key: cord-1032407-jdeyje7o authors: Kohlhäufl, Martin title: Keine CO(2)-Retention durch chirurgische Mund-Nasen-Schutzmaske bei COPD date: 2020-12-22 journal: Pneumo News DOI: 10.1007/s15033-020-1939-6 sha: 2f010c139ebf2b1882a45a64eb79b6e7b9cd1bec doc_id: 1032407 cord_uid: jdeyje7o nan Methoden und Ergebnisse: Endtidales CO 2 (ETCO 2 ) und Sauerstoffsättigung (SpO 2 ) wurden bei 15 Männern mit z. T. fortgeschrittener COPD (Durchschnittsalter 71,6 Jahre, FEV 1 44,0 ± 22,2 %) im Rahmen eines 6-Minuten-Gehtest mit Tragen eines chirurgischen MNS gemessen und mit einer gesunden Kontrollgruppe verglichen. In Ruhe ergaben sich zunächst vor der Belastungsuntersuchung, nach 5 und 30 Minuten bei Patienten mit COPD in Bezug auf ETCO 2 oder SpO 2 keine signifikanten Unterschiede zur gesunden Kontrollgruppe (▶Tab. 1). Im Rahmen des 6-Minuten-Gehtests zeigten Patienten mit schwergradiger COPD erwartungsgemäß einen Abfall des SpO 2 (-2,28 ± 7,3 %). Bei zwei Patienten bestand die Indikationen zur Langzeitsauerstofftherapie. Nach Belastung waren bei Patienten mit COPD keine signifikanten Änderungen nachweisbar. Insbesondere ergaben sich keine Hinweise auf eine CO 2 -Retention bei Tragen eines chirurgischen MNS. Bei Patienten mit COPD konnte in Ruhe und im Rahmen eines 6-Mintuen-Gehtests mit chirurgischem Mund-Nasen-Schutzmasken (MNS) keine relevante CO 2 -Retention nachgewiesen werden. Eine Identifizierung von COPD-Risikogruppen, auf die das Tragen einer Maske im Alltag besonders nachteilige Auswirkungen hätte, ist auf Basis dieser Studie mit kleiner Probandenzahl nicht möglich. Weitere Untersuchungen mit Stratifizierung nach COPD-Schweregrad an größeren Probandenkollektiven sind erforderlich. Weiter können Gesundheitsrisiken durch das längerfristige Tragen von Masken können nicht ausgeschlossen werden. Dennoch erscheint es für Personen mit COPD sinnvoll, zum Beispiel FFP2-Masken mit Vorsicht zu verwenden, da bei diesen unter Maskeneinwirkung klinisch bedeutsame Veränderungen der pO 2 -und pCO 2 -Werte beschrieben sind [3] . Bei gesunden Probanden korrelierten Symptome (z. B. Dyspnoe, Kopfschmerzen, Hitzegefühl, Schwindel) [5] bei kurzfristig hoher Arbeitsbelastung unter gängigen im Krankenhaus eingesetzten Maskentypen über alle MNS hinweg nicht mit der Höhe des belastungsbedingten CO 2 -Anstiegs oder SpO 2 -Abfalls, sondern mit dem Anstieg von Atem-und Herzfrequenz. Insbesondere weniger trainierte Personen (starker Herzfrequenzanstieg) scheinen unter allen Maskentypen, vor allem unter der FFP2-Maske, bereits bei geringerer Belastung Symptome zu entwickeln. Ein klinisch relevanter Einfluss von MNS auf Blutgase und Vitalparameter konnte bei gesunden Probanden nicht nachgewiesen werden. Die maskenspezifischen absoluten Differenzen für PtcCO 2 /SpO 2 waren gering (maximal 4,3 mmHg/ −1,54 % unter FFP2-Maske). Generell ist ein kritisches Maß für eine klinisch bedeutsame Hyperkapnie/Hypoxie interindividuell sehr verschieden und vom jeweiligen Ausgangswert abhängig. Generell sind Bewusstseinsveränderungen bei Gesunden erst ab PaCO 2 -Werten > 60 mmHg zu erwarten, wobei bereits geringere Anstiege des PaCO 2 über eine zerebrale Vasodilatation Kopfschmerzen verursachen können. Pathways to COVID-19 ‚community protection' Süddeutsche Zeitung digital: Ausatmen unterm Mundschutz: Ist das gefährlich? München: Süddeutscher Verlag Risks of N95 face mask use in subjects with COPD Effects of surgical and FFP2/N95 face masks on cardiopulmonary exercise capacity The impact of commonly-worn face masks on physiological parameters and on discomfort during standard work-related physical effort Martin Kohlhäufl Lungenpraxis Eltinger Str. 51 71229 Stuttgart-Leonberg praxis@kohlhaeufl