key: cord-0903150-32e3cksj authors: Malle, Oliver; Dimai, Hans Peter title: Hüftfrakturinzidenz und Lockdown: Gibt es Zusammenhänge? date: 2022-03-28 journal: J DOI: 10.1007/s41970-022-00179-9 sha: 5ae974fc87dfef7396133bbb7694989c01ccd737 doc_id: 903150 cord_uid: 32e3cksj Social lockdown has been repeatedly imposed worldwide due to the coronavirus disease 2019 (COVID‐19). Resultant isolation with less physical activity and restricted health care access may have an impact on fracture incidences. Based on the data of the Austrian Workers’ Compensation Board (AUVA), which is the social insurance for the majority in Austria, hip fracture cases did not differ in the time period March 16th to May 31st 2020 (first lockdown period in Austria) compared to the same period of previous years (2016–2019). Stratified by sex and age group, a lower fracture rate was seen in women aged 50–69 years (p < 0.05) in 2020 compared to 2018. Um eine drohende Überlastung des Gesundheitssystems durch die COVID-19-Pandemie zu verhindern, musste die österreichische Regierung inzwischen schon mehrmalig einen Lockdown verhängen. Nachdem der erste Fall in Europa am 25. Januar 2020 beschrieben worden war und die Weltgesundheitsorganisation (WHO) am 11. März 2020 den COVID-19-Ausbruch zur Pandemie erklärt hatte, wurde der erste Lockdown in Österreich am 16 . März 2020 beschlossen und damit das öffentliche Leben komplett heruntergefahren. Diese Maßnahme blieb in vollem Ausmaß bis zum 31. Mai 2020 bestehen [1, 2] . Durch solche drastischen Maßnahmen sind Effekte auf das Gesundheitsverhalten zu erwarten. So konnten bereits zahlreiche negative Veränderungen gezeigt werden, die aus einer häuslichen Isolation resultieren, wie etwa ein Bewegungsmangel, ungesündere Ernährungsweise und Gewichtszunahme sowie vermehrter Tabak-und Alkoholkonsum [3] [4] [5] [6] [7] . Aus [10] , fanden französische Studien, welche ebenso Vergleiche mit dem Vorjahr herstellten, eine signifikante Reduktion von Hüftfrakturen um 11 % [11] . Letztere verifizierten interessanterweise die stärkste Reduktion traumatologischer Vorstellungen im Bereich der oberen Extremität (13,1 % vs. 30,8 %, p 0,0001), wobei der Anteil häuslicher Unfälle erwartungsgemäß massiv anstieg (66,5 % vs. 32,3 %, p 0,0001) [12] . Auch eine Studie aus Italien stellte eine signifikante Reduktion der Frakturrate im Vergleich zum Jahr zuvor fest [13] . Abb. 1 9 Frakturraten wöchentlicher Intervalle in den Jahren 2016-2020 Es wurde vermutet, dass aufgrund der Angst vor einem damals noch ziemlich unbekannten neuen Virus und der erhöhten Infektionsgefahr in Gesundheitseinrichtungen viele Menschen zögerten, ein Krankenhaus oder eine Notaufnahme aufzusuchen. Ambulanzen mehrerer Bereiche verifizierten im Zeitraum des Lockdowns ein signifikant reduziertes PatientInnenaufkommen, wobei diese Reduktion am deutlichsten in orthopädisch-traumatologischen Institutionen zu finden war [7] . Ferner konnte gezeigt werden, dass PatientInnen, die mit einer Fraktur in einer orthopädischtraumatologischen Ambulanz vorstellig wurden und durch das Screening positiv auf SARS-CoV-2 getestet wurden, eine erhöhte Mortalität aufwiesen [14, 15] . Bedauerlicherweise zeigten Daten auch bei negativem SARS-CoV-2-Ergebnis im Zeitraum des Lockdowns eine erhöhte Mortalität [9, 16] , sodass neben der Viruserkrankung per se weitere Faktoren mit negativem Einfluss auf das Outcome eine Rolle spielen müssen, wobei man in der Literatur erneut widersprüchli-che Ergebnisse findet. Während manche keine Veränderung der Versorgungsund Behandlungsqualität von Frakturen beschrieben [10, 17] , wiesen andere eine verlängerte Wartezeit zur operativen Versorgung nach [16] . Aufgrund der Forcierung einer möglichst frühzeitigen Entlassung sowohl von Arzt/Ärztin als auch PatientIn fand sich im Großteil der Studien eine signifikant reduzierte Krankenaufenthaltsdauer [7, 10] . Dieser Osteoporose · COVID-19 · Fraktur · Frakturhäufigkeit · Isolation Hip fracture incidence and lockdown: is there a connection? Abstract Social lockdown has been repeatedly imposed worldwide due to the coronavirus disease 2019 (COVID-19). Resultant isolation with less physical activity and restricted health care access may have an impact on fracture incidences. Based on the data of the Austrian Workers' Compensation Board (AUVA), which is the social insurance for the majority in Austria, hip fracture cases did not differ in the time period March 16th to May 31st 2020 (first lockdown period in Austria) compared to the same period of previous years (2016-2019). Stratified by sex and age group, a lower fracture rate was seen in women aged 50-69 years (p < 0.05) in 2020 compared to 2018. Osteoporosis · COVID-19 · Fracture · Fracture cases · Isolation tät internationaler Analysen ein. Durch die Quarantäne zwangsläufig reduzierte Outdooraktivitäten und sportliche Betätigungen könnten die gezeigte Tendenz zur Reduktion der Frakturrate in der jüngeren Altersgruppe erklären. Da der Großteil der Hüftfrakturen der älteren Generation im häuslichen Bereich auftritt [18] , hätte man andererseits bei dieser Population durch die häusliche Isolation eine erhöhte Frakturrate erwarten können, jedoch zeigten sich in den höheren Altersgruppen keine signifikanten Änderungen. Dass die reduzierte Frakturrate nur bei weiblichen Individuen zu finden war, könnte sich durch die niedrige Fallzahl bei ohnehin niedriger Hüftfrakturinzidenz in männlichen Individuen erklären. Vervollständigende Frakturdaten der inzwischen schon mehrmalig verhängten Lockdowns in Österreich sind bald verfügbar und könnten besseren Aufschluss über die SARS-CoV-2 and Europe: timing of containment measures for outbreak control Sanchis-Gomar F (2020) Health risks and potential remedies during prolongedlockdownsforcoronavirusdisease2019 (COVID-19) COVID-19 related school closings and risk of weight gain among children Nutritional recommendations for CoVID19 quarantine Will changes in alcohol and tobacco use be seen during the COVID-19 lockdown The evolving COVID-19 effect on hip fracture patients Incidentally diagnosed COVID-19 in-fection in trauma patients; a clinical experience Association of new Coronavirus disease with fragility hip and lower limb fractures in elderly patients The effect of the COVID-19 lockdown on the epidemiology of hip fractures in the elderly: a multicentre cohort study Analysis of hip fractures in France during the first COVID-19 lockdown in spring 2020 Impact of the COronaVIrus disease 2019 lockdown on hand and upper limb emergencies: experience of a referred university trauma hand centre in paris, France The epidemiology of proximal femur fractures during COVID-19 emergency in Italy: a multicentric study Are hospitals safe? A prospective study on SARS-coV-2 prevalence and outcome on surgical fracture patients: a closer look at hip fracture patients Hip Fracture in the Elderly-Institutional Register] Study Group (2020) Prolonged social lockdown during COVID-19 pandemic and hip fracture epidemiology Characteristics and clinical outcomes of hip fracture patients during the first lockdown of COVID-19, lessons learnt: a retrospective cohort analysis Hip fractures during the COVID-19 pandemic: demographics, treatment pathway, and outcomes Type of fall and risk of hip and wrist fractures: the study of osteoporotic fractures. The Study of Osteoporotic Fractures Research Group Der Verlag bleibt in Hinblick auf geografische Zuordnungen und Gebietsbezeichnungen in veröffentlichten Karten und Institutsadressen neutral