key: cord-0769460-41jhxc5a authors: Schellhaaß, A.; Pöselt, S.; Schwietring, J.; Horter, J.; Münzberg, M. title: Luftgebundene Intensivverlegung in Bauchlage bei COVID-19-ARDS date: 2020-11-06 journal: Notf Rett Med DOI: 10.1007/s10049-020-00798-1 sha: 973ccb77cd76553e9f5a30a3547f10f2cbbb8bfe doc_id: 769460 cord_uid: 41jhxc5a An EMS helicopter was scheduled to transport a woman with COVID-19 acute respiratory distress syndrome. However, the patient was found in prone position in the delivering hospital. After repositioning in the supine position, life-threatening hypoxemia occurred, so that the patient had to be returned to the prone position. After a structured decision making process, the patient could be transported with the helicopter without complications in prone position. Fortunately, the patient was stabilized in the further course of the disease and was transferred to a weaning facility breathing spontaneously with pressure support. Bei ARDS-Patienten ist die Bauchlagerung ein evidenzbasiertes Verfahren, um den pulmonalen Gasaustausch durch Veränderung des Ventilations-Perfusions-Verhältnisses, durch Homogenisierung der Atemgasverteilung und durch Reduktion minder-oder nichtbelüfteter Areale mit Vergrößerung des am Gasaustausch teilnehmenden Lungenvolumens signifikant zu verbessern [8] . In einer prospektiven, randomisierten Multicenterstudie konnte bei beatmeten Patienten mit moderatem oder schwerem ARDS ein signifikanter Überlebensvorteil für die Bauchlagerungsgruppe gezeigt werden [4] . Die aktuelle deutsche S3-Leitlinie empfiehlt bei Patienten mit ARDS und einem Oxygenierungsindex paO2/FIO2 <150 mm Hg die Bauchlage mit einem starken Empfehlungsgrad [1] . Dagegen gibt diese Leitlinie keine Hinweise, wie bei diesen Patienten in einer Transportsituation verfahren werden soll. Die Erfahrungen hierzu sind international gering und in der Literatur sind lediglich einzelne Fallberichte verfügbar [2, 3, 5] . Die S3-Leitlinie empfiehlt weiterhin den Einsatz der venovenösen ECMO bei Patienten mit schwerem ARDS nur als Rescue-Therapie bei therapierefraktärer Hypoxämie [1] . Grundsätzlich stehen extrakorporale Lungenersatzverfahren momentan nur in spezialisierten Zentren zur Verfügung. Da ein akutes Lungenversagen sehr rasch progredient verlaufen kann, ist eine frühzeitige Kontaktaufnahme mit einem ARDS-Zentrum wie im vorliegenden Fall sinnvoll, um den Einsatz eines extrakorporalen Lungenersatzverfahrens nicht zu spät in Erwägung zu ziehen. Es ist aus verschiedenen Gründen auch nicht immer möglich, eine ECMO-Therapie bereits im abgebenden Krankenhaus zu initiieren. Es müssen daher regelmäßig kritisch kranke ARDS-Patienten boden-und luftgebunden verlegt werden [6] . In der Literatur werden folgende Komplikationen durch die Bauchlagerung beschrieben: Gesichtsödeme, Druckulzera (Gesicht, Hornhaut, Becken, Knie, Tibiavorderkante), "Nichttoleranz" während Bauchlagerung (= Husten, Pressen, Beatmungsprobleme), Herzrhythmusstörungen, Mamillennekrosen, Tubus-oder Katheterdiskonnektionen oder -dislokationen, Abknickphänomene von Schläuchen an medizinischen Geräten und Leitungen, Nervenschäden [1, 8] . Es ist daher bei der Umlagerung auf eine gute Fixierung des Tubus und aller Zugänge und nach Umlagerung auf eine Druckentlastung exponierter Stellen mit wenig Unterhautfettgewebe sowie die Zugänglichkeit zu allen Schläuchen und Kathetern während des gesamten Transports zu achten [6, 8] . Offenes Abdomen, Wirbelsäuleninstabilität, erhöhter intrakranieller Druck, bedrohliche Herzrhythmusstörungen und manifester Schock stellen relative Kontraindikationen zur Bauchlagerung dar, von denen bei lebensbedrohlicher respiratorischer Insuffizienz im begründeten Einzelfall allerdings abgewichen werden kann und muss [1, 8] . In der vorliegenden Kasuistik konnte durch die ruhige und zielgerichtete Vorgehensweise des Teams ein qualitativ hochwertiger Patiententransport in Bauchlage trotz der ausgeprägten Herausforderungen einer komplexen Beatmungssituation bei einer adipösen COVID-19-Patientin mit erforderlichem Infektionsschutz komplikationsfrei gewährleistet werden. Die konsequente Umsetzung der Hygieneschutzvorgaben mit PSA-Anlage, Einsatz eines geeigneten Beatmungsfilters und Berücksichtigung der Ablaufprozeduren hat allzeit einen unmittelbaren Zugang zur Patientin gewährleistet. AWMF (2017) S3-Leitlinie Invasive Beatmung und Einsatz extrakorporaler Verfahren bei akuter respiratorischer Insuffizienz. AWMF Leitlinien-Register Transport of mechanically ventilated patients in the prone position ARDS with severe hypoxia-aeromedical transportation during prone ventilation Prone positioning in severe acute respiratory distress syndrome Transport of a prone position acute respiratory distress syndrome patient Decisionmaking tools for aeronautical teams: FOR-DEC and beyond Bauchlagerung bei Beatmung -Schritt für Schritt Air ambulance intensive care transport in prone position for COVID-19 ARDS Abstract An EMS helicopter was scheduled to transport a woman with COVID-19 acute respiratory distress syndrome. However, the patient was found in prone position in the delivering hospital. After repositioning in the supine position, life-threatening hypoxemia occurred, so that the patient had to be returned to the prone position. After a structured decision making process, the patient could be transported with the helicopter without complications in prone position. Fortunately, the patient was stabilized in the further course of the disease and was transferred to a weaning facility breathing spontaneously with pressure