key: cord-0063078-ba2tzrpe authors: Schirmer, Lucas title: Spezifische Hirnschädigung nicht belegt date: 2021-05-25 journal: InFo Neurologie DOI: 10.1007/s15005-021-1953-1 sha: 25de1a1afbfe6f5bec2f4e8dbf89f7585a374c12 doc_id: 63078 cord_uid: ba2tzrpe nan Bei dieser neuropathologischen COVID-19-Studie zeigten sich leicht-bis mittelgradige pathologische Veränderungen mit Fokus auf dem Hirnstamm sowie entzündliche Veränderungen im Bereich der Hirnhäute und der zerebralen Grenzflächen. In einigen Fällen gab es Hinweise für ischämisch bedingte Läsionen. Insgesamt erscheinen die beobachteten Veränderungen nicht spezifisch für eine SARS-CoV-2-Infektion zu sein und wurden in ähnlicher Weise bei anderen multimorbiden Patienten beschrieben, die infolge einer schweren Sepsis und mechanischen Beatmung verstorben waren [1, 2] . Zudem gab es in der vorliegenden Arbeit keine Hinweise darauf, dass ein Zusammenhang zwischen dem Virusnachweis im Hirn und dem Schweregrad der neuropathologischen Veränderungen bestanden hat. In der Zusammenschau kontrastieren diese Ergebnisse frühe Arbeiten aus dem Frühjahr 2020, die mögliche SARS-CoV-2-spezi fische vaskuläre Veränderungen im Hirngewebe von an COVID-19 verstorbenen Patienten mit teils ausgeprägter Schädigung des Hirngewebes nahelegten [3] . Insgesamt sind die neuropathologischen Veränderungen im Kontext von CO-VID-19 eher mild und unspezifisch, allerdings kann das Virus Hirnnerven und dazugehörige Kerngebiete (N. olfactorius und Bulbus olfactorius) und Zelltypen im Bereich zere braler Grenzflächen (subpial, subpendymal) infizieren [4, 5] . Weiterführende Arbeiten werden erforderlich sein, um das gesamte Spektrum von neuropathologischen Veränderungen im Rahmen einer akuten SARS-CoV-2-Infektion herauszuarbeiten. Auch sind weitergehende Arbeiten erforderlich, um mögliche neurologische Langzeitfolgen aufzudecken und neuropathologisch zu erfassen. Diese und andere Publikationen zeigen jedoch den Stellenwert von Reproduzierbarkeit und unabhängigen Vergleichsstudien und betonen die Relevanz eines Vergleichskollektivs, um Schlüsse hinsichtlich einer virusspezifischen Pathogenese zu ziehen. Autopsie-Studie zur Neuropathologie bei COVID-19 ZNS) und sind spezifische pathologische Veränderungen nachweisbar? Hintergrund: Innerhalb des letzten Jahres sind mehrere neurologische Symptome wie Geruchsverlust, Schwindel und Kopfschmerzen bei einer SARS-CoV-2-Infektion beschrieben worden