4 ^ z. ZUR ALTENGLISCHEN BEDAUBERSETZUNG. Wahrend bis yor kurzem die beschaftigung mit der alt- englischen iibersetzung yon Bedas kirchengeschichte durch den mangel eines handlichen textes recht erschwert wurde, ist nunmehr durch die ausgaben von Miller und Scliipper der zur erforschung dieses hochinteressanten denkmals erforderliche apparat in bequemster weise zuganglich gemacht worden. Zugleich ist uns als lililfsmittel zur vergleichung mit dem original und zur belehrung iiber historische fragen, sowie ‘ realien ’ mannigfachster art, Plummers vorziigliche commen- tierte ausgabe des lateinischen textes (Oxford 1896) geschenkt worden, welche jedenfalls auf absehbare zeit als die mass- gebende wird gelten dlirfen. Ein blick in diese drei werke zeigt, dass die behandlung des altenglischen textes hinter der des lateinischen noch weit zurucksteht. Schipper hat von vornherein auf die herstellung einer kritischen ausgabe ver- zichtet, und die von ihm bei dem abdruck der hss. befolgten prinzipien sind gewiss nicht einwandfrei. Miller hat in rich- tiger wiirdigung des zuerst von Zupitza klar erkannten hand- schriftenverhaltnisses die Tanner-hs. (T) zu grunde gelegt und die liicken derselben nach den nachstbesten hss. erganzt. Auch eine reihe verstandiger emendationen sind von dem englischen herausgeber vorgenommen worden, wenngleich derselbe wohl im ganzen noch etwas zu konservativ und im einzelnen nicht immer ganz konsequent verfahren ist. Dagegen hat Miller ganzlich von anmerkungen abgesehen, die trotz seiner lehr- reichen einleitungen durchaus nicht unnotig gewesen waren. Schipper hat seinem texte zwar vierzig seiten anmerkungen beigegeben, doch sind dieselben, der einrichtung seiner ausgabe gemass, zum grossen teile darauf gerichtet, eine anzahl der Anglia. N. V. XIII. 258 FR. KLAEBER, nichtsnutzigen lesarten in B zn beleuchten. Es bleibt dem- nacli noch genug zu tbun iibrig ? ehe wir mit der Bedafiber- setzung als einer wirklich bekannten grosse rechnen dfirfen, und ein beitrag zum stadium des textes wird nicht fiberflfissig erscheinen. Wir erlauben uns hier ein paar satze aus einer der Modern Language Association of America (Central Division) auf der jahresversammlung zu Nashville, Tenn. , December 28, 1899 vorgelegten arbeit zu citieren (vgl. das kurze resume in Public, of the Mod. Lang. Assoc, of America, Vol. XV, Proceedings, pp. LXXII f.). “So far little has been done in the way of detailed investigation. Though the Alfredian works, as a whole, have called forth quite a crop of German doctoral dissertations, there is only one devoted exclusively to 4 Bede ’, written by a pupil of Zupitza. Further, apart from Miller’s valuable studies — in his two Introductions and his monograph on the ‘ Place Names’ — , and a number of more or less incidental observa- tions by various scholars, only one special paper on our text, by Dr. Pearce, has been made public, unfortunately merely in the form of an abstract (Public, of the Mod. Lang. Assoc, of America, Vol. VIII, Proceedings, pp. VI ff.). How much un- certainty still prevails regarding the mere textual interpretation, is evidenced by nearly all text-books which contain specimens from the ‘Bede’. What is needed, then, in the first place, is not new theories and speculations, but patient delving into linguistic details.” Die handschriften^ und dialektfrage betreffend, schliessen wir uns im wesentlichen an Miller an. Dass der originaltext anglisches geprage trug und in den verschiedenen hss. mehr oder weniger durchgreifend in siidliche mundart umgeschrieben wurde, darf nicht mehr bezweifelt werden. Immerhin bleibt auch jetzt noch Sievers’ alter satz (Beitr. IX 283) zu recht bestehen, dass die sprache des Beda in mehr als einer be- ziehung “so viel auffalliges zeigt”, und wir behalten uns eventuell eine zusammenfassende untersuchung fiber die be- sondere stellung des Beda unter den altenglischen denk- malern vor. *) J ) Dem oben erwahnten aufsatz entnehmen wir das folgende: “In Dr. Miller’s opinion, the Anglian coloring, which is found, with varying ZUR ALTENGLISCHEN BEDAUBERSETZUNG. 259 Es wird sich mehrfach gelegenheit bieten, lexikalische eigenttimlichkeiten zu besprechen, unter vergleichender heran- ziehung der hauptmasse der uns zugangliehen litteratur. Wie in dem genannten vortrag von uns hervorgehoben wurde, — “The vocabulary of our text is characterized on the one hand, by a considerable number of rare words, more or less distinctly Anglian vocables, and terms of poetical flavor, and on the other hand, by 4 unnatural words ’ (Sweet), chiefly com- pounds and derivatives formed in close imitation of the Latin original. The former class justly demands our primary atten- tion. Several words belonging here have already been pointed out by Miller, a few others have been incidentally recorded by Pearce, Mather, and Helen Bartlett. But the percentage of such noteworthy words is much higher than seems to have been hitherto assumed.” Millers liste auffalliger vokabeln — mit ausschluss einiger unsicherer oder uns nicht einleuchtender falle — umfasst die folgenden worte: ono; ac (fragepartikel) ; in (praeposition, == on); leoran ; fees; *goian; meord. — F. J. Mather hat ferner auf nemne aufmerksam gemacht (‘The con- ditional sentence in Anglo-Saxon’, p. 80; Mod. Lang. Notes IX, coll. 152 ff. ; vgl. Napier, Mod. Lang. Notes IX, col. 318); J. W. Pearce hat das ‘poetische’ dogor und rodor hinzugefiigt (Public, of the Mod. Lang. Assoc, of America, Vol. VIII, Proceedings, p. VII); Helen Bartlett hat auf den gebrauch von searf (gegen- iiber pytt) und esne (= seruus) hingewiesen (‘The metrical division of the Paris Psalter’, Baltimore 1896, pp. 14 ff.). 1 ) intensity, all through the text, has to be looked upon as a survival rather than scribal innovation. But a marked hesitation to accept this view is still to be met with. It is argued in conservative quarters that the original MS. may, after all, have been written in Alfredian WS. and later been transformed by Anglian scribes, perhaps generations of such; and the parallel case of Alfred’s translation of Boethius could have been quoted, which is now considered to have passed through the hands of Kentish copyists and thus to have lost its WS. purity. Still it is only fair to insist upon the fact that all internal MS. evidence points the other way, and it is for the opposing party to bring forth proof of that WS. original. — Particularly instructive are those cases in which discrepancies between the different MSS., notably obvious scribal blunders, enable us to settle the archetypal reading beyond the possibility of doubt. Numerous Anglian forms and Anglian words are thus established as unquestionably original.” *) Rein lautliche (oder flexivische) besonderheiten sind davon zu trennen, wie cenlic (~= 1 angelicus ’), frecernes , praet. leort (Miller). wi(g)led 17* 260 FR. KLAEBER, Selbstverstandlich ist bei der beurteilung des wort- schatzes eine gewisse reserve geboten, und manche aufstellungen werden nur als vorlaufig richtig anzusehen sein. Einerseits die Itickenhaftigkeit der iiberlieferung und die unsicherheit in der genauen lokalisierung nicht weniger denkmaler, andrerseits doch wieder die scbwierigkeit , die gesamte veroffentlichte prosalitteratur durchzuarbeiten, miissen zur vorsicbt mahnen. Es ist weiter zu bedenken, dass ein wort, das etwa als spe- zifisch mercisch Oder northumbrisch zu bezeichnen ware, gleich- wohl auch einmal von einem Westsachsen gebraucht worden sein kann; war ihm dasselbe nicht eben gelaufig, so mag es ihm doch nicht unbekannt gewesen sein. Dass sich ferner prosaiker gelegentlich gern poetischer redensarten oder worte bedienten, bedarf keines beweises. Besonderes gewicht ist demnach — fiir die heimatsbestimmung — auf die haufigkeit im gebrauch der betreffenden vokabeln zu legen. Lieblings- worte des iibersetzers (bezw. der iibersetzer) des Beda, wie nervine, ono, leoran, lefnes, semninga, gen(a ), sind in erster linie in betracht zu ziehen . l ) Wir lassen ein verzeichnis der uns bekannten schriften und aufsatze folgen, welche sich mit dem Beda-texte be- schaftigt haben. Anzeige von Millers ausgabe: Pearce, Mod. Lang. Notes VII, coll. 102 ff. — Anzeigen von Schippers ausgabe: Bulbring, Anglia Beiblatt X 33 ff. ; Binz , Engl. Stud. XXVII 122 ff. ; Klaeber, Journal of Gmc. Philol. II 384 ff. Thomas Miller, Place Names in the English Bede and the the Localisation of the MSS., 1896 (QF 78). Angezeigt von (= weofod) (H. Bartlett) gehort ebenso wohl in die lautlehre wie etwa heorod {= hired), heorde (= hierde), breg (= brsew), etc. — rodor (Pearce) in 424.20, 428.25 ist nicht uberraschend, da es im physikalischen sinne ‘ Firmament’ gebraucht wird, vgl. den lat. text; Boeth. 125.31, 126.5, etc. — batian (Miller) wird auch im ws. angetroffen : Cura Past. 173. 20 ; iElfric, Horn. Cath. I 250. 18 (iibrigens auch OE. Martyrology (ed. Herzfeld) 102. 22). — leoran kommt ein paar mal in ^Elfric’s Saints vor: Vol. II 50. 752, 761; 52. 804 ( hleorde ) ; II 352. 285 ( geleorednysse ). (Oft in Dial. Greg. (Bibl. der ags. Prosa V), 175. 8, 191. 18, 192. 8, 282. 11, 291. 22, 298. 16, 325. 27, etc.) x ) “Surveying our lists, we would say that of the relatively greatest significance is the habitual use of certain words of recognized Anglian standing, such as the adverb gen ( gena ), which is met with on nearly every page” (aus genanntem vortrag). ZTTR ALTENGLTSCHEN BEDAUBERSETZUNG. 261 Binz, Z. f. d. Philol. XXIX 414 ff.; Hoops, Literaturbl. XVIII 226 ff . ; Pabst, Anglia Beiblatt VIII 1331 August Schmidt, Untersuchungen zu Konig JElfreds Beda- iibersetzung. Diss. Berlin 1889. J. W. Pearce, Did King Alfred translate the Historia Eccle- siastica ? (Public, of the Mod. Lang. Assoc, of America, Vol. VIII, Proceedings, pp. VI ff.) Sievers , Beitr. IX 285 f. (anglische Formen im Beda). — (Fine kurze tibersicht iiber die wichtigsten sprachlichen er- scheinungen wurde gegeben in den von uns veroffentlichten ‘Old English historical prose texts’ (Minneapolis 1896), pp. 63 ff.) Zur dialektfrage ist natiirlich — ausser Sievers’ Gram- matik — die samtliche speziallitteratur zu rate zu ziehen. Doch heben wir als besonders niitzlich hervor die arbeiten von Zeuner (Vesp. Ps.), Brown (Rush. 1 ), Lindelof (Rit.); Na- piers Chad (Anglia X 131 ff.); die Glossare von Cook (Lindisf. Go.) und Lindelof (Rush. 2 ); R. Wolffs Untersuchung der Laute in den kentischen Urkunden, Diss. Heidelberg 1893. An syntaktischen untersuchungen sind zu erwahnen — ausser Wliliings umfangreichem sammelwerke — : M. Callaway, The absolute participle in Anglo-Saxon, Baltimore 1889; F. J. Mather, The conditional sentence in Anglo-Saxon, Munich 1893; C. Pessels, The present and past periphrastic tenses in Anglo- Saxon, Strassburg 1896 ; H. M. Belden, The prepositions in, on, to, for, fore , and cet in Anglo-Saxon prose, Baltimore 1897. ( J. W. Pearce, The regimen of wyrde in the ‘ Historia Eccle- siastica’, Mod. Lang. Notes VI 1 ff.) [Im begriff, unseren aufsatz druckfertig zu machen, werden wir durch M. Deutschbeins grundliche arbeit ‘ Dialektisches in der ags. Uebersetzung von Bedas Kirchengeschichte ’ in Beitr. XXVI, 2. heft iiberrascht. Wir sehen uns in folge dessen ge- notigt, manche von uns seit jahren gesammelte einzelangaben auszuscheiden. Doch halten wir es nicht fur angezeigt, be- merkungen iiber lautliche und flexivische erscheinungen ganz- lich zu unterdriicken.] Anmerkungen. Wir citieren nach Millers ausgabe und fiigen die zeilenzahl von Schippers text (linke spalte , d. h. hs. 0 , bezw. Ca) in klammern bei. Es versteht sich demnach, dass der wortlaut von T angefuhrt wird, 262 FR, KLAEBER, sofern wir nicht eine andere hs. namhaft machen. (Bei der er- wahnung von parallelstellen ist es in der regel geniigend, einfach nach Miller zu citieren, ohne auf etwaige liicken in T anfmerksam zu machen.) Auf Millers neuenglische iibersetzung nehmen wir hier und da bezug; doch sind wir keineswegs darauf ausgegangen, irrtumer oder un- genauigkeiten derselben zu berichtigen, zumal Miller vielleicht gar nicht die absicht hatte , eine durchaus wortgetreue iibertragung zu liefern. 2. 1. (Schi. 1 .) Ic Beda Cristes peow and mcessepreost sende gretan done leofastan cyning 7 halettan Ceoluulf. 7 ic de sende pcet spell, etc. (Ca). Diese recht auffallige fugling liesse sicli als eine vermiscliung zweier konstruktionen erklaren: 1. Ic Beda . . . hate gretan . . . Ceolwulf (ygl. den anfang yon JElfreds yorrede zur Cura Past.), oder aber — im munde Bedas passender — einfach : . . grete . . (vgl. den anfang von iElfrics sendschreiben anWulfgeat: Ic AElfric abhod on disum Englis- cum gewrite / freondlice grete mid godes gretinge / Wulfeet cet Ylmandune ; in vier seiner zahlreichen vorreden 1 ) gebraucht iElfric die 3. person: AElfric gret ), und 2. Ic Beda . . . sende . . . Ceolwulf e gretinge (vgl. Deere tide eac swylce . . Bonefatius papa sende Eadwini gretinge 7 gewrit Beda 124. 25). Natiirlich ist der infinitiv nach sendan herkommlich in beispielen wie he sende Agustinum . . . bodian Godes word Ongolfieode 54. 30; Ond he da se cyning . . . heo sende Godes word bodian Eastseaxna fteode 226. 8 . 7 halettan (in B fehlend, von Miller fortgelassen) war vielleicht in der vorlage als korrektur eingefiigt und wurde in Ca an falscher stelle in den text gesetzt. Dieselbe ver- bindung dieser synonymen verba begegnet 130. 24 7 mid blide ondwleotan hine halette 7 grette ; 342.27 pa stod him summon eet purh swefn 7 hine halette 7 grette. Es ist freilich auch moglich, dass der anfang des textes iiberhaupt in unordnung geraten ist, und dass sende des fol- genden satzes (7 ic de sende pcet spell) sich unberechtigter- weise vor gretan eingeschlichen hat. B setzt erst mit gretan ein. 0 Am bequemsten zusammengestellt in ‘ /Elfric , a new Stud} 7 of his Life and Writings’ by Caroline Louisa White (1898), chapter XIII. ZUR ALTENGLISCHEN BEDAUBERSETZUNG. 263 2. 4. (7.) 7 eac on ma stowa to writanne 7 to Iceranne (Ca). Das in dieser vorrede sehr frei behandelte lat. original bietet einfach: ad transscribendum; weiter unten: . . . latius propalari. — Vgl. aus Alfreds vorrede zur Cura Past. : JElfred i Jcyning . . . heht him swelcra ma brengan hi dcere bisene, dcet he his biscepum sendan meahte 9. 13; aus dem Beda: . . 7 on bee gesette, seo in ]>am ilcan mynstre od pis is gehealden, ond from monegum siddan oft gehwider emb writen wees 314. 23 (— .... a multis iam sunt circumquaque transscripta). 2. 7. (13.) Fordon pis gewrit odde hit god sagad be godum mannum, 7 se de hit gehyrep, he onhyrep pam, odde hit yfel sagap be yfelum mannum, 7 se de hit gehyred, he flyhd poet 7 onscunap ; forpon hit is god godne to herianne 7 yfelne to leanne, poet se gedeo se pe hit gehyre; gif se oder nolde, hu wurd he elles gelcered ? (Ca) Diesem leitsatz getreu, kann Beda der historiker spaterhin den ausspruch thun: Ac ic, siva swa sodsagal stcerwritere, pa ping , pe be him, odde purh June ge- wordene iveeron , ic awrat, 7 pa ping pe herunge wyrde wceron, ic herede 206. 5, und: Beet he pa Eastran on hiora rihttid ne heold . . ., ic no ne herige 206. 20. Aehnlich aussert sich der chronist : Bas ping we habbad be him geivritene, cegder ge gode ge yfele, p pa godan men niman cefter peora godnesse 7 for[f]leon mid ealle yfelnesse A. D. 1086 E. — Im weiteren sinne konnten solche worte als mottos fur nahezu die gesamte ae. litteratur gelten. J ) Der horer wird dem manne, von dem die geschichte be- richtet, gegeniibergestellt , daher: se oder. Dem sinne nach vergleicht sich gif se oder nolde etwa mit {pa de lifigende wceron . .) noht pon sel woldan 50. 5. Doch ist syntaktisch gewiss gepeon zu erganzen (vgl. auch Wiilfing II 26). 9 Die kunst des ‘Vaters der englischen Dichtung’ dient ausschliess- lich dem zweeke religioser erweekung: Beda 342. 9 if., 16 if. ; 346. 15 if. {In eallum pcem he geornlice gemde, poet he men atuge from synna lufan 7 mandeeda, 7 to lufan 7 to geornfulnesse aivehte godra deeda.) Vgl. Boeth. (ed. Sedgefield) 101. 10 Ne fo tee no on da bisna 7 on da bispel for dara leasena spella lufan, ac fordeemde we woldon mid gebecnan pa sodfeestnesse, 7 woldon dcet hit wurde to nytte dam geherendum; ib. 118. 25 if.; JElfric, Saints, Vol. II 58. 79 Nimad eow bysne be dam ; Blickl. Horn. 101. 5f. etc. — Wem klingt nicht das pu pe leer be pon des Beowulfliedes in den ohren ? 264 FR. KLAEBER. 2. 13 . (24.) forpon de God to cyninge geceas, pe geda- fenad ])ine peode to Iceranne (Ca). Ein gegentiber der recht allgemein gehaltenen lat. version (in notitiam . . ., ob generalis curam salutis) durch klarheit und precision ausgezeichneter satz. Es liesse sich nicht leicht ein citat linden, welches Alfreds eigene hohe auffassung von seinem koniglichen beruf als erzieher seines volkes in gleich schlagender weise zum ausdruck brachte. Man kann sich in der that kanm des ge- dankens erwehren, dass diese fassung der stelle vom konig Alfred inspiriert sei. Dock es liegt nicht in unserer absicht, die verfasserfrage in diesem zusammenhange zu erortern. l ) 2. 14 . (26.) 7 pcet dy Ices tweoge hwceder pis sod sy (Ca). B 7 p de py Ices tiveoge etc. (Schipper druckt 7 pcette py Ices.) In B ist tweogan unpersonlich konstruiert — wie es scheint, der einzige im Beda vorkommende fall (zahlreiche andere bei- spiele in B-T). In Ca wird personliche konstruktion — mit auslassung des subjekts — anzunehmen sein, die sich mehr- fach belegen lasst, so 190. 21 ; 206. 19; 308. 26; Wlilfing (1 336) lasst es unentschieden. 2 ) 4 . 1 . (49.) . . . odde hine to me sende, odde on stafum awrat 7 me sende (Ca) = siue litteris mandata siue ipsius Nothelmi uiua uoce referenda transmisit. B . . mid seaftum . . . Schippers frage, ob seaft mit seep gleichbedeutend sei, wird wohl von niemandem bejaht werden. Wir zweifeln nicht daran, dass seaftum fiir steafum steht. Zwar sind die ‘nor- malen’ formen dieses haufigen wortes im Beda herrschend, so 310. 10 stafum ; 314. 23 stafum ( awrat) \ 328. 6 stafas ; 444. 26 stafa\ doch begegnet auch einmal steafa 388. 30 T (Schreiber 2) — stafa (stafena) B C 0 Ca. Auch findet sich in den verschie- denen hss. eine reihe von anderen belegen fiir die brechung des a durch folgenden dunkeln vokal, welche ein haufigeres vorkommen derselben in der urhs. wahrscheinlich machen. 9 Nur verwahren wir uns gegen die auslegung dieser bemerkung in dem sinne, dass konig Alfred als verfasser der ganzen Bedaubersetzung, so wie dieselbe uns vorliegt, anzusehen sei. Unsere im wesentlichen an Pearce sich anschliessende ansicht ist kurz dargelegt in Public, of the Mod. Lang. Assoc, of America, Vol. XV, Proceed., p. LXXIII. 2 ) me nis tweo 64. 10 = dubium non est; sumum monnum cwom in tweon 316. 18 = quibusdam uenisset in dubium. ZUR ALTENGLISCHEN BEDAUBERSETZUNG. 265 Diese brechung (Sievers’ u- und oja- umlaut, §§ 101 ff. ; 160) des a , wenn auch im friih-kent. nicht unbekannt, weist auf das mercische sprachgebiet , d. h. in erster linie auf das Ps.- mercische (Zeuner § 8, II; Brown I § 14; Napier, Chad, p. 136; Znpitza, Mercisches, in Z. f. d. Alt. XXXIII 54; Wolff § 13; Dieter, Ueber Sprache und Mundart der altesten englischen Denkmaler § 19; dazu Bulbring, Anglia Beiblatt IX 67, anm.). Wir haben uns die folgenden belege angemerkt. gepeafad 88. 4 T — gepafad BOCa — gepeafunge 224. 31 0 — gepafunge TB Ca [vgl. gedeafien, gepeafunge Vesp. Ps.; Yesp. Hy. 7. 55 ; kent. Urkunden, s. Sweet, OET., p. 463]. gedeofanade 342. 18 T — gedafenade ( gedafenods ) BOCa [ygl. gedeafenad, gedeofenad, etc. Yesp. Ps.]. deagung 26. 24 Ca — dagung B. — deagum 410. 30 Ca — dagum T (Schreiber 5) B C 0. geseagone 216. 29 T — gesawene B [( ge)segen , (ge)scegen sind durchaus die gewohnlichen formen , so 2. 22 , 4. 3 , 4. 7, 4. 22, 96. 4 etc.]. peacan 264.24 TBCa, wahrscheinlich auch urspriinglich in 0 [ygl. borddeaca Corp. Gloss. 1999]. weacenum 354. 1, 7, 8 T (Schreiber 2) — wceccum B 0 Ca. eatolice 240. 21 T — atollic{e) B C 0 Ca [eatol Beow. 2074; 2478]. Yielleicht *beatiende 404. 1 ? In T (Schreiber 4) B bati(g)- ende, doch Ca beotiende , 0 b. otiende (mit rasur). geheadrod ( geheaporad ) 328. 34 TO — gehaderod BCa; hiadoradon 364.7 T (Schreiber 3) , heaperedon C, heaporadon OCa, preowodon B [vgl. headerad, geheadorade im Boeth., s. Sedgef. ; mehrere male in der poesie ]. l ) andswearedon 28. 10 Ca — andswaredon B [vgl. ond- sweorede Rush. 1 ; ondsweorede, etc. Yesp. Ps.; andswearede Chad]. efenceasterwearan 62. 20 Ca — -waran (- warum ) T B 0 [vgl. helwearan, etc. Yesp. Ps.; hcelwearum Zupitza, Mer- cisches 674]. Lindesfearona 4. 31 C — Lindisfarena(-e) CaB. Lindes- fearena 188. 24 TCa — Lindesfarena BO. *) Ob geleapade, Chron. A. D. 449 A einfacher schreibfehler ist? 266 FR. KLAEBER, Heagostealcles(ea ) 156. 16 OCa — Agostaldes T, Hcege- stealdes B. ( pcere ) Beadonescan {dune) 54. 18 T B Ca. [Ueber den o/u- umlaut von a hat jetzt Deutschbein in § 26 seiner arbeit gehandelt.] 4. 7. (62.) Sivyde fela hi me scedon fram gehwylcum bis- copum , 7 hwylcum cyninga tidum Eastseaxe 7 Wests eaxe 7 Eastengle 7 Nordanhumbre pi ere gife onfengon Cristes geleafan (Ca) = . . . a quibus praesulibus uel quorum tempore regum gratiam euangelii perceperint Dass gehwylc an dieser einzigen stelle als ‘fragendes fiirwort’ dient, wie Wiilfing (I 431) will, ist kaum glaublich. gehwylcum ist entweder ver- schrieben fur hivylcum, *) Oder (wenigstens vom abschreiber) im sinne von ‘alle’, ‘alle moglichen’ (s. Schrader, Studien zur iElfricschen Syntax § 92) gemeint. Die wiedergabe des lat. textes ist in der ganzen einlei- tenden partie sehr ungenau und stiimperhaft. 4. 10. (68.) Burh Albinus swidost ic gedristlcehte pcet ic dorste pis iveorc ongynnan (Ca) = Denique hortatu praecipue ipsius Albini, ut hoc opus aggredi auderem, prouocatus sum. Die besonders nachdrlickliche betonung der dem verfasser zu teil gewordenen ‘ermutigung’ erinnert uns unwillkurlich an den bescheidenen ton, der in der einleitung zu JElfreds ge- setzen angeschlagen wird: fordan ic ne dorste gedristlcecan para minra awuht fela on gewrit settan , etc., Einl. 49. 4; auch an die charakteristische wendung in der vorrede zur Cura Past. : (fordy me dyncd betre,) gif iow sivce dyncd 7. 6. Wenn wir derselben bescheidenheit in iElfrics schriften begegnen — so in der vorrede zu den Horn. Catli. I : for pisum antimbre ic gedyrstlcehte , on Gode truiviende, pcet ic das ge- setnysse under gann ; im anfang von De Temporibus : Ic wolde eac, gyf ic dorste, gadrian sum gehivcede andgyt of dcerc bee pe Beda se snotera lareoio gesette — , so ist dies gewiss zum teil der personlichkeit des autors zuzuschreiben (vgl. C. L. White, jElfric, p. 81), zum teil aber wohl auf rechnung des ^Elfredschen vorbildes zu setzen. * 2 ) x ) gehwylc ist wohl einfach versehen in 0 Ca fur gif iiwylc 76. 25. 2 ) Dass Alfreds manier zur nachahnmng' reizte, ist nicht zu bezweifeln. Z. b. die bekannnte vorbemerkung zur ubersetzung der Cura Past. : ... da ZUR ALTENGLISCHEN BEDAUBERSETZUNG. 267 4. 26. (99.) mid geseegene unrim geleaffulra witena (Ca) = fideli innumerorum testium . . . adsertione. So butan odrum Icessan unrim ceastra 26. 19 = praeter castella innumera; on unrim godum 94. 18 — innumeris . . . bonis. Wahrend in dem letzten beispiel allenfalls eine der vielen ungewohnlichen nnd unidiomatischen kompositionen des Bedatextes angenommen werden kann (vgl. iibrigens unrimfolc Cura Past. 51. 12), so ist in den beiden ersten belegen offenbar der partitive genitiv nach dem subst. unrim gebraucht (vgl. poet rim weox para leafsumra 150. 80; betwuh odera unrim cewyrdleana Bomwara rices 80. 29; 284. 21) und letzteres unflektiert gelassen, so dass es aus der konstruktion fallt. Es macht den eindruck, als ob unrim — ‘innumerus’ in gedankenloser weise nach analogie von rim — ‘numerus’ ge- bildet ist. Das adjekt. unrim(e) — innumerabilis : 426. 1 mid pa unriman (B ungerimedan ) mcengo sweartra gasta — innume- rabilis spirituum deformium multitudo; 430. 9. 4. 27. (102.) {poet ive . . . geacsedon . . .) ne let ic poet unwriten (Ca). Vgl. Alfreds Ges., Einl. 49. 9 ... pa pe me ryhtoste duhton ic pa heron gegaderode 7 pa odre forlet. 4. 28. (103.) poet ic be dam halgan feeder Cudbyrhte wrat odde on pysse bee odde on odre pa deeda his lifes (Ca) — ea, quae de sanctissimo patre et antistite Cudbercto uel in hoc uolumine uel in libello gestorum ipsius conscripsi. Es scheint, dass para deeda beabsichtigt war. ilm urspriinglichsten sieht die C-version aus : odde on pysse bee odde on odre bee his deeda. ongan ic ongemang odrum mislicum 7 manigfealdum bisgrnn dises kynerices da boc wendan on Englisc .... hwilum ivord be worde, hwilum andgit of andgi[e]te etc. erscheint in sehr ahnlicher form wieder in der dem Boetli. vorangestellten vorrede; auch findet sich wenigstens ein anklang daran in ^Elfrics lat. vorreden zu den Horn. Cath. I, Saints I, sowie zum Hirtenbrief fiir Wulfstan (nec ubique transtulimus uerbum ex uerbo, sed sensum ex sensu, Horn. Cath. 1 1. 11; etc.). JElfrics klage in seinen einleitenden be- merkungen zur grammatik : .... peel nan englisc preost ne cube dihlan odde asmeagean anne pistol on leden erinnert gleiehfalls an ein berdhmtes muster (Cura Past. 3. 13 ff.)* D a ss auf die den Dial. Greg, vorausgehende vorrede der Cotton-hs. der schluss der vorrede zur Cura Past, nicht oline einfluss gewesen ist, ist leicht begreiflich. (s. auch W. Keller, Die littera- rischen Bestrebungen von Worcester in angelsachsischer Zeit, p. 93.) 268 ER. KLAEBER, 6. 3. (116.) ohvite (Ca). B odwite, C odwite (nach Schipper odwite). Vgl. oteawu Vesp. Hy. 7. 38 (odeawes ib. 6. 4) ; oteawu etc. oft im Vesp. Ps.; otewed Met. Boeth. 13. 60; othof Cura Past. 38. 16 C. ot- ist wohl als kreuzung von od- und cet - aufzufassen (Sweet, Ags. Beader 7 § 46, a; doch s. Sievers § 51 u. anm. ; Paul, Beitr. VI 191). Die verbalpraefixe od- und cet- gehen recht liaufig olme bemerkbaren bedeutungsunterschied neben einander her. Z. b. Dial. Greg. 129. 24 C opwat — H cetwat ; Chron. A. D. 905 B opywde — C (D) cetywde ; Cura Past. 39. 15 H odhof — ib. 113.' 13 cethof ; Chron. A. D. 918 A ut cetswummon , (A. D. 915) B C ut cetswymman mihton — (A. D. 915) D ut odswymman mihton. — Weitere paare dieser art sind cet-, od-herstan ; cet-, od-fleon ; cet-, od-hleapan ; cet-, od- iernan\ cet-, od-ivindan ; cet-, od-feallan ; cet-, od-hregdan ; cet-, od-heran ; cet-, od-ferian ; cet-, od-pringan, u. a. m. 6 . 4. (1 1 .) Be gesetnysse Breotene odde Hibernia Scotta ealandes (Ca) — De situ Brittaniae uel Hiberniae. 24. 13 be life 7 fordfore fees arwurdan biscopes Wilfrides — de uita uel obitu Vilfridi episcopi. In beiden fallen bedeutet uel 4 und’. Dieser gebrauch von uel sowie von siue lasst sich in unserm lat. texte nicht selten belegen (s. auch die ausgabe des 3. und 4. buches yon Mayor & Lumby, Index) ; die ae. iiber- setzung weist dafiir gewohnlich ond Oder ge auf, daneben auch odde. Z. b. a) uixerit uel docuerit = Icerde 7 bodade 20.27; 4.8; (aedificia) puplica uel priuata = ( eal pas getimbru . . .) ge pa maran ge da mcetran 352. 25 ; uel amicitia uel ferro = odpa mid freondscipe odpa mid gefeohte 28. 26 ; uel — uel : ceghivceder ge mid pcem beotungum gebreged ge mid pcem geofum gewemmed 126. 27. b) priorum gestis siue dictis = ealdra manna ewidas 7 deeda 2. 6 ; episcopos siue doctores = biscopas 7 lareowas 98. 14; et ipse rex et plurimi de plebe siue optimatibus — se seolfa cyning 7 his aldormen 7 monige of his folce 250. 7 ; in Iiagustaldensi siue in Lindisfarnensi ecclesia == in Eagostaldes ea 7 in Lindisfarona ea 300. 8 ; 360. 31; uitam siue doctrinam = lif ge lave 446. 7; apud Scottos siue Pictos = ge mid Scottum ge mid Pehtum 152. 13. Interessant ist die zweifache verwendung von odde in der folgenden stelle : (sum eordlic ce . . forlceted,) pcette odde brodor ZUR ALTENGLISCHEN BEDAUBERSETZUNG. 269 odpe sweostor odde twegra gebrodra beam odde twegea gesweostra sunn 7 dohtor gemengde wceren in gesinscipe 70. 4 = ut sine frater et soror sen duorum fratrum germanorum uel duarum sororum filius et filia misceantur. Dieser gebrauch yon uel und sine ist jedenfalls ans der distributiyen bedeutung herzuleiten (s. Plummer II, p. 82), die ja in mehreren der genannten falle noch ziemlich deutlich hervortritt. Dieselbe erklarung wird auf ae. odde — ‘und’ anzuwenden sein. *) Zn letzterem erinnern wir nocli an Beow. 649, 2475; Alfreds Ges., Einl. 36 . . . anfeald hrcegl Mne mid to wreonne 7 to werianne E — ... wreonne odde to werianne GH; ferner Salom. u. Sat. (ed. Kemble) p. 190, 45 saga me for hwylcum pingum deos eorde awyrged wcere , odde eft gebletsod. — Ic de secge, purh Adam heo wees awyrged . ., and eft heo wees gebletsod purh Noe. Der distributive sinn findet sich noch starker ausgepragt in Exod. 208 ff. Heefde nydfara nihtlangne fyrst, I peah pe him on healfa gehwam hettend seomedon, / mcegen odde merestream. 6 . 6 . (1 154.) Beet se eerra Romwara casere Gagius Iulius Breotene gesohte (Ca) = ut Brittaniam primus Bomanorum Gaius Iulius adierit. Zu bessern: ceresta (so BC). eerra ist offenbar verschrieben nach ( pam ) ejerran ( bigengum ) — priscis (incolis) in der vorhergehenden zeile. (Die iibersetzung ist naturlich in jedem falle fehlerhaft.) 6. 14. (I 221.) Beet Seuerus se casere on f eng micelne deel Breotene, 7 pone mid dice tosceadde (= distinxerit) fram odrum unatemedum peodum (Ca). B toscead. — 160. 25 tosced B (== distabat), tosceegde Ca, tosc. e. d. (korrigiert aus tosccegd ) 0. Ob aus diesen beiden letzten formen auf ein verbum *toscecgan geschlossen werden darf (B-T), ist doch sehr fraglich; viel- leicht sind dieselben aus tosceadde ( tosccedde ??) verderbt. * 2 ) Das fur 6 . 14 unzweifelhaft gesicherte schwache prat, wird sonst nur im northumbr. angetroffen (Sievers § 395 , anm. 4 ; Cooks und Lindelofs Glossar ; Lindelof, Rit. § 50, 2 . Bugge’s aufsatz in Tidskrift ist uns nicht zuganglich. 2 ) Als ahnliche fehler waren zu erwahnen gecygde on geflite 48. 31 Ca statt geciide on(d ) geflite ; mceg 92. 4 C u. urspr. B fur mce ; vgl. Napiers Holy Rood-Tree 28. 15 mcegd = meed. 270 ER. KLAEBER, Noch ein anderes sonst nur ein paar mal im northumbr. gefundenes schwaches praet. eines reduplic. verbums (Lindelofs Gloss.: forleorte, Lindelof, Bit. §50: gileortest) ist im Beda belegt: 424. 9 forleorte T (Schreiber 5) — forlet BCa, forlet O. 1 ) 6. 21. (I 570.) Beet ricsiendum Gratiano Maximus se casere wees on Breotone acenned, 7 eft mid mycle weorede ferde on Gallia rice (Ca) === Ut regnante Gratiano Maximus in Brittania imperator creatus cum magno exercitu Galliam redierit (uberschrift zu I, c. 9). Derseibe schnitzer findet sich in der iibersetzung der uberschrift zu I, c. 11 : Beet ricsiendum Honorio Gratianus 7 Constantins tveeron on Breotene aeende 6. 25 (Ca). Pearce (Public, of the Mod. Lang. Assoc, of America, Yol. VIII, Proceedings, p. VIII) nennt dies “the error of a beginner, a blunderer”, und bemerkt weiter: “it occurs twice also in the body of I, 8”. Es ist rich tig, dass acenned — creatus zweimal in der ae. version von I, c. 8 vorkommt, nam- lich 42. 16 und 42. 18; jedoch heisst, creatus im ersteren falle ‘geboren’, im letzteren ‘erwahlt’. Diese doppelte bedeutung wird den iibersetzer irregefiihrt haben. — Dass das versehen auch andern Lateinern begegnen konnte, sieht man aus Chron. A. D. 381 : Her Maximianus se casere feng to rice, he wees on Bretenlonde geboren. Der sachverhalt ist richtig dargestellt worden von Aug. Schmidt, pp. 10; 45 f. 2 ) 8. 12. (I 843.) gefaran (Ca) = socios. B hat die gewohn- liche form geferan. gefara (Kluge, Norn. Stammb. § 16) ist uns sonst nur noch aus Eats. 80. 2 bekannt. 10. 23. (I 2335.) adrof (Ca) — expulerit. B adraf. Wir werden berechtigt sein, gelegentliche friihe verdumpfung des a, d. h. mindestens annaherung an den p-laut anzunehmen. Jedenfalls wagen wir nicht, iiber die o-schreibungen samt und sonders den stab zu brechen; sie lassen sich in den verschie- densten hss. nachweisen und scheinen darauf hin zu deuten, dass die schreiber sich mitunter gehen liessen und phonetisch schrieben. Im Beda sind uns noch on 42. 20 Ca und sorgiende 9 Zur vergleicliung fiihren wir an forleorte (opt. praet.) 114. 21 C — forlete TB; forleart 406. 12 T (Schreiber 4) — forlet BO, forlet Ca; for- leorhta 116. SC — forlet {pa . . .) TB; forleort 112. 3 C — forlet TB. 2 ) Oros. 78. 6 2Efter him riesade Darius = Post hunc .... Darius rex creatus est; ib. 274. 16 pa gesetton Bomane II caseras = duo Impe- ratores creati sunt. ZUR ALTENGLISCHEN BEDAUBERSETZUNG. 271 (sorgienne, sorhgedon) 54. 4 (86. 10, 164. 1) aufgefallen (s. die betreffenden anmerkungen) ; ferner das ady. o (Sweet, Ags. Reader 7 § 72: “The adverb a appears also as o, especially in Angl. ”) : 186. 32 T 0 Ca (B owiht) ; 250. 9 T B 0 Ca ; dazu oww 68. 25 TB (0 awer, Ca ahwcer) ; owern 336. 33 TO, oiver B, ohwcer Ca; nower 186. 16 TO, nohwcer B Ca. ( notviht , noht, oiviht, oht, etc. sind natlirlich nicht weiter bemerkenswert.) An sonstigen beispielen sind uns zur hand: GiuSl. 1303 wceterpisa for / snel under sorgum (sicherlich = sorgum ; ygl. El. 1192 mearh under modgum). Ans anderen poetischen denkmalern (nach Cosijn, Beitr. VIII 570) : D. Yat. Lehr. 82 mon, Gnom. Ex. 197 mon (== man ); Gen. 2084 wig- rode; Beow. 302 sole, 2210 on. Cura Past. 227. 8 H sorig (C sarig). Boeth. 42. 9 C on (B an); 43. 16 B on (C an); 78. 14 C on (B an); 26. 6 B nonne; 34. 2 B non; 34. 6 B non. Solil. (freilich in spater hs.): woh; und (sehr oft) wot, tvost (s. W. H. Hulme , Die Sprache der ae. Bearbeitung der Soliloquien Augustins § 13). Chron. A. D. 879 A on (A. D. 894 on?). Aus urkunden von Surrey citiert R. Wolff (p. 52) one, stone, ihoten (doch wolil aus einer spaten abschrift). Rush. 1 12. 44 aswopen (Brown I, p. 69). Aus verschiedenen hss. yon JElfrics Grammatik (abgesehen von der ganz spaten hs. W): on (5 mal), god (Briill, Die ae. Latein Grammatik des iElfric § 39). 14. 20. (Ill 1000.) Beet fpcere ylcan stowe myl wid (Miller, Schipper em. nach B; Ca stowe mid) fyre wees freomigende (Ca) == Ut puluis loci illius contra ignem ualuerit. B fremi- ende. a) Die schreibung eo fur o (— fromigende; iiber diese form s. anm. zu 384. 22) ist gar nicht selten anzutreffen. [S. jetzt auch Deutschbein, pp. 187; 203 f.] 30. 28 Ca freomlices; 260. 18 Ca freom; 406. 29 Ca freom- ung ; 436. 22 Ca freomede (korrektur iiber der zeile) ; dazu 330. 22 Ca feormade (T O fromade). [Ygl. Yesp. Ps. (Zeuner § 8, IY) : freamlice, freamsum, freamsumnisse. — Bugge, Z. f. d. Philol. IY 206 : “es wird . . . of ter freom statt from ge- schrieben”.] 408. 3 O seomod. (14. 31 B storm (richtig) — stream Ca?) 272 ER. KLAEBER, 26. 10 Ca geweorht ; 206. 4 Ca weorhte ; 346. 14 0 ge - iveorhte ; ferner gedweolda, gediveola, dweoligendum, s. anm. zu 42. 12. [Vg 1. Boeth. 39. 18 weorhte', Solil. (ed. Hulme) 354. 3 forweorht ; El. 311 #eo?weoZcet he ofer him deadum gefege (Ca) — gaudere super mortuum non est permissus. B geferde. Anstatt die moglichkeit der bedeutung “triumphie- rend hinweggehen, triumphieren” flir geferan ins auge zu fassen (Schipper), haben wir geferde ohne weiteres als ge- dankenlose entstellung zu yerurteilen. Die angl. form gefege brachte den sudlichen schreiber zu falle. (Dial. Greg. 294. 20 hym nees na alyfed , peet he moste ofer hine deadne gefeon.) 40. 12. (I 479.) mid pam (B pi) uplican mihte gedread (Ca) — superno nutu correptus. 50. 14 mid Drihtnes mihte gestihtad (Ca) = domini nutu dispositum. Dieselbe iibersetzung yon ‘nutus’ in Wr.-Wii., Gloss. I 454. 19, 521. 26 (ib. 454. 24, 525. 26 nutum = willan). Das auffallende genus ist nicht zu beanstanden; s. anm. zu 34. 17. Der gen. mihtes findet sicli im (Par.) Ps. 70. 18 pines mihtes prym. Der neutrale gebrauch im northumbr. (Lindisf. Go. u. Kit.) hat nichts befremdliches (Lindelof, Beitrage zurKenntnis des altnorthumbrischen, p. 17). 40. 21. (I 496.) Woes he prowig ende se eadiga Albanus . . . neah doere ceastre, de Romane heton TJerolamium , seo nu fram Angeldeode Werlameceaster oppe ' Weeding aceaster is nemned (Ca). Plummers text zeigt die form Vaeclingaceestir\ Holder druckt Vaetlingacaestir. S. Miller, Place Names, p. 62 (“Locally Weet- with t seems preferred”). — (OE. Martyrol. 100. 26 seo stow peer Albanus prowade is neah poere ceastre pe Bryttwalas nemdon Verolamium ond Aengla peod nemnad nu Wcetlingaceaster.) 40. 24. (I 502.) Das komma gehort nach oefter pon, nicht nacli sona. 42. 12. (I 549.) se Arrianisea gedweolda (Ca) — . . . Ar- rianae uesaniae. B gedwola. — 42. 22 gedweola Ca ( dwola B); 442. 2 gedweola Ca; 362. 14 dweoligendum Ca. — 42. 19 ge- dwola B Ca. In der kapiteliiberschrift : 6. 20 gedwolan B Ca. — gedweolda (fur gedtvolda, wie gediveola fur gedivola steht, s. anm. zu 14. 20) wird aus vermischung von gedwola und gedwild (gedwyld) zu erklaren sein. (Ygl. z. b. Chron. A. D. 381 (380) on p am timan aras Pelagies gedivyld.) 42. 19. (I 562.) ... 7 peet deadbxrende attor his getreow- leasnysse nalces peet on (B an) eallum middangeardes cyriean poet he stregde, ac hit eac swylce on pis ealond becom (Ca) = 288 ER. KLAEBER, . . . exitiabile perfidiae suae uirus . . . non solum orbis totius, sed et insularum ecclesiis aspersit. Zur form on (d. h. on) s. anm. zu 10. 23. Nach nalces fleet on mag die praep. on aus- gefallen sein; ygl. fleet iveeter on adlige men odde on neat stregdad 156. 6 (= asperserint) ; auch 118. 12 f. 41. 11 . (I 617.) Da on deere unstilnysse onsendon hi cerendwrecan to Borne mid geivritum 7 wependre bene : him fultumes bcedon, 7 him gehetan . . . (Ca). Diese unrichtige interpunktion Millers (auch Schippers, der semikolon nach bene setzt) ist zu andern: . . . mid gewritum, 7 wependre bene him fultumes bcedon (== lacrimosis precibus auxilia flagitabant). So 44. 24 7 wcependre stefne him fultumes bcedon (Ca). 44. 26. (I 648.) scean 7 bryhte (Ca) = claruerat. Die B-lesart scan beorhte ist eine unyerkennbare neuerung (viel- leicht aus scan 7 beorhte yerderbt). 218. 32 scinad 7 beorhtad = claruisse (B beorhtigad)\ 364.16 scan 7 byryhte T (Schrei- ber 3) == effulgeret (C beorhte , B beorhtode). Ueberhaupt ist die verbindung dieser beiden verba sehr beliebt. — Dieselbe metathese des r in (an eaqan ) bryhtm 136. 3 0 Ca (B C beorht ). Sievers § 179, 2 . 44. 32. (I 658.) hlodedon 7 hergedon (Ca) = praedas . . . cogere solebant. 48. 23 hi onhergedon 7 hleodedon (Ca) (B hlofledon) == praedas . . agebant. Das verbum hlodian scheint nur im Beda vorzukommen. Auch das subst. hlod — ‘praeda’ 92.13, 150. 26 scheint unserem texte eigentumlich zu sein (wahrend hlod in der bedeutung ‘ schaar, bande’ ganz be- kannt ist). 48. 1 . (I 735.) Swylce eac his rices fly driddan geare eac twentigum Aetius ivees haten moere man, se wees iu eer heah ealdorman, 7 fla woes flriddan side consul 7 cyning on Borne (Ca) == Anno autem regni eius uigesimo tertio, Aetius uir inlustris, qui et patricius fuit, tertium cum Symmacho gessit consulatum. — Eine interessante satzfiigung (erwahnt von Wiilfing I 2), auf die man sehr haufig stosst. Dieselbe scheint aus einer verquickung zweier konstruktionen hervorgegangen zu sein, und zwar 1 . eines die betr. thatsache darstellenden satzes : ‘ Zu jener zeit war Aetius, ein beruhmter mann, .... konsul’, und 2 . der so beliebten, parenthetisch zu denkenden bemerkung: 1 Dieser beriihmte mann hiess Aetius’ (vgl. 7 fla ZTTR ALTENGLISCHEN BEDAUBERSETZUNG. 289 gelicode him eallum mid heora cyning e, Wyrtgeorn wees ha ten, poet .... 50. 12 (Ca) = placuitque omnibus cum suo rege Vurtigerno, ut da wceron cumene of Hibernia Scotta ealonde mid heora heretogan, Beada hatte 28. 25 (Ca) = qui duce Keuda de Hibernia progressi . . . .; 7 oder his sunn, Wuscfrea wees haten (B 0 Ca Wuscfrea hatte) 140. 3 = et alter filius Vuscfrea; 24. 18 f.; etc.) 1 ) Weitere yon uns angemerkte beispiele sind: Da woes on pa tid JEdelbyrht cyning haten on Centrice 7 mihtig; he hcefde rice . . . 56. 25 (Ca) (B . . . in da tid JEdelbyriht cyning on Cetrice 7 se wees) ==:•. Erat eo tempore rex Aedilberctus in Cantia potentissimus, qui . . .; Wees se ceresta abbud pees ylcan mynstres Petrus haten moessepreost 90. 25; 100. 18; 406. 13. Desgleichen im Oros. On pcem dagum Firmus wees haten sum mon on Africum, se wees peer wilniende pees onwaldes 290. 6 ; 98. 4; 108. 15; 168.36; 222. 24. Dial. Greg. 7 pa gelamp hit, poet sum ealdorman woes Daria gehaten, se woes mid here cumende 14. 14 ; 16. 8 ; 130. 31 ; 305. 19. Epist. Alex. (ed. Baskervill, Anglia IV). pa wees haten Seferus min pegn , funde pa waster in anum holan stane. Wulfstan. ac eft cefter pam yrnbe LXX geara, pees pe seo hergung wees, Cyrus hatte Persa cyning ; se gefreode .... 14. 9. 2 ) Aus den poetischen denkmalern ist etwa Gen. 1082 ff hierher zu ziehen. Die vorliebe fur den gebrauch yon hatan ‘appellare’ in der dichtung ist bekannt. 48. 5. (I 743.) Her is Brytta geong (B gnornung ) 7 geo- merung (Ca) = gemitus Brittanorum. In Ca ist yrmd (nach Schipper yrmd) iiber geong geschrieben. — 76. 15 (I 1759) gooung 7 sdr = gemitus (goung O Ca, geong B). 88 . 15 (I 2200 ) goad 7 geomrad == ingemiscat (liogad OCa, geed B, gep C). 88 . 17 (I 2207) goinde 7 geomriende = gemebat (hogiende OCa, seofiendeB, gendeC). (82. 12 geomrade — gemebat.) Schippers anm. zu I 2203 (vgl. seine anm. zu 1 1756/9) stellt die ver- 9 Ond Honor ius wees haten se de for hine to biscope gecoren wees 146. 13 = et Honorius pro illo est in praesulatum effectus. 9 Brada hatte wees gebwr to Hcedfelda Thorpe, Diplom. Angl. 650. 14; Buhe hatte wees Dryhtlafes moddrige, wees afaren . . ib. 651. 3. Anglia. N.F. XIII. 19 290 FR. KLAEBER, haltnisse auf den kopf. Dass goad , goiende, goung ‘authentisch’ sind , unterliegt keinem zweifel. Miller I, Einl., p. l ; Sievers § 414, anm. 5, a). Ausserhalb des Beda giebt es unseres wissens keine belege. 48. 19, (I 775.) Com se foresprecena hungur eac swylce Ifhider on Bryttas 7 hi to don swype wcehcte (Ca). B wcecte. (== adficiens.) Wiilfing (I 259) stellt wcehcte zu u wecean, wec- gean erregen, bewegen, erwecken”, anstatt zu wcecan (ivcecan, zu wac). ( ge)wcecan , gewohnlich dem lat. ‘afficere’ entsprecbend (wie mekrfacb in iElfric und in den westsachs. Evangelien) findet sich noch 36. 34, 302. 27, 302, 30, 378. 29, 250. 4 wceced (B aweht ) , 294. 27 wceced (B weht). An den beiden letzten stellen hat B wieder einmal einen handgreiflichen fehler be- gangen. Die schreibung wcehcte scheint einen kompromiss zwischen wcecte und wcehte (Sievers § 407, 2 ) darzustellen . l ) 48. 20. (I 778.) pcet heora monige heora feondum on hand eodan (Ca) — . . infestis praedonibus dare manus. 54. 2 Sume for hungre heora feondum on hand eodon — . . manus hostibus dabant. (34. 28.) Neben dieser (z. b. aus dem Oros.) so wohl bekannten redensart findet sich als iibersetzung von ‘ manus dare’ noch hyrnesse gepafian 258. 11; treowe sellan 248.1; vgl. Plummer II 200. 50. 3. (I 808.) on hrcerdnesse (Ca) — in breui. B in hrednesse. Mit Millers erklarung von hrcerdnesse als hrerednesse konnen wir uns nicht befreunden. Ca hat iibrigens hrce r dnesse, womit moglicherweise hwrdnesse gemeint war, vgl. hcerdlicor (== citius) Benet 24. 6 . Sonst ware entwicklung eines un- organischen r einzuraumen (zu vgl. auch hrcergtrafum Beow. 175?). (Dies findet sich — freilich unter anderen lautlichen bedingungen — in frecernes, s. Miller I, Einl., p. l; eormcer (— Eomser) 122 . 9 COCa.) — Zu on hrcednesse ‘in kiirze’ vgl. z. b. Benet 24. 5 on hrcednesse (= in uelocitate) ; Vita Guthl. 14. 23 on hrcedlicnesse ; ib. 10 . 2 mid micle roedlicnysse\ Dial. 0 wcegcm in der Chron.: pa wceron hie mid metelieste geivcegde A. D. 894 ( — geivcehte W), wahrend z. b. iElfric, Saints II 86. 306 nu we synd gewcehte mid gewinne 7 meteleaste. wcegan = fallere: ne June owiht his geleafa ivcegde 382. 32 = neque eiun sua fides fefellit. ZUR ALTENGLISCHEN BEDAUBERSETZUNG. 291 Greg. 157. 14 mid eallre hrcednesse ; ib. 195. 28; 196. 24 mid mycelre hrcednesse ; 123. 12; 132. 8 ; 181. 8 ; vgl. 299. 15. 50. 21. (I 853.) 7 on eastdcele fiyses ealondes eardungstowe onfeng .... ])cet hi sceoldan for heora edle compian 7 feohtan (Ca). Die nachdriickliche antithese des lat. originals (. . . quasi pro patria pugnatura, re autem uera hanc ex- pugnatura . . . .) ist nicht nachgeahmt worden. Audi das wortspiel des folgenden satzes wurde (notwendigerweise) ge- opfert: cum hostibus, qui ab Aquilone ad aciem uenerant = wid heora gewinnan, fie hi oft cer nordan onhergedon 50. 24 (Ca). S. auch anm. zu 142. 25. Aehnliche in der iibersetzung verloren gegangene lautanspielungen des lat. textes sind z. b. fame famosa I, c. 14, iiberschrift (= ae. version 8 . 5); fames — famam I, c. 14 (— 48. 19); sed quo vetustior est, eo solet esse uenustior I, c. 1 (— 26. 11 ); autumans se uerberibus, quern uerbis non poterat, cordis sui emollire constantiam I, c. 7 (= 36. 32). Andrerseits aber ist die engl. iibersetzung in sehr reichem masse mit dem schmuck des stabreims ausgestattet worden. Naheres dariiber am schluss. 50. 29. (I 868 .) 7 him Bryttas sealdan 7 geafan eardung- stowe betwih him ficet hi for sibbe 7 hcelo heora edles campodon 7 wunnon wid heora feondum, 7 hi him andlyfne 7 are for- geafen for heora gewinne (Ca) = Susceperunt ergo, qui ad- uenerunt, donantibus Brittanis, locum habitationis inter eos, ea condicione, ut .... Dies ist das beste uns bekannte prosabeispiel von ficet — ‘unter der bedingung dass’, Oder ‘ dafiir dass’, 1 ) vollstandig parallel mit der von Cosijn (Beitr. XXI 9) beigebrachten konstruktion : bid fie meord wid God, | ficet fin us on lade tide weorde Andr. 275 f. Der von Wulfing (II 147) in ubereinstiminung mit Cosijn citierte beleg aus Boethius (Card. 358. 19, Sedgef. 136. 26) erledigt sich durch die bestatigung der lesart ficer (nicht ficet) in Sedgefields ausgabe. 52. 2. (I 874.) Comon hi of firim f oleum dam strangestan Germanie, ficet of Seaxum 7 of Angle 7 of Geatum (Ca). Die 9 Deutlicher ausgedriickt 54. 2 Sume for hungre heora feondum on hand eodon 7 ecne fieowdom geheton, widfion fie him mon andlifne forgefe. 19 * 292 FR. KLAEBER, lesung pcet is (= id est) ist mit recht von Wiilfing (I 377) und Schipper befiirwortet worden. — (Oros. 138. 3 feower fia strengstan deoda hi him betiveonum gesprcecon — pcet wceron Umbri, 7 Drysci, 7 Somnite, 7 Galli — pcet hi wolden on Bomane winnan. — Oros. 48. 14 Pa dci Gotan coman of pcem hwatestan monnum Germania .) 52. 13. (I 895.) of dees strynde (Ca) = de cuius stirpe. B setzt dem klassischen siidlichen sprachgebrauch gemass cynne fur strynde ein. [Mittlerweile hat sich auch Deutschbein, p. 172 iiber strynd ausgesprochen.] So 194. 5 of Eadwines strynde pees cyninges (== de stirpe . . . .) TC — eynne(s) OCaB; 328. 17 pcet he wees cedel{r)e strynde (— de nobilibus) TOCa — cepeles gestreones B; 406. 10 of deer e cynelican strynde (= de stirpe regia) TOCa — cynelican gebyrdo B ; 452. 29 wees he of eepelre strynde Angel- peode (— de nobilibus . . .) 0 Ca — eepelre gebyrdo B. (Hingegen — in der legende von Albanus — of hwylcum tvyrtruman ic acenned si 36. 15 (Ca) = qua sim stirpe genitus.) strynd ist sonst nur nachzuweisen in Lindisf. Go., Rush. 2 , Rit., Blickl. Horn. 23. 28; ausserdem eormenstrynd Sal. u. Sat. 329. 52. 14. (I 897.) Ne wees da ylding to pon pcet .... (Ca) = non mora ergo. — ne wees pa elding pcette 60. 30; 376. 31 (C nces pa lang pte)\ ne woes pa elden (BOCa ylding ) pcette 178. 26; ne woes da celden (BOCa ylding ) 400. 20; ne woes he eldende 192. 11 ; pa ne elde he 130. 9; 130. 15; 292. 23. 7 so na butan yldincge (= nec mora) 152. 21. pa sona baton eldnesse (nec mora) 100. 7. *) 52. 15. (I 898.) heapmcelum (Ca) = certatim, welches mit aceruatim verwechselt zu sein scheint (54. 2 heapmcelum (Ca) = aceruatim) ; s. Aug. Schmidt, p. 44. — (Oros. 170. 7 hie him heapmcelum selfe on hand eodon. — Dial. Greg. 200. 28, 255. 16, 257. 8 . 9 Nces pa ncenig yldend (Verc. Fragm. ylding ) to pam pcet . . Vita Guthl. 36. 5. Goodwins erklarung “none of them delayed” (so auch B-T) ist verfehlt. ( nces pa nan htvil to pain pcet ib. 46. 21; 50. 11; 54. 15, 23; 96. 19.) Man konnte an die schreibung scyldenda (i. e. , Scyldinga ) Beow. 148 erinnern; doch mag ylden {elden) gemeint sein; s. unsere Anm. zu 76. 24. ZUR ALTENGLISCHEN BEDAUBERSETZUNG. 293 52. 27, (I 923.) . . . Swa ponne her fram poere arleasan deode, hwoedere rihte Godes dome, neh-ceastra gehwylce 7 land wees forhergiende (Ca) = Sic enim et liic agente impio uictore, immo disponente iusto iudice, proximas quasque ciuitates agros- que depopulans . . . (B forheregeode wceron.) Im gegensatz zu Miller und Pessels (pp. 64 f.) (doch ygl. Wiilfing II 41) glauben wir an die urspriinglichkeit dieser lesart. Die ubersetzung dieser partie reproduziert den lat. text keineswegs genau, je- doch klammert sich die struktur des obigen satzes direkt an die vorlage an ; die aus der unfreien behandlung des originals sich ergebende unklarheit spricht nicht im geringsten gegen die echtheit der iiberlieferung. fram Imre arleasan deode ent- spricht dem lat.: agente impio uictore; woes forhergiende ist = depopulans ; das subjekt ist im lat. : ignis, was nun freilich in der ubersetzung verwischt wird. Um den Angelsachsen von dem vorwurfe gedankenloser glossierung zu retten, kann man allerdings dem ae. woes forhergiende passive bedeutung unterschieben (vgl. Schipper, Pessels), und in anbetracht des so haufigen passiven gebrauches von partizipien und verbal- adjektiven, wie tolysende — soluta 20 . 18 Ca, (pcere) ivillendan (< gesynta ) — cupitae (sospitatis) 272. 11, ungecehtendlic — in- estimabilis 84. 12 , ist diese erklarung immerhin als moglich zu bezeichnen. Smith, Miller und Schipper (Ca) schreiben neh ceastra gehwylce 7 land, und Millers ubersetzung lautet : ‘ almost every city and district’. Aber neh-ceastra ist unbedingt als com- positum zu f assen, vgl. die vorlage : proximas quasque ciuitates. Dergleichen yomposita sind sehr beliebt im Beda. So neah- moegd 308. 10 (= proxima prouincia); neahmeegda 238. 12 (= iinitimae prouinciae); neahmen 90.31, 274. 13 (= uicini); neah- nunnmynster 254. 10 (= uicinum uirginum monasterium) ; neatunas 202. 2 B (T 0 Ca tunas) ; pa neahtide hire geleornesse 290. 29. In B ist der urspriingliche sinn verkehrt und die fiigung des satzes geglattet worden: forneah (= ‘almost’) (Schipper for neah) ceastra gehwylc 7 land forheregeode woeron. 52. 29. (I 928.) cynelico getimbro 7 anlipie (Ca) = aedi- ficia publica simul et priuata. (354. 24 getimbru . ... ge pa maran ge da mcetran = aedificia puplica uel priuata.) Es ist moglich, dass B, welches somod 7 ( oenlipie ) bietet, die ur- 294 FR. KLAEBER, spriingliche fassung darstellt. S. 24. 19, 58. 26, 90. 8 , 90. 23, 122. 11, 126. 4, 188. 28, 222. 29, 358. 32, etc. 52.31. (1 932.) buton cenigre are sceawunge (Ca). Miller: “without regard for mercy”. Jedoch ar ist hier im sinne von ‘honor, dignity’ gebraucht, wie der lat. text zeigt: sine ullo respectu honoris. 1 ) 54. 1. (I 937.) monige doere earman lafe (Ca) = nonnulli de miserandis reliquiis. Erinnert an das poet, wealaf Beow. 1084, 1098, Met. Boeth. 1. 22 (auch in Wulfstan 133. 13). Dazu A. S. Cook, ‘A Latin poetical idiom in Old English’, in The American Journal of Philology VI 476 ff. 54:. 4. (I 942.) sume ofer see sarigende gewiton (T) = alii transmarinas regiones dolentes petebant. Die varianten sorg- iende Ca, sorhgende B weisen auf eine form sorgiende , bezw. angl. (Sievers §412, anm. 11 ) sorgende. (S. anm. zu 10.23.) Ebenso 86 . 10 is . . . to sorgienne T, sargienne B, sarigenne O, sarianne Ca (= dolendum est); 164. 1 sargedon TBO — sorhgedon Ca (— dolentes). [Dial. Greg. 104. 18 hi pa sorgodon (H besargodon ), poet hi sceoldon heora gewunan forlcetan.] sar, sargian ist genauste iibersetzung von: dolor, dolere, s. auch 76. 14 ff., 402. 6 , 322. 29, 322. 31, 96. 18 (sarlic). Dagegen sorg(i)ende (= sollicitus, gewohnlich mit dem praet. von bidan ‘warten’ verbunden): 268. 7, 186. 23, 130. 22, 186. 9. (In den drei ersten stellen hat T die angl. form sorgende .) sorgiende (B sorhgende ) mode 54. 6 Ca = suspecta mente. Natiirlich ist die beruhrung zwischen den beiden verben, durch die beliebte alliteration der stamme unterstiitzt, 2 ) eine- so nahe, dass unter umstanden auch einmal eine vertauschung eintreten konnte. 54. 5. (I 946.) pearfende lif . . . clydon = pauperem uitam . . . agebant. 332. 21 munuclif dyde = monachicam . . uitam agebat ; 480. 28 7 sidpan ealle tid mines lifes on poes ilcan mynstres eardunge ic woes donde (C) = cunctumque ex eo *) sine respectu pietatis uel diuini timoris = buton gesihde arfeestnesse odpe Godes egsan 298. 15. 2 ) Vgl. aus der prosa z. b. sorgrnn and sarum Vita Guthl. 66. 14; pa sorga and da sarnessa Wulfst. 89. 13; sorgung 7 sargung ib. 114. 4; sorhful and sarigmod ib. 133. 13. ZUR ALTENGLISCHEN BEDAUBERSETZUNG. 295 tempus uitae . . . peragens . . . ; 412. 18 7 monig gear lie in Hibernia ellpeodig ancorliif dede = . . anchoreticam . . uitam egerat. Dieser zweifellos aus dem Archetypus stammende Latinismus ist zuweilen in B, einmal auch in Ca beseitigt worden ; z. b. an der letztgenannten stelle liest B : ... on dncorlife drohtode. 54. 7. (I 953.) se here m hostilis exercitus. So 200. 21 ; 204. 14; 156. 1 on pone here — in hostem; 356. 22 seo here- hand — manus hostilis. Auf diese dem gebrauch in der Chronik entsprechende bedeutung von here hat schon Aug. Schmidt (p. 60) aufmerksam gemacht. sciphere ist die natiir- liche ubersetzung yon classis, naues 50. 28, 44. 21, vgl. 46. 7. 54. 7. (I 954.) 7 heo hcefdon utamcerede pa bigengan pisses ealondes — exterminatis dispersisque insulae indigenis. 7 tostencte vor pa bigengan (in BCa) ware in den text zu setzen. ut afcerde B, ut afcerede C ist offenbare neuerung. In Ca ist das idiomatischere adrifene liber amcerde geschrieben. — Dieselbe wortgetreue nachbildung (vgl. gemcere — terminus) findet sich 92. 9 utamcerde ; 306. 21 ut amcerian ( dmerian B, amceran OCa). 54. 8. (I 956.) da ongunnon heo sticcemcelum mod 7 mcegen monian (niman B Ca) — coeperunt et illi paulatim uires animosque resumere. Schipper: “niman, welches B und Ca haben, scheint den vorzug vor monian (T) zu verdienen”. Ja, und nein. Wir zweifeln nicht daran, dass in der vorlage neoman ( nioman ?) stand, welches yon T zu monian verderbt wurde, genau so wie 100. 25 *neomad (nimad TBOCa) von C in monap. Zum ausdruck ist zu vgl.: modes strengdo naman 46. 1. Belege fur diese in T gut erhaltene w/o-brechung sind jetzt bei Deutschbein (§ 27) zu finden. (Zur form ongeneman 278. 11 ware auf Napiers anm. zu Chad 233, Anglia X 153 zu verweisen.) 54. 10. (I 960.) 7 ealra {ealre Ca, eaile B) anmodre ge- pafunge heofonrices (heofonlices B) fultomes him woeron bid- dende = et unanimo consensu auxilium caeleste precantes . . . Weshalb Schipper eaile und heofonrices als das allein richtige erklart, ist nicht ersichtlich. Es ist an ealra festzuhalten, da der gen. plur. hier ebenso wohl am platze ist wie in mid an- modre gepafunge ealra 310. 8; mid anmodre gepafunge ealra dara weotena 368. 5; mid anmode ivillan heora ealra 368. 16; 296 FR. KLAEBER, auch in Ond pa heora ealra dome gedemed wees 164. 11; poet ealra heora dome gecoren wcere 344. 22; 336. 11; 458. 27; vgl. 400. 5. — Andrerseits steht naturlich heofonlices dem grund- texte am nachsten. 54. 19. (I 977.) pa heo micel wcel on Ongolcynne geslogon, ymb feower 7 feoivertig wintra Ongolcynnes cymes in Breotone. Die Angelsachsen spielen mit vorliebe auf den beginn ihrer geschiehtlichen laufbahn an. Beda 54. 29 ymb fiftig wintra 7 hundteontig Ongolcynnes hidercymes in Breotone ; 258. 18 Ne woeron her cefre, seopdan Ongolcyn Breotone gesohte, gesceligran tide ne feegeran. In den gedichten der Chronik: Ne wear d wcel mare j on pys eglande cefre gyta / folces afylled . . . ., syppan eastan hider / Engle 7 Seaxe upp becoman ... A. D. 937 (Brunnanb.) ; Ne weard Angelcynne nan wcersa deed gedon, / ponne peos wees, / syddon hi cerest Brytonland gesohton A. D. 979 DEF. — So schiebt auch Alfred in den bericht von Ohtheres reisen die bemerkung ein : On poem landum eardodon Engle, aer hi hider on land coman Oros. 19. 28. Vgl. Beda 408. 21 f. 54. 21. (I 1031.) ymb fif hand wintra 7 tu 7 hundnigontig wintra = anno . . . D°LXXX°II 0 . Fine der leicht erklarlichen verlesungen von zahlen. S. George Hempl, Mod. Lang. Notes XI, coll. 402 ff.; Plumer II 167. 54. 30. (I 1048.) doet he sende Agustinum — misit seruum dei Augustinum. Godes deow (in BCa erkalten) ist in T aus versehen ausgef alien. Vgl. 58. 2. 56. 3. (I 1060.) pohton poet him ivislicra 7 gehceledra (gehaldre B, gehyldre CCa) woere . . ., 7 pis gemcenelice him to rcede gecuron — hoc esse tutius communi consilio decernebant. Aehnlich Ond pa to rcede fundon mid gemcenre gepeahte, poet him selre 7 gehceledre ( gehealdre B, gehceldre C) wcere 112, 28 = decretumque est communi consilio, quia satius esset. — Vgl. me pynced wislic (‘weise’) 134. 20; eweedon poet him wis- lecre Puhte Oros. 154. 18; dy wislicor & dy rcedlicor Cura Past. 131. 17. — ac him gepuhte poet . . 7 him to rcede genom Oros. 166. 26 ; hi him da eac to rcede 7 to frofre fundon Beda 46. 2. Das schwierige gehcel{e)dra , das sich ausserdem noch 102. 32 findet: in gehqldran stowe (gehceldran OCa, gehealdre B), ist von Deutschbein, p. 218, anm. — B-T, gefolgt von Clark ZUR ALTENGLISCHEN BEDAUBERSETZUNG. 297 Hall, zeigt sich schwankend -- als komparativ yon gehceled (zu hcelan) gedeutet worden, welches yon den schreibern z. gr. t. missverstanden sei. Dadurch wird man allerdings am glattesten mit den formen fertig. Jedoch ware dies eine selbst ftir den Beda sehr auffallige glossierung. Sodann fallt ein weiterer beleg, Epist Alex. 118 pcem gehyldrum ivegurn (nach B-T = tuta itinera) schwer ins gewicht. 1 ) Wir konnen uns nicht entschliessen , das adjekt. von dem subst. gehceld (gehyld) zu trennen, zu dem er der bedeutung nach vortrefflich passt; das letztere iibersetzt, ausser: obseruantia, obseruatio, auch: custodia 72. 18, 334. 10, 364. 18. Uebrigens haben wir auch das subst. zweimal in der form gehceled bemerkt, 364. 18 TB; 292. 5 B. — Freilich morphologisch bleibt der fall etwas unklar. 56. 9. (1 1073.) gewinfulne. Ca gewinnfulliene, B gewinnes. Den von Schipper gesuchten aufschluss iiber die B-lesart geben die folgenden stellen: 44. 33 gewinnfullicum Ca, gewines- fullicum B ; 98. 26 gewinnes fullan T , gewin(n)fullan B 0 Ca ; 192. 23 gewinnesfullice T (u. wahrsch. urspr.) 0, gewin(n)fullice B Ca. S. Koch III, teil I § 152. 56. 11 . (I 1077.) ftoet heo eadmodlice ferde in pcet weorc pees Godes wordes 7 getreowde in Godes fultum. Schippers anm. “Der plural ferdon (Ca), ferdan (B) ist hier jedenfalls richtig, nicht ferde, wie Miller mit manuskript T druckt, ebenso bezuglich der anderen verba dieses und des nachsten satzes” verkennt den sprachlichen charakter des Beda. Der verlust des n im opt. plur. — wenngleich im friih- westsachs. nicht unerhort (Cosijn II §77, vgl. Sweets lehr- reiche bemerkung liber die n-losen schreibungen , Cura Past,, pp. xxxii f ) — ist besonders charakteristisch fur das north- umbr. (Lindelof, p. 80; E. M. Lea §§ 110, 121; H. Fuchsel §§ 53, 63) , auch in Rush . 1 ziemlich haufig (Brown II §§ 28, 36 7 39); das spatwestsachs. straubt sich noch durchaus da- gegen. In der Bedaiibersetzung sind die formen ohne n recht gewohnlich, besonders in T; doch auch in den anderen hss. erscheinen sie oft genug bewahrt. Die folgenden belege 0 Dial. Greg. 348. 10 pad se weg is mycele geswndlicra, 7 poet is myccle gehyldelicre lip 298 FR. KLAEBER, werden geniigend sein, um diese wichtige erscheinung in das rechte licht zu setzen. a) 60. 11 gedeode 7 gecyrre TBOCa. 80. 34 ongete 7 halde T B 0 Ca. 112. 21 gemcensumede (-ode) TBC. b) 102. 15 bodi(g)e TOCa — bodian B. 98. 18 on(d)fenge TOCa — onfengon B. 158. 9 onsende T 0 Ca — onsendon B. 68. 19 wcere T 0 Ca — wceron B. 64. 27 mcege TOCa — magon B; so 86. 17. 64. 8 scyle (sceole) T 0 Ca — sculon B. 64. 16 scyle (sceole) TOCa — sceoldon B. 70. 10 scyle T, sceole OCa; ausgelassen in B. c) 136. 20 forbcerne T, forbosrne 11 O — forbcernan B, for- bcernon Ca. d) 82. 4 cwede TO — cwedan B Ca. 224. 25 leornode 7 ivorhte TO — leornodon 7 worhton BCa. 164. 9 meahte (mihte) TO — mihton (mihteri) B Ca. e) 122. 3 asprunge T — asprungon (-en, -an) B O Ca. 120. 23 funde T — fundon BOCa. 56. 9 porfte T — dorfton (-an) B Ca. 56. 5 scolde T — sceoldan Ca, ausgelassen in B. 212. 16 forsette 7 fortynde T — forsetton 7 fortyndon B. 112.30 peowede T — peowodon (-edon) BC. 212. 30 abelge T — abylgean B. Bass die gekiirzten formen aus dem archetypus stammen, geht ausserdem noch aus bezeichnenden fehlern verschiedener hss. hervor. 56. 11 post heo . . . ferde ... 7 getreowde T, p hi . . . ferdan ... 7 p hi getriwdon B — phi . . . ferdon ... 7 he getreowode Ca. 110. 28 post heo hwurfe T, p hi hwurfon B — p he hwurfe OCa. 154. 10 post heo onweg adyde TOCa — post he . . . aweg adyde B. Sogar im indie, ist mitunter das n abgeworfen; in meh- reren beispielen ist nicht mit sicherheit zu entscheiden, ob der indie. Oder opt. vorliegt. S. anm. zu 92. 2. Dagegen in dem folgenden satze: 56. 13. (I 1082.) 7 post heo ne fyrhte post gewiin pass sidfeetes ne wyrgciveodulra (T) monna tungan ne bregde (Ca), ZUR ALTENGLISCHEN BEDAUBERSETZUNG. 299 (Ca hat p hi no afyrhte, B p hi ne forhtgean ) ist fyrhte absolut regelrechter sing., gewiin ist subjekt, und heo objekt (= nec labor uos ergo itineris nec maledicorum hominum linguae de- terreant). Schipper andert afyrhte (in Ca) in afyrhten (sowie bregde in hr eg den) ; aber ( a)fyrhtan heisst doch nicht ‘fiirch- ten’, ‘) sondern, wie bregan, ‘schrecken’. Audi Millers ne. version (‘be afraid, dread’) falls es wirkliche tibersetzung sein soli — ist zu verwerfen. Ygl. ... 7 legete 7 punorrade eordan 7 lyfte brcegden 7 fyrhten 268. 21 (= terrerent); peah de heo me swa bregden 7 fyrhten 428. 13 (= tametsi terrere praesumebant). F erner das ptc. : Mid py ic da wees . . . swide gefyrhted 7 gebreged 426. 6 (= perterritum) (vgl. Dial. Greg. 222. 15 afyrhted 7 abreged ); swype gedrefed 7 gefyrhted 40. 17; pu sceolde to swide gedrefed 7 afyrhted beon 354. 30 ; heo ealle afyrhte onweg flagon 202. 20; mid micle ege afyrhted 340. 16; 434. 6. Es verdient erwahnung, dass sonst im ae. fast nur das ptc. praet. von afyrhtan , und seltener von fyrhtan im ge- braucli ist ; ausserdem gefyrhtadon — terruerunt, Lindisf. Go., Luc. 24. 22. 56. 28. (I 1121.) poet is syx hand hicla micel oefter Angel- cynnes oehte (0) = id est magnitudinis iuxta consuetudinem aestimationis Anglorum , familiarum sexcentarum. 306. 28 Is pees ilcan ealondes gemet cefter Ongolcynnes eahte twelf hand hida — . . . iuxta aestimationem Anglorum. (B C 0 Ca oehte) — Merkwiirdigerweise ist dies ceht als oeht — possessio auf- gefasst worden in Baskervill- Harrison, Anglo-Saxon Prose Reader 74. 14. Freilicli selten genug ist das subst. Es lindet sicli in den gesetzen: and syddan wexe be pees ceapes oehte Eadweards Ges. I 1 § 4 (die lat. version : et postea crescat secundum captalis aestimaticum). In der poesie dreimal oeht (besittan), daneben einmal eaht. — (Beda 398. 18 to eahtienne = aestimare; 84. 12 ungecehtendtic = inaestimabilis. — Dial. Greg. 90. 29 seo sode cehtung pees mannes lifes) 58. 8. (I 1143.) Da he pa se cyning pas word gehyrde pa het he hi bidan on poem ealonde, pe hi upp comon, 7 him , 9 Rit. 102. 11 fyrhta — tremere (aus B - T) wird man nicht fur diese, bedeutung anfuhren wollen. 300 FR. KLAEBER, pider Mora pearfe forgeafon (T; 0: urspr. forgeafan, dann a ausradiert und y dariiber geschrieben) ; Ca for gy fan] B forgeaf), od poet he gesawe hivcet he him don ivolde (0). forgeafon ist von Miller falschlich als praet. plur. behandelt worden (“they provided them what they needed”), trotzdem der lat. text und die varianten-verhaltnisse unzweideutig fiir einen echten in- finitiv mit o-brechung sprechen. Belege fiir die w/o-brechung des e und i zu geben ist nicht mehr notig; s. Deutschbein § 27. Wir mochten allerdings forgeofan erwarten. Doch die ganz analoge form ongeaton (inf.) kommt 386. 18 vor; auch ist zu beachten, dass in 60. 13 (swa siva he geheht, him ond- lifen) forgeaf (7 weoruldpearfe) (T) in B 0 Ca zu forgifan (forgyfan) geandert ist. Man wird an das northumbr. (Lindisf. Go., auch Bit.) geafa erinnert. — (Infinitive in -on z. b. auch 190. 15; 100. 22; 144. 27; 202. 21; 264. 24 (mit interessantem fehler).) 58. 19. (I 1167.) het Agustinum mid his geferum ])ider to his sprcece cuman (0) ‘zu einer unterredung mit ihm’ = ad suum . . . colloquium. So 98. 14 (Agustinus . . .) geladode to his sprcece . . .; 226. 14 fore spruce Finano pees biscopes. — Vita Guthl. 48. 20 peer com sum man to pees halgan weres sprcece ; ib. 54. 4; 62. 7; Chron. A. D. 1123 eer hi mihte cumen to pes papes sprcece-, altsachs. Gen. 77. — Dazu Gudl. 978 and pa in code eadgum to sprcece ; Heliand 700. — Beda 72. 25 hafa du mid pone ilcan biscop sprece 7 gepeahte ; 248. 3 ; vgl. 134. 7 ; 184. 12 Mid py heo pa to pere ewene cwom, 7 heo ge- sprecen hcefdon. 58. 20. (I 1169.) Warnode he him py Ices hie on hwylc hus to him ineodan; breac ealdre healsunge, gif hie hwylene drycrceft hcefdon pcet hi hine oferswidan 7 besivican sceolden (0) — Cauerat enim, ne in aliquam domum ad se introirent, uetere usus augurio, ne superuentu suo, siquid maleficae artis ha- buissent, eum superando deciperent. — Die obige interpunktion ist diejenige Millers und Schippers; und Miller iibersetzt die zweite halfte des satzes: “employing an old counter-charm, in case they had any magic arts to overpower or delude him”. Indessen ist nicht recht zu verstehen, was der “counter-charm” soil, und jedenfalls wird durch diese auffassung der zusammen- hang des (zunachst interpretationsbediirftigen) satzes der lat. vorlage zerrissen. Der leitende gedanke ist augenscheinlich : ZUR ALTENGLISCHEN BEDAUBERSETZUNG. 301 ‘Der konig will die fremden unter freiem himmel empfangen, nicht in einem hause, da er fiirchtet — uetere nsus augurio — , dieselben mochten sonst zauberkunste gegen ihn gebrauchen. Aber die glaubensboten kamen nicht mit teufels-, sondern mit gotteskraft ausgerustet, usw.’ Der sinn der parenthetisch zu fassenden worte breac ealdre healsunge = uetere usus augurio scheint zu sein “making use of, i. e., acting according to an old augury (prophecy)” (wohl nicht geradezu “according to an ancient superstition”, wie Giles in Bohn’s Antiquarian Library den lat. text wiedergiebt). Dass die stelle leicht missver- standen werden konnte, zeigt die hs. Ca, in welcher wende iiber breac geschrieben ist (d. h. wende, er war auf zauberei von seiten der fremdlinge gefasst). — Die interpunktion ist demnach zu bessern : Warnode he him py Ices hie on hwylc hus to him ineodan — breac ealdre healsunge — gif hie hwylcne drycrceft hcefdon . . . F. J. Mathers jedenfalls auf Millers interpretation be- ruhende erklarung yon gif als gleichbedeutend mit py Ices (a. a. o. p. 59) ist mit recht yon Wulfing (II 128) zuriickge- wiesen worden. 60. 4. (1 1196.) Ac fordon pe ge hider feorran elpeodige cwomon . . . . , nellad we fordon eow hefige beon. Als fremde, die aus fernen landen mit guter absicht gekommen sind, haben sie anspruch auf hofliche behandlung. So sagt Beowulf : Ic pe nu pa j .. . biddan wille, / eodor Scyldinga, anre bene, j ])oet pu me ne forwyrne . . ., nu ic pus feorran com . . . Beow. 426. — feorran cuman ist eine beliebte wortverbindung in der dichtung, vgl. Beow. 361, 825, 1819 ; Andr. 24 ; Gen. 1836, 2821 ; Kreuz 57. — Ueber den feorran-cumen man (Wihtr. 28, Ine 20, JE5elr. VI 48 , Cnut II 35) in gesetzlicher hinsicht handelt K. Schmid im Glossar unter ‘fremde’. 60. 5. (I 1198.) pees pe me gepuht is 7 gesewen. Dies von Wulfing fur den gebrauch von pees pe in der bedeutung ‘nachdem’ angefiihrte beispiel ist zu streichen (II 115); denn, selbst abgesehen vom lat. texte: ut ego mihi uideor per- spexisse , kann die verbindung — auch 424. 20 pees de me duhte 7 gesegn woes — keinen anderen sinn haben als z. b. in pees ic wene\ pees pe bee seegad, etc.; s. auch Wiilfings eigene angaben, I 381 f. 302 FR. KLAEBER. 60, 6. (I 1199.) (Ac for don j be ge .. . cwomon ond . . . .) pa ping, da de sod 7 betst gelefdon, poet eac swilce ivilladon us pa gemcensuman — ea, quae uos uera et optima credebatis .... Die varianten pa pe, ge geseod 0, da de ge geseod Ca, pe ge beseod B fiihren auf ein da de ge seod . . . der vorlage; seod = sod , s. anm. zu 14. 20. Unentbehrlich ist das pro- nomen ge nicht ; s. anm. zu 66 . 26. 60. 18. (I 1226.) gehleodre stefne — consona uoce. Das adjekt. gehleodor (= consonus, wie hleodor = sonus) scheint an keiner anderen stelle nachgewiesen zu sein. Das subst. hleodor findet sicli im Beda : 340. 5 cudne sweg 7 hleodor heora clucgan = notum campanae sonum; das verbum hleodrian : 212. 9 hleodrian 7 sing an ; 268. 30; 268. 19. hleodor nebst ableitungen hat poetische farbung (vgl. swinsung 344. 26); s. Padelford, Old English musical terms, p. 80. Abgesehen yon der poesie (und den glossen) sind uns folgende belege bekannt. Dial. Greg. 52. 23 (stefn . . .) seo fordgelceddum hleodre swa gecleopode ; 99. 5 for pcere bellan hleodre ; 144. 33 in pees earum hleopredon (H sivegdon) eac swylce pa word pees muneces gepohtes ; 208. 21; 234. 26; 236. 13; 282. 15; 284. 24; 286. 2; Vita Guthl. 36. 4; Epist. Alex. 304; Vesp. Ps. u. Vesp. Hy. (s. Sweet, OET., p. 619); Chron. A. D. 1036 CD for dan hit hleodrode pa swide toward Haraldes ; iElfric, Horn. Cath. I 38. 7. 60. 24. (1 1243.) Drihtne peodon = seruiendo. 0 peoudon, Ca peowdon, B peowedon. Die form peodon ist ohne zweifel am urspriinglichsten , wie die folgenden parallelen beispiele zeigen. 134.20 peodde OB, pddde Ca (T fehlt). 240. 13 deodon C, peoddon 0 — peowodon T ; dydon B. 288. 1 peodde T, peo w .de (urspr. d ausradiert) 0 — peo- wode B, deoivode Ca. 294. 15 peowde n . (w auf ausrad. d) 0 — peowde T, deow- don Ca — peowedon B. 302. 1 peo w .don 0 — peowdon T C Ca — peowedon B. 338. 19. peowde (w auf rad. d) 0 — deowde Ca — peo- wedon B (T defekt). 348. 20 peode T, peowde (w auf radur) 0 — peowde Ca — peowode B. ZUR ALTENGLISCHEN BEDAUBERSETZUNG. 303 190. 24 ic ma synnurn . . peowde ponne Godes bebodum T ; me . . ])eod, d e 0; me . . deodde swydor Ca; me . . underdeodde (!) B. Ferner 352. 7 ; 452. 8 ; etc. Wahrend peowode als die westsachs. normalform anzu- sehen ist, findet sicli die form ohne mittelvokal (Sievers § 416, anm. 17; Beitr. X 492) gelegentlich in JSlfric; Blicld. Horn. 185. 29; Vesp. Ps. ( deawde , deowdun ; Zeuner § 53, 2); der ver- lust des w erinnert an analoge falle im northumbr. (Sievers § 174, 3; Beitr. IX 214 f.; 299). 62. 11. (I 1282.) ongon lustfullian poet clcenoste lifhaligra 7 (B mid) heora pam sivetestan gehatum — delectatus uita mundissima sanctorum et promissis eorum suauissimis. Miller und Schipper erklaren sich fiir die lesart mid , welche aller- dings die storende ungleichheit der casus beseitigt. Indessen kommt uns dieser ersatz fiir ‘et’ in der Bedaiibersetzung von vornlierein unwahrscheinlich vor; ebenso ware alsdann die verirrung von mid zu ond sehr sonderbar. Die inkongruenz muss in den kauf genommen werden; so anstossig dieselbe auch fiir das moderne spracbgefiihl ist, die Angelsachsen er- laubten sich so etwas oft genug. Es ist dies eben eine der zahlreichen formen, in denen das prinzip der variation sich entfaltet. A ) Parallele falle sind z. b.: Wihtrseds Ges. 12 he sie ealra his cehtan [cehta?] scyldig 7 healsfange\ Vita Guthl. 18. 20 poet he pa ongan wilnian westenes 7 sundorseile (wozu Goodwins anm.). Aehnlich auch : Beda 482, 4 . . ic diaconhade onfeng, 7 py dritigodan mcessepreosthade , 7 ceghivcederne purh penunge pees arwyrpan bisceopes Johannes (C). Boeth. 10. 18 heo preat pa unscildigan 7 nauht ne dreap pam scildigum (auch bei Wiilfing I 77). Beda 162. 5 mid ane (B anum) odde mid twam his preosta (0). — Vita Guthl. 56. 1 f. Zu vgl. auch Beda 14. 4 biscope (B biscop ) onfeng Aida- num on naman gehatenne (Ca). Wie Schipper dazu kommt, den akkus. nach lustfullian als die normale konstruktion aufzustellen , ist nicht zu ver- 9 Vgl. Bernhardt, Vulfila, p. XXXIV. Pachaly, Die Variation im Heliand u. in d. alts. Genesis, p. 6 ; Behaghel, Literaturbl. XXI 274. 304 ER. KLAEBER, steheii. Auskunft uber die rektion von lustfullian giebt Wiil- iing; auch B-T, und Sweet, Ags. Diet. 02. 14 . (I 1288.) pa ongunnon monige dceghwamlice efstan 7 scyndan to gehyranne Godes word — coepere plures ad .audiendum uerbum confluere. 362. 15 ofestton (varr. ef{e)ston) 7 scyndon — concurrebant. (98. 29 hwelcum wegum to efe- stenne sy to ingonge his rices ; 428. 20 hrade to me wees ef(e)stende.) Dieselbe verbindung kommt in der Vita Guthl. vor, die uberhaupt zahlreiche ubereinstimmungen mit dem Beda im wort- und phrasenschatz zeigt: 66 . 9 hi oeghwonan to him efston and scyndon ; 14. 25 to pam ende efstan and scyndan. Sonst trifft man scyndan in intrans. bedeutung ‘eilen’ (vgl. altnord. skynda) nur noch in poet, denkmalern an, sowie in Blickl. Horn. 115. 19 peos world is scyndende & heononweard ; 195. 23 Manna freondscipe hip swipe hwilwendlic , & swipe scendende (von Morris ungenau mit ‘illusory’ iibersetzt). — In der westsachs. prosa wird scyndan trans. ‘antreiben, er- mahnen’ gebrauebt. — In der hs. Ca ist uber scyndan das im westsachs. (Cura Past. ; Boeth. ; Solil. 347. 28 ; librigens auch Dial. Greg. 98. 19, 99. 20, 154. 12, 178. 2, etc.) gelaufige higian geschrieben worden. 62. 24. (I 1310.) gerisne stowe 7 sett heora hade — locum sedis eorum gradui congruum. Die fehlerhafte lesart epel (edel) OCa ist nur aus einem sed{e)l der vorlage zu erklaren; diese angl. form (Sievers § 196, 2 ) gehort ohne zweifel dem arche- typus an. Es geniige, nur ein paar weitere beweiskraftige belege zu geben. 224. 22 ( pees ) sedel T, seld B, sett C, epel{l) OCa. 226. 5 {poet) sedl T, seld B, sett C, epel OCa. 262.11 (pisceop)sedl T, epel B, setl OCa. 64. 11 . (1 1357.) pees eadgan P aides epistola pone he wrat. Mit beibehaltung der lat. form wird epistola hier als (schw.) mask, behandelt, neben dem gewohnlicheren (Pogatscher § 279) pistol, epistol. So cenne epistolan Epist. Alex. 432. {on his epistolan Cura Past. 117. 7.) — Vgl. on deem ende pisses capi- tulan Boeth. 73.14. {se ceresta capitul Beda 278.5; 278.2; 10. 24 f. B.) 64. 18. (I 1372.) Ac for don pin brodorlicnes is in mynstres regolum getyd 7 gelcered. In der B-yersion Ac forpon py in ZUR ALTENGLISCHEN BEDAUBERSETZUNG. 305 brodorlicnesse is ... lasst sich brodorlicnesse aus dem falsch- lich geschriebenen in erklaren (Schipper) — die verwendung yon brodorlicnes als titel (= tua fraternitas) mag an dieser stelle nicht begriffen worden sein — ; docli konnen wir ebenso gut annehmen, dass die vorlage ])in brodorlicnesse las und yon B nach seiner weisq ‘verbessert’ wnrde. Der nomin. -nisse der feminina auf -nis ist in unserem texte keineswegs unbekannt. Z. b. 6 . 19 seo ehtnysse Ca — seo ehtnes B. 34. 3 seo ehtnysse Ca — seo ehtnes B. 78. 17 untrymnesse T , untrumnesse B — untrumnes 0, untrumnys Ca. 84. 8 clcennisse ( asoht ) T, clcennessa ( gesoht ) B. 344. 4 ])(jere endebyrdnesse pis is T Ca ; (fie he ncefre cer ne gehyrde) ne heora endebyrdnesse B — fiara endebyrd, n es dis is 0 . 192. 8 seo godcunde arfosstnisse T — ... arfcestnes (- nys ) BOCa. 242. 34 untrymnis T, untrumnes B — untrumnesse (- nysse ) OCa. Das interessante bei der sache ist, dass die nominative mit unorganischem -e auf die vorlage zuriickzufuhren sind. Diese erscheinung wird mitunter im spatwestsachs., sehr oft im spatesten westsachs. beobaclitet (Napier, Ueber die Werke des altengl. Erzbiscbofs Wulfstan, p. 65; Napier, Holy Bood- Tree, Einl., pp. Lllf.; B. Markisch, Zum altengl. Apollonius von Tyrus, p. 11 ), ist aber ganz besonders im northumbr. (Lindisf. Go., Bush. 2 ) ausgebildet (Lindelof, Beitrage zur Kenntnis des altnorthumbr., pp. 57 ff.). — Daneben begegnet die umgekehrte analogiebildung der casus obliqui ohne -e, z. b. 180. 17, 118. 31, 350. 24; auch 90. 2. Bei den femininis in -ung linden sich bisweilen die pa- rallelen erscheinungen. Auch sonst fehlt es ja nicht an zeichen beginnender unsicherheit in der flexion. 66. 9. (I 1413.) mildheortnesse fyllen (vgl. Schippers anm.). Die lesart 0 mid heornesse lasst auf ein entstelltes mildheornesse schliessen. Vgl. mildheornesse Blickl. Horn. 87. 33; mildheornes Solil. 339. 32 ; sceornesse Benet 39. 13 ; etc. 66 . 10. (I 1415.) arfcestum 7 godum is to reccenne 7 to sellenne — . . erogandum est. 160. 15 fiearfum rflite (B rcehte) Anglia. N. F. XIII. 20 306 FR. KLAEBER, 7 scalde = pauperibus . . erogare (gaudebat). ! ) (. Forhwon ne rqcst fiu us fione hwitan hlaf 112 . 10 — Quare non et nobis porrigis panem nitidum.) 06. 20. (I 1448.) fia fie (BOCa fia fiu) cefest 7 good 7 riht geceose , fia du togcedre gesomna. (Schippers angaben iiber die lesarten stimmen nicht ganz mit denen yon Miller.) Es liegt keine notigung vor, mit Miller die lesart von T zu gunsten der variante fiu anfzngeben ; das pronomen darf bier felilen wie in einer reibe anderer falle, die im hinblick auf Pogatschers untersncbung (‘Unausgedriicktes subject im alt- englischen’, Anglia XXIII 261 ff.) nicht mebr anzuzweifeln sind. Z. b. 158. 9 heed he ficet heo him biscop onsende, fices lare 7 fiegnunge Ongolfieode, fie (BCOCa fie he) rehte, fices JDrihtenlecan geleafan gife leornade. 148. 20 Ond he ... on his mode fiohte 7 fireodode , ficet (B 0 Ca fi he) wolde eal Ongolcyn of Breotone ge- mcerum aflyman. 438. 11 fiuhte him seolfum 7 him gesegen ivees, ficet (B C 0 Ca fi he) heardlice 7 strong- lice sprcece. 92. 7 Ne wees cefre cenig cyninga ne aldormonna, ficette ma heora londa utamcerde (yon Wulfing, I 407 bei den relativen furwortern ange- fiihrt). 258. 6 7 he lustlice from eallum onfongen wees, 7 (B 7 hi) his word geornlice geherdon. 106. 23 fia he da Laurentius cercebiscophade onfeng , da ongon (B 0 Ca ongan(n) he) fromlice fia stadolas fioere eyrican, fie he eadelice alegde geseah, ecan. Ferner 2. 14; 60. 6 ; 122. 21; 156. 27 (Pogatsclier, p. 263). 08. 4. (I 1466.) wcedelnesse. Es ist interessant zu be- obachten, wie diese angl. form unzweifelhaft fur den arche- typus gesichert wird : B cefielnessa, 0 wqdelnesse (d auf rasur), Ca wedelnysse. 298. 25 wcedelnesse (B gifernesse) , C weofiel- nesse, 0 wefielnesse, Ca wedelnysse. 388. 12 woedelnisse T (Schreiber 2 ), B wedle, C tvifielnesse, 0 wefielnesse, Ca wedel- nesse. Sievers § 201, 3; Sweet, OET., p. 601. 9 In den westsachs. Evangelien werden fur erogare die verba dcelan, fordcelan gebraucht, in den Lindisf. Go. u. Rush, sella, fram for-sella. ZUR ALTENGLISCHEN BEDAUBERSETZUNG. 307 68 . 5. (I 1468.) Nach dem lat. texte und den iibrigen hss. ist in T same mid swing(l)um einzuschieben (vgl. 36. 32 ; 114. 17). 68. 11 . (1 1484.) and hwcedre pa seolfan, pe heo mid pam wiitum preagad 7 swencad, lufiad eac 7 wilniad him to cerfe- weardum to habbenne; 7 heora weoruldgod , pa heo dgan, him healdad pa de heo geare (B 0 Ca yrre) gesegene beod eahtan 7 witnian = . . . quos irati insequi uidentur. — Was es fur eine bewandtnis mit geare hat, wird durch Schippers anm. yer- dunkelt. geare — das ja vom (1.) schreiber der hs. T als adv. geare (“they have clearly been seen” Miller) aufgefasst sein kann — setzt ein gearre < earre, eorre — iratus voraus ; an stelle des ‘dialektischen’ eorre (Sieyers § 100, anm. 2; Zeuner, p. 23 ; Grein, Sprachsch. I 262) ist in den anderen hss. das westsachs. yrre getreten. — Das adjekt. eorre (B 0 Ca yrre) findet sich noch 416. 27 T (schreiber 5); das subst. eorre (BOCa yrre) 350.3; 350. 19. Die vorsetzung des g (in gear(r)e), welche an das spat- kent. erinnert (Sieyers §212, anm. 3), ist auch an einigen anderen stellen belegt. So 74. 24 geagum T — eagum B 0 Ca. 212. 20 (wahrsch. urspr.) geagan T — eagan B. 254. 9 ge- gearnunge T — geearnunge BOCa. 212.6 gegearnode T — geearnode B. — In B : 300. 13 Geadgar — Eadgar T C 0 Ca. — (Auch das umgekehrte kommt vor : eornlice 334. 1 T ; eom- runge 372. 6 T; eara 106. 11 B; middaneard (so 18. 23, 34. 4) ist natiirlich niclit auffallig.) eac (in OCa; in B fehlend; in T fehlt ausserdem Infiad) driickt einen gegensatz aus: ‘ andrerseits ’ (ygl. ‘at the same time ’). (Aehrilich z. b. Boeth. 13. 8.) 68 . 25. (I 1517.) pcette pisse frignesse woerword sy gesegen — quod huic capitulo contradicere uideatur. B widenvord, 0 Ca wiperword. tvcerword wird statt widcerword verschrieben sein. ( ividenvord — contrarius 74. 4, 102. 9, 102. 16, 120. 18; poet ividenvorde yfel == malum quod aduersatur 72. 3. — con- tradicere: widcweden beon 76. 5; ividcwedan 7 widwinnan 102 . 8 .) Die schreibung oe fiir e in end- und mittelsilben (vgl. Sweet, Ags. Header 7 §28, note; Napiers Holy Bood-Tree, Einl. pp.Lf.; Logemans Benet, Einl. § 15; etc.) ist ziemlich haufig, z. b. in T: (un)gemcenne 190.13, 118.3, 116.27, 106.28, 204.21, 210. 29, 232. 17, 348. 28, etc.; pendcen 188. 4; cudce 230. 16; unrehtces 82. 20. — In 0 : a) freondce 164. 15, bcepces 226. 8 , 20 * 308 FR. KLAEBER, lareowdomoes 94. 24, deowces 192. 19, lapces 128.6, fundcen 182. 10; b) ongunnoene 226. 20, ongunncenesse 232. 10, mid- Icestan 334. 30, arwydcesta 276. 17, unsceppcendan 62. 1 (mit ausnahme der beiden letzten belege ist in samtlichen worten das a der ligatur (in 0) ausradiert worden). — In der altesten lis., Z 280. 5 gegeadrice. S. aucli anm. zu 86 . 29. 70. 12. (I 1547.) Hefig mdan is 7 godfrecnis — graue est facinus. B godwrecnes, Ca godes wrecnys. — OE. Martyrol. 64. 2 sume godwrece men ; Blickl. Horn. 75. 26 ; Malchus (ed. Hulme, Journal of Gmc. Philol. I) p. 440, 15 godwrecan. — Dial. Greg. 232. 13 pam unalyfdan 7 godwrceclican mete. — Glossenbelege : Wr.-Wii., Sweet, OET., p. 602. Zu der einerseits als kenticismus, andrerseits als schreiber- versehen bezeichneten sclireibung mit f ygl. Kluge, in Pauls Grdr. 2 1, p. 1013; Reimann, Die Spraclie der mittelkent. Evan- gelien, p. 31; Logeman, Benet, Einl. V §48; docli ganz be- sonders Napier, Old English Glosses, p. 104. Die umgekehrte vertauschung ist uns aufgef alien 158. 8 ivulluhtes Ca. 70. 23. (I 1570.) poet him alyfed noere poet he his brodor wiif brohte 7 hcefde (olme entsprechung in der lat. vorlage). Diese zweifellos echte lesart yon TCO ist geandert zu bruce 7 hcefde in Ca, zu under fenge to habbanne in B (Schippers angabe der varianten ist anscheinend nicht ganz genau). — 168. 19 Pendan swustor , pa he hcefde cer him to wife broht (== . . quam duxerat) ; 316. 12 Brohte heo oer oder wer him to wife (— quam et alter ante ilium uir habuerat uxorem). — Ygl. iEOelberhts Ges. 31 . . . and oder ivif his agnum sccette begete and poem odrum oet ham gebrenge ; 50. Ps. (kent.) 23 . . . and Bernbe brohte to wife ; Napier, Old English Glosses I 1265 ne hi ne beop ham gebrohte , gecewnede — neque nubentur. (Oros. 246. 1 he him het to wife gefeccan Cleopatron pa cwene. — Heliand 301 te brudiu . . . halon.) 74. 14. (I 1690.) geryne (. . fulwihtes bcedes) — sacramenta. 74. 18 geryne (. . . poere halgan gemoensumnesse) — . . . sacra- menta. — 74. 20 geryne ( poere halgan gemoensumnesse) = my- sterium . .; 76. 3 geryne — mysterium; 76. 23. etc. — 142. 25 oefter poem geryne his noman — iuxta sui nominis sacramentum. — Den gebrach von ‘sacramentum’ bei Beda erortert Plummer I, p. LVII. ZUR ALTENGLISCHEN BEDAUBERSETZUNG. 309 74. 29. (I 1722.) Jgoem menu undeadlicnesse onweg ahof ofer his synne = immortalitatem hoBiini pro peccato suo ab- stulit. ahof ofer ist gewiss versehen fiir ahof for (so 0; B?) und demgemass zu yerbessern. 76. 4. (I 1734.) (bid . .) grundinga adwcesced — funditus exstingnitur. Ca grundlinga. — Vgl. allinga adwcescan = funditus exstinguere 74. 28, 118. 14, 324. 24. — Ob die form grundinga sonst belegt ist? (Kluge, Nom. Stammb. § 159.) 76. 24. (I 1779.) buton cenigre celdenne = sine ulla dila- tione. BCa yldinge (0 yldenne). elden ( celden ) — in den worterbtichern fehlend — , augenscheinlich aus dem archetypus stammend, wird in T viermal gebraucht, wahrend B 0 Ca ylding dafiir schreiben; weiter in 178. 26, 254. 13, 190. 30 (T yldenne) (nur in 76. 24 0 yldenne , und 190. 30 B ylde, 0 yldinc ge ). In analoger weise wird das haufige gemen ( ungemen ) in B gern mit gyming vertauscht: gemcenne 116. 27 (B gyminge ), 190. 13, 210. 29, 232. 17, 256. 28, 118. 3, 288. 8 . Dazu (his) gyman (dyde) 326. 19 (s. Cosijn, Altwestsachs. Gram. II, p. 48) — B gyminge — 0 Ca gymenne. (Auch B gyman 246. 21 ; gamen (!) 94. 25). Ferner sei hier erwahnt becroedon (i. e., becrceden) 264. 14. S. Anm. zur stelle. 78. 12. (I 1827.) foet foes his hrcegles — uestimenti eius fimbriam. B hat das westsachs. fnoed (0 fes , Ca foes), foes ist im Angl. bekannt (s. Miller I, p. L) : Lindisf. Go. , Kush. 2 , Kush. 1 , Vesp. Ps. Auch Dial. Greg. 111 . 28 be fgam fcesce (0 fncede) his hrcegles C. — (Par. Ps. 44. 15 mid gyldnum fnasum) 78. 18. (I 1839.) Jfas wiif, bi Jpoem we sprecad, gelomlic gewuna getiid — has . . . consuetudo constringit. — Vgl. Vesp. Ps. 31. 9 geteh = constringe. Zur angl. form getid sei auf Sievers § 374 verwiesen. 78. 20 f. (I 1843 ff.) Schippers (und Smith’s) interpunktion ist der Millers vorzuziehen. 82. 21. (I. 1996.) Wir werden in ubereinstimmung mit B OCa und der lat. vorlage in T bearna for to streonne ein- schalten miissen. 84. 4. (I 2035.) (he f>a cerest bebead, ficet) heo heora hroegl woosce 7 clcensode 7 (heo from wiifum ahcefde). Die nicht eingeklammerten worte sind vom ubersetzer (vielleicht) 310 FR. KLAEBER, selbstandig nacli der Bibel hinzugefiigt worden. S. Aug. Sclimidt, p. 31. Die praeteritalform ivosc scheint anag Xtyoysvov zu sein (ygl. Sweet, Ags. Diet.). B liest wocson, 0 wocse, Ca iveoesan. — wascan (waxari) — nebst compositis — wird im allge- meinen yon ausseren gegenstanden wie hrcegl, clad as , reaf gebraucht ( wcesc-ern — laundry), wahrend pivean auf per- sonen resp. korperteile bezogen Oder metaphorisch verwendet wird. Daraus erklart sich das ungleich haufigere vorkommen von pwean. Beispiele aus dem Beda. a) ])cet he ivolcle his reon 7 his hwitlas . . . in see wcescan 7 feormian 378. 17. — b) 7 heo Jjivoh 7 hire feax gercedde 180. 9; ponne wolde heo ealra nyhst hy bapian 7 pwean 318.20; 242.26; 396.5; 84.18; 84.26; Ond heo pa da baan onpwogon 182. 31; 184. 3; 322. 1 ; 176. 18; dazu pweal 184. 17. — mid ivoetere fidluhtes bcepes apwegen 40. 14; 86 . If.; 112. 12; 140. 14; 168. 1. 84. 16. (I 2063.) Der sinn erfordert erganzung von ne vor moston : pa heo eallinga onfoon ne pyegan ne moston, cer pon Dauit ondete. Wahrscheinlich liegt schreibfehler vor. 84 . 18 . (I 2067.) apwegen. B ahwegen. — 84. 26. (I 2088) adwegen, B ahwegen. Schipper scheint ahwegen nicht gelten zu lassen, den beide male andert er es in apwegen. — Dazu 108. 4 B gehwceredon\ 360. 30 B mannhweere ; 382. 28 B un- gehiveeran (von Schipper durchweg normalisiert zu piv-). — Diese (vielleicht kent.) erscheinung ist erortert von Napier, Holy Rood-Tree, p. 81; Napier, Old English Glosses, p. XXX, p. 3; Sievers § 201 , anm. 6 . — Weitere notierte beispiele sind: Solil. 335. 34 ungehwoere\ Boeth. 62. 10 B ungeivaerne (?), 9. 11 B ungepheernessa (anscheinend eine art kompromisssclireibung) (Dial. Greg. 33. 22 gepweerede — C gehivcBprede) ; Cliron. A. D. 1083 (E) ungehivcernesJ) 86 . 25. (I 2149.) mid gyfunge poere synne = peccati consensu. Statt gyfunge (nach B.-T = ‘a giving, granting, consent, assent’) ist jedenfalls gepafunge (so B) zu lesen. Ygl. 86 . 27, 86 . 33; 54. 10; gepafode 86 . 31, etc.; gepafunge sealde 134. 23. 0 Zu beachten die merkwurdige schreibung gechvcedere Beda 178. 29 B ( 1 ceghwcedre T). ZUR ALTENGLISCIIEN BEDAUBERSETZUNG. 311 86. 25 ff. (I 2150 ff.) Diese unterscheidung der drei stufen in der genesis der siinde (seo scynis bid purh deoful, seo lust- fulnes bid purh liclioman , seo gedafung purh gast ) wird yon Gregor in der Cura Past, gelehrt; vgl. die ae. tibersetzung 417. 19 ff. (Beet gespan bid durh dioful. Sio lustbeernes bid durh done lichoman. Sio gedafung bid durhtogen durh done geest) 86. 29. (I 2160.) ond Euae (B on euan) pa swa swa lichoma wees lustfulliende = Eua uelut caro delectata est. Dazu bemerkt Schipper: “Man ware versucht, bier Eva zu setzen statt Evee (Evan). Der iibersetzer scheint aber de- lectata est als passiv gefasst zu haben statt als deponens.” Die schreibung Euae statt des normalen Eua ist nicht besonders anstossig. Vgl. Ercongotce 172. 10 T; Gregorice 106. 12 T; Fursice 214. 26 T; Hodwice 218. 16 T; Oswice 220. 24 T; Oswiq 222. 26 T (Oswia 224. 12). Sodann ist die B-variante on euan eine leicht erklarliche verderbnis, ygl. anm. zu 24. 12; die auffassung von on als praepos. fiihrte direkt zur schreibung euan. Die lesarten ywde OCa, eoivode C (nach Smith) statt eua(e) pa zeigen, dass letzteres als eawde, eowde (praet.) miss- verstanden und dann in die westsachs. form ywde umgesetzt wurde. — Ein ahnliches beachtenswertes missverstandnis ist in neede gesetum 130. 33 T — on ywde gesettan B; das subst. wurde als das northumbr. (Lindisf. Go., Rush. 2 , Rit. ; s. Sievers § 174, 3) ede = ‘grex’ gedeutet. 86. 31 ff. (I 2164 ff.) Millers konjektur mid gescead ist unwahrscheinlich. Durch umstellung yon pcette liesse sich eine brauchbare fassung herstellen: Ond micel nedpearfnis is peet gescead, pcette . . . (leicht aus der vorlage zu erklaren : et ne- cessaria est magna discretio, ut . . .). Es konnte freilich der lat. text auch ganz falsch verstanden worden sein, so dass gescead als das erste subjekt des folgenden nebensatzes zu betrachten ware (so Schipper). 88. 5. (I 2181.) Ond in scynisse synne, gif poet mod bid in lustfulnesse , poet bid foednis. Diese (recht ungeniigende) fassung erklart sich weder aus der von Holder gedruckten version: In suggestione igitur peccati initium est, in delec- tatione fit nutrimentum, noch aus der von Schipper (Plummer) 312 FE. KLAEBER, gebotenen emendation: . . . peccati semen est..., sondern aus der yariante: In suggestione igitur peccati si mens est, wie schon yon Aug. Schmidt gesehen ist (pp. 141). S. auch Plummer I 61. So z. b. auch 148. 1 of freer e tide geht nicht auf eo tem- pore (Holder, Schipper) zuriick, sondern auf ex eo tempore (so Plummer I 124). — Ferner s. anm. zu 178. 22. — Ueber die der ae. iibersetzung zu grunde liegende fassung des lat. textes handelt Plummer I, einleitung, besonders pp. CXXVIIIf.; vgl. Schipper, einleitung, pp. XXX ff. 88. 28. (I 2236.) froette her woere (Millers emendation nach BOCa; he deere T) micel rip onwearcl 7 fea worhton (BOCa wyrhtari) — multam quidem ibi esse messem, sed operarios paucos (Matth. 9. 37). — Am einfachsten erklart sich worhton , wenn man annimmt, dass der schreiber den zusammenhang missverstand und die stelle in verwirrung brachte ( worhton praet. plur.). — An beeinflussung des subst. durch weorc , wore ist schwerlich zu denken, da T die form wore wohl nicht ge- braucht. — Ein wechsel zwischen umgelauteter und umlauts- loser form ist iibrigens recht oft in den verschiedenen hss. zu beobachten. Wir werden am schluss darauf zuruckkommen. (In HMelreds Ges. VIII 27 linden wir freofa gewita 7 ge- weorhta). 90. 8. (I 2267.) in missenlicum mcegwlitum — in diuersis speciebus. * 2 ) — 482. 9 to mcegwlite andgites 7 gastlicre gere- cenesse — ad formam sensus et interpretationis. — mcegwlite ist ein fur den Bed a charakteristisches wort anglischer (und poetischer) farbung. Ausser in der dichtung begegnet mcegwlite (megwlit) im Lindisf. Go., Rush. 2 , Rit. ; Blickl. Horn. 127. 19. Der erste teil dieses wortes ist sehr ansprechend als lehnwort imago erklart worden (s. Kluge, in Pauls Grdr. 2 I p. 839 , wahrend J. Grimm , anm. zu Andr. 856 an mceg = genus, cognatio dachte). Die hybride komposition vergleicht 9 Andrerseits die participialform forwyrhti Dial. Greg. 320. 1 fram forwyrhtum mannum (0 forworhtum). 2 ) 426. 11 nemne freet seo ansien scan 7 fra hrcegl leoht iveeron, se de mcec Iceclde — excepta dumtaxat specie et ueste eius qui me ducebat. — (62. 24 7 freer to sealde heora nyddearfe in missenlicum cehtum — ... et necessarias in diuersis speciebus possessions conferret.) ZUR ALTENGLISCHEN BEDAUBERSETZUNG. 31S sich demnach der yon coren-beag (Anglia XI 173; Z. f. d. Alt. XXXIII 65). 90. 15. (I 2287.) pa cirican, pe he oer geara geo geleor- nade ealde Romanisce weorce geworhte beon — ecclesiam, quam ibidem antiquo Eomanorum fidelium opere factam fuisse didi- cerat. — Die ‘vorvergangenheit’ ist selir nachdriicklich her- vorgehoben (ygl. iElfrics Grammatik 140. 11 ic woes gefyrn ge- lufod = amatus eram vel amatus fueram). oer mit dem praet. zur bezeichnung des plusquamperf. ist selbstverstandlich selir gewohnlich. 90. 28. (I 2314.) in uncymre byrgenne geseted = ignobili traditus sepulturae. 196. 18 monig oder uncymre hors — equos uiliores plurimos.* {un)cyme ist eine ausserst seltene, alter- tiimliclie vokabel. Selbst in der dichtung ist cyme (cymlic) auf ganz wenige texte beschrankt. Aus der prosa ist uns nur noch ein weiteres beispiel bekannt : Blickl. Horn. 227, 12 sume uncyme streownesse. 90. 33. (I 2325.) heo da aspyredon poet 7 htvonan he tvaere. poet ist in hwcet (so B 0 Ca) zu bessern (== inuestigantes, unde uel quis esset). Vgl. 344. 22 poet ealra heora dome gecoren wcere , hwcet odde hwonon poet cumen wcere ; 130. 22 geornlice pohte, hwcet se woere odpe hwonan he cwome. 92. 2. (I 2329.) (genoman pa his lichoman ond in Bonagia pa ceastre . . .) in cyrican gesette 7 bebyrged woes = .... in ecclesia posnerunt. B asetton 7 bebirgdon, OCa gesetton 7 bebyrigdon. Es sieht so aus, als ob in der vorlage gesette 7 bebyrgde stand, welches auf yerschiedene weise ‘gebessert’ wurde. — Sonstige bemerkte formen des praet. ind. plur. ohne n : 7 hi sona wid heora feondum gefuhton 3 7 sige hoefdon, 7 ealle .... ofer done see nord aflymde 44. 29 CaB; gesyndge windas durh done smyltestcm see usic oet londe gebrohte 386. 13 T (schreiber 2) BCOCa; (mit dem pron. der 3. pers. unmittelbar nach dem verbum :) pa heo pa peer gestadolade 7 gesette woeron, pa ne meahte heo betweoh him gepivoerigan 7 geiveordan 272. 31 T B 0 Ca ; swa swa me sum brodor soegde of poem pe me in wreotum tyde 7 loerde (BOCa tyd{d)on 7 loerdon) 268. 12 T (was freilich auf kontamination beruhen kann wie das bekannte para pe + sing, des yerbums) ; ferner 266. 8 (s. anm.) ; iibrigens auch zu vgl. anm. zu 24. 12. 314 FR. KLAEBER, 02. 4. (I 2389.) Se me (C mceg, 0 md, Ca ma, B mceg st ) allum Ongolcynnum 7 aldormonnum Bretta peode fornom 7 forhergade = qui plus omnibus Anglorum primatibus gentem uastauit Brettonum. — Smith und Schipper (im O-text) schrei- ben Angelcyningum (nach C ?) , unserer meinung nach ohne notigung. Schippers hinweis auf 92. 7 (I 2346) ne wees cefre cenig cyninga ne aldormonna ist nicht stichhaltig, da diese worte genau dem lat.: nemo enim in tribunis, nemo in regi- bus . . . entsprechen. ! ) — Schipper druckt (im B-text) mcest , was syntaktisch unmoglich ist. (nicest eallum konnte nur heissen 1 almost all’.) Es liegt auf der hand, dass mce (me) der yorlage mindestens zwei schreiber irre gefiihrt hat. S. anm. zu 36. 4. • 92. 9. (I 2349.) he to gafolgyldum heo gesette Ongolpeode. 110. 4 se eac swylce Peohta peode 7 Scotta ... to gafolgyldum gesette. — Vgl. Oros. 176. 22 ... 7 hie oferhergeade, 7 to ga- folgieldum gesette ; 170. 6, 26; 124. 6 ealle pa odre peoda . . . he to gafolgieldum gedyde\ 122.24. 92. 12. (I 2356.) Beniamin is risende wulf = Beniamin lupus rapax. 184. 24 pa ivees he semninga fram deofle gerisen = subito a diabolo arreptus (B gerinen, 0 gegripen (urspr. gerisen ), Ca gegripen). 320. 28 sona wees gerisen 7 genumen of middangearde — rapta confestim de mundo (B Ca gehrinen, 0 ge. h rinen). — risan wird als regelrechtes starkes verbum anzuerkennen sein (das in § 382 von Sievers’ Grammatik seinen platz finden wiirde). Sonst — abgesehen von den glossen: Wr.-Wii. I 497. 5 rapaci = deere risendan ; ib. 516. 12 rabula — si risenda — unseres wissens nur noch in Rush. 1 und Blickl. Horn, belegt: Rush. 1 Matth. 7. 15 wulf as riscende t tvoedende (= lupi rapaces) ; ib. 13. 19 gerised = rapit; ib. 11. 12 gerisap = rapiunt; Blickl. Horn. 225. 17 cumad arisende wulf as (Morris’ ubersetzung “There will come and rise up wolves” ist unannehmbar; vgl. ib. 63. 10 hi beop betuh him sylfum slitende wulf as ; ob arisende irrtumlich statt risende steht ? ?). 9 Zu 92. 4 f. vgl. Tacitus, Germania, c. I : nuper cognitis quibusdam gentibus ac regibus. ZUR ALTENGLISCHEN BEDAUBERSETZUNG. 315 Dazu geris == rabies, Corp. G-loss. 1707; sodann in der Vita Guthl. 78. 4 on gerisne woruldlicra ping a (= (non) in praeda nec in rapina). Vermutlich ist hierzn das nicht seltene yerbum arasian zu stellen, welches u. a. in der Cura Past, zur wiedergabe yon ‘corripere’ yerwendet wird: 143. 9, 19; 145. 1; 245. 11; dazu 451.19 (= deprehendere) , ygl. 39.21; ferner arasocl = de- prehensus: Benet. 64. 6 , 65. 3. 92. 14. (I 2859.) for his fromscipe = eius profectibus. C forpscype-, nach Schipper ist auch in Ca ford iiber fromscype geschrieben. — fromian (in T) ist iibliche tibersetzung yon proficere; dazu fromung 406. 29 = profectus. — Epist. Alex. 755, 759 fromscipe ; Vesp. Ps. 104. 38 fordfromunge — profec- tione. — S. 160. 6 , 146, 29, u. anmerkungen. 92. 15. (I 2362.) teah hine pa ferd on, i. e., teah pa ferd on hine. 30. 21 deos fyrd woes getogen. 208. 17 Penda . . teah here 7 fyrd wid Eastengle 7 pider to gefeohte cwom. 168. 20 pa teah Penda hine fyrd on 7 here. 92. 19. (I 2368.) lytestne (O) = pene. (In B unterdriickt, in C zu lytle oer verfalscht.) Ein fur den Beda charakteristi- sches wort, lytesne ( lytesna ), mit der nebenform lytestne (Sieyers §196, anm. 4), = pene, prope, eigentlich “by a little not” (Sweet), d. h. ‘little short of’ begegnet noch — mit einer aus- nahme stets yor eat — in: 182. 28 TO; 194. 35 TO; 236. 12 T 0 Ca; 252. 21 T 0 (: nicest (< ealle ) Ca, wie z. b. Oros. 170. 3, mehr- fach in der Chronik) ; 438. 33 T (schreiber 4) 0 Ca. — Ausser- dem nur noch in Epinal (-Erfurt) Gloss. 200 lytisna — con- cedam, Corp. Gloss. 519 lytesna = concedam; Wr.-Wii. I 364. 45; und einmal in der dichtung (Jul. 10 lytesna ofer ealne yrmenne grand). Gemeinaltengl. erscheinen dafiir forneah, fulneah ; (swide) neah, etc. Beda 30. 3 neah Pan Ca ( neah dam B); 38. 12 neah don Ca (forneah dan B). (Fortsetzimg folgt.) University of Minnesota, im Mai 1901. Fr. Klaeber. 3 0 12 06 593528 INTERPRETATIONS AND EMENDATIONS OF EARLY ENGLISH TEXTS. I. In Specimens of Early English, Part I, Second edition, edited by R. Morris, A. L. Mayhew, and W. W. Skeat, Oxford 1887 — 1898, the following passages occur: 1. Univraste man wat macede geu an alls mire rice fiat gie Jiatrede and widerwardnesse agenes me ge-win\ne\ sceolde. and to mine fa gebugon 1:27 — 29 (page 2; E. E. T,,S. 34, p. 233). In these terms the kingly host addresses those of his guests whom he recognized as his enemies (gefo). Morris has substituted macede for the lacede of the MS., and in his note on line 29 (page 289) he explains gebugon : “lit. turn to, bow to ; hence be obedient to ”, But the reading of the MS. should be retained; lacede means “lacked” and gives excellent sense: “What lacked to you (what reason for complaint was there) in my whole country, that you should etc.” Through Morris’s alteration, an allc mire- rice has come to appear rather but of place. Further, gebugon in this context means something more than “were obedient to”. The idea of com- pulsion not being necessarily excluded from obedience to powerful enemies of one’s lawful prince, such obedience would scarcely be mentioned as the last link in a chain of crimes. Much more forcible is the accusation of wilful, traitorous desertion. And that, indeed, is here the import of the verb. Cf. Be cer fram him gebogene wderon (who had formerly turned from them) Orosius (Bosworth-Toller 377 a). Hi gebugon (transfugerit) to Iosue and to Israhela bearnum