key: cord-0078043-9ldh6d26 authors: Gaisser, Andrea; Eckford, Rachel D.; Arndt, Volker; Doege, Daniela; Kludt, Evelyn; Ubels, Jasper; Schlander, Michael; Weg-Remers, Susanne title: Fast zwei Jahre Coronapandemie aus der Perspektive von Krebsbetroffenen date: 2022-05-12 journal: Forum DOI: 10.1007/s12312-022-01092-6 sha: 7b9aceb71e723f07042187243bc05a0106e5ffec doc_id: 78043 cord_uid: 9ldh6d26 nan Im zweiten Pandemiewinter scheinen sich die Ereignisse des vorangegangenen Jahres zu wiederholen. Trotz Verfügbarkeit wirksamer Impfstoffe sind die Infektionszahlen höher denn je, erneut gerät die Intensivmedizin an Kapazitätsgrenzen. Den Krebsinformationsdienst des Deutschen Krebsforschungszentrums erreichten besonders im Frühjahr 2020 Tausende von Anfragen verunsicherter und besorgter Betroffener und Angehöriger. Es gab hier wie auch aus einem Monitoring bei 18 deutschen Comprehensive Cancer Centers Hinweise auf Einschränkungen in der onkologischen Versorgung. Ab Sommer 2020 ging deshalb eine Befragungsstudie gezielt den Auswirkungen der Pandemie für Krebsbetroffene nach. Krebskranke zählen zu den durch die Coronavirus-Erkrankung-2019 (COVID-19) besonders gefährdeten Gruppen mit deutlich erhöhtem Risiko für einen schweren Verlauf. Entsprechend war bei ihnen die Verunsicherung insbesondere in der ersten Zeit der Pandemie groß, wie die Anfragen an den Krebsinformationsdienst eindrucksvoll zeigten. Auch auf die onkologische Versorgung hatte die Fokussierung auf Corona und die "Reservierung" von Ressourcen für die Versorgung der schwer an COVID-19 Erkrankten Auswirkungen: Nicht dringend erforderliche Untersuchungen, teilweise auch Die tatsächlichen oder befürchteten Konsequenzen und Auswirkungen der Pandemie für Krebsbetroffene waren Thema einer Vielzahl von Anfragen an den Krebsinformationsdienst, die ab April 2020 ge-sondert dokumentiert wurden. Die Zahlen folgten dem Verlauf der Pandemie mit einer ersten Spitze während der ersten Welle, als die Unsicherheit noch besonders groß war, einem deutlichen Abebben im Sommer und erneutem Anstieg mit Beginn der zweiten Welle ab November 2020 und insbesondere mit dem angekündigten Beginn der Impfkampagne. Während zunächst besonders die Gefährdung von Krebspatienten durch COVID-19, das Leben mit Krebs in der Pandemie und psychosoziale Themen im Vordergrund standen, betrafen die Anfragen ab Dezember 2020, nach ersten Nachrichten über die bevorstehende Zulassung von Impfstoffen, zunehmend die Impfung gegen SARS- Mehr Wissen zu den in den beiden Studien untersuchten Aspekten kann spezifische Unterstützungsbedarfe von Krebspatientinnen und -patienten aufdecken und dazu beitragen, dass Menschen mit Krebs und anderen Erkrankungen auch in Zeiten wie der "Coronakrise" eine bedarfsgerechte, qualitativ hochwertige Versorgung erfahren. Krebsinformationsdienst, Deutsches Krebsforschungszentrum (DKFZ) Im Neuenheimer Feld 280, 69120 Heidelberg, Deutschland a.gaisser@dkfz.de Corona Task Force warnt weiterhin vor zu spät diagnostizierten Krebserkrankungen. Gemeinsame Pressemitteilung 14.05.2020 Versorgung von Krebspatienten: Corona-Effekt in der Onkologie Universitätskliniken fürchten Triage bei Krebspatienten TheCOVID-19pandemicand cancer patients in Germany: impact on treatment, follow-up care and psychological burden. Front Public Health März 2021: Forschungsvorhaben Deutsches Krebsforschungszentrum (2021) DKFZ startet Studie zu psychosozialen Belastungen von Krebspatienten während der Corona-Pandemie