologische Diagnostik, 2. Aufl. Georg Thieme Verlag Infections 3. caused by Fusarium species Aspergillus, Fusarium and 4. other opportunistic moniliaceous fungi Liebigstr. 21, 04103 Leipzig Taxonomy, biol-1. ogy, and periodontal aspects of Fusobacterium nucleatum (Hrsg) The Prokaryotes, 2. Aufl Intrageneric relationships of members of the genus Fusobacterium as determined by reverse transcriptase sequencing of small-subunit rRNA Lemierre's syndrome: still an important clinical entity Philadelphia: Lippincott Williams and Wilkins Flaviviruses. In: Zuckerman 2 Principles and practice of clinical virology Mosquito-borne diseases 1886 von J. E. Weeks gezüchtet, bis 1950 als Koch-Weeks-Bazillen bezeichnet Infections due to Haemophilus spe-1. cies other than H. influenzae Diagnostic tests for chancroid Chancroid and Haemophilus 5. ducreyi: an update Medizinische Mikrobiologie und Infektiologie. 4. Auflage Offizielle Referenzzentren existieren nicht; als fachlich qualifiziert anzusehen sind sämtliche parasitologischen und tropenmedizinischen Institutionen Clinical Parasitolo-1. gy. 9 th edn MIQ, Qualitätsstandards in der mikrobiologisch-infektiologischen Diagnostik. 4, Parasitosen. Gustav Fischer Hookworm disease: 6. current status and new directions. Taylor & Francis, London H onen. Die natürliche Infektion hinterlässt eine homologe (serotypspezifische) Immunität Helmut Ruska Haus Antikörpernachweis bei Hantavirusinfektion einschließlich serologischer Bestätigungstests Genomnachweis durch RT-PCR für Hantaviren allgemein (genusspezifisch) sowie für die einzelnen Virustypen (speziesspezifisch) Voraussetzungen zur Virusanzucht vorhanden Web-Adressen Characterization and outcome following Puumala virus infection: a retrospective analysis of 75 cases A global 2. perspective on hantavirus ecology, epidemiology, and disease Zunehmende Verbrei-3. tung der Nephropathia epidemica in Deutschland Von der Maus zum Men-4. schen: Gefahren durch Hantaviren Hantavirus-induced immunity in rodent reservoirs and humans Network "Rodent-borne pathogens" in Germany: longitudinal studies on the geographical distribution and prevalence of hantavirus infections Lehnert H, Wer-1. dan K (Hrsg) Nephrologie und Hochdruck. Innere Medizin. essentials, 4. Auflage Urinary tract infections and antibiotic 2. resistance Hummers-Pradier E (2010) The diagnosis of urinary tract infection: a systematic review Medikamentöse Therapie 4. von Harnwegsinfekten Helico-1. bacter pylori infection: a clinical overview Pathogenese, Dia-2. gnostik und Therapie der Helicobacter pylori-Infektion Bundesgesundheitsbl Gesundheitsforsch Gesundheitsschutz Current concepts in the ma Helicobacter pylori evo-4. lution and phenotypic diversification in a changing host Strauß-Allee 11, 93042 Regensburg Merkblatt/Ratgeber HBV und Mitteilungen der Ständigen Impfkommission Prophylaxis, diagnosis and therapy of Hepatitis-B-Virus-(HBV-) infection: upgrade of the guideline Hepatitis B Virus infection 2. -Natural history and clinical consequences Hepatitis B Virus and Hepa Mandell, Douglas and Bennett's Principles and Practice of Infectious Diseases Natural history of chronic Hepatitis 4. B Virus infection Hepatitis-B-Vi-5. rus (Hepadnaviridae) Fields Virology 5th edition ne, virusähnliche Partikel oder rekombinante virale Vektoren gehören Hepatitis-C-Virus -Grundla-1. gen American Gastro-2. enterological Association Technical Review on the management of Hepatitis C Hepatitis C Virus Hepati-4. tis-C-Virus -Klinik und Therapie Hepatitis-C-Virus -Diag-5. nostik und Prävention Principles and Practice of Infectious Diseases 6th edition Expert opinion on the treatment of patients with chronic hepatitis C Hepatitis D (Delta) 1. Virus Hepatitis Delta virus Epidemiology, patho-3. genesis and management of hepatitis D: update and challenges ahead Hepatitis-E-Virus All the virology on the WWW Hepatitis E: An over-1. view and recent advances in clinical and laboratory research Safety and Effica-3. cy of a Recombinant Hepatitis E Vaccine Hepatitis E Virus Characterization of a prototype strain 5. of hepatitis E virus Dann können 2. aphasische Symptome, Hemiparese, kurze psychotische Episoden, Krampfanfälle (komplex-fokal beginnend mit sekundärer Generalisation) sowie quantitative Bewusstseinsstörungen bis hin zum Koma auftreten Konsiliarlaboratorium für Herpes-simplex-Virus (HSV) und Institut für Virologie und Antivirale Therapie, Nordhäuserstr. 78, 99089 Erfurt Ansprechpartner: Prof. Dr. P. Wutzler, Prof. Dr. A. Sauerbrei All the virology on the WWW Herpes simplex infections of the nervous system Pathogenicity of Human 2. Herpesviruses due to Specific Pathogenicity Genes, Frontiers of Virology 3 Herpes-simplex-Virus Das Risiko einer Hantavirus-Infektion kann nur durch Vermeidung der Exposition gegenüber den Reservoirwirten gemindert werden. Nahrungsmittel sollten für Nager unzugänglich aufbewahrt werden. Nagetier-in- Die Bekämpfung der Ektoparasiten (im Rahmen des "Integrated Pest Management") ist ein Eckpfeiler bei der Eindämmung der durch sie übertragenen Krankheiten. Bekämpfungsmaßnahmen sind, falls aus epidemiologischen Gründen erforderlich, nur nach einer Artbestimmung gezielt durchzuführen (Schädlingsmonitoring mit Befallsanalyse). Bei Flöhen ist insbesondere die Larvenbekämpfung (Mittel zur Häutungsverhinderung, Wachstumsregulatoren) an den Lagerstätten der Haustiere wichtig. Die Bekämpfung von Zecken-und Milbenplagen ist recht schwierig und wird ebenfalls mit Insektiziden (z. B. Malathion) durchgeführt. Bettwanzen und Raubwanzen werden mit Insektiziden (z. B. Pyrethroide) bekämpft. Bei der Stechmückenbekämpfung wird zwischen der Larvenbekämpfung und der Bekämpfung der adulten Tiere unterschieden. Während die Larven im Wasser z. B. mit BTI (Bacillus thuringiensis var. israelensis) bekämpft werden können, müssen gegen die adulten Tiere Insektizide wie z. B. Pyrethroide eingesetzt werden. Residualanwendungen von Insektiziden durch das Besprühen der Innenwände von Behausungen werden in Endemiegebieten ebenfalls erfolgreich angewandt. Der Einsatz von natürlichen Feinden (Prädatoren, Parasiten) ist im Einzellfall nützlich (z. B. Einführung von Gambusien gegen Anopheleslarven). Zur Entfernung der stationär saugenden Zecken werden Zeckenzangen, Zeckenkarten o. ä. angeboten. Die Vernebelung oder ULV (Ultra Low volume)-Ausbringung von Insektiziden sind fachkundigem Personal zu überlassen. Auch die konsequente und fachgerechte Bekämpfung der natürlichen Reservoire (z. B. Nager) stellt eine Maßnahme zur Eindämmung von Ausbrüchen dar. Eine Meldepflicht nach dem Infektionsschutzgesetz kann sich für spezielle, durch Ektoparasiten übertragene Erkrankungen ergeben 7 jeweilige Krankheitserreger. Referenzzentren / Expertenlaboratorien 5 Als fachlich qualifizierte Ansprechstellen gelten praktisch alle parasitologischen und tropenmedizinische Institutionen. Die Inzidenz der IE liegt bei etwa 3-10 Episoden/100.000 Personenjahre [1, 2] Unbekannt. Keratitis, Onychomykose, Hautläsionen. Am Auge finden sich Keratitis und Endophthalmitis;an der Haut kutane und subkutane Infektionen bei Verbrennungswunden oder Hautulzera, an den Nägeln eine Onychomykose. Bei Immunkompetenten entstehen nach traumatischer Inokulation lokalisierte Pilzherde. Keine Daten verfügbar. Helga Meisel, Wolfgang Jilg, Detlev H. Krüger Synonym(e) GBV-C, Hepatitis-G-Virus, HGV. Taxonomie GBV-C wurde (bisher ohne Zuordnung zu einem Virusgenus) als eigene Spezies in die Familie Flaviviridae eingeordnet. Innerhalb der Flaviviren ist GBV-C eng mit dem Hepatitis-C-Virus (HCV) verwandt und weist auf Aminosäureebene eine 28 %ige Homologie zum HCV auf. Der Nachweis der Milben im Untersuchungsmaterial erfolgt mikroskopisch. Im Nativmaterial zeigen sich die Milben recht beweglich. Bei der Demodex-Blepharitis gelingt der Milbennachweis auch mit der Spaltlampe. Besondere Risikogruppen sind nicht bekannt. Durch den engen Kontakt zwischen Mutter und Kind erfolgt die Übertragung wahrscheinlich vielfach schon im frühen Kindesalter. Da Haarbalgmilben sehr beweglich sind, von einem Follikel zum andern wandern können und auch frisch geschlüpfte Larven schnell neue Haarfollikel befallen, ist die Übertragung aber auch in späterem Alter möglich. Wirksame Maßnahmen zur Verhütung des Milbenbefalls sind nicht bekannt. Eine Meldepflicht nach dem Infektionsschutzgesetz besteht nicht. Jansen T, Plewig G (1996) Demodex-Milben und ihre Be-1.deutung für Gesichtsdermatosen. Münch Med Wochenschr 138:483-487 Hans-Günther Sonntag Koch-Weeks-Bazillen. Nicht bekannt. Eitrige Konjunktivitis. Eitrige Konjunktivitis, hohes Fieber bei BPF. Nicht näher bekannt, mögliche/r von H. influenzae abweichende/r Virulenzfaktor/en. Konjunktivitis jeglicher Genese (bakteriell, viral, durch Pilze, allergisch u. a.). Abstrich, bei Verdacht auf BPF Blut. Mikroskopie: schlankes, nicht bekapseltes gramnegatives Stäbchen. Kultur: anspruchsvoll, wächst auf Kochblutagar. Biochemische Differenzierung: nach Wuchsfaktoren und biochemischen Kriterien. Keimnachweis und Keimcharakterisierung. Augentropfen oder -salben mit Chloramphenicol, Rifampicin, Sulfonamiden oder Chinolonen (Norfloxacin, Ciprofloxacin). Sehr empfindlich gegen Umwelteinflüsse. Konjunktivitis v. a. in warmen Ländern (Nordafrika, Südstaaten der USA), Brazilian Purpuric Fever (v.a. in Sao Paulo, Brasilien). Mensch, Nachweis auch in Stechmücken gelungen. Kinder. Übertragung durch Kontaktinfektion. Unterbrechung durch Kontaktinhibition. Keine Meldepflicht nach IfSG. Schlüsselliteratur Albritton WL (1982) Nicht genau bekannt, häufig nur wenige Tage. Epiglottitis, Tracheobronchitis, Meningitis. Epiglottitis, Sinusitis, Tracheobronchitis, Meningitis, bronchopulmonale Infektion, septische Arthritis, Weichteilinfektionen. Kapselsubstanz (Polyribitolphosphat) des Typs b als wichtiger Virulenzfaktor fördert die Invasion und blockiert die Phagozytose. Immunität (gegen Typ b) nach Impfung von unbekannter Dauer, gute Schutzwirkung bei Kindern. Invasive Erkrankungen können einer Meningokokken-Meningitis/Sepsis ähneln, ansonsten je nach betroffenem Organsystem. Alle Materialien von infizierten Organsystemen. Klassische Therapie mit Aminopenicillinen (Ampicillin, Amoxycillin). Schwere Infektionen wegen des Risikos der Ampicillinresistenz parenteral mit Cefotaxim und Analogen. Leichtere Infektionen mit Oralcephalosporinen oder Aminopenicillin mit Betalaktamase-Inhibitor. Ampicillinresistenz durch Plasmid kodierte Betalaktamase, in Mittel-und Nordeuropa 10 %, USA, Spanien, Italien bis 50 %; dabei oft Multiresistenz (Chloramphenicol, Tetrazykline, Cotrimoxazol). Häufungen in Kinderheimen und Krankenhäusern, Epidemien nicht bekannt. Nur beim Menschen, vorwiegend Nasopharynx, seltener Mundhöhle, Genitalschleimhaut (H. influenzae Biotyp IV). Keimträger häufig unter Kindern und Erwachsenen. Sehr empfindlich gegen Umwelteinflüsse. Kleinkinder bis zum 2. Lebensjahr, Patienten mit Virusinfektionen der Atemwege und Defekten der mukoziliären Clearance. Übertragung durch Kontakt-und Tröpfcheninfektion, begünstigt durch enge Lebensverhältnisse. Hohes Übertragungsrisiko bei Kindern. Aktive Impfung mit Konjugatimpfstoff, empfohlen für Kinder bis zum 6. Lebensjahr und bei funktioneller oder anatomischer Asplenie, gute Schutzwirkung, deutlicher Rückgang der Infektionen durch den Typ b. Chemoprophylaxe bei Meningitis oder Epiglottitis für Kontaktpersonen mit Rifampicin oral (über 4 Tage). Ausbrüche nicht bekannt, bei Auftreten der Erkrankung Chemoprophylaxe bei Kontaktpersonen. Namentlich nach § 7 Abs.1 IfSG nur für den direkten Nachweis aus Liquor oder Blut (durch das Labor). Hafnia ist die alte Bezeichnung für den Namen Kopenhagen. Gramnegative Stäbchenbakterien, beweglich durch peritriche Begeißelung. Das Genom von H. alvei ist vollständig sequenziert. Siehe auch www.ncbi.nlm.nih.gov. Wachstum innerhalb von 24 Stunden. Nicht bekannt. Postoperative Wundheilungsstörungen, Pneumonien, Abszesse, Harnwegsinfektionen. Entsprechend dem jeweiligen Krankheitsbild. Entsprechend dem jeweiligen Krankheitsbild. Differenzialdiagnose Ausschluss anderer Infektionserreger. Durch Übertritt in die Blutbahn kann es zur Sepsis kommen. Nicht bekannt. Fieber. Fieber. Differenzialdiagnose Ausschluss anderer Infektionserreger. Kulturelle Anzüchtung: S. fakultativ pathogene E. coli 7 Escherichia coli. Serologische Differenzierung: Es wurden 68 O-und 64 H-Antigentypen nachgewiesen. Phagentypisierung: Speziallaboratorien. Blut, Eiter, Sputum, Urin. Befund / Interpretation Erregernachweis ausschlaggebend. Häufig Multiresistenz. Durch Hafnia alvei bedingte Erkrankungen sind selten und werden allenfalls im Hospital bei krankenhauserworbenen Infektionen nachgewiesen. Hafnia alvei kommt im Darm von Menschen, Tieren und Vögeln vor, aber auch in Wasser, Abwasser, Mist sowie im Erdreich Risikogruppen sind immunsupprimierte und abwehrgeschwächte Patienten. Mit hoher Wahrscheinlichkeit Schmierinfektion. Das HFRS wird in erster Linie symptomatisch behandelt. Bei schweren HFRS-Fällen erwies sich die frühzeitige antivirale Chemotherapie mit Ribavirin als erfolgreich, für das Hantavirus-Lungensyndrom fehlt bisher der Nachweis der Wirksamkeit. Hantaviren sind in vitro gegenüber Ribavirin empfindlich. Andere wirksame Virostatika sind nicht bekannt. Hantaviren sind weltweit verbreitet. Generell werden die in der Alten Welt vorkommenden Viren, von den in der Neuen Welt endemischen unterschieden (7Abb. 1). Zielorgane sind Urethra, Blase, Ureter und Niere. Bei der Immunabwehr spielen lokale Immunmechanismen der Mukosa, die Bildung von sekretorischem Immunglobulin A und die Anwesenheit von Tamm-Horsfall-Protein (THP) eine Rolle. THP bindet uropathogene Erreger und bewirkt so die Ausscheidung mit dem Urin. Bei Kindern, älteren Frauen und Diabetikern ist die THP-Ausscheidung vermindert. Ein wichtiger Faktor in der Pathogenese rezidivierender Harnweginfekte ist die Abwesenheit von Toll-Like-Rezeptoren (TLR). Toll-Like-Rezeptoren sind Teil des innaten Immunsystems. Diese sowohl auf epithelialen als auch nicht-epithelialen Zellen lokalisierte Faktoren erkennen Pathogene und aktivieren das innate Immunsystem sowie inflammatorische Prozesse. Insbesondere der TLR-4 wird mit Harnwegsinfektionen in Verbindung gebracht. Experimentelle Untersuchungen deuten daraufhin, dass dysregulierte TRL bzw. die Defizienz von TRL für chronisch rezidivierende Verläufe von Harnwegsinfektionen verantwortlich sind. An dieser Induktion ist eine Gruppe von 29 Genen beteiligt, die auf einer so genannten Pathogenitätsinsel (cag-Pathogenitätsinsel) lokalisiert sind. Die Gene erlauben H. pylori wahrscheinlich, einen so genannten Typ-IV-Sekretionsapparat zu bilden, mit dem die Bakterien das CagA-Protein in die Magenschleimhautzellen "injizieren". CagA wird nach der Injektion von zellulären Kinasen phosphoryliert und löst multiple Signaltransduktionsvorgänge aus, die zur malignen Transformation der Zellen beitragen könnten. Beim Kontakt von cag-positiven Stämmen mit Epithelzellen können auch Peptidoglykanbruchstücke in die Zelle eingeschleust werden, die das angeborene Immunsystem über den Musterkennungsrezeptor NOD1 aktivieren. Alle mit H. pylori infizierten Personen entwickeln eine entzündliche Reaktion der Magenschleimhaut, die in der Regel im Magenantrum besonders ausgeprägt ist (chronische Typ-B-Gastritis). Auf dem Boden der durch die H.-pylori-Infektion ausgelösten Gastritis (die selbst entweder asymptomatisch sein oder auch zu uncharakteristischen Oberbauchbeschwerden führen kann) können verschiedene Folgekrankheiten entstehen. Die H.-pylori-Gastritis heilt in der Regel nicht spontan aus, nur im hohen Alter kann es infolge einer Schleimhautatrophie zur spontanen Elimination der Erreger kommen. Anämie, Dysphagie, Erbrechen, Gewichtsverlust. Das Zwölffingerdarmgeschwür kommt praktisch ausschließlich bei Patienten vor, die mit H. pylori infiziert sind. Die Eradikation der H.-pylori-Infektion verhindert Ulkusrückfälle mit großer Sicherheit. 7 Chronische Gastritis, Schmerzen, blutiges Erbrechen. Die H.-pylori-Infektion ist ein wichtiger Risikofaktor für die Entstehung des Magenadenokarzinoms. Das Karzinomrisiko ist umso größer, je früher die Infektion erworben wurde. Die Magenschleimhaut ist bei gesunden Personen praktisch frei von lymphatischem Gewebe. Die H.-pylori-Infektion führt häufig zur Bildung von Lymphfollikeln in der Submukosa (sekundäres MALT). Sie ist daher die Voraussetzung für die Entstehung von malignen Non-Hodgkin-Lymphomen des Magens. Ein Zusammenhang zwischen H.-pylori-Infektionen und Idiopathischer thrombozytischer Purpura, Eisenmangel-Anämie und Asthma wie auch anderen atopischen Erkrankungen wird diskutiert Immunantwort Im Verlauf der H.-pylori-Infektion werden Antikörper gegen H.-pylori-Antigene gebildet, die sich zwar für die serologische Diagnostik eignen, aber nicht zu einer protektiven Immunität führen. Die Reaktion der Magenschleimhaut auf die Infektion ist die Ausbildung einer so genannten chronisch aktiven Gastritis, die durch Infiltration mit neutrophilen Granulozyten und Lymphozyten charakterisiert ist. Eine zentrale Rolle in der Steuerung der Entzündungsreaktion spielt Interleukin-8. Im Infiltrat herrschen T-Lymphozyten vom TH1-Typ vor. Eine ausführliche Darstellung der Immunpathogenese der H. pylori-Infektion findet sich in der angegebenen Literatur. Die umfangreichen Differenzialdiagnosen der H.-pylori-assoziierten Magenerkrankungen (z. B. medikamentös induzierte Ulzera) fallen in den Bereich der Gastroenterologie und können im Rahmen dieses Lexikons nicht dargestellt werden. Biopsien von Magen-oder Duodenalschleimhaut, Serum, Stuhl. Atemtest. Bei infizierten Pferden wurde das Virus vor allem im Endothel der Lungengefäße, aber auch in anderen Organen nachgewiesen. Die Pathophysiologie der menschlichen Erkrankung, insbesondere die Ursache der verzögert aufgetretenen Enzephalitis, ist nicht bekannt. Im Serum infizierter Menschen und Tiere können Antikörper gegen das Virus nachgewiesen werden. Eine Hendra-Virus-Infektion sollte nach derzeitigem Stand des Wissens nur bei Patienten in Erwägung ge-zogen werden, die Kontakt mit infizierten Pferden hatten. Differentialdiagnostisch kommen andere Erreger von Atemwegsinfektionen und Enzephalitiden in Betracht. Blut, Serum, Liquor, Abstriche. Derzeit sind keine kommerziellen Tests zur Diagnose einer Hendra-Virus-Infektion erhältlich. Bei begründetem Verdacht sollte Kontakt z. B. zum Bernhard-Nocht-Institut aufgenommen werden, um die Diagnostik sowie das notwendige Untersuchungsmaterial zu besprechen. Die Anzucht des Virus sollte nur in Hochsicherheitslabors (S4) durchgeführt werden. Die Untersuchungsergebnisse sollten mit den zuständigen Ärzten im Referenzzentrum und dem Gesundheitsamt besprochen werden. Ribavirin ist in vitro wirksam, so dass ein Therapieversuch mangels Alternativen gerechtfertigt erscheint. Monoklonale Antikörper zur Postexpositionsprophylaxe werden entwickelt. Keine bekannt. Alle 13 Hendra-Virus-Ausbrüche fanden in Australien (Bundesstaaten Queensland und New South Wales) statt. Als natürlicher Wirt des Hendra-Virus gelten Flughunde der Gattung Pteropus, die nach Infektion jedoch keine Krankheitssymptome zeigen. Alle infizierten Menschen hatten Kontakt zu erkrankten Pferden. Der genaue Übertragungsweg von Flughunden auf Pferde und von Pferden auf Menschen ist nicht bekannt. Es gibt keinen Anhalt für eine Übertragung von Mensch zu Mensch oder von Flughunden auf den Menschen. Eine Replikation des HAV konnte bisher nur in der Leber nachgewiesen werden. Die Destruktion der infizierten Zellen erfolgt über zytotoxische T-Zellen. Anti-HAV-IgM ist bei fast allen Patienten mit Beginn der Symptomatik nachweisbar. Kurz darauf finden sich anti-HAV-IgG Antikörper, die lebenslang persistieren. Die Hepatitis-A-Virusinfektion ist von anderen Hepatitiden viraler oder nicht viraler Ätiologie mit einer serologischen Labordiagnostik abzugrenzen. Die Routinediagnostik einer akuten HAV-Infektion erfolgt über den Nachweis spezifischer Antikörper im Serum. In speziellen Fällen kann der Virusnachweis im Stuhl oder Blut angezeigt sein. Die Diagnose einer akuten Hepatitis-A-Virusinfektion erfolgt über den Nachweis von anti-HAV-IgM im Serum. Der Nachweis der HAV-RNA über RT-PCR im Stuhl oder Blut kann insbesondere bei unklaren protrahierten Verläufen zur Diagnose-Sicherung herangezogen werden. Zur Feststellung der Immunität wird ein Gesamtantikörpernachweis gegen HAV (anti-HAV) durchgeführt. Der Nachweis von anti-HAV-IgM ist Zeichen einer akuten oder in der Regel kürzlich abgelaufenen HAV-Infektion. Falsch positives anti-HAV-IgM kommt vor, daher muss ein positives Ergebnis grundsätzlich durch eine Gesamtantikörperbestimmung gegen HAV (anti-HAV) ergänzt werden. Bei protrahierten Verläufen findet sich anti-HAV-IgM teilweise über Monate bis Jahre. In diesen Fällen kann häufig der Nachweis der HAV-RNA im Stuhl oder Blut die Diagnose sichern. Immunität gegen HAV wird ab einer anti-HAV Konzentration von 10 U/L angenommen. Eine HAV-spezifische Therapie steht nicht zur Verfügung. Die Epidemiologie der Hepatitis A unterliegt einer kontinuierlichen Veränderung. Obgleich das HAV weltweit verbreitet ist, zeigen sich extreme Unterschiede in der Seroprävalenz von Land zu Land. Neben dem Menschen sind nur wenige nicht-humane Primaten infizierbar. In den westlichen Industriestaaten ist das Risiko einer HAV-Infektion niedrig. Einem erhöhten Erkrankungsrisiko unterliegen aber auch dort bestimmte Berufsgruppen, wie z. B. Personal in Kindertagesstätten und Kliniken oder Arbeiter in Kanal-und Kläranlagen. Ein hohes Risiko einer HAV-Infektion haben Personen, die aus einem Gebiet mit niedriger HAV-Inzidenz in ein Endemiegebiet reisen. Die Transmission des HAV findet fast ausschließlich über den fäkal-oralen Weg, insbesondere über kontaminiertes Wasser, kontaminierte Nahrungsmittel und Schmierinfektionen statt. Übertragungen des HAV via Bluttransfusion und kontaminierte Blutprodukte sind beschrieben, aber selten. Zur Prävention einer HAV-Infektion stehen gut verträgliche inaktivierte Impfstoffe zur Verfügung, die zu einem sicheren Schutz führen. Als post-expositionelle Maßnahme werden gegebenenfalls Immunglobuline verabreicht. Bei infektionsgefährdeten Personen im Umfeld eines Ausbruchs werden Impfungen mit einem Impfstoff, der ein 2-Dosen-Schema zulässt, empfohlen. Bei individuell besonders gefährdeten Personen kann eine passive Immunisierung mit Immunglobulin erfolgen. Eine neuere Untersuchung zeigt, dass zur Unterbrechung der Infektkette auch die Familienangehörigen von geimpften Kontaktpersonen aktiv immunisiert werden sollten. Der aktuelle Stand der empfohlenen Präventiv-und Bekämpfungsmethoden ist im Merkblatt "Hepatitis-A-Erkennung und Verhütung" des Robert Koch-Instituts zusammengefasst. Zur Primärprävention wird eine Impfung mit rekombinantem, heterolog exprimierten HBsAg, das an Aluminiumhydroxid adsorbiert ist, eingesetzt. Seit 1995 empfiehlt die Ständige Impfkommission (STIKO) in Deutschland die generelle aktive Hepatitis-B-Immunisierung von Säuglingen, Kindern und Jugendlichen sowie von Risikogruppen. Die Grundimmunisierung erfolgt in der Regel durch dreifache Gabe der Vakzine in dem Zeitintervall von einem Monat zwischen den ersten beiden und sechs bis zwölf Monaten zwischen der zweiten und dritten Impfung. Der anti-HBs-Titer ein bis zwei Monate nach erfolgter Grundimmunisierung gestattet Aussagen über den Impferfolg. Liegt er über 100 IE/l, ist ein Langzeitschutz für zu erwarten. Die genaue Schutzdauer ist nicht bekannt, sie dürfte aber über 15 Jahren liegen. Bei Menschen mit hohem Infektionsrisiko sollte aus Sicherheitsgründen nach 10 Jahren eine Auffrischimpfung durchgeführt werden. Menschen mit Immundefekten, aber auch fünf bis 10 % der gesunden Bevölkerung sprechen auf die Impfung nicht oder schlecht an (Non-Responder, anti-HBs nach 3. Impfung 10 IE/l, und Hypo-Respondern, anti-HBs nach 3. Impfung 10-100 IE/l). Ihnen wird eine erneute Impfung mit Kontrolle empfohlen. Zur Verhinderung von Neuinfektionen sind das Blutspender-Screening auf HBsAg und anti-HBc, das HBsAg-Screening von Schwangeren, die kontinuierliche arbeitsmedizinische Überwachung von medizinischem Personal (HBV-Serostatus, Impfung) inklusive deren Unterweisung in adäquater Arbeitsweise (z. B. Schutzhandschuhe, Einmalspritzen, Desinfektion von medizinischen Geräten), die Information der Bevölkerung und insbesondere der Risikopersonen (Kondombenutzung, Gefahren des "needle sharings") wichtig. Helga Meisel, Wolfgang Jilg, Detlev H. Krüger Erregerspezies Aufgrund von Ähnlichkeiten mit den Flavi-und Pestiviren in Genomorganisation, Replikationsmechanismus und Prozessierung des Polyproteins wurde HCV der Familie Flaviviridae zugeordnet. Im Unterschied zu den humanen Flaviviren (z. B. Gelbfiebervirus, FS-ME-Virus) und den animalen Pestiviren wird HCV nicht durch Arthropoden übertragen und führt im hohen Maße zu chronischen Verläufen. Aus diesem Grund wurde HCV 1999 als ein eigenständiges Genus (Hepaciviren) in die Familie Flaviviridae eingeordnet. Interessanterweise gibt es auch eine ferne genetische Verwandtschaft von HCV zu pflanzenpathogenen Erregern (Potyviren, Carmoviren). Nachdem klar wurde, dass mindestens ein Erreger von infektiösen Non-A-Non-B-Hepatitiden existieren müsste, wurden aus dem Plasma eines infizierten Schimpansen cDNA-Expressionsbanken hergestellt. Ihre Testung mit dem Serum eines Patienten mit einer chronischen Non-A-Non-B-Hepatitis führte 1989 zum Auffinden des ersten HCV-spezifischen Klons 5-1-1, der wiederum zur Identifizierung eines größeren Genabschnitts diente und mit Hilfe spezieller molekularer "Walking"-Techniken schließlich zur Definition des kompletten Virusgenoms führte. Die histologischen Befunde bei der akuten und chronischen Hepatitis C unterscheiden sich nicht von denen bei anderen Virushepatitiden: Bei akuten Hepatitiden treten hepatozelluläre Nekrosen mit Entzündungszellen (Makrophagen, Lymphozyten) im Leberparenchym und in der portalen Region auf. Die schwere chronische Hepatitis C ist histologisch durch inflammatorische Destruktion und progressive Fibrose gekennzeichnet. Verschiedene Scoring-Systeme erfassen sowohl die Aktivität als auch das Stadium einer chronischen Hepatitis. Bei der chronischen Hepatitis C bilden sich typischerweise lymphoplasmazelluläre Infiltrate in den Portalfeldern. Daneben treten wie bei anderen chronischen Virushepatitiden auch Nekrosen (Mottenfraßnekrosen, intralobuläre Nekrosen), Leberparenchymverfettung und Fibrose auf. Bei der HCV-Infektion werden Antikörper gegen Struktur-und Nichtstrukturproteine gebildet. Obwohl jene gegen die hypervariable Region 1 (HVR1) von E2 neutralisierend wirken, scheint ihr Auftreten nur im frühen Stadium der Infektion zu einem limitierten Verlauf beizutragen. Neben der angeborenen Immunität (NK-Zellen, IFN) ist während der akuten HCV-Infektion eine starke multispezifische Immunantwort von CD4 + -und CD8 + -T-Zellen für die erfolgreiche Viruselimination entscheidend. Bei chronisch infizierten Patienten wurden abgeschwächte T-Zell-Antworten beobachtet. HCV-spezifische CD4 + -T-Zellen können im Gegensatz zu den Antikörpern und CD8 + -T-Zellen noch Jahrzehnte nach akut limitierter HCV-Infektion nachgewiesen werden und stellen somit einen Marker für eine durchgemachte, bereits seronegative Hepatitis C dar. Nach Infektionsschutzgesetz (IfSG § § 6 und 7) müssen akute Hepatitis-C-Infektionen oder der Nachweis einer HCV-Infektion, soweit nicht schon eine chronische HCV-Infektion bekannt ist, gemeldet werden. In einigen Bundesländern ist darüber hinaus jeder anti-HCV-Träger nach Länderverordnung meldepflichtig. IgG-und IgM-Antikörper werden gegen antigene Determinanten aller drei ORFs gebildet. Andere virale Hepatitiden. Serum. Die Diagnostik der HEV-Infektion beruht auf dem Nachweis von spezifischen Antikörpern der IgM-und IgG-Klasse. Dieser Test wird routinemäßig von den meisten Labors angeboten. Darüber hinaus steht für bestimmte Fragestellungen auch der Nachweis viraler HEV-RNA mittels Nukleinamplifikationstest zur Verfügung. IgM-und IgG-Antikörper gegen HEV können im ELISA untersucht werden. IgM anti-HEV kann 1-4 Wochen nach der Infektion nachgewiesen werden. Etwa 3 Monate nach Beginn der Erkrankung sind die IgM-Antikörper nicht mehr nachweisbar. Auch ein ansteigender IgG-Titer ist beweisend für die floride HEV Infektion. Es gibt keine spezifische Therapie der HEV-Infektion. Bisherige seroepidemiologische Studien zeigten, dass der Erreger in Südostasien, Indien, dem Nahen Osten, Zentralasien und Mittel-und Südamerika vorkommt. Aufgrund des Vorkommens des Erregers bei verschiedenen Tierspezies, wie Schweinen, Affen, Ratten sowie Mäusen, geht man davon aus, dass es sich bei der Infektion um eine Zoonose handelt. Bei Schwangeren kann es zu fulminanten Verläufen kommen. HEV wird fäkal-oral übertragen und ist vorwiegend mit kontaminiertem Trinkwasser assoziiert. Ein sexueller Übertragungsweg erscheint ebenso wahrscheinlich, da eine Infektionshäufung im jungen Erwachsenenalter beobachtet wird. Ein Impfstoff wurde in einer Phase-II-Studie erprobt [3] und wird wahrscheinlich bald zur Verfügung stehen. Hygienemaßnahmen wie bei anderen viralen Hepatitiden, die fäkal-oral übertragen werden. Nach dem Infektionsschutzgesetz (IfSG) § 6 besteht beim Krankheitsverdacht, der Erkrankung sowie beim Tod an einer akuten Hepatitis auch bei Hepatitis E eine namentliche Meldepflicht. Darüber hinaus besteht nach IfSG § 7 beim Nachweis einer akuten Infektion mit Hepatitis-E-Virus durch das Labor eine namentliche Meldepflicht. 7 Hepatitis E Virus (HEV) Herpes-simplex-Virus 1, Herpes-simplex-Virus 2 Der Genus Simplexvirus ist der Familie Herpesviridae und der Unterfamilie der Alphaherpesvirinae zugeordnet. Anhand von DNA-Homologien, serologischer Typisierung und klinischer Symptomatik unterscheidet man zwei Serotypen: das Humane Herpesvirus 1 (Herpes-simplex-Virus 1, HSV-1) und das Humane Herpesvirus 2 (Herpes-simplex-Virus 2, HSV-2). Herpes bedeutet "kriechen, kribbeln, schleichen" und wurde von Hippokrates für bestimmte Hautkrankheiten verwendet. Morton (1694) gibt eine genaue Beschreibung des Krankheitsbildes "Herpes febrilis". Gegen Ende des 19. Jahrhunderts wird die Terminologie Herpesvirus hominis (simplex) eingeführt. Generalisierter Herpes des Neugeborenen. Die Inkubationsperiode beträgt beim Herpes neonatorum 9-11 Tage. Die Manifestation beginnt am 9. bis 11. Lebenstag mit einer lokalen Infektion der Haut, der Mundschleimhaut und der Augen, mukokutanen Bläschen, Keratokonjunktivitis oder Choriorenitis. Anschließend erfolgt das Stadium des Herpes generalisatus mit dem Befall der inneren Organe und einem sepsisähnlichen Bild. Die Herpes-Sepsis bei Neugeborenen ist überwiegend die Folge einer Infektion im Geburtskanal. Die Häufigkeit des subklinischen Verlaufs ist unbekannt. Das Herpes neonatorum verläuft mit der Häufigkeit von 1 auf 2.000-5.000 Geburten unbehandelt meistens letal. Die Letalität beträgt ohne Behandlung 80 %. Entwicklung einer Enzephalitis meist am 9./10. Lebenstag bei hämatogener Genese, bei retrogradem axonalem Virustransport am 16./17. Lebenstag mit den Symptomen von fokalen oder generalisierten Krampfanfällen, Tremor, Unruhe oder Lethargie. Andere Infektionen, intrakranielle Blutung. Meningoencephalitis herpetica. Stunden bis Tage. Kopfschmerze, Fieber, Bewusstseinsstörung. Oft ist eine Aktivierung von CD3-und CD8-positiven T-Lymphozyten sowie CD68-positiven Makrophagen sichtbar, die auch nach Abklingen der akuten Infektion oft noch nachweisbar sind. Enzephalitis durch andere Viren (z. B. VZV, CMV) bzw. Bakterien (z. B. Tbk, Mykoplasmen), Hirnabszess, Hirntumor, Durchblutungsstörungen, Alkoholentzugssyndrom. Inkubationszeit Unbekannt, meist Reaktivierung. Rötung, Fremdkörpergefühl, "Sand im Auge", Lichtscheu und Sehverschlechterung. Die HSV-Infektion der Kornea und der Bindehaut führt zu Läsionen vor allem auf dem Epithel der Hornhaut. Erwachsene sind am häufigsten betroffen. Wenn Neugeborene betroffen sind, dann meistens nur an einem Auge. Schwere serös-eitrige Konjunktivitis. Trübung und oberflächliche Ulzerationen der Hornhaut. Eventuelles Auftreten von Herpesbläschen im Bereich der Augenlider. Rasche ohthalmologische Behandlung. Choriorenitis bei Generalisation. Zoster ophthalmicus. Eccema herpeticatum, Pustulosis acuta varioliformis Juliusberg. Es kann sich um eine Erstinfektion oder um eine Reaktivierung handeln. Monomorphe vesikuloerosive Eruption auf ekzematöser Haut bei teils schweren Allgemeinsymptomen, Fieber und Lymphknotenschwellung. Charakterisiert durch eine schwere generalisierte Infektion meistens auf dem Boden einer bestehenden Hauterkrankung (meistens atopisches Ekzem) mit Flüssigkeitsverlust sowie der Gefahr einer bakteriellen Superinfektion und möglicher Sepsis bei Virämien mit nachfolgendem Multiorganversagen. Die Übertragung erfolgt mittels Kontakt-oder Schmierinfektion, die Virusausbreitung im Patienten kann per continuitatem, lymphogen oder hämatogen erfolgen. Es entstehen verdickte Krusten auf der Haut mit Ekzem-Effloreszenzen, die sich diffus und rasch ausdehnen können. Akute Varizelleninfektion des Neurodermitikers, Eczema vaccinatum, varioliforme Pyodermie. Müdigkeit, Abgeschlagenheit, Appetitlosigkeit, Druckgefühl im rechten Oberbauch, Erbrechen, Fieber, Ikterus. Ein sehr seltenes Krankheitsbild mit meistens tödlicher Folge. Infektiöse (z. B. Hepatitis A, B, C) und nichtinfektiöse Hepatitiden (z. B. autoimmun, toxisch). Als Untersuchungsmaterial dienen Bläschenflüssigkeit, Liquor, Tränenflüssigkeit, Bronchiallavage, Rachenspülwasser. Neugeborene von Müttern mit primärem oder rekurrierendem Herpes genitalis, Personen mit Ekzemen, Immunsupprimierte oder immungeschwächte Perso-nen, z. B. unter zytostatischer Therapie, mit Infekten, mit AIDS. Das Virus wird durch direkten Kontakt über Speichel, Urin, Stuhl und andere Körperflüssigkeiten übertragen. HSV-2 meist über sexuellen Kontakt oder unter der Geburt im Geburtskanal. Es besteht ein dringender Bedarf zur Entwicklung einer effizienten Prophylaxe gegen die Herpes-simplex-Virus-Infektion. Prophylaxe des Herpes neonatorum: bei rekurrierendem Herpes genitalis der Schwangeren regelmäßiger Versuch des Virusnachweises. Falls negativ, natürliche Geburt; falls in den letzten Wochen der Schwangerschaft positiv, Schnittentbindung erwägen. Bei sichtbaren Erscheinungen stets Sectio innerhalb von 24 h nach Blasensprung. Passive Immunisierung des Kindes wirkungslos: Herpes neonatorum tritt auch dann auf, wenn Antikörper der Mutter passiv übertragen wurden. Aciclovir beim Kind bei den ersten Anzeichen einer Herpesinfektion verabreichen. Pflegepersonal mit rezidivierender Herpes-simplex-Infektion nicht auf Neugeborenenstationen beschäftigen. Enzephalitis ist meldepflichtig.