key: cord-0034931-7l91ktd8 authors: Kretschmar, Marianne title: Scopulariopsis brevicaulis date: 2009-08-18 journal: Lexikon der Infektionskrankheiten des Menschen DOI: 10.1007/978-3-540-39026-8_1010 sha: 3d0fbe9a5f83fd07e70adc97731b6d8dba597b8f doc_id: 34931 cord_uid: 7l91ktd8 Scopulariopsis hominis, Scopulariopsis rufulus, Penicillium brevicaulis Genom Accession-Nr. der Nukleinsäuren-und Proteinsequenzen: AJ853776, AB297478. Vermehrung erfolgt durch Verbreitung von asexuellen Konidien. Daneben bildet M. brevicaulis in einem sexuellen Vermehrungszyklus Asci aus, welche jeweils acht Ascosporen enthalten. Keratinolytische Enzyme sowie eine Endoglucanase werden mit Virulenz assoziiert. Scopulariopsidosis unguium-Onychomykose. Unbekannt. Gelb-braune Verfärbung des Nagels sowie Hyperkeratose. Langsam fortschreitende Zerstörung der Nagelplatte, einhergehend mit Verfärbung und Verdickung. Betroffen sind die Fußnägel, insbesondere die Großzehennägel, sehr selten die Fingernägel. S. brevicaulis ist keratinophil und produziert keratinolytische Enzyme. Als opportunistischer Pilz kann der Pilz den Nagel nicht primär befallen, ihn jedoch posttraumatisch und bei trophischen Störungen besiedeln und weiter zerstören. Nicht selten liegt eine Infektion mit einem Dermatophyten zugrunde. Diese begünstigt ebenfalls die Ausbreitung von S. brevicaulis im Nagel. Chronischer Verlauf, keine Selbstheilung. Eine spezifische Immunantwort ist unbekannt. Nagelmykosen durch andere Dermatophyten, Hefeund Schimmelpilze. Nagelpsoriasis (Ekzemnagel), Lichen ruber des Nagelorgans, chronische Nageldystrophien. Invasive lokale und systemische Mykose; posttraumatische Mykose; Endokarditis, Otitis, Pneumonie, Keratitis, Endophthalmitis. Unbekannt. Variabel entsprechend Manifestation. Variabel entsprechend Manifestation. Bei immunsupprimierten Patienten (Leukämie, Organtransplantation, AIDS) können sich die Pilze systemisch ausbreiten und disseminierte Hautläsionen (bei AIDS), Endokarditis, Pneumonie sowie lokal invasive Mykosen (Otitis externa) verursachen. Nach Verletzung des Auges mit kontaminierten Pflanzenteilen kann sich eine Keratitis und Endophthalmitis entwickeln. Invasive und posttraumatische Mykosen, verursacht durch andere Hefe-und Schimmelpilze, bakterielle Erreger opportunistischer Infektionen. Nagelspäne bei Verdacht auf Onychomykose; bei systemischer Mykose Gewebeproben, Abstriche, Blutkultur. Mikroskopische Untersuchung von Haut-und Nagelmaterial im KOH-Deckglaspräparat bzw. Gewebeproben und Eiter (bei Letzteren Anwendung der PASund Gomori-Grocott-Färbung): Ketten von Konidien, Pilzmyzelien. Kulturelle Anzüchtung: auf speziellen festen Nährböden innerhalb von 5-10 Tagen bei 30-37 °C. Der kulturelle Nachweis von S. brevicaulis aus Nagelmaterial ist beweisend für eine Onychomykose; der Nachweis aus primär sterilen Materialien ist beweisend für eine invasive Infektion. Onychomykose: Ciclopirox oder Amorolfin als lokale antimykotische Therapie (Nagellack). Bei Doppelinfektion mit Dermatophyten und/oder einem Befallsgrad > 50 % und bei Matrixbefall Kombinationstherapie mit Terbinafin oder Itraconazol sinnvoll. Alternativ atraumatische Nagelablösung mit 20 %Harnstoff (z. B. Onychomal). Invasive Mykose: Amphotericin B, Itraconazol, Voriconazol. Frauenlobstraße 9-11, D-80337 München Institut für Mikrobiologie und Hygiene (Charité), Abt. Parasitologie (Genotypische Bestimmung von Pilzen)