key: cord-0691213-0g78rlkt authors: Strube-Lahmann, Sandra; Müller, Franziska; Liersch-Mazan, Daniela; Haink, Michele; Lahmann, Nils A. title: Beratungsbedarfe in der COVID-19 Pandemie date: 2021-09-22 journal: Pflege Z DOI: 10.1007/s41906-021-1131-6 sha: 2bf72f77f06313ec22c4f3b9ab011ebf0a891981 doc_id: 691213 cord_uid: 0g78rlkt Die Pflegeberatung ist ein fester Bestandteil in der Versorgung von pflegeempfangenden Menschen und deren Angehörigen in der eigenen Häuslichkeit. Durch sie soll dazu beigetragen werden, eine individuelle, bedarfsgerechte, angemessene und qualitativ hochwertige Pflege zu gewährleisten. Im Rahmen der COVID-19 Pandemie sind alle an der pflegerischen Versorgung Beteiligten vor besondere Herausforderungen gestellt worden. So mussten bestehende Versorgungsstrukturen umorganisiert oder reduziert werden, um mehr Möglichkeiten zur Versorgung von an COVID-19 erkrankten Menschen bereitstellen zu können. Der bereits bestehende Pflegenotstand verschärfte sich (Özlü 2020 (Özlü , Karagiannidis et al. 2020 An der Untersuchung haben insgesamt 274 Pflegeberatende teilgenommen. Angaben zu Alter, Geschlecht und Berufserfahrung als Pflegeberaterin oder Pflegeberater lagen von 267 Personen vor. Die meisten Teilnehmenden waren zwischen 50 und 59 Jahren (30,3%), gefolgt von den 40 bis 49-Jährigen (21%). Über eine mehr als zehnjährige Tätigkeit in der Pflegeberatung verfügten 33,6% der Teilnehmenden. Abbildung 1 zeigt die erhobenen Beratungsbedarfe der Pflegeempfangenden und deren Angehörigen/Betreuenden zu den Aspekten Terminvergabe, Impfung, Symptome, Test, Kostenübernahme und Schutzmaßnahmen. Der größte Bedarf lag bei den Themen Impfungen und Terminvergaben. So gaben 50% bzw. 44,1% der Pflegeberatenden an, dass an Sie häufig bis sehr häufig Fragen zu Impfungen gegen COVID-19 und entsprechenden Terminvergaben herangetragen wurden. Mehr als die Hälfte der Teilnehmenden (68,6%) meldete einen mittleren bis sehr häufigen Beratungsbedarf zum Thema Schutzmaßnahmen zurück. Zu Symptomen, die in Zusammenhang mit COVID-19 stehen, zeigte sich, dass Pflegeberatende hierzu eher sehr selten (34,7%) bzw. selten (29,6%) um Auskunft gebeten wurden. Ähnliche Ergebnisse fielen in Bezug auf das Thema Kostenübernahme, zum Beispiel für Tests, auf. Im Rahmen der Untersuchung wurde deutlich, dass zu bestimmten Themen umfangreicher Beratungsbedarf bestand. So wurden Pflegeberatende häufiger zu den Themen Termine und Impfungen sowie Tests kontaktiert, was eher organisatorische Aspekte adressiert. Zu Symptomen der COVID-19 Erkrankung wurden sie hingegen deutlich weniger um Auskunft gebeten. Inwieweit dies damit zusammenhängt, dass Betroffene bereits über hinlängliche Informationen zum Thema verfügten oder Pflegeberatende diesbezüglich nicht erste Kontaktpersonen für Betroffene sind, kann nur vermutet werden. Eine fachliche medizinische Beratung im Rahmen der hausärztlichen Versorgung oder eine entsprechende Beratung durch Pflegefachpersonen können Pflegeberatende jedoch nicht ersetzen. Vielmehr sollen sie ergänzend dazu beitragen, eine individuelle, bedarfsgerechte und qualitätsgesicherte Versorgung Pflegeempfangender und deren Angehöriger zu unterstützen. Zusammenfassend zeigte sich, dass auch die Pflegeberatung eine wichtige Anlaufstelle rund um das Thema COVID-19 darstellt. Dabei scheinen Beratungsanliegen, die vorrangig organisatorische Aspekte/Themen adressieren, vordergründig. Medizinische Fragestellungen sind nachrangiger und werden vermutlich an anderer Stelle erfragt. a) Richtlinien des GKV-Spitzenverbandes zur einheitlichen Durchführung der Pflegeberatung nach § 7a SGB XI b) Schriftenreihe zur Weiterentwicklung der Pflegeversicherung -Evaluation der Pflegeberatung und Pflegeberatungsstrukturen gemäß § 7a Absatz 9 SGB XI. Bd Intensivpflege: Drohende Personalausfälle