key: cord-0066690-31r0ljg5 authors: Schuster, Andreas; Thiele, Holger; Katus, Hugo; Werdan, Karl; Eitel, Ingo; Zeiher, Andreas M.; Baldus, Stephan; Rolf, Andreas; Kelle, Sebastian title: Kompetenz und Innovation in der kardiovaskulären MRT: Stellungnahme der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie – Herz- und Kreislaufforschung date: 2021-08-13 journal: Kardiologe DOI: 10.1007/s12181-021-00494-5 sha: 70598b6560c60b73edb005898a4f1047add86236 doc_id: 66690 cord_uid: 31r0ljg5 This statement of the German Cardiac Society (DGK) focusses on required cardiological competence levels in cardiovascular magnetic resonance imaging (CMR) and their impact on clinical management including diagnostics, procedural planning and treatment of patients in cardiology. There is plenty of both basic technical and clinical innovation based on research by German and European cardiologists with high clinical impact that have been included in national, European and international guidelines. This statement provides guidance on safe and competent performance of CMR examinations including the various applications. It also defines competence levels, which enable a high-quality execution of the examination and utilization of the derived information in the clinical arena. Die Autoren A. Schuster, H. Thiele, A. Rolf und S.KellehabenzugleichenTeilenzumManuskript beigetragen. Aus Gründen der besseren Lesbarkeit und Verständlichkeit der Texte wird in Springer-Publikationen in der Regel das generische Maskulinum als geschlechtsneutrale Form verwendet. Diese Form impliziert immer alle Geschlechter. Diese Stellungnahme der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie (DGK) beschäftigt sich mit der Bedeutung kardiologischer Kompetenz im Gebiet der kardiovaskulären Magnetresonanztomographie (CMR) und deren Aus-und Wechselwirkungen auf klinisches Management im Bereich der Diagnostik, Therapieplanung und Therapie von kardiologischen Patienten. Zahlreiche Innovationen sowohl im technischen als auch klinischen Bereich der CMR basieren auf Publikationen deutscher und europäischer Kardiologen und haben Einzug in die nationalen, europäischen und auch USamerikanischen Leitlinien gefunden. Hier sollen Empfehlungen zur sicheren, qualitativ hochwertigen und kompetenten Durchführung von CMR-Untersuchungen gegeben werden, im Sinne einer optimalen Nutzung dieser Technik mit unmittelbarer klinischer Einordnung des Untersuchungsergebnisses für die Planung einer Therapiestrategie des kardiovaskulär erkrankten Patienten. Magnetresonanztomographie · Innovation · Sicherheit · Kardiovaskulär · Weiterbildung Präambel Die Kardiologie forciert die zunehmende Spezialisierung des Faches mit dem Ziel einer qualitativ optimalen Versorgung der Patienten mit kardiovaskulären Erkrankungen. In diesem Zusammenhang haben sich auch die Rolle und klinische Relevanz der kardiovaskulären Bildgebung deutlich verändert. Es geht nicht mehr ausschließlich darum, nur eine Diagnose zu stellen, son-dern vielmehr, anatomische, funktionelle und prognostische Informationen zu gewinnen, welche den Patienten dem geeigneten therapeutischen Verfahren und somit der optimalen Therapie zuführen. Ein Spezialist für kardiovaskuläre Bildgebung muss dem folgend ebenfalls umfangreiche Kenntnisse besitzen, die weit über die Anwendung des diagnostischen Verfahrens allein hinausgehen. Nur ein Arzt, der sowohl über die klinische Erfahrung Der Kardiologe 1 mit den typischen Symptomen und klinischen Zeichen eines Krankheitsbildes, der Physiologie und Pathophysiologie des Herzens in Ruhe und unter Stress als auch über die Kenntnis der differenzierten therapeutischen Möglichkeiten verfügt, ist in der Lage, den richtigen Test zur Diagnose auszuwählen und diejenigen Parameter abzuleiten, die Voraussetzung sind, um die individuelle Therapie des Patienten festzulegen. Die kardiovaskuläre Magnetresonanztomographie (CMR) ist ein solches Verfahren, welches das Spektrum der kardiovaskulären Diagnostik, ausgehend von vormals nur echokardiographischen Methoden, erheblich erweitert hat. Die Möglichkeit der umfassenden Gewebecharakterisierung ist derzeit ein Alleinstellungsmerkmal der CMR und beeinflusst zahlreiche Therapieentscheidungen einschließlich der Vitalitäts-und Ischämiediagnostik bei koronarer Herzerkrankung (KHK), der Indikationsstellung für einen implantierbaren Kardioverter-Defibrillator (ICD), der Kardiomyopathiediagnostik und der Planung von Interventionen bei strukturellen Herzerkrankungen als auch großen Gefäßen. Um den wachsenden Anforderungen an den Weiterbildungskandidaten gerecht zu werden, bietet die Deutsche Gesellschaft für Kardiologie (DGK) auf der einen Seite ein Zertifizierungskonzept für Kardiologen in CMR an und begrüßt auf der anderen Seite die erfolgte Aufnahme der CMR in die Weiterbildungskataloge der Landesärztekammern, in denen die CMR sowohl für Fachärzte für Innere Medizin/ Kardiologie als auch als eigenständige Zusatzweiterbildung "Kardiale Magnetresonanztomographie" bereits seit Längerem aufgenommen wurde. Viele der Innovationen, die die CMR während der letzten fast 3 Jahrzehnte vorangetrieben haben, haben ihren Ursprung in der Kardiologie und sind maßgeblich auch durch dieses Fach in der klinischen Routine etabliert worden. Hier [4] . Der Rolle der CMR in der kardiovaskulären Diagnostik entsprechend, wird das Verfahren seit Jahren von zahlreichen Kardiologen im klinischen Alltag durchgeführt. Die Bundesärztekammer hat dem Rechnung getragen und die Zusatzweiterbildung "Kardiale Magnetresonanztomographie" in die (Muster-)Weiterbildungsordnung aufgenommen. Diese Vorlage wurde von den meisten Landesärztekammern in die gängige Praxis übernommen [6] . Die Hier sehen wir ein wichtiges Qualitätsmerkmal der Kardiologen, welche auf diese Weise profund ausgebildet sind, die Befunde der CMR nicht nur zu erkennen, sondern auch im Kontext der Grunderkrankung und möglicher Therapien einzuordnen -ein Alleinstellungsmerkmal der klinisch den Patienten direkt betreuenden Disziplin. In der Weiterbildungsordnung der Radiologie ist eine klinische Ausbildung nur noch fakultativ gegeben, sodass die meisten radiologischen Kollegen keinerlei klinische Erfahrung mit Herzerkrankungen haben, was in der Vielzahl der Fälle dazu führt, dass rein deskriptive Befunde ohne klinischen Bezug produziert werden. Darin liegen 2 wesentliche Gefahren, zum einen können harmlose Befunde zu einer Überinterpretation der klinischen Relevanz führen, zum anderen liegt darin die Gefahr unnötiger Folgeuntersuchungen mit der Folge potenzieller Risiken für den Patienten und insbesondere erhöhter Kosten. Dies gilt gleichermaßen für kardiologische Befunde wie auch zufällige Nebenbefunde [10] . Die Zertifizierung der DGK setzt den Facharztstatus voraus. Das bedeutet, dass ein Kardiologe, der die Zusatzqualifikation erhält, bereits breite Erfahrung auch mit alternativen Untersuchungsverfahren (Echokardiographie, invasive Diagnostik [Herzkatheter], kardiovaskuläre Computertomographie) hat. Insbesondere die Ausbildung in der Echokardiographie hilft, die CMR zu verstehen und zu stratifizieren. Ein Mismatch computergenerierter Funktionsanalysen und der visuellen Funktion wird sofort offenkundig. Auch aktuell propagierte AI-gestützte Auswertungen bildgebender Verfahren werden die Befundung sicher erleichtern, jedoch nicht die Erfahrungswerte und Beurteilung für den Patienten ersetzen können [11] . So ist die Ausbildung im Herzkatheterlabor eine wichtige Voraussetzung, um Perfusionsstudien zu beurteilen und in der Vitalitätsdiagnostik auch zu erkennen, welche Myokardsegmente welchem Versorgungsgebiet zuzuordnen sind. So kann ein Kardiologe z. B. über die Aussage "Vitalität" in der inferioren Wand hinausgehen und erkennen, ob eine Revaskularisierung der rechten Koronararterie (RCA) Sinn macht oder nicht. Neben der klinischen Orientierung ist die Erfahrung im Katheterlabor auch in anderer Hinsicht wichtig. Hier hat der Kardiologe gelernt, mit den Risiken ionisierender Strahlung umzugehen und das ALARA("As Low As Reasonably Achievable")-Prinzip anzuwenden; ein wichtiges und auch qualitätsgesichertes Training, um zwischen Risiken und Nutzen des Verfahrens abzuwägen. Zusätzlich ist eine der Voraussetzungen auch das Vorliegen einer Sachund Fachkunde im Bereich Röntgen, insbesondere im Katheterlabor oder Hybrid-OP, welche alle klinisch tätigen Kardiologen durch die zuständigen Landesärztekammern nachweisen können. Die Deutsche Röntgengesellschaft (DRG) weist in einem aktuellen Positionspapier auf den richtigen Umgang mit aktiven und passiven Implantaten hin [12] . Gerade das ist eine Kernkompetenz des Facharztes für Innere Medizin und Kardiologie, der nicht nur die Notwendigkeit einer speziellen Programmierung von Schrittmacher-und Defibrillatoraggregaten erkennt, sondern diese auch selbst durchführen kann. Unter Federführung der DGK sind zu dieser komplexen Thematik 2 Publikationen entstanden, die dem Kliniker einen Leitfaden an die Hand geben [13, 14] . Eine mindestens 6-monatige Ausbildung in Intensivmedizin ist integraler Bestandteil der kardiologischen Facharztausbildung. Ein Kardiologe ist daher mit möglichen pharmakologischen Nebenwirkungen der applizierten Gadoliniumchelate oder Vasodilatatoren im Rahmen der CMR-Untersuchung vertraut und kann betroffene Patienten umgehend versorgen. [12] . Die Etablierung der Qualifizierungsstufen der DRG (Q1-Q3) macht nur deutlich, dass sehr wohl auch aufseiten der radiologischen Kollegen erkannt wurde, dass die Facharztausbildung allein nicht in der Lage ist, das notwendige Wissen für Indikationsstellung/Durchführung und Auswertung von CMR-Untersuchungen ausreichend abzubilden. Laut der offiziellen Zahlen haben sich bisher von den radiologischen Kollegen jedoch erst ca. 10% zusätzlich qualifiziert [15] . Dies spiegelt ggf. auch die Unsicherheit/fehlende Weiter-/ Fortbildung hinsichtlich der im Vergleich zu MRT-Untersuchungen von Extremitäten deutlich komplexeren Befundung wider. Daher findet sich auch in vielen Empfehlungen der DRG zur Durchführung/ Befundung von CMR-Untersuchungen der Hinweis auf die enge Kooperation und Abstimmung mit kardiologischen oder kinderkardiologischen Kollegen [16, 17] . Zusätzlich haben die Komplexität der Krankheitsbilder und deren Therapiemöglichkeiten innerhalb der Kardiologie in den letzten Jahren erheblich zugenommen, sodass am Beispiel der strukturellen Herz-erkrankungen und damit einhergehender Diagnostik, Planung der Prozeduren sowie diagnostischer Therapiekontrolle exemplarisch dargestellt werden kann, welche Expertise vorhanden sein muss, damit kardiologische Patienten optimal und entsprechend den heutigen Möglichkeiten/Kenntnisstand versorgt werden können [18] . Ein Abschnitt der Muster-Weiterbildungsordnung "kardiale Magnetresonanztomographie" widmet sich ausdrücklich dem strahlenbiologischen Schutz bei Anwendung nicht ionisierender Strahlung inklusive der Vermittlung von technischen Möglichkeiten, die sog. spezifische Absorptionsrate zu vermindern. In diesem Zusammenhang wird ausdrücklich auch auf das Prüfen alternativer diagnostischer Verfahren hingewiesen, gerade hier liegt eine der Stärken der Kardiologen, die selbst im Rahmen der Facharztausbildung in alternativen Techniken ausgebildet wurden, beispielsweise der Stressechokardiographie zur Frage der Ischämiediagnostik. Der zweite Abschnitt der Zusatz-Weiterbildung "Kardiale Magnetresonanztomographie" fokussiert auf alle Aspekte der MR-Technik. Dies soll sicherstellen, dass Kardiologen auch in der Planung und Durchführung der Untersuchung geübt sind. Hier sei noch mal auf die Vermeidung von Artefakten hingewiesen sowie die Sicherheitsmaßnahmen im Scannerraum und in der Auswahl der Scanparameter. Der dritte Abschnitt der Zusatz-Weiterbildung "Kardiale Magnetresonanztomographie" nimmt Bezug auf die Sicherheit und die möglichen Komplikationen in Zusammenhang mit Gadolinium und Pharmaka zur Perfusions-und Ischämiediagnostik, beides aufgrund der notfall-und intensivmedizinischen Erfahrung ohnehin Kernkompetenz der Kardiologen. Erst der vierte Abschnitt definiert die Anforderungen an die Befundung und beinhaltet auch das Wissen um inzidentelle Befunde. Im klinischen Alltag ist für die Abschätzung des individuell am besten geeigneten Tests das Wissen um die Vortestwahrscheinlichkeit einer Erkrankung wichtig. Dies erfolgt Der Kardiologe 5 im Idealfall basierend auf der klinisch kardiologischen Anamnese sowie vorherigen Untersuchungsergebnissen des Patienten. Um eine größtmögliche Sicherheit für den kardiovaskulären Patienten zu gewährleisten, gehören dazu auch die Wertung der Laborwerte, vorheriger Tests sowie die Einschätzung des Erfolgs bisheriger kardiologischer Therapien. Dies ist -auch im Hinblick auf die sich schnell ändernden internationalen Empfehlungen und auch auf das Angebot der konservativen als auch interventionellen Therapie -fundiert nur mit dem entsprechenden Fachwissen möglich. Insbesondere die Einschätzung früherer Interventionen sowie der zu erwartende Nutzen für den Patienten durch eine CMR sind hier von Relevanz. Neben der klinischen Evaluation des Patienten, dem kritischen Review der aktuellen Literatur sowie der Leitlinien ist auch das Ziel einer CMR, die Optimierung/Änderung der Therapie und/oder Verbesserung der Prognose als auch der Lebensqualität des Patienten zu erreichen. Um dies zu gewährleisten, ist ein fundiertes kardiologisches Fachwissen zusammen mit einer curricularen Weiterbildung im Bereich CMR im Sinne der optimalen Patientenversorgung essenziell. International steht daher nicht primär der initiale Facharzt im Fokus, sondern die ausgewiesene/zertifizierte Expertise zur Durchführung einer CMR. Ist z. B. bei einer gegebenen klinischen Indikation die Wahl der Untersuchungsmodalität zu hinterfragen, kann dies innerhalb von kardiologisch versierten Fachärzten diskutiert und im Sinne des Patienten die passende Modalität gewählt werden. Für die Diagnostik ist für die CMR nicht nur die Qualität des EKG wichtig zur Akquise aussagekräftiger Bilddaten, sondern auch die Erkennung von Herzrhythmusstörungen vor der CMR-Untersuchung und insbesondere auch während der Durchführung von Stress-MRT-Untersuchungen. Beides ist essenzieller Bestandteil einer kardiologischen Weiterbildung inklusive der Programmierung von Schrittmacher und ICD/CRT-Devices, die mittlerweile schon seit vielen Jahren auch unter den entsprechenden Bedingungen [13, 14] keine absolute Kontraindikation mehr für eine CMR-Untersuchung darstellen. Die Gabe von gadoliniumhaltigen Kontrastmitteln wird derzeit in Studien [19] untersucht und zum Wohle des Patienten der Gebrauch auch deutlich reduziert, bzw. es werden neue Verfahren erprobt, evtl. ganz auf Kontrastmittel sowie ggf. auch auf Stress-induzierende Medikamente zu verzichten [20] . Dies setzt eine sehr gute Kenntnis der Pathophysiologie kardiologischer Erkrankungen voraus. Der Schutz der Patienten setzt jedoch schon bei der Wahl des angemessenen Untersuchungsverfahrens ein. In der aktuellen (Muster)-Weiterbildungsordnung für den Facharzt für Innere Medizin und Kardiologie und ebenso im Curriculum Kardiologie der DGK ist daher die CMR fester Bestandteil der Weiterbildung, um auch gegenüber den anderen bildgebenden Verfahren in der Kardiologie den optimalen Test festzulegen; auch um für den Patienten unnötige Untersuchungen zu vermeiden und um damit Ressourcen zu schonen. Zudem wird in der Kardiologie besonderer Wert auf eine zeitnahe Befundung gelegt. In der Kardiologie ist es guter Standard, Echokardiographie-, Herzkatheter-, Computertomographie-und auch CMR-Befunde unmittelbar nach der Beendigung der Untersuchung anzufertigen, was eine rasche Therapieplanung in der Kardiologie garantiert und damit Ressourcen im Gesundheitswesen schont. Darüber hinaus haben sich im Gegensatz zu anderen Fachgebieten in der Kardiologie in den letzten Jahren mehr als 10 % aller Fachärzte zusätzlich zu ihrer Weiterbildung entsprechend der (Muster-)Weiterbildungsordnung durch eine curriculare Weiterbildung der DGK zertifizieren lassen. Im Bereich der CMR stehen zudem in Deutschland 53 zertifizierte Stätten zur Verfügung, in denen die CMR Untersuchungen nach den Standards der DGK durchgeführt werden und Kardiologen gemäß dem DGK Curriculum "Kardiale Magnetresonanztomographie (CMR)" ausgebildet werden [4, 21] . Im Folgenden sollen wesentliche Innovationen der letzten Jahre im Bereich der MRT in der Kardiologie kurz dargestellt werden. Exemplarisch soll der wissenschaftliche Beitrag der Kardiologie in den Bereichen Ischämiediagnostik, Gewebe-charakterisierung, Wandbewegungsanalyse, Echtzeit Belastungs-MRT, myokardiale Energetik, Plaque-Imaging, 4-D-Fluss und interventionelle MRT Berücksichtigung finden. Neben der Dobutamin-Stress-MRT zur Diagnostik der Vitalität [22] und Ischämie [23] hat sich v. a. die Adenosin-Stress-MRT zur Ischämiediagnostik durchgesetzt [24] . In diesem Bereich haben neben der Feststellung der exzellenten diagnostischen Genauigkeit [25] die prospektiven randomisierten Studien zum Vergleich mit der Myokardszintigraphie [26] [27] [28] und kürzlich mit der invasiven FFR [29] die Einordnung dieses Verfahrens als Klasse-I-Indikation in den europäischen Leitlinien erlaubt [30] . Wesentliche Weiterentwicklung in diesem Gebiet stellt die Entwicklung der quantitativen Verfahren dar, die es erlauben, die Myokardperfusion in ml/min/ Gramm Myokard zu beschreiben und nicht mehr als (visuell) qualitativ geringer perfundierte Bereiche [31] . Darüber hinaus gelingt durch künstliche Intelligenz verstärkten Analyseverfahren eine sehr genaue Abschätzung der Prognose, basierend auf den quantitativen Messwerten [32] . Ein wesentlicher Teil der Innovation im Bereich der CMR ist der Übergang der qualitativen Beurteilung von Änderungen der Gewebebeschaffenheit hin zur vollen quantitativen Messung und Detektion bereits kleiner Veränderungen [33] . Diese Techniken basieren auf den absoluten T1-und T2-Zeiten und erlauben eine sehr genaue Beurteilung von Herzmuskelentzündungen [34] und Kardiomyopathien [35] [36] [37] [38] . Die SCMR gibt auch hier klare Empfehlungen zur Durchführung, Interpretation und Befundung [39] . Darüber hinaus erlaubt die CMR ebenfalls eine sehr genaue Abschätzung der Funktion, des Gewebeschadens und der Prognose nach akutem Myokardinfarkt [40] . Mittels T1-und T2-gewichteter Sequenzen gelingt die Quantifizierung der "area at risk" und des "myocardial salvage" des durch Intervention geretteten Myokards [41] . Zusätzlich erlaubt die CMR eine genaue Einord-nungvonischämischenKardiomyopathien und erleichtert das klinische Management hinsichtlich Therapiesteuerung und Intervention [42, 43] . Die CMR ist der Referenzstandard für die Bestimmung der myokardialen Volumina und der daraus abgeleiteten systolischen Funktion [44] . Neben der Bestimmung der Volumina-basierten Funktion erlauben Sequenz-und SSFP-basierte Verfahren eine sehr genaue Quantifizierung mittels Deformationsanalyse [45] . Bei den sequenzbasierten Verfahren hat sich v. a. das sog. Fast-SENC-Verfahren [46] und bei den SSFP-basierten das sog. "feature" oder "tissue tracking" durchgesetzt [47] . Vorteil ist hier die Möglichkeit neben der Quantifizierung der Ventrikelfunktion die Eruierung der Vorhoffunktion, die z. B. nach akutem Myokardinfarkt einen zusätzlichen diagnostischen und prognostischen Nutzen gezeigt hat [48] [49] [50] . Eine weitere innovative Anwendung der CMR ist die Untersuchung in Echtzeit unter physiologischer Belastung. Ursprünglich für kinderkardiologische Indikationen entwickelt [51] , stellt die Echtzeit-Belastungs-MRT v. a. für Patienten mit diastolischer Herzinsuffizienz und erhaltener systolischer Funktion ein neues attraktives nichtinvasives Untersuchungsverfahren mit hoher diagnostischer Genauigkeit dar [52] . MRT-basierte Untersuchungen des Energiestoffwechsels und der biologischen Aktivität stellen eine wesentliche Erweiterung der Indikationen der CMR dar. Die Spektroskopie zur Diagnostik der myokardialen Energetik erlaubt dedizierte Beurteilung der Metabolik bei der Herzinsuffizienz und anderen kardiovaskulären Erkrankungen [53, 54] . Darüber hinaus ermöglichen unterschiedliche MRT-Techniken neben der Visualisierung der Koronaranatomie [55] die Darstellung intrakoronarer Thromben [56] oder vulnerabler koronarer Plaques [57] . Auch mittels 4-D-Flussmessungen können myokardiale Energetik, Shunt-Vitien und Herzklappenfehler beurteilt werden [58] . Ein weiterer Bereich der MRT-Innovati-onistdieinterventionelleMRT, welcheeine strahlenfreie Alternative zur Herzkatheteruntersuchung darstellt [59] , MRT-gesteuerte gezielte Myokardbiopsien erlaubt [60] und in der MRT-basierten elektrophysiologischen Ablation ihre Anwendung findet [61] . Abschließend haben diese maßgeblich durch die Kardiologie beförderten Innovationen ihre sinnvolle Anwendung im Bereich der myokardialen Mitbeteiligung im Rahmen der SARS-CoV-2-Infektion gefunden und viel zum Verständnis der Pathomechanismen der globalen Pandemie beigetragen [62] [63] [64] [65] . Aus Sicht der DGK ist es essenziell, Kompetenzlevel zu definieren, die das sichere Durchführen der Untersuchung inklusive der Versorgung von Komplikationen und eine Einbettung der gewonnenen Informationen in das klinische Management erlauben. Das Gebiet der CMR involviert unterschiedliche Fachrichtungen einschließlich Kinderkardiologie, Radiologie und Kardiologie. Die Expertise des kardiovaskulären Bildgebers steht aus Sicht der DGK im Vordergrund, und hier müssen dringend fachübergreifendeMindestanforderungen definiert werden, um eine bestmögliche, ressourcenschonende und für den Patienten maximal sichere CMR-Untersuchung zu gewährleisten. Ein Beispiel, wie dieses sinnvoll gelebt werden kann, stellt aus unserer Sicht die Weiterbildung im Bereich der kardiovaskulären Computertomographie (CT) der Society of Cardiovascular Computed Tomography (SCCT) dar. In dieser wird explizit für die auszubildenden Radiologenund Kardiologeneineindividuelle Weiterbildung definiert. Damit wird sichergestellt, dass der kardiovaskuläre Bildgeber gleichermaßen über technische und klinische Kompetenzen verfügt [66] . Aus Sicht der DGK ergeben sich folgende Anforderungen an den kardiovaskulären Bildgeber, die exemplarisch für das Gebiet der CMR dargestellt sind: Representation of cardiovascular magnetic resonance in the AHA/ACC guidelines Role of cardiovascular magnetic resonance in the guidelines of the European Society of Cardiology Guidelines for training in cardiovascular magnetic resonance (CMR) Standardized image interpretation and post-processing in cardiovascular magnetic resonance-2020 update Standardized cardiovascularmagneticresonanceimaging(CMR) protocols: 2020 update Society for Cardiovascular Magnetic Resonance guidelines for reporting cardiovascular magnetic resonance examinations Fully automated cardiac assessment for diagnostic and prognostic stratification following myocardial infarction Statement of the German Roentgen Society, German Society of Neuroradiology, and Society of German-speaking Pediatric Radiologists on Requirements for the Performance and Reporting of MR Imaging Examinations Outside of Radiology Sicherheit von nicht-aktiven kardiovaskulären Implantaten bei MRT-Untersuchungen -Update 2021 Empfehlungen zu kardialen MRT-Untersuchungen bei Patienten mit Herzschrittmachern und implantierbaren Kardioverter-Defibrillatoren Bundesärztekammer mit Anzahl der radiologischen und kard Konsensusempfehlungen der DRG/DGK/DGPK zum Einsatz der Herzbildgebung mit Computertomographie und MR imaging in patients with cardiac pacemakers and implantable cardioverter defibrillators The structural heart disease interventional imager rationale, skills and training: a position paper of the European Association of Cardiovascular Imaging Gadobutrol-enhanced cardiac magnetic resonanceimagingfordetectionofcoronaryartery disease Hyperventilation/breath-hold maneuver to detect myocardial Ischemia by strain-encoded CMR: diagnostic accuracy of a needle-free stress protocol Addendum zum "Curriculum Kardiale Magnetresonanztomographie (CMR) Magnetic resonance low-dose dobutamine test is superior to SCARquantificationforthepredictionoffunctional recovery Noninvasive diagnosis of ischemia-induced wall motion abnormalities with the use of highdose dobutamine stress MRI: comparison with dobutamine stress echocardiography Noninvasive detection of myocardial ischemia from perfusion reserve based on cardiovascular magnetic resonance Direct comparison of cardiac magnetic resonance and multidetector computed tomography stressrest perfusion imaging for detection of coronary artery disease MR-IMPACT: comparison of perfusioncardiac magnetic resonance with single-photon emission computed tomography for the detection of coronary artery disease in a multicentre, multivendor, randomized trial MR-IMPACT II: Magnetic Resonance Imaging for Myocardial Perfusion Assessment in Coronary artery disease Trial: perfusion-cardiac magnetic resonance vs. single-photon emission computed tomography for the detection of coronary artery disease: a comparative multicentre, multivendor trial Cardiovascular magnetic resonance and singlephoton emission computed tomography for diagnosis of coronary heart disease (CE-MARC): a prospective trial Magnetic resonance perfusion or fractional flow reserve in coronary disease ESC Guidelines for the diagnosis and management of chronic coronary syndromes: the Task Force for the diagnosis and management of chronic coronary syndromes of the European Society of Cardiology (ESC) Quantification of absolute myocardial perfusion in patients with coronary artery disease The prognostic significance of quantitative myocardial perfusion Modified Look-Locker inversion recovery (MOLLI) for high-resolution T1 mapping of the heart Cardiovascular magnetic resonance in nonischemic myocardial inflammation: expert recommendations Native T1 and extracellular volume in transthyretin amyloidosis Left ventricular hypertrophy revisited Proposed stages of myocardial phenotype development in Fabry disease Extracellular myocardial volume in patients with aortic stenosis Clinical recommendations for cardiovascular magnetic resonance mapping of T1, T2, T2* and extracellularvolume:aconsensusstatementbythe Society for Cardiovascular Magnetic Resonance (SCMR) endorsed by the European Association for Cardiovascular Imaging (EACVI) Use of cardiovascular magnetic resonance imaging in acute coronary syndromes Comprehensive prognosis assessment by CMR imaging after ST-segment elevation myocardial infarction Imaging in the management of ischemic cardiomyopathy: special focus on magnetic resonance Prognostic value of myocardial infarct size and contractile reserve using magnetic resonance imaging Comparison of interstudy reproducibility of cardiovascular magnetic resonance with twodimensional echocardiography in normal subjects and in patients with heart failure or left ventricular hypertrophy Head-to-head comparison of cardiovascular MR feature tracking cine versus acquisition-based deformation strain imaging using myocardial tagging and strain encoding Strainencoded cardiac magnetic resonance imaging: a new approach for fast estimation of left ventricular function Cardiovascular magnetic resonance myocardial feature tracking: concepts and clinical applications Cardiac magnetic resonance myocardial feature tracking for optimized prediction of cardiovascular events following myocardial infarction Left atrial function with MRI enables prediction of cardiovascular events after myocardial infarction: insights from the AIDA STEMI and TATORT NSTEMI trials Quantification of left atrial strain and strain rate using Cardiovascular Magnetic Resonance myocardial feature tracking: a feasibility study Feasibility and reproducibility of biventricular volumetric assessment of cardiac function during exercise using real-time radial k-t SENSE magnetic resonance imaging Exercise stress real-time cardiac magnetic resonance imaging for noninvasive characterization of heart failurewithpreservedejectionfraction Comprehensive cardiac magnetic resonance imaging and spectroscopy reveal a high burden of myocardial disease in HIV patients 31P magnetic resonance spectroscopy in dilated cardiomyopathy and coronary artery disease. Altered cardiac high-energy phosphate metabolism in heart failure Coronary magneticresonanceangiographyforthedetection of coronary stenoses Detection of intracoronary thrombus by magnetic resonance imaging in patients with acute myocardial infarction Novel approach for in vivo detection of vulnerable coronary plaques using molecular 3-T CMR imaging with an albumin-binding probe Impact of sequence type and field strength (1.5, 3, and 7T) on 4D flow MRI hemodynamic aortic parameters in healthy volunteers Cardiac catheterisation guided by MRI in children and adults with congenital heart disease Real-time magnetic resonance imaging guidance improves the diagnostic yield of endomyocardial biopsy Feasibility of real-time magnetic resonance imaging-guided electrophysiology studies in humans Patterns of myocardial injury in recovered troponin-positive COVID-19 patients assessed by cardiovascular magnetic resonance Kardiale Magnetresonanztomografie: Referenz für die myokardiale Beteiligung bei COVID-19 Prospective case-control study of cardiovascular abnormalities 6 months following mild COVID-19 in healthcare workers Society for Cardiovascular Magnetic Resonance (SCMR) recommended CMR protocols for scanning patients with active or convalescent phase COVID-19 infection Abstract Competence and innovation in cardiovascular MRI: statement of the German Cardiac Society This statement of the German Cardiac Society (DGK) focusses on required cardiological competence levels in cardiovascular magnetic resonance imaging (CMR) and their impact on clinical management including diagnostics, procedural planning and treatment of patients in cardiology. There is plenty of both basic technical and clinical innovation based on research by German and European cardiologists with high clinical impact that have been included in national, European and international guidelines. This statement provides guidance on safe and competent performance of CMR examinations including the various applications. It also defines competence levels, which enable a high-quality execution of the examination and utilization of the derived information in the clinical arena. Magnetic resonance imaging · Innovation · Safety · Cardiovascular · Training 66. Choi AD, Thomas DM, Lee J, Abbara S, Cury RC, Leipsic JA, et al (2021)