key: cord-0040869-zug9439g authors: Stockert, Karin title: TCM date: 2020-03-25 journal: Allergieprävention DOI: 10.1007/978-3-662-58140-7_8 sha: 07d2c9b27a601270b6c3a5b68d28ff83824d3b75 doc_id: 40869 cord_uid: zug9439g Weil die Wissenschaft erkannt hat, dass schon der „banale“ Infekt bei Prädisponierten die Sensibilisierung erleichtert und bei Allergikern zu akuten Exazerbationen mit Etagenwechsel und Chronifizierung führen kann, soll nun ein Bogen über fast 2000 Jahre gespannt werden – von der aktuellsten Grundlagenforschung des 21. Jahrhunderts zur Weisheit des Klassikers der TCM „Shānghán zábìng lùn“ von 200 n. Chr. Dieser Klassiker setzt sich systematisch mit dem Ursprung und der Entwicklung von Kälte-induzierten Krankheiten und Behandlungsmöglichkeiten auseinander und verwendet perfekt modulierte Kräuterrezepturen für eine große Bandbreite von Krankheitsmanifestationen. Daher wird im Folgenden versucht, dieses diagnostische und therapeutische Konzept bei Erkältungskrankheiten systematisch anhand einiger weniger, aber häufig anzutreffender Krankheitsmuster zu erklären. Die Autorin möchte die Leser motivieren, in das chinesische Denken „einzutauchen“, sich mit den TCM-Denkweisen auseinanderzusetzen, um den systematisierbaren Prozess über den Verlauf der Krankheiten zu verstehen und mit unserem heutigen Wissen zu vernetzen. Exzellente Forscher könnten durch Gedankenaustausch und „exzellente Kooperationen“ zusammenarbeiten, um das Problem der Allergie gemeinsam zu bewältigen. Das Thema Allergie ist so komplex, dass es „kompetente Rebellen“ braucht, die den Status quo auf diversen Gebieten kritisch hinterfragen und gleichzeitig sehr hohe Kompetenz in ihrem eigenen Gebiet haben, um neue Lösungsansätze zu finden. Weil die Wissenschaft erkannt hat, dass schon der "banale" Infekt bei Prädisponierten die Sensibilisierung erleichtert und bei Allergikern zu akuten Exazerbationen mit Etagenwechsel und Chronifizierung führen kann, soll nun ein Bogen über fast 2000 Jahre gespannt werden -von der aktuellsten Grundlagenforschung des 21. Jahrhunderts zur Weisheit des Klassikers der TCM "Shānghán zábìng lùn" von 200 n. Chr. Dieser Klassiker setzt sich systematisch mit dem Ursprung und der Entwicklung von Kälte-induzierten Krankheiten und Behandlungsmöglichkeiten auseinander und verwendet perfekt modulierte Kräuterrezepturen für eine große Bandbreite von Krankheitsmanifestationen. Daher wird im Folgenden versucht, dieses diagnostische und therapeutische Konzept bei Erkältungskrankheiten systematisch anhand einiger weniger, aber häufig anzutreffender Krankheitsmuster zu erklären. Die Autorin möchte die Leser motivieren, in das chinesische Denken "einzutauchen", sich mit den TCM-Denkweisen auseinanderzusetzen, um den systematisierbaren Prozess über den Verlauf der Krankheiten zu verstehen und mit unserem heutigen Wissen zu vernetzen. Exzellente Forscher könnten durch Gedankenaustausch und "exzellente Kooperationen" zusammenarbeiten, um das Problem der Allergie gemeinsam zu bewältigen. Das Thema Allergie ist so komplex, dass es "kompetente Rebellen" braucht, die den Status quo auf diversen Gebieten kritisch hinterfragen und gleichzeitig sehr hohe Kompetenz in ihrem eigenen Gebiet haben, um neue Lösungsansätze zu finden. Die Traditionelle Chinesische Medizin basiert auf dem philosophischen Konzept der Yin-Yang-Theorie und der Lehre der 5 Wandlungsphasen. Die Lehre von Yin und Yang entsprang zunächst einer Naturphilosophie und beschreibt die Phänomene der Natur sowie deren Beziehungen zueinander und zum Universum. Sie wird benutzt, um den immerwährenden Prozess natürlicher Veränderung zu erklären. Yang korrespondiert im chinesischen Schriftzeichen mit der von der Sonne beschienenen Seite eines Berges. Dort ist alles hell, warm und trocken, im Extrem wird jedoch dort alles vertrocknen und verbrennen. Durch speziell entwickelte diagnostische Zusatzmöglichkeiten wie Zungen-und Pulsdiagnose gelingt es in der TCM, einerseits Krankheitsprozesse schon vor Ausbruch der Erkrankung festzustellen und diesen gegenzusteuern (Salutogenese, Sub-Health), andererseits bereits bestehende Erkrankungen mithilfe von Akupunktur, chinesischer Kräutertherapie, Ernährung nach den 5 Wandlungsphasen, Massagetechniken sowie Bewegungsübungen wie Tai ji und Qi gong zu behandeln. Der Begriff der Komplementarität der chinesischen Philosophie wurde von der modernen Physik aufgegriffen. Der Physiker Niels Bohr führte in der Diskussion, ob subatomare Elemente (Elektronen, Neutronen oder Protonen) Teilchen (Materie) oder Wellen (immateriell) seien, den Begriff der Komplementarität ein, weil für ihn das Teilchenbild und das Wellenbild zwei sich ergänzende Beschreibungen derselben Wirklichkeit waren, von denen jede nur teilweise richtig war und eine beschränkte Anwendungsmöglichkeit hatte. Laut Niels Bohr werden beide Aspekte benötigt, um die atomare Wirklichkeit darzustellen, und beide müssen innerhalb der von der Heisenberg'schen Unschärfetheorie gesetzten Grenzen angewendet werden. Das Symbol der altchinesischen Monade, mit der einander komplementären Darstellung von Yin und Yang hat Niels Bohr so tief beeindruckt und inspiriert, dass er die Monade auf die Titelseite seiner wissenschaftlichen Abhandlung drucken ließ. Das zweite große Denkkonzept der TCM ist das Konzept der 5 Wandlungsphasen oder Konzept der 5 Elemente (. Abb. 8.2) und entstand etwas später als die Philosophie des Yin-Yang-Konzepts in der Zeit der "kämpfenden Staaten" 476-221 v. Chr. (Macciocia 1994) . Die 5 Wandlungsphasen symbolisieren fünf verschiedene Qualitäten von Naturphänomenen, fünf Bewegungen und fünf Phasen im Kreislauf der Jahreszeiten. Das Ineinanderübergehen dieser Wandlungsphasen wird auch als Hervorbringungssequenz bezeichnet. Genau so wie die Jahreszeiten ineinander übergehen und zyklisch abwechseln, so produziert das Element Wasser über das Wachsen der Bäume das Element Holz, durch Verbrennen des Holzes entsteht Feuer, aus der Asche des Feuers wird Erde, Erde bringt Metall hervor und Metall produziert durch Verdampfen Wasser. Jedes Element wird daher als "Kind" des davorstehenden Elements bezeichnet. Feuer stellt z. B. das Kind des Holzes dar. Da jedem Element/jeder Wandlungsphase auch ein Yin-und ein Yang-Organ zugeordnet wird, kann bei Schwäche eines Organs dessen "Mutter" gestärkt werden. Ist das Feuer schwach, kann man Holz nachlegen und dadurch stärken, um das Kind zu kräftigen. Dies ist eine von vielen Behandlungstechniken der TCM. Wenn z. B. eine Schwäche der Lunge vorliegt, würde man die Mutter der Lunge, die Erde, mit Kräutern und Nahrung stärken. Jedem Element wird aber auch eine psychische Eigenschaft zugeordnet, die die ganzheitliche Betrachtung des Körpers als Einheit zwischen Soma und Psyche symbolisiert. Die Trennung zwischen Geist und Körper, wie sie in Europa seit René Descartes eingeführt wurde, fand in der TCM niemals statt. Die TCM sieht den Menschen als Mikrokosmos im Makrokosmos des Universums. Wachstum und Harmonie des Menschen sowie dessen ständige Transformation im philosophischen Sinn sind abhängig von der ständigen Interaktion mit dem Universum, aber auch von einem dynamischen Gleichgewicht von Yin und Yang und von der Harmonie zwischen den 5 Elementen/Wandlungsphasen. Laut Huángdì Nèijīng, dem "Inneren Klassiker des gelben Kaisers" , "treffen die Einflüsse des Universums auf Erde und Menschen, wo sie Wachstum und Entwicklung aller Dinge fördern, aber auch stören können." Das Huángdì Nèijīng 黄帝内經, auch als Nèijīng 内經 bekannt, ist eines der ältesten Standardwerke der chinesischen Medizin und besteht aus zwei großen Teilen. 1. Teil-Sùwèn 黄帝内经素问 -ca. 200 v. Chr.: "Einfache Fragen" 2. Teil -Seit der Tang-Dynastie唐朝 -ca. 618-907 n. Chr. bekannt als Língshū 灵 枢 -"Angelpunkt der Struktivkraft". Dieses medizinische Werk ist bis heute grundlegend und richtungsweisend für die Ausbildung innerhalb der chinesischen Medizin. Einflüsse des "Himmels" bzw. des Universums sind zum Beispiel klimatische Faktoren, wie Wind, der auf unserem Erdplaneten dem Holz entspricht. Die Hitze des Universums zeigt sich im Element Feuer, Feuchtigkeit des Himmels entspricht der Erde, Trockenheit dem Metall und Kälte entspricht dem Element Wasser. Somit formen die formlosen Wettereinflüsse des Himmels die Elemente der Erde und bestimmen auch deren Grenzen. Auch die Jahreszeiten werden den 5 Wandlungsphasen zugeordnet. Sind Yin und Yang die Manifestationen von Wasser und Feuer bzw. Winter und Sommer, so symbolisiert das Element Holz den Frühling mit dem Wachstum der sprießenden Blätter der Bäume. Dem Element Metall entspricht der Herbst, der mit der Ernte den Abschluss des Wachstums mit Rückzug symbolisiert und den Winter einleitet und dadurch den unendlichen zyklischen Prozess fortsetzt. k TCM-Therapie Während Akupunktur, Tuina und Akupressur mit dem Wellenbild bzw. dem immateriellen Aspekt des Körpers arbeiten und über Energieausgleich den Körper regulieren, leistet die chinesische Phytotherapie "materielle" Arbeit. tern zugeführt. Beide Therapien (materiell und immateriell) können in einem gemeinsamen Zusammenspiel zur Gesundung bzw. Harmonie zwischen Yin und Yang beitragen und aktiv vom Patienten über Qi gong und Tai ji sowie Ernährung nach den 5 Wandlungsphasen unterstützt werden. z Akupunktur Die Akupunktur verwendet Einstiche mit Nadeln an genau festgelegten Körperregionen, die spontan oder druckempfindlich sein können, bei funktionellen, reversiblen Erkrankungen zu diagnostischen und/oder therapeutischen Zwecken. Dabei werden Akupunkturpunkte an Meridianen, in denen nach TCM-Vorstellung das Qi fließt, durch den Nadelstich, durch Massage oder durch Laserlichtbestrahlung elektrisch gereizt. Durch einen Potenzialsprung am Akupunkturpunkt nach dem Akupunkturreiz kommt es zu einer Photonenemission, die über das Meridiansystem weitergeleitet wird. Dadurch kann eine Energieumverteilung auch an weit entfernten Körperstellen durchgeführt werden. Die Akupunkturwirkung braucht funktionierende Nervenbahnen und wirkt nervösreflektorisch, hat aber auch humeral-endokrine Wirkung, indem nach Akupunktur Endorphine, Enkephaline und Monoamine wie Serotonin, Noradrenalin, Dopamin und ACTH freigesetzt werden (Guo et al. 2009 ). Durch diese Aktivierung von Neurotransmittersubstanzen und Hormonen erklärt sich die entspannende, entzündungshemmende und schmerzstillende Wirkung der Akupunkur. Außerdem konnte gezeigt werden, dass es nach der Behandlung mit Akupunktur bei allergischem Asthma zu einer signifikanten Reduktion von Th2-induziertem IL-4 kommt, gemeinsam mit einer 32 % Reduktion von eosinophilen Granulozyten (Joos et al. 2000) . Es wird spekuliert, dass die Akupunktur die Th1/Th2-Dysbalance, die für die Entwicklung des allergischen Geschehens verantwortlich ist, positiv beeinflusst. z Chinesische Phytotherapie Die chinesische Phytotherapie bietet ein umfassendes therapeutisches Konzept, um Krankheiten und deren Folgen zu behandeln, indem sie es einerseits dem Körper ermöglicht, selbst einen Weg zu finden, die pathogenen Faktoren zu eliminieren und andererseits durch "materielle" Konstitutionsbehandlung mithilft, den Körper zu stärken und somit auch prophylaktisch die Anfälligkeit für neuerliche Erkrankungen zu reduzieren. In Europa werden derzeit ca. 400 verschiedene Arzneimittel der chinesischen Medizin in großteils speziell geschulten Apotheken angeboten. Die meisten Arzneien (90 %) sind pflanzlicher Herkunft (. Abb. 8.3), es gibt jedoch auch einige wenige mineralische Substanzen und Arzneien aus dem Tierreich. Viele Tierprodukte sind aus Artenschutzgründen streng verboten, wie zum Beispiel Tigerknochen oder Rhinozeros-Hörner. Jede Arznei wird klassifiziert nach: (Rd.) Rehmanniae viride (Sheng di huang), um das Nieren-Yin bei menopausalen Hitzewallungen zu stärken oder um Hitze nach hochfieberhaften Infektionserkrankungen zu kühlen, wenn zum Beispiel nach einer Pneumonie trotz antibiotischer Behandlung lang anhaltender trockener Husten, große Unruhe und Herzklopfen mit subfebrilen Temperaturen entstanden sind. Der Geschmack einer Arznei gibt Aufschluss über die Wirkebene und Eindringtiefe. Jedes Arzneimittel kann verschiedene Geschmacksrichtungen haben: scharf: an der Oberfläche wirksam, zerstreuend bei Ansammlungen von Feuchtigkeit oder Schleim, öffnend, entfaltend süß: befeuchtend, Säfte spendend, aktive Energie tonisierend, regulierend, harmonisierend neutral: oft diuretisch wirksam, regulierend sauer: adstringierend, Säfte erhaltend, Schweiß hemmend bitter: nach unten ausleitend, trocknend, klärend salzig: befeuchtend, Säfte erzeugend, laxierend, Knoten erweichend, in der Tiefe wirkend 5 Organ und Leitbahnenbezug Jede Arznei hat einen oder mehrere spezielle Wirkorte, in denen sie ihr Potenzial besonders gut entfaltet. So wirken scharfe Arzneien besonders gut in der Lunge, saure Arzneien in der Leber, süße und neutrale in der Milz, bittere im Herzen und salzige in der Niere. (z. B. Rm. Cinnamomi), behandelt man mit kühlen, oberflächlich wirksamen Arzneien fieberhafte Erkrankungen im Sommer, z. B. mit der Klettenfrucht, Fructus (Fr.) Arctii (Niu bang zi), eine Angina tonsillaris. Im Inneren wirkende Arzneien: Regulieren und stärken innere Organe, Blut und Qi: z. B. Rd. Ginseng (Ren shen) stärkt das Qi von Milz, Herz und Lunge. Emporhebende Arzneien: Heben das körpereigene Qi nach oben und entfalten an der Oberfläche ihre Wirkung: z. B. Rhizoma (Rh.) Cimicifugae (Sheng ma), das Traubensilberkerzenrhizom, das entzündetes Zahnfleisch kühlen und auch andere kühlende Arzneien kopfwärts ziehen kann. Absenkende Arzneien: Ziehen Energien nach unten und innen, besonders auch bei gegenläufigen Qi-Bewegungen, wie aufsteigendem Leber-Yang mit den Symptomen Kopfschmerzen, Schwindel und Migräne. Hier wirkt z. B. Rh. Gastrodiae (Tian ma) und senkt das hochschlagende Leber-Yang ab. Auch die zerriebene Austernschale, Co. Ostreae (Mu li), kann bei Unruhezuständen das aufsteigende Yang nach unten führen und durch seine salzige Schwere in der Niere verankern. Der Meridian des mit der Tai Yang-Schichte assoziierten Organs Blase zieht von der Stirn über Nacken und Rücken, Hinterseite des Beins bis zu Spitze der kleinen Zehe und ist sehr anfällig für Einflüsse durch Kälte. Der zweite zugeordnete Meridian, der Dünndarmmeridian, umstreift ebenfalls den Nacken und die Schultern. Auch wenn die Assoziation mit dem Organ Dünndarm zunächst verwunderlich ist, kann man aufgrund des heutigen Wissens über die enorme immunologische Bedeutung der Mikrobiota, die die größte mengenmäßige Konzentration im Dünndarm haben, erkennen, wie genial man in China bereits vor 1800 Jahren gedacht hat. Auch der Dünndarm hat die Aufgabe des "Versiegelns" und soll mit seiner intakten Epithelbarriere nur jene Nahrungsmittel bzw. Nährstoffe ab-sorbieren, die der Körper verträgt, jedoch nicht durchlässig für Pathogene sein. Funktioniert diese "Versiegelung" nicht, ist die Anfälligkeit für eine Dysregulation erhöht, einerseits weil Pathogene leichter eindringen können, andererseits jedoch weil der Dünndarm als Sitz des darmassoziierten Immunsystems immunologisch in die falsche (Th2-) Richtung steuern kann. Schon im I Ging (chin. 易经, "Buch der Wandlungen" oder "Klassiker der Wandlungen") , einer Sammlung von Strichzeichnungen und den ältesten klassischen chinesischen Texten aus dem 3. Jahrtausend vor Christus, hatte die Blase das Hexagramm 12 , mit dem Namen pǐ, der laut Heiner Frühauf (einem der profundesten Sinologen, vergleichenden Sprachwissenschaftler und Kenner der TCM in der heutigen Zeit) ein alter Ausdruck für bù不 (deutsch: nein) ist. Lt. Heiner Frühauf hatte die Tai Yang-Schichte also die Aufgabe, Nein zu sagen und zu entscheiden, was in den Körper darf und was nicht, sowohl außen über die Haut als auch über die im Embryonalstadium nach innen gestülpte Haut, über den Dünndarm. Das Tai Yang-Kapitel beschreibt mit Akribie, welche Mechanismen und kompliziertere Krankheitsprozesse durch das Eindringen von pathogenen Faktoren (aus heutiger Sicht würde man vom banalen Infekt oder "common cold" sprechen) in die Tai Yang-Schichte als äußerste der Yang-Schichten, aber auch überhaupt als äußerste Pforte des Körpers, aktiviert und ausgelöst werden können und wie die Transformation der Pathologie von der äußersten Schichte zu den inneren Schichten stattfindet. Dem Schutz dieser oberflächlichsten Schichte wird in der TCM oberste Priorität beigemessen und erklärt, warum fast die Hälfte des Shānghán lùn dem Tai Yang-Kapitel gewidmet ist. Kommentar: Genau hier sind die heutigen Top-Allergologen in völligem Einklang mit Zhāng Zhòng-Jǐng, weil auch sie -fast 2000 Jahre später -erkannt haben, dass der "banale" Infekt über immunologische Mechanismen zur Auslösung einer eosinophilen bzw. neutrophilen chronischen Inflammation und über Irritation der Th1,Th17/Treg/Th2-Balance mit veränderten Lipidmediatoren führen kann und dadurch komplizierte Krankheitsverläufe verursacht. In dieser Phase ist die Zunge noch kaum verändert, die Zungenspitze weist bereits eine leichte Rötung auf, was auf den pathogenen Faktor "Hitze" zurückzuführen ist. Deshalb ist auch der Puls beschleunigt. Der Puls ist auch oberflächlich verstärkt tastbar, weil sich der pathogene Faktor noch ganz "außen" befindet. Allgemein sind die Zeichen noch milde, betreffen hauptsächlich den oberen Respirationstrakt und können bei rechtzeitiger Behandlung aus der Oberfläche eliminiert werden. Erfolgt die Behandlung zu spät oder ist der pathogene Faktor zu stark bzw. die Virulenz des Erregers zu hoch, kann die Erkrankung in die Qi-Schichte fortschreiten. Gelangt das Wärme-Hitze-Pathogen nun in die Qi-Schichte, trifft es auf heftige Gegenwehr des (noch) kräftigen Zheng-Qi. In der Qi-Schichte sind nun auch die inneren Organe Lunge, Milz, Magen und Dickdarm direkt involviert. Der Kampf der "hitzigen" Gegner erzeugt Fülle-Hitze-Muster und eine Verletzung der Körper-flüssigkeiten. Dadurch entstehen Symptome wie hohes Fieber (ohne Frösteln), Abneigung gegen Hitze, starkes Schwitzen, großer Durst, Ruhelosigkeit sowie -variabel-akute Entzündungen der diversen Organe. Typisch für eine Erkrankung dieser Schichte sind der starke "große" Puls und gelblicher (häufig dicker, manchmal aber auch bereits trockener) Zungenbelag, der die Fülle-Hitzesymptomatik dieses Stadiums verdeutlicht. Meist gelangt das Pathogen über die Abwehr-Schichte in die Qi-Schichte. Manchmal kann es auch direkt den Magen/Darm attackieren. Typisch dafür wären sommerliche Gastroenteritiden. Kommentar: Die Symptome der Qi-Schichte entsprechen oft jenen der Yang Ming-Schichte des 6-Schichten-Modells aus dem Shānghán zábìng lùn (obwohl diese durch Kälte ausgelöst, aber durch die massive Gegenwehr in Hitze umgewandelt werden) und werden zum Teil mit denselben Rezepturen behandelt. Wenn der Erreger aus der Qi-Schichte nicht eliminiert werden kann, zieht er sich in die nächsttiefere Schichte, die Ying-( Hier kommt Zhāng Zhòng-Jĭng dem Wunsch der Allergologen von heute nach bzw. er dachte vor 1800 Jahren genauso wie die heutigen wissenschaftlich tätigen Allergologen und versuchte den akuten Infekt augenblicklich abzufangen, um ein weiteres Fortschreiten in eine tiefere Schichte zu vermeiden. In die heutige immunologische Sprache übersetzt würde dies Stärkung der Immunabwehr des Wirts mit Aktivierung der Interferone, Modulation der passenden Th1,Th17-Treg-Th2-Antworten und der Lipidmediatoren bedeuten. Somit stellen diese Rezepturen auch ein wunderbares Werkzeug dar, um in der "Waitand-see"-Phase nicht nur zu "warten", sondern den Körper zur Gesundung zu lenken und dem Patienten die Gabe eines Antibiotikums, aber auch eines Antipyretikums/NSAR zu ersparen. 6 wichtige Rezepturengruppen und die Wege und Muster, die sich der Infekt bzw. die Krankheit im entsprechenden Körper je nach der aktuellen Konstitution bahnt, wenn es verabsäumt wird, die Erkrankung rechtzeitig auszuleiten, sollen beschrieben werden. Kommentar: Hier begibt sich die Autorin auf "Glatteis", diesmal aus TCM-Sicht. Das Shānghán zábìng lùn ist für den TCM-Laien, aber auch für fortgeschrittene TCM-Ärzte oftmals schwer ver-ständlich. In 398 Paragraphen beschreibt Zhāng Zhòng-Jǐng seine Sicht vom Entstehen und Fortschreiten von Erkältungserkrankungen. Heute können weltweit nur wenige Ärzte mit allen Passagen von diesem 1800 Jahre alten, oftmals kryptischen Text, der über die Jahrhunderte immer wieder von nachfolgenden Ärztegenerationen interpretiert und diskutiert wurde, umgehen. Obwohl die Rezepturen bis heute häufigst eingesetzt werden, wurde die Weisheit "zwischen den Zeilen" in dieser langen Zeit jedoch nur innerhalb von gewissen elitären Ärztefamilien weitergegeben. Zwar hat jede TCM-Universität im heutigen China Shānghán zábìng lùn-Experten. Das "moderne" China versucht sich jedoch dem Westen anzupassen und erforscht pharmakologisch intensiv die Wirkung von Einzelkräutern, aber nicht die der komplexen Rezepturen. Dadurch bleiben Teile des wahren Schatzes des Shānghán zábìng lùn nach wie vor unverstanden im Verborgenen. Umgekehrt erlebt das Wissen dieses Klassikers unter sehr erfahrenen TCM-Ärzten im Westen einen wahren Boom. Die oft schwer verständlichen Paragraphen werden neu interpretiert und Shānghán zábìng lùn-Experten, wie Arnauld Versluys, Heiner Frühauf und der Österreicher Gerhard Schwestka, sind gefragte Referenten bei TCM-Kongressen, die man wie Opernstars schon Jahre im Voraus buchen muss. Die Autorin hatte die Ehre, bei diesen wunderbaren Lehrern lernen zu dürfen, und erkannte die mangelnde Interaktion zwischen der modernen Wissenschaft und dem jahrtausendealten Wissen. Genau dieses Wissen und auch die dazugehörigen Kräuter könnte die heutige evidenzbasierte Medizin gut gebrauchen, um aktuelle Fragen wie die der steigenden Allergieprävalenz zu beantworten. Deshalb versucht die Autorin im Folgenden, Teile des komplexen Wissens des Shānghán zábìng lùn und auch des Wēn Bìng Lùn für Nicht-TCM-Ärzte bzw. für leicht fortgeschrittene TCM-Ärzte vereinfacht darzustellen, um genau dieser Ärztegruppe ein additives Denkkonzept vorzustellen, wie banale Infekte Asthma, Neurodermitis und andere chronische Krankheiten verursachen können und welche Wege sie dabei nehmen. Dies ist ein schwieriges Unterfangen, weil dafür ein Wissens-Spagat über 2000 Jahre notwendig ist. Deshalb bitte ich um Nachsicht einerseits der Shānghán zábìng lùn-Experten, weil ich auf wenigen Seiten natürlich niemals vollständig sein kann, und andererseits von den Nicht-TCM-Ärzten, weil ich didaktisch nicht auf sämtliche Grundbegriffe der TCM eingehen kann. Als Therapie befreit man die Oberfläche, indem man die Poren mit scharfen, warmen, schweißtreibenden Substanzen leicht öffnet und die Kälte über Schweißinduktion nach außen abfließen lässt (. Abb. 8.5). Wenn nun die Konstitution des Körpers schon vor dem Infekt müde und geschwächt war, so reicht es nicht, nur die äußerste Körperschicht über Schwitzen zu befreien, sondern man muss auch den Körper stärken, damit er den Viren -oder aus TCM-Sicht dem pathogenen Faktor Wind-Kälte -besser widerstehen kann. Sehr gerne wird der Vergleich mit einem römischen Zeltlager herangezogen, das, wenn es angegriffen wird, die Grenzen verteidigen muss, um nicht eingenommen zu werden, jedoch auch für den Nachschub an Waffen, Nahrung für die Soldaten etc. von innen heraus sorgen muss, um den Angriff zu überstehen. Wenn der Nachschub schwächelt, kann der Krieg auf Dauer nicht gewonnen werden. Die folgende Rezeptur Gui zhi tang arbeitet in diese Richtung. Sie besteht aus Arzneien, die die Oberfläche (Abwehr-Qi = Wei Qi) verteidigen, indem sie zart Schwitzen induzieren, jedoch auch das Innere (Nähr-Qi = Ying Qi) nähren, um ein tieferes Eindringen der pathogenen Faktoren zu vermeiden und den "Abwehrkampf " so lange, wie notwendig, zu ermöglichen. Gui zhi tang -SHL § 12 "Dekokt aus Zimtzweigen" (. Abb. 8.6): Analysen von Rd. Bupleuri offenbarten 15 phytochemische Inhaltsstoffe, hauptsächlich Flavonoide und Lignane. Extrakte aus Rd. Bupleuri zeigten antivirale, aber auch antibakterielle Wirksamkeit, besonders gegen grampositive Keime (Mohamed et al. 2014) . In Zellkulturen von Neugeborenen zeigte Xiao chai hu tang antivirale Aktivität gegenüber Coxsackie-B-Virus-Typ-1-Infektionen, indem es die virale Replikation, über Induktion der angeborenen Immunabwehr über IFN-αund IFN-β-Sekretion, hemmte. Dieser Effekt trat sowohl prophylaktisch verabreicht in der Frühphase des Infekts, als auch therapeutisch gegeben in einer späteren Phase des Infekts auf. Außerdem neutralisierte die Rezeptur den zytopathischen Effekt des Virus (Cheng et al. 2006) . Idealerweise kann die Rezeptur dann noch mit 2-3 der folgenden Kräuter (zur Auswahl) mit spezifisch antiinflammatorischer Wirkung auf den Rachen ergänzt werden: Diese Rezeptur und besonders Fr. Xanthii wurden schon im 7 Abschn. 7.4.1 (. Abb. 7.12) beschrieben, weil sie lt. Studien Nasenschleimhaut-abschwellende Wirkung zeigen, aber auch die eosinophilen Granulozyten in der Nasenschleimhaut, die Histaminfreisetzung, IgE, IL-5, IL-6 und IL-1β sowie die Phosphorylierung von NF-κB hemmen. So gesehen könnte diese Rezeptur die Entstehung einer Eosinophilie verhindern bzw. als Therapie bei der eosininophilen Rhinosinusitis verwendet werden. Aus TCM-Sicht kritisch betrachtet, arbeitet Cang er zi san (wenn ohne Zusatz verwendet) jedoch nur in den äußeren Schichten und eigentlich fehlen darin Arzneien, die die Schleim-transformierende Wirkung der Milz konstitutionell stärken. Daher sollte diese Rezeptur idealerweise als Ganzes einer anderen Rezeptur beigefügt werden, je nachdem, wo sich der pathogene Faktor befindet. Wenn dieser sich noch in der Shao Yang-Schichte befindet und der Patient das klassische Symptom des "schnell zu heiß, schnell zu kalt" aufweist, wäre bei inzipienter Sinusitis oder starkem Schnupfen eine Ergänzung zu Xiao chai hu tang ideal. Diese Kombination kann aber auch verwendet werden, wenn der Patient an chronischer Sinusitis leidet und die Bandbreite der Wärmeregulation sehr gering ist. Aus TCM-Sicht hat sich bei der chronischen Rhinosinusitis der Infekt in der Shao Yang-Schichte verkeilt und kann weder nach außen, noch nach unten abgeleitet werden. Rd Der pathogene Faktor hat somit die 3 oberflächlichen Yang-Schichten verlassen und dringt nun in Richtung der 3 inneren Yin-Schichten vor, wo er sich "festhakt" und schwieriger zu eliminieren ist. Immunologisch gesehen geht hier die Krankheit von der akuten Entzündung in einen chronifizierten Prozess über, der sich, aus heutiger Sicht, entweder in eine "nichtgestoppte" neutrophile Inflammation oder in Richtung eosinophiler Inflammation weiterentwickeln kann. Das Syndrom der "Kälte in der Tai Yin-Schichte" entspricht eher der chronischen neutrophilen Entzündung. Die Entwicklung in Richtung eosinophiler Entzündung wird beim Eindringen des pathogenen Faktors in die Hitze-Transformationsschichte des Shao Yin und in die Jue Yin-Schichte besprochen. Die Tatsache, dass Zhāng Zhòng-Jǐng diese Differenzierung oder "Phänotypisierung" bereits vor 1800 Jahren empirisch vornahm und mit dem, ihm eigenen, TCM "Vokabular" beschrieb, zeigt, wie genial dieser Mann gewesen sein muss und dass er durchaus als Vordenker der heutigen Immunologie angesehen werden kann. Zusätzlich schuf er jedoch auch wirksame pflanzliche Rezepturen für jede Nuance dieser Symptome, die seit Jahrhunderten klinisch erfolgreich angewendet werden, die jedoch die heutige wissenschaftliche Immunologie noch nicht entdeckt hat. Diese Rezepturen unterscheiden sich von sämtlichen Medikamenten gegen Infektionskrankheiten, da sie weniger den Erreger und die proinflammatorischen Reaktionen des Körpers, wie Fieber, bekämpfen, sondern die körpereigenen Selbstheilungskräfte aktivieren und regulieren. Wenn nun im menschlichen Körper der lang anhaltende Kälteeinfluss, der ursprünglich über eine "Verkühlung" in den Körper eindrang und "ungebremst" durch alle Schichten hindurch bis zur Niere (Shao Yin-Schichte) und dann auf die Jue Yin-Schichte trifft, wird auch das Blut massiv gekühlt. Folglich wird die Temperaturdifferenz zwischen unten und oben immer größer und der Körper reagiert mit "gegenläufigem Fluss". Das bedeutet, dass nun nicht ein physiologischer Wind die Kälte von unten nach oben weht und die Hitze oben ausgleicht, sondern, dass ein Sturm nach oben aufbraust, der die obere Körperhälfte in Wallung bringt und zu extremer Unruhe, Kopfschmerzen, Hypertonie, Vertigo, Hitzewallung der oberen Körperhälfte, Nachtschweiß oder Spannungsgefühl führt. Dieses Muster würde dann mit der Rezeptur Wen jing tang behandelt werden. Ist jedoch nicht nur das Blut, sondern sind auch die Zang-(Voll-)Organe kalt, bläst der Wind nicht nur von unten nach oben, sondern auch von innen (Zang-Organe) nach außen (Fu-Organe). Klinisch manifestieren sich kalte Zang-(Voll-)Organe und heiße Fu-(Hohl-)Organe in Hitze des Dickdarms und des Magens, mit einer Als Vollorgane oder Zang-Organe oder Speicherorgane werden in der TCM die Yin-Organe der jeweiligen Elemente bezeichnet, die sich im Inneren des Körpers befinden und die reinen Essenzen (Qi, Blut, Körperflüssigkeiten, Essenz), die aus der Nahrung und Atmung gewonnen werden, speichern (Lunge, Niere, Leber, Herz, Milz). Hohlorgane oder Fu-Organe sind die Yang-Organe der jeweiligen Elemente, die mehr in Kontakt zum "Äußeren" stehen und eine wichtige Funktion für die Qi-Produktion haben, weil sie ununterbrochen beschäftigt sind, sich zu füllen, die Nahrungsbestandteile aufzunehmen, zu transformieren, "Reines" vom "Unreinen" zu trennen und die Restprodukte wieder auszuscheiden (Dickdarm, Blase, Gallenblase, Dünndarm und Magen). Jedes Vollorgan arbeitet mit dem entsprechenden Hohlorgan symbiotisch zusammen zusammen. Gemeinsam bilden sie ein "Paar" (Zang/Fu) im Zyklus der 5 Wandlungsphasen bzw. der 5 Elemente. . Wie in . Tab. 8.3 ersichtlich, zeigten alle Mäuse der Placebogruppe anaphylaktische Reaktionen, während durch FAHF-2 die anaphylaktische Reaktion komplett blockiert wurde. Auch die Erdnuss-spezifischen IgE (. Abb. 8.15) und die Zytokinwerte IL-4, IL-5, IL-13 (. Abb. 8.16) verbesserten sich signifikant in der FAHF-2-Gruppe im Vergleich zur Placebogruppe. Sehr interessant und besonders erwähnenswert ist der signifikante Anstieg von IFN-y (. Abb. 8.16) und IgG2a (. Abb. 8.15) in der FAHF-2-Gruppe. IFN-y ist als Th1-Zytokin ein wichtiger Gegenregulator beim allergischen Geschehen. Diese Studie zeigt im Mausversuch, dass die TCM-Formel FAHF-2 einerseits die Th2-Zytokine, die für die allergische Reaktion verantwortlich sind, reduzieren kann und andererseits die Th1-mediierten Produkte IFN-y und IgG2a vermehrt, sodass die anaphylaktische Reaktionen bei den behandelten Mäusen komplett blockiert werden konnten. Diese Studie wurde im Top-Journal der Allergologen, in J Allergy Clin Immunol, publiziert. Offensichtlich beschrieb Zhāng Zhòng-Jǐng mit dem Wu mei wan-Muster das Fortschreiten des Pathogens Kälte in die tiefste Schichte, die Jue Yin-Schichte, und somit den Entwicklungs-prozess einer Allergie aus seiner Sicht, die wir heute als persistierende, nicht gestoppte Inflammation mit Eosinophilie bezeichnen würden. Zur Beachtung: Ein Jue Yin-Syndrom kann jedoch auch direkt aus einem Shao Yang-Muster entstehen, wenn der Temperaturunterschied nicht durch Kälteeinwirkung im Jue Yin, sondern durch zu viel Hitze im Shao Yang entsteht (s. 7 Abschn. 8.3.3.2). Sehr aktuell konnte die Variation der Rezeptur Wu mei wan (FAHF-2) im Mausversuch die Nebenwirkungsrate der oralen Immuntherapie (OIT) gegen Erdnüsse und Baumnüsse in der Dosissteigerungsphase bei gemeinsamer Anwendung reduzieren und auch eine länger andauernde Wirkung erzielen als eine ausschließlich mit OIT behandelte Gruppe. Alle Placebo-behandelten Mäuse und 91 % Mäuse der OIT-Gruppe zeigten in der Dosissteigerungsphase anaphylaktische Reaktionen, im Vergleich zu 21 % der gemeinsam behandelten OIT/FAHF-2-Mäuse. Außerdem fand man bei der Kombinationsgruppe niedrigere Histamin-und IgE-Spiegel und erhöhte IFN-γ/IL-4-und IL10/IL-4-Ratios. Am Ende der Behandlung wurden erhöhte toleranzspezifische Reaktionen, wie verstärkte epigenetische Methylierung der FoxP3-aktivierenden Gene, beobachtet. Diese Studie zeigt, dass eine TCM-Behandlung, begleitend zur OIT, die Wirksamkeit der OIT erhöhen kann und die Nebenwirkung reduziert, wodurch sie eine interessante Therapieoption darstellt (Srivastava et al. 2017 Weitere Jue Yin-Rezepturen, die die Lunge betreffen, werden im 7 Abschn. 8.3.3.2 besprochen. Rezente immunologische Untersuchungen lassen erkennen, dass Ma huang tang (oder Maoto, wie es in der japanischen Kampo-Medizin genannt wird) starke antivirale Effekte in der Frühphase des Infekts haben dürfte. Im Mausversuch beobachtete man nach Verabreichung von Ma huang tang 4-52 Stunden nach Influenza-Virusinfektion eine signifikante Reduktion des Virustiters in der nasalen und bronchialen Lavage sowie erhöhte IgA-, IgM-und IgG1-Anti-Influenza-AK-Titer im Serum (Nagai et al. 2014) . Bereits in den ersten 30 Minuten nach Kontakt mit Influenza-Viren konnte Ma huang tang die Proliferation der viralen RNA hemmen und den Eintritt der Influenza-Virus-RNA in das Zytoplasma blockieren (Masui et al. 2017) . In einem Virus-Pneumonie-Mausmodell fand man außerdem, dass Ma huang tang oral für 7 Tage nach H1N1-Influenza-Infektion verabreicht, IL-2, IFN-γ sowie CD4 + -T-Zellen aktivierte und die CD4 + /CD8 + -Ratio verbesserte, jedoch IL-4, IL-5, TNF-α und die Expression von TLR4 und MyD88 hemmte (Wei et al. 2018 An dieser Rezeptur sieht man, wie gut das "Multi-Target-Prinzip" der TCM-Phytotherapie möglichen Arzneimittelnebenwirkungen bereits im Ansatz vorbeugt und durch die empirische Krankheitskenntnis auch ein weiteres Fortschreiten der Erkrankung verhindern kann, indem zum Beispiel in dieser Rezeptur bereits Yin-Tonics eingebaut sind, die die weitere Austrocknung der Schleimhäute vermeiden. Falls auch dieser Zustand nicht behandelt wird oder wegen der subfebrilen Temperaturen "aus Verzweiflung" doch ein Antibiotikum gegeben wird, das das Mikrobiom der Lunge und des Darms weiter beschädigt, schwelt die "Hitze" weiter vor sich hin und im Laufe von ein bis mehreren Wochen können ein Yin-Mangel bzw. Hitze in Shao Yin-Schichte des Shānghán lùn bzw. der Ying-Ebene des Wēn Bìng Lùn entstehen. In diesem Fall wären als Folgerezepturen Mai men dong tang oder Qing ying tang angebracht (s. . Abb. 8.17 und unten). Aus diesem Muster heraus wäre ein weiteres Fortschreiten bis in die Blutschichte möglich. Dieses Muster wird auch als Hitze in der Yang Ming-Schichte (nach dem 6-Schichten-System des Shānghán lùn) oder Hitze in der Qi-Schichte (nach dem 4-Schichten-System des Wēn Bìng Lùn) bzw. heißer Schleim in der Lunge (nach dem System der Zang Fu) bezeichnet. Kommentar: Die chinesische Medizin ist eine funktionelle Medizin. Sie beobachtet weniger das Detail, sondern die Interaktion des Organismus mit seinem Umfeld. Deshalb haben sich verschiedene Systeme entwickelt, die Muster identifizieren und beschreiben, wie sich Disharmonien entwickeln, die den klinischen Erscheinungen zugrunde liegen. Diese Muster überschneiden sich dann natürlich zum Teil und behandeln teilweise dieselben Zustände. Weil die Symptomatik der Yang Ming-Schichte des Shānghán lùn der Qi-Schichte des Wēn Bìng Lùn ähnlich ist (. Abb. 8.19) und der weitere Verlauf des respiratorischen Infekts in den heute verwendeten Rezepturbüchern oft über das 4-Schichten-System des Wēn Bìng Lùn erklärt wird, werden diese beiden Systeme nun von der Autorin aus didaktischen Gründen in einer Grafik gegenübergestellt, um die für TCM-Anfänger oft unverständliche Mischung von Mustern zu systematisieren und Klarheit zu schaffen. Auch das Rezept Qing qi hua tan wan kann in diesem Krankheitsmuster bei feuchter Bronchitis mit gelblichem Sekret Abhilfe schaffen: In diesem Stadium ist oft der Einsatz von Antibiotika erforderlich. Sehr häufig klingt der Infekt danach ab. Doch manchmal kommt es zu einer weiteren Chronifizierung. Durch die schwelende Hitze, der langsam die Kühlflüssigkeit ausgeht, wird der Schleim immer zäher und trockener und schließlich fühlen sich die Schleimhäute wund an und brennen. Der Patient (z. B. nach Pneumonie mit Antibiotikum) berichtet auch noch Wochen nach der Akutphase des Infekts über trockenen Hustenreiz, der ihm den Schlaf raubt, trockene Kehle, Halsschmerzen, Heiserkeit und Durst. Der Immunologe würde hier den Beginn einer nicht gestoppten Entzündung mit beginnender eosinophiler Inflammation sehen. Patienten mit Sinusitis klagen bei diesem Muster über wunde, brennende Schleimhäute der Nase, leiden aber trotzdem unter Verstopfheitsgefühl der Nase. Auch hier handelt es sich wahrscheinlich um den erst kürzlich definierten Phänotyp der chronisch-eosinophilen Rhinosinusitis. Im Wēn Bìng Lùn bezeichnet man diese Transformation als: Übergang der Inflammation von der Qi-Schichte in die Ying-Schichte bzw. Blutschichte (nach Wēn Bìng Lùn) bzw. Übergang aus der Yang Ming-Schichte in die Hitzetransformation der Shao Yin-Schichte (nach Shānghán lùn) (. Abb. 8.20) . Dieser Zustand wird auch Hitze und Trockenheit in der Lunge genannt. Pc. Citri ret. (Chen pi) -warm, scharf, bitter Rezeptanalyse: Bei so viel Trockenheit nützt es nicht, wenn der Patient viel trinkt. Die Flüssigkeit, die in den Magen gelangt, sollte von diesem und von der Milz verdampft werden. Der "saubere" Dampf hätte dann die Aufgabe, die Schleimhäute des Respirationstrakts und die Haut zu befeuchten und wieder geschmeidig zu machen. Bei diesem Zustandsbild ist die Magenschleimhaut jedoch schon zu sehr ausgetrocknet und der Magen zu schwach, um Flüssigkeit so zu transformieren, dass die Bronchialschleimhaut befeuchtet werden kann. Patienten, die in diesem Zustand viel trinken, berichten über sofortigen Harndrang und persistierende Trockenheit der Schleimhäute. Deshalb muss man mit der befeuchtenden, kühlenden Rd. Ophiopogonis die Schleimhäute von Lunge und Magen befeuchten. . Abb. 8.22 demonstriert, dass der Magen dem Yang-Organ des Elements Erde entspricht, die nach den 5 Elementen als "Mutter" der Lunge (Element Metall) gilt und aufgrund der Trockenheit zu wenig Säfte produziert. Aus TCM-Sicht muss die "Mutter" tonisiert werden, um das "Kind" zu stärken: Dazu verwendet man Rd. Ginseng und befeuchtet damit den Magen, aber auch die Lunge und stärkt das Qi. Gemeinsam mit Rd. Ophiopogonis bilden die beiden ein stark befeuchtendes, erfrischendes und schleimhautregenerierendes Kräuterpaar. Die süßen Datteln, das Süßholz (das hier in seiner unpräparierten Form verwendet wird, um den ausgetrockneten Rachen besser zu befeuchten) und der Reis unterstützen den Magen, damit wieder "saubere" Säfte erzeugt werden können, die den Respirationstrakt befeuchten. Damit die Rezeptur nicht zu stark befeuchtet, wird eine ganz kleine Menge vom scharfen, schleimlösenden Rh. Pinelliae beigemischt. Auch hier sieht man das genial abgestimmte Prinzip einer chinesischen Rezeptur, das mögliche Nebenwirkungen (in diesem Fall zu viel Feuchtigkeit, die der Körper nicht verarbeiten könnte) schon von Anfang an berücksichtigt und diesen gegensteuert. Diesen "fortgeschrittenen" Zustand einer Erkältungserkrankung, der über Jahre bestehen bleiben kann, sieht man häufig bei Asthmapatienten, deren Bronchialschleimhaut durch die eosinophile Infiltration chronisch entzündet ist. Auch im Zusammenhang mit der Heiserkeit bei inhalativer Steroidtherapie beobachtet man dieses Syndrom. Die chinesische Kräutertherapie eröffnet nun die elegante Möglichkeit, mithilfe der zart befeuchtenden Arzneien die Trockenheit der Schleimhäute zu beseitigen und die chronische Entzündung der Bronchien zu verbessern. Rezeptanalyse: In diesem Zustand dürfen weder scharfe, schleimhautirritierende Arzneien noch allzu bitter-kalte, feuchte-Hitze ausleitende Arzneien verwendet werden, sondern die Trockenheit muss mit süßlichen, kühlenden Kräutern befeuchtet werden. Die ersten 5 Kräuter dieser Rezeptur erfüllen diese Voraussetzung, stärken das Yin und kühlen die Leere-Hitze. Trotzdem sind noch zwei Schleimlöser in der Rezeptur: Bl. Fritillariae cirrhosae ist süßlich und Rd. Platycodi ist berühmt für die positive Wirkung auf den trockenen Rachen, wenn man sie, wie auch in dieser Rezeptur, mit dem süßen Süßholz kombiniert. Weil die Erkrankung bereits bis in die Blutschichte vorgedrungen ist, werden zum Unterschied zu den . Abb. 8.24 Bai he gu jin tang besteht aus 10 pflanzlichen Arzneien und eliminiert Hitze aus der Blutschichte vorigen Rezepturen blutstärkende und blutkühlende Arzneien verwendet. Die beiden blutstärkenden Arzneien Rd. Angelicae sin. und die weiße Pfingstrosenwurzel sind hier auch beigefügt, damit sie die Leber beruhigen und spasmolytisch wirken. Die Wirkung von Rd. Angelicae sinensis wurde vor Kurzem genauer untersucht: Polysaccharide der Angelikawurzel hemmten die Aktivierung der Mastzellen mit Reduktion der Histamin-und LT C4-Freisetzung über Unterdrückung der Sekretion der inflammatorischen Zytokine IL-1. IL-4, IL-6, TNF-α sowie MCP1 ("human monocyte chemotactic protein") und NF-κB (Mao et al. 2016) . Hemmung der Mastzellen-Degranulation und der Th2-Immunantworten könnten u. a. die antiallergischen Effekte dieser Rezeptur erklären. Wiedereinmal "übersetzt" die Grundlagenforschung des 21. Jahrhunderts einen "mystischen" TCM-Begriff wie "Blutkühlung" in die Sprache der heutigen Zeit und weist auf das riesige bisher im Westen noch "unentdeckte" immunologische Potenzial der chinesischen Kräutermedizin hin. Folgende anti-asthmatische Zusätze sind möglich: Therapeutisch ist es nun wichtig, die Schichte, in der sich die Krankheit befindet, zu erkennen und sofort mit entsprechenden Rezepturen dem weiteren Tiefertreten des pathogenen Faktors gegenzusteuern und den "pathogenen Faktor" von Innen zurück an die Oberfläche zu bringen und auszuleiten. Wichtig ist es auch, für eine eventuelle Reinfektion eine passende Startrezeptur vorzubereiten, die der Patient dann innerhalb der ersten Stunden des nächsten Infekts einnehmen kann. Dadurch gelingt es, den Eintritt bzw. das Vordringen, eines neuerlichen "pathogenen Faktors" sofort -im kritischen Behandlungsfenster -zu unterbinden. Die Rezepturen des Shānghán lùn und Wēn Bìng Lùn bieten eine Fülle an Möglichkeiten, der Pathogenese von eosinophilen und neutrophilen Entzündungen gegenzusteuern und könnten dadurch einen wertvollen Beitrag zur Prävention von Allergien zu leisten. Natürlich ist dies vorläufig als Hypothese zu bewerten, weil es bis dato diesbezüglich "nur" klinische Erfolge über 1800 Jahre bei den vielen Patienten, die von TCM-Ärzten behandelt wurden/werden gibt. Longitudinale Observationsstudien und Grundlagenforschung werden mehr Klarheit schaffen. Wu ling san-Methode Das Syndrom von Wu ling san beschreibt ebenfalls Probleme mit Feuchtigkeitsstagnation. Wenn der akute Infekt auf einen Patienten trifft, der zu chronischer Rhinosinusitis und Seromukotympanon mit Tendenz zur Otitis media neigt, dann wird man akut eher mit Wu ling san starten. Diese Rezeptur ist im Vergleich zu Xiao qing long tang noch stärker auf die Ausleitung der Feuchtigkeit über den Harn fokussiert. Sehr gerne verwendet man diese Rezeptur bei Kindern mit akuter Otitis media, weil die Ohren aus TCM-Sicht den Öffner des Elements Wasser darstellen und mit Niere/ Blase assoziiert sind. Wenn der pathogene Faktor Kälte nun auf die Tai Yang-Schichte (Blase/ Dünndarm) trifft, dringt er bei dieser Konstitution rasch in die Tiefe und blockiert die Ausscheidung, aber auch die Transformation der Feuchtigkeit durch die Blase. Dadurch kommt es zu einer relativ oberflächlichen Feuchtigkeitsstagnation, die sich in Ödemen, Schweregefühl und Miktionsproblemen, aber auch Mittelohrergüssen zeigt. Klassisches Symptom dieser Rezeptur ist Durst, der durch Trinken nicht gelöscht werden kann, weil der Wassertransformationsmechanismus nicht funktioniert. Laut Nèijing 内經 "muss die Blase über die Jin ye (Säfte) wachen", was ihr in diesem Fall nicht gelingt. In der Folge staut sich Feuchtigkeit auch in Lunge, Nase und Mittelohr. Umgekehrt können Säfte, die die Schleimhäute sanft und gleichmäßig benetzen sollten, nicht erzeugt werden, wodurch sich die Schleimhäute trotz der Ödeme trocken anfühlen und Durst entsteht. Rezeptanalyse: Zimt wärmt den Tai Yang und eliminiert die Kälte aus dem Blasenmeridian und aus dem Organ Blase, hilft bei der Feuchtigkeitstransformation und verbessert die Zirkulation der Körpersäfte. Rh. Atractylodis macrocephalae und Poria arbeiten wie in Ling gui zhu gan tang mit Zimt zusammen, erzeugen "reine" Säfte, die die Schleimhäute gleichmäßig benetzen. Unterstützt werden sie hier von den beiden Diuretika Rh. Alismatis und Polyporus, die die Wasserwege durchgängig machen und Feuchtigkeitsblockaden auflösen sowie die "unreine" Feuchtigkeit über den Harn ausleiten. Bei akuter Otitis media ergänzt man die Rezeptur noch mit schleimlösenden Arzneien für die Nasenschleimhaut und Tuben wie Fl. Magnoliae, Rd. Angelicae dahuricae und Fr. Xanthii. Auch im subakuten Zustand nach Otitis media kann man zur Konstitutionsstärkung kurzfristig wunderbar mit Wu ling san behandeln, um die Restfeuchtigkeit aus dem Körper zu "ziehen". Die Gefahr bei Xiao qing long tang-und Wu ling san-Syndromen ist, dass die Kälte bei Nichtbehandlung oder falscher Behandlung direkt in die Tai Yin-bzw. noch tiefer in die Shao Yin-Schichte "durchmarschieren" kann und der Infekt dadurch chronifiziert wird. Gelangt die Erkrankung in die Tai Yin-Schichte, entspricht dies einem Milz-Yang-Mangel und man wählt gerne die schon im 7 Abschn. 8.3.1.3 besprochenen Rezepturen Ling gui zhu gan tang oder Li zhong wan, um die Feuchtigkeitstransformation der Milz zu stärken (. Abb. 8.29) . Diese Rezepturen werden somit auch gerne als Folgerezepturen nach Xiao qing long tangund Wu ling san-Therapie verwendet, um prophylaktisch zu vermeiden, dass die Kälte in die Tai Yin-Schichte rutscht. Geprägt von Zhāng Zhòng-Jǐng dachte man in China sehr lange, dass "Wärmeerkrankungen" nur als Reaktion auf den Einfluss von Kälte entstehen könnten. Etwa 1400 Jahre nach der Niederschrift des Shānghán zábìng lùn begann man in Südchina über Erkrankungen nachzudenken, die direkt durch den pathogenen Faktor "Wärme" ausgelöst werden. Nachdem im 17. Jahrhundert besonders das südliche, tropische China von einigen Epidemien heimgesucht wurde und die Rezepturen aus dem Shānghán zábìng lùn nicht ausreichend effizient gewesen waren, entwickelte sich in Südchina eine eigene "Schule": die Wēn Bìng Lùn-Schule, die sich mit "Wärme"-und "Hitze"-bedingten Erkrankungen auseinandersetzte. Wie in 7 Abschn. 8.2 beschrieben, verwendet die Wēn Bìng Lùn-Schule ein 4-Schichten-Modell, um zu zeigen, wie der pathologische Faktor Wärme oder Wind-Hitze in den Körper eindringt. Die typischen Wind-Hitze-Symptome von Infekten, die sich in der oberflächlichsten Schichte -der Wei-Schichte -befinden, sind Fieber, Halsschmerzen, wunder Rachen, ge-schwollene Tonsillen, verstopfte Nase, Rhinitis mit gelblicher Sekretion, Husten, Durst, Kopfschmerzen und Körperschmerzen. Obwohl aus TCM-Sicht hier ausschließlich der pathogene Faktor Wind-Hitze auf den Körper einwirkt und diese Symptome verursacht, empfinden manche Patienten trotzdem kurzfristig eine Abneigung gegen Kälte. Dies wird insofern interpretiert, als das Abwehr-Qi durch den "Wind" blockiert wird und nicht mehr gleichmäßig im Körper verteilt werden kann. Dadurch fühlt der Patient trotz der Hitze ein leichtes Frösteln, das jedoch weniger intensiv als das Frösteln bei einem Gui zhi tang-Muster ist. In Bei langer Persistenz des verschleimenden Prozesses bewirkt die andauernde Hitze, dass der Schleim eindickt und zäh wird. Je länger der heiße, entzündliche Prozess in der Qi-Schichte andauert, desto trockener werden die Schleimhäute. Der Erkrankungsprozess geht im Laufe der Zeit in eine "Trockenheit der Lunge" über, die dann in weiterer Folge zum Lungen-Yin-Mangel führen kann, der im Wēn Bìng Lùn als 8.3.6.3 Hitze in der Ying-Schichte bezeichnet wird 7 Abschn. 8.3.2.3 und bis zur 8.3.6.4 Hitze in der Blutschichte übergehen kann, wie bereits im 7 Abschn. 8.3.2.4 beschrieben wurde. Der geniale systemische Denker Zhāng Zhòng-Jǐng erkannte bereits vor 1800 Jahren, dass ein banaler Infekt Auslöser für ein breites Spektrum von Folgeerkrankungen sein kann, und beschrieb den Verlauf dieser Prozesse in Krankheitsmustern innerhalb der Systematik der 6 Schichten. Zhāng Zhòng-Jǐng kreierte zugleich Rezepturen, die die Rückführung aus fast jedem Stadium entsprechender Krankheiten zur Gesundheit ermöglichten. Die nachfolgenden chinesischen Ärztegenerationen beobachteten über Jahrhunderte die Krankheitsprozesse ihrer Patienten, die nach dieser Systematik behandelt wurden sehr genau und diskutierten, was passieren könne, wenn das entsprechende Krankheitsstadium zu wenig oder falsch behandelt werde, schrie-cherzellhyperplasie und Basalmembranverdickung weiter zu verschlechtern. Besonders für die am häufigsten vorkommenden HRV-Infekte sucht die konventionelle Medizin "verzweifelt" Mittel und hat noch keine anwendbaren, antiviralen Substanzen oder IFN-Aktivatoren gefunden. Eine Wiener Arbeitsgruppe um den bekannten Allergieforscher Rudolf Valenta hat soeben ein Patent angemeldet, das als Impfung gegen Rhinoviren getestet wird. Mit der Zulassung ist allerdings erst in ca. 10 Jahren zu rechnen. Die TCM hat jedoch die soeben beschriebenen wunderbaren Arzneien und Rezepturen, die die Mainstream-Medizin noch nicht kennt! Aus diesem Grund hat die Autorin das ganze Kapitel auf die 6 Startrezepturen oder "Wait-and-see-Helfer" ausgerichtet und den klassischen Verlauf des nachfolgenden Infekts nach den TCM-Transformationsmustern beschrieben. Wenn der Patient sein passendes TCM-Startmittel für den akuten Infekt bereits zu Hause hat, vergeht nicht wertvolle Zeit und der Patient kann der "Wind-Kälte" (in Mitteleuropa ist es meistens primär die Kälte) bzw. den Viren mit scharfen, heißen Arzneien, die auch antivirale Wirkung haben, gegensteuern und vermeiden, dass der Infekt tiefer in den Körper eindringt bzw. den unteren Respirationstrakt erreicht. Nach dem Abklingen der akuten Symptome des Infekts evaluiert der TCM-Arzt, ob Restsymptome, wie länger andauerndes trockenes Hüsteln mit evtl. subfebrilen Temperaturen oder Seromukotympanon mit Dauerschnupfen oder ständiges Kältegefühl in den Extremitäten oder unerklärliche Müdigkeit mit weichen Stühlen etc. zurückgeblieben sind. Wichtig ist es nun, diese Symptome der richtigen Schichte zuzuordnen und individuell die Konstitution mit Kräutern und Ernährung entsprechend dem diagnostizierten Muster zu stärken. Dadurch werden die individuellen, konstitutionellen Schwächen ausgeglichen. Der Körper wird widerstandsfähiger und weniger anfällig für neuerliche Infekte. . Abb. 8.32 Kritisches Behandlungsfenster. Behandlung möglichst innerhalb der ersten Stunden, aber jedenfalls innerhalb der ersten beiden Tage des beginnenden Infekts kann ein weiteres Fortschreiten der Erkrankung mildern. Pflanzliche Arzneien haben das Potenzial, die Selbstheilungskräfte zu aktivieren und geben dem Arzt eine Möglichkeit, die virale Replikation zu reduzieren, um besonders beim Asthmatiker ein Fortschreiten der Erkrankung in den unteren Respirationstrakt zu vermeiden Als Therapie muss man primär sofort die tiefe Shao Yin-Schichte stärken und trotzdem die Oberfläche befreien. Mögliche Anfangsrezeptur: Ma huang xi xin fu zi Ephedrae (Ma huang) -warm, scharf Fu zi) -heiß, scharf (Hb. Asari (Xi xin) -warm, scharf ) dzt Aconiti lat. präp. wärmt und rettet das Yang der Niere und entfernt die Kälte aus der Tiefe, wärmt die Shao Yin-Schichte und wirkt dadurch auch gegen tief sitzende Rücken-Kälteschmerzen. Hb. Asari wäre warm und würde sowohl die Kälte in der Shao Yin-Schichte als auch die Kälte der oberflächlichen Tai Yang-Schichte behandeln. Nachdem Hb. Asari derzeit auf Grund seines Safrolgehalts nicht erhältlich ist, kann man es evtl. durch Rd. Saposhnikoviae (Fang feng) ersetzen. Bei Bedarf plus warme, schleimtransformierende Lungenkräuter: Fr. Perillae, Rh. Pinelliae, Rd. Platycodi etc Auch diese Rezeptur sollte nur kurz initial angewendet werden und danach muss das Yang des Patienten wieder aufgebaut werden Mögliche Folgerezepturen zur Stärkung des Nieren-Yangs wären die soeben be Sollten jedoch Schmerzen im Rücken mit extremer Kälteempfindlichkeit bestehen bleiben, wird man zur Konstitutionstherapie eher Ginseng ausgetauscht wird (s. . Tab. 8.6) und die Dosis von Fu zi und Bai zhu höher ist. Dadurch wärmt es noch etwas stärker und zerstreut die in der Tiefe "eingefrorene" Nässe-Kälte besser. Rd. Ginseng tonisiert das Quellen-Qi und gibt dem Patienten wieder Kraft, die Kälte zu eliminieren wärmende Gewürze Fisch aus kalten Gewässern (Forelle, Lachs), gegrillt mit frischem Ingwer Geräucherte Fische Heiße Maroni . Tab. 8.6 Unterscheidung: Fu Zi Tang Ginseng (Renshen) Rh. Zingiberis rec Eine wunderbar konstitutionell stärkende Rezeptur wäre dann anschließend anschließend: Jin gui shen qi wan -JGYL § 5-10 Shan yao) -neutral, süß Fu ling) -neutral, süß Alimatis (Ze xie) -kalt, süß Mu dan pi) -kühl, scharf, bitter Gui zhi) -warm, scharf Fu zi) -heiß, scharf Menthae entlasten das Äußere durch leichtes Schwitzen. Fr. Forsythiae, Fl. Lonicerae und Hb. Lophaterii kühlen und klären Hitze, und leiten sie aus der äußersten Körperschichte ab. Fr. Arctii, Rd. Platycodi und Rd. Glycyrrhizae verteilen das Lungen-Qi und wirken sehr gut bei wundem Hals. Rh. Phragmitis ist süß, erzeugt Flüssigkeiten und lindert Durst. Anmerkung der Autorin: Diese Rezeptur ist sehr stark kühlend und sollte daher nur bei Infekten mit starker Hitze (z. B. akute Pharyngitis im Sommer) verwendet werden. Durch die Vielzahl von antitoxischen, Hitze kühlenden Arzneien hat diese Rezeptur eine starke Wirkung auf akute virale Infekte Dingchuan Ernährung Pfefferminztee Chrysanthemenblütentee Schwarzer Hollunder Lindenblütentee Wenn im Frühstadium von Wind-Hitze eher die Lunge angegriffen wird und Husten mit leichtem Fieber entsteht Sang ye) -süß, leicht bitter Ju hua) -süß, bitter, kalt Bo he) -scharf, aromatisch, kühl Lian qiao) -scharf, bitter, kühl, antitoxisch (Influenza, Streptokokken Jie geng) -scharf, bitter, neutral Auch akute Symptome einer Rhinoconjunctivitis allergica werden dem Syndrom Wind-Hitze in der Wei-Schichte zugeordnet und können mit Rezepturen aus dieser Schichte behandelt werden. Steht die Conjuncitivits im Vordergrund ergänzt man die Rezepturen mit Sm. Cassiae (Jue ming zi) oder Sm. Celosiae (Qing xiang zi), bei starker Rhinitis mit Rd. Angelicae dahuricae (Bai zhi), Fl. Magnoliae (Xin yi) oder Hb. Centipediae (E bu shi cao). Um den Wind zu eliminieren verwendet man Akupunktur 10 Wochen vor der saisonalen Belastung 10 Behandlungen, 1x/Woche je nach Konstitution: Lu 7 Bei rechtzeitiger Behandlung kann der pathogene Faktor Wind-Hitze aus der Oberfläche eliminiert werden. Erfolgt die Behandlung zu spät oder ist der pathogene Faktor zu stark bzw. die Virulenz des Erregers zu hoch, kann er sich rasch ausbreiten und der Hitze die Möglichkeit geben Dort trifft das Wärme-Hitze Pathogen auf heftige Gegenwehr des (noch) kräftigen Zheng-Qi. Der nun ausgelöste Kampf der "hitzigen Xiao chai hu tang inhibits CVB1 virus infection of CCFS-1 cells through the induction of Type I interferon expression Antiviral activity of Folium isatidis derived extracts in vitro and in vivo Responses of opoid and serotonin containing medullary raphe neurons to electroacupuncture Yellow Emperor`s Canon Internal Medicine (Huangdi Neijing) Mechanism by which maxing-shi-gan-tang inhibits the entry of influenza virus Efficacy and safety of modified Mai-Men-Dong-Tang for treatment of allergic asthma Yellow Emperor's Inner Canon) | United Nations Educational, Scientific and Cultural Organization Immunomodulatory effects of acupuncture in the treatment of allergic asthma: a randomized controlled study Ma huang tang ameliorates asthma though modulation of Th1/Th2 cytokines and inhibition of Th17 cells in ovalbumin-sensitized mice Inhibitory effects of angelica polysaccharide on activation of mast cells Maoto, a traditional Japanese herbal medicine, inhibits uncoating of influenza virus. Evid Based Complement Alternat Med Anti-infective and cytotoxic properties of Bupleurum marginatum Alleviative effects of a Kampo (a Japanese Herbal) medicine "Maoto (Ma-Huang-Tang)" on the early phase of influenza virus infection and its possible mode of action Ching or Book of Changes: Ancient Chinese wisdom to inspire and enlighten Mahuang-Xixin-Fuzi decoction reduces the infection of influenza A virus in Kidney-Yang deficiency syndrome mice The Chinese herbal medicine formula FAHF-2 completely blocks anaphylactic reactions in a murine model of peanut allergy FAHF-2 plus oral immunotherapy (OIT) is safer and more effective than OIT alone in a murine model of concurrent peanut/tree nut allergy Yellow Emperor's canon internal medicine Oseltamivir compared with the Chinese traditional therapy Maxingshi gan-Yinqiaosan in the treatment of H1N1 influenza: a randomized trial Antiviral effects of Ma Huang Tang against H1N1 influenza virus infection in vitro and in an ICR pneumonia mouse model Efficacy and tolerability of anti-asthma herbal medicine intervention in adult patients with moderate-severe allergic asthma Effect of schisandrins extract on the antioxidative properties in rats with asthma Ching or Book of Changes: Ancient Chinese wisdom to inspire and enlighten Jin Gui Yao Lue -essential prescriptions of the golden cabinet. Paradigm Bei diesem Krankheitsmuster ist ebenfalls ein pathogener Faktor bis in die Jue Yin-Schichte vorgedrungen und erzeugt nun aufsteigendes Feuer, das die Lunge attackiert, wodurch es zu Halsentzündung, aber auch spastischem Husten und Husten mit blutig tingiertem Sputum kommt, während die Extremitäten -auch hier wieder -kalt sind. Zusätzlich kann der Patient an Durchfällen leiden. Zhāng Zhòng-Jǐng beschreibt, dass dieses Muster auftritt, nachdem ein "Abführmittel" verwendet wurde. Da heute bei Infekten keine Abführmittel mehr gegeben werden, könnte man in diesem Fall an die Gabe von Antibiotika denken bzw. an andere Ursachen, die eine Dysbiose herbeiführen.Rezeptanalyse: Hier befindet sich Hitze in der oberen Körperhälfte und Kälte in der unteren Körperhälfte -ähnlich wie bei Wu mei wan (siehe 7 Abschn. 8.3.1.4 In Kenntnis der Krankheitsverläufe mit den bekannten "Mustern" im Rahmen der 6 Schichten nach Shānghán lùn und den 4 Schichten nach Wēn Bìng Lùn versucht man in der Therapie der TCM-Medizin der Gegenwart zunächst herauszufinden, in welcher Schichte sich die Krankheit befindet, und erarbeitet ein Konzept, wie die Erkrankung aus dieser Schichte entfernt werden kann bzw. wie ein weiteres Fortschreiten der Erkrankung durch rechtzeitiges Gegensteuern gehemmt werden kann. So ergänzt man eine chinesische Kräuterrezeptur z. B. bei einem Patienten mit einer Erkrankung der Ying-Schichte bereits vorbeugend mit einigen Arzneien zum Kühlen der Blutschichte, um ein Fortschreiten der Erkrankung in die Blutschichte zu vermeiden.Aus TCM-Sicht ist es daher kein "Zufall", wenn sich im Rahmen eines Infekts eine spastische Bronchitis/Asthma entwickelt, oder wenn nach mehreren Infekten eine allergische Sensibilisierung auf Umwelt-/Nahrungsmittelantigene stattfindet bzw. "plötzlich" eine Autoimmunerkrankung ausbricht, sondern wird als unzureichende oder inadäquate Behandlung des entsprechenden Musters interpretiert.Wenn der TCM-Arzt von heute Patienten mit rezidivierenden respiratorischen Infekten behandelt, wird er neben der Anamnese der aktuellen Symptome auch den genauen Symptomenverlauf früherer Infekte erfragen und oft erkennen, dass respiratorische Infekte nach gewissen individuellen Schemata ablaufen. Durch diese Informationen des Patienten erfährt der behandelnde Arzt auch, mit welchen Symptomen die Infekte individuell starten und nach welchem der erwähnten Muster sich der Krankheitsprozess im jeweiligen Körper fortsetzt.Als Therapie ist es dann sinnvoll, dass der Patient nicht nur die Rezeptur für den aktuellen Zustand, sondern auch eine zusätzliche akute Startrezeptur erhält, die er bei den ersten Anzeichen des nächsten Infekts oder bei der nächsten akuten Exazerbation des Asthmas sofort einnehmen kann.Die sofortige Gegensteuerung und Reduktion der Virusausbreitung scheint besonders entscheidend zu sein, ganz besonders bei Kindern mit Atopieneigung und bei Patienten mit bestehender Atopie und/oder Asthma. Hier gelingt es durch sofortige Einnahme einer geeigneten Startrezeptur innerhalb der ersten Stunden nach Beginn der Symptome, das Fortschreiten der Erkrankung -zumindest -zu mildern.Wie man in . Abb. 8.32 nochmals erkennen kann, gibt es beim Infekt des Asthmatikers ein "kritisches Behandlungsfenster". Dieses therapeutische Fenster beginnt beim ersten Anzeichen der Symptome eines Infekts im oberen Respirationstrakt und dauert bis zum Beginn der Symptome im unteren Respirationstrakt. In dieser Zeit schwillt die Virusladung an und es sollte bzw. muss gegengesteuert werden. Beim Asthmatiker ist es das Gebot der Stunde, die Symptome im oberen Respirationstrakt so früh wie möglich zu bekämpfen, damit der Infekt nicht in den unteren Respirationsrakt absteigt und die Exazerbation auslöst. Auch bei allergischer Rhinitis und bei eosinophiler chronischer Rhinosinusitis ist es wichtig, Infekte sofort effizient zu behandeln, um nicht die Eosinophilie der nasalen Mukosa zu verstärken bzw. um bei neutrophiler chronischer Rhinosinsitis nicht die Schleimproduktion mit Be-In dieser Phase wäre auch die Gabe von Probiotika sinnvoll, um eine eventuelle Dysbiose auszugleichen, die Schleimhautbarriere zu regenerieren und diese resistenter gegen neuerliche virale und bakterielle "Attacken" zu machen.Das Ziel der Autorin war es, in diesem Kapitel Entstehungsprozesse von Krankheiten des Respirationstrakts zu beschreiben und zu zeigen, wie systemisch der Körper dabei vorgeht und wie systematisierbar die TCM diese Prozesse macht. Diese Zusammenfassung soll einen Überblick geben und Ärzte, die an westlichen Universitäten ausgebildet wurden, anregen, systemisch zu überlegen, warum welcher pathogene Faktor gerade zu diesem Zeitpunkt einen Patienten mit seiner speziellen Konstitution trifft und genau jene Erkrankung hervorruft, mit der der Patient gerade vorstellig ist -und sei es nur dazu, um mit Diätberatung gegenzusteuern.Denn die entsprechende Ernährung ist für das jeweilige Stadium des Infekts in der TCM besonders wichtig. Wenn ein Patient mit persistierendem nasalen Sekret weiterhin täglich sein kaltes Müsli mit Bananen einnimmt, wird sich die Verschleimung zwar unter der Kräutertherapie kurzfristig verringern, jedoch ohne trocknende Ernährung mit warmem Getreide und aromatischen Gewürzen nicht dauerhaft bessern können. Umgekehrt wird ein trockener Husten bei trockenen Schleimhäuten nur durch zusätzlich befeuchtende Nahrungsmittel, wie z. B. Birnen und Joghurt dauerhaft verbessert werden können.Speziell mit der chinesischen Phytotherapie könnte der erkrankte Körper jedoch in der derzeit propagierten "Wait-and-see"-Phase im Rahmen eines Infekts insofern proaktiv gestärkt werden, indem man nicht nur "wartet", sondern auch ein Werkzeug hat, das angeborene und erworbene Immunsystem (IFN-α, IFN-β, IFN-y) und die "Selbstheilungskräfte" zu aktivieren und dem Körper dabei zu helfen, den Infekt besser abzuwehren.Die Zukunft wird zeigen, ob und wie sehr die TCM-Therapie auch die Lipidmediatoren beeinflussen kann. Die Wirkung der chinesischen Kräuter sollte in großen Kohortenstudien überprüft werden, aber auch die immunologischen Grundlagen der TCM-Wirkung müssen noch besser erforscht werden.Conclusio: Die TCM bietet ein umfassendes Konzept, um Erkältungen und deren Folgen zu behandeln. Sie ermöglicht dem Körper, einen Weg zu finden, die "pathogenen Faktoren" wieder zu eliminieren, und hilft durch Konstitutionsbehandlung und Ernährungsberatung auch mit, die Abwehr des Körpers zu stärken, um so prophylaktisch die Anfälligkeit für neuerliche Infekte zu verbessern.Somit könnte die TCM der Entstehung von eosinophilen und neutrophilen chronifizierten Infektionen vorbeugen und genau hier einen wertvollen, additiven Beitrag zur herkömmlichen Behandlung und dadurch auch zur Prävention von Allergien leisten.