key: cord-0051044-uraq933y authors: Larsen, Reinhard title: Regionale Nervenblockaden date: 2016-06-14 journal: Anästhesie und Intensivmedizin für die Fachpflege DOI: 10.1007/978-3-662-50444-4_15 sha: 356f641dbaf370883282c17a7c7ca61fb16bece3 doc_id: 51044 cord_uid: uraq933y Periphere Nervenblockaden werden hervorgerufen durch die Injektion eines Lokalanästhetikums in die unmittelbare Nähe von Einzelnerven, Nervenstämmen oder Nervengeflechten. Das Lokalanästhetikum diffundiert zur Innenseite des Nervs und blockiert vorübergehend die spannungsabhängigen Natriumkanäle. Hierdurch entsteht eine lokal begrenzte Anästhesie, die sich eng auf das für eine Operation erforderliche Gebiet beschränkt. Die Auswirkungen auf die übrigen Körperfunktionen sind gering, v. a. werden die Atmung und Herz-Kreislauf-Funktion nicht beeinträchtigt. Die Nerven werden mit Elektrostimulation oder Ultraschall aufgesucht; Parästhesien sollten hierfür nicht ausgelöst werden. Komplikationen durch periphere Blockaden sind sehr selten. Nervenschäden, Gefäßpunktionen und Hämatome, Lokalanästhetikaintoxikation und Infektionen treten v. a. bei Kathetertechniken auf. Angst, Aufregung und Ablehnung beseitigt. Stationäre Patienten können mit einem Sedativum und/oder Opioidanalgetikum (z. B. Unfallpatienten mit starken Schmerzen) prämediziert werden. Allerdings darf hierdurch die Mitarbeit des Patienten beim Anlegen der Blockade nicht beeinträchtigt werden. Die Regionalanästhesie sollte fernab vom Klappern chirurgischer Instrumente und den angeregten Unterhaltungen des OP-Personals in einem getrennten Raum angelegt werden. Hierfür ist ausreichend Zeit einzuplanen. Für die meisten Nervenblockaden werden 22-G-bis 25-G-Nadeln mit kurzer flacher Spitze eingesetzt. Nadeln mit langer Spitze spießen den Nerv leicht auf und sollten daher nicht verwendet werden. Außerdem sind mit stumpferen Nadeln Widerstandsverluste im Gewebe leichter zu spüren. Die obere Extremität kann -je nach geplanter Operationinsgesamt (Plexus-brachialis-Blockade) oder in einem genau umschriebenen Gebiet (Einzelnervenblockade) anästhesiert werden. Nachfolgende Übersicht fasst die wichtigsten Blockaden der oberen Extremität zusammen: Einige Anästhesisten kombinieren das ultraschallgesteuerte Aufsuchen des Nervs mit der Elektrostimulation, da hiermit die korrekte Lage der Kanülenspitze in der Nähe des zu blockierenden Nervs kontrolliert werden kann. Für regionale Nervenblockaden können die in . Tab In der Praxis hat die Blockade des Plexus brachialis die größte Bedeutung. Detaillierte anatomische Kenntnisse über den Plexus brachialis und seine Äste sind erforderlich, um Blockaden der oberen Extremität zur Zufriedenheit aller Beteiligten durchzuführen. Kennt der Anästhesist den Verlauf der Äste, kann er sie gezielt ausschalten, um eine umschriebene Anästhesie zu erreichen oder eine ungenügende Plexusblockade diskret, aber wirkungsvoll zu verbessern. Bei dieser Methode wird der Plexus lumbalis durch Injektion des Lokalanästhetikums in die Psoasmuskelkammer blockiert. Hierdurch wird aber keine vollständige Anästhesie des Beines erreicht, weil die sakralen Anteile des N. ischiadicus nicht betroffen sind. Der Block kann für diagnostische und operative Eingriffe an der unteren Extremität eingesetzt werden. Er führt allerdings zu höheren Blutspiegeln der Lokalanästhetika als die Spinalanästhesie. Es sind die gleichen Vorbereitungen und Vorsichtsmaßnahmen wie für die Plexus-brachialis-Blockade erforderlich. Für die Injektion wird allerdings eine 15 cm lange 22-G-Kanüle verwendet. Regionalblockaden und Infiltrationstherapie Ultraschallgesteuerte periphere Regionalanästhesie Komplikationen bei peripherer Regionanästhesie Lokalanästhesie, Regionalanästhesie, regionale Schmerztherapie. 3. Aufl. Thieme Fachwissen zur Regionalanästhesie. www.nerveblocks.de APP für Tablets RKU Tutorium Compact für die periphere Regionalanästhesie (2012) Version 1.2.1. Kostenlos im iTunes App Store