THE HUNTERS OF ARTHUR AT THE TERH-WATHELAN TEIL I. (HANDSCHRIFTEN, METRIK, VERFASSER). Inaugural-Dissertation i ZUR ! T\ 11 n II A D VON DER PHILOSOPHISCHEN F fi.CUL.TAT DER ZU BERLIN GENEMIGT END OFFENTLICH ZU YERTEIDIGEN AM 4. AUGUST 1883 VON HERMANN LUBKE AUS BULSTRINGTEN. Opponenten: Alfred Schulze, stud. phil. Fritz Halverscheid, stud. phil. Hans Willert, cand. phil. BERLIN. Druck von OSCAR OEHRING, SW., Anhaltstrafse 8. Die gauze arbeit wird in einiger zeit in der von Prof. Zupitza her- ausgegebenen „Sammhmg englischer denkmaler in kritischen ausgaben“ erscheinen. Research. // ^ , CO MEIN EM HOCHVERERTEN LERER HERRN PROF. DR. J. ZUPITZA EIN ZEICHEN DER DANKBARKEIT. cvi ^ zoovS Die handschriften und ausgaben. Das mittelenglische gedicht ,, The aimters of Arthur at the Tern- Wathelan u ist uns uberlifert in drei handschriften : 1) D, eine Douce -handschrift auf der Bodleian Library in Oxford, die sich friiher in Ritsons besitze befand, gibt das gedicht am vollstandigsten, sie stammt nach F. Madden (Syr Gawayne LVIII.) aus der regierungszeit Eduards IY. 2) J , eine Ireland-handschrift in Hale, die Robson in den Three Early Engl. Metr. Rom. weitlaufig beschriben hat, zeigt einen anlichen dialekt wie' D und ist fast ebenso voll- standig ; nach Robson stammt sie aus dem anfange des 15. jarhunderts. 3) L , handschrift der Lincoln Cathedral Library A 1,17 (Thornton-handschrift), etwa 1430 — 40 entstanden, zeigt bedeu- tende beschadigungen und lucken in dem teile, der das ge- dicht enthalt. Dise handschrift ist dem dialekte nach yon den beiden anderen ser verschieden. Alle drei handschriften sind in den verschiedenen aus- gaben des gedichts, deren es bis jetzt im ganzen vier gibt, nach und nach zum abdruck gelangt, L und D sogar schon zweimal. Zuerst wurde D veroffentliclit von Pinkerton in seinen n Scottish Ballads “ 1792, dann L in Laing’s „ Ancient Popular Poetry of Scotland “ 1822, dann beide noch einmal von Madden im Syr Gawayne 1839, so, dais L vollstandig gedruckt wurde, aus D nur die varianten zu L und die in L 1 2 felenden strophen vollstandig. Drei jare darauf gab Robson (a. a. o.) aucb die dritte handschrift heraus, indem er wider die liicken aus D erganzte und an wenigen zweifelhaften stellen auch die lesarten von L herbei zog. Auf dise publi- kation ist seitdem keine mer gefolgt. Ich habe meinem texte und den untersuchuugen iiber lautlere etc. die ausgaben von Madden und Robson zu grunde gelegt. Das handschriftenverhaltnis. Yon den vorbandenen handschriften ist keine das original oder aucb nur unmittelbar aus dem original geflossen, sondern alle drei verdanken iren ursprung einer ab geleiteten hand- scbrift X, die das original schon felerhaft wider gab. Alle drei nemlich zeigen liicken an verscbiedenen stellen des ge- dicbts : D 5,3; 7,3; 7,6. /: 39; 53,4 u. 5; 54,1. L: 24,5 u. 6; 26,1 u. 2; 29,9; 31,6 u. 9; es kann also keine fur eine der beiden anderen als vorlage gedient liaben oder gar das original selbst sein ; alle drei haben ferner feler gemeinsam und miissen also auf dieselbe felerbafte quelle zuriick gehen: Zunacbst befindet sicb zwiscben v. 4,8 u. 4,9 in der vorligen- den iiberliferung entscbieden eine liicke von einem verse, da die strophe sonst statt 13 nur 12 verse haben wiirde. Mit disem verse ist zugleich zwischen den beiden metrisch ver- schiedenen stropbenbalften das bindeglid aus gefallen, auf dem der ganze kiinstliche bau der strophe nainentlicli im ersten teile berubt, so dafs an ein felen des verses schon im original nicht zu denken ist; auch scheinen die abweichungen der handschriften in den drei letzten versen der strophe eine liicke oder schlechte stelle in X voraus zu setzen. 3 Offenbare gemeinfame feler im texte linden sich mermals in J D L, waren also auch schon in X. So haben alle drei handschriften v. 11,4 u. 5 ein ser bedenkliches anakoluth, da v. 11,4: As thou was crucified ( clarified J) u. s. w. sicher auf Christus, v. 11,5: That thou sei me (D) u. s. w., (resp. Thou spirette saye me (L) u. s. w.) eben so sicher auf den geist gehen, und doch nicht wol eine nicht vollendete anrede an Christus im vordersatze durch eine anrede an den geist im nachsatze weiter gefiirt werden kann. Alles kommt in ordnung, wenn man an nimmt, dafs thou v. 11,4 verlesen ist fur die abktirzung von Jhesu. Ob on cross bei zu behalten ist, ist mil* ser zweifelhaft; es kann, da cruci- fied 071 crosse eine stehende formel ist, ser leicht von einem schreiber hinzu gefiigt sein. v. 46,9 — 13, wo L felt, haben ./ D beide anstofsige les- arten, die zudem durchaus von einander ab weichen: D kann nicht richtig sein wegen zeile 46,12, die das gegenteil sagt von dem, was sie sagen sollte, und wegen der form sene 46,13, die als 3 pi. pras. oder prat, unmoglich und als inf. selbst nach erganzung eines nicht iiberliferten miht bedenklich ist. J ist ganz offenbar von einem schreiber notdiirftig zusammen gesucht. Dafs gerade Lot und Lake um Gawayn weinen, erklart sich nur aus der reimnot des schreibers, und for his sake (v. 46,12) kann, da For Gawayn the gode (v. 46,13) noch ausdrucklich folgt, auch nur durch das ungeschick des- selben veranlafst sein. X hatte eine unklare stelle oder, wie A, eine liicke, die die schreiber von J D ) resp. ire vor- ganger, aus zu fullen suchten, one dais ire dichterische kraft fur fiinf zeilen aus reichte. Dafs die schreiber nicht einfach eine lucke liefsen, ist bei dem umfange des felenden stiickes nicht wunderbar, zu mal sie auch sonst zimlich frei mit dem texte um gehen. 1 * 4 v. 53,2 haben alle drei handscliriften Layre fiir das schot- tische kirchspil Ayre , weil in der zeile 1 allitteriert. Der dichter, der die schottischen landschaften so gut kennt, kann nicht scbon Layre geschriben haben. v. 53,3 sind in L D die namen ganz verderbt, ebenso der vers 53,4- in D , in J felen beide verse ganz; 53,3 war also sicher schon in X felerhaft, warscbeinlich aber aucb 53,4, und die lesart in L ist nur eine geschickte konjektur. Auch in den in der metrik noch zu erwanenden versen, die anscheinend one allitteration sind, scheinen feler aus X vor zu ligen, die die handschriften teilweis wider gebessert haben. So v. 16,7, wo J D wunder fiir X erweisen statt des zu erwartenden mervel , das L wider hat, und 51,2, wo L D left fiir X statt des zu erwartenden sesed , das J hat, sichern. Solche anderungen aus metrischen griinden linden sich in den handschriften auch sonst, ja ofters haben die schreiber die verse mit allitteration versehen, wenn es gar nicht mer notig war, so v. 30,9 J L, weil hors und hele etwas weit von ein- ander entfernt stehen. Die anname einer korrektur metrischer feler der handschrift X ist also unbedenklich. Auf das den handschriften gemeinsame yate fiir yete (v. 14,10): sete: mete ; quart e (v. 20,10): herte\ starte statt querte : lierte: sterte und loste fiir leste (v. 36,7): beste : geste : reste will ich nicht vil geben, da es ja immerhin moglich ware, dafs die drei handschriften unabhangig dise anderungen vor ge- nommen hatten. Ser warscheinlich ist es allerdings nicht. Anliche beweise liefsen sich noch mer an fiiren, doch scheint mir durch das vorhergehende die anname einer ge- meinsamen quelle X fiir D J L hinreichend begriindet. Dafs X fiir keine der handschriften unmittelbar vor lag, ware leicht ausfiirlich nach zu weisen, doch halte ich ein genaues eingehen auf die sache fiir iiberfliissig und begniige mich, auf stellen wie 6,1; 13,9; 15,4; 27,3 und 4; 31,10—13; 33,3 hin 5 zu weisen, wo unmoglich die falschen lesarten nnmittelbar aus X heraus gelesen sein konnen. Von den drei handschriften gehoren J L, obwol sich D J dem dialekte nacb naher stehen, znsammen und gehen wenig- stens mittelbar auf eine handschriffc Y zuriick. Beweisend dafur ist folgendes: y. II, 7 hat D: (was) Schurde in a schorte cloke that the rayne shedes agekleidet in einen mantel, der den regen ablaufen lafst“, und dis scheint mir richtig zu sein; shed kommt in anlichem sinne noch heute vor; shredes (/), resp. schrydes (L) pafst, so vil ich sehe, hier in keiner bedeutung. y. II, 11. D: Saude with sambutes of sylke ist richtig, J: With ryche sa savmhellus of s. ist unverstandlich, und die lesart von L : Semlely sewede with sylke ist offenbar nur eine anderung, verursacht durch savmhellus , das schon in Y stand. y. Ill, 3. In D steht richtig: And that burne on his blonke with the Queue bydis, in Jfalsch: And a byrne, und so stand auch schon in F, daher ist in L geandert in Nane bot hym selfe one u. s. w., obwol im satze vorher nicht Gawain, sondern Gainur subjekt ist. Eine anderung von L zu I) J hin ist aus geschlossen. v. Y, 7. D X: They gafe to no gamen that one grownde growes ; Y wufste das nicht zu konstruieren, daher in J L nach v. 12,3: 6 Thay gafe no gamen no ( nyf no J) grythe that u. s. w. y. VII, 5: D : Thare come a lede of the lawe , in londe is not to layne; L: Thare come a lozve one the loughe i lede es 7ioghte to layne . J: So come a lau onte of a loghe in lede u. s. w. J L nemen offenbar a lau als subjekt, doch ist das kaurn moglich; es als altn. logi ,,flamme u zu fassen, was noch das beste scheint, geht wegen des folgenden nicht an, da der geist bei seiner erscheinung ja nicht brennt, sondern nnr gltihende augen hat (Hyr enyn. . . . gloet als the gledes ( J : 9,13. 10,1.), gerade so wie man vom golde sagt: „Jt gloes als the gledesT Villeiclit wurde laiv durch den schreiber von Y aus dem folgenden lawe schon vorweg genommen; auf jeden fall scheint mir die lesart in D die einzig moglich e zu sein, denn a lawe als ne. alow zu nemen und fur in lede a lede zu schreiben, verbietet die ubereinstimmung von D J L gerade in betreff dises in. Einen feler in X an zu nemen, ligt kein grand vor, da D ja verstandlich ist. v. VH, 9. D hat richtig, oder doch nahezu richtig, way- mynges (fur waymentinges) wete , L vengeance full wete, das an sich unmoglich und hier gerade zu unsinnig ist. Ebenso wenig moglich ist wlonkes full wete (J); auch hier war eine unklare stelle in V. v. VIII, 2 god rede (If) halt die allitteration, best (J D) hat der schreiber von Y ein gefiirt, weil im wol der positiv nicht stark genug war. v. VIII, 8. D: grede\ redei knyghthede : crede ; J L gretei rede etc. L hat sogar das urspi iinglich vorhandene grede , das dem schreiber wol unwillkilrlich in die feder gekommen war, in folge des felers in der vorlage wider geandert. Y kam zu grete wegen der reime in v. 10 — 12: sprete\ wete\ bete. v. X, 13. J : That herdus mygliten hom here . Dise lesart kann nicht richtig sein, denn wie sollten hirten — „wild“ kann her das hier natiirlich nicht bedeuten — in die ode gegend kommen, in der Arthur jagt und noch dazu mitten zwischen die jagd? Auch pafst v. 11,1 wie er .in 0 stand, nicht dazu; was in J 11,1 steht, ist erst spater geandert, denn das reimwort (of)alle kommt v. 11,7 noch einmal vor. Der schreiber, der ein unklares wort vor sich sah, kam wol auf hepdus in folge einer falschen auffassung von v. 4,3, wo er herdes als subjekt und als hirten nam statt als objekt und als wildrudel. That hedows whe7i thay here (L) ist auch nicht moglich, da das gespenst ja die vogel durch seinen anblick erschreckt und zuniichst gar nicht redet, wie auch aus v. 11,1 in L selbst hervor gelit. Die worte passen aufserdem gleichfalls nicht zu deni, was das original in v. 11,1 hatte. J L haben offenbar hier wider aus derselben felerhaften quelle geschopft, warend D mit That hatheles may here das richtige bewart hat, wie auch die ubereinstimmuug mit v. 11,1 beweist. v. XIII, 2. ,/: Before the body he hnr broghte and the byrde bryghte sayd ist wol nicht das richtige, da der dichter den geist nicht noch byrde brighte nennen konnte, L hat daher and, das in Y noch stand, aus gelassen und dadurch einen verstandlichen vers bekommen, denn byrde geht dann auf Gaynour; da aber D mit And to the body he her broghte a7id to the burde bryghte, wenn man im niichsten verse nach J L „sho sayd u ein flirt, eine gute lesart bietet, die nicht wol aus den beiden anderen handscbriften verlesen oder geandert sein kann, so ist auch bier wider fur L eine anderung aus (J) V an zu nemen. v. XIII, 6 D: My lyre as the lely lofiched 071 flight. J-r, „ , inn that lauchet so lyglite. L: „ „ „ „ * lufely to syghte . 8 Der text in J ist eine versclilechterung yon clem in D X, die sicli schon in Y fand, daker in L die anderung in das gegen D J matte lufely to syghte, aus dem unmoglick D J entstanden sein konnen. v. XIY, 5 D X: Beryns and byrdis that ben the abowte Than lite wyn the light Dis liat auch in 0 gestanden. Beryns and byrdis are besye the about e (L) (Quen birdus etc. J) scliliefst sick sclilecht an das folgende an und ist nur eine ver- besserung einer schlechten stelle in Y. Eine anderung in D aus J L ist hier unmoglick. y. XV, 2: D X: And J in dawngere a?id dole, in do7igo?i J due lie. J: And J in dungun and dill is done for to duelle. L\ And thus in dawngere a?id dole J downe and J duelle. Nur D liat einen verstandlichen text; der scklufs des verses ist in J L von einer falschen vorlage aus gegangen. Wie J zu dungun kam, das ja in den vers gehort, ist nickt mer test zu stellen. Es konnte in Y gestanden haben neben dem, was L erhalten liat, warsckeinlicher aber liat es erst ein spliterer sckreiber fur daunger verlesen. v, XY, 11. In D rick tig: Fande to jnende thi mys, J L kaben vor thi miss unbereclitigtes of. v. XVI, 8. In D riclitig: That al thi burly body is brought to be so bare. J bat fur is brought u. s. w. bryglite is so bare, L es blakenede so bare. Hier scheint broghte wider in Y unklar gewesen zu sein, clalier die an derun gen, die freilick nickts besserten. v. XVII, 10 u. 12. D: 9 Were thritty trentalls done , My saule ( were f.) socoured zvith sone , J L v. 12: were saluede ( socurt J) full sone. Eine anderung von J L nach D hin ist hier ganz aus ge- schlossen. v. XVIII, 3. Es felt in J L „As thou was“, das fur den sinn unentberlich ist, da one dasselbe die nachsten verse 3 uud 4: Crystynnede and krysomede with candills and coude Fullede in funstane full frely byforne (L) auf Christus gehen wiirden statt auf den geist. Die worte bliben aus in Y, warscheinlich, weil die vorher gehende zeile schon mit that was an fangt, und der schreiber in folge dessen bei der neuen zeile leicht glauben konnte, er sei wider in die schon nider geschribene geraten. v. XIX, 7. D: Hit beres bowes bittire J : These ar the branches fidl bittur . . . . L\ The (dann eine liicke) is full bittire. . . Da J offenbar falsch ist, denn man kann doch den stolz und die damit zusammen hangenden laster nicht one weiteres als zweige bezeicbnen, und L eine liicke hat, so ist wider fur Y schon ein feler an zu setzen. v. XXII, 2: D: Freol and his folke, fey ar they leued , J: Frol arid his Farnet fid fery haue ye leuyt , L: The Frolo and the Farnaghe es frely byleuede. fey in D ist die urspriingliche lesart, wie auch Morte Arthure (Line. Ms.) v. 3405 u. 6 beweisen. Die verse lauten, so weit sie fur unsere stelle von wichtigkeit sind: Fore Froille and for Ferawnt in Fraunce has faye beleuede. 2 10 Zufallig kann dise iibereinstimmung unmoglich sein, auch wird zusammenhang zwischen M. A, wie ich Morte Arthure im folgenden stets nennen werde, und unserem gedichte durch anderes erwiesen. (S. n.) Es mufs also, da nur D die rich- tige lesart haben kann, das unverstandliche fery in J und das als flickwort ser beliebte frely in L, das aufserdem schon im vorher gehenden verse an gebracht ist, auf einen feler in Y zuriick gefilrt werden. Uber den versanfang s. u. v. XXII, 8. Di And with the Rownde 7 a bill the rentis be reuede. L , das alle bat fur with , ist so unverstandlich wie J, das atte hat; alle und atte gehen nattirlich auf dieselbe quelle zuriick. v. XXVI, 3: The wyndes , the wedyrs the welke?i vnhides (D) „ wind und wetter geben den himmel frei“. So mufs der vers beifsen, obwol ich unhide sonst nicht belegt finde, aber nn- hylle?i ist ja auf dieselbe weise gebildet, und das im folgenden verse stehende unclosed sichert das wort. L hat m hydis , J in that tide ; beides ist falsch, die letztere lesart ist aus Y, das wol wie L in hydes hatte, geandert, obgleich sie den reim verdirbt; man miifste mindestens den plur. erwarten. v. XXVII, 11: an errant knyghte D. Y ( J ) verlas daraus a nay re and a knighte , und J setzte danach auch v. 28, 12 noch einmal that ay re a?id that knyght , L anderte den ge- schmacklosen vers, den es in Y vor fand, in ( Here es comyn) ane armed kyiyghte. v. XXX, 13. Y J nanlas , in L daraus verlesen mayles , D hat a?das. v. XXXIII, 3. J hat XXXIII, 3 und JL v. LIII, 3, Cummake (resp. Commoke L), also mm; D hat beide male Connok ; die landschaft heifst nach Madden in wirklichkeit Cumnock . v. XXXV, 2: 11 Es konnen an diser stelle weder betten, wie in J ( Y), noch dossours mid qweschyns , die L statt der einfac.heren betten ein gefurt hat, genannt werden, da erst die nachste zeile erzalt, dais in dem zelte, das beschriben wird, raume verschiedener art waren, in denen doch die betten etc. erst sich hatten befinden konnen. Dagegen bringt Z), wo birds als verzierung der zeltwand erwant werden, nur eine schilderung des aufseren zeltes, die vor der beschreibung des inneren raumes ser wol am platze ist. Y hat auch v. 27, 4 anstofs genommen an den gestickten vogeln und sie dort in gebratene verwandelt, warend v. 29, 3 alle drei handschriften gestickte vogel auf dem kleide der begleiterin Graleruns an erkennen. Ich glaube, es wird dis gentigen, um die anname einer verwantschaft von J nnd L zu rechtfertigen. Das wenige, was man an fiiren konnte fur eine verwantschaft von JD oder LZ), erklart sich aus felern in X, die dann spater in J oder L ge- bessert wurden, und beweist nichts fur einen zusammenhang der handschriften JD oder LZ), warend man gegeniiber den zalreichen gemeinsamen felern von J L an anderungen in D natiirlich nicht denken kann. Die falle sind ja aufserdem meist der art, dafs eine anderung in D von vorne herein aus geschlossen ist. Es wurde sich demnach fur die handschriften das folgende schema ergeben: o X L J I) Wie vile zwischenglider zwischen 0 und X, X und Y einer- seits und zwischen den ersclilossenen handschriften und den drei vorhandenen andererseits ein zu schieben sind, mufs un- entschieden bleiben. 12 Bei der herstellung des textes hat nach den vorauf gehen- den auseinandersetzungen die handschrift D allein von vorne herein denselben wert wie J und L zusammen, und da sie mir nicht nur in den an gefurten fallen den altesten text zu bieten scheint, sondern anch sonst haufiger als J nnd L zu- sammen, one dafs sich allerdings geradezu beweisen liefse, dafs JL falsch waren, so habe ich in zweifelhaften fallen stets D den vorzug gegeben. Ich bin daher auch dann, wenn JL oder eine von inen eine stilistisch bessere lesart hatten, one dafs dise an sich gesicherter war als die weniger geschickte in D, von der letzteren nicht ab gewichen. Leider bietet ja das metrum gar keine hulfsmittel fur die bestimmung der urspriinglichen lesarten. Voile sicherheit ist also eigentlich nur, wenn D durch J oder L gestutzt wird, zu erreichen, denn D hat, wenn schon der text besser ist, als in JL, doch feler in grofser anzal; die reimworter allerdings sind fast unan- getastet gebliben, was sich von JL nicht sagen lafst. Auf die widerherstellung der alten formen und laute des gedichts kann natiirlich keine der handschriften einen bestim- menden einflufs haben, da so vile handschriften zwischen inen und dem original ligen. Ich habe mich hier, soweit es gieng, nach den reimen gerichtet, wo dise mich im stich liefsen, nach der handschrift L, als der dem dialekte des gedichtes am nachsten stehenden. Metrik*). a) Die strophe. Die strophe, die auch sonst merfach vor kommt (cf. Traut- mann Angl, II 408), besteht aus 9 auf einander folgenden allitterierenden langzeilen und Tier nicht notwendig allitterie- renden kurzzeilen mit der reimstellung ab a bababc d d d c. (Uber abweichungen im schema s. u.). Zu anfang 'einer neuen strophe und in der neunten zeile werden worte oder auch nur ein wort aus der vorher gehenden, mitunter auch aus einer entfernter stehenden zeile widerholt. Es ist darauf schon verschiedentlich aufmerksam gemacht (z. B. von Trautmann Angl. I, 130; Brandi 7". of E. 47 f.), doch bedarf die sache einer einschrankung und genaueren bestimmung. Es ist nemlich ein unterschied in betreff diser widerholungen zwi- schen dem ersten und dem zweiten teile: Im ersten teile felt die widerholung aus der letzten zeile der vorher gehenden strophe nie ganz, schwach allerdings ist sie v. 14, 1, wo thus, und v. 19, 1, wo here widerholt wird. Im zweiten teile felt sicher jede widerholung v. 46, 1; 50, 1; 52, 1; 55, 1. Auffal- liger ist der unterschied in der widerholung im neunten verse. Im ersten teile felt hier die widerholung nur viermal, in der ersten strophe, wo der dichter warscheinlich noch nicht auf den einfall gekommen war, die widerholung auch im inneren der strophe an zu bringen, und in str. 21 — 23, die, wenn sie *) Wegen der bezielmngen auf die laut- und formenlere, die sich im folgenden finden, verweise ich auf meine spater erseheinende ausgabe des gedichts. 14 uberhaupt von anfang an dem gedichte an gehorten, so ab- hangig von M A sind (s. u.), dais man hier eine ausname begreiflich finden kann. In dem ganzen zweiten teile wider- holen nur 10 strophen (31 — 38. 39. 41. 44. 47. 49. 51. 55), und oft erscheint die widerholung nocb zufallig; von dem starken einscbnitte, der in I an diser stelle der strophe ist, ist in II nur in ser wenigen strophen etwas zu bemerken. Die merzal der strophen hat dadurch in II ein ganz anderes geprage bekommen. b) Die reime. Die grundform der reimordnung ist, wie schon erwant, aba bababcdddc. Widerholung desselben reimwortes im ersten teile der strophe (v. 1 — 8) begegnet nur dreimal (22, 2 left : 22, 6 left; 80, 1 clene : 30, 5 dene\ 5.4, 3 zvene : 54, 7 wene ), dagegen ist widerholung eines reimes aus dem ersten teile der strophe im zweiten nicht selten, und dabei kommt dann naturlich auch dasselbe reimwort ofters zweimal yor. Auch hier zeigt sich wider ein grofser unter- schied zwischen teil I und II, hier sogar noch mer als sonst. In I widerholt nur str. 10, 18, 21 denselben reim, und in 10 bildet das reimwort nocli die bekannte widerholung aus dem achten verse, in 18 und 21 ligen wenigstens zwei verse (mit den reimen b und c) dazwischen. In II sind von 29 strophen sicher 14 so gebaut, dafs der zweite teil der strophe einen reim des ersten wider bringt (26 — 29; 35; 40 — 44; 47; 48; 50; 53), und nur zweimal ligen zwei verse dazwischen, nie verursacht das aus v. 8 widerholte wort den reim. Die reime sind im allgemeinen rein. Uber die bindung von e mit i (ae. i. z.y. y) ist schon in der lautlere gesprochen, ebenso uber die vereinzelte bindung von ae. a mit b. Eine seinem dialekte eigentlich nicht entsprechende form hat der dichter im reime gebraucht v, 46, 7 in dem gleichfalls schon erwanten part. prat, brezv . 15 c) Der versbau. Die in der ersten strophenhalfte vor ligende lahgzeilq, eine weiterentwicklung des alten epischen verses, wlrd durch die casur in zwei halbzeilen geteilt, von denen die erste in der regel etwas lariger ist als die zweite. Jede halbzeile hat zwei hebungen (iiber die allitterat. s. u.) nnd beliebig vile senkungen, doch kommen verse mit mer als 7 silben in der halbzeile fast nicht vor, und halbzeilen von weniger als vier silben sind selten selbst nach der casur (z. B. v. 11, 9; 4, 7; 5, 2). Yiersiibige halbzeilen sind nach der casur ser haufig (v. I, 2, 6, 8; II, 2, 5, 8 etc.), seltener vor der casur (v. 2, 4. 5, 1 etc.). Dafs nicht mer als zwei hebungen fur die halb- zeile an zu nemen sind, kann danach nicht zweifelhaft sein; gibt man inen mer, so verliert der vers uberhaupt jeden rhythmus. Die silbenzal der drei ersten kurzen verse schwankt mit ser geringen ausnamen zwischen acht und funf (doch sind acht- silbige zimlich selten), die zal der hebungen zwischen zwei und drei, doch sind zwei hebungen auch hier das gewonlichere. Eine gleiche messung der verse ist nicht moglich: Gegen die an- name von nur zwei hebungen spricht die grofse anzal von versen mit mer als zwei stark betonten silben (z. B, 1, 12; 2, 10; 3, 12 etc.); gegen die anname von drei hebungen in alien versen die noch grofsere anzal von solchen, die nur zwei zum tragen der hebung geeignete silben enthalten. In vilen fallen kann man so wol zwei als drei hebungen an nemen. Sicher nur zwei hebungen hat in alien strophen der letzte vers. Die zal der silben ubersteigt nie funf und bleibt nie unter vier. Die behandlung des auftaktes ist ganz frei: er ist haufig zwei- und dreisilbig und felt nicht selten ganz, in der merzal der verse ist er allerdings einsilbig. 16 d) Die allitteration. Die allitteration findet sich neben dem endreime in den langzeilen ausnamslos; in den drei ersten kurzzeilen steht sie allerdings gewonlich, doch kann sie aucb felen (y. 3, 11; 5, 10; 12, 12 etc.), in der letzten zeile felt sie fast in der halfte der strophen. Yon den langzeilen zeigt fast die halfte vier stabe, in jeder halbzeile zwei; die iiberwigende merzal der iibrigen hat drei, von denen meist zwei auf die erste halb- zeile fallen. Verse mit einem stabe in der ersten halbzeile und zwei in der zweiten sind weit seltener; nur der dritte teil davon fallt auf den ersten teil. Gleichmafsig verteilt, aber noch seltener sind verse mit je einem stabe in der halbzeile und verse, in denen die allitteration auf die halbzeile beschrankt ist (stabreimstellung : a a\b b), wie in 6, 1; 8, 7, wo al \ lane zu lesen ist (resp. a lane) u. s. w. Die stabreimstellung abba (v. 1, 1; 32, 1) und a b a b (v. 8, 3; 36, 9) ist so selten, dafs man in irem vorkommen wol nur ein spil des zufalls zu sehen hat. (Trautmanns bemerkung, (Angl. I, 133), dafs im unterschiede von der Susanna und MA von dem *reimschema, welches fur die stabreimenden gedichte in drei- zehnzeiligen strophen a a : a a ist, “ in A A unter 100 fallen nur 7 mal ab gewichen sei, beruht auf einem mir un- erklarlichen irrtum). Reimhaufungen begegnen nicht selten (5 stabe z. B. v. 4, 8; 5, 8; 10, 5 etc. 27, 4). Ganzlicher mangel der allitteration ist nach meiner meinung, wie schon erwant, nirgends an zu nemen. Wo die allitteration ganz oder auch nur, wenn in der einen halbzeile zwei stabe sind, in der zweiten halbzeile zu felen scheint, ist schon ein feler in X gewesen, oder die vor ligenden handschriften zeigen ver- derbnisse. Es handelt sich aber iiberhaupt hierbei nur um die folgenden falle: v. 13, 9 haben JL jetzt einen besseren text als D ( Thus am J lyke to Lucefere ( Thus lau am J lygte. ./) takis {take. J) ivitnes by me. J L; Take truly tent light nozve by me Z)), 17 aber der in D vor ligende vers ist wol nur durcb die ab- scbreiber aus einer halbzeile zu einer langzeile aus gedent und fiir die zweite halbzeile mit den notigen kiirzungen wider ein zu fiiren, so dafs der vers dann lauten wiirde: Thus law am J light , take tent now by me. v. 16, 7 bieten D J wunder fur das in L richtig allitte- rierende mervel. In X stand, da J und D es haben, wol wunder. Es ligt hier aber eine unurspriigliche einfiirung des germaniscben wortes fiir das romanische vor, die L mit recht wider beseitigte. ( J schreibt If thou were fiir if thou be und stellt dadurcli allitteration her, verdirbt aber zugleich durch das korrespondierende ware des nachsatzes (is DL: blis etc.) den endreim). Derselbe fall widerholt sich v. 51, 2, nur dafs dismal DL das germ, left haben, J das romanische sesutt (ceased), das zu sake in derselben halbzeile reimt, warend die erste halbzeile fur sich allitteriert. v. 50, 7. allitteriert J regelrecht: He stalket touward the king in stid quere he stode; aber diser text kann nicht richtig sein, denn Galerun kann der natur der sache nach nicht von der stelle gehen in dem geschilderten augenblicke und geht auch nicht, wie aus dem zusammenhange her vor geht. Zudem sichern DL He talkes toward the king (knyghte L) on hie (heghte L) there he stode fiir X. J hat also hier die allitteration erst wider her ge- stellt. In X oder schon vorher ist on higlit fiir eine un- deutliche stelle der vorlage geschriben. Das original hatte villeicht o?i the tour , da Arthur ja erhoht, on a chaste let (v. 38, 11), sitzt. Mit ausname diser falle ist allitteration in alien versen noch fiir X gesichert; der vers, den Trautmann (a. a. o. 130, 2) als reimlos an fiirt (8, 2), ist in D, wie schon vorn erwant ist, richtig mit allitteration iiberlifert. 3 18 Durchfufung desselben stabreimes durcb zwei verse ist ser gewonlich, namentlicli im ersten teile; ein iibergreifen der allitteration von einer strophe in die andere war naturlich bei der widerholung von worten aus der vorher gehenden strophe unvermeidlich. In den versen 10 — 12 sind in der regel zwei stabe (1, 10 u. 11; 2, 10 u. 12; 3, 10 u. 12 u. s. v.), doch sind verse mit drei stiiben aucli nicht selten (1, 12; 2, 11; 7, 10 n. 11 u. s. w.). Im letzten verse sind nie mer als zwei stabe. Die schon in altenglischer zeit vorbandenen regeln uber die reimfahigkeit der anlaute sind nicht nnr erhalten, sondern noch erweitert: a) Yokale reimen mit vokalen wie im altenglischen, doch sind verse mit vokalischen stabreimen selten (1, 1, (?); 3, 7; G, 12; 20, 6; 24, 3 u. s.) b) st , sp , sc reimen nnr mit sich selbst. Bei sc ist der sprachentwickelung gemafs noch ein unterschied gemacht zwischen sh (pie. sh) nnd sk (pie. sc), (reime mit sh : 2, 7 ; 31, 5; 39, 7 u. 9; 41, 2 etc., mit st: 9, 5; 21, 6; 31, 1 u. 2; 32, 4; 35, 5 etc., mit sp : 20, 8 u. 9, mit sc 37, 4). Nur scheinbar eine ausname macht sail, das der nordlichen aus- sprache gemass zu s reimt (11, 5; 32,3). Verse wie 6, 2 sind als solche auf zu fassen, in denen jede der beiden halbzeilen fiir sich allitteriert. In anderen fallen — sie sind ser selten — wo s neben st , sp, sell oder eine der drei verbindungen neben einer anderen im reime zu stelien scheint, ist stets nur ein reim von ^ : s, resp. st : st, sp : sp etc. an zu nemen, da verse in denen man gezwungen ware, s mit st etc. zu binden, nicht vor kommen, obw’ol reime auf st etc. sowol, als auf s ser haufig sind. Mit Trautmann in unserem gedichte, das auch sonst langzeilen mit zwei oder drei staben, wie schon erwant, nicht selten hat, in With a sauter engreled of silver full schene (24, 8) und in 19 His schild on his shuldir of silver szva schene (30, 7) einen reim zwischen silver und schene an zu nemen, ist nach meiner ansicht ganz ungerechtfertigt. Noch weniger erlaubt ist es v. 35, 13, denn der letzte vers, ist, wie schon erwant, ganz gewonlich one allitteration. (cf. Trautmann An- glia I, 130. 3). c) sw reimt nur mit (5, 3; 40, 7; 40, 11), sn , mit sn (7, 4), si: si (48, 5 u. 6). Hier ist also eine erweiterung der altenglischen regeln ein getreten. d) Nicht selten werden reime mit anderen consonanten- verbindungen gebraucht, doch begegnen hier stets die ein- fachen konsonanten daneben (z. B. 40, 6 : dr : dr \ : d, 3, 2 g: g\: gr etc), ae. hw reimt: w v. 7, 9 u. 12, 1 (?). Reime zwischen w und v kommen nicht vor. In franz. wortern, selbst compositis, tragt ofter die erste silbe den ton und stabreim, warend nicht selten zugleich die letzte silbe den endreim bildet z. B. v. 14, 4 pouer ipouvoir): here etc., 39, 4; 26, 8 manere : gere etc. One redreim: prophet v. 19, 5, comfort tliair kenets v. 4, 6, conforts auch v. 8, 4. In alien disen fallen ist die betonung im ne. ebenso. Der ne. betonung entgegen werden re - und de- mit dem stabreim versehen nur in II {de my v. 40, 6; revenge (v. 43, 4); relese (v. 50, 3 u. s.) und in der prophezeiung in I (v. 23, 7), die wir schon bei der widerholung im neunten verse im gegensatze zu I fanden. Sonst ist in I, wenn solche worter vor kommen, immer noch eine zum tragen des reimes befahigte silbe daneben. Im gegensatz zu diser erscheinung steht der ganzliche abfall der ersten silbe in franz. kompos., z. B. scape (v. 37, 4) spnte v. 20, 9), wo sc und sp als stab verwendet sind. Die stellung der stabe ist an keine regel gebunden, es kommen vile falle vor, wo der hanptstab in der letzten silbe des verses steht. v. 30, 9 reimt z. B. das zweite wort mit mit dem letzten {His hors hele ), v, 35, 9 das erste { Torches ) mit dem letzten {bitwene). 3 * Verfasser und zeit der abfassung. a. Verfasser. Unser gedicht, das bisher als einheitliches werk einem verfasser zu geschriben ist, zerfallt seinem inhalte nach in zwei von einander durchaus unabhangige teile (str. 1 — 26,4; str. 26,5 — 54), zwischen denen vermittelst str. 26 und 55 ein aufserst lockerer zusammenkang her gestellt ist. Es wird also nicht all zu kiln erscheinen, wenn ich es unter neme, im folgenden die unurspriinglickeit der verbindung von I und II nacb zu weisen. Meine grilnde fur die trennung der beiden teile sind folgende* Zunachst ist in dem gedichte selbst, sowol v. 1,1 (an amiter) als v. 55, 7 (this ferly) und 55, 13 (this aunter) burner nur von einem abenteuer die rede, und am schlufs wenigstens wiirde man dock sicher den plural erwarten, wenn dise stelle das ganze gedicht urspriinglich ab geschlossen hatte, denn der dichter diser strophe hat den inhalt vom ersten teile vollkommen gegenwartig, und II schliefst ja erst in der strophe vorher ab. Ferner ligt es auf der hand, dafs in den beiden teilen ein ganz verschiedener, ja direkt entgegengesetzter zweck verfolgt wird: I ist durchaus religios und darauf be- rechnet, vornemen leuten die notwendigkeit der von der kirche vor geschribenen guten werke an das herz zu legen; II da- gegen ist ganz im sinne des weltlichen rittertums geschriben: die einzige absicht des verfassers ist, zu unterhalten, und an die erreichung irgend welchen kirchlichen zweckes wird nicht 21 mer gedacht. 1st es nun ser warscheinlich, dafs jemand, der eben die bestrafung alter erdenlust im schrecklichsten lichte dar gestellt hat, gleich darauf den eindruck, den- er offenbar zu erzilen wiinscht, verwischen sollte durch eine moglichst eingebende und bewundernde schilderung weltlicher dinge? 1st es ferner ser warscheinlich , dafs ein dichter wie der dichter von A A es tun wtirde, zwei seiner personen ein solches abenteur bestehen lafst, wie Gawain und Gainur es erleben, und sie dann wider mit den ubrigen vereinigt, one dafs von dem ganzen wunderbaren ereignis etwas weiteres ver- lautet, als The wyes of the we der for wun dr ed thay were (26,9)? (Der vers in D (26,8), der erzalt, Gainur hatte ir abenteuer den anderen mit geteilt, kann nicht echt sein, denn er schliefst sich nicht an den folgenden an). 1st es warscheinlich, dafs er sie drei zeilen darauf schon zu tische gehen lafst, um ein neues abenteuer zu erwarten, one des ersten wider zugedenken? Ich meine, es ist das von einem einigermafsen verstandigen dichter nicht wol zu glauben mid schon gar nicht von einem manne, der so vil poetische anlage besitzt, wie der dichter des ersten teiles zu anfang seiner erzalung verrat, bevor die sorge um das jenseits alle seine gedanken gefangen genommen hat. Auch stil und sprache scheint mir in beiden teilen bei aller anlichkeit nicht gleich zu sein, obwol sich bei der kurze der einzelnen erzalungen strenge beweise nicht dafiir erbringen lassen: II ist im allgemeinen vil weniger originell als I, von besonderen eigenheiten ware etwa zu erwanen eine besondere vorliebe fiir beschreibungen von kleidern, riistungen etc., wo- von sich in I nur str. 3 ein beispil findet. Dazu kommen gewichtige aufsere grunde: a ) metrische. Ich habe schon in der metrik auf die verschiedenheiten zwischen I und II aufmerksam gemacht, wie auf die betonung der silben re — , de — in franz. wortern, das haufigere vor- kommen von versen mit stabreimstellung — a | a a, das ver- 22 schwinden der widerholung im neunten verse, das durchgehen eines reimes durch die ganze strophe. Alle dise eigentumlich- keiten des . zweiten teiles, die im gegensatz stehen zum ge- brauche des ersten, vertragen sich, wie mir scheint, nicht mit der anname eines verfassers, namentlich die beiden letzt- genannten nicht. Dafs der verfasser die widerholung als lastig empfunden haben sollte, ist bei der art, wie er sie hand- habt, kaum an zu nemen, im gegenteil konnte im die wider- holung oft als bequemes anknupfungsmittel dienen; auf jeden fall ware er nicht in II in manchen strophen wider darauf zuriick gekommen, wenn er sie als erschwerung einmal auf gegeben hatte. Auch sollte man erwarten, dafs er sich warend der arbeit allmalich immer mer an die widerholung gewont hatte. Dazu kommt nun, dafs das aufhoren der widerholung, die durchfiirung des reimes durch die ganze strophe, das noch zu erwanende iiberwuchern der reime auf — ight gerade am anfang von II sich mit grofser regelmafsigkeit zeigt. str. 26 — 30 sind one widerholung, str. 26 — 29 ftiren den reim durch, str. 27 zeigt zwei reime ( b und d) durch — ight ver- treten, str. 28 gleichfalls, str. 29 hat wenigstens einmal — ight fur c. Konnte man wirklich fur das vorkommen diser eigen- tiimlichkeiten einen grund an geben, so blibe es doch immer unerklarlich, dafs der dichter sich, warend er den stoff des ersten teiles hearbeitete, fast frei davon erhielt, sobald aber der neue stoff kam, der leichter zu behandeln war als der erste, das, was er bis dahin gemiden, in fiinf strophen ofter zu liefs als im ganzen ersten teile. Ich habe schon an gefiirt, dafs der dichter von II eine besondere vorliebe fur die endung — ight im reime zeigt. Unter den 116 reimen, die wir bei richtiger anwendung des reim- schemas, wie sie in I regel ist, in II zu erwarten hatten, be- gegnet 24 mal die endung — ight , in I, die prophezeiung eingeschlossen, nur 5 mal. Andere endungen dagegen, die in I haufig vor kommen, hat II gar nicht im reim: So finden sich 23 in I fiinf reime auf — ozv, resp. — ows (3,9; 5,1 etc.), seclis auf — ell , resp. — ells , fiinf auf — ides , vier auf — is, da- gegen begegnet keine diser reimsilben auch nur einmal in den stropben, die sicher zu II gehoren. Uber ides (v. 26,5) s. u. Dagegen linden sich wider fiinf auf — ill , — ills in II gegen keinen in I. Dis erklart sich doch wol nur durch die anname, dafs die beiden teile von zwei dichtern stainm en, denen ver- scbiedene reime naturlieh nicht gleicb nahe lagen. Nament- lich das verschwinden der oben aus I an gefiirten endungen und das iiberhandnemen der reime auf — ight sclieinl mir eine andere deutung nicht zu zu lassen. b) sprachliche. Eine abweichung in den formen oder lauten ist nicht zu bemerken, wol aber finden sich wider offenbare verschieden- heiten im wortgebrauch; leider sind ja die beiden teile so kurz, dafs dergl. nicht all zu zalreich vor kommen kann: wy (ae. wigd) findet sich in II: 26,9; 29,1; 32,2; 45,3 (J L) ; 50,2; 54,3, in I nie, obwol der inhalt sein vorkommen nicht im geringsten hindert. o O wight in I nur 15,7 in der bedeutung *wesen u ; in II in der bedeutung „ frau * , s mann“ allein fiinf mal mit worthly verbunden 28,10; 29,1; 35,11; 38,6; 48,3. Aufserdem als adj. 44,1; 50,2; 52,11 etc. carp , drei mal sicher in II: 28,9; 32,6; 50,11, felt in I. glide ,,gehen, kommen* 2,13; 3,1 ; 7,7; 10,1; 25,13; 26,1, felt in II. on ) light (resp. o?i hie , in hie) in I 15,5; 13,6 in seiner eigentlichen bedeutung „empor*, als flickwort 4,3. In II ist es ser beliebt als flickwort und begegnet im ganzen nicht weniger als 11 mal: 27,8; 32,1; 32,10; 35,6; 38,7; 41,3; 46,1; 50,11; 51,1; 54,9. worthly in II haufig, fiinf mal mit wight , s. o. In I nur einmal worthy in wane. 24 clene felt in I, in II im reime (and mit nur einer aus- name stets mit full verbunden) secbs mal (29,6; 30,1 u. 5; 36,2 ; 47,5; 52,4). Andere worter und wortverbindungen begegnen zwar auch nur in einem teile, aber nicht so haufig, dafs ir felen in dem anderen teile nicbt auf zufall beruhen konnte. Eine willkommene bestatigung findet nun meine ansicht darin, dafs gerade in str. 26, wo ich die trennung vor neme, die bandscbrift L durcbaus verscbiedene reime fur b bietet: — : schene : fere : manere t warend J und D zwar an sick richtige, aber in der weise differierende reime haben, dafs D nach den in L in der ersten halfte vor ligenden, J nach denen in der zweiten halfte uni- formiert hat : D: grene : shenex bidene x sene. J: here : clere : fere\ manere. L hat hier den altesten text erhalten ; bis 26,4 geht das erste gedicht, mit 26,5 beginnt das zweite, resp. ein zur ver- einigung der beiden ein geschaltetes stuck von etwa vier versen (s. u.). Die anderungen in J und D sind denn auch noch im jetzigen zustande der strophe in den beiden handschriften erkennbar. In J ist v. 2 ganz schlecht und v. 4 der art, dafs niemand daraus gegen den reim das in D L vor ligende ge- macht haben wurde, in D ist umgekert vers 6 schlechter als in J L, da er ein flickwort {bidene) im reim hat, und v. 8 pafst nicht zu dem, was in J und D selbst, also auch in X(O) in zeile 9 stand, weil hier eben flickwerk vor ligt. str. 55 ist, weim meine bisherigen ausfurungen richtig sind, und die strophe alt ist, naturlich zu I zu rechnen, mit dem sie dem inhalte und dem wortgebrauch nach auf das nachste verwant ist. Ob sie indessen alt ist, mufs zweifelhaft bleiben: der verworrene schlufs siht nicht so aus, als ob er von dem verfasser von I her riire; von dem dichter von II kann 25 sie nicht wol sein, da strophe 54 einen ser guten abschlufs von II bildet. Den vorgang bei der verschmelzung der beiden gedichte hat man sich wol so zu denken, dais jemand, der beide kannte, die stiicke zusammen brachte, well sie beide dieselbe lokalitat voraus setzen, beide ein jagdabenteuer behandeln und dieselbe form und sonst vile anlichkeiten haben. Disem manne gehoren wol v. 26, 5 — 9 an, v. 26, 10 — 13 gehoren schon zu II. Dafs der verfasser von II die erste erzalung fort gesetzt habe, ist nicht an zu nemen, da er kaum den falschen reim in v. 26, 6 u. 8 ungeandert gelassen haben wurde, warend dis von jemand, der die beiden verschiedenen gedichte zusammen brachte und teile von zwei strophen zu einer verschmolz, ser wol begreiflich ist, zumal ja die un- richtigen reime zu dem aus II entlenten vers 13 reimen. Dafs die beiden teile eine grofse anlichkeit zeigen, kann, wie mir scheint, nicht auffallig sein, wenn man beriicksichtigt, dafs beide dichter derselben gegend an gehorten, und dafs der verfasser von II den ersten teil gekannt und nach geamt hat. Sind doch selbst in GGr (Golagrus and Gawayn), dessen verfasser einen zimlich ausgepragten stil hat, manche strophen stellen aus AA, unter dessen einflufs er stand (s. u.), so anlich, dafs man es begreifen kann, dafs Madden und andere beide gedichte demselben verfasser zu schriben. Ich lioffe, im vorstehenden die unursprunglichkeit der vor ligenden gestalt von AA in einigem mafse glaublich gemacht zu haben; wir hatten dann also fur das gedicht mindestens zwei verfasser an zu nemen. Wer dise waren, wird sich sehwerlich jemals fest stellen lassen; die bis jetzt uber den dichter auf gestellten hypothesen sind sammtlich unbegriindet (wie die, dafs das gedicht von dem Clerk of Tranent verfafst sei, der vil spater lebte, als AA entstand s. u.) und auch, soweit sie eine widerlegung verdienen, schon von Traut- mann (Angl. I, 130, 31) zuriick gewiesen. Ich gehe hier, 4 26 soweit ich nicht der zeitbestimmung wegen die frage beriiren mufs, nicht weiter darauf ein, da ich Trautmanns ansicht, auch wenn ich seine gegengrunde nicht alle als giiltig an erkenne, vollkommen teile: A A hat, da alle anderen allitte- rierenden gedichte in stil und sprache greifbare verschieden- heiten zeigen, mit keinem denselben yerfasser, auch mit GG nicht, obwol teil II, wie schon oben bemerkt, mit disem im tone ser nahe verwant ist. Vilmer ist das letztere gedicht unter dem einflusse von AA von einem spateren dichter ver- fafst. Beweisend fur disen einflufs sind folgende stellen: GG 47, 6: His birny and his basnet burnist full bene . AA 30, 3 wortlich ebenso. GG 50 1 : Thus thai f aucht on fute on the fair feild. AA 45 1 1 n n » » » » that „ » (A^) GG 54, 3: Throu ihair schene scheildis thair schuldris var schent. A A 49, 7 : wortlich so bis auf das tempns ( are AA). GG 54, 6: Gomys grisly o?i the grund granis on the grene. A A 47, 9: Grisly on gronde he groned on gr . (D). GG 95, 11 u. 12: Baitli knyght , king and empriour , And muse in his myrrouy. A A 13, 11 u. 12: Muse o?i my myrrour , For ( bothe L) king a?id emperour etc. Ich will mich begniigen mit der anfurung diser bei- spile und nur noch fiir einige ser anliche stellen die nach- weise geben: GG 49, 1, AA 44, 7; GG 49, 11, AA 40, 10; GG 50, C, AA 42, 9; GG 59, 3, A A 39, 5 etc. etc. Die stellen liefsen sich leicht um das doppelte verineren. Yon den drei handschriften ist fast immer D die anlichste. Dafs die entlenung wirklich auf seiten des verfassers von GG ist, beweist eine vergleichung der verse 95, 11 u. 12 von GG mit 13, 11 u. 12 von AA in betreff des anschlusses an das vorher gehende. In A A passen die verse so gut in den zu- 27 sammenhang und cntwickeln sich mit solcher folgerichtigkeit aus dem gedankengange der vorher gehenden zeilen, dafs sie entschieden dem dichter von A A I als eigentum zu zu schreiben sind; in GG tragen sie deutlich den stempel der unurspriing- lichkeit. Ob GG wirklicli so spat ist, als Trautmann an nam, geht uns hier nichts an. Auch der verfasser von Syr Degrevaunt hat, urn das hier gl eich an zu fiigen, unzweifelhaft A A vilfach benutzt, wie sich unter anderen aus folgenden stellen mit sicherheit ergibt : Syr Degr. 293 — 95: Schyre scheldus they schrede , Many dozvghty was dede, Ryche maylus wexen rede. A A 44, 10 — 12 (7): Skene schildus thay shrede Welle ryche mayles zvexun rede And tnotiy dughty hadun drede. Degr . 1757 — 59: Y rede ye saughthle with the knyghte That is so hardy and wyght And graunte hym Myldore the bryght. A A '52, 10, 11 u. 13 (7): With tlii thou saghtun with yondur knyghte That is so hardi and so wighte And graunte him his londus. Degr. 1805 u. 6: Withoutyne more reher synge Made was the saughthlynge. A A 51, 10 u. 11 (7): Withoutun any her sing There dighte was thay re saghtenyng. Aufserdem sind vile einzelne verse oder allitterationsformeln entlent, namentlich bei kostumbeschreibungen, ich habe in den anmerkungen zu den betreffenden stellen darauf anfmerksam gemacht; der zusammenhang zwischen beiden ist durch die an gefurten stellen hinreichend bewiesen. Die handschrift, die dem verfasser von Syr Degr. vor lag, war mit J naher ver- wandt als mit den beiden anderen. 4 * 28 b. zeit der abfassung. Ich habe schon erwant, dafs AA in der jetzt vor ligenden gestalt das vorhandensein von MA voraus setzt. Es ergibt sick das aus folgenden stellen: v. 22, 2 ist in D iiberlifert: D: Freol and his folke fey ar they leued : (J) : Frol and his Farnet fid fery Jiaue ye leuyt; (L): The Frolo and the Farnaghe es frely bylencde. Zu schreiben ist: Frol and his farnet ( fl schar“) fey are they left , und dis entspricht fast genau zwei vershalften in MA (3405 u. 6): Fore Froille and for Ferawnt has faye belevede. Es ist nicht unmoglich, dafs auch MA einmal his farnet las, denn es ist nur eine ab geleitete handschrift erhalten, und es kann ser wol in diser oder einer vorber gebenden abschrift das seltene farnet , das auch DL nicht verstanden, geandert sein, wie in D. Ein ritter Ferawnt kommt zwar auf seiten des Lucius vor und wird von Florent, einem ritter Arthurs, erschlagen, doch ist aufser der allitteration kein grund fur die zusammenstellung desselben mit Frol ersichtlich. Auf jeden fall kann der eigenname Frol nicht zufallig in MA mit Fe- rawnt und feye belevede und in AA mit farnet , das Ferant zum verwechseln anlich siht, und fey ( be)left , das sich in AA sonst gar nicht findet, zusammen treffen. Ausserdem ist nun auch der gedankengang in A A str. 21, 22 ganz derselbe wie an der stelle in MA, an der die eben an gefurten verse begegnen: Arthur hat getraumt von dem rade der Fortuna, auf das sie in setzt, um in nachher in die tiefe zu sturzen (cf. v. 3219 ff); er ruft seine phylosophers , und einer von disen rat im dann, nachdem er das traumbild gedeutet, er solle kloster bauen fiir Frol etc. s. o. Es stimmt das genau 29 mit str. 21, 22 iiberein, bis in kleine einzelheiten ; so sagt Arthur MA v. 3392: And J hafe cheveride for chele sen me this chance hap - penede. In A A sagt der geist 21, 9: Thus your chevalrous kyng cheue sail a cliaunce ( JL ). Auch dis kann nicht zufallig sein. Dorset ( shire D ) v. 23, 9 and Cornevayl (24, 2) werdcn auch in MA erwant bei dem rachezuge gegen Mordred. Dorset findet sich, so vil ich weifs, in den sonstigen darstel- lungen der letzten schlacht nicht, doch ware es hier immerhin moglich, dais der verfasser von AA es aus einer andern quelle hatte. Der ritter, dem die tafelrunde erligen soil, soli nach AA als wappen tragen a sawter e?igreled of silver full schene (24, 8). Madden bemerkt zu diser stelle, dais das wappen eine erfindung des dichters sei, denn Mordred trage sonst stets ein anderes wappen. Ich kann das im allgemeinen nur bestatigen, Mordred tragt sonst dasselbe wappen wie die fiirsten von Orkanie, seine verwanten; doch findet sich in MA vor dem letzten kampfe Arthurs mit Mordred (v. 4182 u. 3) von letzterem die be- merkung : Bot the churles chekyne hade chaungyde his armes. He had sothely forsakene the sawturoure engrelede', es wird also voraus gesetzt, dais sein eigentliches wappen das sawturorur engreled sei, und in disem hat er in der tat, wie der geist in MA propliezeit, die helden alle (aufser Arthur) besigt. Dais AA wirklich abhangig sei von MA, lafst sich hier- nach wol nicht mer bezweifeln; es finden sich auch sonst vile anlichkeiten, die allerdings nicht gerade entlenung beweisen, wie die zuerst an gefurte stelle, so MA 2557. Thane syr Ga- wayne was grevede and grythgide full sore. A A 41, 4. And Gawayn greclied iherivith and gremed (J : greuut) full sare. 30 Ebenso ist das verlialtnis zu v Syr Gawayn and the grene knight *, man kann aus vilen stellen bekanntschaft mit dem gedichte wenigstens fiir den verfasser von I voraus setzen, one es an einer stelle sicher beweisen zu konnen. Nach MA mufs aber A A zu seiner jetzigen gestalt gekommen sein. Leider ist mit diser zeitbestimmung auch kein sicherer anbaltspunkt gefunden, denn die abfassungszeit von MA steht aucb nicht fest. Morris und Skeat namen 1360 an, und Traut- mann erklarte sich (Angl. I) damit einverstanden, weil er an nam, dafs das gedicht von Huchown sei. Wenn dise anname und Trautmauns sonstige bemerkungen uber Hucbown richtig waren, so ware ja allerdings die abfassungszeit von MA mit 1360 so genau bestimmt, als man immer wunschen kann. Ich kann aber das wenigstens nicht zu geben, dafs MA von H. verfafst ist, und will bei der wichtigkeit der sache fiir die zeit- bestimmung von AA die kleine abschweifung nicht scheuen, um meine bedenken gegen Trautmanns ansicht vor zu bringen. Trautmann nnd andere vor im (s. Angl. I) sind zu irer an- name, dafs MA von H. verfafst sei, gekommen durch eine stelle in Wyntowns chronik, die Trautmann a. a . o. ab gedruckt hat: Wyntown erzalt hier, H. habe die sage von Arthur be- handelt in the gret Gest of Arthur und nennt noch zwei andere werke von im: The Awntyre of Gawane und The Pystyl of Swsane. Das erstgenannte werk soil nun mit MA identisch sein, namentlich weil der inhalt derselbe sei und die von Wyntown an gefiirten landernamen denen in MA entsprachen. Aufserdem nenne Wyntown den Lucius, wie auch MA tue , emperoure und zwar nach seinen eigenen worten im anschlufs an H. Dis ist nun one zweifel alles richtig; aber MA ist darum doch nicht ein werk Huchowns: W. ent- schuldigt H.y weil er den Lucius nicht procuratour genannt habe, wie der Brut, sondern emperour , und zwar verbraucht er dabei eine ganz betrachtliche anzal von versen, er war also — das kann man aus diser einen stelle schon schliefsen — ' 31 werm er es fur notig hielt, wegen einor so unwichtigen sache so vil larm zu machen, one zweifel ein ser grofser pedant, nnd wir diirfen im niclit zu trauen, dafs er sich er- laubt babe, irgendwie in der erzalung des inhalts von dem im vor ligenden werke des H. ab zu weichen, one etwas davon zu sagen. Nun finden sich aber in der tat dergleichen ab- weichungen von MA, das nach Trautmann das von W. an gefiirte werk ist, in ser bedenklichem mafse. Die starkste, die T. fort zu interpret eren versucht, ist die folgende: W. sagt am schlusse seiner inhaltsangabe (345 ff.): Hucliown has tretyd couryously hi Gest of Broyttys auld Story. Bot of hys Dede and hys last end I fa?id na zvryt, couth mak that kend\ Syne I fand name , that thareof wrate , I wyll say na mare than I wate etc. Dann folgt die erzalung von dem ausgange der letzten schlacht und dem verschwinden Arthurs, wie sie die allgemeine sage bietet, nicht aber MA, in dem der tod und das begrabnis des konigs weitlaufig erzalt uird. Ich glaube nun, dafs dise verse nichts anderes sagen sollen und konnen, als was sie sagen, wenn man sie ubersetzt gerade so, wie sie da stehen; Uber alles vorher gehende hat H. ser schon geschriben, aber von seinem (Arthurs) tode und seinem letzten ende fand ich kein buch, das mil* das hatte bekannt machen k5nnen. Da ich keines fand, so will ich auch nur das sagen, was ich weils. D. h. VV. zeigt sich wider als pedant hier. Die darstellungen, die er kennt, gehen alle nur bis zu Arthurs verschwinden; was nachher aus im wurde, sagen sie nicht ; er will sich also, um nicht im geringsten von dem, was tiberlifert ist, ab zu weichen, auch nicht erlauben, eine mutmafsung dariiber zu ausfern. Es geht somit gerade aus diser stelle hervor, dafs W. nicht MA meinen kann (er hatte den ab weiclienden schlufs sonst erwanen mtissen); nicht aber ergibt die stelle, wie 32 Trautmann a. a. o. sagt, eine bestatigung seiner ansicht. Seine auslegung tut dem texte gewalt an und gibt trotzdem keinen befridigenden sinn. Ebenso wenig stichhaltig sind Trautmanns andere griinde: Die inhaltsangabe stimmt zu der allgemeinen sage besser als zu MA. emperourQ fur Lucius findet sicb nach Trautmanns eigener angabe aucli in Gotffr. Hist. reg. Brit. (a. a. o. 144) und aucb sonst z. B. Cron, of Engl. v. 288, wo die uberliferung eine ganz ab weichende ist, u. s.; lieifst er doch aucli bei Layamon stets kayser. Wenn W. den H. wegen seiner warbeitsliebe lobt, so ist das wider ein beweis, dafs die im vor ligende Gret gest von H. nicht unser MA gewesen sein kann. Denn dis weiclit nicht bios 9 lyti 7“ von der „warheit“ ab, sondern ser betracht- lich. Icb erinnere nur an die von Trautmann mit unrecbt aus dem ganzen aus gescliiedene Gawainepisode, die entfurung der franz. herzogin durcli den risen, den sclilufs u. s. w. Der dichter von MA bat uberall stark iibertriben. Die landernamcn, bei deren aufzalung sich W wenn er MA vor sicb gebabt batte, wider vil bedeutendere abweichungen erlaubt biitte, als wir im zu trauen diirfen, zeigen keineswegs eine so grofse ubereinstimmung, dafs man darauf bin ein recht hatte, die Gret gest und MA als dasselbe werk zu be- trachten. Die namen, die in beiden felen gegen Wace und Layamon, felen aucb bei G. v. Monm; Gascogne , das G. v. Monm. bat' und MA nicht, steht sogar bei W. Die namen, die MA und W. gemeinsam haben, sind bis auf Swetheryke franzosische provinzen, deren aufzalung so naturlich war, dafs zwei dichter darauf kommen konnten, MA hat aufserdem so vil namen mer, dafs W. dise nicht alle fort gelassen hatte, one es zu erwanen; Szves bei W. und S zvynne in MA differieren wider. Die uber- einstimmungen erklaren sich aus einer gemeinsamen quelle der Gret gesi und MA, die nicht einmal beiden unmittelbar vor 33 gelegen zu haben braucht ; die differenzen beweisen im gegen- teil rait den schon erwanten griinden, dafs W. ein anderes gedicht vor sich batte. Trautmanns anname, dafs MA und die von Horstmann (Angl. I) heraus gegebene Susanna denselben verfasser haben, ist gleichfalls unbegriindet, doch lasse ich mich hier auf eine widerlegung niebt ein, da die sacbe fiir AA von keiner wiclitigkeit ist. Das resultat der nachpriifung ist also durchaus negativ, und eine einigermafsen sichere bestimmung der entstehungs- zeit von AA ist damit wider illusorisch geworden. Wir konnen nur sagen: Wenn MA um 1360 entstanden ist, so mufs AA seine jetzige gestalt nach disem jare bekommen haben. Fiir die andere zeitgrenze hat befeits A. Brandi im T. of E. eine bestimmung gegeben, indem er darauf hin wies, dafs der ver- fasser desselben, der sein werk 1400 oder 1401 vollendete ( T . of E. 38), durch AA beeinflufst sei. An der richtigkeit diser bemerkung ist nach Brandis ausftirungen nicht zu zweifeln. Wir wiirden also damit etwa anf das jar 1380 als den mut- mafslichen entstehungstermin von AA komnien. Eine sicherere grenze vermag ich nicht an zu geben. THESEN, i. Die von Matzner ( Wb. II, 258) vor genommene gleich- stellung von me. gowen mid me. gawen ist ungerecbtfertigt. gowen entspricht yilmer einem ae. starken verbum gowan. II. Trautmanns anname ( Angl . I, 131 ff.), dais die von Horst- mann {Angl. 1.) heraus gegebene legende yon der Susanne und Morte Arthure {Line. Ms.) demselben yerfasser {Huckown) zu zu schreiben sein, ist unbegriindet. III. Die von Matzner {Wb. II, 78) gegebene etymologie fur me. far net ist zu verwerfen. IV. Bei einem versuche den ursprunglichen text des puppen- spiles von Dr. Faust wider ber zu stellen, ist die Ulmer version nicht zu grunde zu legen, sondern nur als eine mit anderen gleicbw ertige fassung zu benutzen. VITA Natus sum Hermannus Liibke in vico Biilstringen prope Magdeburgum sito die V mensis Januarii anno h. s. LXI patre jidrea, quem praematura morte mihi esse ereptum magnopere ^eo, matre Dorothea e gente Hermes, quam superstitem ieror. Fidei addictus sum evangelicae. Postquam litterarum [is in schola domestica, deinde in Burgensi gymnasio bimonium maturitatis adeptus sum, mense Aprili a. h.^SJI^Bpuniyersitatem adii Berolinensem et in ordinem philosophorum receptus sum. Magistri mei doctissimi fuerunt: Bruckner, Miillenhoff, Napier, Oldenberg, Paulsen, Rodiger, Scherer, Joh. Schmidt, Tobler, Zeller, Zimmer, Zupitza. Quibus omnibus optime de me meritis gratias ago quam maximas, imprimis autem Carolo Miillenhoff et Julio Zupitza, quorum non solum institutione praeclarissima, sed etiam ami- cissimis consiliis adjutus sum. *