key: cord-0944362-6el6n1kn authors: Pemmerl, S.; Treml, C.; Hüfner, A. title: Ein Jahr Coronapandemiemanagement an einem 300-Betten-Krankenhaus: Report der Pandemiebeauftragten date: 2021-10-01 journal: Med Klin Intensivmed Notfmed DOI: 10.1007/s00063-021-00867-4 sha: a9ac9b10b85dd090b74445f1717815ab1067caf4 doc_id: 944362 cord_uid: 6el6n1kn BACKGROUND: From the point of view of the pandemic officer of a 300-bed specialty care hospital, the first year of the SARS-CoV‑2 (Severe Acute Respiratory Syndrome Coronavirus Type 2) pandemic with all the challenges for daily clinical routine was reviewed on the basis of the data collected with the aim of making future pandemic management easier to plan. METHODS: The Caritas Hospital St. Josef in Regensburg employs around 1330 employees and treats almost 20,000 inpatients annually. All records of the pandemic officer between 1 March 2020 and 28 February 2021 were included in the present descriptive study. RESULTS: In all, 280 SARS-CoV-2-positive patients (mean age 68 ± 19 years) were treated during the observation period; 81% (n = 227) of these were treated as inpatients between November 2020 and February 2021. In addition to the analysis of these patients, an analysis of the test concept was carried out, both for the patients (53% of the tests in the so-called 2nd wave) and for the employees; 1633 PCR tests were carried out, with 5.6% of all employees being infected with SARS-CoV‑2 in the course of the pandemic. In addition, other measures such as reducing the surgical program and other general measures were evaluated. CONCLUSION: Many established processes had to be changed in the hospital during the pandemic. Both staff shortages due to SARS-CoV-2-positive employees and the quarantine measures of contact persons led to further tension in the already tight staffing levels, especially in the nursing care sector, and made patient care more difficult. The test concept in the hospital was very complex and asymptomatic tests in particular showed a low hit rate, while being associated with high personnel costs. heitsamt und anderen Einrichtungen des Gesundheitsdiensts. Die Pandemie durch SARS-CoV-2 stellt die Krankenhauslandschaft seit einem Jahr vor neue, teilweise kaum zu bewältigende Herausforderungen. Nebender drohenden oder bereits erfolgten Überlastung -vor allem im intensivmedizinischen Sektorwurden den Kliniken auch erhebliche organisatorische Anstrengungen abverlangt [1] [2] [3] [4] [5] . Eine Vielzahl der durch die Regierung veröffentlichten Allgemeinverfügungen forderte nicht nur von den klinisch tätigen Mitarbeitern (MA), sondern gerade auch von dem für die Organisation verantwortlichen Personal ein hohes Maß an Flexibilität und Improvisationsbereitschaft. So mussten oft innerhalb kürzester Zeit teils weitreichende Prozessveränderungen, wie etwa die Lenkung von Patientenströmen, in den klinischen Alltag implementiert werden. Eine zentrale Rolle wurde hier den vielerorts neu geschaffenen Pandemiebeauftragten zugeschrieben, die mit der Gesamtorganisation der veränderten Abläufe betraut wurden. Diese zumeist leitenden ärztlichen MA wurden in der Mehrzahl der Kliniken aus dem Pool der Anästhesie oder Notaufnahme bzw. der ärztlichen Direktion akquiriert und bewegten sich zwangsläufig oft auf einem schmalen Grat zwischen behördlich geforderten und -bedingt durch infektiologisch-hygienische Fakten -notwendigen Prozessveränderungen sowie der während der Pandemie zunehmend in Schieflage geratenden wirtschaftlichen Situation vieler Kliniken. Ihre herausragende Position im Krankenhaus, aber auch die erforderliche Kommunikation mit Behörden und umliegenden Kliniken sowie dem Katastrophenschutz führte nicht selten zu einer 24/7-Bereitschaft. Dies galt auch für viele andere Bereiche, die nicht unmittelbar in der Patientenversorgung beschäftigt sind, wie Virologie oder Klinikhygiene. Auch Bereiche wie die Betriebsmedizin rückten in den Fokus, da die MA einer intensiveren Fürsorge bedurften und sich durch die Anforderungen an Mitarbeitertestkonzepte das Arbeitspensum dieser Bereiche nahezu verdoppelt hat. Aus dem Blickwinkel des Pandemiebeauftragten wurden in diesem Beitrag das erste Jahr der Coronapandemie aufgearbeitet und dabei die erforderlichen Pro-zessveränderungen sowie pandemierelevante Zahlen und Daten aus einem 300-Betten-Krankenhaus zur Darstellung gebracht. Diese Daten sollen auch der Vorbereitung auf weitere Wellen bzw. einer neuen Pandemie durch andere Erreger dienen. Da das RKI (Robert Koch-Institut) eine Betreuung von COVID-19-Patienten in abgegrenzten Bereichen und nicht in einzelnen Zimmern empfahl, wurde in der Klinik ein an das Infektionsgeschehen angepasstes Stufensystem eingeführt, mit dessen Hilfe sowohl auf Intensiv-als auch auf Normalstation -je nach Bettenbedarf -kleinere bzw. größere Areale als COVID-Isolationsbereiche nach einem festgelegten Schema eröffnet wurden. Diese Stufeneinteilung bestimmte auch, wie groß die verbliebene Aufnahmekapazität für elektive Nicht-COVID-Patienten in der Klinik war und wie viele OP-Säle befahren werden konnten. Letzteres wurde insbesondere dadurch limitiert, dass ärztliches und pflegerisches Personal der Anästhesiologie zu Spitzenzeiten der Pandemie auf der Intensivstation zur Unterstützung eingesetzt werden musste. Im Bereich der ZNA zeigte sich während der Lockdown-Phasen eine deutliche Reduktion der Notfallpatienten bei insgesamt erhöhter Konversionsrate (Anteil der Patienten, die stationär nach Notfallvorstellung aufgenommen werden; . Abb. 2). Da das CSJ über kein eigenes mikrobiologisches Labor verfügt, mussten die Testungen auf SARS-CoV-2 im Verlauf der Pandemie aufgrund von Kapazitätsproblemen an verschiedenen Testorten mit unterschiedlichen Testmethoden durchgeführt werden, die sich im Laufe der Pandemie noch erweiterten (. Tab Neben regelmäßigen Schulungen und Newsletter-Informationen für die MA wurde eine 24/7-Hotline und Abstrichambulanz in der ZNA für alle MA eingerichtet, die für Fragen rund um die Themen Symptome, Reiseplanungen, (Frei-)Testungen zur Verfügung stand. Alle MA mit coronatypischer Symptomatik wurden unmittelbar vom Dienst freigestellt und mittels PCR getestet. Es erfolgten 1633 PCR-Tests, wobei sich 5,6 % aller MA im Beobachtungszeitraum mit SARS-CoV-2 infizierten (. Abb. 3) . Trotz Personalengpässe wurden fast alle engen Kontaktpersonen ("KP1") in häusliche Isolation geschickt und keine Ausnahmegenehmigung zur Weiterarbeit bei den Behörden angefordert (2 Ausnahmen). 17 der 177 MA mit KP1-Status wurden im Verlauf positiv getestet (9,6 %). MA mit sog. niedrigem Kontaktrisiko ("KP2"/"KP3"; n = 723) durften unter Schutzauflagen weiterarbeiten. Hier wurden n = 21 im Verlauf nach Symptomentwicklung positiv getestet (2,9 %) . Die vorliegende Arbeit gibt einen Überblick über die umfangreichen Maßnahmen, die im Verlauf des ersten Jahrs der SARS-CoV-2-Pandemie in einem Krankenhaus der Schwerpunktversorgung ergriffen werden mussten und nicht zuletzt den Pandemiebeauftragten der Klinik beschäftigt haben. Abgesehen von der Versorgung der 280 positiven Patienten bedurfte es auch weitreichender Anpassungen in der Behand- Risk analysis in hospitals-the pandemic as an underestimated risk? A guide to COVID-19: a global pandemic caused by the novel coronavirus SARS-CoV-2 Impact of COVID-19-pandemic on clinical care, work flows and staff at a university hospital: results of an interview-study at the UKE Early experience with feasibility of balloon sinus dilation in complicated pediatric acute frontal rhinosinusitis Preparing for a COVID-19 pandemic: a review of operating room outbreak response measures in a large tertiary hospital in Singapore Risk stratification through implementation and evaluation of a COVID-19 score: a retrospective diagnostic study COVID-19 in the emergency room Handling of COVID-19 in the emergency department: field report of the emergency ward of the University Hospital Münster Prevalence of SARS-CoV-2 in employees of a general hospital in Northrhine-Westphalia Occupational risks for COVID-19 infection