key: cord-0054222-sc2awctc authors: Mildner, Stormy-Annika; Allmendinger, Elisabeth title: Build back better: Neustart transatlantischer Handelsbeziehungen? date: 2020-12-26 journal: Wirtschaftsdienst DOI: 10.1007/s10273-020-2796-y sha: f02df7d2b9353258fa6296345f113f68cde4c7e0 doc_id: 54222 cord_uid: sc2awctc nan zerkreis um 17,2 % vergrößern (CNN, 2016 (CNN, und 2020 Dem Umfrageinstitut Gallup zufolge ist die Einstellung der US-Bevölkerung zum Handel so positiv wie seit 25 Jahren nicht mehr (Saad, 2019) . Dies gilt sowohl für demokratisch als auch republikanisch wählende Befragte. Während sich die Zustimmungsrate bereits seit 2011 deutlich verbessert hatte, sprang sie nach Amtsantritt Trumps noch einmal merkbar an. Im Februar 2019 waren laut Gallup-Umfrage fast drei von vier befragten US-Amerikaner*innen (74 %) der Meinung, dass der Handel "eine Chance für wirtschaftliches Wachstum durch US-Exporte" darstellt (Saad, 2019) . Weniger als 21 % sahen im Handel eher "eine Bedrohung für die Wirtschaft durch ausländische Importe". Etwas weniger positiv fällt das Ergebnis aus, wenn nach Handelsabkommen gefragt wird. Einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Pew zufolge (2018) bewerteten 56 % der US-Bevölkerung Freihandelsabkommen positiv, unter den demokratisch Gesinnten waren es 67 %. Diese große Unterstützung unter demokratisch Wählenden ist historisch überraschend, hatten die Demokraten doch traditionell eine zögerliche Haltung gegenüber Freihandelsabkommen. Die Erklärung liegt zumindest zum Teil in einer generellen Ablehnung von Trump (Stokes, 2018) . Gleichzeitig ist die Mehrheit der US-Amerikaner*innen laut einer Gallup-Umfrage von 2017 jedoch auch der Meinung, dass die "Förderung einer günstigen Handelspolitik für die USA auf ausländischen Märkten" ein "sehr wichtiges" Ziel der US-Außenpolitik sei (Saad, 2019) . Hinzu kommt: Laut einer Pew-Umfrage von 2018 glauben nur 36 % der Befragten, dass Handel Arbeitsplätze schafft; nur 31 % erwarten, dass Handel Lohnsteigerungen mit sich bringt (Stokes, 2018) . Trumps Slogan Make America Great Again fand viel Widerhall -nicht nur unter seinen eigenen Wähler*innen. Immerhin befürworteten laut einer Pew-Umfrage 37 % steigende Stahl-und Aluminiumzölle (45 % waren dagegen) (Pew, 2018), unter den republikanisch Wählenden waren es sogar 58 % (Pew, 2018). Insbesondere in ländlichen Regionen konnte Trump mit seiner Handelspolitik punkten, obwohl die von ihm angezettelten Handelskonfl ikte und steigenden Zölle gerade der US-Landwirtschaft schadeten. Die Einstellungen gegenüber China haben sich in den vergangenen Jahren -also bereits vor der Corona-Pandemie -parteiübergreifend verschlechtert. Hatten 2017 noch 47 % der Befragten eine negative Einstellung gegenüber China (Pew, 2020b), waren es im Oktober 2020 73 % (Silver et al., 2020) . Beim Thema Handel kann Biden nicht auf die volle Unterstützung durch seine Partei zählen. Insbesondere der progressive, linke Flügel fürchtet den Verlust heimischer Arbeitsplätze und positioniert sich -unterstützt von den Gewerkschaften -deutlich gegen neue Handelsabkommen (Swanson, 2020 Angesichts der öffentlichen Meinung, des Stimmungsbildes unter den Demokraten und der Mehrheitsverhältnisse im Kongress ist zu erwarten, dass die USA unter Biden keine rein liberale Handelspolitik verfolgen werden. Vielmehr dürfte diese von protektionistischen Elementen durchzogen sein. Anders als der scheidende Präsident Trump dürfte Biden jedoch kooperativer vorgehen und deutliche Akzente für einen regelbasierten und multilateral orientierten neuen Ansatz setzen. Dieser neue handelspolitische Ansatz wird somit in starkem Kontrast zu Trumps Drohpolitik stehen, die Unsicherheit schaffte und der internationalen Reputation der USA schadete. Neben der Beilegung bestehender transatlantischer Konfl ikte, und dabei insbesondere der Aufhebung der Stahlund Aluminiumzölle, muss die zukünftige transatlantische Agenda breiter gedacht werden. Statt sich allein auf handelspolitische Themen zu beschränken, müssen Möglichkeiten für erfolgreiche transatlantische Zusammenarbeit in anderen Bereichen einbezogen werden. Die transatlantische Agenda ist dann am erfolgversprechendsten, wenn Bidens innen-und binnenwirtschaftliche Prioritäten mit internationalen Themen verknüpft werden. Die EU sollte jetzt nicht auf Angebote und Initiativen aus Washington warten, sondern ein transatlantisches Verhältnis auf Augenhöhe einfordern, eigene Prioritäten setzen und aktiv Angebote unterbreiten Biden Won't Rule Out New Tariffs, Adviser Says, Politico, 22. September Presidential Results Presidential Results Stark Partisan Divide on Proposed Tariff Increases on Imports of Steel and Aluminium Voters' Attitudes About Race and Gender Are Even More Divided Than in Negative views of China continue to grow in U United States Report: Sustainable Governance Indicators Americans' Views on Trade in the Trump Era, Gallup, Oktober Unfavorable Views of China Reach Historic Highs in Many Countries Spotlight on Views of Trade in the U A Biden Win Could Renew a Democratic Split on Trade Biden's Trade Policy