key: cord-0740289-gmncl811 authors: Nikolka, Till; Boll, Christina title: Großelternbetreuung und COVID-19 date: 2020-12-26 journal: Wirtschaftsdienst DOI: 10.1007/s10273-020-2807-z sha: f054cc16a904588f0a831eec0999df7f32fac86a doc_id: 740289 cord_uid: gmncl811 nan Da Großelternbetreuung nur eine Kontaktquelle unter vielen ist, beziehen sich unsere untersuchungsleitenden Hypothesen auf die regelmäßige Großelternbetreuung und deren möglichen Bezug zu den Infektionsraten Älterer auf Kreisebene sowie auf eine Reihe konfundierender Faktoren dieses Zusammenhangs. Unser Untersuchungsansatz unterteilt sich demnach in zwei Bereiche, erstens die Erklärung der Nutzung von regelmäßiger Großelternbetreuung auf der Mikroebene und zweitens die Erklärung der Infektionsraten Älterer auf Kreisebene unter Einbindung der auf Kreisebene aggregierten Nutzung von regelmäßiger Großelternbetreuung. Untersuchungsstrang 1 sind die Hypothesen H1 und H2, Untersuchungsstrang 2 die Hypothesen H3 bis H9 zugeordnet. Zur Erklärung der Inanspruchnahme von regelmäßiger Großelternbetreuung auf der Haushaltsebene gehen wir davon aus, dass jene Merkmale des Haushaltskontextes die Wahrscheinlichkeit von Großelternbetreuung erhöhen, die mit knappen elterlichen Zeitressourcen (Erwerbstätigkeit, Alleinerziehende, keine Nutzung institutioneller Betreuung) sowie einem jüngsten Kind im Alter von drei bis fünf Jahren einhergehen (H1). Angelehnt an das der katholischen Soziallehre entstammende Prinzip der Subsidiarität, wonach die Familie als kleinste soziale Einheit ihre eigenen Angelegenheiten weitestgehend selbstbestimmt regeln sollte (Gundlach, 1964; Althammer, 2013) , erwarten wir, dass der Seit Beginn der COVID-19-Pandemie steht die Frage im Raum, inwieweit Generationenbeziehungen und insbesondere innerfamiliale Kontakte zwischen Großeltern und Enkeln die Infektionsrisiken der älteren Bevölkerung erhöhen könnten. Die Rolle innerfamilialer Kontakte für das Infektionsgeschehen wurde inzwischen in einer Reihe von Studien untersucht (Aparicio und Grossbard, 2020; Arpino et al., 2020; Balbo et al., 2020; Bayer und Kuhn, 2020) . Aufgrund der höheren Mortalitätsrate Älterer haben bereits frühe Studien auf regional unterschiedlich verteilte Risiken, z. B. bedingt durch die unterschiedliche Alterskomposition der Bevölkerung (Kashnitsky und Aburto, 2020) oder unterschiedlich ausgeprägte Generationenbeziehungen (Balbo et al., 2020) hingewiesen. Studien für die USA stellen einen positiven Zusammenhang zwischen der Häufi gkeit generationenübergreifender Koresidenz und coronabezogenen Todesfällen pro Kopf her (Aparicio und Grossbard, 2020 DJI-Kinderbetreuungsreport 2019. Inanspruchnahme und Bedarf aus Elternperspektive im Bundesländervergleich Intergenerational residence patterns and COVID-19 fatalities in the EU and the US, IZA Discussion Paper No clear association emerges between intergenerational relationships and COVID-19 fatality rates from macro-level analyses Methodenbericht -Kinderbetreuungsstudie 2017 und Zusatzuntersuchung‚ Pilotstudie: Räumliche Mobilität von Familien und Kindern in Zeiten der Digitalisierung The strength of family ties and COVID-19, Contexts Intergenerational ties and case fatality rates: a cross-country analysis Indikatoren und Karten zur Raum-und Stadtentwicklung (INKAR) Public health antibody screening indicates a six-fold higher SARS-CoV-2 exposure rate than reported cases in children COVID-19 in unequally ageing European regions Epidemiology and transmission dynamics of COVID-19 in two Indian states The engines of SARS-CoV-2 spread Fallzahlen in Deutschland Relational Mobility Predicts Faster Spread of COVID-19: A 39-Country Study