key: cord-0014293-u9jhg7gt authors: nan title: Mitteilungen der DOG date: 2020-12-02 journal: Ophthalmologe DOI: 10.1007/s00347-020-01269-1 sha: d99f80527439fd542d86633cb7042d5c55ab16d2 doc_id: 14293 cord_uid: u9jhg7gt nan "Die DOG 2020 online war in diesem Jahr die einzig wirklich große deutschsprachige Fortbildungsveranstaltung für Augenärzte", berichtet DOG-Präsident Hoerauf, "dementsprechend groß waren Erwartungen und Vorfreude, aber auch Nervosität, ob alles klappt." Um den Anforderungen an ein Online-Format gerecht zu werden, mussten Programm-Inhalte komprimiert und wissenschaftliche Sitzungen zeitlich verkürzt werden. Dennoch fanden alle wichtigen thematischen Aspekte der Augenheilkunde bei der Gestaltung des dreitägigen Programmes Berücksichtigung. "Auch wenn ein Online-Kongress eine Präsenzveranstaltung am Ende des Tages nicht ersetzen kann, war der wissenschaftliche Austausch hervorragend", lautet Hoeraufs Bilanz nach der virtuellen Premiere. "Die Moderatoren und Referenten haben sich ausgezeichnet auf das neue Format eingestellt. Die Vorträge waren hochspannend, und es folgten ihnen lebhafte Diskussionen. Wir sind sehr dankbar, dass unsere Referenten sich so flexibel und schnell auf die neuen Herausforderungen eingestellt und ihre Vorträge voraufgezeichnet haben", setzt der Direktor der Augenklinik der Universitätsmedizin Göttingen hinzu. "Aber auch den fleißigen Helfern im Hintergrund gilt mein Dank, insbesondere den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Geschäftsstelle der DOG, der Kongress-Organisation und der Kongresstechnik!" Einen thematischen Schwerpunkt hatte der DOG-Präsident auf die zunehmende Ökonomisierung in der Medizin gesetzt. So war mit Spannung der Festvortrag des bekannten Medizinethikers Professor Dr. med. Giovanni Maio über "Der ärztliche Beruf heute -belohnter Aktionismus und abgewertete Sorgfalt?" erwartet worden. Wie Ärzte sich gegen die wirtschaftlichen Zwänge zur Wehr setzen können, legte Professor Peter P. Pramstaller in seiner Keynote Lecture "Rettet die Medizin! Arzt-sein zwischen Patientenwohl und Wirtschaftlichkeit" dar. Zu den weiteren Highlights zählte die Keynote Lecture von Professor Dr. med. Ferenc Kuhn -der ISOT-Präsident und Experte für schwere Augenverletzungen schilderte, wie Kommunika-tion zwischen Arzt und Patient auch in schwierigen Situationen besser gelingen kann. Dr. med. Adrian Hopkins erhob schließlich den Blick über Ländergrenzen hinweg und zeigte in seiner Keynote Lecture auf, welche Ziele der "Vision 2020" weltweit erreicht worden sind und welche in Zukunft angegangen werden sollen. Auf großes Interesse stießen wie in jedem Jahr die Fallkonferenzen, allen voran das wie immer volle Consilium diagnosticum, das im virtuellen Raum bis spätabends extrem gut besucht war. Aber auch die Symposien, Vortragssitzungen und Firmensymposien erfreuten sich hoher Besucherzahlen. Insgesamt konnten die Augenärzte 575 wissenschaftliche Beiträge verfolgen und 75 Sitzungen besuchen -verteilt auf 41 Symposien, 10 Updates, 12 moderierte freie Vortragssitzungen, 3 Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Kolleginnen und Kollegen, hiermit heiße ich Sie nochmals herzlich willkommen zur DOG 2020, dem 118. Kongress der Deutschen Ophthalmologischen Gesellschaft und der ersten DOG-online. Uns allen wäre eine Präsenztagung natürlich viel lieber gewesen, um den persönlichen Austausch zu pflegen. Auch Albrecht von Graefe, unserem Gründer, war dieser Austausch ein großes Anliegen. Der Kongress stellt den Abschluss des von-Graefe-Jahres zu seinem 150. Todestag dar, auf den ich später noch kommen werde. Wir als Augenärzte und unser Fach waren und sind ganz erheblich von dieser Pandemie betroffen und die Versorgung unserer Patienten war auf Notfälle beschränkt. Jetzt können wir unter entsprechenden Hygiene-Vorkehrungen nur mit großem Aufwand unsere Wartelisten abarbeiten, sodass Patienten erhebliche Verzögerungen in Kauf nehmen mussten. Wegen der Nähe zum Patienten hat unsere Berufsgruppe ein besonders hohes Ansteckungsrisiko. Dass wir die kritische Infrastruktur wie die Produktion von Mund-Nasenschutz und FFP Masken im Land vorhalten müssen, ist allen bewusst geworden. Durch gemeinsame Anstrengungen in Praxen und Kliniken sind wir mittlerweile wieder auf einem guten Weg. Nachdem wir -und damit meine ich das Präsidium der DOG -uns aus der ersten Schockstarre der Pandemie befreit hatten, waren wir ent-zungen. In der virtuellen Industrieausstellung* präsentierten 42 Aussteller in vier Ausstellungshallen innovative Produkte, zudem fanden 44 Firmenveranstaltungen statt. "Das war unser erster virtueller Kongress und alle Beteiligten sind am Beginn der Lernkurve. Das Ergebnis kann sich sehen lassen, aber wir sind natürlich dankbar für jede konstruktive Rückmeldung, da wir nicht wissen, wie lange dieses Format uns noch begleiten wird", so Hoerauf. Auch Teile des traditionellen Kongress-Rahmenprogramms wurden in die Online-Jahrestagung integriert. So konnten Kongressteilnehmer das traditionelle " DOG in Concert" -das Konzert von Ophthalmologen für Ophthalmologen -als Audiostream abrufen. Zum Benefizlauf "Eye Run" der Stiftung Auge konnten sich Sportbegeisterte ebenfalls online anmelden, die selbstgewählte 5-km-Strecke zwischen dem 9. und 11. Oktober absolvieren und ihre Laufzeit schließlich an die Stiftung Auge zurückmelden. Im kommenden Jahr findet die DOG 2021 unter der Präsidentschaft von Professor Dr. med. Hagen Thieme statt. "Dann hoffentlich wieder als Präsenzveranstaltung im Berliner Estrel, mit persönlichem Austausch und Begegnungen", hofft der Direktor der Universitäts-Augenklinik Magdeburg. Im Virchow, von Graefe, Hirschberg und Dieffenbach gelernt. Ich möchte die Gelegenheit nutzen, um Professor Rohrbach für seine Unterstützung während des von-Graefe-Jahrs durch seine Arbeit an der DOG-Homepage und eigens erstellten von-Graefe Homepage, der Erstellung mehrerer interessanter Artikel und einer aktuellen Graefe-Biographie meinen herzlichen Dank auszusprechen. Seit unserer Berlin-Exkursion habe ich mich öfter gefragt, was denn Graefe in dieser schwierigen Situation in diesem Jahr getan hätte. Albrecht von Graefes Ansinnen war der kollegiale Austausch, ‚den Gesichtskreis zu erweitern', die Pflege beruflicher Freundschaften über Ländergrenzen hinweg und das gemeinsame Verarbeiten von medizinischen Erfolgen, aber auch von Niederlagen, die jeder von uns nur zu gut kennt. Genau das macht doch einen Kongress eigentlich aus. Umso mehr fragte ich mich natürlich, wie uns das in Zeiten einer Pandemie gelingen kann. Zu Lebzeiten von Graefe's gab es auch ansteckende Erkrankungen, so leitete er selbst eine Cholera-Klinik. Die Einstellung zum Leben war damals sicherlich eine andere und in gewisser Weise fatalistischer. So wurde es als ‚normal' hingenommen, auch in jüngeren Jahren an verschiedensten heute gut behandelbaren Erkrankungen, darunter viele Infektionskrankheiten zu versterben. Er selbst starb viel zu früh an Tuberkulose. Ich bin überzeugt, dass Albrecht von Graefe sich für die Sicherheit seiner Kolleginnen und Kollegen und damit in diesem Jahr gegen eine Ausrichtung des Kongresses als Präsenzveranstaltung entschieden hätte. Er hätte vermutlich auch versucht, das Beste daraus zu machen, damals ging das nur schriftlich per Post. Heute stehen uns für einen wissenschaftlichen Austausch ganz andere technische Kommunikationsmöglichkeiten zur Verfügung, von denen Albrecht von Graefe sicher Gebrauch gemacht hätte, auch wenn dies die so wichtigen persönlichen Kontakte nicht ersetzen kann. Die Rahmenbedingungen, innerhalb derer von Graefe wirkte, waren natürlich ganz andere, aber dennoch sollten wir uns immer wieder seine Prinzipien ins Gedächtnis rufen, die ärztliches Wirken zum Wohle des Patienten, den wissenschaftlichen Austausch mit seinen Kollegen und die Lehre in den Vordergrund stellten. Die Verdienste Albrecht von Graefes um die Augenheilkunde sind immens und uns oft genug Vermächtnis. Was aber können wir heute von Albrecht von Graefe lernen und lässt sich dies in die heutige Zeit übertragen? Zweifellos war von Graefes Ringen um eine korrekte Indikationsstellung vorbildlich, auch seine Empathie für Patienten ist beispielgebend. Darüber hinaus hat er die Augenheilkunde als eigenständiges Fach etabliert und sich in diesem Sinne berufspo-schlossen, Ihnen dieses Jahr das Bestmögliche an Informationsaustausch für unser Fach, die Augenheilkunde zu bieten. Neues aus der Wissenschaft, Fortbildung auf hohem Niveau und Aktuelles aus der Industrie. Es war uns dabei bewusst, dass das Unterfangen, den komplett fertig organisierten DOG-Kongress in kurzer Zeit auf virtuell umzustellen, eine Herausforderung für die DOG-Geschäftsstelle, Programm-Kommission, den Kongressveranstalter, die Technik, Industrie und alle anderen Beteiligten darstellen würde, da alle völliges Neuland betreten mussten. Aber wir alle waren der Meinung, dass wir das schaffen können. Auch die bereits eingeladenen Referenten brachten uns großes Verständnis für notwendige Kürzungen, Änderungen oder gar Absagen entgegen. An dieser Stelle sei allen bereits jetzt herzlich für ihren außergewöhnlichen Einsatz gedankt. Zunächst Dies waren nur einige Beispiele und ich könnte unzählige aufzählen. All diese Fehlanreize werden unserem Nachwuchs schnell bewusst und führen zu einer gewissen Frustration, da dies ja mit dem erlernten Beruf als Arzt und mit der heute viel zitierten Freiberuflichkeit wenig zu tun hat. Sicherlich tragen neben anderen Faktoren auch diese Gründe dazu bei, dass sich die jüngeren Kolleginnen und Kollegen heute gegen die Niederlassung in eigener Praxis entscheiden, gerade weil sie sich auf das Arztsein konzentrieren wollen und besorgt sind, dass sie ihre Zeit mit der Familie und eine gesunde Work-Life-Balance den überbordenden bürokratischen Aufgaben bei gleichzeitig finanzieller Verantwortung und Risiken opfern müssen. Zwar hat die Anzahl der Augenärzte in den letzten 15 Jahren um 19 % zugenommen, aufgrund der Zunahme von Teilzeitanstellungen die augenärztliche Versorgungszeit jedoch nur um 1 %. Bei der abzusehenden weiteren demographischen Entwicklung mit der häufigsten Inanspruchnahme einer augenärztlichen Betreuung in der 6. bis 8. Lebensdekade laufen wir damit absehbar auf ein großes Versorgungsproblem zu. Wir müssen daher mit allen Mitteln verhindern, dass potentieller Nachwuchs wegen schlechter Rahmenbedingungen der Augenheilkunde den Rücken zuwendet und uns für unseren Beruf und unser Fach einsetzen. Im Laufe ihrer Weiterbildung und in den Jahren nach dem Facharzt wächst dann bei einem Teil der Wunsch zur Selbständigkeit, aber in attraktiven Städten sind entweder alle Sitze durch Ketten aufgekauft oder nicht bezahlbar. In ländlicher Umgebung ist dies anders, aber auf das Leben in einer Stadt möchten heute viele nicht verzichten. Ich will aber auch auf etwas Positives hinweisen. Zwar werden die nieder- 2016 wurde Jens Martin Rohrbach der "Von-Graefe-Preis" für besonders herausragende wissenschaftliche Leistungen im Bereich der Augenheilkunde im deutschsprachigen Raum zuerkannt und als Preisträger hielt er im Folgejahr während der Jahrestagung der DOG die von-Graefe-Vorlesung. Professor Dr. med. Volker Klauß, bis zum Jahr 2007 an der Universitätsaugenklinik der Ludwig-Maximilians-Universität in München tätig, hat sich sein gesamtes Berufsleben hindurch für Menschen mit Augenerkrankungen in der Welt und insbesondere in Afrika engagiert. So war er einer der Gründer der Abteilung für Augenheilkunde an der Universität Nairobi, wo er in den Jahren 1978 bis 1985 zahlreiche afrikanische Augenärzte ausbildete. "Bis heute engagiert sich Volker Klauß im ärztlichen Ausund Weiterbildungsprogramm der Universität Nairobi, in weiteren afrikanischen Ländern wie Äthiopien, Uganda, Malawi, Kamerun und in den zurückliegenden Jahren auch in Asien, etwa in Myanmar", erklärte DOG-Präsident Hoerauf. Klauß setzte sich jahrzehntelang in zahlreichen Organisationen für die Bekämpfung der Blindheit in Entwicklungsländern ein, darunter als Berater der Weltgesundheitsorganisation WHO sowie in besonderer Weise innerhalb der DOG in verschiedenen Funktionen wie etwa in der Sektion DOG-Internationale Ophthalmologie. Auch Wie seit Jahren wurde der Glaukomforschungspreis der DOG, gestiftet von der Firma Santen GmbH, München, für das Jahr möglicherweise auch die Therapie der Glaukomerkrankung weiterentwickeln zu können, ist das Verstehen dieser immunologischen Vorgänge essentiell. Diese wichtige experimentelle Studie liefert weitere Erkenntnisse in der Grundlagenforschung, die der Ausgangpunkt für weitergehende Untersuchungen zur Immunologie der Glaukomerkrankung sein müssen. Frau Beutgen hat ihre wichtige Arbeit in einem Journal mit sehr hohem Impactfaktor (7,271) publizieren können und wir hoffen, dass der Glaukomforschungspreis 2020 der Sektion DOG-Glaukom sie unterstützt und motiviert, in diesem Bereich weiterzuarbeiten. Santen ist es ein großes Anliegen, Forschungsarbeit zu unterstützen und kontinuierlich an neuen und innovativen Therapieansätzen im Bereich des Glaukoms und der gesamten Augenheilkunde zu arbeiten. Wir wünschen Herrn Dr. Carsten Schmelter für die Zukunft weiterhin viel Erfolg und sind gespannt auf die nächsten interessanten Forschungsergebnisse. Die Jury hat ihn eindeutig auf Platz 1 gesetzt, trotz der auch diesmal zahlreichen und sehr guten anderen Bewerbungen. Herr Professor Lange ist in Berlin geboren, seit längerer Zeit an der Freiburger Universität tätig und dort seit 2015 als Oberarzt am Schwerpunkt Retinologie beschäftigt sowie Leiter des Schwerpunkts für Netzhautdystrophien. Herr Lange hat zahlreiche Drittmittel eingeworben, ebenso zahlreiche Preise und Auszeichnungen sowie hochrangige Publikationen vorgelegt. Diese finden sich nicht nur in renommierten ophthalmologischen Zeitschriften, sondern auch in so bekannten "extraokulären" Zeitschriften wie dem "American Journal of Pathology", "Scientific Reports", "Frontiers in Immunology" und dem "Journal of Experimental Medicine". Die prämierten Arbeiten beschäftigen sich mit der Charakterisierung der zellulären angeborenen Immunantwort bei neovaskulären und entzündlichen Erkrankungen der Netzhaut. Bei zahlreichen -oft zur Erblindung führenden -Erkrankungen der Netzhaut treten aberrante Phänomene im Bereich der Angiogenese sowie im Bereich der zellulären Immunität auf. Beide Mechanismen sind pathomechanistisch eng verzahnt. Die Studien haben untersucht, welche Zellen des angeborenen Immunsystems an diesen Prozessen beteiligt sind, welche Immunzellen und welche Expressionsprofile in neovaskulären Membranen von Patienten mit neovaskulärer AMD vorliegen und inwieweit diese Zellen an der Pathogenese der Erkrankung mit beteiligt sind. Diese Fragestellungen sind klinisch von großer translationaler Relevanz. Die vorgelegten Arbeiten konnten zeigen, dass Zellen des angeborenen Immunsystems an verschiedenen retinalen entzündlichen und neovaskulären Erkrankungen beteiligt sind und ihr Transkriptionspro-fil jeweils deutlich verändern. Die hauptbeteiligte Population waren die retinalen Mikrogliazellen, die während ihrer aktiven Phase eine Fülle von proinflammatorischen und angiogenen Faktoren exprimieren und sich nach Abklingen von Entzündungsantworten wieder normalisieren. Retinale Mikrogliazellen stellen also eine wichtige Komponente der Gewebshomöostase bei Erkrankungen der Netzhaut dar und sind deswegen auch ein interessantes potentielles neues therapeutisches Ziel bei einer Vielzahl von zur Erblindung führenden retinalen neovaskulären proinflammatorischen Erkrankungen. Herr Lange wird von der Preisjury als hervorragender Kandidat für den Helmholtz-Preis identifiziert, insofern als, dass er sowohl exzellente translational relevante Grundlagenforschung betreibt als auch dabei ist, diese als Oberarzt der Klinik und Netzhautspezialist in die Klinik zu überführen. Wir gratulieren dem Preisträger und wünschen ihm für seine weitere klinische und wissenschaftliche Tätigkeit alles Gute und viel Erfolg. Einer der klangvollsten Namen in der Geschichte der deutschen Forscher ist der Name von Helmholtz. Er steht für Spitzenforschung auf verschiedenen Gebieten, vor allem auch für herausragende Leistungen in der Augenheilkunde. Der mit 5000 Euro dotierte Forschungspreis der Deutschen Ophthalmologischen Gesellschaft -auch in diesem Jahr von der Bayer Vital GmbH gestiftet -ist nach dem großen Wissenschaftler benannt. In diesem Jahr geht die Auszeichnung an den Ophthalmologen Prof. Dr. Dr. Clemens Lange von der Klinik für Augenheil-nische Beirat der PRO RETINA Deutschland e. V. sowie die Retina Suisse wünschen Frau Dr. Dasha Nelidova weiterhin besten Erfolg bei ihren wissenschaftlichen Arbeiten und gratulieren ihr herzlich zu dieser Ehrung, die mit einem Preisgeld von 5000,-€ verbunden ist. Preisträger für den Hermann-Wacker-Fonds Promotionspreis der DOG mit der Verleihung zu ehren. Durch den Begutachtungsprozess hatte es sich herauskristallisiert, dass zwei der eingereichten Bewerbungen völlig gleichauf den Spitzenplatz in den Bewertungskriterien eingenommen haben: die von Herrn Dr. Gerhardt und die von Herrn Dr. Schmelter. Die Regeln sehen eine zweifache Verleihung vor und der Stifterverband sowie der Schriftführer haben die entsprechende Nachfrage der Kommission positiv entschieden. Aus der nun folgenden Würdigung der Arbeiten wird deren hohe wissenschaftliche Qualität ersichtlich. In seiner kumulativen Promotion hat sich Herr Dr. Gerhardt mit den molekularen Mechanismen der Entstehung der altersbedingten Makuladegeneration beschäftigt. Die Daten dieser Forschungsarbeiten wurden mit einer Erstautorenschaft im Journal of Molecular Cell Biology (Impactfaktor 5.6 im Publikationsjahr) und mit einer Ko-Autorenschaft publiziert. Publikationsleistung für eine medizinische Promotion wurde von der Kommission als überdurchschnittlich angesehen. Auch inhaltlich/wissenschaftlich hat die Arbeit von Herrn Dr. Gerhardt außergewöhnlich überzeugt. In seiner Forschung hat sich Herr Dr. Gerhardt mit den Mechanismen der Entstehung der altersbedingten Makuladegeneration, hier im speziellen mit dem Produkt des HTRA1 (high temperature requirement A1) Gens, auseinandergesetzt. Aus den genetischen Studien sind Polymorphismen im Gen HTRA1 mit einer Assoziation für das Risiko der Entstehung der altersbedingten Makuladegeneration identifiziert worden. Die Untersuchung der Effekte, die durch diese risikoassoziierten Polymorphismen entstehen, ist sehr schwierig, da dies nicht im Mausmodell möglich ist. Mit Hilfe von kultivierten Zellen des humanen retinalen Pigmentepithels und frisch isolierten Lymphozyten von AMD Patienten mit HTRA1 Polymorphismen, beides Zelltypen, die HTRA1 exprimieren, konnte gezeigt werden, dass HTRA1 ein Bestandteil der Maschinerie ist, die auf fehlerhaft gefaltete Proteine reagiert und diese korrigiert. Die Abwesenheit des HTRA1 Proteins führt zu einem geringeren Überleben der Zellen unter proteotoxischem Stress und Polymorphismen zu einer Dysregulation der Stressantwort. Durch diese Arbeit wurde somit ein völlig neuer Aspekt der Entstehungsmechanismen der altersbedingten Makuladegeneration erarbeitet. Die Kommission sieht in dieser Arbeit ein methodisch und wissenschaftlich exzellentes Niveau. Die erbrachten Erkenntnisse haben einen hohen Neuigkeitswert für die Erforschung der altersbedingten Makuladegeneration, eine Erkrankung, deren Endstrecke der geographischen Atrophie einen dringenden Therapiebedarf hat. Daher sieht die Kommission einen überdurchschnittlichen Stellenwert im Sinne des Hermann-Wacker-Fonds Promotionspreises und erkennt Herrn Dr. Gerhardt die Verleihung des Promotionspreises zu. Herr Dr. Schmelter hat eine kumulative Promotion vorgelegt, die auf drei Publikationen mit ihm als Erstautor basiert und von weiteren 4 Arbeiten als Co-Autor begleitet wird. Eine der Erstautorenschaften ist in Human Molecular Genetics publiziert worden, einem Journal mit einem aktuellen Impactfaktor von 4.5. Somit besteht schon von der generellen Publikationsleistung her ein außergewöhnliches Niveau. Auch inhaltlich sieht die Kommission mit dieser Promotion eine grundlagenwissenschaftliche Arbeit mit hohem Translati-tieren bis heute keine kausalen Therapieansätze und aktuelle therapeutische Möglichkeiten zur Hemmung der Fibrogenese am Auge sind sehr begrenzt. Die Untersuchungen von Dr. Brockmann und Kollegen an humanen Hornhäuten und anhand von in vivo Wundheilungsmodellen konnten bereits die Bedeutung des Komplementsystems im Rahmen der cornealen Fibrogenese herausarbeiten. Interessanterweise wurde das vorgestellte Therapiekonzept zwar im Rahmen der Behandlung fibro-inflammatorischer Hornhauterkrankungen entwickelt, stellt aber auch eine neuartige Option in der Behandlung von entzündlichen und fibrotischen Lungenerkrankungen dar. Innovationsförderung liegt ganz im Sinne unseres Unternehmens, das nachhaltige und innovative Lösungen im Bereich der ophthalmologischen Bildgebung und Healthcare-IT entwickelt und vertreibt. Seit der Gründung arbeitet Heidelberg Engineering eng mit Wissenschaftlern und Ärzten daran, den klinischen Nutzen von innovativen Technologien zu maximieren, um es Ärzten zu ermöglichen, die Patientenversorgung zu verbessern. Aus diesem Grund freut es uns sehr, den DOG-Patent-Preis stiften zu dürfen. Wir wünschen Dr. Brockmann viel Erfolg bei seiner weiteren Arbeit zur effektiven Therapie relevanter Hornhaut-Erkrankungen sowie bei den assoziierten Forschungsprojekten. Wir bedanken uns an dieser Stelle auch recht herzlich bei der hochkarätigen ehrenamtlichen Jury sowie bei der DOG, die den Patent-Preis unterstützen. Auch heute entwickeln Wissenschaftler mit ihrem Engagement und ihren Entdeckungen die Augenheilkunde kontinuierlich weiter und sorgen dafür, dass die wachsende Zahl an Augenleiden besser behandelt werden kann. Wir freuen uns, dass die Thieme Gruppe mit dem Theodor-Axenfeld-Preis wichtige und wegweisende Forschung in Bereich der Augenheilkunde unterstützen kann. Die DMEK ist inzwischen die häufigste Form der Hornhauttransplantation geworden. Allerdings besteht ein gewisser Mangel an Transplantaten. Folglich wären Alternativen wünschenswert, insbesondere, wenn diese ohne die Verwendung von menschlichem Gewebe auskommen könnten. Auffarth und Mitarbeiter implantierten als Erste in Deutschland eine hydrophile künstliche Lamelle aus einem speziellen Acrylat, die die Funktion des Endothels zu ersetzen versucht (EndoArt®, EyeYon Medical, Israel). Die Operationstechnik der Implantation der 6 mm großen Lamelle ist vergleichbar einer DMEK mit humanem Spendergewebe. Die ersten Kurzzeitergebnisse bei 2 Patienten, bei denen im Vorfeld bereits erfolglos reguläre DMEKS durchgeführt wurden, sind vielversprechend und man darf hoffen, dass sich dies im Langzeitverlauf und bei weiteren Patienten bestätigt. Die Messung des retinalen Venenpulses erfolgt bislang nicht in der Routinediagnostik des Glaukoms. Die Messung mittels Kontaktglasdynamometrie hat sich leider nicht im klinischen Alltag durchgesetzt. Dies ist bedauerlich, da die Höhe des retinalen Venenpulses nach einigen Studien deutlich mit dem Risiko für ein Glaukom korreliert. Der Autor erklärt erst sehr anschaulich die Durch- Learning Yamane -10 tips for a better start Telemetric intraocular Pressure Monitoring after Boston Keratoprosthesis surgery with the Eyemate-IO Sensor: Dynamic in the first year Telemetric Intraocular Pressure Monitoring after Boston Keatoprosthesis Surgery Device profile of the EYEMATE-IO system for intraocular pressure monitoring: overview of its safety and efficacy Bei Patienten, die mittels Keratoprothesen versorgt wurden, besteht keine zuverlässige Methode zur intraokularen Druckmessung, was mit der Oberflächenbeschaffenheit der Keratoprothese zusammenhängt. Gleichzeitig stellt das Sekundärglaukom eine Mitteilungen der DOG sia type 2 Quantification of retinal and choriocapillaris perfusion in different stages of macular telangiectasia type 2 [1138] [1139] [1140] [1141] [1142] [1143] [1144] [1145] [1146] [1147] [1148] [1149] [1150] [1151] Noch immer kommt es zu schwerwiegenden Augenverletzungen bei an Silvester und anderen Feiertagen privat gezündeter Feuerwerkskörper. Neben dem Auge sind hiervon häufig auch Hände und Gesicht von den schweren Verletzungen betroffen. Dies mündete mittlerweile sogar schon in Empfehlungen, privat genutzte Feuerwerks-und Knallkörper generell zu verbieten, um schwere Sehminderungen bis hin zur Erblindung zu vermeiden. Die Publikation der Feuerwerks-Verletzungen-Studiengruppe unter Leitung von Frau Dr. Ameli Gabel-Pfisterer war initiiert worden, um eine fundierte Datenbasis zu diesem Thema zu erarbeiten. Hierzu wurde gemeinsam mit der Deutschen Ophthalmologischen Gesellschaft ( DOG) deutschlandweit eine Umfrage gestartet, die in jährlichen Abständen wiederholt durchgeführt worden ist. Dabei wurden prospektiv alle bettenführenden Augenkliniken in Deutschland, welche sich am augenärztlichen Notdienst beteiligen, angeschrieben. In einem strukturierten Erfassungspool wurden web-basiert u. a. Geschlecht, Lebensalter zum Zeitpunkt der Verletzung, Seitigkeit, etwaige Begleitverletzungen im Gesicht oder an den Händen, die Art der Verletzung und der erforderlichen Therapie erfasst. Außerdem wurden prognostische Parameter wie abzusehender dauerhafter Visusverlust und die Notwendigkeit ophthalmochirurgischer Eingriffe dokumentiert. Schließlich bezogen sich die Fragen auch auf den Unfallhergang mit dem Ziel, Verursacher (selbst-versus fremdgezündete Feuerwerkskörper) und die Art des auslösenden Feuerwerkskörpers zu dokumentieren. Ausgewertet Der in der Dotierungshöhe zwar moderate, dafür aber jährlich verliehene "Hermann Wacker Promotionspreis" wendet sich an jene Studenten/innen bzw. Promovierende, die sich in ihren Arbeiten auf Augenheilkunde und da vornehmlich auf die Netzhaut fokussieren. Mit diesem Preis sollen besonders hervorstechende Arbeiten in diesem Bereich honoriert werden. Um der Bandbreite der eingereichten Arbeiten gerecht zu werden, haben wir uns seit einigen Jahren entschieden, zukünftig zwei Promotionspreise für unterschiedliche Schwerpunkte zu vergeben.So freuen wir uns, den diesjährigen Promotionspreis in der Kategorie "Klinische Arbeiten" an Frau Dr. Kristina Hess aus Bonn verleihen zu dürfen. Aufgrund zu wenig eingereichter Arbeiten konnten wir statutengemäß den zweiten Promotionspreis in der Kategorie "Grundwissenschaftliche Arbeiten" letztes Jahr leider nicht vergeben; da in diesem Jahr einige wirklich hervorragende Arbeiten für diese Kategorie eingereicht wurden, hat sich die Jury nun in diesem Jahr statutengemäß für zwei Preisträger entschieden, nämlich für Herrn Max Gerhardt aus München und Herrn Dr. Carsten Schmelter aus Mainz. Allen drei auserwählten Kandidaten*innen danken wir für ihr großes Interesse im Bereich der Retinologie.Jedoch nicht nur die wissenschaftliche Arbeit eines Preisträgers/in ist zu loben, sondern auch die Leistung einer höchst qualifizierten Jury, über all die eingegangenen Forschungsarbeiten zu entscheiden, bedarf eines großen "Dankeschöns"! Dass die Videodokumentation einen immer größeren Stellenwert einnimmt, spiegelt sich auch in unseren Kundenanforderungen hinsichtlich HD-Videolösungen oder 3D-Videosystemen für unsere Operationsmikroskope und unsere Spaltlampen wieder.Wir gratulieren den Preisträgern des DOG-Videopreises 2020 und freuen uns auf weitere eindrucksvolle Dokumentationen in der Zukunft. Es wurden insgesamt 12 Videobeiträge eingereicht. Alle Beiträge erfüllten die Anforderungen für eine Präsentation in der DOG-Videothek. Die Bewertung der Videos erfolgte verblindet nach vorgegebenen Kriterien durch die Jurymitglieder. Den drei bestpositionierten Beiträgen wurde der Videopreis der HAAG STREIT Deutschland GmbH zugesprochen. topische als auch systemische Medikamente erfasst. Der Schirmer-Test nach 5 Minuten betrug im Mittel rechts 23.2 +/-9,3 mm, links 22,9 +/-9,0 mm. Die Werte des Schirmer-Tests nach 3 Minuten lagen bei 20,0 mm rechts und 19,1 mm links. Der klinische Cut-Off-Wert von 10 mm im 5-Minuten-Schirmer-Test zur Unterscheidung zwischen krank und gesund korrespondierte zu einem Cut-Off von 8 mm im 3-Minuten Schirmer-Test.Niedrigere Schirmer-Test-Werte fanden sich bei Männern, im höheren Alter, bei niedrigerem sozioökonomischem Status und im Winter. Ein niedrigerer Schirmer-Test war außerdem mit der Verwendung von Prostaglandin-Augentropfen und Betablocker-Augentropfen assoziiert sowie mit systemischen Nicht-steroidalen Antiphlogistika, Medikamenten für peptische Ulzera und gastroösophagele Refluxkrankheit, Thyroidhormone, Progesteron/Östrogen-Kombinationen, Hypnotika und Sedativa.Frau Hampel beschreibt mit ihren Daten erstmalig die Verteilung des Tränenvolumens gemessen mit dem Schirmer-Test mit Anästhesie in einer großen Kohorte der Bevölkerung, und zeigt sowohl bekannte als auch unbekannte Assoziationen zu Erkrankungen und topischen sowie systemischen Medikamenten auf. Zudem bestätigt sie bei besserer Patienten-Compliance mit ihrer Studie, dass auch ein 3-Minuten-Schirmer-Test in der Lage ist, einen Tränenmangel zu diagnostizieren.Ich gratuliere Frau Hampel sehr herzlich zu dieser interessanten Arbeit und zu ihrer großartigen wissenschaftlichen Leistung insgesamt. Ich hoffe, dass der Wissenschaftspreis Trockenes Auge und Blepharitis/Meibomdrüsendysfunktion ( MGD) Frau Hampel unterstützt und motiviert, in diesem Bereich weiterzuarbeiten. Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Ophthalmologinnen und Ophthalmologen, obwohl die Corona Situation uns leider alle dazu gezwungen hat auf den persönlichen Besuch der DOG 2020 in Berlin verzichten zu müssen, freut es uns umso mehr, dass die Verleihung des DOG-Wissenschaftspreises Trockenes Auge und Blepharitis/ MGD dieses Jahr trotzdem und zum ersten Mal online stattfinden kann.Wir gratulieren der Preisträgerin Frau PD Dr. med. Ulrike Hampel ganz herzlich, auch im Namen unseres Aufsichtsratsvorsitzenden Herrn Siegfried Kroll, zur Prämierung Ihrer Arbeit:"Schirmer test results: are they associated with topical or systemic medication?" und wünschen Ihr auch in Zukunft viel Erfolg bei Ihrer wissenschaftlichen Arbeit.Die Firma Optima Pharmazeutische GmbH ist ein familiengeführtes Unternehmen, welches seit über 36 Jahren in der Ophthalmologie tätig ist. Die Erforschung und die Therapie von Keratokonjunktivitis Sicca, Blepharitis & Meibomdrüsen Dysfunktion ist seit vielen Jahren ein zentrales Thema für uns.Es freut uns mitteilen zu können, dass die Firma Optima Pharmazeutische GmbH auch im Jahr 2021 wieder die Forschungsförderung " DOG-Wissenschaftspreis Trockenes Auge und Blepharitis/ MGD" zur Verfügung stellen wird.