key: cord-0918380-wmsx2ynt authors: nan title: Mitteilungen der DGU date: 2020-06-09 journal: Urologe A DOI: 10.1007/s00120-020-01242-5 sha: bf387126fb0fea815a922f903ef4dbaca1b9f87e doc_id: 918380 cord_uid: wmsx2ynt nan Zum 01.06.2020 hat Dr. Holger Borchers seine Tätigkeit als medizinischer Geschäftsführer der DGU aufgenommen. Der 57-jährige Facharzt für Urologe war langjährig an der urologischen Universitätsklinik Aachen tätig und ist wissenschaftlich u. a. durch einen DFG -finanzierten Forschungsaufenthalt an der UC Davis ausgewiesen, zuletzt war er in der medizintechnischen Industrie tätig. Dr. Borchers hat seinen Dienstsitz in der DGU -Geschäftsstelle in Berlin. Er wird die Koordination der medizinischwissenschaftlichen Aktivitäten der Gesellschaft übernehmen, Stellungnahmen für die diversen Institutionen des Gesundheitswesens verfassen und Projekte wie z. B. Zweitmeinungsportale, DGU-Weiterbildungscurriculum, Zertifizierung und Online -Fortbildung weiterentwickeln. Mit seiner Bestellung wird dem kontinuierlichen Wachstum der DGU und den zunehmenden Aufgaben und Aktivitäten Rechnung getragen. Er wird gleichberechtigt mit unserem langjährigen Geschäftsführer Frank Petersilie tätig sein. Das Doppelmodell mit juristisch -administrativem und medizinischem Geschäftsführer hat sich auch bei anderen Fachgesellschaften bereits sehr gut bewährt. Der Vorstand und die Mitarbeiter der DGU freuen sich auf die Zusammenarbeit. fanten. Das möge bitte weiterhin so bleiben: "Denen, die die Ruhe pflegen, kommt der Weißbach ungelegen." (Wilhelm Busch -fast) Dein Weggefährte Rolf Harzmann, vormals Direktor der Urologischen Klinik in Augsburg, ist hier berufen, unsere Aussagen zur Person substantiell und ernsthafter zu erweitern -beginnend mit einem Zitat von Curt Goetz, das zweifelsfrei auch von Dir stammen könnte: "Das Denken ist allen Menschen erlaubt, doch vielen bleibt es erspart." Es war und ist Lothar Weißbach immer gegeben, jeweils auch nur das kleinste Haar in der Suppe von Vorträgen und Publikationen zu identifizieren und dann auch knapp, knackig bzw. kompromisslos zu benennen. Das galt und gilt insbesondere dann, wenn er mentalen Verwahrlosungs-Tendenzen auf die Spur gekommen ist: "Ein Professor ist ein Herr, der anderer Ansicht ist." (August Bier) Falls aber eine mündliche oder schriftliche Präsentation formal, also auch von der Didaktik her, gelungen war, bewies er ein schon früher seltenes Talent: Er applaudierte als erster oder einziger und ließ den Referenten/Autor damit frei von Neid bzw. Missgunst wissen, dass er ihm imponiert habe. Neid, Gier und Opportunismus -diese typischen Zeit-Geist-Verwerfungen-sind ihm lebenslang wesensfremd geblieben, niemals aber der ihm offensichtlich genetisch zugewiesene Idealismus. Kurzum: Typen wie er -Gegner aller selbstgewissen Dampfplauderer, der Eindrucksmediziner und selbstverliebten Erhabenheits-Rhetoriker bzw. Eitelkeits-Extremisten -sind möglicherweise weltweit, ganz sicher aber in der deutschen Urologie, vom Aussterben bedroht. Bei all' dem ist ihm stets bewusst gewesen: "Wer ohne Not die Wahrheit sagt, verdient keine Schonung" (Karl Kraus). Zwangsläufige Konsequenz: er avancierte zum Lieblingsfeind der situations-elastisch Angepassten, an dem man möglichst subtil Rache zu nehmen habe, und hat das lebenslang -mehrheitlich anonym bzw. aus voller Deckung heraus -zu spüren bekommen. Als Preuße durch und durch wird er den Landesfarben Schwarz-Weiß dadurch gerecht, dass er Klartext vorlebt, jede nur denkbaren Graustufen -Radiologe hätte er somit niemals werden können -und Interpretations-Freiräume ebenso ablehnt wie unangebrachte Konjunktive und Komparative. Kein Wunder, dass er seit Studienzeiten treuer Anhänger von Preußen Münster ist, obwohl dieser Verein unbeirrt in der 3. Fußball-Bundeliga agiert -getreu seiner Devise: "Wenn es zwei Wege gibt, wähle den schwereren. Auf dem leichten herrscht zu viel Gedränge." Im Rahmen seiner Laufbahn in der Urologischen Universitätsklinik Bonn von 1971 bis 1984 , Habilitation 1975 , Apl.-Professur 1978 und ab 1984 Ein Alter zu verraten, ist unschicklich. Frei nach Peter Maffay: "Ich war 28, Du warst 46 -und es war Sommer" -1986 übrigens. Abgeordnet als jung-dynamischer "Wiss.Ass." der Urologie an der Medizinischen Hochschule Hannover zum Studientreffen der "Beta-HCGpositiven Seminom-Studie" nach Bonn, erfuhr ich vom Studienleiter Prof. Weißbach eine Maßregelung, die ich nicht einmal als Quartaner erlebt habe, wenn sich der reife Oberstudienrat einmal mehr in den von mir präparierten nassen Schwamm setzte. Unser eher holpriger Start führte zunächst zu einer nachhaltigen Kränkung meiner radikal-liberalen, selbstbewusst-verletzlichen Seele -erst später erfuhr ich, dass das kein Einzelschicksal war, sondern mich in bester kollegialer Gesellschaft befand. Fünfundzwanzig Jahre später, im Café Orth in der Friedrichstrasse "meiner" Insel Sylt trafen wir uns auf ein, zwei Eiergrogs anlässlich Deiner Mitwirkung am Urologischen Sommerforum. Deine Anekdote aus der Euromed Clinic Fürth, als Du der Landrätin Dr. Gabriele Pauli anbotest, "sie auf der Sono-Liege einmal flachzulegen", inspirierte mich, sie bei ihrem Wahlkampf, auf Sylt Bürgermeisterin zu werden, zu unterstützen. Seit diesen Episoden genieße ich viele, vorwiegend nächtliche Dialoge über irritierende, teils widrige Strömungen in der Urologie und der übrigen Welt, getragen von Deiner unermüdlichen, uneitlen Kompetenz in kritisch-präziser Analyse -nichts für freizeitorientierte Fastfood-Urologen und meist schwer verdaulich für empfindliche Eitel-mit Arroganz, Besserwisserei und erhobenem Zeigefinger, sondern durch persönliche Kontakte und wohlüberdachte Ratschläge für sich einnehmen können. Er war einer der ersten, der sich für die Erhaltung des Krebsregisters der DDR eingesetzt hat. Die gegenseitige Wertschätzung hat u. a. dazu geführt, dass er das russische Unternehmen GAZPROM bewegen konnte, eine Langzeitstudie zur Behandlung des Prostatakarzinoms zu finanzieren. Die HAROW-Studie ist sein Verdienst. Als Gegenleistung erfolgten in der Russischen Föderation hochkarätige Fortbildungsveranstaltungen für russische Urologen in St. Petersburg, Moskau und Novosibirsk. Die positive Resonanz dieser Symposien hält bis heute an. Sich Lothar Weißbach untätig vorzustellen, ist unmöglich: "Rollende Steine setzen kein Moos an." (Publilius Syrus, 1.Jh.v. Chr.) Während der Wende hatte ich einen Wunsch, der leider nicht in Erfüllung gegangen ist: für die Charité wollte ich ihn für die studentische Ausbildung gewinnen, weil er mir die Voraussetzung bot, nicht nur fachliches Wissen, sondern auch ethische Haltung zu vermitteln. Wir brauchen keinen applaudierenden, sondern kritischen akademischen Nachwuchs. In der Not erkennt man seine Freunde: als mir von einem Tag zum anderen wegen angeblicher Stasivorwürfe an der Charité gekündigt wurde -die Urologische Klinik der Charité war wesentlicher Inhalt meines Lebens -, hat sich Lothar Weißbach sofort bei mir gemeldet und seine Hilfe angeboten. Es waren nicht viele, die das getan haben. Ich werde ihm das nie vergessen! Lieber Lothar, wir gehen davon aus, dass Deine Kritik an unserer Laudatio nicht lange wird auf sich warten lassen. Sie könnte lauten: "Eigentlich bin ich ganz anders, nur komm' ich so selten dazu" (Ödön von Horvath) Zusatzweiterbildungen: Telefon/ Fax: E-Mail: Dürfen die oben genannten Adressdaten im Mitgliederverzeichnis erscheinen? Ja Nein Möchten Sie Mitteilungen der DGU an Ihre Emailadresse erhalten? Ja Nein Datum Hiermit befürworten wir die Aufnahme des vorgenannten Antragstellers in die Deutsche Gesellschaft für Urologie e.V. (Bitte leserlich in Druckbuchstaben ausfüllen) -Aufgeführte Bürgen müssen Mitglieder der Gesellschaft sein! Zahlungen von meinem Konto mittels Lastschrift einzuziehen. Zugleich weise ich mein Kreditinstitut an, die von der Deutschen Gesellschaft für Urologie e.V. auf mein Konto gezogenen Lastschriften einzulösen Bürge (Name/Stempel/Unterschrift) Bürge (Name/Stempel/Unterschrift)