a 11 B R.AR.Y OF THE UN IVLRSITY OF ILLINOIS 550 C86e 1872 GEOLOGY OCT lb 1249 KLEMENTE DER G E O L O G I E. i IKK E L (1 I E VON l>" III ISN\\\ (ilil l\l li. -. IP>:K rsuniMiAi i>.n/ii. IMP IPIIII ' ri; I>KK '. K>PI ".!- 111 N i KclMl.KKlP I' MJT 380 FIGUREN IN HOLZSCHNITT. /WHITE TTNVERANDERTE ATIFLAGE LEIPZIG, Vr.Hl.AO Vi)\ \VII MK I \l I \(,H M.\\\ 1872. Das Recht der li-hri-selzinm in fremde Sprachcn" isl VOKWOKT. Deim Entwerfen der Kleniente d e r < J eo I o^i e. \\elelie ieli hiermit ilrin natlinvissenseliat'tlielien I'uMieuni iil>eri;el)e. lialie icli es als cine meiner Haii|taut'i;-ahen hetraelitef . den Hnll)all ini Lichte eines voin /eitpimkte seiner [ndividaalisirung an in lebendii;er t'ortselirittlielier Entwickeluog !>- jrritVenen knsinisclicii I'jii/.ehvcsens c-rscliciiu'ii /Ji lassni. ini (Jc^nisat/c /u der rein l -s li IT i l e n d r n Darstellun^sNveise. welche nur ^u lci-|if den Kindruek liintcrliisst . als eiiien uln-rHiirhliclicn Cnntiiren rnle\ve:;-lielies und fcrti^ (ie-ehenes sei. Ks konnte dies naiiientlicli in den Capiteln iiher dynainiselie. |ieinp-netiselie und liisturi^die (leolo^ie ^esehclKMi, wahrcnd dcr |)('triiiateriales und die arcliitektonisehe (ieulo-ie a ill' die kalde l)esehreil)lliif;- d > llaiies der Krdkrnste hescliriinken musste. lU'i BehandlUDg dcr pli\>iu irrapliiselien ( u-tilogie habc icli die (MterHiielienheseliatlenlieit unseres IManeteii nur in ski///.enhat'ten I'nirissen ent\vert'en kiinncn. inn niieli nielit all /u \veit in ein benachbaites iet. das der pliysikaliselien (Jco^rapliie, /u verlieren. In der Darstellnn^ der Knh\ iekelunji's^esehielite des Enlballes und seiner H'\volnnT also in der hist(.riselien (leologie) winl der Leser die jialarontn- In-isehen liesehreilnin^en vennissen. \velelie sieli in ahnliclicn Lelirhiieliei n ein-cllocliteii finden. Idi lialu- der^leielien. uhnchin nicht ersclni|dende und lietViedi-enile /(M)|'Leittossilien \erineiden und deren Keiintniss vnraiisset/,en /u iniissen -ir^laiilit. eliensn \\ie dies hei pef ni;ra|diisclieii und inineral<^iselieii Studien einerseits init Ke/ui; aut die gegteinsbildenden .Mineralien. aiiderei^eils aiil' die iiiiiieralliildendeii Die Krnpt i v -e > t e i ne . deren Kmporlnvelien einen so wielitip-n Ein- llu-> au!' die alliniihliclie rnii-cstaltinii;' und die je\veili-e Krselieiniini:-s\\i'ise VI Vnrwort. (ler EnlolicrHiichc p-iinssort hat und nodi iiusscrf. natiirucniass /uischcii dio tibrigen, wesentlich (lurch die Thitti^kcit des \\'a.-r> vermittolten Gesteins- produoto einzureilicn. 1st stofs als cine Sclnvierigkeit hetont wordm. Ich Italic \ci-Micht. Icf/.terer dadurch zu begegnen und cine nafiirlichc Verkniipfung zwischen den vulkanischen nnd sedimentaren Producten des Entwickelnngfl processes dadnrch herzustellen, dass ich naoh Schilderung dor Mecrcsnieder- sclilage jeder einzelnen Periode einen Paragraphen einsehaltete. in welclicni ich die vulkanischen Erscheinungen, also Eruptionen, Niveauver- anderungen, Schichtenstorungen, Spaltenbildungen und Verwerfungen. die in jenes Zeit alter fielen, kurz besprach und darauf eine Aufzahlung allcr analogen, ihrer Ursprungszeit nach unbestimmten. /.urn Theil jedoch viol jiinge- ren Reactionen des Erdinnern auf das Gebiet der betreffenden Sediment- formation folgen Hess. Dadurch wurde zugleich thunlich. ankniipfend an die Schilderung der Spaltenbildungen, die Mineralgange zu envahnen i\nd dieselben, statt, wie sonst wohl gebrauchlich, in einem besondern Anhange, bei den einzelnen Sedimentformationen als diesen angehorige und von i linen untrennbare Vorkommen zu besprechen. Unsere Literatur besitzt eine Anzahl trefflicher Lehrbiicher sowohl iiber einzelne Zweige, wie liber einen grossen Theil des Gesammtgebietos der Geologic. In ihnen stand mir ein ausserordentlich reichhaltiges Material zu Gebote, bei dessen Benutzung mein Hauptaugenmerk auf die Beschrankung des in Fiille Gegebenen auf das Wesentlichste gerichtet sein musste. wie solches in einem auf die Elemente der Geologie beschrankten Leitfaden enthalten sein darf. Vorzugsweise konnte ich mich auf die bekannten Lehr- bticher von Naumann, Bischof, Lyell, Dana, Vogt, Zirkel, Quenstedt. vn Cotta, Frd. Rb'mer und Bronn sttitzen. ohne jedoch die Monographien und Arbeiten anderer Geologen unbeachtet zu lassen. Somit empfehle ich die vorliegenden Elemente der Geologic der wobl- wollenden Beurtheilung und nachsichtigen Aufnahme der Fachgenossen. Leipzig, im Juli 1872. HERMANN CREDNER. VORWORT zur zweiteri Auflage. W, enige Wochen nach dem Erscheinen meiner Elemente der Geologie stellte sich die Nothwendigkeit eiiier neuen Auflage derselben heraus. MciiMMii \\ Yrkr aucli nur eincn annahernd iilinliohen Erfolg zu wttnschen, danmls. als ich es vor fttnf Monaten der wohlwollenden Aufnahme von Seiten meincr Facligenossen empfahl, hiitte rair zu unbeseheiden geschienen, uud auch heute gestehe ich es mit Vergnligen zu, dass man den Hauptfaktor dieser raschen Consumirung einer starken Auflage in dem drlickend fiihl- l):iri'ii Mangel eines kurzgefassten Gnmdrisses der Geologic zu erblicken hat. DicscM Hrt'olg liefert jedoch zugleich den Beweis, dass die Beliandlung, \vclche der Gesammtstoff der Geologic in meinen Elcmentem erfahren liat, jciifin BedUrfhisse im Allgemeinen entspreche. Ant' der anderen Scite alter treten mir, jetzt, wo das Buch fertig vor mir licji't und als Leitfaden ftir meine Vorlesungen benutzt wird, jetzt, wo sicli die Urtheile bowalirtcr F;ir]igenossen meliren , auoh seine Feliler in bestimmterer Gestalt entgegen. Kiir einen der wesentlichstcn derselben lialte ich den Mangel specicllercr Literaturaiigabcn. d. h. also den Mangel kurzer Aufzahlungen der wesent- lichstcn und ncucsten Litcratur des Inhaltcs jedes einzelnen Abschnittcs zuin Xwecke der Belehrung der speciellere Auskunft Suchenden. Die neue Auflage meiner Elcmente, wie ich sie heute durch einige Worte einleite, folgt jedoch der ersten so rasch, dass es unthunlich war, jt't/t sclidii dem von mir erwahnten Mangrl ab/uhelfen und mir nichts Ubrig blcibt. als dies auf sj)Utere Zeit zu verschieben. Sollte meinen Elemcnten VI Vonvort. das Glttck einer dritten Auflage wiik-rialireu . so wird der Leser, abgesehen von alli-n anderen Umanderungen, an der Spit/.e jedes Kapitels die Auf- /a'hluuj; 1 der wichtigsten auf dessen Inhalt bezUglichen Literatur finden. Bis dahin empfehle ich das Werk in v o 1 1 s t a n d i g un v e r :i n d e r t e r Gestalt dem gleichen Wohlwollen, mit dem seine erste Auflage aufgenominen worden ist. Leipzig, im November 1872. HERMANN CREDNER. EiiileituiiK. i) 1. AlifLiidii' dor lionlogie 1 (j 2. EintlioiluiiL: dor Geologic 1 3. HiHs\\issoii-rh;iflon dor Geologic ? . . . . 2 4. Geologische I.iteratnr 3 Erster Abschnitt. Physiographische Oeologie. 1 Ge.-tall nnd dnso dor Krde 5 2. Spooilivlios Gevsicht der Erdo 6 3. Temporatur des Erdinnern. Gluthllussigor Krdkorn . 7 4. Vertheilung von Land nnd Meer auf dor Erdoberflacho '. (6 5. Allgeinoino Gnippirung dor Conlinente nnd Oceane ! fi. Gliedcrnng dor r.ontincnlalmasson 10 7 Inseln 10 \6__8_. Anscheinende Geselzmassigkeit in don limrissen der Continento 11 j| 9! Reliefformen des Landes 12 10. GO\MSSC liosotzniassigkeiloii in den Reliefformen des Landej. 14 11. Dor Meerosgrnnd la Zweiter Abschnitt. Petrographische Oeologie (Petrographie). a) Allgemoinos. 1. Aufgabe der Pelrographie 17 3. Wesentliche Bestandtheile der Gesteine . ' 7 3. /nfalli^f Bosl;iinlllioile der Gesloino 18 4. Accesv>risohr HosUuulmasson 1 ( * ^trnctur der Gesteine " 20 6. (Jehergango dor licsh'ino 22 7. Bostiininnng dor Gonion^llicilo dor dotoine 23 Anvsondung des Mikroskopes in der Geologio ... 23 8. Classification der Gesteine 30 b) Uebersicht dor Gesteinsarlen. < 1. Classe. Krystallinische Gesteine. 1. Ordnung. Einfache Gesteine. 1. Familie. Eisgesteine. 1. Eis 31 2. Familie. Haloidgesteine. 2. Steinsalz 32 3. Gyps 33 4. Anhydrit 34 5. Kalkstoin 34 6. Dolomit . VIII 3. Fa mi I ic. K if -d !;<( c in r. Heite B 'JuaiYit 38 J. KrystallmiM-hfr nu.iiY-.iiulMriii 38 10. Kirsclx'hirfer ;js 11. FfUfrslrin ;l'j Hornstfin, -l.i-.pis, >u.\\,i rn|u.n /.. Kir-Hsmlfi , roliiM'Im-fcr, Kicselguhi I'.i 4. Familie. Silicatgcstei nr. !_' lluinlilmdcfds 40 3. ChloriLschiefor 40 14. Talkscliiffer 40 i '. NTpfiitin 41 5. Familif. E rz grstoi in- 16. SpatliriMMistcin * 41 17 Spliaro^idi-rit \-> 18. BrauneiMMisloin 42 19. Rotheisenstein 42 it) Mat;fioteisenstein 43 6. Familie. Kohlengesteinr. 21. Torf '. .t 2i Braunkohle 44 23. Sleinkohle 44 24. Anthracit 45 25. Grapbit . . . . , 45 26. Petroleum 46 27 Asphalt 46 Guano 46 2. Ordnung. Gemengte krystallinische Qesteine. 1. Abtheilung. Massige Oesteine 47 Classification der massigen Feldpatbgesteine 48 Aeltere Feldpathgesteine. a) Quarzhaltige Ortboklasgesteine. 28. Granit 49 29. Granitporphyr '. 51 30. Felsitporphyr 51 31. Felsitfels 53 32. Felsitpechstein 53 b) Quarzfreie Ortboklasgesteine. 33. Syenit 54 34. Quarzfreier Orthoklasporphyr c) Plagioklasgesteine. 35. Diorit 56 36. Corsit und Kiigeldioril 37. Porphyrit 58 38. Melaphyr 39. Diabas 60 40. Gabbro 41. Hsperbtheml 42. Sc'liillerfels 63 .lunge re Felds pa t h gestei ne. a) Quar/lialtiut' SHiiidingesleine. 43. Quarztrachyt 64 b) QuarzlVfif Samlni-rsteine. 44. Trai-h\t 66 45. Phonolilh 67 c) Plaguiklasiicslcinc. 4fi. Horobieode-Aodesil 68 47. Angit-Andesil 69 48. TrarliNlprrbstcin 49. Obsidi'an 70 luhalr IX Seile 50. Perlit 71 .". 1 Kimsstein 72 Di. Handle lij I'la-ioUa- Dolent, ii.-li>t \naiiK-Mt uiitl Pl;iinklas-lall 76 54. LcurilopliN i inul l.i-ucilhasalt 77 35. TaHiylyl 78 I fldspallitme IM,I>M.-C, gemengte kry stallinisrlit- (icslcine. ,i.-i-en 79 57. Turmaliiil.-ls 79 tlogll 79 59. (Jranatl.-ls 80 Kinzigil, Curdierill'els, Diinil, Lberzolilb, Kulysil 80 2. Abtheilung. Qeschichtete Oesteine. 60. Gneiss 80 61. firanulit 88 61 llallfllinla 83 63. Porphyroide 83 64. Glininifi.scliiclci 84 \ulkans 100 a) Die geschichteten (oder Strain-) \ ulkan. 1. Charakter dersolben KM ; ' Mali-rial (Jcngrapliisclie VcrtlieillUig der Stratovtilkanc . )OS 10. Erloscheno niul tliatli;c Vlllkane ...... IP $11. Die normale Thaligkcil tier Stralovulkane n> /(island dec Eruption dcr Stralovulkatic ............ It, b) Die homogcneii Vulkanc. 13. C.haraktcr deisoll>en ...................... 1)6 It. Slruktnr dor hoiuogoiiou \ nlkaur ............. ll'.i d t.'i \ ft kuupt'iing dcr homogonen und gosohielitotcn Vulkanc ... H'j 16. Enlstphung der homogpiien Vulkanc ............ .419 2. H i- 1 ssr UUP I 1 1- n. Hnssr Uudlen ........................... 1 "< 3. Vulkan is die Erdhebeii. 1. BogrifT derscllicn .................... 123 $ i. InltMisilat und Art mid Wci-o dn HI-\M>I;IIIII: \ 4. \bbfingigkeil . FortpflanzangSgescbwindigkeit, Daunr, Haufigkeit und Ansdcliininu drr l-irdlu'lioii v; r.. Scobehen ................................ 12fi 1} ~. Wirkungen der Seebeben ......................... 127 8. Beziehungen zwischen Erdbeben und viilkanischeii Eruptinncn und zwisclicu Krd- behcn und Gcstirncdiistellation ....................... 127 4. Pe rmanon I c Hehungen niul Sc n k n n u r n dcs Modons. 1. liislanlanc nder sacculart 1 Hfliiinucn und Scnkiinucn. Anlialls|iiinktf i'ur <'.un-ta 2. Beispielo von Hebungeii ....................... I -^i 3. Beispielc von Sctikiingcn .......................... 1 31 ' llrhunutMi und Sonkiingon in trulicrcn geolugischcn /iMlraiunoii ....... 133 . KiiKlchung dor Continento ......................... l.<:> fi. Auscheinendc (losotzmassigkcil in dcri Conturlorrncn der Conlinonto und dom Vcilaule der (Ii'hirgo irn /usammenhange mil deron KatetetHlBg9VQis6 ..... 136 Die geologische Thatigkeit des Wassers. Dio acolouisrlio Thatigkoif <|o> Wassors ............ . (37 1. Das f I ns> i LO \V a ss P r a 1 s g <> I op i s r h os. \\ i k /. c u r Allgemeine Darsfollung seinor Tliatigkeit ............ 13* a Dip chi'mischo Thatigkpil dcs \\assrrs. 1 Das \\assn .................... ..... til ) 2. Durchdringlichkcil. Autlosliclikoit und Zprsctzbarkcit allcr 'icstcino dnrHi \V,i-s.-i 11-' j5 3. Die hvdro-cliciiiisi hen I'mrcss,. ....................... <43 "1. Aiitldsiing ............................ 143 2. rm\vaudlung \\asscflrcicr in wassorlialtigc Miiicralipn . . . . 145 3. Oxydation ............ , ......... . 146 4. Reduction ......................... 1 is :\. Carbonatbildungcii durch /erselzung VMI Silicatcn . . 4. Die liyiro-cliomisclien Process.' \ i.rtsclzting .............. IM h. I nfcrirdische Absatze aus Mincralsolutioiipn ............. ) fi. Minoralqucllon und deren Ahsatzc ......... 159 7. Dem Meoro zugetnhrto Mincralsubstanzen ................ Ifil *. Hbhleabildnngea, Erdfalle, ErderscbntterungeA, Schtchtensteruogen m holgc dM untcrirdisclieri Tliatigkeit dcs Wassers ................... 16i b; Die mechanische Thatigkeit 1'^ Wassers 9. Die fliessenderi Gewasser ......................... 165 10. Erosion ................... 167 1 41. Transport und Absat/e von Seiten fliessender Gewasser . . ...... 169 12. Die mechanische Thatigkeit des Meeres ................ (j 13 /cistdrende, transportirende und ^iederabsetzende Thatigkeit ,i 2. Das Ei s a I s geol 01: i > h e - \V c rkzeug. 1. Wesen der Gletscher ................ 179 2. Bewegung der Gletscher . . ............. 3. Tntere Grenzc der Gletscher ......... 4. Verbreitung der (iletscher ................ : . Von den Bp\\egungcn dor r,|risi-hci .il.li.- lieinungen ....... 1 s < Inhalr. XI Das organische Leben als geologisches Agens. Seite (j t. Manni^faliiLiki'ii der.ueoiodsdien, durchorganischeThtttigkeit vartnittelten Vorgiinge I8tf ;i Kalkalischcidmii: atis dfiii Nicer durcli thicrisclic Thidkkcil. i. Die Uaiilrn der I'oKpen ......................... 190 3. Muschel- uiul ForaminiferenBtoke ..... r ............... 191 li Aul'speicln'riini; von Koldenslnll' dnivli pllan/.liclic Tliiiliukeil. jj 4. Der Yerkoldmii:>pi-- und .lit- kolileiihildenden I'tlanzen .......... 19* j .V Gas<|uellcii aN I'rodncle di'i- /ei-M-l/tini; vejuMahilischer Suhslan/eii ...... 1 l jr> j i; Schlammvulkaiie als Resultale oi'Liaiiiscln'i- /diim'iiti.'i'striiic .................. ils C. Umgcwandelte metamorphische Gesteine. vj \t Hcu'i-ilt di-s Mclaiiiorphisinus ....................... 219 13. Narh\ycisl>ari> (icst('iiisiiiii\\aiidlunt:cii durcli Mincrali|iicllon und Sickcrvvasscr . . i20 14. Nai li\\fjslare Gesteinsurmvandiungen durch \idkanische Dampfe ....... 22 15. GesteiosumwandluDgen duidi Koldenbraiidc ................. 223 Ifi. Nai-hweisbarc Vcra'ndprunt-'-ii durcli Eruplivijt'-tfini' ............. 223 17. Die Thrni-ie \om allgeiiK-iiifn Metainorpliismus ............... 227 Fiinfter Abschnitt. Architektonisclie Geologie. Aufgalir d.-i-i'llien ............................. i33 a die geschichteten Gebirgsglieder. ,-n und Entstelmng der Mineralgange .................. 251 >5 1 -i Ganf-verhaltnisse ................... .......... 252 l;-i VIM v. frfuiis'o n der Minn .iL ,m .... 253 XII lul.alt. Scdistor Abschnitt. HistorisHie Geologie. ;i Kinleilendes. 1. Aulgahe der hislorisrhen Geoloijie (j 4. i>ar\\ in's Transmatationsfheorta 257 3. Geoloi^iselu 1 Perioden uml Foriuationen -^:,s 4. (iren/en der Formation nach ohen ninl unti'll 259 5. Horizonlalc Ausdehnung einer Formation und Vcrschiedenartigkeit gleichallcii^er Formalioncn 260 6. Altersbflziehaogen xwisohcu Pormationen von i:leichem paJaeoatologischeoi Habitus 261 7. AnhftHspOnkle zur IJcsliniiuiini; dcs i-colo^isclirn Alters \(n Scliicliti'iic(iiii|ilcxcn i62 S. (ilic(li>ruM der BbtwicklQpgageschidlte uml (it-r fi)ls|)i'('clicii(lcii Srliichlcnifilif dor Krdkrusle in I'eriodcn und l-'onnnlionon 264 Abstammung und fruliostcr Zustand dor Erde. (Kant'sche H\ |)(>lhcsc, 267 b) Forinationslcliic. Dit> l-'undanK-ntal-Koniiation (Erslnrrungskruslc) 468 A. Die azoischc Formationsgruppe. Cliaraktoristik dcrsclbcn 269 Die laurentiache oder Urgneisaformation. Petrograpbischer Chnraktor 270 Aiuloulunticn organischen Lcbens wahrend der lauruntischcn I't-riodf 273 Miichti^kciL und architektonische Verlialtnisse 274 La^erungsvcrliidtnissc der laurentischen zu den iibrigen Formationen 275 \Crbreiturfg 376 Die huronische oder Urschieferformation. Petrographischer Charakler 477 Organische Restc 281 Architektonische Verlialtnisse 281 \Lagerungsverhaltnisse . \ ttf^uA^^ 482 Tabellarische Uebersicht liber die azoischen Formalionen 283 . Vulkanische Erscbeinungefl wahrend dcs azoischenZeitallers und ini (ichictc lauirn- tischer und huronischer Formationen iibcrhaujd 284 B. Die palaeozoische Formationsgruppe. C.harakterislik und Glicderung derselben 4,sy Die silurische Formation. Pelrographischer Charakter 290 Architekionisehe Verhaltnisse 291 Palaeontologischer Charakter der Silurformation 494 /Nveitheilung dor Silurformation 299 \Geoi.hisrhi' Verbr_oitun!.' 300 Vulkanische Erschcinungen und Ganggebilde im Gebiete silurischer Tcrritoi ien . . 304 Glii'derung und Parallelisirung der silurischen Formationen verschiedenor Lander . 305 Kiickhlick auf das silurisohe /eilalter 310 Die devonische Formation. Petroraphisohi % r Charakler 3H AK hiteklonische Verhiillnisse 314 Pidaeontologischcr Charakter 314 Divitheiliuii.' der di'Muiischi-ii Scbichienreihfl 319 Old-red-saiidstoiie-Facies 319 iH-iiiM-apluM-hf \'erbrcilung 320 Vulkanische ErscffeliTongeD im Gebielo devonis< her Foi inalionen 344 (iliederuni; und Parallelisiruuu devunisfhei l.n inalionen 325 Kuokhliok' 347 Die carbonische oder Steinkohlenformation. I'etKiL'i -aphiseher Charakter Lageruogsverhfiltni8e 329 \K-liilektonische \fihiiltnisse 349 I'alaeonluloiMsrher Charakter X\veitheilnniL' umi versrhiedene Facies der carbonischen Formation 338 in-G ruppi' Cliarakli-rislik mid (ilicdcrung 364 Uaiiefurniii;!' Krzla^crsliillcn in drr ZechBteiO-Grttppe .* 367 VfrliiviluiiL: tier dcutsrlu'ii D\as 368 Die Dyas E n^ la uds. (ilicdiTung 369 Die |M>rmische Formation Russia nds. Cliaraktorislik 369 Die |)c i in i schc Formation in No rdanteri ka. Cliarakteristik 370 Kurklilick aut die Entxvickelung dcs organischen Lcbcns wa'hrend dor palaeozoischcn /..ilalter 374 C. Die mesozoische Formationsgruppe. Chaiaklfi istik und (iliederuilg 37s! Die Trias. CltaraktiM'istik 373 Die (I c u tscli e Trias. <. Dcr liiintc Sand stein. I'ctid^rapliischer Cliarakler 375 Er/rulirung 377 Palaeootologucher Charakter 377 a. Dcr Muschclkalk. laphisclicr Charakter 379 l'alin'()iiliiloi;isrhcr Charakter 384 _ 383 3. Dcr Keuper. Charakter 384 I'aluconloloL'isclier Cliai'aklcr 385 (iliciloi-ung 386 Verbn-ilimg der Trias in Deutschlnnd 389 l.a^cmngsvorlialtnisse der denlschen Trias 3 I. ins ....................... 408 Tabellarische Uebersieht i. Der Dourer odcr In. nine Jura I'elrographisrlier Charakter ........................ 411 LagerangsverhfiltnteM ............................ ',1-2 I'alaeontolodx-her Charakter .......................... 4 \ ; < C-liedcriing ^ehilde im Gebiete der Kreide .............. 456 Hi . kblirk aufdie Entvvickeluiii; dcs (ir^anisrlien Lebenswahrend der mezozoischen Zeitalter. 457 D. Die kaenozoische Formationsgruppe. Das Tertiar, Charakter der Tertiarporiode 459 Die E o r a n f o r m a t i o n. Die Eocanformation im siidlichen England 464 Die Eocanformation des Seinebeckens 466 Die Eocanformation des Sudens 468 Die 1 igoca nf or ma t io n. Tabellarisclie Uebersicht 472 Die Oligocanformation in Sudengland 472 Die Oligocanformation im Seinebecken 473 Die Oligocanformation der Schweiz 47". Die Oligocanformation in Norddeutscbland 17(5 Die Miociin- und P li ocan formal ion. Tabellarische Uebersicht 482 Das Becken von Mainz 482 Das Wiener Becken 484 Die neogenen Tertiarformationen der Schweiz und des iionllirlicn Bayorns 486 Der Crag Englands " 487 Da< Pliocan Italiens Einigcs tilier die geographische Verhreitung 'des Tertiar 490 Die LfiirenuiL'sverhaltnisse der Tertiarforrnation 492 Vulkanisrlip Eiscliciniuigcn \viihrcnd der Tertiaperiode 493 Das Diluvium. Krsi lieinungen \sahrend der Diluvialx.eit 497 Die Glacialersflieiniiiigen auf den sknndinavischen und hritisclien Inseln 501 Die Driflencbeinangen im nordeuropiiischeii Flachlande und dem nordlichen Theilc des amerikanischen Continentes. dem damaligen diluvi.ilen Mfi'iesboden .... 503 Der europaisclie und nmerikaniselie Continent \\iilirend tier Dilnvialzeil 505 Einleitung, . I. Aufgabe der (ieologie. Die (Jcolode I'iissl die Krde als ein kos- misehes lne/.\\eckl (leiun;ieh niehl ;illein d;is Sludiuin des ferliiren Krdtjan/en vind seiner ein/.elnen (ilieder, ihre /\\eile gleichberechiigte An foal >e isl die Ergrnndimij der (lesehichle unseres IManelen mid seiner Me\\ olmer. Sie soil \ ersnchen. den Krdball \on den erslen Sliidien seiner Kxisten/. dnreh die ein/.elnen Phasen seiner iilliniihliehen llei % ;iusl)ildnni; his /u seiner jel/.iiien (lesliilluni: /u \erfoli;en nnd d;is NVirki'ii der lie! diesein i-jil\\ iekliinLispnieesse lh;ili|4en Niilnrkriifle /u ennilteln; sie soil versnehen. \ /.inn Gan/.cn verbmidcn. \\clches isl die Architeklonik dcr Krde ? Dicsc Fragcn behandell die archiiektoBisehe Geologic. r> Welches isl die Enlwickluogsgeachicbte dcr F.rde uud ihrcr |{-\\(iliiK'i- '! chit' Krnuc. \\clclir die li is tori sell c (Jco I oi^i c xu hc.-inluorlcn suclil. . 3. Hiilfswissenschai'teii dcr Geologie. Die Aiifi:;il-ii der (icolu-i,- sind. \vie aus deni ehcn (icsji^lcn licrNoriidil, so \ iclscilii;. djiss sicli (lit-sc ;iul' siinnnlliclie iihriue Xueiuc der Na(ur\\ issenscli;it'leii sliil/.cn muss. Mine ilirer wesenUidlsteD GmndlageD hildel die iMineralogie. Die Kin/elkor|)er. \velehe il.is .M.iierial /nm Auflau der Erdkruste geliefert hahen. sind die .Mineralien. deren Kiizenseliaflen. deren Hildiini- und Umbilduiii; die Mineralouie lelirt. His /ur KrmitleliiMii der Mineralien, aus \\elehen die (Jesleine des feslen Krdkorpers /nsainineiiLieset/.l sind, izeht der CJeoiinosl heini Zer^liedern des Krduan/en /u- riiek, ihre Kenntniss aher setzt er voraus. Die Chemie, die Lehre von den Erseheimmuen hei der Ein\virkuni: der Materien auf einander, macht die Deutuiiii der Gesteinsentstehunu, die Verfol- ijiing der Voriiiinize heim Werden und bei der Uniltildun^ der Gesteine nioiilieli und jiiebt durch die chemische Analyse Mittel zu GesteinsuntersuchuiiizeM an die Hand. Die Palaeonto logic, die Wissenschaft von den Faunen und Floren der Vorwelt, muss als cine der Ilauptijrundlagen des geologischen Studiums betraeli- tel \\erden. Sie giebt die Moglichkeil, die viele Tausend Meter ni;iehtii.'e Anf- einanderfolge von Gesteinsschichlen in /.usaininengehorige Complexc liinnatio- nen) zu scheiden, sie lehrt. das Alter der einzelnen Gesleinsbildiutiien y.u coii- statiren. sie liefert Mittel, z\vei wenn auch noch so weit von einander enlfernte Seliiclilen hinsiehllich ihres Alters zu vergleichen, sie giebt Andeutungeb iiber die physikalisclie Geographie friiherer Perioden und spriehl endlich in der nn- sere Zeit be\\egenden Frage iiber die F.ntwiekluiiLisireseliiclite der Organisnien das entsclieideiide Wort. Auch die Physik sleht in inannigfaltiuster He/iehung zu Geologic. Isl doeh die Mineralogie /uin grosscn Theilc cine pin sikalisclic \\'issciiM-lian und sind doeh die Fragen naeh dein speeilisehcii Ge\\ iclite der Erdc. naeh den Tem- [)eraturverhiiltnissen des Erdiniieren . naeh dcin Frdiiiagnclisnius rein ph\sika- liseher Natur. Kbenso innig ist das Verhiillmss dcr Astronomie /.ur Geologic. Sie be- lelii'l mis iiber die Slellung unseres Planelen im \\Clleiis\sleni. sic bcreclinet die Diniensionen und die allgem^ine Form der Erde und giebt Andeutunucn iiber die urspriingliehsteit Zuslande dei'selbcn. Xwisehen Geographic endlich und Geologic lassen sich iibcrhaupt keinc scharlen Grenzen y.iehen. Die Obcrlliichcnbcschallcnheit dcr Krde isl cbcn der Aiisdruek des geologischen Banes dcrselbcn und das Fndprndukt dcr Suniini- rung dcr Hf-nll.ilc allcr IViihercn geologischen Vorgiinge. Kinleitung. 3 . i. (jpoloifisHlP Litcralur. Die \\ is^ciiM-liaKlielie Kntfaltnni: der Cico- loiiic \\ar ahhiiniiii; N on der Knl\v iekeluiii: der (llicmie. Mincralouiie nnd Palaeon- loloizie und Liehort \vie die ilirer elicniienannlen Iliillsu isseMscliat'len der nenesleii Xeit an. Trol/.dem hal ihre Lilcralur hereils eine urosse AnsdehnnnL: UCNMHIMCII. a VMM den Handbuchern, \\elelie das lian/c (iehiet der Geologic umrassen. sind als die \\ ichliuslen nnd neueslen /n eruahnen : (I. I'. Nanmann, Lehrhnrli der (Jeo^nosie. '.\ B.inde. ;'. Anil. I.eip/iu iS.'iS his INT;' noeli crscheinend.' (I. Biscliol'. Lehrbuch der'cbemischen und physikalischen Geologic. '.\ B;inde. :'. \iill. Bonn iSli!'. hi< IS((>. - Nehsi Naelilrau IS/:'. ('.. Voul. Lelirhnch der (ieolo^ie nnd Peli'dakteiikMnde. ;' Biinde. '.'.. Anil. Brannseli\\eiu |S(i(i his 1ST:' nodi erseheinend). l ; . A. One listed I. Kpoclien der Nalur. TuhinueM IS(i|. Sir (lliarles l.\ell. Principles ol' i^colojjy. 10. edit. London 18(1S. Sir Charles L\ell, Klemenls ol' ticoloiix. II. edit. .1. I). Dana. Manual of ueoloiz). >>. edit. Pliil.-idrlphi.-i a. London ISIiS. h) Lehrbiicher einzelner geologischer Disciplinen : Broun niiil I-'. Homer. Lethaea iicoiinoslica oder Ahhildnnji und Beschrei- luinii der ITir die Grebirgsformaiionen hc/.eiclincndsien Versteinerongen, :\ B;iM.1e Text mid I :> 'i Tal. Ahhilduni!(-n. III. Aufl. Slnlluarl IS.".| :ii;. l ; . Xirkel. l.elirhneh der Petrographie, i Biinde. Bonn ISM). B. \on dolt a. die Lehrc \on den Brz?agersC9tt6B, ''2 Biinde, 2. Anil. l ; rei- 1,,,,-ir 1X59 61. I',. W. ('.. Knchs. die \nlkanisclieii l-'.rsclieinuniien der Krde, l.cijv/.ii: nnd llei- delheru I8i".. II. Beruhaus, IMi\sikalischer Alias, 2. Aufl. Gotha 184952. Monographische Arbeiten. Dieselhen Itehandeln llieils iic\\ isse (icsleins- arlen oder Schichlcneomplexe. Ihcils den Lieolo^isrhen Ban gewiSSet Gegenden, oder endlich iicolo^ischc Voriiiin^c nnd hilden die llanplmassc der l.ileraliir. Hire .Mehr/.alil isl cnlhallen in den d) geologischen Zeitschriften, nelimlich : N e n cs .1 ah r I MI eh I'ii r M i M e ra I o .> i e . (i eoloLiie nnd I' a I aconloloi: i e . ue^riindel \on k. C. \on Lconhard nnd II. (i. Broun 1830, I'orl^esHxl von (i. I.eoiihard nnd II. B. (leinil/. Xeilschriri der Denlsclien i> ( T o I o LI i se h e n (i e s e I I sc h a It . ersclieinl seil iSiS in Berlin. Jahrhurli der k. k. li eo lot: i sc h e n B e i c h s a n s t a I I . ersclieinl seil |S:ill in \\ien. Onarlerl\ Journal ol llie ideological socielv of London. Bulletin de la sociele L: e o I n-j. i i| n e de hi l ; rance. e Geognostische Karten, hei:lcilel \on Profile n. sind der i-rapliisclie Ausdrnck nnseres ^eoloijiselicn (icsammlu issens iiher eine (irtiend. Als Bei- spiele moLreii ani:eliilirl \\erdcn: J^Marcou.^ (ieolo^ical map of Ihe \\orld. I : :>:{. Kill). (((>. \\iiil.-rlhur iSlil. A. Diiiiinnl. (larle ileolouiipie de I'Murope. Paris , I vi b? t~i^ \ j SI " " 4 Einleitung. von Dechen, Geonostische Uebersirhlsknrle von Deutschland , Frankreich. und den aiiuivii/.riidrn l.andeni. II. Ansi-abe. 1:2,800,000. 18(59. von Dechen, Geologisdie Karte von Deulsrhland. 1:1,400,000. Berlin lK(i'.). Geologische Karte von Preussen und den ThUri nui sc h e n Slaa- ten. Henuisiietieben dnrcli das Koniiil. Preuss. Minisleriuni fQr Handel. f und ollcntliche Arlieiten. Mil erliinterndein Texte. 1 : 25,000. (Seit 1870 im Erscheinen l>eiirilVen.) (ieoi-nostische Karte des K ii n igreichs Bayern und der anuren- /enden l.iinder v. C. \V. GUmbel. Mlinclien iSiiK. 1 : 500,000. (ieoiinoslische Gene ralk a rle des Kb'nigreichs Sachsen von G. F. Nan in a nn. Dresden 1845. 1 : 400,000. Geologische Uebersichtskarte der osterreicli isehen Monarchic von Fr. von Hauer. 1 : 576,000. 'Seit 18C>7 ini Krsrheinen b Erster Absdmitt. Physiographische Geologie. I /it- urosse Mannigfaltigkeit in dor Beschaflenheit dcr Erdoberfljiche ist das Ursult.it aller der Eiotelvofgtfnge, welclie wir untor deni Begrifl'c desEnl\\irk lunuspntrcs.scs unscres Planeten zusammcnfassen. Dieser Erfahruniissalz gicbt die .Mitlol an die Hand, aus gewissen physikalischeu Verhallnissen der Erdc Hiirk.M-lilii.s.sc ;iuf die Enlwicklungsvorgiinge selbst zu mac-hen. Auf die ge- c Bescbreibung der Erscheinungen , in vvelchen diese geologischen Vor- ,1111 unverkennbar&en iliren Ausdruck gefundcn haben, also namentlich (In (lestall unsores Planeten, der Temperalurverhaltnisse des Erdinncren . iographischen Geologic gevvidmete Abschnitt dieses llandbuches be- M hriiiiken. . I. Gestalt und Grosse der Erde. Die Erde ist ein mil Polar-Abplat- tunu \ci.schenes Ellipsoid, dessen Aequatorial-Durchmesser 1719, dessen Axe 1 7 \'.\ geographische Meilen betragt. Die Abplallung an jedem der Pole beliiuft sieh somil nur auf 3 Meilen. Die Abweichung von der Kugelgeslalt ist dem- .iu.vser.si ucrini: und scheint fast zu verschvvinden, \\enn man iu Bertlek- ii: zieht, dass der Niveauunlerschied zwischen dem tiefsten Meeresgrundc und dem hbchslen HerLie fast eben so viel betragt. Die Kllipsoidgeslalt der Erde wurde vorzugsweise durch Gradmessungen nnst.iiirt. welche freilieh so lange als die Kugelgestalt der Erde ftlr zweifellos i;all, iillein dio Ennittelung der ErdengrbsSe zum Zwecke halteii und erst spii- ter, als durch Pendell baehtungen Zweifel an dcr Richligkeil der bisherigen Ansichl rege NMirden, auf Feslslellung der Abvveichungen der Erdfiguralion von der Kugolform uerielitel \\aren. Die Messungen der Grbssc der Erde beruhen auf dem Salze, dass wir den Durehmesser einer Kugel berechnen kb'nnen , sobald ein Bogen eines ihrer Liinssten Kreise, also eines Meridianes der vorausgeselzten Erdkugel, sowohl nai-h seiiiem Winkel-, als auch inich seinem Linearmaasse gegeben ist. Die f. t m * Winkelgrtfsse dues ftferidianbogons \\urde mil Httlfe aslronomischer Beobachtun-^ yen. die l.anjjc dessdhen diudi Mcssinrj mil dcr KclU- odcr durch Triantailalion Icslucsldll iiml ii. icli tlrin Sal/.c. il.i-- sidi der Moridiauw inkd yum Krcis. alsu y.u :{li<", \\ ic dcr Meridianhiii:cn /urn IMII/CII Meridian \crliiilt. die dKisxr d > Irl/.teren lic/.ddmel. Die Knldcckmrj des .lahrcs IliT;'. da^ das ails hdi|>rcclicn. crM-liutlcric d;is Tlicorcin MUI dcr Kii^cl^c.si.ili dd I'jilc. ;nd dcrcn <)lcrl1;n-hc die Scli\\crkr;il'l. .ilsn ,m<-|i die /.ilil dci' I'cndclscliM iiiuim^cn iiltcnill l;isl die izlcichc l^cuocn .scin \\1irdc. Die clicu cr\\ .dinlcn BeobachUingGf) u.iltcn dcsh.ilh Nc\\- ton mid H(I\L;|ICII> Vcnmhissini- . di,- Krdc ;ils cin ;m den I'olcn seiner I'm- drehungsaxe abgepiattetes Kotationssphaeroid ;III/.IIS|M-CC|ICII. Die Uichii^kcii dic- scr l-'uluei IIIIL; snlllc n.inieiil lii'li durch GradmeSSDDgeO ciilscliieden \\crdcn, \\elc-hc diir.ml ucrichtd scin miissi, n . /n cnn>l;ilircn . o|> die .Mcridi.uilinL:cii ulci- chci- \\inkcl. ;ilsu y.. l>. cincs (ir.idcs in Imhcrcn mid nicdcrcn Hrcilcn i:lcidi. ndcr oh sic tiiicli den I'olcn /.n grosser ills ,nn Ac(|ii;ilsoidcn dcr Fiill isl. X\\ei /.u dicscm /\\cckc in den .l;ihrcn \~,:\'.\ mid :'.<, .ih-c>.iiidlc l'r;m/n- sixchc Bxpediliooen slclllcn in Liijijtland mid in I'crn (iriidinoMin^en .m. dcrcn Hesidlatr- die ThciU'ic \un dcr dlipsoidisdicn (icslalll dcr I'lrde \ ollkoninicn he- statigten. Audi dureh Pendelsch\Vingungen isl die (ieslali dei 1 Ki-de hestiimnhar. l>ic>- hcruhl aul' dcin (ieset/c. d,i>s die Sdmcrkrall i|uadralisch mil der \<>m SchWerpimkle ahnimml. Da mm die I'cndel an den I'nlcn schndlcr sch\\iiii:cn nls an dem Aequatnr. miisscn erslcrc dcm Schucrpunkle der Krde niiher lichen als die letzlercn. die Mei'idianc also Kllipsen sein. Die geom.etrische Gestall dcrl-lrdc he/.euiil die Art ihi-erl^nl- .slcliuniz. Hire I cirni als Rotalion.sellipsoid \vcisst darauf hin. dass sidi ihr .Material u r s p i 1 ii n L: I i c h in einem plaslisehen. cinein lliissii:en Zuslandc hct'undeii hat. und /war crhiilt die Ansidil der ( Jeolo^cn , dass dersclhc cin tiluthlliissiucr ^CXNCSCII. durch Hcohadiliinucn , \\clchc in spiilcrci\ Ahsdinillen mit^ethcill \\crdeii. cincn 1'esten Sliil/.punkl. . 2. Das sjM-cifisi-he Gewicht der Enle. Die mittlcrc Diditiukcit dcr l-'.rdc i>l .'i.li ni.il -n.sscr als die des NN'asscrs. Die l-'eslslcllmiL: dicso \Verllies \\ar nidit aul' dircktcin \\'CL;C. \\ohl alter iinniilldhar dadurdi miiplich. da>s man cine Wirkunu der Masse der Krde, /. Ii. ihre An/ichun^ mil dcr cines andercn. seiner Masse naeh hckannlcn Kiirpcr.s \erulich. Xu dicscm /\\cekc lial man drei Meihoden in AnwendmiL; lichradil. Die erste dcrsdlicn heruhl auf dcr \hlcnkuiii: des Mleiloihcs aus der wahren Verlicallinie durch An/.iehuiii: MUI Seitcn dcr Masse cincs nahdicuenden lieri;es: die y.\\eilc aid' der Beobachluflg \on Pendelschwingungen aid" dcm (iiplcl cincs hohcn Hcr:jes odcr im (irmidc cines liel'cn Schai-hles und \cm solehcn aul der eheiicn Krdc. \\ohci die DilVe- ren/ der Sdiuin-nnus/ahlcn aul' Koslcu dcr /\\ isdicn hcidcn Heohachtun^s- punklen lic^.'iiden Krdmassc /u scl/.cn isl. cndlich die drille Melhodc auf den Sdi\\ini:uiii:eii fines hori/inilalcii . daher dcr Seh\\erkral'l enl/.d-encn und I. Pbysiographische iicnid^jc 7 dmvli die An/idiiing urosser Melallkugeln in IJe\\egung ge.sel/len I'endels dn hrehwaue . Das hohe speeilisehe liev\ieht der Krdc muss Uberrasehen . \\enn ni.ni es mil dour der bekaimlen lesion Krdknisle vergleichl, \\elchos el\\a :{,() betragl. \\iihrend sicli die Diehligkeil dor eontinenlalen uiul oeeanisehen Krdoberll;ielie /us.miinen aid' k.iiiin l.li belanl'l. Ks ergioht sich darans. d.iss d;is speeifisehe Go\\iehl des Krdinuern bcdeulend grosser ills '>,(> isl , so\\ie die \\iilirscliciii- lichkril. diiss die Dirhtiiikcil dcs Krdniiilcriiilrs mil dor Ticfc /uiiiinnit, -- V M. Nollsliindii: ;iuf. In diesein Ni\ e;m d.i sicli liier selhsl die jiilirliclien \Veclisel in der Kinwirkimi; dtM 1 Siuiiie niclil nielli 1 i;elU'iid ni;ielien ktinnen, cine j;ilirein. jiihraus constanlc Tcin- per.ilnr. mid /uar ist dicsclhc im Alkeim-inen die nehinlielie \\ ie die million- Teinperalnr des an dor Knl(il>crlliioho verlical dai'iiher iicloiionon I'imolcs. So sind in den ; M .I .M. lielen Kellern des I'ariser Oliserxaldi'imns Thennomeler riuf- uestelll, \\clelie eine eonslanio Tompcralur von 11,7 C. zeigcn und dcrcn jiilir- lirhe Scliwaiikmiiicn ansserhalh dcr Grcnzen der Beobaohtung licuon. NVahrcnd die \\anne dor ausserslen Krdkrusle eine IVenido, von der Sonne iichoriilo und \ondiesoi 1 alihiiiiiiiiio isl, niachcn sieh unlorliall) der (Jreii/.e die- ser Meeinllussimii Teinperaliir\erli;illnissc in oiner Weise gcltcnd, dass man auf einen in dec Tielc der Erde selhsl liciiemlen, also lellurischen \Viirme(|uell seliliesseii muss. Von dor Gronzo der Kim\irkung der Soimenwarme an lindcl nelimli<-li naeli dor Tiefe zu eine stele Tempera lur-Zuna h mo stall. Ms lierrsehl also in den verseliiedenen \i\eans der Krdtiel'e eine an jodom I'nnkle /.war eonstanlo, aher in iiloiehem Selirille mil der Tide zunohmondc \\.uine. Dieser in geologischer Bezioliunt; hoeliuiehliiio Salz (indel seine I5e- i;rilndunu in don Tempcralnrvorhaltnisson o \\issor aus der Tiel'e emporslei^en- dor \\armer (Juellen. sou ie artesiselier Hrunncn und endlieh liefer Hergwerkc. Ouellen bosil/.on diejenigo Tempenilur, vvelehe iliren Wassorn bei deren Cin ulalion aid' Spallen und KlUflen iuncrhalb dor Gosteine von dieson milge- Ilioill \vorden isl. I'.s lassl sieh deshalb aus ihren Tem|ieralurverhiillnisson auf dicjiMiigen ihres unlerirdiselien rrspnmgsortos seliliesseii. Die Teinperalnr sehr /ahlreiehor, ja der meislen Quellen isl aber eine hohere als die milllere Tem- ])eratnr des I'unklcs. an \\eleliein sie her\ orbn-ehen. Man nennl dicsclbon, namenllieh dann. \\enn dieser I'lilerseliied oin hedeulender isl, war me Quel- len oder The rm en. .Manehe dieser Thernien , SO die Geysirs auf Island, .ml' Neu-Seel, md und ,im \Veslabhangc der Uoek\ .Monnlains erreichen Siedehilze, und kommen deshalb aus nnlerirdisehen Hogionon , wo so hohe oder noch ho- here \Varmegrade herrsehen. deren Niveau unter der Krdoberdiieho jcdoch des- halb niehl genaiier lesiueslelll \\erden kann, wcil Tiefe und Richlung unbe- kannl sind, aus weleher die Wasser zu uns gelangen. 8 F. l'll\-iUl.lplli-~cln- Dieses Ilindrrniss \\ird in soldirn Fallen beseiliijl. \\o in. in unlerinlisehen Wasseransammlungen dmrh senkredile Bohrloeher arlesisehe Brnnnen) einen kUnstlichen Abfluss \ersehalll h;il. Besonders bd der A n 1 .1 g c der lel/- leren \\ird es moglidi sein . \on Fuss /ir Fuss genaue Teraperaturinessungen des in ronslalirlen Tiefen hervorbreehenden \Vassers \ nr/.midimen mid ;ms die- sen iiul' die Temperaturverhttltflisse der durcbbobrten Gesteins/.onen sdbsi /u sehliessen. Derarlige Beobachtimgefa haben v.\\ dcin lirsliiiiinlrii Hcsiill;ilr i:r- I'iilirl . diiss milrrluill) drr (irrn/r del 1 IJrriiillii.s.siinii von Sritrn ilrr Sonnrn- \\.innr n.icli drr Tirfr /.u rinr .slrlr /nnaliinr drr 'rrinpriMliir sl;i!llindrt mid diiss Irl/.trrr in drinsrlhrii .M;i;issr \\iirlisl, \\ ir die Tii'fr .in l,;mi:rnrinlirilri). Hir An/iilil vnii .Mrlrni odrr l ; iissrn, \\rlrhr in, in in die Tiefr i:elien muss, mn eine Krlioliimi: der Teinperiilur urn I (1. \\.ilinielimen /n kinmen nrmil m;m die ue ol lierm isrlie Ti e I'e n s! u I e. Hei (Jele^enlieit der Anhiue vei'sehiede- ner Holirl()(Hier Mir^eiHimmene Beol);ielilnni;en erizehen. d;iss /,. B. in dein Holir- loclu- von Kiidersdorf ;ille 92 F., in dein \on (Jreiielle ;ille '.)."> F. mid in dem \on Neiis;il/\\erk ;ille 9;'.;'7 I', eine Temperaliir/.muilnne \on jr I " (]. stalll.ind. d,is> mil aiideren \\Orlen die geothermisrlie Tiel'enstul'e in diesen Bolirlorhrrn ( .>:'. ( .i-" mid r(\\as idirr ( .i F., also etwa '.\\ M. Itetruii. BesUitigl wurden cliesc Resullale (lurch Teinperalurheohaelilmiuen in Ber.u- \\erken, in deren einigen man bis zu 1000 mid nielir .Meier Tide hinalme- dnmiien ist. Ilirr isl die /weckmassigste Methode diejeniue. hei \\olelier man unmiltdbar die Temperatur des Gesteines innerhalh frisch gesrlila^ener, nidire- rer Fuss liefer Bohrlbcher zu bestinmien suchl. Auf diese Weise \vurde iiberein- slimmrnd feStgeSteltt , dass eine Warmezunahnie mit der Tide slattfindel mid dass die Temperatur in jeder belrachtlieheren Tiefe constant isl, wahrend die Grosse der geothennischen Tiefenstufe nach Maassgabe der desteinsbesehafl'en- heit und anderer localer Uinslande sehr schvvankl, fiir gewohnliche Tiet'en jr- doch in einer runden Millelzahl auf 33 M. veranschlagl \\erden kann. in mns- serer Tiete aber immer grb'ssere Werthe erhalt. Selbst in Jakulsk, wo der Boden bis zu einer Tiefe \on last -Jim M. das ganze Jahr hindurch gefroren isl, nin)ml die Kalle mil der Tiefe ab und /.war des gulen Leitungsvermbgens des Eises wegen in sehr kleinen geotherraischea Tiefenslufen, so dass die Ternperalur in 130 M. von I7,I2C. auf 2,9C. steigl. I'.ine ebensolche F>hbhung dei % Temperatur der Gesteine und der in ihnen circulirenden Ge\\iisser mil zunehmender Tiefe. \\ie sie fiir die aussersle Srliioht der Erdkrusle mnstatirt ist, \\ird anrli in fiir mis mierreielibaren Teufen stall- linden. I'nd in der Thai legen die heissen Ouellen. \\elehe an /ahlreiehen I'nnkien bervordringen, Zenuniss ab \on dem Temperaturzustaude jrnei- \i\eans des Krdinnern . denen sie ihre hohen NYiirinegrade \erdanken und die mil Zugrundelegung des \orher Milgetheillen rinrr Tid'r \on el\\a :{:{()<) .M. anue- hbren miissen. Sleigen mm iihnlieh \vie diese heissen Ouellen gesehmol/rnr (ii^lriiiNinassrn aus drm Krdimirrn hrrauf. so kiimien \\ir nielil anders als seliliessen . dass sie aus Tiefen slammen , in wdehen gem'igende Hil/.egrade herrschen, mn jene (iesteinsmassen in Fluss /n eihallen. also wenigslens ;'nini"i;. I. Ph\sioi:i-aphisclie (icolo^ic. '.) Line derartii;e Temporalur \\iirde num. \\eim die Wdrmeztinahme dcm (iescl/.c cincr arilhmelischen Progression I'olgte , in (''>. 000 M. Tide crreichen. Weil jedoeh die geothermischeo Tiefenstufen mil der Tide sdbst \\achscii , so diiiTle dii- (irenxe xN\ischen uoehmol/eiier (icsteinsmasse und fester Erdkniste erst in doppelter oder dreilacher Tide xu suehen sdn. Da mm heissc Oucllen so\\o|il \\ie llUssige Laven an xahlloscn , fiber die ganxc Krdkii-d \ertheillen Punklen licr\orbreclicn, so muss aul' cinen in dcr KrdtidV iihcrall sorliandt'ncn \Viinw- i|iidl, fincn ;;l ul li I'l its s i i: c n Knlkrru i^eschlosscn xM-rdcn, \vddicr sich allmiihlidi mil cincr Krstarnm^sknislc iim-chcn h;U. Mil dieser Auflassimg har- monirl dcr Salx, /.u \\cldicm die hcid(Mi Noi'i^cn Parai;raphou filhrlcn. dass die (icslall inn! das spccilischc (ic\\idil del 1 l-j'dc aul' cincn urspriindidi Iliissiucn Xusland hin\\ciscu. . i. VcHlieilunu: von Land und Moor aul' dor Erdoborfliichc. Unscr PI, met hat x\\ci Umhttttungen , cine mir local \ci-|>rcitclc , das \Vasscr, und cine alliicindiii 1 , die A tm ospliii re ; xwisdien tier partidlen Wasserbedeckung (fill die Krdkruste als l-'cslland xu Taj^e. Die Oberniicho unsercM 1 Ki'de \\iid dcmi;(>mass \on Laud und Was.se r izehildet, jedoeh in einem sdir undeidien \crhallnisse: das letxlere niinml fast z\voi DritUlieile melii- Oherfliiche ein als d.is Land, oder uenauei- : die Grossc dcs Moeress|)ie;;els verhiill sidi xu der Oherlladic dcs Kesilandes \\ie-275 : 100. Eine noch uugloichcro ist die Vci- Ilicilunu dcs Landes innerhalb der rinxdnen Zonon, wdehe die Erde umi;iirlen, indcm die nordlidie llall)kiif;d fast dreimal soviel Festland als die sildlidic. die nordlidie p-massiijilc /one jileidiviel l>and und Wasser, die heisse Zone 1 i Land und - ; .Mccr hcsitxl und endlicb auf die Olterlladie der sUdlichen ^c- inassiutcn /one nidit i;anx '. , Land komnit. Lin L:c\\isscrmassen neulrales Gebiet zwischcn Land und Wasser reprasen- lireu die Liloralxonen der Continente, die wahrend der Flulhzeit vom Meere hedecki sind. \\iihrend der Ebbc als Laud erscheinen. . - r i. Allgemeine Ornppirnng der Coutinente und Oceane. Grossere /ii>,immeuliaiii:eude Arcale von Land \NcrdenContinente, solche von Wasser Occane. klcinerc Parthien von Irockenem Lande Inscln, isolirle Wasser- hcckcn Seen ^cnaiint. Wahrend jedoeh die Continente von einander ge- iicimtr, ixiliiie Masscn liildcu, nehmen die Oeeane ein xusammenhiinucndes Mecken ein. sind ein ein/.ii;es, iu versehiedene, aber communieirendc Anne ge- ulicdcrlcs (ian/.cs. Das I and pruppirl sieh in 2 g rosso ro Conlinentaleomplexe, den Orient, an \velehen sieh Australien ansehliessl, und den Occident urn den Nordpol. urn sich in siidlicher Kidiluni: immer mehr xu vci'schmiilern und end- lich in der Siidspit/.e von Afrika mid Siidamerika ganx ausxukeilen. Die \\ as ser hin.m'gen haben sidi mehr um d<'n sildliehen Pol angesammell und scndcn nach Norden xu drci urossc Ausliiuler, den allanlisdicn. den stillen und den indisdicn Ocean aiis. \\eldie sidi x\\ischen die nach Silden xu hornlormig aus- laurend mitllere siidlichc Grenxe des Idxleren bereits iin 45 s. Br., also gcradc halhuegs /.uiselien Aeipulor mid Siidpol. So ivirlil Sodamerika nur his /.inn 'I'.". ;i|so his in die Hreile \ . also his in die Itreile tics nordliclien Portugal. .ledoch erliehl sicli innerlialh der ring's inn dm Siidpol aiisgehreilelen Treiheismassen cine Inselgrnppe oder fin I'olareonlinenl iiher den \\asserspiegel. ^. <'. (jlicih'riiiiv: es mil tier \on Sue/ ueselielien, durelisloelien. so \\iirde sieli in dem Millelliindiselien mid dem Mollien Meere , dem (loll' \on Mexico mid dem Caraihischen .Meere. endlicli in den \\asserslrasson des oslindisdien Areliipels nehsl den (la/.\\ iselien liei;en(len oceanisehen ZoiHMl ein mimilei-hroelie- ner (iiirlel oll'enen \Vassers inn die Krde /.ielien. In Fol^i' dieser Kinkerhmii; /.erlalll der \\esllielie (]onlinen( in Nord- und Siidamei'ika , \\iihi-end der i|- liclie Landeoniplex als ein Doppelcontinenl , hesteluMid aiis Kuropa und Asien. aiif/id'assen isl, \\elchen AlVika und Australicn tmgrliiiiiiil sind. . 7. luselll. Die /.ahlreichen Inseln. \\elelie sieli in niielister Nalie des l-'estlandes iiher den Spiegel des Oceanes erhehen (die G esla d e - 1 n se I n . sind als losiietrennle (iliodcr der Conlinetite zu helrachlen, von denen sie nur dureli verh#ltnissm8ssig seichle Wasst-r lietrenni sind, so dass sie in l ; oke einer Ntveauveranderung \on eini^en llunderl Fussen \vieder mil dem 1'esilande ver- einiul sein \\iirden. So geJioren Schotlland, England und die diinisehen Inseln dem europaisehen , Japan mid der in'osstc Theil der oslindisehen Inseln dem asialischen. Neu-Seeland. Neil-Guinea und Celehes dem australischeii. Vancou\er, Neutundland und das Feuerlaud dem amerikanisehen Continonle an iind ersl see\\iiris \on ihneu sliirzt sich der Meereshoden sleil zu dem eigentlichen ocea- niselien Hecken ab, - - beginnt also ersl der Ocean. Die l.oslren'nunii der (lestadeinseln \om Festlande ist entxveiler dureh den Zerstorenden EinfluSS der l der Atmosphiirilien /. l>. hei den Sclieeren-lnseln) odcr durch brtliche Senkunt: und lheil\\eise I'eher- seliNM-mimmi: der Conlinenle izesclielien. Die Merkmale einer Knlslelmiii;, \vie der lel/.ler\\almlen, /eiiieu sieli am deiilliclisten hei Crosshrilannien und Irland. l-'.in seichter Meeresarm , die .Noidsee und der (lanal. iiher deren Spiegel ein aul' ilirem (iiunde slehender KirelitlUirm um ein Ketraehlliclies hers orragen \\iirde. hal sieli /.s\ iselien sie und das Festland gedriingt. Dies isl. \om geo- I'^iseheu Slandpunkle aus aiiCgd'assl. 'rsl \or kiir/erer Xeit geschehen. da die hriliM-heii ln>dii alle \\ilden (iesvii'-hse mid Thiere des curopiiiselien Fesllandes hi'sil/.eii . so\\rj| >ic ilirem klima zukommen. Kine \Vieder\ereiiiigung dieser Insdgruppe mil dem Conlinente dureli eine saeeulare llebung \\urde demnadi I. Physibgraphische Geologic . II cine \\cscnlliclic YerandcrmiL: der I'llan/.en- mid Thieruell nirhl /ur Fol^e hahcn. In eiiiem u.in/ ahnliehen Yerhallnisse slehen Horneo. .l.i\.i und Sumatra /inn a-ialisehcn. - Cclel.rs. Neu-llig und hllgelig. /.uweilen sind jedoch Berg- knppen und (iebirus/.uge auf dieselben aul'gesetzt, oder schluehlenarliue \Vawr- laule lief in dieselhen (Mnizeselinillen. So erhebeu sieh auf dem Plateau von nuilo. \velches 10,000 F. Meereshdhe besit/l , unler anderen di(> i:e\\alligen Krg.-l des <:<>tnpa\i is.TT-'i Fj und Chiiiibora/o :'l.iil F.) -- auf dem Thon- I. Physiographische Geologic. 13 schiefergebiete von Laach die abgestumpften Vulkanenkogel llochsimmer u. ;i. I);is ^i-Mvx.irtLste heispiel fiir Schluchlenbildungen auf Hochebenen liefert bene, oder eine irriissere An/a hi derselben 1st zu (Miu-ni viellaeh i:ediederten (ian/en verbunden und bildet dann ein Gebirge. Isolirte, ei n /e I st ehende Herije sind verha'ltnissniiissii: selten und dann ineist Milkanischen rrspruni^s. In diesein hi Me besit/en sie iiewolinlit-li ke.Liel- oder domfitrmige (ieslalt. Meist trelen sie in grosserer Anzahl neben einander auf und plleLH>n dann entweder unregelmassig gruppirt oder reihenweise neben einander gestellt zu sein. Die Gebirge unterscheidet man, je naehdem eine ihrer Horizon tal-Dimcn- sionen sehr \ orherrschend ist oder nfcht, in Gebirgsketten und Massen- gebirgc. I.ei/.tere bilden eine gewohnlich uni einen noch hoheren lierg, eine inn einen Mittelpunkt geordnete Gruppe, erstere mehr oder weniizer langgc- strfckte Heihen, welche entweder quer- oder langsgegliedert sind. Die Quer- gjifderung ist die gewb'hnlichste von beiden Erscheinungen und besteht darin. dass voin Gebirgsrttcken aus nach beiden Seiten Riicken und Thaler in einer aul die Axe der Kette fast rechtwinkeligen Richlung auslaufen, wahrend zulolgc der parallelen Gliederung, die am jirossartigsten im Alleghany System ansire- spnu-hen ist, das ganze Gebirge in inehrere, zura Theil sehr zahlreiehe parallele Ketten /erl'allt, unter welchen eine durch ihre Langen- und Hohendiinensinnen als llaiiplkede hervortritt. Rei der Feststellung der Hohe eines Rerges oder eines Gebirires kann man sich enlueder auf das Niveau des Meeresspiegels, oder auf das miltlere \i\e.-m der aiii^renzenden Landstrichc bcziehen. In crsterem Falle spricht man \on absoluter, in let/leivm von relativer Hohe. So erreicht z. R. das Hima- Ia\a-Gebirge in Mt. Everest eine absolute Hohe von 29,000 P., bcsil/.t aber von dcin Plateau von Ttlbet aus betrachtet, nur 17,000 F. relative H5he. Naeli Unterschieden in ihrer Hohe nennt man die Gebirge Hoch gebirge, \\enn dieselben 2000 M. oder noch holier ilber den Meeresspiegel reichen. gcmeine (icbirge. \venn sie diese Hohe nichl crlangen. \\iihrend man lioden- erhelmngen von nur wenigen Hundert Fuss Hohe als II Ug el land be/eichnei. In der allgemeinen Form eines (iebirgcs geben sich zuniichsl drei llaupl- theile /u erkennen : der Fuss, seine unteie Itegion, woes rnit dein umgcben den Plachlande verschmilzt, die seillichen Abhiinge oder Abl'iille und end- lich derKanim oder Rllcken. die obere Iteuion des (iebii-ges. in welchcr sich 14 I. Physiographische Geologie. die beidersoiligon Abl.ille vei vini-rn. < 'ir\\i.|mlich sind die (iebirgsrtlckon 7.\t- gleich die \\ ,i - - i -< IK- id n Eweier Plusssystenie. Thaler sind die rinncnlormigcn Kinsehnitle. duivh \\elche die Gliederung der (iebirge. so\\io die DtirchiUhrUDg dcr I'latcans bcdingl isl. Sic bcginiicn liiiulig ;ils Schluclilen. erueilern sicli x.u (iriindrn und nelimcn als Tliiilcr .111 llreile und Ausdelmung x.ii. jc uichr sic sidi dcr Kbene niilicrn. l.aufen die- selben in ungol'iilir reehlem \\inkel \ MHII Meere einiiononuneno Aroal dreimal so gross ist, \\ io aii^ren/cndon Oceanes slchl. In I'oke dieser Mrsohoinunii isl einerseils die I .ago und das Slreiclien der (iobirgo (lurch die rierrichlung dcr IVsllande. dcncn sic ango- hiiren, so\\io ihre Iliilie diireh die Ausdelmung dos bcnaclibarlcn Meeres bo- sliniml. andererseils die .\olh\\eiidigkoil der flaohoron. im Allgomoinon bassin- liirmiiien (iestalluniz dos Inneren dcr (lonlinciile -c'-icbcn. I. Phyaiograpbische Geologle. 15 Am deullirhsten tivlen diese Abhiingigkeitsycrhalluisse y.\\ i.schen Yerlauf nnd llohe der (iebirge einerseits mid Co&tinentalgestaltlTOg und Meei-esuroxse anderer- seits in Nord- und Siidamerika hrr\nr. .leder dieser beiden Conlinenle besil/.l fin {isllidies und em \\estliches Kiisleiiiiebirge. welche \\ie diese Kiislen sell,l in bordwestlicher und nordostlicher Hiehtung \erlaufen. und deren \\esllidies. ;ils das den grosseivn Ocean begren/.ende. d;is hohere isl. Dcin Alleghan\ S\stem enl.sprechen in Siid;iincrik;i die l>r;isili;mis'li<'ii (Jebirgskellen. drn Andes die Sierra \e\ada und die Hockx Mountains: die ;ill;indiselien ('lebirge mil XOO bis L'IIIMI M.. die pacilischen mil 700 und inehr Meier llohe enlspreehen der (iriisse dev angrenienden Oee;mes. X\\iselien heiden (Jehirus/iiiien delinl sieli d;is Innere der iiinerikiiniselien ^unlinenlc in eltenen IY;ienen und ll;ielien l'liissli;issin> ;uis. Audi SiidatVik;i isl, so\\ci( \\ir es kennen, eine lloclielteiie, die iiiieh den lien;ielili;irten .Meeren durch mifoerichtete (iehirusriinder Iteizren/.l \\ird. Ati>lr;ilien endlieh diirl'le el)enl';ills einer iillseilJL; ;in den Hiindern iieliolie- nen und n;ich Aus.-en sleil ab/liir/enden , ini Inneren aher sich einsenkenden llnelii-ltcne uleielien. Die oroi;r;iphisclien \Crli;illnisse des asialiseli-eui-opiiisclietj l)iip|ielconlinenles sind \er\\iekellerer Art und lassen sich auf naliirlielie \\Cisc mil der hei den iibriiren Feslliindern uellendeu (icsel/iuiis.siiikeil nieht in I'-inkianu hriuiien. I'jne ultereinstiumiende Mi^enlliiimlielikeit nllcr seiner Gebiriie iiielil sich jetluch darin kuiid. dass ihr dem Meere zugewandler Abfall steiler ist, ils ihr con- tinenlaler Abhani;, \velcher sich durchweji xu ausLiedelinlen Hochebenen \erllaehl. AIIS der im Alli:enieinen nacht:e\\ iesenen Abhiiniiiiikeil ih'r l,;iire und Hich- lunii der (iebir^e von der Ntihe und dem Verlnuf der Kiislen, der Ihihe der- selben \on der GrOsse der anizrenzenden Meere, der Sleilheil ihrer (Jehiinue \on d<'in I inslande, ob diese dern Oceane oder dem Festlande zuiie\\';indl sind, Liehi her\or. dass die Gebirge jtinger wie die Conlinenle sind. ..11. Der Meeresgrund. Die Umrisse der eigentlichen ocennischen Becken I'allen niclit ininier mit den Kilstenlinien der Conlinenle xusainnien , \ ielmelir y.iehen sich inn die ineislen der letzteren flnche Kiistenzonen, welche als unler- sfi-is.-hr l-'urisei/ungen, als vom Meere bedeckle Riinder der Conlinenle y.u be- Irachlen sind und denen auch die (lesladeinseln nngelioren. Oil n>l Meilen \\cii von der Kiisle slilr/t der Boden 3000 bis 7000 M. lief ab, und erst hier be-innl das eigenlliche Mecresbecken. So erslreckt sich z. B. die Oslkilsle von Nordainerika, so nainenilich von New Jersey , unterhalb des Meeresspiegelfl nodi el\\a Hi Mcilcn ueil hinaus und senkl sich aul' diese ganze Knllei-nung nur "JOU M.. also nichl inehr als 1 M. auf 040 ; erst dann sliir/l sich der Meeres grund sleil in die Tiefe. 1 1. > Itelief des Meeresgrundes und seiner Niveauverschiedeobeiten sind im Veruleich /.u denen des l.andes nodi \\enii: genaii bekannl. Ivs sind inn ein /cine I'unkle oder Linien. auf denen man Tiefseeniessiinuen \ orgenoiuiuen hal. Xach diesen lel/leren /.u schliessen . erreichen die nordlichen Theile des allan- li.M-hen und pacilischeii Oceanes el\\a iOOO M. Tiefe, \siihrend an einy.elnen Slellen in dem siidlidien (iebiele des ci-lririi Helen \ on 6000, 8000 mid iiber 14,000 M. Qachgewiesen uui'den. hie milllerc Tii-fe dci Mi-eresbecken \\ird auf -'iOOO bis 7000 M. gesrhiilzl. 16 I. Physiographisclie Geologie. Auch auf dom Meeresboden \\cdiseln Hohen mid Tiefen mil dnander ah, nur fehleii alle die I'nehenlieilen. \\elehe die /.ersloivnde Kr;il'l tier Alhmosplia- rilicn mid Iliessenden <;e\\;isser ini La life der Zeit auf der Krddterlliidic .ins dem lYiiher miiicLilirdcrtcii (I;in/cii hcnuisiiCiirhciU'l lial. Ks hrsil/i \iclinclir cine eiiilonuiizc, ll;icli\\('lli^c Ohcrfliirlie, \\clclic >ic|i in sanl'- hebt oder senkt mid von ;illm;ililichen BodenanschweUongen udt-r trichterfbrmigefi Kiust'iikmi^cM unlcrhrochcii \vird. .Man lial den Mcercsgrund als licsunkciif Thcilc dcr Krdkrusle zu belracli- tcn, \\iihrcnd die Conlinenle ilir ehemaliuo Nixeau lieiltelialten oder sich nodi ilber dasselbe iielioben liaben. Tin cine eini^erniassen klare Vorstdlunu \un der Confiyuration der eigentlichen Erdoberflache zu bekommen, muss man sidi dieselbe ganz ohne Wasser denken, dann \\tlrden die Continente vvie Slein- colosse mil verhaltnissmassig sleilen Seilenwiinden , als liohe Plateaus inmilten des dreimal so weil ausgedehnlen welligen Tieflandes 3000 bis 17,000 M. hodi lici'Mtrtreten. Vom niedrigslen Punkte dieses lelzteren, des einstigen Meeres- jirundos, bis zu dem Continentalplateau wiirde man elvva I bis > Meilen Ver- lieallinhe. und von diesem bis zu den ihm aufgesetzten hoclisten Gebirgsgipfelo VOTI Neuem etwa \*/ 4 Meile zu sleigen haben. Zweiter Absclmitt. Petrographische Geologic (Petrographie). a. Allgenieiiies. . I. A u lira lie der Petrographie. Die Petrographie lehrt uns die (ie- sleine. das Material, welches die feste Erdkruste zusammenselzt, kennen. Die (iesleine. I'elsarlen oder Gebirgsarten sind Aggregate von lndi\iliiselie Mineralien, welehe einen \\eseiilliclien Anlheil an del' Zlisamniensetzung der Gesleine nehiiien. \erhiillnissmiissig sehr beschriinkl. Als die wiehli^sleii der- selben sind I'olgende /.n nennen: Kis /. B. als Material der Gletsclier. Dolomilspat h. Kalks)>alh, Anh\dril, G\ps. Sleinsal/. Onarz als Otiar/fels. Sandstein. Gemenglheil des Granit. Gneiss. Ouar/- porplnr u. v. a. . Orlhoklas als llauplgemenglheil dcs Granil. Gneiss. -e\\ iss, ., und S\enile . Sanidin (in den Trachvten). Oligoklas meist nebenOrthoklas, auch ohne ihn, /. B. im Dioril) Labrador 'als Gemenglheil des Diabas. Gabbro. II\ perslhcnit Nephelin und Leucit (im Basalt). Augil hauptsiichlicher Bestandtheil der Diabase. Melaph\re, Basalle . Hornblende (im Syenit, Diorit, Hornblendefels) . Kal ig liminc r namentlich im Glimmerschiefer und Gneiss). Magnesiaglimmer (namenllich in gewissen Graniten und Trachylen . Serpentin, Talk, Chlorit. G r a n at (im Kklogit, Granatfcls . Turmalin. Bra uneisenstein, Botheisen si e i n . M agn e lei sensl ei n , fiir sich \vichtige Lagerstiilteu bildend. Graphil, Anthracil, Stcinkohle, Braunkohle. . 3. Zufallige Bestandtheile der Oesteine. Von den Besiandtheilen. aid deren Zusammentreten die Xalur einer Gesleinsart beruht , also von den \\esentlichen Bcstandtheilen sind die zufiilligen oder accessorise hen Ge- menglheile der Gesteiue zu unterscheidcn , \velche nicht /.nr \\esenllichen Zu- saiiiniensely.ung der letzteren gehbren, bald vollstiindig fehlen , bald jedoch in einer der Begelmassigkeit sich nahcrnden Hiiufigkeil in dem Gestein eingesprengl vorkommen. und zum Theil sogar charakleristisch fiir ge\\isse Gesleins- arten sind. So komint z. B. in vielen (iraniten Turmalin, in manehen kalk- sleinen Zirkon, in fast alien Glimmersehiefern Granal \or. fiir die Basalte isl das Auflreten von Olivin sogar charakleristisch, und dennoch ist das \Vesen der genannlen Gesleine nicht an diese zufiilligen (iemenglheile gebunden. Granil. Kalk-stein, Glimmerschiefer und Basalt \\erden ihre Bereehligung zu diesem Xainen nicht \erlieren, auch wenn man ihnen ihre Turmalin-. Zirkon-. Granal- nnd Olivin-Einsprenglinge enlziehen konnle. In den incislen l ; iillcn /.eichnen sii-li diese eiimesprenglen aeeessorisehen Beslandlheile durch allseilige AusbiMung ihrei- KrvslalU'onn aus. Als die \\ieh- ligslen derselben diirften an/.ul'iihren sein : Boracit im Gyps. Bcr\ll im Granit, Glimmersehiefer, Gneiss. G\anit im Granil. Gneiss, (ilimmerseliiefer. Talkschieler. Granulil. Si a urolith im (ilimmcrschieler. Ciranal im Gneiss, (ilimmerseliicl'er. Ghlorilsehierer. II. IVtrographische Goologio. 19 Olivin im Basalt. Titanit ini Syenit, Granit, Dioril. (inriss, knstalliiiisrlicn Kalkstein. Mai: ii sen. einst liliillilliissiiien (iesleinen . /. M. Mel.iphxr und l!.is;ill : Trilnier udef Adern, MineralsecrettOOeo innerli;ill) piMeexislirendei- S|t;illeiii-;iiiine : Nesler. solelie innerli;ill) ^;;in/. iiiireizeliniissiL; p'l'onuter llolilriiuine. .Mil diesen ;iceessn- riseheii IJesliindiitiissen diii'len die I'linseliliisse fremder (iesleinsiirten nielil \er~ \\eeh.sell \\ecdeu. I'ls sind dies l ; r;iL:iii<'iite iillerer (iesleine, \\elelie hei del 1 l^ildiuiL; einer iieiien |-"els;ifl \(in dieser eiiiiiesclilossen \\iirden. . - r ). SlrilCtur (ler Oesteilie. Dui-ch l^rniitteliini: der (iesleinseleiiiente iillein isl eiii (ieslein nneli nielit iieniiirend hesliminl. Aus (^n;iiy . l ; elds|.illi und (iliniiner hestelil (irnnif. (iiioiss und Felsitporphyr , ;nis K;ilks|);illi-lndi- sidnen der M.innor und drr dichle K;ilkslein. heide in ilirein Aeusseren sn \\eil \ei-M'liieden. Die niielisto Anl'i;;il)e der I'elro^rjipliii 1 muss demn;ieh d;ir;Mil' ire- riehlel sein, norli .indere eli.-iiMklerislische .Mei'km;ile lierhei/ny.ielieii. Die Ver- sehiedenheit der (iesleinsslrueliir liel'erl solche. I'nler Slruelnr der (iesleine verslehl iiian ihr dmvli Form, (iriisse. f.;iLie und Verbindungsweise del' ein/.elnen Hesl;mdllieile her\ ori;elr;ieliles inneres GefUge. Mine liel einureifende Verschiedenheil der (iesleine heruhl d;ir;iuf. oh deren hesliindtheile enlueder ;ils \ e r\\ ;i ell se n e k r \ si ;i I I i n ise h e I n d i \ i d u e n. oder ;ils \erkillele Bru cli s t Qc k< 1 iilterer (i(>sleine erseheinen. Die einen neimt man k r \ s I a I li n i sell e, die anderen klasl iseli e oder Trii m mer- ges I e i n e ; als T\pen der erstei'en inoiieii (Iranil, l'orph\r und ^larmor, als solelie der lel/leren Con^lomerale. Sandsteine und lose (ieriillmasseii dienen. In del- Art und \Yeise. \\ ie die krvslalliniselien oder klaslischen Hestandlheile der (ie- sleiue /.u einem (ian/.en ziisainmenlrelen . maehen sieli \\ iedei'um die manniu- rachslen Modilicationen und dadurcli die \\eeliselndslen (iesleinseliaraklere i;el- lend. Die Struetur der krystallinischen (iesleine kann neliinlich sein: kiirniu, \\enn knslallinisehe Kiirner und BliiMer naeh alien moijielien hieliliinizen mil und dureh einander \er\\aehsen sind, olme iriiend cine le- slimmle AiiordniuiL: erkennen /.u lassen. Naeli dcr (iriisse des Koi'nes unler- seheidel man: SJTOSS-, iiroh-, klein- und leinkiirnii: /. h. (iranil. Marmor : did) I, \\enu die (iesleinselemenle mil, hlossem AUL-C oder mil der l.upe nielil melir erkennhar sind: ersl unlcr dem .Mikrosk(pe Irill die /usammen- sel/.uiiL: des (iesleines her\or /.. H. diehtei' Kalkslein . Im (iei;ensal/.e /u die- sen kr\slalliniseh-dieli(eii Ai:i:re;zalen nennl man i:lasarlii:e, aiieli lei slarkei" Ver^riisseruiii; lileieliartii: erselieinende (iesleine liomoueii. Sehr feinkoniip's his diehles liefiiL-e maiieher Krupl i\ iiesleine he/eieluiel man als a p li a n i I i se li : >. eliuppii:. \\.-iiu die (iesleine weniuslens /.urn Liriisslen Theile aus Schiipp- II. lVln:;r;i|>lli>rlif elien mid IMatlelien lieslelien. \\eleke eine Andeutuni; von paralleler AnordnuiiL: erkennen lassen /. I!. (llilorilM-liiefer : I'laseriii. \\enn linsenroriniiio. korniue Mineral. i^uiviMle mil dilnnen I.. i:en \on schuppiger Zusammenselzung abwechseln in dor \\eise, dass sieh leix- lore an die linsenfbrmigen Kerne ansehmieizon /.. B. (inoiss); seliiel'rii: mid Mat t oriu, \\enn die (ieinen^llieile n.icli iruend ciner heslimmlen Fliiehe parallel ani;eordnet sind , \\oduivh das (i<-sl<-iii in lanlcc diiiiiic l.aucn /.fi'lalll, \\clclit- in nodi diinnci'c l.aincllrn s[),illlar sind /.. |{. Tlionscliicfcr. I'apicrkdhlc : fasrrii:. ucnii d.is (Icslcin aus laulcr tascrii-cn odcr dUDD3tengeIigen Mi neralindmducn hcslchl. \\flchc /iiNU-ilrn \ollkonnnrn parallel nclu-n cinandcr >lclicn /.. B. ^>. I ; as<-rkalk : i;rsl reck I , \\cnn allc odcr cin/.rlnc Mincralindividucn dcr (lolrmsarl nadi u<'\\i.ssreeliend dor Bo\veuimii dor einsl iilulhlliissi - uen Masse. ansueseliiiMlen lioiion /,. B. ini Obsidian, l^asall) : pnrph \ r i sell . \\enn in einer dielilen odor I'einkorni^en (iesleiiisinasse anllallend urossei'e Minoralindi\ idnen ansueseliioden sind l-'elsitporpli\ r, Traeh\l : oolilhisch, \vonn das (ieslein aus lanter kleinen kiii;elii;en (loiieretionen heslehi. \\elelie fine eoneenlriseh-sehaliiie odor radial-laserii;o Slruelur liosi(/on /.. B. oolithisehor Kalksloin dor .luralornialion, ltoi;cnslcin dor Trias, l-j-lison- slein \on (larlsliad . (ie\\isse Mrii[)li\i:esleino liahen in Koli;o ihrer Krslarruni: eilie i;a!i/. alinliehe Slructur aniiononiiiion, die man als sph aoroli Ih i sch le- /.oiehnol /.. B. IVehsloin); lagenfOrmig odor gebtyodert, NMMIII das (Josloin aus \viodorholl mil oinander abwecfaselndeo parallolon I.ai^on von \erseliiedenarli^ein odor vorseliie- den uelarhlem Materiale hestelil (/. B. llallollinta, Bandjaspis) . poriis. /.ollit^, cavcrnos, \\enn das (iesloin kleine, ^ro'ssere uder selir uns>e. UOregelmSssig ueslallolo llolilriiuino enlhiill, \\oleho dureh Auslanuiin^ oin/olnor (ienienutheile enlslanden sind /.. B. Baiiehuaeke dor !>>as); hlasii; und soh lae k i ;.'. \\enn ein aus ^lullillilssi^eni /usl.mde erslarrles ii'xicju rundliche Blasenrauine enlhiill /.. B. inanehe l.aven. Uimsslein : maodelsleinartig odor amygdaloidisch, \\enn die llolilriiuine in Masii:en (iexiejncii t:iin/lieli odor x.uni Tlioil mil freindarliuer Minoralsulistanx ausi:efiilll sind /.. B. Melaplix rinaiidolsloin) . Dio Triimmergesteine he/.oielinot man naeh (Jrdssc und Form dcr sie x.ii- s.iinmensetxenden (M-sleinslVaLimenle a Is Breeeien, \venn das (ieslein aus irriissoron so ha rl k a n I i u e n Brueli- sliiekeii lie.sielii /.. B. I'orjjhrbreccien); '2'2 II. IVIn>i,'r;ipliisclic Conglomerat e (Psephite) , \vcnn das Geslein ;MIS griissen-n ;i bur ru n- (I etc n Hollstik-ken brsleht (/. B. Rotbliegendes (londonx-nil): Sandslcinr Psammile . wenn das Geslrin aus rundrn odcr crkiucn Ge- slrinslVainiirntrn bestrhl . dnvn Gross*' x\visclicn Slecknadelkopf- his Krltscn- iirosse schvvnnkl (z. B. Quadersandstein); Sehlamin- odcr Thongest ei n *> THilc . \\rmi das (ieslein ein erdices. homoi^enes Ansehcn htil, wenn cs also aus feinen Staubkiirnclicn und Schilpp- clicn licstdit 'i. B. Thon, Kaolin); lose Accumulate, wenn GesteinsbruchstUcke lose auf einandcr lidiauft sind, ohne durch ein jUngeres Cement verbundcii -i.\\. scin '/. B. Kies, Sand . Ein Structur\(M-hiiltniss, welches viele knslallinische und alle klaslischcn Gesteine auf/Aiweisen haben, ist das dor Schichtung. Geschichtet nennt man ein Gestein, wenn es in einor Anfeinanderfolge (System, Complex) von plaltenfbrmigen Masse n (Schichlen, Biinken) auftritl, welche letztere durch parallele Flachen Schichtungsflachen) bcgren/t werden und bei weiter Ausdehnung in der Regel uur geringe Dicke (Miichtigkeit) be- sitzen. Ist in einem Gesteine ein derartiges Structurverhaltniss nicht ausge- sprochen, so bozeiclmet man es als massig. . 6. Uebergange der Gesteine. Der Begriff eines Gesteines als Aggre- gat gewisser Mineralindividuen lasst bedeutende Schwankungen in deiu Men- gungs- und Grossenverhaltnisse der letzteren zu. Daraus folgt, dass die Ge- steinsarlen nicht als scharf begrenzte Species daslelien, vielmehr Uebergange in andere Gesteine wahrnehmen lassen werden. Solche Uebergange linden indess nur inncrhalb gewisser Gesleinsgruppen stall und werden auf folgende Weise vermitleil : a, zwischen kr\ stallinischen Gesteinen : 1) Ein wesentlicher Gemengtheil tritt allmahlich zurilck und ver- schwindet endlich vollstandig. So wird aus Granit durch Verlust des Feld- spalhes Greisen, aus Gneiss durch Zurilcktreten des Glimmers Granulil, des Feldspathes Glimmerschiefer , aus letzterem durch Verschwinden des Glimmers Quarzit. 2) Ein neuer Gemengtheil trill hinzu uud nimmt zum Theil auf Koslen eines anderen allmahlich verschwindenden GemcniJitlieiles zu. So wird aus kryslallinischem Kalkstein durch Zutrill von Glimmei- Kalkglimmerschiefer , aus Syenit durch Zutrill von Elaolith und Zirkou Zirkonsyenil. 3) Sammtliche Gemengtheile eines grobkbrnigen Gesteiues werden so feiu- kbrnig, dass das Gestein dicht erscheint. In dies>m Verwandlschaftsveriiajt- nisse steht der Dolerit zum Basalt, Dioril und Diabas zum Apham't, I -Vlsilpor- phyr zum Felsit. 4) Die Gemengtheile eines krxslallinischen , kbrnigen (iesleines (M-Jiallen parallele Anordnung; in Folge davou niminl lelzteres eino llaserige odcr schie- Icri-c Slruclur an; so geht Granit in Gneiss und dieser in GMmmeradtliefer ilber. .") (icwissc (iemcngtheile Irelen in besondcrs grossen Kornern und aus- gebildelen Krystallen vor den Ubrigeu hervor, wiihrend diese an Grbsse Ner- II. IVIiu-r.ipliisrlii- (ii'uln^io. '2'.\ liercu. Aul' dies.' NYcisc \\ird der rebel-gang x.\\ isolicn kornigen und porphx- risclicn Geslciucn \ ermittclt. b. /Avisclien k last isc li e n Gesteineii : 6) Die Grosse der /usamniengckiltelen Gc.steiii>!Vagmenle niminl nb oder y.u ; ails GonglomeratBD \\erdcn Sandsleinc und tinigckehrl. 7 Kckige (iesleinsbruclistucke \\erden zu abgerundctcn Rollstiicken : aus Rrcecien \\erdeii Conglomerate. S Die Mengc dcs \erkitlenden (lemenles iiiinint /.ii . aus Conglomerate!) mil Ihonig-kalkigein Hindcniitlel \\erden Kalkincriid mil cm/clnon Rollstiickcn. \\clchc alliiiiililich lian/ \crscli\\indcu. '. Dei- |)droi:ra|)l)isclic (lliaraktrr dcr (icstoinslVatiiucnlc \vird durcli Vcr- driiiiuunii dcr (MUCH durcli andcrc Geslt'insarlon vtM'ihulert. Aus Grjinit-, Aui- pliiltolit- und Quar/itcongloincral cul\\ickclt sich ein roines QuarzitcongloiniM-at. c. /\vischcn k r\ sta 11 inische n uiul klast isch en Gcsteincn : 10 Kruptixizcstcinc stchcn mil klastischcn (u\slcincn (lurch Tuffbilduiiui-u in cniicin ZusaniiiicnliaiiLic Tlionsteino und Forphyi'c dcs Rothlicgenden). II) Klastisclic (icslcinc udicn durch Contactmctainorphosc allintihliiz in krxstallinisclic iibcr. (Thongcslciiu 4 in Hornfels, Ihonigo Kalke in Mannor). 7. Die Bestimmuiig der Gemengtheile der Gesteine. Bei korniuc u (icsiciiuMi, dcren Gemengiheile deutlich von einander zu untcrscheidcn sind, slcllcn siclt IHM gcniiiicndcn iuiucrali>i;ischen Vorkenntuissen dcr Hcstiininiuii' dcr niincralisclicn \atnr dcr Icl/.tcrcn kciuc bcsonderen SobwierigkeHen in den \\CiZ. llahcn sich auch die MincralindiNiducn durch ihr Zusaniiuengedriin^tsciu. durcli ihrc ^cgcnscilige VerwaChsung gowdhnlich in Hirer Aushilduniz /.n voll- koiumoiu'n Kr\stallcn gehindtft, so sind doch in der Spallbarkeit, Ha'rlc und Farbe der GeslciiiM-lciucntc. ihreui spceifischen Gewiclite , Glanxe und chciui schen Vcrhalten noch genQgende Mcrkmale gegeben, um ihre inineralischc Nalur zu kennzeichnen. Sclm icrii^cr gcstallen sich die Verhiiltnisse bei ieinkornigen oder dichtcn dcstciiisailcn, dercn Rcslandlhcilc das nl)c\vall'nclc Auge niclil inchr zu nn- tcr.si -licidcn \cnuag. Das nachstliegende HUlfsnu'ltel ist die Lupe, und \\cnn sich audi dicsc als ungendgend orwcist, das Mikroskop. Lelzleres Instrument isl scit den hocliwichligen Resultalen der jUngslcn Zeit eines der unentbehr- lichslcn Iliilfsinitlcl der (icsiciusunlcrsuchung, und die miki'oskopisclic (icstcins- analvsc cine \ielversprecliende Disciplin der geologisrhen Wissenschal'l gexvoi'dcn. Bei Anwendung des Mikroskopes in der Petrographie lial die Geologic eb(Miso \vie bei Untersucluiiii: deullich krxstallinischcr Felsarlen /AVCJ Aui'gabcn /.n losen . niimlich cincrscits die Mineralelemente , \velche die Gesleinc zusaiu- ineiiset/.en, andererseits die YerbindungSNveisc derselben zu ennitteln.*) *) Der finiifclilciisNvtM-tlii'sli- Weg, UunnschlifTc fiir die Untcrsucliunji ini ii<|i-n Liclitc anzufertigen, ist dcr fol^cndi-. M;ui sdiliii-'c cine nuiiiliclist fileicliniiissi^ diinnc Sclicrlic \dii ctsva -2 his :t Cm. Liin^'c mid Hrcitc in ilcr Kiditniii; dcs \crliini.'tcn Oucrsrlinilfcs \on dcin y.u untcrsiK licndcii Gesteinsstiick ;ili, Itcfcsli^c cs vcrinitlclsl Cnnadjibalsams, den man \mln-r crhitzt tiat, damil cr rnsfh crkaltc und fcsl \\cnlc, aufcincni (ilaslid'cldicn, \vic sic zu inikrii- kojt isrlicn I 'ntcrsiK linniicn im Gebrauche sind, und sclilcil'c dann die Gestcinsprobc auf einer '2 I II. IVtroi;raplii>e|ip lien! Ms die \\csenlliehsten M i lie ra I e I e m e n I e del' dichlcn (iesleine hiil in. in Feldspathc. Nephclin Illicit, Noscan. Augit , Hornblende. Diallag, Ihpcrslhen. Glimmer. Oli\in. Magnclciscn. Granal iind Oiiarz erkannl. Kin- /clne dicscr .Mincralien galten his \ur Kiir/.em ;ils verhttltnisgm&ssig seltene mid iiuf nur \\cnigc l-'undorlc hcscliriinktc < iesteinsclemcnle. Krst d;is Mikro- skup h;i( ilire Iliiuligkcit und \\eite Ycrbreilung dargclhan. Das aud'alligslc llcispicl dal'iir 1st der Lcucit, den inan hislier inir in dm l.a\en Italians, des l.aaehcr Sees und des Kaiscrstuhlc* kannte. \oii dem aber jrl/t nacliLicu icsrn i>i . dass s und das Hcgau in Baden hescliriinkt seliien. neuerdinizs ahcr in viclcn Phonolithen Bohmens. dcr Lansil/.. dcr Hliiin. CenlraU'rankreiehs ucl'unden \vurde. So hiell man fcrncr den ()li\in fiir cincn ansschliessliehcn 7.ufalligcn Genicnglheil dcr Basalle, bis vor Kur/cin das Mi- kroskop /.ci^lc . dass cr zuglcich cin ganz cliaraktei'islischci 1 aeccssoriselier Bc- slandtheil des Gahltro sci. Auch der Ncphelin 'in kurzen, dickcn hcxauonalen 1'i'isnicn hesil/i in Phonnlilhen. Trachylcn, Basalten und Andesiten cine friihcr iiniic'alintc* \\eilo Vcrbrcilung; endlieh muss aucli niikroskopiselxM 1 Apalil in langcn. nadellonniuen li(v\agonalcn Prismcn) zu den \crhrcitolsl(Mi (ioniong- theilen der krystallinischcn Massengesteine (Diorit, Diabas, Melaphyr, Sjcnil. (iranil gcxiililt \verden. Die ohcn gcnai\ntcn regular kr\stallisirendcn Mineralien, also Leucit. No- scan und (Iranal, charaklerisiren sich unler denr Mikroskopc dadurdi . dass ihrc nach irgend eincr Richtung gefiihrtcn Durchschniltc stels das Lichl cin- I'acli hrcchen, also iin Gcgensal/.e zu den Mineralien allcr Ul>rigen Krxslall- sNsiemc kcine Polarisationserscheinungen geben. Die Aufgabc der aueh l>ei (icslcincn \on groberem Kornc schwierigen, aber so hochwichtigen I'ntcrschci- dung dcr feldspalhigcn Mineralgcincngthcilc \\ird durch das Mikroskop nur theil- \\ei>e gelosl. Die mikroskopische rnlersuchung unterscheidel nur das Kr\ si a II- (z. B. Ofen- Plattc mil Smir-H >;o lief an, bis cine m(ii:liclisl vinissc, t'licm- isl. Di.'sc Liliitlc man durcli Sclilcifen auf einer maltcn Glasplaltc, liis die Cilanx rrhalt. Dann crliilzo man das Cilaslal'clclicn. xvodiircli sich dcr C.anada- cr\\rirhl, und iilicrlraiie die Go^li'iu-pi'dlic mil iicncin crhilzlcin Mal-ain ant' fin andcrcs Tal'i'lcln-n. BO clicii. fcst anf- li.-.-l. .Irl/l M'lilcil'c man die nun nacli Anssen uckchrl^ ranlic Oln-rlla'clif dri I'rultt 1 auf ilicii aiiiii-uclMMiein \Vc-c sn diiiin, als cs, olmr sic xii /crlircchcn, innulidi ist. mid polirc sir auf (lias. Scldicsslidi \\ird dcr darchscheineade odor dmrlisicliti^e zarlc Gesteinsschlifl mi) fri*clicm Halsam anf cin rcincs (MashifHehcn lilicrlia^cn mid zur Krlioliiui.u dcr I'dln- cidilat mil rim-m Krckdasclicn \.TM-IHMI. Ht-i dcr iiiikn^kdpisclieii riitiTMirlmiiu' srll)-l vvcndct man anfani:licli cine scl>\\;idicn- Vcri;ii>sNi>i-nnL: an. urn MC|I v.\\ orionlircn und zn cincr alkcnicincn Aiiseliauuni: dcr Mincral- und ihrcr X'crhindunu^Nxci^c /.\\ uclan^cn. und licnntzt dann sfurkcrc \ cr-i n^-c- I. is xn c|\\;i soOmalip'r . inn die Ilclails zu sludireu. Die Au\\cndmi^ MHI I'nlari- -aliiins\(ii richlmiucii i^t diirdians crforderlicli . \vcil sic /. 15. die Miltel an die Hand iiield. die amorpl ler kr>-lalliniselie BcscliallVnlicil mid die ciufaclic odcr duppeltc Slralden- lircc|iuii|j eiiizpliier ficslciusclemeiile , ferner Ortlmklase sun IMai:iiikla-en /.\\ II. l'rtnp-r,i|)ln>rlir I M-nln-ic '2.") .s\stem des I'raiJichen I'Vldpalhes. also die Fraue , ob fin monokliner oder trikliner Keldspalli \orlie^l. \\idirend sie cine Trennuni: son Oli-oklas. Labra- dor mid Anorthit nichl ermddichl. Da ;iucli chemischo Httlfsmiltel inir in uanx, besondors gilnstigen Fallen iin Slande sind, ein schliosslichos I'lllici! in dieser Frage xu fallen, so muss sirh der mikroskopirende (ieoloi;e meisl mil dem l\c- sullale bognUgon . einen ()rthokl;is oder einon IMagioklas Iriklincn l ; 'lds|;illi ills (MMiiciiiitlioil crkiinnt y.u luihcn. Die Durclischnitlc dcr l'l;iijiokl;isr xcichncn >ich \iir dfiu'ii dcs nionoklincn Oilliokhis und Sjinidin dmvli ilirr. dnreli l;i- niclliir( > ZwillingSVerWadlSUDg liediniztc parjilldt 1 Slrcilunti aus. In polarisirU-m Liclilc ci-schciiit jedc dicscr LiiinelltMi andcrs jzcfiii'ltl, dcM 1 unlcrsudilc Plajiioklas soinil pr;iflit\oll l)lau, uclh. un'ln. roll) izcstivift oder liniirl. H( v i dM- ol'l schi- srlmirripMi Unterscheiduog von Hornlilcndc nnd Auiiil iiicht die I'ilr die llorn- ltlende. \orxui:s\Neise liei dnnkeliieriirltlen Kr\stallincli\ iduen in DiinnsehlilVen eharakterislische Eigenthtlmiichkeh dos Dichroisnuis dtMi Anssclilaiz. Hrinui man das /.u nntersiichende Priiparal nnler das Mikroskop. in Belches man den I'o- larisator. nichl alter den Anahsalor einj^eset/l lial, und di'ehl ersleren. so \er- iiiiderl ein iin (iesiclitsfelde belindlicher Alliiit seine I ; arlx' niehl , die dunkel- iii'iine llornltlende jedocli \\ird lielliin'inlich dureliseheinend. Die .Mineralelemenle der (lesltMiic ]>flei:t man als homoLrene Kiirpcr xu l>e- Irachlen und xu hexeichnou : im (legonsalze zu dioser Ansicht hal das Alikro- skop i;elehrl , dass dies<> lIoiuu^Miilat nui 1 cine seheinbare isl, nur I'iir das Nosse Aiiize exislirl und durch fremde Einschliisse irestorl \\ird. Diese Kinsehlilsse sind Iheils I'esler, llieils flUssigcr .\alnr. Die fcston sind \\ iedrr- iini enl\\('der solche von ainorphor Glassubslanx ((ilaseinschlUssc), odor solchc von mikroskopisclien Krystiillchen Mikrolilhcn). Dio (il ascinschjl ilsse entslehen dadurch, dass ein sic'h aus einem ie- sclunolxenen Marina ausselieidt'ndei 1 Krystall kleinc Partikclchcn dos Schmelx- llnsses umscliliessl , \\elche lx>i rascher KrslaiTiini; als Kinscliliisse von glasiucc Snbslanx erscheinen. \Vo sich demnaeh solche (ilaseinscliliissc linden, Ubcrall lielern sie den definitive!! BcNveis dafilr, dass das kryslallinische Goslciu, in dessen Mineralelementen sie aul'lreten, ursprilnglich sich in giuthflQssigem Zu- slande Ix'fundcn hahe. Kino ganz analoge und d;js ebon Gosagto nur besliir- kcnde mikro^kopisehe I'irx'heinung ist die, dass sich Adern von (Ilassubslanx in die Knslalle hinein erslrecken. Boido Jioobachlungen \\ iederliolen sich nichl nur bei Obsidian und I'echslein. sondern aucli bei 1'honolilhon, iiasallon, .Mela- ph\ren. I'orpliN ren mid anderen demnaeh z\Noifellos erupli\en (iesieiuen. \\ o sie in Auuit . llornblonde . Nosean, Nepholin, Oli\in. I.eucit, Feldspalh nnd Oiiarx .mllrelen. In den (ilaseinschlilssen linden sich sehr go\\ohnlich Hlasclien. dime dass jedoch cine Consian/. x\\ isclien Volnmen\<-rh;dlniss dor lost en Ma>se und dei- llohlraiime obualtet. so dass sie ihre Kntslohung der Conlrachr.n dor umlrillllcn (ilassubslanx nichl \erdanken koimeu. Lel/.lere isl izexNiilmlicli iiclblich. briiunlich odor grflnlieh gofjirhl und nichl si-lion \on \\ in/ii:en. nadel- I'iinnigi-n Kr\slallcheii melir txler \\oiiigor dichl aiiizefiilll enldasl . Die /aid der (daskoruer in manchen .Minoralion isl so oimrm , dass diese lolxlon-n aid das inuii:ste \ nn joiien impraL'iiirl sein miisseu nnd in dor That in II. Petrograpbisclic nnr den Bruchlheil eines Millimeters messcnden Knslalle nadi Tausenden xa'hlen. I*] i n sch I iissc in i k rnsko pischer K r \ st a 1 1 ge I) i 1 d e MikrolUhc inner- li.illi dcr gesteinsbildendeo MineraiiiMiividuaD sind sdu- \erbroiieie Krsdteinnn- gen. Mcislcntheils sind sic ganx \virr mid regdlos in dem umschliessenden Minerale eingeslreul. in anderen Fallen aber sldil ihrc Yerlheilung in ucsci/- iniissii:t'i- Hc/.iclnin^ /.u Form nnd \Vafhslliniii drs llauplkrx slallcs in dcr \Vrisc. diiss sie zu dor Ohcrll.idic dcs Ict/lcrcn parallclcn Xoncn an^cui'dncl crsclit i- ncn. Dainit stclil cin srlialndoniiiL:rr Anl'hau dcs hclrcll'cndcn Aiiiiit-, llorn- hlcndc- nnd Lcucitindis idiinins in N'crhindunj;, \\clclicr in (irsteinsschliflen durch die l'arl)cn\cr.schicdcnlu'il dcr cin/.elncn, das (ian/.c /.usainincnsfl/rndt'ii parallclcn Liizcn, namontlicli al>ci- durch die den cin/.clncn Scliiclilcn rntsprc- clicndc Anciiiaiiderrcilninii dcr cr\\;ihnlcn .Mikrolilhc licr\ortritt. Lctxlere !<- stchcn hci Hornblende- und Auuitkr\stallcn namcnUich ans Mai:nctciscnkornclicn. Ncphelinsaulchen , Feldspathnitdelchen, hei Leueilen aus Augitnadeln , .Mai:- nclciscnkiirncrn , (ilascinschlUssen , Noscan-, (Iranat- und \cpliclinkr\slallclicn. Vorxiiizlicli >iiul es die Mikrolithc des Leucites, welche sehr iic\\olinlich in hochsl rcuclmassigen conc^ntrischen Zonen angeordnet sind und dann in Ki-)stall- durcliscliniUen conccntrisclic Kreise odor achteckige Leucilocdcr-(Jucrsclinittc darstcllcn. 'Fig. I und 2). Docli konimen auch Lcucitc mil radial Fig. 1. Loncit mil Mikrolithen nut dem BaMilte von Stolpen (Sacbseu). Fig. 2. Lencit mil Mikrolttheii iiii.- dem Basalte YOU Svhack;tu (Rhon). MikrolitluMi vor. In sehr vision Fallen isl die niincralischc Natur dcr Mikro- lithe nioht x.u ennitteln. Die Menge soldier fremdarliger Kinsehliisse in anscheincnd liomoLicnen Mincralieii isl oft uberraschend gross und aussert sidi mit Hexug anl' die let/.- icrcn cincrscits in deren Farbe, Glanz und Ansehen. andererseils in dem Rc- Milt.ilc dci- dicmischcn rnlcrsuehung. Die rollie Farlte dcs Carnalliles . dcs llcnlanditcs. des Perlhiles wird durch Blallchen von Kis>no\\d hersorgehraehl. in ahnlicher Weise riihrt der kupferrothe metallisdic Schimmer dcs llxper- sthenes, die graue Farbe maneher Feldspiilhc. die griine dcs Prasems. das Far- bcnspiel des I.altrador, der Fellglan/ dcs Kliiolillies von frcmdarligcn Kinsdiliisscn her. Dass diese einen Eintluss auf das l-'.rgcbniss dcr dicmisdicn rnlersudmng ausUben. isl naturlich. und dadurch erkliiren sidi die viellalligen Al\\cidningen fast aller Analvsen von der berechneten Normalformel. II. IVtro^raphisrhc Geolojiie. 27 Flilssigkeit seinschlusse in Quar/., Steinsal/. S\lvin, G\ps und Fluss- spath, gross genui:. um mil Mossem Anue erMickl /.u \\frdfit, sind scit langer Zeit bekannt, auf die aussfrordentliehe Haufigkcit and Verbrfilung mikro- skopischer Kinschlilsse von Fliissigkfilen \\urde man ersl in den let/ten .laliren aufnifrksani. Die kleineren dcrsflbfii sind gf\vohnlieh nmdlifh oder eilormii:. die grosserfii unregflmassig veriislelt und sclilauehartig in die Lange gi-zogfii. Hire ilher\\ie-ende Mehr/.alil isl niehl lianx mil FUlssigkeit ausgefUlIl, sondern /eiizt fin Hliisclien. eine I.ilx-lle , \velfhe sicli in Folge der unmerklichen Ei7.it- teruniien des Mikroskopirtiselies sehr hiiuliii rastlos umherkreisend liewe^l. Die cini-fsi-hlossene l : lils.-i;^kfit ist enlN\eder eine \\iisserige Solution von Chlor- natrium. Clilorkalium oder Sulfalen von Natron, Kali und Kalk oder alu-r Iliissiue Kohlfiisiiure let/.Iere /.. B. in granitischen Quaraen . In manclien angensfhein- lieli eine Sal/liisung enthalto ndcn Gfsleinsporen sind \Vilrfelchen von Steinsalx ausgfsfliifden, vvelche bei Berilhrung mil der beweglichen Libcllc \on dieser l'or(L:t\scliol)en \\erden, also Irei in der Mutlfrlaugf lifgen (/. B. im Quar/e des (iranits von ^Johanngeorgenstadt, des FelsilporpliNivs aid Arran, des Zirkon- sNenites von Laurvig; Fig. 3). Die KliissiiikeitseinschlUsse erreichen sellen mehr als 0,06 Mm. im Durehniesser, sinken dagegen zu solcher Kleinheit herah. dass sio selbsl bei lOOOfacher Vergrosserung als kauni \valirnehiiihaic Punkte erscheinen. Das Dimensionsverhallniss \on Flttssigkeitseioschlutt und Libelle ist ein vollkommen un- Fi F: :! - F1 . f ' s j i k( ;i tM- sem 1'alle die (iriisse heider in einem ganz bestimmlen Yerhallnisse stehen mUssle. I'n/.wf iff Ihal'l aher ist es, dass die mikroskopischen Fltissigkeitseinschlilsse ]jei der Bildung des Ciesleins von Iclzlerein umfasst wnrden, also ursprUnglich, nicht fl\\a sj)ater iniiltrirl worden sind. Ihre Gegenwart weisst deinnach darauf hin, dass bei der Kntstelmng ihres Muttergesteincs Gase oder Dainpfe thatig gewesen sind, \\flelif .sieh lieim Krkalten eondensirlen. Die FlUssigkeitseinsehHlssf trelcn enl-,\e- der \\iri dnreh einander ufstrcut auf oder sind zu sich verzwcigenden und dann \\ieder \crfinigf nden Xonen gruppirl, vvelche die Substanx des sie einsclilies- senden Miuerales dnrchziehen. Am haufigslen sind FlUssiiikeilseinsehliisse his jet/I heohaelilel \\onlen in deni zuni Theil ganz von ihnen angffiilllen Quar/e derGranitf. Gneisse. Porphyre, im l''elds])alh( /. M. uahhroiilinlieher hasalle von Mull mid des (iablu-o auf Skye, im Ncphclin, ()li\in und Leucil eehlcr -e- flossener Laven sowie vieler Basalle. Von den oben er\\alinlen Glaseinsehlilssfn unterscheiden sich die FlUssig- keitseinsehliisse dnreh ihre breile und dunkeh 1 Ranclbegrenzung im Vergleiehe mil der schmalen der ersteren , durch die schrnale Umrandung der Libellen. \vahrend die Hliisehen der Glaseinschliisse mil fineni dnnkelen und biviten Kandc \ersehcn sind, ferner meistenlhcils durdi die liewegliclikeil der Libellen (zu~ \\cilen jcdoeh iincli foislcheml iinil dnrch die Farblosigkcil lines Inhallos itn (ic.ucn.sal/c xu der oft gelblich grilncn odcr bniiinlichen Farbc der (il;issiils(;in/. Kndlich si nd in den kryslallinischcn (icmenglhcilcn \jelcr Kmpli\ ^eslcinc mikroskopische I'D re n. also llohlraumc son eiforiniger odcr kngcliger (iestall \erbrcilcl, \\elche gcnaii \\ ic die grosseren Hlasen y.nhlrcichcr l.axen (lurch empoiMeigcndc nnd iin erkaltcnden Magma sleeken blcibcnde (ins- odcr Dampf- blascn uebildet \\iirden. Mine /\\citc Aufgabe dcr mikrokopischcn Gesleinsuntersuchung isl die Kr- initlcluni: dcr .M i k ros I rncl u r, also dcr ciircnlliclicn Vcrl)indniiL:.s\\ cisc dcr Mirieraleletoente : I'>s sind nnincntlich /,\\ei Bauptresultae, /u dcncn iiuni hicr, iichinizt 1st. Auf dcr cincn Scilc lint sich iic/cii;t , d;iss die ulnsarliiicn nnd hnlh^l.isiucn. nnschcincnd honio^cncn Geslcinc an^efiilll sind von inikrosko- pischcn Krvslitllchen Mikrolithen , nnderseils, dnss nnschcincnd LilcichinJissii: korniirc (icstcinc niclit nur nus individualisirlcn Mincrnlclcinenlcn hcslclicn. sondcrn dass sich z\vischen dicscn die glasiii(Mi, amorphen Reste dcs rasch ( v r- slnrrlcn nrspriingliclicn Mnijinns (M'h.Hten habon. Dies ist z. B. bci den nieislen Basaltcn, ]>ei viclon Phonolithen, Mclaphyren und Dinhasen der Fall. Sellist tlie \\ ie das vollkoinmenste Gins nusschenden Obsidinnc sind von Mikrolithen (Iiirclisch\\nrnit, cbenso die Pechsleinc und Perlile. Solche niikroskopischc Kr\- stallausscheidungen sind cnl\vcd(M- fnrblos oder undufchsichtig seh\vai7.. IHe crsteren. die fail)loscn Helonite (fig. 7 i sind ^c\\ohnlich cinfaeh nadelloriniu. lig. geradlinig und an beidcn Knden stumpf abgestutztj keulcnfonnig \erdickl ode gnbelig gezackt, zmveilen sind sic /u slernfdnnigen Aggregnlen mileinander verbunden oder in mehrcrc hinter cinander licgende Glieder nnl'geldst und end- lich hakcn- oder schleifenlonnig gcbogen. Neben den durehsichtigen \\nssor-- hellen , in grb'sseren Exemplaren das Lichl polarisi- renden Belonilen erscheinen in den glasigcn (icstcincn lange und ausserordcntlich dtinne, undurchsiclitige. cincm sch\\nr/en llnnre iihnliche Krjslnllnusscheidungen i T r i chile fig. 5). Sic beschreibcn schr gcxvohnlich schlcifcnnrligc. /ick/.nckfiirniigc. schrnubcniihnliclie \\ in- dungen oder strahlcn \on eincin eeulralen Magnclciscn- steinkorne allseitii.' nus. Dcrarliiic Mikrolithe und X.\\;M Belonlte (dnrohsiehtige Mikroiitii-i. Belouile so\\olil nls Ti'ichite sind in der glasigeri Ge- slcinsmnssc schr iin^leichmiissig \ertheill, stellcn\\ eise ist diese gnnx frci davon. andci-cn I'unklcn lieu;en die Ausseheidunkeo \\irr durch cinander, an noch sind sic parallel lichen cinand( 1 Trichite lliaarfnnij;c, scliwar/.c Mikrolithe). slroniarlii; /.u Bandcrn an^cordnet. *-J ' \\clchc sich \\cllig hin und her \\ indcn. sich urn iin \Vegc licgcndc Kr\stnllc l>icgcn oder sic iiin/.ingcln. I'-s isl dies die Krscheiiinnu der .M i k r o f I u c I u n - t ions t met n r siclic png. -' I und und 7J. Aus ihr gchl hcrvor, dnss sich das nrspriinizlich glnthllils- si-c Magma jencr glasnrligcn Geslcinc, iiaclideni sich bercits ein/.clnc uriissere Krystallc und un/ahlige Mikrolithe ans ihin ans^eschiedcn lialten. noch in eincin II. lVtn)UI,l|)|li>rllC 29 dcrarliucu Xnslande dcr IMa>licital belaud, dass es sicli nodi cine Xcil lani: iu diirclieinander Iliessendcr He\\ei:mii: erliallen komitc. Kbenso \\ie in den \MA If ' > fZ *^~Zrtfff f "Ti I"* Rd 6. MikrAfliirtiiatitiiisstrnrlnr im Obsidian. Fig. 7. Mikrofluctoationsstrnctnr im Perltstmn. diiivlians da.siiien oder lialbulasiuen (icsicinen \\icdcrhollsichdiese Fluclnalioiis- slriictur aueh in dein aniorplicn (Jrundlciii. der soizenanntcn X\\ i.M-liendran^nniis- iiiasvc der diehleii llasalle. Mclapli\re n. a. Kin rernerer \Vc^ . den man xnr Trennunij der (lesleinsbeslandlheilc bc- liul's deren rulersuelinnu aii/.ii\Neiiden pflc.ul, beslehl in der I'ulxerisinmii des Cesleines mid Soiideninu dcr \erscliieden scliweren (iemen^lheile dnreli Selilam- IHIIIIL: .ml' einer iieneiiilen (ilastafel. Die ein/elnen y.iemlich izleieliarli^eii All laucrnnucn kimnen dann einer Unlersnclmiii: mil der Lnpe. dem .Mikroskop oder cliemisclien Iliiirsmilleln unler/oyen werden. Kin empfehlenswerthes Verfahren, wodurch naelie\\ iesen \\erdcn kann. ob mikrokrxslallinisclie (iemenullieilc eincs (iesleines in Siiuivn loslieh siiul oder niclil, beslclil darin . dass man das belrell'ende (ieslcin xn einem liroben I'liher rcibl . in \Nclcltem man mil dem .Mikroskope die einxelnen Koi'ner nach l-'arbc. I'olarisalionss erliallen u. s. \v. xu nnlerselieiden im Slande isl. Kin anderer Tlieil des I'nhers \\ird mil Salxsiinre izekoelil und dann j:ul ausue- \\asclien. Veruleiehl man die so behandelle I'liKermcnize mil der in urspriinii- licliein Xnslande belindliclicn. so cruiebl sicli dnrch das Versclm undensein ir^end cines Mineralelemeoles (lessen Aufloslidikeit oder Xerselxbarkcil. (ieuissc Bestandtheiie der Gesleine namenllicli Magneteisenstein] lassen sich naeli (lessen I'liKcrisirnni: dnr<-li An\venduiiL; des Mai-nclcn isoliren. In alien Fallen isl das spccilisclie Ccuichl des (Jesteines xn crmillcln. aiis \\elehem sieli niclil sellen sicliere Scliliisse auf (lessen minernlo^ische Xusammen- liz xielKMi lassen. So koimen x. h. (lesleine. \\elclie ein lieriniieres speei- s(ies\ielil besilxen als der Labrador, nie OcMnen^c \on Labrador und Au- : ^il sein. denn da das speeilisclie (Jexvicht des Antilles grosser isl als das des Labradores. >o k.inn sicli das speciliselie (ic\\iclil der Labrador-Aiiiziliieslciue nur in den (ireny.<-n x\\isclieii d<-m dieser bciden .Mincralien bc\\eu.-n. (ie- menule Silicaliiesh-ine boil/en ein um so hiilieres speeilisclies (icuirlil j ( - M,.- rintier dcr (icliall an Kieselsiiure mid je grosser dcr an Hasen isl. Audi die IViifiiiiL: dcr Marie dicliter (iesleine erlaubl xn\\eil<-n Scliliisse aid' deren mincralische (lonslilnlioii . x. U. auf die Ab\\esenlieil oder (JeL'etmarl \on ireier Kicselsanrc. HO II. IVtrotiriiphisrlio Mil dcr physikaliscfoen muss die ehcmische (JnterSQChutlg der Gesteine. die IVilfung ihres Yerhaltens geizen Siiurcn. ihre Schmel/barkeit , ilir sonsliges Yerhalten MM' dent Lb'throhrc llaiul in Hand gehen. Dureli Bauscbanalvsen \\ird die allgemeine chemische Zusammenset/.ung eines Gesteines ermittelt, doch ist es inituntcr mb'glieh, aus derselben Schlilsse auf die Natur tier dasselbe constituirendeo Mineralien ab/.uleiten. So inUssten, um einige Beispiele an/.u- luhren . uemengle Orthoklasgesteine, deren Kieselgehall inclir als l\->.-2 Procent belraut, nolliNM-iidipT \Vcisc Ouaiv. cnllialtcn ; ein HornhlciHlc-Orthoklas-lic- sU'in dcssj'ii Kicsclsiiin'CL-clialt drill dcs Orlhoklas ulcichkonunl . cntlialt fltcii- lalls IVeie Kiosclsiiurc, da der Kioselsauregelialt dcr Hornl)lendc I)*M \\citciu ucringer ist, als der des Orlhoklases; - - in einem Orthoklas mid Oliizoklas haltcnden Gesteine liisst sich aus dem Verhaltnisse des Kali und Natron auf das Vorherrschen dos einen oder anderen Feldspathes schliessen. Durch gc- srhickte Interpretation der Bauschanalysen ist es zuweilen sogar moglidi, das .McnizunirsYf-rhaltniss der Mineralelemente eines Gesteines wenigstens annahernd mil um so grosserer Wahrscheinlichkeit zu ermitteln , je weiiiger GemengUieite man zu bertlcksichtigen hat. Die wichtigsten Resultate Uber die mineralische Xiisainmensetzung der dichten Gesteine verspricht jedoch das Hand in Hand (it-lien der chemischen mil der mikroskopischen Gesteinanalyse, welche sich Lic^-nscilii: crganzen und ihre Schwiichen ausgleichen werden. Eine bedeulende Erleichterung in der Bestimmung der Gemengtheile mancher didilor Gesteine gewahrt die nicht seltene Erscheinung, dass dichtc Varietalcn, \Ncnn auch oft erst in bedeutenderen Entfernungen, allmahlich in deutlicli kornigt 1 iilK-rgehen oder wenigstens stellenweise einzelne ihre Gemengtheile in grb'sscivn Individuen ausgeschieden enthalten. Auch die Vervvitterung der Gesteinsober- tliichcn giebt mancherlei Aufschuss tlber die Zusammensetzung der Gesteine, \\ril deren \ erschiedcnartige Gemengtheile von der Verwitterung verschieden stark angegriffen werden. Auf derartigc Verhiillnisse muss desshalb bereits bei I nhTSUchung der anstehenden Gesteinsmasse Rtlcksicht genommeu werden. 8. Classification der Gesteine. Bereits in 5 wurde auf den augen- lalligen I'literschied zwischen krystallinischen und klastischcn Gesteinen anf- mcrksam gernacht. Er ist so durchgreifend und scharf, dass er fUr eine natiir- lichc Gnippirung der Gesteine als HaupteintlK'ilungsprincip festgehalten wt-nlt-ii kann. \Vir erhalten dcmgcmiiss zwei ui-iissei'e Abtheilungen. nehmlidi: I. Kryatailinische (ieslei ne, beslehend aus mil einandcr vfr\\,icli M-iicn. gegensritig innii: \-(>rbundencn. irleiclialtcrigcn Mineralindi\ idncn in ilircr diirdi ilirc Knlslehungs\N'ise bcdingtert Gestalt und Lage. II. Klastische Gesteine, bcslchcnd aus zerlrilmmerten und zerklcincrtcn idlcrcn (ie.slcinen, deren Bruchslilcke in den meisten l ; ;illen (lurch ein erst spiiler entstandenes Bindemittel /usanimen gehalleir werden. Die Individuen. als deren inniges Aggngal die kr\stallinischen Gesleine /u betraeliteii sind. kiinnen ent\\cder finer oder mehreren Mineralspecies ;m- m'hiiren. Demgemiiss y.erfallen die krystallinischen (lexeme in x\\ei abtbeilungen II. Petrographische Geologic. Ml I fin I. ic ho, Ai:iiveuate von lndi\ idnen einer Mineralspecies (z. B. .Marmor, (Mil Agiireiial Mm kalkspalh-lndi\idiirn . :' iiemeniite, AiZi:ivsj:;ilr von Individuen melirerer Mineralspecies (/.. B. (iranit. cin Aiiureiiat \on l-'eldspath-, Onar/- und (iliimner-lndi\ iduen . Ferner lassen sieli die rinforluMi kryslalliniscliiMi (IcsU'inc nacli ilirc clic- iiti.M-liiMi XiisiiiiiiiHMisi't/iiiiii. die iiemenulen danaeli. ol ilii'e Sli'iiclur eine inas- sii-e \\ie heiin (Jranit oder eine uesehielilele \\ ie Iteim (iliiniiUM-scliiet'er ist . in kleincre (iruppen sondern. Kiner Synopsis der (iesleine liisst sich demtjeniiivs lokcnde (iliedenini; y.u (Jninde leiien : A. Krystallinische Gesteine. I. Einfaclie Gesteine. 1. l-lisiiestciiie. :'. llaloid^esteine. M. Kiesclfieslcine. 4. Silicatiresleine. ">. Kr/.i;esleme. 6. Kolilenij;esteine. II. Qemengte Gesteine. a. ntiissige. b. geschielitele. i: Klastische Gesteine. 1 . lose Accumulate. 2. Sandsteine, (longloinerale, Breccien. 3. Thongesti'inc. 4. Tulle. b. llebersicht der Gesteinsartcn. ) 1 . Clnsse. Krystallinische Gesteine. \ . Ordnung. Einfache Gesteine. 1. Familie. Eisgesteiue. I. Eis. .Naeh seiner KnlsUM 1 uini;s\N cise untersehcidel man das Kis in Se h n ee - \\ i s nnd \\asscr-Kis und ersteres nach seiner pelrographischen BescluiHenheit in Selinec. l-'ii'n nnd (Ilelselier-Eis. Der Sell nee isl ('in loses Aiiiii'e^al von Nadeln, Lamellen, KonuM'n nnd l-'locken. entstelil (lurch Niederschlai^ der atmospliiirisclien Fiuichli^keit und hildd in der ohersten Heiiion der Boohgebirge, sowie in den Polargei^enden ausge- dt-liiile und inaelili^e Ahlauernntzrn. ' Hi-i ilit-MT I Clu-rsiclit der Gcslfiii-iii-tcii li.il cs sich nls uiitlmiilicli cr\\icscn, 1:1 \visse BezeichBUDgeD xu \ci-inciileii, wclcln- 'isl in den AbsclinilliMi ulu-r liislorische und d\n;i- ilnv Krkliinini.' lindrn \\crdhen dcr Hochgebirge [\on ct\\a :ni)OM. ;il\\ iiils 1 durcli Versi-limel/uiiii des lloehschiiccs /.u Kiskiirnern, \\rlrln- xcil\\cise duivli d;i/\\ isrlien sickerndes und irefrierendes \Yasser y.u einer niehr oder minder I'eslcn .Masse \erkitlel \\erden kiinnt-ii. l);is (i I e I sell er -F, is . cin knstallinisch knrniL'cs Aui:rei:at son dieht mid iininillclkii- xusammen ^cscliiiiol/ciicn li;irlcn Kiskiirnern, cnlstclit in dcin nnicr li.ilh ;'.">(HIM. M.-ci-csliiilic liriicndni \i\-;in dcr l!oclii:clm-;jc dmrli /nsjiinnicn- sclinn'ly.uni: dcr Kinieiskiirncr. Ivs isl p;ir;illcl dcr Gietscheroberflftche inchr (idcr minder denllicli schicliU'iuirliu lichiiiulcrl. von ;msscrordcnllicli Icincn mid /.ihl- rcichcn II;i;irs|);illen dmvlidrim-cn, mid hesil/.l in tinissercn M;isscn cine sclione lil.inc l ; iirlmnii, \\iilirend kleinerc Stileke I'iirhlos sind. Die (ilelscher ci rciclien illter ')<)!) .M. Miiehli|:keii . llu- Yorkoimnen ist ein doppelles : erstens in der RochgebirgSZOne tier irem;issii;leii und heissen Liindcr x.\\ ischen deni Firn und dcr Sclimel/.linie des Kiscs Alpen^lelscher) ; Zvveitens in den (lehirizs- und UUgellUndern hiilierer Breiten (Polargletscher), \\o sie ihre Knden lis in's Meet- liincin slreeken. in \\ clc-liein dieselhen \on den \\ellen /erstilckelt und ;ils Kis- iKM'i-e I'orliieti'ielten >\erden. l);is \\';isse r-F. is hildel sich (lurch AussoheiduHg luidcHonni^er I'.iskrx- sl.ille soxvohl atif der Olierlliiehe \vic ;iuf deni Grunde der Gewiisser (Gruiul- l-'.is . 1'j-sleres ist dielil , luirl, durehsiehliii , weisslich oder grtlnlieh, lel/.(crcs sc|i\\;iniini^, locker und \veil ordige und sandii?e Theile his K> Meier iniieliliue Kisdecke . \\elehe im Soninier nur /uni Tlicil in Sehollen Dficfat und von der Slronmni* \Nei4izefilhrt \vird, /inn Tlieil al>er aneh lantie .lahre hindnrcli reslbleibt. 2. Fomilie. Haloidgesteiue. Minlache kr\slallinischc Gesleine, deren inineralische Beslandtheile der Classe der llaloide und der Gruppe der el>eni'alls sal/Jilinlielien Chloride und Fluoride leiehter Melalle angehoren. (z. B. Koclisalz, Gyps, Kalkspath, Dolomitspalh . 2. Si ein sal/. Das Sleinsalx ist ein blattcM'i^es, korniijes oder faseriges^Aggregat des .Mineralcs Koehsalx und hesleht \\ ie dieses aus Chornalrinm. Seine leichle l,osliehkeit in \Vasser, sein sal/i^er Gesclnnaek nnd seine aiisuexeiclmelc hexiiedrisehe S|>alt- barkeit inaclien es leichl kenntlieh. Abiindernnizen in deni Lienaiinlen Noi'inal- licsi.iiide \\erdcn (lurch heiniischiinueii \on Chlorcaleium nnd Chlormagnesiuui, \\elchc deni Sleinsalxe die l-j^enschat'l erlheilen, Feiu-hliiikeil aus der l.ul'l an- xuxiehen. so\\ ie \on (llilorkaliuin hcr\ or^ehrachl. Andere Beimengungen \crlcihen deni urspriiniilieli farl>losen Gesteine maneherlei Fiirbungen. So fiirhl cine ue- rinue Beimeniiiinij; \on Kiseno\\d das Sleinsalx roth. \on KupfergrUn oder Kupfcrchlorid j^riin oder blau , von Bitumen i-rau oder blan. \\iihrend cndlich Thon hiiuliL; als Yernnrciniizniifi auflrilt Thoiisalx). An manehen I'uiikleii seines Yorkoinmens. so in Stassl'url bei hernbnrL:, namenUieli aher in \\ielicxka ent- hiill das Sleinsalx Blasen. \\clche mil \erschiedeneii (iasen \\ assei'stolV. Kohlcn- siiure. Krlif Das Steinsal/. i.sl ent\\eder inir undeullirh oder uar nirlil ijeseliielitet. In Slassl'url \\ird rs dmvli diinnc paralleie Lagen Von Anhydril in reirelinassiije Hankc Ljcsouderl. Ks bildel machine Lager inul Slbcke x.uiselicn Thon, (i\p>. Anhydrit, Merge I mid Doloinil. Die Sal/lagersiiiite \.n Sliissfurl ist iiber :UO, die l>ei S|)eivMberg im\\eil Uerlin erholn le ^c^cn 1:500, die von \Viclir/.k;i slcllcn\\ cisc iiluM- 1 iOO M. iniiclitiir. Die Altl.i^cnin.ucn drs Sli'insiil/.cs sind ;uif kcinc besiimrote Formation hcsc-liriinki, sic Nci-ihcilcn sich vielmehraufdieganzesedifneTi- tiirc Schichtenreibe \\io dies ;ms Inliiciidcr t;iln'll;ii-isclici % rchcrsichl Formation. Ijocalitiit. Hildiini.'!'!! tliM 1 Jt-lxl/cil. \\ uslcnsalx. dcr Kir^isrnslopiir, in Araltifn, in Siidainci ik;i. Sccsiil/. am Todlcn Mrci-c , iiin (ii-osst'h Salz- scc. (Utah.) Teriittr. l.aiii'rsliilU'ii von Cardona in CataloniiMi, Hier^ liczka und Itochnia in (ialixicn, in Siebeobiirgen, "RIcTnasitMi und Arnicnicn, von Hiinini in Halicn, in Louisiana. Krcidc mil WciildtMi. Suulc \on Hndrnlirrii :iin Dcistci', \\rslpliidisclir Sool(iuelliM). (Unna.) .hint. Keuper. Lotliringcn, Hall in Tirol, HallHn und Hcrclilt-s .uadi-n (lu'i Salzburg). hfoachelkaik. Am obcren Neckar und Koclu-r (WiirliMnhci^) Krnslhiill und Stoltcndicim ;Thiirin^cn). Buatsandstein. Ihmnovcr, Schuningcn bci Brauus< liNsciv', Salz- dcrheldtMi, Kiii-land. D\;i^. Hci Gcra , Artern (Thiiriniicn) , Slnssfurl ., Kir- i:isfnsti-|)|)f am llckllussc. Sti-iiiknldiMiriii-iiiidiun. Am kanavvha und New Rivor (Wcsl Virginia), im cn^lischcn Steinkohlengebirge \on Durhain, Hri- slol u. a. L. l)r\o|). Silur. \\Vst Virginia ; ItciSalina und Syracuse iinSlaalc New- York, Ix-i Sa^inaw in Michigan. 3. Gyps. l);is (iNpsircsioin ist cin spiilhigcs, fiiscriges, schuppis^es odor kornigcs his dichtcs Ai:i:rcii;il von Gyps-Individuen, heslcht nlso aus wasscrhalligem scli\\c- Knlkc. Kin \oi y.il^lidics Unlerschoidungsmerkm;il dcssclhcn \on an- dcivn iilmlicli aussehondcn Goslcincn /.. H. i;c\\isscn Kalkslcincn ist seine Wcich- hcil und seine Unliislielikcit in Siiuren. Seine ursprllngliche Farle ist / \\ai- \\eiss, \\m\ jcdoeli (lurch Heinu^nuungen . von liilinncn und Thon in cine grnuc und dureli solche von Kisenoxyd in cine gelbe, rolhe und braune ver\\andell. Nelten den einfarbigen trcten geflcckle, uesin-il'le. \\olkii;e, inannorirle flypsc auf. Nach Verschiedenlieilen in ihrcr Slrueiiir iinterscheidel man: Spiithigen Gyps; A^ieLMi \on /.inn Thcil fusslangen Individuen, so /. H. in der Marienhiilile bei Heinliard.sbi'unn, ja von lachtergrosson Individuen, so in dem Steinsal/be/irke von Wielic/ka. C r e d n e r, Elcmcnto d. (ioolo^io. :U II PetfOgraphische Geologic l-'.ise ru\ ps : Aii^iviMt \on seidenglttrizenden Fasern , \\elehe meist senk- reelit aul den BegPenXUngsflttchen der IMatten stehen, die dieses (ieslein /\\ iselien kbrnigem (l\pse liildet. Diclilen (i\ps; ausserordentlieh I'einkiirnig, sehr ha*llfig schneeweiss und ;ni den Kanten dureliselmeidend, diinn Alabaster tienannt. Kbrnigen Gyps: Lttniigeft Aggregat YOU weisser oder lichter Farbe, oft mil diinklen Fleeken und \Volkcn. In den beiden letzlgenannlen Viirietiiten kommen namonllich Bergkrvslall bei Fahnern in Thiiringen) und Boracil (hei Lttneburg , ferner Aragonil, Coe- lesiiu. Sehwefelkies und Sehuel'el Spanien und Sicilien) als zuftllige Gemeng- llieile vor. Der (iyps is I ije\vohnlieh ungesclu'chtel und bildel in der Reizel linsen- oder stocklonniiie Einlagerungen , \viihrend pnrallele Schichlen vei-hiillnissiiiiissiu selien sind (Osterode am Ilarzej. Thon , Sleinsalz, Anhydril sind seine tie\vbhn- lielislen Ik'^leiler. Durch Auslaugung (er ist in 420 Theilen Wasser loslich sind in iluii hiiuliii Hohlrauine (Schlollen entslanden , \velche zum Theil rneilen\veile Krslivckuiiii hesit/en und dann oflers die Fundorlc diluvialer \Virbellhiere (z. B. Ursus spelaeus) sind. Seine Hauptenlwicklung falll in dieUyas, Trias und das Terliiir. So uiniiiebl ein hoher, 6 Meilen langer felsiger Wall von Gyps der DyasformalioD den Stid-Rand des Harzes von Sangerhausen bis Oslerode, eben- so gehbrt der bereits erwahnle spathige Gyps von Reinhardsbrunn der Dyas an. Miichlige Einlagerungen von Iriassischeui Gypse sind namenllich in Tlillringen, in den Neckargegenden, bei Ltineburg u. s. w. bekannl. \. Anhydrit. Das Anhydrilgeslein isl ein grobkbrniges bis dichtes Aggregal von Anhydrit- Individuen und bestcht \vie dieses Mineral aus schwefelsaurem Kalke. Vom (i}[>s. mil \\elchem er vergesellschaflet vorkommt, unterscheidet ihn seine grbssere Hiirte (3 3, 5 gegen 1,5 2). vom Kalkstein, mil dem er zuweilen grossc Aehnlii -h- keil hal , namenllich sein Nichtaufbrausen mil Siiuren. Weiss, hellgrau, hellrolh- lich , hellblau sind seine gewbhnlichen Farben. Er ist selien und dann nur undeullich geschichtel. Vereinzelt trill er in dilnnen, parallelen Lagen Schnliren) zwiselien anderen Gesteinen, so im Sleinsalze von Slassfurt auf. Das geologische Vorkommen falll mil dem des Gypses zusamrnen. Duicli Aufnalime von Wasser gehl der Anhydrit leicht in Gyps ilber, und cs sind daher die von ihrn gebildeten Gebirgsmassen gewbhnlich von einer miichligen (J)ps- krusie bedeckl. Aus dem auf den lelzlen Seilen Gesaglen gehl hervor, dass (i\ps. Anh\dril und Steinsalz sehr gewbhnliche Begleiler sind. ICinige der \\ieh- tigslen der deutschen Fundorte des Anhydrites sind: Oslerode am Harze, Slass- furl bei Magdeburg, Lllnebiirg. Sulz am Xeckar, Hall in Tyrol. 5. Kalkstein. Der Kalkstom ist wesenllich ein Aggregal von Kalkspath-Individuen, seinem Normalbeslande nach wesenllich kohlcnsaurer Kalk. Seine reinon Varietiiien Ibsen sidi unler lebhaflem Aufbrausen in Sa'uren vollslandig. Sehr ha'ufig wird ein Theil der Kalkerde durch Magnesia, Eisenoxydul oder Manganoxydul vertreten, und ebenso uewbhnlich erscheint die Kalkmasse verunreinigt durch Kieselsaure, II. Petrographische Geologic. 35 Thon und bituminose Substan/.en. Die Farbo dcs reinon Kalksleines ist \\eiss. in Folge seiner BeimenLMingen nimml er jedpch graue , golbliche und briUmlicho Fai'lmngen an odor ist farbig gellivkl . gellammt, geslroift odor marmorirt. Naeli seinon Struelurverhallnissen unlerschcidot man folgende Varieffiten: a) k d r n i g e n K a 1 k s t e i n , M a r m o r , ein grobktirniges bis zuckerig-feinkiir- niges Aggrogat \ on /inn Tlieil y.\\illingsartig zusammengeset/ton Kalkspalh-Indi- viduen. \\elehe nach alien Richtungcn durch einander geuachsen sind , und \\elrhe man an den verscliieden laufenden rhomboedrischen Spaltiingsniichen or- keimt. Gewohnlich isl dor kornigo Kalk \veiss und an den Kanlen durchschoinend oder hollgrau, hellgolb oder hellrbthlich , cinfarbig odor marinorirl. Scin Roieh- lliinn an /ufiilligen Gomengtheilen ist gross, unlor diesen sind Gliimnor, Gram- matit, Granat. Spinel I , Serpentin, Korund, Quarz, Apalil , Flussspalh, Maiinel- eisenstein . Schwefelkies , (Iraphit liervory.ulieben. Nanienllieh kann der Gliimner in soldier Mcnge auftroton , dass dor Kalkstcin oin schiefrigos Gcftlge annimint und dann Kalkulinnnerseliiefei' gonannt \vird. Schichtung isl am kryslallinisehen Kalke bisvvcilcn sehr doullich zu beob- adilen. liiiulii: aber gar nicht vorhandon. Die Mchrzahl soincr Vorkommen ge- liiiren den iiltoslon Fonnalionon dor Krdkrusle, namcnllieh dcncn der lauron- liselion (Inoisse und kr\ slallinischen Schiefer an, zwischen \\elchen dorselbe reiiolniassigo l.ager oder unregelmiissigo Slb'cke bildet so z. B. bei Trondhjem in Nor\veizen , bei Auerbach an der Borgslrasse, bei Drossendorf in Miiliren, bei Wunsiedel im Fichtelgebirge , bei Burkhardswalde im Erzgebirge, bei Hermsdorf im Biosengebirge, im Alleghany-Gebirge, in Canada und am S(ld-Ufer des Lake Superior. Die Mai morlager von Carrara und andercn stideuropaischen Localitiilen sind bei \Veitern jilngercn, jurassischen Alters. Kino grobkorniizo Varietal des krystallinischen Kalksteines ist der Ka Ik- sin tor, \veleiier namonllich in der Form von Stalaktilen in den Hohlungen der KalksletDgebirge gofunden wird. I) die lit en oder gomeinen Kaikstein; er k besilzt eine ausserst fein- kiirnige ki \ slallinisehe Struclur, \velche oft erst mil lliilfo des Mikroskopes als solehe zu erkonnen ist, und einen flach muscheligen bis splilterigen Bruch. Er ist moist einfarbig, gelblich, braunlich oder grau, selten gefleckt und sehr go- \\()lmlich reioh an Thiorreston, dahingogon arm an zufiilligen mineralischen Ge- mengtlieilen. unlor \volchen namonllich Bloiglan/. Sehwefolkies, Zinkblende und deren /n sH/ungsproduele \Vichligkeit bosilxen. Dei 1 gemeino Kaikstein zoiehnel sicli \oi- dom kb'rnigen dureh Deiillichkeit und Schiirfo seiner Schichlung aus HIM! s|)ielt eino hochst \\ichlige Bolle als Gliod fast siimmtlicher ^eschichlelen GebirgsformaUonen. Die dichlen Kalksleine sind hiiulig durch Beiinongungen \erunreinigt. Naeh (Jor Arl derselben unlerschoidet man: a) thonigen Kaikstein, P) kicseligon Kalkslein, y) dolomi- tischon Kalkslein, 8) bitu m i nbscn Kalkslein (Slinkkalk, weil beirn Zerschlagon \verden einen slinkenden Geruch von sich gobend). Ausserdem be- /.eiehiK't man die dichtcn Kalksteine je nach ihrer Stellung in der Formalions- reihe als Kohlenkalk, Zochsloinkalk , Jurakalk, -- nach ihrer Verslcincrungs- fUhrung als Slringoeephaleiikalk , Oi'lhocoronkalk , Crinoidenkalk , Korallonkalk, 'M\ II. iVtn^rnplii.M'lir (ieoloi;ie. .Nmiiiiiulileiikaik, mid endlieli naeh ausgexeichneleii Aiil'sehluss|Mitikteu uiul Vur- koimimissen /. B. ;ils Kileler Kiilk , Opatowil/.er Kalk, llallstadler Kalk. Tron- lon-Kalk. c) oo I i t In sch en Kalkslein; ruiulliciio hirsen- his erbsen^ro.vse Kalk- korner von COnceDtrischf^chaUger, oft auch radial-fasoriger Zusammensel/ung sind durcli oine diehle oder online Kalksteinmasse zusammengekiUet. In ilucm Miltrl|)iinkti' umsehliesseii die ein/elnen Oolilhkiirncr niclit selten einen fremd- arligen Kiirper, em Sandkornchen odcr t-in Musdu-lfragment, welches den eislcn Anstoss /in- Hildunjj; dt\s Koines i:ei;el)(>n Ijat. Zuin Thril \\allet i\\c Kalkslein- iinindniasse auf Koslen der Oolilhkorner vor, /uin Theil jedoch trill diesellie ^an/. /urdck, so dass sich die Korner j;ei:enseitig berUhren ; man nennl ein der- artii^es (leslein, namentlich \venn die Concretionen aus Aragonit (rhoinbischem kohlensanrein Kalke) bcslchen und Erbsengrosse erreichen Brbsenstein oder Pisolith (i. B. von Carlsbad), solchc Oolithe alter, deren radial-fasei'ii;e Kalk- korner dureh ein Ihoni^-nier^elii^es Bindemiltel \erbunden sind, Roi^en stein (/. B. bei Braunschweig, bei WolfenbUtlel , bei Bernburg, bei Kisleben). Der ^e\\ohnliche Oolith aus hirsekorngrossen Kilgelchen .setzt an der \Veslseile des Sch\var/.\\ aides, ferner bei Hildesheim und Hannover nachtige Schichten- reihen xusnnimen. d) porosen Ka Ikslein , Kalkluff, Travertin; feinerdige bis fast dichle oder auch porose , blasige, schwammige, concenlrisch-schalige Kalksleinmasse von gelblicher Farbe. Sie trill in den rneislen Fallen als Incruslalion von bunt y.usammengehauften Pflanzenslengeln, Blallern, Moosen auf und umfassl zahlreiehe Hesle von Muscheln, Schneeken und anderen Thicrarlen, (z. B. Knochen von Kleplias primigenius). Als einige der Hauplvorkotnmen mogen die von Tivoli unfern Rom , Baden bei Wien , Weimar und Tonna in Thilringen genannt \\crden. e) erdigen Kalkstein, Kreide; ein weicher milder Kalkslein mil fein- erdiizem, rnallem Bruche, im reinsten Zuslande schneeweiss, \\eich und schrei- bend, bei einlrelendern Gehalle von Thon oder Eisenoxyd grau, gelblich und hiirler \\erdend. Seine kleinsten Theilchen beslehen ihrer Mehrxahl nach nicht aus ki'yslallinischen Individuen , sondern aus mikroskopischen Scheibchen und kiiuelchen von amorphem kohlensaurem Kalke, sowie aus Foraminiferen-Schalen. Sehr hiiufig enthidl die Kreide neben xahlreichen Tliierresten Feuersteinknbllefl als accessorische Beslandmassen sowie gi'Une Glaukonitkbrner als xufiillige (Je- menglheile (Glaukonilische Kreide). Die Kreide bildet, wo sie auflrilt, seliroll'e 1-Vlsparlien, so namentlich bei Dover und Calais, sowie auf RUgen. <>. Dolomit. Der normale Dolomit ist ein Aggregat von Individuen des Minerales Dolo- mitspalh, also Magnesia-Kalk-Carbonal mil 54,35 Theilen kohlensauren Kalkes und i- '),(>;) Theilen kohlensaurer Magnesia. Dieses Mischungs-Verhiillniss isl je- doeh nicht constant, nicht einmai gewohnlich, vielmehr repriisenlirt der Dolomit in den moisten Fallen Verbindungen von Kalkcarbonat und Magnesiacarbonat in ganx unbestimmlen Proporlionen. Zu diesen beiden Carbonalen Irill sehr oft noch ein drilles, i^Wnlich kohlensaures Eiscnoxydul, wenn auch nur in geringen H. ivicii-t.ipiiiM'h Menken, mid endlieli Rilumon und Kieselsiiuro, \\onach man den Dolomit .schtissig, biluminbs oder kioselig nonnt. (ie\\ i>se leicht /u verwecbselnde Yarie- ta'ten dt's Dolomites und Kalksleines Qnterscheiden sieh \vie I'oki : Dolomii 1st hiirler ;ils Kalkslein ,11. dnivlisehnitllich i : Ti, or besilzl oin grbssoros speei- fisches Gcwich! :V,i : ^,7), Dolomilslttcke brauson mil kaltor Siiure nur schr \vonig, Kalksleinfrflgmente sehr stark, lot/lero Ibsen sich rasch, crslorc laiii:- siim in Salzsiimv. .Manrhc korniuc Dolomite sincl rcich an ncccssorischcn BcstandthciliMi , so dt-r drs Hinncntlialcs ini Olu-rwallis (Zinkhk-ndc, Arsrnikalkics, Schwcfolkics, Tri'inolii , drs Campo lonizo sfidlich vom St. Gollhard (Realgar, Tuniialin, Koriind u nd Tivmolil). Die nicislcn Dolnmitvaricliiton sind dcutlich kr\stalliniscli nnd /.\var bald L;i'ob- t hald solir frinkb'rniij; ; bci den Dol otn i la schen sincl die einzelnen Dolomilspalh-Individaeo i;ar nicht mil einander xei'hundcn, sondern lieL-en lux-, siaubartiu nelx-neinder. Kndlich \verden g(>\visse feinkorniye Dolomilc von uiiret;eliiiiissii; lieslalteten, eckiiien Zellen nnd Ilblilungen vollsUindig durch/oi:en, \\odnrcli das (lestem, dann Ranch wacko genannt, oin lochorii^es, /erfressenes Anssehen erhiilt. Die Wandnnizeii der Hohlriiumc sind mil Dolomilspalhkryslall- clien incrnstirl. Kin lypischer Fundorl dor Rauchvv.ncko sind die Folsparlien I- - Allensteines nnd Hohlensteines in Thiiringen. Bemerkenswerlh isl die Nci- uniii: des Dolomites zu Pels- und Hbhlenbildungen ; so beslohen die Felsruinen des frankischen Jura nnd der schwiibischen Alp, die oboliskenfdrmigcn ,Fels- massen des I ; assalhales aus Dolomit. Tebenhaupl spiell dieses Gostoin , ge- \Nbhnlieli mil Mergeln und Kalksleinen vergesellschaftel, cine \\ichtigeRollc als Ranmaterial dor Erdfeslc. 7. Morgel. Di<- Merge I sind innige Gomonge von Kalkslein odor Dolomil mil Thon, wo- y.u aussordom noch feine Gliinmerschnppehen und QaancktfrncfaeD Ireten. Der Thongehall beli'iigl /,\\isehen ^0 bis 60 Procenl der gan/on Gesloinmasse. \\elehe enl \\edei- erdig o,l<'in( > in Nassau an dcr I.ahn und Dill, in Ba\crn hci Andn-ru; , aber auch fonnliche Lager und Flot/.c /. uischen ThoQScbiefern, so in Estrcinaduni, bildet. Sch \vcrspa th, ein dichtes, dunkcleraues Aggrcgat von Schwcrspalh-ln- dividucn, \vclchos z. B. zvvischen den Thonschiefern an der Lennc (Wcstpha- Icn' in bis 30 M. iniichtigen Lagern auftrilt. 3. Fa mi lie. Kieselgesteine. Die Kieselgesleine bestehen allein oder vorwallcnd aus Minei'alien der Quarzfamilie. 8. Quarzit. Der Quarzil isl cine kornige bis dichtc und dann gnobsplitterige, \veisse, graue oder durch Beiniengung von Eisenoxyd rolhlicli gefarbte Quar/inasse. .Ic nach ihrer Slructur unterscheidel man folgendc Abarten : Kbrniger Qua r/. it, sehr oft sandsteinahnlieh, dichter Quarzit, ausserordenllich fcinkornig, schie- feriger Quarzit, dessen schieferige Slructur zum Theil durch lagen\veise vcr- Iheilte Glimmerblatlchen hervorgebracht vvird. An zufalligcn Gemenglheilen ist der Quarzit zienilich reich ; nanicnllich hervor/uliel>cn sind Glimmer, Granat. Turmalin, Pislazil, Schwefclkies, Magncleisenerz und Gold (letzleres z. B. in den sildlichen allantischen Staaten von Nordamerika). Die Quarzit^ sind mcisl sehr deutlich geschichtel und bilden mehr oder weniger machlige Einlagerun- gen zwischen Glimmer-, Chlorit- und Thonschiefer. 9. Krystallinisclier Quarzsandstein. Dcr krystallinische Quarzsandstein (Kiystallsandslein besteht aus laulcr kr\>-tallinischen Quarzkdrnern , zuvvcilcn aus vollstiindig ausgebildetcn Ouarz- kryslallen, \velche durch ein gcwbhnlich iiusserst spiirliches Kieselcemcnl vcr- bundcn sind. Ilicrher gehbren die untertriassischen Sandslcine der Vogesen, fcrncr viele Kicsdgcsteine der Braunkohlen- und Steinkohlcnformation (Mill- stoncgrit Englands und Nordamerikas). hi. Kicsclschiefer (Lydit). Dcr Kicsclsdiicfcr ist cin dichtes, sehr hartcs, unsclniiclxbarcs, von Thon- erdc , Kohlensloll' und Eisenoxyd impragnirles, hornsteinahnlichcs Quarxgestetn mil spliiicriucm Bruche und von dunkclcr, namentlich sch\\arzcr Farbe. Er isl in diinncn, mcist nur zollmiichtigcn , schaiTirelrennten Platlcn abgclagcrt, /.ci^t sc-lir vollkommcnc Zcrkliiflunp, in Folgc dercn das Gcstcin in pohcdrischc Alisi.ndcningsstUcke zertheill \vird und ist von zahlrcichcn Schnilrcn und Adcrn von >Ncis>cm Ouaiv.c tlurchzogen. Seine sehr dichten, vollkommen sch\\ aiv.cn II. lVlrnm,i|ilii>rhr Yarietjitcn mil Qachmuscheligeffl Hnu-he \\erden L\dit oiler Prnbirstein uenanut. Kr bildet z. H. iin Oborharze zwischen Clausthal, Lcrbach und Lautenthal, itn Fiehtel^ebirue in dor Niihc von Hof , in Bbhmen in dor Gogend von Beraun. in Saehsen /\\isrhen Freiberg und Nossen miichlige Scbichtenfolgen. II. Feiu'i-stcin (Flint). Dcr Feuerstein ist ein graues ndrr sehwarx.es Kiosclgestein mil ausge/eieh- net musrheligem Bruehe. Seine Bcberbenartigeo Bruchsttlcko sind scbarfltantig und .in den Kanlen durehselineidend. Er besleht ;ms einein innig-en Gemenge von knstallinisclu'r und aniorpher Kieselsauro , cine ZusammenseUunL:, \\clelie erst iin polarisirlen Liehle erkennbar wird , sich alter aneli dnreli Koelien mil K.-dilauiie nachweisen liisst. Die scli\varz<- Fiirbuni: dos Feucrstoins rtlhrl zum umssen Tln-ik' von Kohlonstotl und dieser von organisclien Hoston her und ver- scli\\indet in diesein I'alle beim Glilhen. Der Feuerslc'in bildet namentlioh lagomvcise an cinander geroihlo Knollcn in dcr \\eissen Schrcibkreide, so bci Dover und Aachen, so auf HUgen und Wollin. Ausserdoin trill c % r in Form von losen Rollslilcken Uberall iin Diluvial- .sande der norddeutst-hen Kbene auf, cntstammt aber den /inn Theil zcrstinMen Kreidelagern an der Oslsee. In die Familie die Kieselgesteine gehbren noch folgende Gcstcinsarlen, writ-he siiininllich nur unbedeulende Ausdchnung und deshalb geringere Wich- Iii;keil besil/en : Hornslein, cine dichle, liarte, trilbgrfiirble, rauchgraue oder braimrolhe Ouar/massse von sptUterigeni Brucho; nieisl knollige Massen , anrogelmiissige Kinlagerungen von geringer Ausdehnung oder wenig niachlige Schichlenfolgcn zusamiiieiiselzend. .las pis, eine hornsleinarlige Quar/masse, von strcifenweise abwechseln- tlei . rollier, gelber, brauncr und grUner Farbe ; in grbsster Miichligkeil am Lake Superior in Nordamerika. Silss wasserq ua r z, eine feinkbrnigc, moist porbse , zelligc, splitterige (ii undiiiasse, die sich durch ihre KinschlUssc von Stlsswasser- und Landschnerken und Pllanzen als ein Quellenabsatz kundgiebl. Er bildct regellos geslallelr .Massen z\\ischon losen Sandcn, Thonen und Kalksleinen jUngsten geologischen Alters, z. B. dcr Umgegend von Paris. Kiese Is inter und Kicselluff, eine bald erdige, lockere, porbse, bald eompaete Ouarzmasse, welchc zum Theil auflallende ausscrliche Aohnlichkrit mil KalklulV besilzl, zum Theil vvie k. ilk sinter in sUilaklilischer Form auflrill und sich als Absalz aus heissen Quellen (so des Geysirs) bildet. Pol i rsc h icfer, eine erdige, aussert fein anzufUhlende, abfiirbende, dilnuseliieferi^e, bliilterige kieselniasse von gelblicher Farbe, welche aus mikro- skupisch kleinen Kieselpanzern von Diatomeen zusammengesetzt ist (Bilin in Bbhmen). K i o s c I g u h r (Bergmehl) weisse , lockere , mehlartigc Kieselanhaufungen, \Di-s\allrnd ,uis Kieselpanzern von Diatomeen gebildct; als Lager z. B. im Un- trrgrunde von Berlin , mancher Stellen der Ltlncburger Ilaide, bei Franzens- bad in Bbhmen. 10 '. . I .imilir. Iliorlior gehiiren die A^i;r<-i:;ilr \nn Ampliolrrolillien mid Geolilhrn (z. B. Hornblende j T;ilk, (llilnril. Serpenlin), ;ilso Gesteino, \\rlrhr ilnrr rhemisolien Zusammnisrl/ung iiiich Silicate \on Erden und Melallo\\den odor \n srli\\ar/.rn odcr gn'inc.n, kornigcn, slrahligen odor faserigon Bomblende-Individuen, dnrcli .dcrcii ^csNoluilicli p;ir;il- Iclc Anordnunij; moist cine diclischieferige Slruclur cnlstolit. Iliiiilii: ti-ctcn /u dom roincn Bornblendea^regale noch cl\v;is Ouarz, Glimmer und Oliuokliis als Gomonjilhoilo liinxu, \\iihrond als xufiilligo Ikvstandlhoilo vor/iiiiswoiso Soli\\o- folkios, Granat und Pislazil an/ufUhron sind. Der kornigc Ilornl)londcfols isl nicht so go\volmlioh \vic seine sohioforigo Varietal der 11 orri ble ndosoli i o- for, wolohor doutlich gosoliiolitot isl und in regolmassiger Woolisellagorung /\\isohen den a/oiselien Gneisscn und Glimmorschiofern von Skandinavion, dos nordliehon Hbl)inor\valdos, dor Sudeten, Siobonburgens, dor Tauernkello Tyrols und zahlroiohor andoror Looalitaton auftrill. Kino l)osondero Variotiil des Hornblondeschiofers isl der Slrnhls tein- odor A klinol ithschicfcr, ein dickschieferiges Aggrcgat von gras- bis laucli- grllnem Slrahlslein in dilnnslengeligen odor faserigcn Individuen. Er isl in den Alpen Savoyens. bei Klausen in Tyrol, im Zipser Comilal (Ungarn , in Scholtland, Massachuselts u. a. L. bekannt. 13. Chloritschiefer. Der Chlorilschiefor isl cin schuppig-schieferiges, lauchgrilnes, weichcs, mil- des Aggrogal von Chlorilschuppen , welchen gowohnlioh eUvas Quarz , ha u fig auch elvvas Feldspalh boigomongl isl. Er isl reieh an zufalligen GemenglheiieD, von diosen sind anzufUhrcn : Magneleisensloin in ausgozeiohnclen Oolaodorn (Zillcrlhal, Eisenrcgion am Lake Superior), Talkspalh in sckarfen Rhomboodorn (St. Gollhard, Zillorlhal), Granat in Rhombendodekaedern (Greiner) , Turmalin, (Mabacher Alp, Ural), Gold (sttdl. allanl. Slaalen von Nordamorika . Der Chloritschiefer ist in don moislen Fallen seines Vorkonnnens ausui 1 - /ciclinot obenfliichig geschichtel und trill in Gesellschafl und in Wedisellagerung mil Gneiss, Glimmorschiofer, Talk- und Thonsohiefor auf. So am Ml. Rosa, Grossglockner, im schlosischen und mahrischcn Gebirge, boi Kalharinonburg (Ural), im Alloghany Sysleme. U. Talkschiefer. Der Talkschiefer ist ein schieferiges Aggregal von Talkschuppen , \\t-lolio ein sehr \\oiohos, fcltig an/.ufilhlondos (Jesloin von \\oissor bis griiiilioh \\cisscr Fiirbnni: bildon. Als unlorgeordnoto , oft gan/- fohlondo Gomongtlioilo dicscr Talkmassc Irelon Kornolion von Quarz, sf'llcMi von 1'oldspath, als /.ufiilligo (ic mongllioile xor/ugsNveiso Magnctoisonslcin, SoliNM-folkios, Granal, Magiu-sit, Stauro- lith, siimmllich /. H. im Val Canaria und Zillerthalo. forner Gold (in den siid- lidion allanlisChen Staalon von Nordamerika) auf. Dor Talksoliiefer isl doutlioh gosohiolitcl und naincntlioh mil Chloril- und (ilimmorsohicfor vcruosdlsohaflol , so bei Ilof im Fichlelgebirge, am Allv.itcr II. I'elro^rapliiM'lir (irnlo^ie. 1 I in Schlesien, in den Karnlhener Alpen , am Ml. Blanc, am Ml. Hosa, im I'ral n. s. \v. Als cine zvsischen (Ihloril- urul Talksehiefer slehende Varietal isl y.u t'rwiihncn tier To |>f stein; cs ist dies ein vervxorren Blzig-SCbupplgea (Ie\\el>e \nn Chlorit- und Talkschuppen , \on deiien bald die einen, bald die anderen vor- \\allen kiinnen. Diese grtlolich-grau6 Gesleinmassc ist sehr mild, la'ssl sich bei grosser Xahiiikeil mil dcm Mosser sclmeidcn und \\iderstehl dein hefliiisten Feiier. Der Topl'siein lindet sich mil Chloril- und Talkschiefer vergesellschaflel, /. B. liei Cliia\enna in den Alpon, hci Trondhjcm in Norwegen, bci Boston in Massachusetts. l .">. Serpent in. Der Serpent in ist ein dichles oder foinkb'rnigcs, mildes, im Brut-he rnalt- sehimmcrndes Geslein von dilster grunen, seltener braunen Farben, liiiulig mil dunkelen , llammii;en oder ijeaderten Zeichnuni^en. Er beslelit lediglicb aus de-m .Minerale S<'r|enlin , unischliesst jcdoeli /ahlreiche zufiilligo Gemcngtlieilc, so vor/.iii;s\\('ise : l'\rop (Waldheim im siichsischcn Granulilgebirgc und Zb'blil/), Maizneleisenstein Zillerlhnl), Chromciscnslein (Slcyermark, Maryland), Arsenikal- kies Heiehonslein in Schlesien), Chrysolil in senkrcchtfaserigcn, seidengljinzen- deii Schniiren den Serpentin durchschNvarmend (Rcichcnstein, Waldheim). Der Serpcnlin crsclioint zwar moist als ein rnassiges Gestein, trill aber aucli in Geslall reirelmiissigcr Schichlonfolgen von dllnnen, ebenflachigen Flatten oder starkeren Biinken (Waldheim), nur selten hingegen schieferig auf (Hoboken bei Ne\\' York). Kr besilzl zweicrlei Lagerungsformen , man kennt einerseils Serpentinlager z \vischen Talk-, Chloril- und Glimmerschiefer oder Gneissen (im I'ral. in den Alleghanies, am Greiner in Tyrol, im siichsischen Granulitgebirge), .mdererseiis SerpenUngSnge und -Stockc, welchc das benachbarte Geslein durch- set/en bei 1'redazzo in Tyrol, bei Balloch in Schollland). Erzgesteiiie. llierher liehiiren die einfachen kryslallinischcn Geslcine, deren Mineral- elemenle sich (lurch ihrcn hohcn Melallgehalt auszeichnen. 1 6. Spatheiseiistein. Der Spatheisi'iislein isl ein liclblich-graues bis gelblich-braunes, grob- bis leinkorniges Aggregat von rhomboedrischen Individucn dcs Minerales Eisenspath, und beslelit somit hauptsiichlich aus kohlensaurem Eisenoxydul mil grosserer oder izerin^erer Beimischung von Mangan-, Magnesia- und Kalkcarbonaten. In IVischem X.uslande besilzen die Spaltungsilachen der Mincralindividucn irisiren- den oder perimQUerartigen Glasglanz, welcher jedoch unler dem Einflusse der Atinosphiirilien versrlnvindet. Das Geslein vsird anfiinglich an der Oberfliiclu 1 , n.ich und nach bis zu grosser Tiefc in lirauneisenslcin umgewandelt. Als zu- lalliiie (Jemeniilheile Irelen zaldreiehe Kinspreni:linge von Schwefclkies, Kupfer- kies und ICisenglanz auf. Der Spalheisenslein bildet masxJLie Minlagerungen und Slbcke von oft sehr ansehnlicher AusdehoUDg /\\ isehen geschiehielen (Jesleinen, Irilt aber auch in Form NOII (iangen auf. Als die bedeutendslen Spalheisenslein vorkommen sind 12 II Petrographische x.u erv\almcn: der S.'iO M. ilbcr die Thalsohle aufragende Krzberg bei Eiscncr/, in Sleiermark, dcr Stahlberg l>ci Museii in \Yeslphalen, dcr Slahlheri: bei Sclimalkaldcn in Thiiringen. 17. Spliiirosiderit oder Thoneisenstein. Dcr Sphiirosideril ist cine feinkiirnige his dichte Spalliciscnslcinmassc. \\cldic innig mil inchr oder \\eniger Thon gemengt ist. Dcr Sphiirosidcrit slclil soniil /urn Spalliciscnstcin in dotiisolbcn YcHiallnisse, v\ie die Mergel zmn Kalkstcin. Seine Farbe isl gran, gelblich oder liriiimlich. Dieses Eisenerx trill enl\\eder in zusainnienhiin^enden l.aiiei'n (Flotxcn), dder in isolirlon linsenfonni^en Xieren mid Knollen y.\visclien den Sehiel'er- Ihonen des SteinkobleDgefoirges und dor Braunkohlenforrnation aul' und liefert ein sehr geschSUtes Material /ur (Je\vinnung des Eiscns ; so in den Sleinkolden- irc'hieten von Saarhrilcken, Zwickau, Siid Wales und Pennsylvania, ferner in dor Braunkphlen formation am Nordabfalle des Siebengehirges u. s. w. Kohlcneisenstein oder H lack band ist cin inniges Gemenge von Sphiirosideiit mil 1 -2 bis 35 Procenl Kohle, welches dickschieferige Slruclur nnd scliwai-x.e Farbc besilzt, namenllich in den schottischen und westphiilischen MochuiiHM- Steinkohlengebielen flolzarlig auflritt, und dort als ein ausgezeich- netes lusenerz abgebaut wird. 1 8. Brauneisenstein. Dor Brauneisenstein ist ein faseriges , feinkbrniges , crdiges oder dichtes Kisenerz von ockergelber bis schwarzlich-brauner Farbe mil gelblich-braunem Striche. Kr ist svesenllicli Eisenoxydhydrat , entliiilt al)er gewohnlich elwas Manganoxyd und Kieselsaure und ist hiiulig durch Thon verunreinigl. Dcr Bi'auncisenslein tritt in den moisten Fallen vergesellschaftel mil oder in glcicher \Veise \\ie Spalheisenslein, Sphiirosideril und Schwefelkies auf, als deren Unnvandlungsprodukl or zu belrachlen ist. (Iberg , Elbingcrodo und Kiibelnnd ini Harze, Siegen im Rheinlande u. s. w.). R a sen ci sen stein (Sumpferz) ist eine durch Beimengungen von Sand, chemisch gebundene Kieselsaure, Phosphorsiiure , organische Sul>stanzen und andere Sloffe verunreinigle derbe oder schwammige Varietiit des Brauneisen- erzes. Dieselbe findet sich in Xiederungen (z. B. der norddeutschen unterhalb des Moor-, Sumpf- und Wiesenbodens in ausgedehnten aber vvenig machtigen Ablagerungen. Bohnerz ist eine groboolilhische Abart des Brauneisensleines und besteht aus erbsen- bis nussgrossen, ausgezeichnet conccntrisch-schaligen Kugeln von thon- und kiesclhaltigem Brauneisenstein , welche mcist durch eisenschUssigen Thon oder Quarzsand verbunden sind. Sie bilden Mulden- und Klut'tausfUl- limgen sehr jungen (Icrtiiiren) Alters innerhalb iillerer (jurassischer) Gesteins- gcbiete, so bei Kandern in Breisgau, bci Frohnslellen in Wilrlemberg, bei Egci-kinden in Sololhurn. 19. Rotheisenstcin. Dcr Bolheiscnstcin ist cin faseriges, derbes oder crdiges ockcrigcs I^isen- (>!/ von blnlrother bis bi-aunrother oder slahlgrauer Farbe mil kirschrothem Slriclic. \\\- bcstcht im rcinslcn Zuslande aus Kisenoxyd, isl aber abgeschen II Petrographische (irnio^ie \',\ von Spurcn von Manuano\\d haulig stark (lurch Tlion and Kiosclsiiure, untl x\\;ir in so schwaokenden Yorhaltnissen \ei muviniLit. d;iss voin Holheisenslein mil Spurcn son Kiosolsiiurc his liiuah /inn eiscnschiissigen Quarzit und .laspis cine- ununtorbroclicnc Uebergangsreibe existirt. Dcr Koihcisenstcin besil/.l xnm Thcil aiisgozcicbnut scharfe Schichlung. Seine grbsseren Yorkommen hilden gleichformiiie Einlagorungon zwisehcn Talk- und Chtoritsohiefern, Ouarziten und Jaspis dor azoischon Fonnalionen. Als soldic sind hervor/uhebcn die NOD Hio Marino auf Elba, der Pilot Knob in Missouri, namcnUich alter die Eisonorzlaiiersliillen siidlieh vom Lake Superior in Nord- amerika , \\flchc melirere llundcrt Fuss Miiehligkeit und deren Ausuehendes cine (u'sammtliinge von mchr als 10 deulschen Meilcn bositzt. Mine eigenlhdmlicbe Varietal des Rolheisensteins ist dor E isonooli th. Dersclbe bcslchl aus liirsekorngrossen, dunkelrolhcn odor brnunen Kornorn \ (ie\\e|e von in Zcrsetzung begrifTencn rilan/.cnlheilen , deren l-'nrm urn so deullieher crliallcn isl, jo vveniger stark sic durch Zusammen- pi-essung und Xersci/ung gelillen haben. Mil beiden slehl auch die Farbe des Torfes in Zusammenliant:, \\elchc /wischcn lichlbraun und pcchsch\\ar/ schwankl. .Ic nach den IMlan/.cnarleu , aus denen der Torf vorzugsweise beslehl, pllcgt man Mooslof. \Viescnlorf, llaidelorf u. s. w. , jo nach dor KescliaH'cnlicil der Masse Pechlorf, Papierdorf, Torfci'dc u. s. w. zu unterscheiden. 1 1 II. lVln>i:r.i|lii-|ir (irn|i,_ Dei Tort bildel l.a^er von \\fdiselndcr, oft bclriichllielier Marhtkkeit und i nlstehl uherall d;i. wo sicli ;im Boden slagnirender (Je\\asser der Niederunuen und Uocbplaleans Sunmf- und Wasserpflanzcn ansammeln, so in .Mecklenburg, Ostfriesland , auf doni Brocken, dem Bruchberge im Harze , bei Diirlieim iin Srli\\ ;ir/. \\aldc u. \. a. 0. 2;'. Itraiinkohle (Lignit). Die Brnunkohle ist cine dichtc, crdige, hol/ige oder faserige Kohlenmassi- mil braunem Slriche mil .")."> liis T."> 1'rocent Kohlcnsloll und bedeutendcm Bilu- iiM-iiLichaUe. Sic /.cigt hiiufii: die woblerfaaiiene vcgetabilische Slruc-iui-, Itcsiixt muscheliiien, erdigen odrr holzartigcn Bruch und hrnuiie l)is pcclischuar/c l ; arhc, vcrlnvnnt leiclit mil russender I ; lainnif und unler Knlsvicklung eines unaiiLic- in'lnvicn, eigeolhUmlich hrcnxlichcn (Icruches und giebl mil Kalilauizc cine dun- kelhraune Fliissigkeil. Nach ihrcn verschiedenen Slructurverb'altnissen lial man cin/.clnc Aiiarlon der Brnunkohle als Peehkohle , holzige Braunkohle, Fapier- kohle, Moorkohle, Nadelkphle, iM-dkohle (Uinbrn) u. s. w. bezoichnet. Als accessorischer Genienglheil ninncher Braunkohlen, so derer von Artern, kommt Honigslein nnd Retinil vor. Die Braunkohle bildel Flolze, d. h. zusammenhiini-cnde ausLicdchnle Laj^cr innerhalb der nach ihrern Vorkornmen benannlen lertiaren Braunkohlenfonnation. Manche dicsor Fldtze crreichcn Uber 20 M. Machligkeil (so bei Coin ^530 M. ; bei Ziltau liber 33 M.) 23. Steinkohle (Schwarzkohle). Die Sleinkohlc ist eine dichle, im Bruche meist muschclige, feU^l.in/.cndc, saininet- bis pechschwarxe Kohlcnmasse mil 75 bis 90 Procenl KohlenslolF und lieringerein Bilumengehalle als Braunkohle. Sie giebl einen braun- oder grau- sc-h\\arzen Slrich, vcrbrennt mil heller Flamine unler Knlwickelung von starkein Ilauche und aromalisch- biluminbsen Geruchc. Einige Varietaten weiehen in dei Ilitze auf und schmelzcn (Backkohle), andere sintern nur zusamrnen (Sin- lerkohle) , noch andere zerbrbckcln in der Hilze und hinlerlassen zum Theil einen erdigen, lockeren Biicksland (Sandkohle). Kalilauge wird von Steinkohle nur wenig oder gar nichl braun gefarbl. In pelrographischer Ilinsichl sind folgende Varietiiten x,u unterscheiden . G Ian zkolHe mil muscheligem, slarkglanzendern Bruche, Grobkohle mil un- ebenem, grobkornigem Bruche, Schiefe rkoh le mil Schieferstructur, Kiinnel- kohle mil (lachnmscheligem, vsaclisdan/.endem Bruche, Ruskohle, lockere Masse mil erdigcm Bruche, Faserkohle mil Faserslructur. In lechnischer Ilinsicht pllegl man felle, kohlensloflarmen 1 . an Bitumen reidie und mage re, kohlenslofl'reichere und bilumenanne Kohlen zu unler- scheiden. Als ha'ufigcrc zulallige Gemenulheile der Steinkohle sind Schut'lelkies, Blei- glan/ nnd Kalkspalh an/ufuhren. \Vie die Braunkohlen trelen aneli die Slein- kohlen in FliHzeii auf, die sich Uber Ilunderle von Ouadralmeilen ausdelinen in Nordamerika und I .") , 20 und mehr Meter Machliukeil erreiehen konnen. So i\l d;:< I'lanilzer Fliil/ im X\\ ickaner Bassin 7 bis I'i, das Russkohlen- lldtz ehendorl 1 0. das \a\eri-Flol/ in Oherschlesien I :{ M. inachtig. Die Stein- II. Petrographische knhlt'ii \\edisellagern mil SHiiefei lliouni uii.l Sandsleinen und hildeii nn Yereiu mil diesen die produktive Steinkofaieoformalioa. .ledoeh ist das Yorkommen der Sleinknhle niehl a ill' diesen Sehichleneomplev bescliriinkt , \ielinehr sind so\\nhl in iilu-ivn . \\ie in jilngeren Kormalionen (Devon, Wealden) ein/elne BteiokohlenflOUe bekannl. 24. Anihracit. Her Anihracit ist eine eisen- his sammelsehwarze, stark glas- his halb- melallisdi gla'nzende. spriide Kohlenmasse mil fiber '.)() 1'roccnl Kohli-iistolV. Ini vcrhivniil tr hci staikrin l.iifl/.iiiir , tlioils mil scli\\aclicr . llicils ohnc olint- (irrui-h und ohne Haurh und ohno zu schmelzen. Kr i^ichl cinrn srlmaiv.t'ii Slrich und ist das hiirleslo dcr KohliMiiirstt'inc, in-lit jcdoch liiiuli^ durch Al)iialinu> scinos (Jehaltes an KohlonstolV und Aufnahnit' von Bi- tumen in Stcinkohle Uber. Dei- Anlliracil trill zuin Theil in selbsliindigen , ausgodohnlcn Flotzen auf (/.. H. im ostlirlion Pennsylvania), oder er hildet emcinsain mil Sleinkohlc und Braunkohle l-'liil/e , aus denen er load durch Umwandlung liervorgegangc'n isl i/.. B. in Siid Wales, am Meissncij, endlieh komml er in Neslern von heschriink- leien Dimensionen vor (z. B. bei Gera im Voigllande). In folgender Tahelle sind die hauplsiichlichslcn Unlerscheidungsmerkmale der heschiiehenen Kohlengesleine Ubersiehllich zusammengestellt. KlllllclH.-! stf ill 5~ !- Gewjcht rmte Kali- ge wird v< a f Erscheinungen beim Verbronnon 3 I "C |3 M a en m llr.iiiukiilili- . . . 5575 0,5-1,5 braun ticf- braun leicht nicht schmel- zend rus- sende Flam mo stark ran- chend bronz- lirl, stin- nicht z. Th. aroma- StHnkohle . . . 75-90 2 1,2-1,5 braun- schwarz oder hell- gelblich z. Th. leicht schmel- /.ond, z. Th. hollo Flam mo stark rau- cht'ii.l Usoh bitumi- nos brann sinternd ricchend theils Antlirarit .... uber lchc einen sehr unangenehmen . scharfen, ammoniakalischen (ierueh besit/en, vorwiegend aus phosphorsaurem Kalke, Ammoniak. Harnsiiure, O\als;iure und I'lminsaure bestehen und das Product der Anhaufung von K\- crementcn in grosser Menge heisammcn lebender Seeviigel, so\\ ie verfaulender Horpeniberresle \ on Hobben. Mbven und dergl. sind Die urossailigslen (Juano- II. Petro^iMpliiM'lic (icolo^if. 47 ablaiierunpen helinden sirh aul den Inseln liings der Kiisle I'eius, \.ni denen die Chiiu'ha-lnseln die beriihmteslen sind. 2. Ordnung. Gemengte krystalliniache Gesteine. a massive iTypus Cranil , l>) ucscliichlctc ,T> pus (iliinmcrsrliicfVr) . I. Ahtlioilnn.u. Massige Gesteine. Die masMiien krxstallinischen Gesleine sind fasl durchvseg crupliven Ur- spnmgs, d. h. in glutlillUssiizem Zustandc aus dein Erdinneren emporgedrungeo. Die \\iehtigsten Heslandlheile der hei Weilem vorvvaltenden Mehr/ahl derselben uehiiren der Familie der Feldspatht:esleine an. Am iialilrlichslen scheint es deshalb, Classitieation und Gruppirung der hierher zu rechnenden Gesleine aul' die Niilur der in ihnen vorkommenden Feldspalhe /.u hegriinden. Lel/tcre sind enlNveder inonokliiiisch (Orlhoklase), oder triklinisch (Plagioklase), dicscn p'liiiivn Oligoklas, Labrador und Anorthit, jenen Orlhoklas und Sanidin an. Erslere. unlersclieiden sich von den lelzleren durch ihre Zwillingsstreifung, die sieh iiiitcr dt-m Mikroskope in ge\vohnliehein Liehte als parallele Liingslinien, in po- larisirtem Liehte durch verschiedenfarbige lamellare Streifung zu erkennen giebt. Die Scharfe und Conslanx dieses Unlerscheidungsmerkmales macht dasselbe /u einein ausgezeichneten Kriterium filr die Gruppirung der Feldspalhgesteine. Diese zerfallen demnach in r thoklas-Ges te ine und Plagioklas-Gestei n e mil Oligoklas, Labrador und Anorthit als Feldspalh-Gemengtheil. 1st eine sichere I'nterscheidung der letzteren mbglich, so wird man von einem Oligoklas-, La- brador- odcr Anorthil-Gestein sprechen kbnnen , in vielen Fallen jedoch und besoiulers bei gewissen feinkornigen oder aphanilischen Gesleinen (Melaphyr und Basalt ist dies unthunlich, so dass die F.eslstellung der plagioklaslischen Natur des Feldspalhes gentlgen muss. Es ist nichl ausgeschlossen , dass in manehen (iesteinsarlen neben Orlhoklas aueh Oligoklas, also ein Plagioklas auf- tritt, dageiren scheint Orlhoklas nie mil Labrador oder Anorlhit zusammeii vor- zukommen. \\ eitere Anhallspunkle fiir eine Gruppirung der gemengten kryslallinischen (iesteine, namenllich der Orlhoklas-Gesleine sind 1) die Anwesenheil oder das I'ehlen des Unar/es in ihrer Gesleinsmasse , so dass man sie in quarzhaltige und (juar/.IVeie sondern kann ; 2) das elwaige Auflrelen driller Gesleinselemeiite ,\vie Hornblende. Augit, Glimmer, Nephelin oder Leucil, von denen die beiden lelzlgenannten den Feldspath vollsliindig erselzen kb'nnen) ; 3) Verschiedenheiten in der Slructur, denen zu Folge sich innerhalb der Gesleinsgruppen eine Glie- dennii: in kornige, porphyrische oder glasige Gesleinsreihen bemerkbar maeht ; I das grbssere oder geringere geologische Alter der Gesteine, \\oiiaeh man sie als altere \oiterliiire und jUngere (lertiilre und posllerliiire) Irennt. Auf die angedeuleten Gesteinscharaclere isl umstehende lal)ellarische I'ebtM'sichl und Gruppirung der nussi^en uenn-ngien ki - \stallinischen (Feldspalh-) (iesleine. - - eine dankenswerthe liaiidseliriflliche Millheilung des Herrn F. Zir- kel - - gegrilndet. In den verlicalen Reihen dieser Tabelle zeigl sich erslens, dass ein und dasselbe Gesleinsmaterial unler verschiedenarliizen \ < i lui 48 II. PetrographUche jttnger (icstciiu 1 ;i 1 1 < IT (i S 1 C i II !> \II.T M"li;imnii.' kryptokry- sliillin. uihl |lll|-|)ll\ I'jsrll .i|ili.niiii-. 1, 111. li.ilhul;iML: por pl , yrortig k d r n i ii Slruc- tur a ^ O TT^ 2. -!- - SB" 5 Sir Jo" ^! j; < H. "5 S a S o C O p- ~ 3 5. -5! 3" *"* c i o _n cn 5 2 |g. s N (^ Sf w ~ T P- js pa. 3 B.f H I 3- 2; "S. 5S ? ^ c "3 - fD 03 "^ 5" o 2 3 Ig-l rt >* * ^ S 5. E^ S 1 3 oc |5 * T " ' <* " "i CO " - 2 2. p* O 3 O S A " " 5* S. en O 3_ "S ^' - 1'5 I ^3 3 r- e . s > H n ^ = 5: E5'^S-.5 -s-fB d ^ = 2 2.E.P c N s B- nr* ^* * * t~ o 2 > "2. 3 2. E 5^ E ? S C3 _ _ __^ o tr _". o H- = g - 3 '. V M CD O x -- 3 -? . *T *H '-^ a. ^ -s 2 a o' 2^0 ?r 2. a. g_ -s " o' = <~ ~ ~ O- - 3 If c s- S3 C n 't H o -5. "3" y S" 1 ^.' S3 "3 3 =- r- > o _o_ sr as H o =; -^ ! f* o g 2 3 3" '<_ * - > r- T3 3 O is a O . ** ^- 1 5 =.- r| | g S" 50 ^ O ^- E ^ !r M 2. E S ~ ^ ~ . gj 'i .=" 9? O w 93 ~ i 3- "- cr ^ c/i "* "o" V ao H CO S3 S i ?S . ' S3 O * cr ~ J* ~ B o T: ft K "S 5 ~ *^ ft ^ O ^j = ^ 3~ - -- 3 1 T3 O ~ o O 11 \\ = = If -r -5 3 S 1 1 V ^ H *H "it /f - 53 ft CL O ^3 Z ~^ - ~- V. ^_ '/. ~ ^r 3~ a n 2 a ~ ~ . ^77 B ~ 3 ^3 -: 3 1 1 i w n r\or. Altero a) n ;i i xli a 1 1 i ii' rt h o k I a SUM> s It- i ii t>, \\esentlicli (iemeiiize von Orthoklas (mil Olii;oklas), Onar/. nnd (Ilinnner; korniiz: (Iranil. onmlmiirt kiirniii-porpli) risch : (Iranilpoi'phyr, porphyrisch : l ; el- sil|tui |i|i\i\ diehi : Felsilfels, iilasiirlifz : I'oohslein. tx. (iranit. Dor (Irani! isl ein iirob- bis feinkiirni^es Aii^roiiJtt \on Orlhoklas (und Oli- ::nklas und Onar/.. in \\clcliein (Iliininorbliitlchon oingoslroul lieiion. Dor feld- s|ialliii:e (leinenjillioil wallet in dor Hoiiol \or don iibriuen vor und ist haupl- siiohlioli Or I link las , bald in oinfafln'n , bald in XwillinuskrNslallen , \\elolie juif don IVisclien S|iallmiL:sll;iclien oino;i slarken I'orliiinttorizlan/ bosil/en nnd ineisl riidilicli \\oiss, lloisoh- odor /iojjjolrolh , sellonor !j;rUnlich odor i-i-an t;e- I'iirbt sind. Neben doin Orlhoklas Iritl solir ^o\\ohnlicli oin ^riinlieh odor i^raii- lich Lielarbler Iriklinor Ol i i^ok I ;> s auf und niaolil sich (lurch die /williniisslrei- fuuir auf soinen Spaltnimsdiiolien und durch soinon follartiuou (Ilan/ konnllioh. Der Onar/. ei'sclieinl in don ineislon Fallen in unregelmassi^en, slai'k loll- odor ulasiiliiii/.endeu Kornern von lichltirauer Farbe. Sein museheliger Bruch und seine Iliirlo untorsclieidon ihn loiohl voin Foldspalho. Nach Arl nnd Woise seinei 1 KinhiiMini: in die ilbriizon Uoslandllieile des (Iraniles tiiobt or sich als das am spiiteslen \ on alien Liranilisehen (Iesleinselhou (z. B. (ii'aphituranil . Aus /ahlroiohon UansclianaUsen oriziebl sieli als (\pischos .Millel dor eho- misehou Zasaminensetzung dor (Iranile: Kieselsiinre 72, Thonerde 1(1, Kison- (\\dulo\\d 1,'i. kalkenlo 1,5 Mai-nesia u..'i. Kali (').">. Nalron 2,5. Sehr Liross isl die Xahl der als zul'iilliiio (lomoniilheile des (Iranitos aul'- Irelenden Minoralien. unler \\elchen lierxor/nlieben sind: (IrauiL, I'inil. I'isla- /it, Turmalin. Mer\ll. Apatit. Andalusil, Flussspalh. iMa^noleisener/, /.inner/. Sebwefelkies. Credner, Elemente d. Cieologie. 4 50 II. Petrographische Geologie. Die Korngrtfsse des Granites sehwankt ausscronlentlich und sinkt von Faust-, j;i Kopf'grosse his /n SenfkorogrdSSe herab. Die inillelko'rmgen Yarietiilen sind die geNNiihnlirhsten. In ilirer gleiclimiissiii -korniuen .M.i.ssc trelen liiiufig ein- zelne griissere Feldspathknstalle und x.\s;ir in der Regel nach dem (larlshader (iesrt/.e \er\varhsene /willinge hervor, \vodurcli der (iranil einen porphjrarti- gen Habitus erhalt, so bei Carlsbad, hei \Vunsiedel im Pichtelgehirge, iin Thii- ringer Wald, in den Pyrenaen. Der Granit ist ein massiges Gestein, welches verha'ltnissmassig nur sellen in plattenlormige Biinke abgesondert crscheint (so in der Lausilz, bei StreliU-n in Schlesien, l)ei Zehren in Sachsen). Das Massive und Uniicschirhletr ist sj vollkonunen mil dein BegrifTe des Granites versvachsen, dass wir denselht-n. sohald sich eine Parallelslructur und mil ihr eine Andeulung von Schichtung /'iiit. nicht mehr Granit, sondern Gneiss-Gran it nennen. Der Granit tritt unter doppelten , durchaus verschiedenen , aber bisher nicht immer getrennt gehaltenen Lagerungsformen auf. Einerseits bildet t-i ein \viehtiges Glied in der Sehichtengruppe der laurentischen Gneissformation, \vo er durch allmahliche Entwickelung deutlicher Parallelstructur in Gneisse tiber- geht und mil Kalksteinen, Quarziten und anderen geschichteten Gesteinen \\cchsellagert (Bayerisches Waldgebirge, Gentralalpen , Pyn-niien, Skandi- uavien, Canada, atlantische Staaten). Ganz anderer Art als bei diesen sedi- mentiiren Graniten sind die Lagerungsverha'ltnisse des Granites, \vo er in glulhfldssigem Zustande aus dem Erdinneren hervorgepresst worden ist, crstarrte und jetzt die anderen Gesteine gang- oder stockartig durchsetxt, kurz alle Erscheinungen eines eruptiven Gesteines zeigt (Rehberger Graben bei Andreasberg, Granulitgebiet in Sachsen, Bayerisches \Valdebirge und vit-le andere Districte). Nicht nur die Lagerungsforni und die Ursprunizswoise, auch das geologische Alter der beiden Granite ist verschieden ; wahrend niiinlicli die st'diinentaren Granite der altesten Gesteinsformation angelioren, fallt die Erup- tion der Ubrigen Granite in spatere (das silurische, devonische, ja in noch \\fil jilngere) Zeitalter. Die Form der Granitberge ist in der Regel eine gevvblbte, einein Kuiiel- abschnitte gleichende (so die des Brockens). Ihre Oberfliiche ist gewohnlich von zum Theil colossalen, wollsackiihnlichen Granitblbeken besiiet (Felsenmeere), dert-n Entstehung dadurch erkliirlich ist, dass die Verwilterung des Granites den das Geslein durchsetzenden KlUften nachgeht, die niichstlieuenden Partien in lockeren Grus umwandelt und die centralen Massen in Form abgerundeler Blik-ke zurilcklasst. Unter den zahlreichen, durch Modification ihrer Zusammensetzung und ihrer Structur bedingten Granit-Varieta'ten sind folgende hervor/uhe.ben: a. G rani tit, besteht aus vorwaltendem rothem Orthoklas, viel Oligoklas. wenig Quara und wenig schwa rzlich-grllnem Magnesiaglimmer 'ohne weissen Kaliglimrner); Brocken, Riesengebirge, Brotterode uud Ilmenau in Thttringen. Brixeu in Tyrol, Baveno. b. Prologin-Granit (Alpengranit), besteht aus gliinzendem Orthoklas, mattem Oligoklas. Uuar/, dunkelgillneni (iliminer in sechsseitigen 'J'iifek-lien und II. Petragraphiache (ieologie. 51 lielliirdneni bis smaragdgriineiB Talk. \\clclicr oft den Oliizoklas inipriiijiiirl Nvesllidie .\l|)fii . c. S N fin I ii\-i\ n it , cin ijraiHlisdics Asj^ivual NOII Ortlioklas , Olisjoklas. Ouar/ mid \\rniii (ilimmer. /u \\rlrlirn Hornblende Irill (dentralparlien d IM- S' oi:esen, Pilsencr Kreis in Holimen, Krixen inTNrol, Kcidicnslein in Sdilesien . Dieses /.inn Tlicil porpliNrisdi aiisuchildele (icstein durdiscl/.l auf der Insel SkNe dt'll F.iiis uinl h.il (lessen Kalke in Miirmnr uiiiiicxNaiiddl . d. Pc^in.-i til, cin sclir urosskoniiiics, niclil srllrn druscnrciclics A \'.. (.ranitporpliyr. Der Granitfioiphyr bcsidil aus finer fcinkuruii^on (irundmassc, \\clclic por- pli\nsclic Ausscliciduniicii vou l ; clds|)alli , Ouar/ und (ilimiiuM- unil'assl. Die dcullicli knrniiic (irundniasst' dcs (Jranil|)orph\ res ist ein A^reiral \on Fcld- spalli, Qua rx, und (iliinnicr odcr (lliloril, dessen feine ScliiippeluMi dcr sonsl briiunlirlien cider urauliclien Gruiidniassc cine ^riinliclio Fa'rbuni' verlcilicn. In dcrsclbcn lichen /alilrciclic , incisl iibcr zolli-rosse, ileisch- odcr /ic^clrollic, stark iiliin/.cndc Orllioklas/.\\ illiiii;c. klcincrc und s|)iirlichcrc. izclltlichc odcr ijnin- liclu', matte Oli^nklaskrxslallc. crbscn^rossc ijjrauc Quar/korncr, Schup|)cn NOII braunoin (iliinnicr, und Flocken oder ruadliobe Kiirncr von dunkcl^rilncin (lliloril. Stclll sich ncbcn dicscn (icstcinsclcinciilcn nodi scliN\ar/c , kur/ siiulcnloriuiiit 1 II or nl)l c nde ein NNJC bci LicbcnsU^in in TbOrifigen), so ncnnt man das (ic- slcin SN en i tiira nitpoi'|)liN r. Als /ailalli^cr (icincn^theil koininl /uwcilcn (iranal \or bci \\"ur/cii . Her (iranilporpliN r ist in Dcutschland nainciillicli iin Lcip/iucr krcisc bci Hrandis. hcuclia und an dcin Muldculcr y.NNisclicn Trcb- scn und NViir/cn cnlNvickcll. :5<). Fclsiiporpliyr (quar/filhivnd'r l'or|)li\r . D(M- Fclsilporplnr bcslchl aus cincr dichl crsdicincndciK fclsilisclicn (Irund- inassc. in NNclchcr KrNslallc NI>II Ouaiv. und Orllioklas. dancbcn aucli solclic NOII Oliuoklas. Sanidin odcr (iliinnicr porpliN riscli ausucscliicdcn lichen. Die (ii'undinasx 1 ist cin miners (icmciiiic NOII inikroskopisclien l ; cldspalli- und Ouary.kiirndicn in sdiNNankenden Yerlialtnisscn mil 77 I'roccnt Kicsclsiiure. NNO/U kleinc (iliinincrbliiltdicn trclcn ktinncn. Sie isl bald diclil. splillcriu, (him sclir hart, bald mall, rauli, locker, .sclbsl crdii:, und bcsil/l am liiiulij-'slen cin riitlilidi braune I'.irbe. ncbcn NNcldier Liriiiilidic. i;clblidic. i;rauc, ja braune Nuanoen vorkommcn . die oft aulVallcnd i MM \\ mil einander wechseln. Als 52 II. Petrographisehe Geologie. besnnderc Modiliealionen in dcr AusbildutigSWeise der Grundmasse 1st dcren kugelige, lagenfbrmige und drusige Struclur xu bclrachlcn. Die kugeligc Stnrctur machl sich dadurch geltcm!, duss hirsekorn- l)is erbseiiiirosse. conccn- trisch-sehalige odd- radial-l'aseriije, /inveilen iin Inneren hohle Kilgelchen in dcr diclilcn Grundmasse ausgeschieden sind. In gewissen Varietalen dcr Fclsit- porphvrc , den K ugelporphy ren , konnen die Kugeln Faust- bis Kopfariissc crrcichen: sie beslehen aus concenlrischen Schalen von abwechselndem .laspi* nutl (Miakrdon und umschliessen cincn Rauin, dor von Kalkspalh-, Flussspatli- und EisiMiglimmerkryslallen ausgekleidel isl (Spies! >cri:, Sclincckopf in ThiirinL'cn . Die I aiicnformige Structur dor Felsitporphyr^rundrnasse \\ird dadurch her- vergebracht, class Quarz und Feldspath von einander gesonderlc, mil einandci- abwechselude Lagen bilden (Wechselburg in Sachsen, Tabar/ in ThUrin^en. Weinhcini ini Odemvald). Bei drusiger Slructur zeigt die (irundmasse nian- eher Porphyre (Mllhlsteinporph yre) zahlreiche, unregelmUssig gestnllelc. liiiufiij; mil Quarzkrystallen ausgekleidele Ilohlungen, wodurch das Geslein ein /elligos, zerfressenos Aussehen erhalt (Umgel)ung des Inselsberges in Thiirin- uen, Ziegelhauscn im Odenwald). In dieser Grundmasse des Felsilporphyres liegen Orlhoklas, Oligoklas, Quar/ und Glimmer porphyrisch ausgeschieden. DerOrthoklas erscheinl in rolhlichen Kryslallen mil stark perlmutterglanzenden Spaltungsflachen. Bei den einfachen Kryslallen herrscht die Saulenform vor, die tafelformigen sind slets zu Zwillin- gen verwachsen. Beim Zerschlagen des Gesteines erscheinen dieselben in <|iia- dratischem, rechteckigem oder sechsseitigem Querschnilte. Dej' nur in kleineren Krystallindividuen auftrelende Oligoklas zeichnet sich in frischem Zuslande durch die Zwillingsslreifung seiner Spaltungsflachen aus, verwittert jedodi so leicht, dass dieses Kennzeichen rasch verschwindet ; er \vird danu malt und spiiter weich , selbsl kaolinarlig, wahrend sich der Orlhoklas noch voll- kommen unzerselzl erhallen hal. Auch Sanidin ist aus manchen Porph \IVM bekannt. Der Quarz erscheinl in hirsekorn- bis erbsengrossen, unregelmSssigea Kornern, oder in wohl ausgebildelen Dihexaedern (letzleres z. B. am Auers- berge bei Slolberg). Seine Farbe isl graulich weiss bis dunkel rauchgrau, sein muscheliger Bruch felt- bis glasglanzend Wahrend Ausscheiduiiiien von Onar/ in alien, von Feldspath in den moisten Felsitporphyren vorhanden sind, erscheinl Glimmer nur in seltenen Fallen. Er bildel dann hexagonale Tiifelchen von schwarzer oder tombackbrauncr, selten silberweisser oder messinj^clber Farbe. Als lypisches Millel der chemischen Zusammcnsety.ung der Felsitporpln re- nal sich ergeben : Kieselsaure 74, -- Thonerde 12 14, Eiscno\\dulo\\d 2 3, Kalk 1,5, Magnesia 0,5, Alkalien, unler denen Kali von\ ieiil. 7 9. Wahrend die Felsilporphyre arm an zufalligen Gemengtheilen sind, von denen hochslens Schwefelkies, Epidot, Granat, Flussspath und Chlorit anzufUli- ren sein dilrften , zeichnen sie sich durch ihren Reichlhum an accessorischen heslaiidinassen aus, welche als Mandeln, Nester und Schniire von Kalkspalh. (Juar/, Chalcedon, Achat, Amethyst, Flussspalh u. a. auftreten. In Thilringen (bei Elgerslmrg, Ilmenau und Friedriehsroda) bilden Mangancr/c in Form \(n II . Petrograpbische 53 Neslern, Adorn und SpalteoaitsfUliUDgen technisch \\iehlige Bestand- massen innerhalb des l ; e|silporpli\ros. Die llaupt/oit fclsitpoi pits risolior Kruptionon lallt in die IVriode dor Dyas souie der altoren Trias, und ihre llauptverbroitimg innorhalb Deutschland in oine /one. \\elelier die (legend an der Lenne und bei Brilon in Wostphalon, der Thilringor \Vald, der Siidrand des llar/os. dor Ilalle-F,oipziger Krois und oino An/.alil Loealilalen dos Kr/gohirgcs und Sohlosieiis angehb'ren. An der \Vostkiiste \on Sclioltland durchsctzt und dborlagorl syenitischer, also horn- biendeftibrender Folsitporphyr die Schichten der Liasformalion. 31. FelsitlVN. Dor Felsitfels isl ein hartos, ooinpaeles (lesloin von dichlein, homogoncm Auxelion. welehos wosonllioh aus einem innigen Gemengc von Feldspalh mil Kieselsiiure boslohl und mil der Grundniasse des cben beschriebenon Felsit- pirpli\ros ideiitiseli ist. Mil let/.tereiii .steht der Felsitfels auch in ongor ra'uin- liohor Be/.ieliiiiig. indein ausgodolinto Partien dos Felsitporphyrcs nach ihron Gronzen v.u durch Verdichtung ihros Gel'Uges in Felsitfels Ubergehen (so in den Es Iritt jedoch dieses Gestein auch in selbstandigen Ga'ngen auf (so I- :\-2. Felsitpechstein. Dor Felsitpechstein ist ein halb glasiges, leicht zersprengbares, an don Kanten durehselieinendes Geslein von pechahnlichem Aussehen, bosil/l Fettglanz und inusoholigon bis unebenen Bruch und erreicht kaum die llarte des Ortho- klasos. Seine vorliorrschenden Farben sind dunkclgrUn, braunroth und schwarz, zuweilen mil gestreifter odor vvolkigcr Zeichnung. Der Pechstein ist ein natiirliches, wasserhaltiges Glas, welches als eine Krstarrungsmodificalion der Felsitporphyrmasse zu deuten ist. Bei mikrosko- y j)isehei- rntersuehung zeigt es sich, dass die Felsitpechsteine nur zum Theil aus ainoi'phor, das Licht einfach bn'chondor Substanz, neben dieser aber aus felsi I i seller, also kr\ stallinischer, doppolt brecheuder Materie bestehen, wah- rond oigenlliche BeloniU^ gar nicht vorkommen. Die felsitische Masso bildet Stroifen, Adern, sich concentrisch uinhtlllende Schalen odor haul'onlonuige Ansanimlungen. In dieser thoils glasigon. tlioils felsitischen Grund- inasse sind Mikrokrvstallo von Sanidin, Plagio- klas. Ouaiv, und schwarzom Glimmer ausge- sehiodon. \\elclie \\iederuni KinschlUsse boider Alien dei- (irundmasse umfassen. Nur in ver- ein/elteii r'allen sind spiirlichc Fliissigkoilsein- seliliisse mil Ix-ueglieheii Blascheu beobachlot \vorden. In vielen -^lasarlig scheincnden Peoh- steinen sind, ausser mikroskopiscli kloinon Kry- Slallehon VOn QuarZ Und Feldspalh. ZahlloSC AUS- FiR . s. F.irnwodoiahnUchellornblendegebilda . i i i . i i ira Pechstein von Arran. scheidungsprodukte \on kreuz-, stern- und na- GesUlt yMikrolilhe) in dichtem Oeuirre eingestrcut. Die farblose Gruudniasse gewisser Varieliiten der Pechsteine von Arran ist stellen- .". I II. l'etn>.urM|iliisdic \vcisc angefulli Mm mikroskopischen, farntvedelahnlichen Hornblendegebilden Fig. Si. Die GcsleinMiias.M' der I'edisleine iiiinint nichl sellcn sparolilhi^-he Slnirhii- .in mill enlhall il.inii fclsilische Kugeln \on Linien- inul Fnssgrcivse, \\cldie oil diclil ;iii einandcr gedr;ingl sind inul cine durrh rasche Krslarrung dcs (irsleins bedinglc Millelslufe in dcr Knl\\ icklung des knsiallinisdien Zu- slandes reprascntircn Spechlshauscn hci Tharand . 1st die Individnalisirung ein/.clner Gemengtheile dcr Pechtsteinmasse in l''(il;-'c elwas langgamerer Abktlh- lung m&gfich geweh&Ja, so slclll sidi cine porph\ rischc Slrncliir cin. DCI-- jirlitic (icstcinc Pec h s I c i n po r p h \ re nmr;isseii in der h;ill>i;l;isiL:cii I'edi- sleinunindniiisse Krxsl.ille nnd Kiirner \un Orthokhis, IM;ii;iokl;ts. Oiuiiv. nnd selien (dimmer odor Hornblende (Meissen). Auch losgorissene hrudisliieke des Nelieiiu'esleines nmsehliessl der PochslHn, so soldie \(in (ineiss nnd (ilim- mersdiieler lei Mohorn nnvveil Kix'iherg, solcho von Sandslcin ;ml' der lixsel \i i;in. In Denlsdiland isl der Pechstcin fast aussehliesslich auf die Porpli\ r-Terri- lorien Mm Meissen hesdiriinkt. llier bildel derselbe Gauge in eehtgen, nnd besitzt cine rothliehe oder vveissliche Farbe. Der Oligoklas trill nur unter- geordnet auf und /.cidinel sich durch die Zuillingsstreifung auf seinen Spal- lungslljichen aus. Die Hornblende bildet kurze Siiulen von duokelgittner oder schwarzer Farbe. Der Glimmer isl stcts Magnesiaglinuncr von dunklei, .sdiujir/grunei 1 Farbe. Zuweilcn kann er die Hornblende giin/.lidi oder fast vollkominen \crdriingen. Solche aus Orllioklas, Glimmer und fasl \ersdnvin- dender Hornblende beslehende Gesleine hat man (i I i m m e rs\ e n i I gcnamil. Als l\pisches Millel der dicmisdieii /usammcnsel/ung der Sxcnilc ergiebl sidi : Kicselsiiure "iK,:n, Thoncrde 19,81, -- Kisem. \\.lul S, 27, -- Kalkerde 0,66, -- Magnesia '2,91, -- Kali 3,20, - Nalron 2,42 und gcringer Wasser- gehmt Von den zahlreichen /ul'iilligen Gcmenglheilen des Sycnilc.s sind Ivpidot, Orlliil, MagneleistMislein, Sehwefelkies. luiinentlidi aber Tilanil an/ufiihren. Als ebensnldie muss man dii 1 Ouaiykorncr, \\eldie selbst mandien l\pisdien S\e- nilen niehl IVemd sind, belrachlen. Der Ma^neteisenslein Irill nichl nur slrich- \\cise in Geslall feinkurnigcr Impriiuiialioiien ,l ; allli,indei" als zufalligcr (iemeng- II. Petrographische (icolo.mr .">,"> Iheil, sondern .meli in m.irhliuen mid \\eit BUSgedehoten unreuelm.i^iizen Storken oder ,inh;illenden rei:elm;issii:en Flbt/en innerhalb dcr Syenite auf. (Die Kruxe bei Suhl iin Thilrinuer \\,ilde, New .lerse\, Ne\\ York. Canada). Ausserdem belheilip-n sicli i;e\\i.sse Mineralien SM ennslanl und in so zahlreiehen Indix iduen als zufallige Gemenglheile .in d-r /iisammenset/.uiii: des S\eniles und z\var /.inn Theil a iil' kosten i:e\\i.vsrr \\esentlieher Gemengtheilc dieses Gcsteines, dass die M> ('iilstcliciidcii Sxcnilvant'liilt'M mil iM^cncii Niinicn lielegt worden sind : F i) \iiit, cin suMtilischcs (icint-n.m 1 \nn Orthokliis und Hornblende, zu \\cli-licn .sii-h >(,irk Irll^lJiii/.rmlrr Klaeolith i-esellt :Keri; Foya in Portugal). Miiiscil, cin sxenilischcs (Jeinenge von Orlhoklas und Hornblende, in \\clclinn die lel/.lere zuin Theil \on seli\v;ir/.eni (jliininer \erli-elen ist und \vo- /u >i,-h F.liiroliili und iiuch \vohl Sodulilli p'srllrn illinenuebirge bei Miask . Ditroit, ein grob- bis feinkorniizes Gemenge von Sodalilh und Orthokl.is, Oligoklas, (i.mrriiiit. Fllaeolith nebsl Hornblende, Glimmer, sowie Magneteiscn und TitaoileiDeprengiiogeQ. (Ditro in SicbenbUnzen.) Zirkonsyenit , ein iirosskorniges Aggregal von vor\\allendem, durch sehillerndc FarbensNandlung ausgezeiclinetem Orlhoklas, vvcnig schwarzer Horn- blende, neltsi zahlrcichen, silulenfb'niii^en Xirkonkryslallen, sowie Elaeolilh. Er isl reieh an zufalligen (Jemenglheilen (Laurvig in Norwegen). Die Korngrbsse der syenitischen Gesleinselemente schwankt zwischen grob- und miltelkiiriiii:. Dadurch dass grbssere Feldspathc aus der Syenitrnasse her- \nriieien. niinint das Gestein einc porphyrarligc Structur an (Mehlis iin Thti- rinuer \\iilde. bei Predazzo in Sildtyrol, iin Triebischthale bei Meissen). Der Syenit ist vvie der Granil ein massiges Gestein und besitzt cine echt granttische Struclur, doch zeigen sieh nicht selten Andeutungen von Schich- luni:. \\elche dureh parallele Lagerung der tafelfb'rmigen Orthoklas-Individucn, der Hornblendes iulen oder Glimnicrbliitlchen , namentlieh aber dureh lagen- \\ei>es AbvNeeliseln feldspalhreicher und hornblendereicher Syenitzoncn und durch sirichu ei.se Imprijiiiiationen von Maizneleisensteinkb'rneru hervorgcrufen \\ei-den. Man uennt diese Gesteine Sy cnitgneisse (oder gneissige Syenite). Aueh die Lagcrungsfonncn und das Alter des Syenites slimmen mil dcnen des Granites ilberein. Man kcnnt den Syenit als machtiges Glied der laurentischen (ineisslnnnalion in Weehsellagerung mil Glimmer- und Hornblendegneisscn, re^eliuiissiijen Flbtzen von Magneteisenstein, kryslallinisehem Kalkstcin und llorn- lilendeschiefcrn. Mil diesei- LageruDgafbnn des Syenites geht die Neigung dcs- >elben zur Annahme der oben bcsehriebencn Parallelstruclur Hand in Hand. New Jersey, Canada, Skandinavien, Bayeriseh-Bbhmisches Grenzgcbirge, Scholt- land.) Auf der anderen Seite kann der Syenit seine Nebengesteine auch gang- uder S(IM kloiiiiig durehsclzen und isl in diesem Faile eruptiven Ursprunges (Syenilstock des Monzoni in Tyrol, Syenitgange bei Antrim in Irland, bei Chri- sliania in Norwegen.) 34. Quarzfreier Orthoklasporphyr. Wiihrend der Felsilporphyr (Jranilmalerial in porphyrischem Habitus repra- sentirl, liisst sich der quarzfreie Orlhoklasporphyr als eine porphyrische Ausbil- dung der syenitischeu Gesteinselemenle auffassen, worauf auch seine chemische 56 II. Petrographisehe hiimeisl. Kr beslelil ,uis finer hraimliehen oder diuikc Igraue n, feldspathigeo, dichteii odec erdig6n Grundmasse, \\flrlif kcinc freie Kieselsaure enlliall mid zahlreiche gliinzende, grosse Orllioklaskr\stalle , matte, kleinere und spiirlielie Oliuoklii.s-lndisidufii, sch\\ar/c llornblendesaulen und dunkle Alag- aesiaglimineriafeki, ;ilcr kfinc Quaraktfraer unogchHess.1. AJs wifaHige (iemeng- Ilicilc erselieinen Magneleisenerz, Granal, Kisenglan/,, Kpidol, Tilanil, Ouar/.. Dif <|ii;ir/IVfifii ( JrlhoklasporpliN re diirehhreclien nirlil nur in colossalen (Jiingen ilirc Nebengesle inc, snndern hahcn sich aueh iihnlich vvic die Kelsitporphv ro liiuei-lorniiL; /,\\ ischen dieselhen uedrJin.^l oder iiherlaiiern sie deeken.irlii:. Hire ILiii|ilerii|>liiinen l';illen in die /,\\eile Iliill'le des piiliteo/oisclien Xeiliilters. In Deulscliliind (retell sie iiiiinenllicli in der rniiielnini; des Sclineekoples in Thil- iin dei' Siidseile des lliiiv.es, hei I'olseluippel hoi Dresden, in der l'in- von Meissen ;iuf. Ge\\isse (|u;ii7freie Orlhokl.isporpliN re der (Jeizend von I'reda/./o in Siidlyrol enlli;ilten L i e he ne r il , einen xerstM/len Klaeolith. In deni soenlslelienden <| n ;i rz- I re ien Ort hok I a s- L i e It e n e r i I- Porph v r linden wir deinnach das (ieslein.s- nialerial des Foyailcs in porphyriseher Anshildnnii \\ieder. Als uliinniei'reielie Vai'ieliil des edeulendei' Mengc auf und \erleihen denselben ihre grilnliehe I'arhung. Solelie ehlorillialliue Dio- rite \\erden durch Salzsaure enlfarbt. Als Miltel der cheniischcn Zusammenset/.img dei' Diorile ergiebl sich: Kiesel- siinre 51,00 -- Thoncrdc 18,50 Kisenoxydul 11,00, -- Kalkerde 7,50, - Majjiifsia 0,00 - Kali 2,50, - \alron :i,00, Spurcn von Manganoxydul und ein gcringer Wassei'gehall. Die hiiuligslen der zufa'lligen (JeTiienglheile des Dioriles sind (iranal, Pista- zil, Tilanil, Sch\\efelkies und .Mauneteisencrz. >'ach den \ ei'seliiodenen Sli'iiclur- II. IVtro.unipliiM'ln 1 (It'olo^ir. 57 \r|-|i;illiiisscii de.s dioritisehen MineralgemengeS \\erden I'olp-nde Yarietalen (Ics Dioriles untersohiedeo : N or HIM I er Diorit, mil deullieli grob- his feinkorniuem Geflige. I) iori t a ph a n il . mil so ausserordenllieh I'einkornigem Gel'Uge , forigc Slructur anniimnt. dn- diMitlich Diorit /um sclicinhar dichlcn Aphanit und dioscr durcli Ausscheidung r Individucn /um DiorilporpliN i- \vird. Die Dioritr durclisci/.cn cnhvcdcr als Giingo und Stockc ihre Nebengestiae odci 1 Irclcn als aus^cdclmlc iMiilajicruniicn /wischen den Scliiehlenreihen andrrcr (ii'sicinc a nl'. Im crstci-cu l-'allc /.ci^cu sic schr hitufig in ihrcr miUlcren Zone ciu grohkoniiiirs, nadi ihrcn hcidersiMtigen BegnMi/.uu^sllachcn hin ein aphani- odcr schidVi-i-s (M-filge. Die Diorile linden sich hauptsachlich im (ic- dcr (iranile, Gneisse , kryslallinischcn Schiefer und dcr alten-n palaco- I'lii'inationen und trctcn in Deutschland auf z. B. an der Rosslrappe, aiil dci- HollitMilmru am K\ ll'liiiusser, im ThUringenvaldo bci Ruhla, Liehenslein, Hrollcrodc u. s. \\.. im I'lr/gcbirge bei Freiberg, in Nassau bei Wissenbach. Als Abarirn des Dioriles k5nncn liier anhangsweise angeflihrl vvcrden : Op hi I, ein quarzfreies Geraengc von bei Weitem tlberwiegcnder dunkcl i;ninlich schwarzer Hornblende und elwas Oligoklas mil kleinen Kpidotkorm lien und Bisettglaozschttppchen. (Pyrenacn.) Noril, ein Genienge von vorvvallendem Feldspalh und elwas Hornblende, zu denen sich Quar/ und (Jlinuner gesellen (Norvvegen). Andere Norite sind dem (labbro /.u/.urrclinen. Tonalil, fin korniges- Gemenge von Individuen einer Iriklinen Feldspalh- spccics \on \\eisser Tarbe mil graulich weisscn Quar/kornern oder -Dihexardern, scli\\ar/.licli i:rilnen llornblcndcsiiulcn und dunkelen sechssciligen Tafeln von Magnesiaglimmer. iMi. Adamcllo in den ostlichen Alpcn. Kcrsanton und Kersantil, kOrnige oder porphyrische Gesleinsvarie- i.ilrn. \\rldie mil dcm (ilininid'diorilr nali \d'\vandl sind und \or\vallend a us nliunklas. erslerer aiisserdem mil Glimmer, lel/tcrer mil Glimmer und el\\as Hornblende, bestehen. In Giiiiiien in dcr Brclagne und in den Vogesen. :*<>. Corsit und Kugeldiorit. Der Corsil isl ein Anorlhil-Hornblendc-Geslein, ein Anorlhit-Dioril, und zwar ein granilisrh korniges Gemenge von vorwallendem graulieh vveissem , durch Sauren /ersei/barem Anorthit, seli\\iir/Jich grtlner Hornblende und vvenig ."s II. IVtioi:nt|)lii>rlic (i Ouar/.. Diese Bestandthette fpupptren sicb steHenweise JCH I Ms :{ /oil Kniieln, \\elehe ans concentrischen Lagen bestehen, in denen abwerhselnd der cine oder andere Gemenglheil \or\\allel, \\obei /iigleich cine naeli dem Mitlel- punkte geriehlele radialstrahiige Anordmmi: dec nadelfiirmigen Mineralindividucn y.n beobaehten isl. Diese Varietal d<\s (lorsites ist unler dein Nanicn K u gel- dim 1 i I bekannl und trill nnr unlrrgeordnel in der granitisch kb'rnigen Haupl- nia.Nxr |>ci Sarlcne anf Corsica auf. M. Porphyrit. Dei- I'nrpliNril beslelil aus einer brauncn odcr dunkolizi'auen. dichl erscheinen- den r.rundmasse mil Ausscfaeidungen von hollcm, weissliehem, rolhlielieni oder lirilnlieliein Oliijoklas und dunkelor Hornblende oder slat! deren von dunkelcni (iliininer, so\\ ie in nianelien FiUlen von Quarzkornchcn oder -Aederchcn. I)<>r Forphyril isl demnach dioritisches Gesleinmalerial mil porphyrischem Habilus und schliessl sich auf das engste an die beschriebenen Dioritporphyrc an. Die Grundnmsse der Porphyrile ist zuin Theil , wenn auch selten , und dann deni (juar/luhrenden Diorite entsprechend, felsitisch, also ein inniges Magma von Oli- goklas und Quarz (life Id am Kara) zum Theil und zwar gewb'hnlich ein ausser- ordentlich feinkorniges Gemenge von Oligoklas und Hornblende oder Glimmer und correspondirt dann mil den quarzfreien Diorileu. Je nachdem somit die Porphyrite freie Kieselsaure in Form von Quarzausscheidungen und als Gemeng- theil der Grundmasse enthalten oder nicht, unterscheidel man quarzhallige und quarzfreie Porphyrite nnd ausserdem je nach der Art der porphyrischen Aus- scheidungen Oligoklasporph yrit, fast nur Oligoklaskrystalle enthaltend (II- feld; Hohenelbe in Bb'hmen) ; Hornblendeporphyrit, Oligoklas und Horn- blendekrystalle enthaltend (Potschappel, Reichenslein in Schlesien, porfido rosso antico aus Aegypten) und Glimmerporphyrit, Oligoklas und Glimmer ent- haltend (Wilsdruff bei Dresden, Triebischthal bei Meissen, Troslburg in Tyrol). Mil dein Glimmerporphyril isl das vorher erwahnte von den franzosischen Geo- logen Kersanlon genannte Gestein der Bretagne wohl idenlisch. In kleinen llohlraumen des Porphy riles der Nahegegend kommen Tafelchen von Tridy- mit vor. Der Porphyrit bildet Gange, Slb'cke und Lager, deren Eruplionszeit in die zweile Halflc der palaeozoischen Pcriode fallt. 38. Melaphyr. DerMelaphyr isl ein vorwaltend feinkorniges bis diehtes, bisweilen porpln ri- sches, sehr hiiufig aber mandelsleinarlig ausgebildeles, vollkommen <|uarzfreies (ie- menge von Plagioklas und Augit oder Hornblende nebst titanhalligem Maiineteisen- slein und iieringen Mengen von Apalil. Die Melaphyrmasse isl in frisehem Zustande dicht, zah und hart, sic ist schvvara, grUnlich, rolhlich, braunlich oder blau- s-h\v;ii7. iiel'iirbi. ihr Bruch ist uneben, schvvach muschelig, ilire Hiirle die des Feldspnthes oder .ueriniier, ihr speriliselies Gewichl diiirhschiiiltlieh 2,69 bei einlrelender V-r\\illerung nimint sie erdigcs GefUge und ihre Oberllarhe eine anfiinglii-h grUne, spa'ler ockerbraune Fiirbung an, riecht thonig und braust mil Siiuren, enlliall also dnreh Xerset/.uiii; von Silicalen enlstandene Carbonate. Als t\pisehc> Miltel der cheinischen Zusaniniensetzun,u der llfelder, schlesischeii und II. Petrographische Geologic. >'' tliurini:iM-hen Mclaplnre ergab sich: Kioelsimre .'id. SO. -- Thonerde I7.SI Kiseiio\\dul fi.60, -- Kalkerde 7.01. Magnesia :t.<>| Kiili :>.!?, - N.ilnm ;'. ')'. Wasser I. '.;'. Kohlen.sjiure. Plmsphor.saiire und Tilaiisiiure 1,00. Hei shirker mikrosknpiM-her Yergrossermig ergiebt cs sich , d.iss die He- slandlh"ile dt's Melaplm- niir xiiin Thcil knstallinisch aiisgebildet sind . /.inn Theil alter cine nidii individtialisirte, glasariige Grundmasse bilden, \\elche sich /\\ischcn die ein/elnen i:rns>rivn Krxsialle dranul. Sie iM lichlbraun und /inn Tlieil \on br.miisclwar/en Koriiclien mid Niidelclu'M diircliseli\\iirint . j;i ;ini;e- I'illll. Aus ihr Ireleu klnre li'ikline Feldspath-Individuen, i^rilne ;IM ihren Endon /.lekeiiformii: izelVan/ti' Siiulen und Nadeln von llornhlende odcr Atigil, sch\\ar/.e Knrner \on .MaLiiieleisener/, . so\\ ie farMose Apatilniideleheii mil sechsseitigetD Onersehnilte herxor. Als /ufiilliue (leinen^Uieile der Melaphyre sind Ruhellaii, Selnvefelkies. Kisenulan/ , namonllicli aber i:edieuen Kupfer und Silber zn er- \\idiiieii Lake Superior). I'j'ne selir eliai'aklerisliselie l'jjj;enthUmlielikeil der Melaphyre is! ihre i;rnsse Neiiiiini: zur .Mandelsteinslnietiir. Die Grundmasse der Me la p h yrinande I- -leiui- belindel sich ue\\olinlich in eineni mehr odor wcniger /(Tsel/lrn Zu- slande. i.si mcist lii-ilnlich schwar/, rolhlich braun oder blaulich schwarz izeliirbl nnil unischliesst mehr oder \\enii:er /.ahlreiche Mandeln. Dieselbcn bosilzon eine niandel- otler birnfonnigo, kugcligc oder auch langgezogen wurniform iue (ieslall. /. h. am Lake Superior und schxvanken in ihren Dimcnsionon /Avisehen Ilirsekorn- und Kopfgrosse. Die ursprilnglichen Hohlungen verdanken (Jas- 11 nd Dampfblasen, vvelche sich in der zahfliissigen Gesteinsmasse bildeten, ihre Kiitsh'himu und \\urden spiiter durch Absalze aus infiltrirlen Mineralsolulionen L:an/. dder (heiUxeise ausgefilllt. Die ersle Auskleidung der Hohlniume bildet List iiiuiirr Delessit, der kleine Mandeln vollsliindig ausfilllen kann , wahrend dies bei griisseren durch Kalkspath, Braunspath, Achat, .laspis, Chalcedon, Ame- ili\M und Mergki'N stall , sn\\ie gediegen Kupl'er und Silber (am Lake Superior) gesehieht und \\iilirend endlich nichl vollkomnicn ausgefilllte, sondern nach I nnen oll'ene Hohlungen von Kalkspalh, Quara, Datolith, Prehnit und Epidotkry- slallen ausLiekleidel werden. Die Melaplm-e sind massige, ungeschichtete Gesteine, treten aber nichl sel- len in Lagern auf, \velche in Folge sich wiederholender , deckenartiger Aus- breilungeii der erupiivcn Masse in miichlige Plallen und Banke abgesonderl sind. So am Nelzberge bei llfeld, bei Tholei am UundsrUck, am grossartigslen aber in der Kupl'erregion am Lake Superior (Nordainerika) . Die l.a^eriingsfdrmen der .Melaplnre sind Ga'nge und Kuppen , namenllich alter plaltenlormige Lager, von oft colossalen Dimensioned, xuischen den Schicliten der S((Mnkohlenformatioii, \orxugs\Ncise aber der Djas, in deren Ablagerungsx.eil die lM'U[)tionen des .M<>laph\r fallen. In Deulschland besitx.en die Melaplnre in Schlesieu bei Lo wen berg und [.andshut, in Thllringen b(>i llmedau. am slld- licheii llarxe bei llfeld. iin Z \\ickauer Kohlenbassin bei I'lanilz , in der Nahe- gegend bri Oberslein, ferner in Siidl\rol eim- grosse Verbrcitung, jedoch muss bei sehr \ielen als .Melaphjr angefilhrten Gesteinen noch eine genauc chemische (ill II. Petrographische (i mid mineralogischo Vnlrrsurhuni; feslstellrn , ol) sir in d<-r That hierhrr /.u ivrhnen sind. :{<). Diabas. (frilher Grtlnstein.) Drr Diabas isl ein groh- his feinkbrniges, fcstcs, zlihes, grilnes oder grUn- licli Cranes (lenience \nn Labrador und Augit, \\<>/u sicli Chloril und Magnct- eisenslein liesellen. Dcr La b r a d o r bildet kryslallinische Individuen mil deut- lieher Spaltbarkeil und in frischein Zuslande mil dcr filr ihre polysynlhrlische /iisaiiimriisetzung charakteristischeo ZwiUiogsstreifung auf den basischen Spal- limi:sll;i<-hen. Er besitzt wcisse, graulich weisse, odcr grilnlich \\cissc I ; ;H-|KMI und bildet das vorwaltendc (icstcinselcmcnt des Diabases. Dor Augit trill in dieksaulenloniiiiicn , selten langnadellonnigen Kr\stallcn oder kr\stalliiiisrlirii Kornern auf, deren Spallungsdaehen, nehnilich die Saulenflachen und ziini Thcil aueh das Orlliopinakoid , lebhaften (Jlasglanz zeigen. Seine Farbe ist sch\var/, braunlich oder grilnlich. Der Chlorit durchdringt meist in ausserordentlieh fcincn Theilchen die Gesteinsmasse und ist nur selten in deutlichen Schiippclicn ai^sgeschieden, durfte als ein Zersetzungsprodukt des augilischen Gemengtheiles belraehlel vverden und })edingt die grtlne Farbe des Diabases, besonders seiner dichlen Varieliiten. Magnetciscnstei n ist in der Diabasniasse in runden Kor- nern oder in kleinen octaedrischen Krystallchen von schwarzer Farbe zum Theil ausserordentlieh feinvertheilt. Eine sehrhaufigeErscheinung besonders bei denfein- kb'rnigen und dichlen Diabasen ist cin geringer Gehalt an kohlensaureni Kalkc. Als typisches Mittel der chemischen Zusanunensetzung der normalen kor- nigen Diabase ergiebt sich: Kieselsaure 47,56 Thonerde 16,34 Eisen- ox\diiloxyd 12,54, - - Kalk 11,22, - - Magnesia 6,47, Kali 0,91, --Natron 3,10, - - \Vasser 1,80. Das specifische Gewicht betriigt etvva 2,9. Als zufiillige Gemengtheile enthalten die hierher gehbrigen Gesteine Ein- sprenglinge von Schwefe Ikies, Magnetkies undPistazit. Benierkensuerlh und frcindarlig ist der Quarzgehalt der Diabastrappe auf der Insel Arran und des Diabasganges bei Ehrenbreitstein. Nach der Verschiedenartigkeit ihrer Slructur unterscheidet man folgende Diabas- Varietaten : kbrniger Diabas, ein granitisches Gemenge von deutlich erkennbaren Individu'en ibei Ilmenau im ThUringer Walde, bei Clausthal im Harze, bei Dillen- burg in Nassau). Diabasaphanit, das Korn der Gemenglheile ist zur aussersten Fcinheit herabgesunken, so dass das Geslein dicht erscheinl. Seine Farbe ist grlin und \\ird dureh hohen Chloritgehalt bedingl. Ebenso \\ic von Chlorit isl der Dia- basaphanit stark von Carbonaten impragnirt, beide werden dureh Salzsiiure /n.scl/.l 'Kiibeland, l^lbingerodc im Harze, Lichtenberg im Fiehlelgebirge). Diabaschiefer, eine feinkbrnige bis aphanitisehe Diabasniasse mil be- deutender zum Theil vorwaltender Chloritbeimengung und mehr oder \\eniger vollkonunen sehieferiger Slructur. 1m Voigllande, in Oberfranken, bei Kupfei- berg in Schlesien. Diabas porphyr, in feinkiiniigcr bis aphanitischer, unrein grauuriiner Diabasgrundmasse lieucn rin/dne grbsserc Individuen der den Diabas zusmimicn- M-l/cnden Mineralien aiisgeschieden. Sind dies neben vereinzellen Augiten vor- II. Pfetrographische til \\icLH-nd Labradorkrystalle. so be/eichnet man das (iestein als 1. a It ra dor p<> r- ph\r (porfido \erde antieo. lindel das umgekehrle Verlialtniss stall, sind also \or/ii::s\\('is(' Augitc ausgcschieden. als A u u i I po r ph \ r. Yariolit. in cincr dunkekriinen, meisl aphanilisehen Diahasgrundmassc und mil ihr innig \er\\aehscn liegcn hirsckorn- bis nussgrosse Conerelionen von \\cisslieh grauer Farbe und von radial-faseriger oder coneenlrisch-schaliger Strue- lur mchr oder \\eniuer dicht an einander. Sic bestehen aus einem labrador- ahnliehcn Kcldspath oder Kpidol oder endlieli aueh aus heiden Mincralicn . die dann in conecntrisehen l.aiien mil cinandcr ab\\ eehseln. (In ObeiTrankcn, Voiiil- land. Nassau, im Fichtekebirge.) Ka I k aphan it. cine aphanitisehe , chlorilrcichc Diabasmassc mil runden KalksjiallikUiiclchen . \\clche oft so dicht ncben einander auflrclcn , class das diahasischr Ocmcnl fast \erseh\vindcl und Ku^c-l an Kugel gedrangt liegt. Dieses licsicin nimmt xum Theil schieferige Structur an und \vird dann als Kalkapha- n i I se li iefer be/eichnel. Diabasma ndelstein, cine aphanitisehe Diabasgrundmasse, \\elche Man- dcln von Kalkspalh, also durch Infiltration ausgefilllle Blasenraunie enthiill. Nassau, (ieiiend von Hof.) Die Trenmmg dc-r feinkornigen und dichten Diabase von den enlsprechen- den Dioriluesteinen isl in dcr Regcl cine schwierige. Zu\\t'ilcn machen Ueber- iziingc dei- feinkornigen in grobkornige Yarietaien die Entscheidung inoglich, in anderen Fallen beruht dicst-lbe auf dcr Anvsendung folgender Mcrkmalc : Die Varietaten des Diabases Diorites fiilliiilliMi ui'\\(ilinlich unler 50, nie iiber .': |n-t. Kii'si-Uiiure. cidhallcn his iiher 60 pel. Kiost'lsaiirc. ' fiilliallcii fast nic (Juarz. enthalten niclil selten Quarz. ciitlinKcn kcinen Gliminci . enlhalten nicht seltt-n (iliiumcr, \\clcher die Hornblende (lit>il\veis(> oder fianz vertritl. I'litliiillcn I'incii durch Sjilxsaiirc xorsclz- hiiiTiiKt'ldsiiatli, fine lirstimmtcOuan- lilal (l('S(i('slciiis|)iil\ci-- M-rlicrl dr-s- halli (lurch Holiaiidluug mil Sliuivn an Gewioht. entlinlten eiucn in Siiuivii uiilosliclicn 1 ddspath. IIIMII-MMI mil Sain-fh uud sind /inn Theil scln- rri.-h an kalkcarbonat. brausi'ii nichl mil Saiiccu. S|)iitl-i- M-hmclxfii vor dem Lotlimln- xifiidich Icichl xu (ilas. srliiiiclx.cn \icl vli\\icrii!i'r. liahen grosse hahcn keiiif. Neigung zur Mandelsleinbilduog. Die siimmtliehen, oben charaklerisirten Varietiilen sind durch Uebergange cut: \erknilpft. Durch Vcriindcninu der Koniiifissc . durch das Auftrelen por- phxi'ischer AusscheiduiiLieii oder mandclstcinarliL'ci 1 Scerctioncn, (lurch Annahme schiclViizer Stnuiur \\cchsell dcr charakter dcs diahasischcii Mineral- 62 II. Petrogruphische Geologic. gi-nieiiges in kurzen Z\\ isdienriinmen vollkommen (so nanuMitlich in Na>.x,m . Die Diabase treten sellen gangfftrmig, vielmehr fast anssdiliesslidi lagerarlig /\\i:sdien palaeo/.oi.sdien Tlionsdiieleni . Grauwacken, kalksteinrii niui Kiesel- sdiiel'ern auf. Sic haben sich deekenarlig auf dem einstigen Meeresboden aus- gebivitet uiul sind darauf sdhsl \on sediinenlarem Maleriale bedeck! \\onlen, mil \\ddieiii cine pelrographi.selie Ycrkniipfung dmvh mil den Diabasei iiplioiien \erbundene Tufibikiungeo hergesldll \\urde. In Deiilsdiland sind die Diabase \omigs\\eise in d-n LabagegmdeO Nassaus. in \\fslplialfii. iin Ilar/.c. in del Niihe \on FreilxTi;, iin s;idisisdien Viii:llaiide uiul im I- idilekdiri:e enl\\ iekelt. Aiisuiirls erreidien sie iin Siliirlteeken von Clii'istiania . in dein Inii^niiselien SeliiefiTi:eliete Nordainerikas urosse Ausdeliimiii:. 40 Gabbro. I)er Gabhro isl ein granitisch kiirniiies Aiiiirpiint von Labrador oder stall dessen Saussuril und enl\\(Mlor Diallaii oder Stfiaragdit. Der feldspatlii^e (Je- inentitlieil, \\elclier in fasl alien Varieliiten sehr vorwaltel, ersdieinl alsSans- surit die-lit, matt weiss, oder ^rtlnlidi oder blaulich weiss, als Labrador in inelir oder minder grossen , gliinzenden Individuen von \veisslieh izrauer, bliiu- lidi \ioleller Farbe, wird von concenlrirler Salzsaiure oder Schwefelsaure zer- setzt und ist vor dem Lblhrohr leicht schmelzbar. Der Diallau isl L r ran bis sclunutzig olgriin oder braunlich, nach der Richtunji des Orthopinakoides luidisl vollkoininen spallbar, auf welchen Spaltungsflachen er inetallartiiien. sdiillern- den Porlmutterslanz l)esit/l. Seine Individuen sind oft mehrere Zoll gross und \\enlen nicht selten an ihren Randern von einer dunkelirefarblen Hornblende- riiule dergestalt umfasst, dass die Hauptaxen und Spaltunizsflachen beider Mine- ralien parallele Lagen besitzen. Der Smar a gd it ersdieinl in iirasiirilnen, perl- nnitteri;lanzenden Individuen. Die den grauen Diallag und den grasgrilnen Sinaraizdil filhrenden Gabbros lassen sich nicht nur petrographisch auseinander halten, sondern treten auch rauinlich getrennt auf, so am Monte Rosa fast nur die ersteren, in Oberitalien fast ausschliesslich die lelzteren. Ein ganz charakteristischer accossorischer Gemengtheil des Gabbros ist der Olivin. Derselbe l)ildet schmutzig dunkelgrQne Kornehen, ilberwiegl bei mandien Gabbros an Menge selbst die Diallage, trill aber erst im Diimisehlille deullich hervor. Ganz eigenthiimlich fiir die Ga1)bro-Olivine iin Gegensat/e /ii den Basalt-Olivinen scheint ihr ausserordenllicher Reichlhum an Mikrolithen xu sein, welche hakenformig gebogen und dann zu Sternen angeordnet sind. Die olivinreichen Gabbros werden wohl als Olivingabbros bezeichnel 'Volpersdorf, Veltlin, sehollische Inseln Mull und Skye). Die Gemengtheile des Gabbro sind zu einem granitisch kiirnigen Aggregate regellos \er\\adisen : auch bei mikroskopischcn rntersndiungen zcigt sich keine amorphe Glasmasse zwischen den Mineralindividuen . \ielinehr isl auch die Mikrostructur cine granilische. Als typisches Beispiel filr die chemisdie Zusanimenset/.ung nonnaler (iab- brogesleine m.ig die Anahse eines soldieii ans dem Hadaulhale im llar/e an- gefilhrt \\erden: Kieselsiiure .'ii.liii, Thonerde ^0,77, Ki^eno\\d n.'.ts. - Petrographische Geologic. 63 Eisenoxydul 7,61 - - Kalk 9. Id. Magnesia l.-'iT K;ili 1. 01. -- Natron :1.:13. - GlUhverlusl 1,3:1. Von zulalligen (Jemenglheileu sind nebon ()li\in benierkons\\ erlli : Talk, Glimmer. Hornblende, (iranal. Sorpentin. .Magnolkies, Schuefelkies. Maunelcisen. Der (iabbro isl moistens oin massiges. pohedriseh abgesonderlos (ieslein. \\el dies in miichligcn Slocken /\\i>clirii (iranitcn, Gneisson und Glimmcrschicfcrn, so\\io in palaeo/oisehen (iraimaeken und Thonschiefcrn , in Oberilalicn jodorh und aid' dor Insel Mull aurli x\\isclicn tcrliiircn St-liichlcn aid'scl/.t. Schr hiiulii; isl dfi- (ialihro mil St-rpcntin Ncriicscllsclial'lcl. d>r in dicscin 1'allc diifch l"in- \\andliinu aus dcin (ial>l>ro bervOTgegabgen ist. Bekannlc (iahlro\ orkoinnifii sind die d's Xohlcn, die \ on Nt'tirode und Khcrsdoi-f in Scldt-sicn, des Hadau- thalcs mi llar/c, IKM Dillcuhui'i: in Nassau, hci HOSSNMMII ini siiclisischcn Gra- nulitiit'ltictc u. s. \\ . ' I . Hypersthenit. Der Hyperstbenif isl cin foin- l>is ^robkOrniges Gemenge von Labrador uini H \pri-stluMi. Dcr I. a In- a dor licrrscht Li('\\ihnlich vor und ist in dor Kr^'l \\risslirh jzrau . l)is\\cilen auch grUnlich, gelblich oder bliiulich yrau "olurbt. Dt-r II \ perstli en ist 8chw9rzlicb braun oder ^rilnlicli schwarz und brsil/t nrieistentheils auf don Hauptspallun^slliiclien soiner oft grossbUltterigeD Indi\i- ducn t'inen kupferrothen Schiller und inetallarligen Glanz. Bisweilen \\erden die lndi\iduen desselben von grUnlich sch\var/t i r Hornblende eingefassl oder sind mil solelier \er\vachsen. (llieiniselie Zusainniensel/unij; eines typischen Ihperstheniles von Penig in Sac 'lisen : Kieselsiiure 49,90, - - Thonerde 16,04,-- Eisenoxyd 7,81, - Kalk- eide li,48, Magnesia 10,08, Kali 0,5;i, Natron 1,68, -- Wasser 1,46. Als /ulallige Gemengtheile sind zu nennen : Schwefelkies, Magneteisener/, Tilaneisener/ in zahlreichen Einsprenglingen , Granat, Glimmer und Apatil in ein/.elnen Krystallen. Die Ilyperstlicnite' sind granitisch-kornige , massige. slels iingeseliielilele (Jesicine, welcho gang-, lager- oder stockformig auflrelen, al>er niir an \venigen Punklen bekannt sind. Hire Eruplionen gehoren namentlich den iilleren palaeozoischen Perioden und nur ausnahmsweise jUngeren Zeilallern an. Die hauptsiichliehslen Fundorle des Hyperstheniles sind: Penig in Sachsen. \Vol])ersdorf in der (irafsehal'l (ilatz, Dillenburg und XVeilhurg in Nassau, oberes Muhrlhal. lei lls-l>iirg und llar/liurg, bei Friedrichsroda in ThUringen , Elfdalen in Srh\\eden. KUsle von Labrador. Der sieh an die Gabbro-Hypersthenil-(iesteine anschliessende (iahhro- Norit ist ein Gemenge von vorualtendem Labrador, nalronhalliizein Orthoklas, Diallag oder Ihpeivslhen und ineislens et\\as Quarz und tritt auf Hitlerite, einer nor\N'egi>ehen Insel, auf. \->. Schillerfels. Der Schillerfels isl urspriindieh /usaiiiniengesetzl aus Anorthit und eineni augitisehen Minerale, deni Protoltaslil IVofohastillels , zu \\elehen sich als Pro- lii-di> lidi i:elb mil starkem IVrlinulterdan/e auf den Spallmii:sll,idien . \\iihrend dor Sc li i 1 1 erspalli , \\ ie p-saut ein Umwandfehingsprodofcl des IVotobastils. stark nietalliselien I'erlmulterdan/. besil/t. uiiln. niessiiiLi^elb oder braun gelarbl. und, \\eil ilberall \oii der GesleinsiM'undinasse durdiset/.t , ;iuf den r'liielien seines Bltftieniarcfaganges mil dunkelen. matlen l-'leekdien ijesprenkell 1st. l>as .MisdiiiniiSNerlialtniss dieser Genienizllieile selmankl selir bedeutend . so d.iss Anoi'tliit und I'nitdliaslit almrdisclnd sicli iirurnsoiliii N'ollsliindiii koniii-n. \\ndurch sich das (u-stcin ciiicin cinraclicn niilicrl. (iliniiisclit' Zusammensetmog ciiu's t\|)isclicn I'rolahaslilfcls \.l-). l.i~-ciio\\d l.:{n. Clinniioxyd 0,03, -- Eisenoxydul 3,2.. - .Man^am. \\dul 0,34, - Kalk l^. - Magnesia 8,92^ -- Kali und Natron 0,99, - \\asscr 0,64. Vorkoinincn : am Kadaulit-r^e l)ei Har/hui'L', IMM Scliriesheiin an der J iingcre Feldspathgesleine. Aus der auf pag. 48 gegebenon tabellanscben Uebersidit di-r PeldSpathgesteine und deren Krlauterung gehl hervor, dass sich in den jUngcirn. also terliaren und poslterliaren Eruptionsprodukten die Mincraleonihinationen der iiltci'en Gesteinsarten \\iederholen, nur \vird l)ei denselben der eigentlidic <)r- ihoklas durchvveg durch die Varietal San id in verlreten. \\\r linden deshalb in der unteren Golonne des Sdiernas, ebenso wie in der oberen bereits erlau- terten, zuerstdie. sauersten SQicatgesteine, die quar/filhrenden, an \\vldio sidi die <|uaiv.freien Sanidingesteine, sowie die nodi kieselsiiureiinneren Plagioklasgesteine ansdiliessen. Nur filr eine neu aul'lrelende Gesteinsgruppe entbeliren \\ir des Analogous in den alteren geologischen Zeitaltern; es sind dies die juniieruptiven Gesleine. deren feldspatbiger Geineni-theil ganz oder zuni griisslen Theile durdi Nephelin und Leucit verli-eten \vird. a) quarzhal tigo San id i n gt-Nl i no. 43. Quarztrachyt (Liparit, felsilischer Rhyolith). Die typisch ausgebildeten Quarztradixte sind })orphyrisdie (Jesteine und beslehen aus einer fast diehten (ii-undmasse, in welcher Krystalle MHI l-'eld- spalli, Quar/,, Glimmer und Hornblende ausgesdn'eden lieuen. Die GrunJinasse ist felsitisdi, enthiilt also m-ben Alkali und Tlmnerde- silicalen freie Kieselsa'ure; sie ist zum Tlieil (|uai*zharl, sehr feinkiirniu bis sdiein- bar didit, zutn Theil hornslein-, pedistein- oder tlionsleinarlii;. \\eisslidi, izelb- lidi. liellgrau oder liehtrolhlidi gefiirbt und besilzl nidil selten ein zellii:es, poroses oder rauhes Aussehen. Selbst in ihren didilen Varietiilen vei-mai: man unter dem Mikroskope den Quar/ in Gestalt kleiner \\assei-klai v <-i- Kiirndien meist deullidi 7Ai erkennen. In \ielen Fallen ist die Grundmasse nidit solid ausiiebildet. sondern enthiill Zellen, Hlasen und unreueliniissi^e Holilriiuine. In let/.terem Falle ist das Gestein reidi an Nestern , Trilmern und Mandeln \stan/. ineruslirt. In dieser Gruudmasse lieizen ausgeschieden : Quary. in rauchgrauen oder wasserliellen. SGharfbegreniteD Koniern oder Knslallen. lol/lere als Dihexa.'der uiul IVisma , mil muselieliiiom Bruelio uiul mil Glasdany.. Sanidin, ri.-..sii:e Knslalle von milunter \\assorheller UosHiallenlioil , oft uls kleine tafollormiiro Indisiduon. moist in Zuillin^cn nach dem Carlsbader Goset/e. Oligoklas mi \Vrlultnissr y.u dcni Sanidin stark /nrUrktivtriid. /inn Theil au seiner /\\ il liiiiissii'firuni:. nit-ist aber an seiner stark vorgeschiittenen Zersetzuug ketintlidi. Srh w jir/fr (i I i miner in kleinen hlaltdien . namentlicli in sanidinrciclicii. xNi-niiier in quaiv.reiclien Ouar/.traehyten. Hornblende in vereinzelten sclwaivcn Siiulclifii. Niclit iinmer ist der (lliarnkter des Quarxtrachytes ein porphyrischer. \ id- nifln- isl dcrselbe in mam-hen Fallen so ausp'l>ildet, class er nur noeli aus finer Grundmasse heslelil, \\alireml die Ausscheidungen \erst-h\Ninden. Das (let'Uue dieser TraeliN t\ arieliilen ist ent\\eci \idcn Quarxtraohyten in Drossier Rcgelmiissigkcii cnt- \\ickcll, so .in tier llohenburg bei Bonn, ,mi Itaiila Bergc, ;iuf I'almarola. Die Ouar/lraeli\lc bcsilzen cine niclit iinbcdcutendc Verbrcilung . sind je- docli als I. .INCH unserer jel/igen Vulkanc gar iiiclil bckannl. In Kuropa sind sic namentlich in Ungarn , Siehenlu'irgen und auf Island, in klcincrcm Maass- slabe auf den I.iparischen und Pon/a Inseln und nur sehr spiirlich ini Sieben- gebirge Hoscnau und Hohenburg) verlrelen. Untcr dcni Naiuon Doinil xvordrn iit\visse Quarztrachyte dcr Vulkancn- kciicl in dcr AiiNcr^no (nanicnllich dcr l'u\ dc Dome) aiiiicfillirl . \\clclic cine iiusscrst fcinkiirni^', matte, iiraulich \\cisse, spriidc (inindinassc hcsit/cn, in \\clchcr klcinc ulasi;l;in/.cndc Olii^oklasc und Sanidinc, S(\\ic hrannc (Jlinnncr- blHUchen, /u\\cilcn auch einxclnc IIoi-nl)k'ndcsiiulclicn atisgeschieden lichen. b) quarzfreic Sn n id in L'CS t c i n c. 44. Tracliyt. Her Trachyt isl cine dcni Syenit und dern quarzfreien Porpliyr analoi;c Minc- iali t)inl)ination, nolunlich ein (juarzfreies, \vesenllicH aus Sanidin l>cslclicndcs (u'sicin, zu wclcheni Minorale sich elwas Hornblende und Glimmer, in iicuisscn Yarieliiten auch Oligoklas gesellt. Nach der Abwesenheit oder (ici:cn\vait dcs Icl/.leren hat man bis jelzt unterschieden a) Sanidin-Tracliyt, b; Sanidin-Oli- iioklas-Trachyt. Sanidin-Trach'yt, eine bald dichte, bald porose , graue Grundmasse enthalt porphyrartig eingewachsen rissigen Sanidin in saulenformigen, ineisl ahcr lafi'llnrmigen Kryslallen, daneben schwarze, starkgliinzende Hornblendek r \ - si a lie in Sa'ulen- oder Nadelform , zuweilen auch kleine hexagonale Glim- nierbliillchen. Die chemische Zusanunenselzung des SanidintrachUcs isl Iblgende: Kieselsaure 62 63, Thonerde 19,50, Eisenoxydul ; >,-^ ) > - Kalkerde 1,85, -- Magnesia 0,75, -- Kali 5,35, -- Natron 4,83. Scin spcci- lisdics Gewicht schvvankt urn 2,6. Als zufallige Gemengtheile sind Magneteisenei-z , Sodalith und Tilanit zu cr\\;ihnen. Durch Aufnahnie von Quarz kann der SanidintrachU in Quarz- IrachU iibcrgchcn. Die Verbreitung der hierher gehorigen Gesteine ist cine sehr bcschriinkle. Sie setzen am Alsberg in der Rhon, bei Rahcrtsliauscn ini Grossherzogthum Hessen, am Ml. Olibano in Silditalien auf und sind als Ira- ch\iisehe Laven z. B. auf Ischia und als*"vulkanische Auswiirflingc (Lesestcinc in dcr I'limcltung des Laacher Sees bekannt. Letztere sind ausscnirdcnllich rcich an zufalligen Mincralcinschltissen z. B. Hauyn, Nosean, Nephelin, Lcu- cit, Olivin, Tilanit, Zirkon, Korund, Sapphir, Spinell u. s. NY. Die Sanidin-OI igoklas-Trachy te bestehen aus cincr lichtgrauen oder rolhlich grauen /um Theil auch braunrothcn, rauhen, auch NNohl poroscn (Irund- niasse \on \or\\allcndcm Oligoklas und Sanidin, soNYic ctwas Hornblende, Mag- nesiagliinmer und Magneleisenslcinkiirnchcn , in \\clchcr Kryslallc NOH Sanidin und Oligoklas, auch (ilinmicrtiifclchcn und Hornblcndcsiiulcn porphyrisch aus- gcschicdcn siml. Der Sanidin bildcl zuin Theil tafeUtfrmige, zuin Theil siiulcn- lormige Kr\slallc. Lcl/lci'c Irclcn slets als cinfachc lndi\ iducn auf. crslcrc II. Petrographische (ieolo^ie. 07 I'iisl durchweg nach dem darlsbader Gesel/.e /.u 7\\ illingen verwaehsen und er- reichen, so am Draehenl'els. an dt-r IVrlenhardt im Siebengebirge 5 bis 10 dm. Sic liegen /.uweilen /.crbrnchcn im Gesteine, \\aivn also bereils ausgebildcl. als sich die Ilauptmasse desselben nocli in plaslischem Zustande befand. Kbendarauf \\eist aneh die Krsclieinung Inn, dass die Sanidintafeln an manchen Loealitiilen eine vollkommen parallele Anordnung \\alirnelunen lassen. Der Oligoklas hildet /.\var meist kleinere Krystalle als der Sanidin, fiber! ri 111 die- sen aber an Menge. Sehr hiiufig ist dersellie an seiner Z\\ illingsslrcifung x.n erkennen. \\o diese aber durch die rissige Bcsehall'enheil , \\elehe aneli den Sanidin aiis/.eiclinet. \erdeckl \\ird. dienen Farbe , Glanz und Iliirte als nnlei- sclieidende Merkmale : aueli die leiclite Ver\\ illerharkeil ist fdr den Oliuoklas eliaraklerisliseli. Kleine Siiulen und /arte Nadeln von sch \\aiver 11 o rnl)l e n d e . Scliuppen oder Tiilelchen \on seli\\ar/.em oder braunem Glimmer treten in der Gmndmasse dor Mehr/ahl der Oligoklas-Sanidin-Trachyle, \venn aueh spiirlich, her\or. In vielen der let/.leren ist Tridymil nicht allein als Ausscheidung in Dnisenriiumen, sondern auch als Gemengtheil der Grundmasse nachgowiesen. Das l\pische Miltel der ehemisclien Zusammenset/.niiL' der hierherizehorigen Go- steine is( . Kieselsiiure 03 64, -- Thoncrde 16 .18, Eisenoxyd und Riscno\\ dul ;. - Kalk 2,50, Magnesia 0,85,- - - Kali 3,60, -- Natron 5, - - Wasser '. "><> -1. Ihr specifisches Gewicht betrUgt 2,6 2,7, also elwas niehr als das der SanidintraeliUe. Als /ufiilliize Gemengtlieile kennt man \orxugs\N eis- Tita- nil, Apatit, in sellenen 1'allen auch Granat und Augit. Sanidin-Oligoklas-Tra- eli\le sind in dem Siebengebiriie (l)rachenfels, Lohrberg, KtlhlsbrunncMi), im \\Csler\\alde .rmgcgend von Sellers), in Siebenbtirgen u. s. w. nachgewiesen. 45. Phonolith (Klingstein). Der Phonolilh ist cine dichte, meist vb'llig compacte, in frischem Zustande dunkel griinlich graue, vb'llig quar/freie Gesleinsmasse, auf deren unebenem, ins SplilleriLie verlaufendein Hrnche jzliin/.ende Sj)altungsflachen von Sanidin orschei- nen. Das (ieslein besit/.t eine grosse Neigung /u dUnnplaltenformiger Absonde- runi; und iziebl beim Schlagen einen hellen Klang von sich. Die Grundmasse der I'honolillie ist ein lio'ehsl innigos (Jemenge aus einem in Sal/saure unlos- lidien Feldspatbminerale Sanidin und einer in Salzsiiure xerset/.baren Subslanx, \\elclie \or\\iegend aus Nej)helin , sowie aus einer geringen Menge eines /eo- lilharligen . \ielleiclil aus Zeiset/nni: des Nephelin hervorgeganirenen Minerales liesiehi. Das Mischungsverhaltniss dieser Gemengtheile ist ein so unbestimm- les, dass die Ouanlitiil der in Sa'ui'e loslichen Mineralelemenle /\\iseh(Mi 15 und ')") I'l-oi-ent der Gesleinsmasse sch\\ankl. In der dielilen (irimdmasse liegen seln- /ahlrei<-lie lafelige Sanidinkrystalle . hexagonale I'rismen \(n Ne|)helin, sch\\ar/e Nadeln \on Hornblende ausgeschieden , /u \\elelien sich als /nfallige (ienienizllieile noch braune, sechsseiligc* Glimmerlafelchen, Magneleisenkiirnelien, I'Ni-ileiusprenglinge , gelbliche Tilanilkrxstalle, in sehr sellenen Fallen Anuil, Hau\n und Oligoklas gesellen konnen. Auf Kliil'len, in Hlasen und unregel- miissig geslallelen llohlriiumen enlliallen nameiillieh die hellfai-big.in N'ariel.ilcn des Phonolilhes maneherlei /eolilliisehe Mineralien . /. B. dhabasil . Xalrolith. An.ili-im. A|)nph\ Mil. I'erner Kalkspalli und Ihalilh. 5* t,v II. |Vtrot;i-;i|>liisclie (i Als i\|iisches .Mind ilcf chemisehen ZusammensetziiQg dor Phonolithe hat sich crgeben : Kieselsiiuiv ">'.>. i<. - Thonerde l ( .l. "><>. Kisem>\\ d ii.^iO. Mangann\\dnl <>,|.-). Kalkerde .',25, Magnesia 0,70, - Kali .">: iin Allgemcincn niininl dasselbe mil dem \\achsenden Anlheil an un/ersetxbarer Siihstan/ /u. Vor dent Lnlhrohr schinil/.l die Phonolithmasse y.n einem grlln- licli grancn Glase. iin Glaskolbchen y.eigt sich ein \Vassergelialt. der inn >. grosser isi. jc bedeutender di* ouantiiiii dcs /.fdliiliisclicn Gemengtheiles 1st. her I'lioiiolitli ht'sit/i cine izrossc Nciiiinii: /u dttnnplaUeDfbrmiger, ja sdiie- loriiit'r Slniclnr. uclclu- naincntlic-li (lurch die parallclc Anordnunu der Sani- dinlal'cln lcdini:t scin dilrflc. In dicscr AushildiniLisNscisc \sird cr als ritiriil- lichcr odcr p 1 a 1 1 c n fii r in i izc r IMionolith hc/cichnct. PorpliNrarlim 1 Yarie- tiitcn cnlsU'hcn aus dcni massigen , rei-cllos /crklul'U'tcn (JcsU-ine, sohald in dc.sscn (Iriuidinassc cin/clnc irnissrre Kryslallindis iduen hervorlrctcn. TracliNt- iihnlich ncnnl man die licliliiraucn Phonolilhc mil rauher, elvvas porOser Grnnd- tiuissc. \\clcher dciillich crkcnnltarc /.colithischc Hcstandlhcilc hciiicmcniit sind. die sich aus.sL'rdem in Nestern ndcr Di'iiscn ansiicscliieden hahcn. - Die Pho- nolithe bildcn mcistens dom- odcr idockenloriniiie Kuppcn (homogene Vulkane), sd\\ic Giinge von durclischniltlieli izerinutM- Miiehliukcit nnd sind in dicscr La- L'crnngsform in Europa besonders iin ndrdlichcn Bohmcn (Marienbei^ l>ci Aussif:, Teplilzer Schlossbei-g, Milleschauer), in der Lausitz Lauschc. Umbcrii lci Zittan . iin Rhdogebirge (Milsebui^), im Hcgau am Bodensee Slaidcn . in der Auvergne ausiicltildcl. Die Hanplcruplion der Plionolithe fiillt in die y.\\eile Ha'lfle der Ter- liiir/cil. ildet mehrciv Millimeter i:n>ssc Kryslalle, vselche auf dem Bruche (lurch ihre dodekaedrischen Unirisse dcut- lich hervortretcn. Dei 1 Leucil erschcint in Gesiall /alilloser. sehr kleiner, durch- sichtiger, in /crset/.lem Zuslandc sclincc\\eisser Kornchen. Aus Noseanphonolith hestchl /.. \\. der \ulkanischc Kegel von Olbriiek. der Burgbcrg bei Hicdeii in der Laacher (legend, der IlohenlNviel im liegau. c) IM a i: ink 1 ii s LI- s 1 c i n c. 46. Hornbleiide-AmlesH . Hornl)lende-Andesite sind Gesleine . \\clche \or\\ iegend aus Oligoklas und llnrnblende bestehen , /u denen sich als driller (ienienglheil (Juar/. gesellen kann. cine den Diorilen und Porp \riten analnge Mineralcombinalioii. Nach der Ab\\esenlieil dder Gcgcn\\arl des Ouarxes unterscheidet man t| u a rxfti li- re n de und q u a r/. I 're i e IIornblcnde-Andesile. Una r/fiihrcndc II o r n b I e n d e- A nd e si t e sind schwiirxliche, griinlich- graue. braune oder dunkclgriine (iesleine mil dichlem bis denllich feinkornigem II. iVlniur.ipliisfhr (icnl.i-ic li! Gefiiue. be.xtehend aus Oliuoklas. Ouarz mid Hornblende. meisl .uirli aus Uimnicr. /nvNcilen isl der Onar/ nidi! sichlbar, doch \\eist der liohe Kiesels8uregeha!t der belrefl'enden Gesleine. \\elcher den des Oligoklas iibersteii:! , d;ir;iuf liin, dass freie Kieselsanre. also Onar/ \orliand(Mi isl. AIs | \pisehe miUlcre Zusain- mensei/uni: crgield sich : Kicsclsiiiire 66,10, Thonerde 14,80, - - Eisen- \\dul r.,30, - Kalk :>,30, Magnesia :',tO, -- Kali uiul Natron i,70, - YVassrr l>. .")(); das niililcrc spccilisclu- (ic\\idii lu-triigt 2,60. Man kennt dirsrs (icstciu aus SicluMibilriirn sou. andrsitisclic odcr "ilinslcinarliiic Ouar/.- li-acli\lc . L. B. b r\\ i issc odcr uriinlicli \\cissc, iwilliDgSStareifigC! Oligoklaskrystallo und sclmar/o Siinlcn von llornbU'iult' al)cr weder Sanidin, noch Quarz) ausgeschicden. Dancbcn tiTtcn MagiioteisenkorncluMi . Magncsiagliminerblatlchen, auch vvohl etnas Angit nnd Titanil, noch scltcncr Olivin und Ilauyn auf. Mitllcrc cheinischc Xnsain- incnscl/nni: : Kii-sclsiiurc 59,75, Thonerde 17,25, Eisenoxjd und Kisonoxydul 7,57, Kalk 6,00, - - Magnesia 1,30, -- Kali 3,10, Natron 4,00, Wassci 1,00. Spccilischcs (Ic\\iclit =2,7 2,8. AIs Typus der quarzfreien Hornblcndc- Andcsiic konnen die Gesteine der \Volkenburg iin Siebejigebirge gellen (Wol- kcnl)urg-'Prach\ic . Ausserdem treten sie iin Siebengebirgc noch am Bohci-s- halin. an den Scheerkopfon , den Breibergen und mehreren anderen Punklcn aid: ei)enso bei Kehlberg in der Eifel, bei Bannow in Mahren, in Ungaru und Sicbcnbiirgen (die GrUnsleintrachyle und grauen Trachyte von Richlhofeirs) , das Mullcrgestcin der dortigen edlen Erzgange. 1 7 . Augit-Andesit. Dc. 1 Aniiit-Andesit ist eine Mineralcombination von Augil und Oligoklas, /ii dcncn sich in seltenen Fallen Quarz gesellt, wahrend die meistcn Augil- Andcsiic (|uar/frei sind. Die quarzfreicn Augit- Andc s ilc hcstchcn aus ciner deutlich fein kr\- slallinischcn (irundmasse von graulich weisser oder rblhlieher Farbe, in uclclicr Kr\slallc odcr krvslallinische Korner von Oligoklas und Augit, ersterer in dllnnen, linker an cinander geftlglen Blaltchen, lelzercr in scharf. ausgcbildctcn, gliin/en- dcn. /.inn I'licil siiulenfb'rrnigen Kr\slallindi\iduen, daneben vereinzelt auch solclu- \on Hornblende eingewachsen sind. Ausserdem stellen sich Magnclciscnci'/. Mai;- nesiaglimmer nndOlisin als zufallige (Jemengtheilc ein. Mittlere cheinischc Zn- sammcnsct/mit:: Kieselsiiure 57,15, -- Thonerde 16,10, Kisenoxxdiil I-'J.OO, Kalk '),7.'), Magnesia 2.-M, Kali 1,81. Natron 3,88, miltleres specifischcs CK>\\ icht = 2,8i. Die Augit-Andcsilc besit/.en dcnmacli einen cl\\as geringeren Kicscl.sauregclialt nnd ein elwas grb'sseres specilisches (ic\\ichl als die llorn- blend( -Andosite. Sie sind namcnllich unler den Laven des siid\\cslliclicn Island verbreitet, auch vom Chimbora/zo. \on Ti-ncrilla, Ischia, Noi'd \en-Seeland sind \nlkanische Gesleine bekannl, die hierher zu rechnen sein diirl'len. 70 II. Al.s i|iiar/. l'ii h re nde A ug i I - A nd e s i I e uenlen geNN is.se Andesile .nis den sudamerikanischen Andes belrachlel . deren KieselsUure-Gehall 'ini Dureh- scliiiitt (').') (>(') I'roeenli den des Oligoklases Ubei \sieigl, und domnach der Ge- geiiNNarl \(in Oiiiiiv. /u/usehreibon 1st. Was die Ligorungsl'orm dcr Aiigit- and Ilornblende-Andesile belrill'l . so bildon diese Gosleinc in dcr Hegel isolirlr, kc^rlloi 'iniiic odcr douifdniiige Kii|i- pcn lidiiiKui-iif Viilkiinc;, \\clclic m'Nvohnlicli rcilicidonnii: i;rordncl sind. Dicsc l.,ii;rniiii;s\\cis(' scl/t u.inizjirli^t 1 JhiiTliln-ilclir Nonius, N\rlrhr ;iuc|i liiiuliL; /u iM-oltiichlcn sind. Die Andesil-Laven luilKMi sicli slronmrtitj ciyosscn und /uin Thoil deokenaiiig juisgebreitet. 48. Trachytpechstein. Dor Trachylpochstein ist von doin suh 32 hrsrlirichcncn h-lsilpcclistrm NNcdcr in srineni aussoron Ansehon, noch in seiner chemist-lien Xusammen- set/unij /u unlerseheiden, desson pctrographische Beschreibiini; deshall* auch fiuf ihn aiiN\endl)ar ist. Unler dem Mikroskopo jedoch unlerseheitlen sieh heide I'et lisleine d.idurch, dass die Felsitpechsteinc felsitische Ausscheidungen , ahcr keine Heloniic. - die TraeliN Ipechsleine jedoch zahllose Mengcn von Boloniten, aber koine folsilische .Malerie in ihror glasigcn Grundmasso uinschliossen und endlich keine Fliissitikoitseinschlilsse onlhallon. Neben den oft stroinarti t u an- geordneten Bolonilen kommen in der lichtgrilnlichen Glasmasse vor : mil blossom Aujio erkennbaro Foldspatho mil Glaseinschlilssen und mil Glasadern. NNelche von der Grundmasse ausgehen, -- mikroskopischc Feldspatho in bedetitender Menge mil sohr viol Glaseinschltlssen, -- mikroskopische Hornblende- odor Au- gitsaulen, - schwarze Magneteisenkdrner, -- zahllose Dampfporon. Island, Neu-Seeland und Centralfrankreich bergen die Bauptvorkpmmnisse des Trachylpechsleines. 49. Obsidian. Der Obsidian ist ein vulkanisches Glas, eine glasige Modification der ira- cli\ii.schen , und z\var namentlich der kieselsaurereichen Laven, eiilsianden durch rasehe Al)kiihlunu tier gluthflttSSigeD T radix tmasse. Die Obsidiaue bilden cine glasarlige. slark glanzentle Masse mil . ausge/eichnel ipuscheligemBniche, daher mil scliarlkanligen. sehneideiitlen Bmchstttcken. Hire Farbe ist moist scli\\.ii7.. braun txler griinlich. Nach ihrom verschiedenartigen Geluize untorschoidon sich lolueiido Varietiilen : reiner Obsidian, vollkommonos Glas, anscheinoud homogon, jedoch an- geltilll NOII mikroskopischen Kr\slallclieii . \\elche parallel angordnel sind und Mikrolliiftiialionsstructur /oigen: aussertlem mil zahlloson mikrt)sko[)isclien. spil/eilurmigen Gas- und Dampfporen ; porpliN rarl igor Obsidian, in glasiger Gruntlmasso sind ein/.elne Sa- nidinkorner odor -Knstalle ausgoschieden : spha roli Ih is oho r O bsi tl i a n, in glasiger (irnnd masse liegeii radial-lase- rigo SpharolithkUgelchen ; blasiger Obsidian, Obsitlianmasse mil /.urn Thoil langgeMrocklon und parallel gelagorlon Ulaseiiraumen. II. Petrographtscbe (imln^ir 71 \ucli unlei dein Mikroskope crueisl sieh der Ohsiilian als cin echles Glas, inci.sl schr reich an durchsichligcn oder seli\\ar/en, haaiibriuigen niikroskopi.selien Kfystallausscheidungen Itelonilen und Trielulen . \\clclie nichi selten die pradii- vollsle gewundene FlurtuatitDtttniOltir siehe JKig. (>; /cigen. Namenllidi h.uiliu sind iii manchen Ohsidiancn seh\\ar/e Trichile, \\elche dann gebogen, scharf tickzackartig geknickt, sohleifenartig gekrttminl und mil sclmar/en. solidcn Kiii-n- rlicn luvsi'l/l sind. ndrr y.u spinncniihidicluMi AggTOgaten /usainincnlrclcn. IXrhrn ilincn kniniiicn xahlrciclic cclilc Hclonilc und niincuartii; aiisiic/.ackic larhlosc .Mikn>kr\sl,illt>, so\\i(> MagneteiseDSteinkOrner und (Iliinmor- odor Kiscni;lan/- l.dclclion vor. Dampfporon sind im (ian/cn in dcr Oksidianmassr nur scllr-n vorhanden, \\o sic abcr auflrctcn , in cnoi'inor An/.alil aus^cliildcl. Mcist sind sic rundlich. citorini" odor an cinor Seile in cine Spil/c aiisic/.oi;cn. In cincm ()l>sidiaiic von Island lichen in oiner Ebenc von cincm Quadralmillimctcr suit, 000 Poivn. Da die Ohsidianc (1 laser aller (iliedcr dor Trachytfamilie von dcm kicsel- s.micrcichslen his /uin kicsclsaurcariustcn darstcllcn, so bowcgl sich der kicsclsaurciichall dcrsclhcn xwisclicn wcitcn Grcnzcn und schwaiikt /\vischcn (>0 und 70 IVoccnl, und ahliau^ii; davon das specifische Govicht /\\isclicn 2,5 und ;'.:{. Die Obsidianc sind mil den iibrigen glas- und schauniartigen Alodi- licaiioucn dcr Tracfaytgesteinfi durch Obcrgitnge cng verbuinden; namentlich gelirn kr\slallinisch kb'rnigc Lavcn an ihrcr Oberllilche in Obsidian und dicsci- luich seiner iiusscrcn (Ircn/c 1 /u in Bimsslein ilber. Hire llauptverbrcituni; lin- den die Oltsidianc in den vulkanischen Gebieten dcr liparischen Inseln , auf Island, ill Transkaukasien, Tencrilla, Neu-Sccland. in. Perlit, PcrLstein. Der IVrlit ist cine glas- odcr cinailarlige Masse von nieist graublaucr Kar- IHHI-. \\elehe aus laulcr liirsc- bis crbsengrossen, concenlrisch-schaligen Kbrnern /iisaniiiKMiucsct/.l isl. Die ausserslen Lamcllcn der (Miiander /unachsl liciicuden korner sind mil einander verwoben und verflossen. Bei gewissen Variclalcn der Perlsteine, den spha roli ihischen Perlilen, Irelen in dieser Grundinasse \on diircliaus kbrniii-selialiiicni (Jeftlge Spharolilhe , also radial-faserige , kugelige s \\ahrselioiiilicli, dass nur quarzlracbytisches Material y.u porli- tiselier Ausbildung i:eeignet isl. Das Ivpiselu- Miltel dor elieiniselion /usammen- sot/.ung der IVrlile isl: kieselsaure 7:J, IY.\, - Thonerde U,23, - Kisenoxyd und Kiseno\\dul :>, i I , - Kalk 1,70, -- Magnesia 0,SO, -- Kali mid Natron (>,i:{, \\asser 1,90. Speciliselies Gewiolil = 2,:J6 lis 2,'i-'). Dcr I'crlit hildcl Slriinic und (i.inuc bci Sclicinnil/. und Tclkchanxa in Un- iiiirn, in den I'iiiiiancon, auf den I'on/a Inseln, in Mexico. 5 1 . Bimsstein. Dor Bimsslrin isl cin scli\vaininiges oder schauini^cs (ilasiicslcin \on iiH-isl licbtgelblicher odor Uqhtgraulicher Farlto, o\m>. (lurch das Durchstronu-n von (iascn oder Diimpfrn cnlstandenc hhisigi' Obsidian -Modificalion und dcsslialh \on durclisclinialk-h dcrsolhen chemise-hen Xusammenset/uni: \vie xum Theil die kieselsiiurereichen , zum Theil die kicselsiiurearmen Trachyte, indem ihr Kieselsaureuchall zwischen 58 und 74 Procent schwankt. Auch die eiiienlliche Glasmasse dcr Bimssleine ist angeftlllt von Mikrolithcn. Das Vorkommcn des Bimssleins ist an die Vulkanc gebunden , wo er sich theils in Form loser theils in Verbindung mil Obsidian- und Perlitslromcn lindcl. Die oben beschriebenen juugerupliven Gesteine, deren Hauptgemenjilheil Sanidin und Oligoklas ist, pflegte man als Trachyte zusammen zu lasscn und ihncn die Basalte als zwar gleichallerige aber labradorfiihrende Gesleins- gruppe gegenilber zu slellen. Es hat sich jedoch aus Zirkel's rnlersuchungen iiber die Basaltgesteine herausgestellt, 1) dass der Feldspath dieser Gesteine. wo soli her Uberbaupt vorhanden, kaum Labrador, sondern wahrscheinlich ein kicsel- siiui'creicherer Kalknatronfeldspath (also Oligoklas) sein diirfte; 2) dass zahl- reiche Basalte gar keinen Feldspalhgemengtheil, sondern an (lessen Stelle Le licit oder Nephelin aufzuweisen habeu; 3) dass die Basalte aphanitische J-lrslar- ninusmodincalioiien der grobkornigen und feinkbrnigen Dolerile . Leucitophyre und Anamesile sind. zu welchen sie sich verhalten wie die Diabas-Aphanite zu dem kornigen Diabas, also ebenso wenig wie diese eine selbstandig- Gc- steinsspecies repriisentiren. Da ihuen jedoch eine gewisse geologische Zusammen- geliorigkeil, eine fast vollkommcne Idenlat in ihrem ausseren Ansehen, eine. grosse Aehnlichkeit in ihrer clicniisclicn Constitution und eine cnge zeitliche Verkniipi'ung niclit .abgesprochen \\erdei\ kann, lernei- das Acusserc der hier- hergchorigen (Jesleine dieselben leicht als Hasalle serrath, aber erst eingeliende mikroskopisehe I'nlersucliungen enlscheiden konnen, ob ein Plagioklas-, l.eucil- oder Ne|)helin-Basall \orliegl. so \\ird der CollecliMiame Basalt I'Ur die apha- iiilisclirii riagioklas-Dolerilr. l.euciloph\ re und Nephelin-Dolerile nielil zu enl- behren sen. K'. Plagioklu8-l)olerit ; nebsi Aiiainesit uiul Flagioklas-Knsalt. Der I'la^ioklas - Doleril isl ein grob- oder mitlelkorniges (iemenge son Iriklinem Ichlspalhe und Augit, nebsl \\enigem Apalil und litanhalligem II. iviio^r.ipiiiM'iif (((. icuit- 7:'. .MagneU'isonerz, /,ii woli-hom sieh et\\as kohlensaiires Kiseno\\dul und kohlen saurer K;ilk y.u uesellen pllcucn. Der IMauioklas v\ allot moist \or den iibrii:on Bestandthcileo stiirk \or und Irill in \\eissen odor liehtiirauen ulan/endon Tafel- elien, dci- Auuit in kuryen Saulehon \ou >eh\\ar/er odcr diinkelunlnor l-'arbe iiul'. Da> .Maizneleisenery. erselieint mrist staubtormit; iin (Jorneuije \erlheill, sol- lenor in siehlbaren Oetaederii und Kbrnern. Anf die (ie^eimarl von innig n (];irlon;itcii I'mduclcn dor ItciiiiUHMiden ZiM'si't/unui l;iss( d;is scn dcs pulverisirlen (iesteines hei Heh;indlunu mil Siiuren seliliessen. Ifikroskopisehe Untersuohungen von Dolei-it-DilnnselililVen \\iesen lichtltriinn- lielie AiiLiite, in pohirisirtcin Lichto praehtvoll I'jirbii: ^esli-eit'te Irikliuc Feld- sp.ilhe, ferner hl;isse Olivin- und sehw;irzo .Ma^iieleiseiier/konuT und tMidlieli l';irMnse. diinne, hexjiuoiude Niideln von Apatit nach. Ainorpho ZNvischensuhsl.in/, i>l niii- ;iiisn;ilinis\\eise und dann solir spiirlich vorhanden. Der I'l.iuiokliis- Dolerit niniinl y.u\\eilen duivh das llervortreten ein/elner urb's- serei Kr\si;ille von" Augil odor Foldspath aus deni sonsl gietchm^lssigeD Minc- r;ikeineni:e po rj> h v rischen, durch das Auftreten von Blasenriiunien mil /eolidien und Carbonatcn in a ndelstci narti gen Habitus' an ; Doleritlavcn uelmren y.u den I^riiptionsproduclen dcs Aetna, Stromboli und anderer Vulkane. Mitllere eliemisehe Zusamnienselzung : Kieselsiiure 50,59, Thonerde 14, 10, - Kixriinxyd 16,02,-- Kalk -- 9,20, --Magnesia 5,09, --Kali 1,05 - .Na- iion .', H. \V;isser 1,78, -- Specifisches Gewicht: 2,75 2,96. Die Kniplionen der I'lngioklas-Dolerile haben in dor Terlia'rzeil bcgon- nen und dauern jetzt nocli fort ; sic haben die Nebengesteine gaiiiilonnig durehset/.t und sieh entvveder an ihrem Ausbruchsorte kuppenformig aul'iiestaul. oiler deeken- und stroinartig ausiiebreitet. Zu den ausgezeichneteslen Doleril- vorkomnien sind die des Meissners in Hessen, der Lowenburg im Siebenge- birue, des Hnnkenkiipfehens in der Eifel zu ziihlcn. In Island und Scholtland, so\\ie auf den Farber ist der Dolorit \veit verbreitel. Der A H a me si i ist ein Aggregat von tiesteinselementen des Plagioklas- Doleriles MID so t'einkbrniger Zusainmenset/.ung, dass das unbe\xa(l'nele Auue z\\ar ein krxslalliniseli kbrniges Aggregal von Mineralindividuen erkennt, ohne jedoeh ini Slande zu sein, die verschiedenen Bestandlheile zu unlerschnden. Die l-'arbe der Anamesite ist graulich oder braunlieh sch\varz. Hire Besland- theile sind. \\ ie p-sagl . die des Dolerites , also Plagioklas, Auiiit, Magnelei>en- erz, so\Nie et\\as Apalil , zu \\elehen sieh melir oder minder haulig Olivin ge- selll. /ANisehen den kr\stallinisehen Beslandllieilen des Anamesites liissl sich unter dem Mikroskope einc amorphe (irundmasse und in dieser die (ietzen\\ar( y.alilloser Trichile nach\\eisen. Das speciliselie (ie\\iehl des (Jesleines seliuankl y.uiseheii :'. ~ und i,S und ist im Allgeiueinen et\\as geringer als das der Plagioklas-Basalte. Die Anamesile sind namenllieli in Inland, Sehollland und Island \erbreitet. In Deulsehland trill or z. B. boi Sleinheim un\v<'il llanau und auf der Wilhelmshbhe bei Cassel auf. Der IMagioklas-Basal I ist oin seli\\ary.es. seln'inbar diehles (iestein mil inaltem, splitteiigem, iiu (Irossen llacli inuseheliijein Bruelie. Ansehoinend voll- konuuen homogcn, erucist es sieh, ganz ab^eselnji \on mil uidteuallnelein 74 II. Mcliibarcu porplm'ischen Ausscheidungen , bei starker raikfoskopischer ycrgrb>seruni: dcr Dunnschlille aus z\\cil'aclicm Maleriale ziisanimengeselzt, einer- sells iius iiiikroskopischen Mineralindividucn von Plagioklas, Augit uiul titan- haltigcm oder reinem Magneteisenen iicl)st Olivin, s<>\\ie clwas .N'ephelm. anderseils iius eineiii amorphen Omeiitc, welches die Zwischenraurne zwischen den indi\i- dualisirten Gemengtheilen ausfUlll. Diese glasarlige Substanz der Basalle 1st tins lU'sidiuiin dt-s ui'spriin^liclMMi BasattmagmaSj welches in amorpheni Zusl;indr zurilckl>liol), n.ichdcm sidi die iiiif^c/iihlUui Geinengtheile kryslallinisch ansur- scliicdcn li;itt(Mi. Sit 1 ist enlwedcr rein glasi", halhiilasiu, odor cnlszlast. Die i;lasiiic (irundiuasso 1st vollkonimen homogen , besitzt gelblich braune Farbc und \crli;ill sich in polarisirtem Lichte \vic cine einfach brechende Substan/. : in ha 1 b g las i gem Zuslande erwcist sic sich angcfiillt von massenhafteo, >ch\\, iiv.cn . mikroskopischen , nadel- oder haarfbrmigen Knstallchen (Trichilen) odcr scli\\arzen, scharfbegrenzten Kornchen. Die Trichite sind bald geradc, bald gekriimmt oder ge\vunden, zu\veilen kculenformig verdickt und biischelig odcr in-l/arlig angcordnet oder baumarlig verzweigt. In entglaslem Zustandc be- slclit die Grundmassc aus einem entvveder ver\vorrcnen oder parallel faserigcn Aui:rcL:alc inikroskopischer Kornchen, Niidelchen, Ilarchen und Krystiillchcn, trill jedoch den eigenllichen Basaltgcnicngtheilen gegcnilber als ganz abweichende, lorrnlich frenide Substanz auf. Die Menge der amorphen Grundmasse sclnvankt in ihrein Verhallnisse zu den kryslallinischcn Ausscheidungen sehr bedculmd. ZiiNveilen trill sic so zurtlck, dass Diinnschlifle dcs Basallgcsleines als krystallinischc Minoralaggregale erscheinen, zwischcn deren Slrahlcn, Saulchen und Kbrnclicn nur ein Ilauch von (irundmassc eingcschlossen isl, odcr sic ninnnt z\\ar ,ni .Mcngc zu, bleibl aber unlergeordnet und isl zwischen die Mincralausschei- diingcn zwischengedrangl , endlich kann sic zum vorwaltcndcn Bcstandthcile der Basalte werden; dann liegen die Krystallausscheidungen isolirt in dersclbcn t-inucltcttcl und zeigen dann nichl scllen Fluidalslruclur, in Folge deren die Icislcnforinigen Feldspathdurchschnille, die, langlichen Augilsaulchcn, und schma- len Ncphelinrechlecke slrcckenweise parallel neben einander hcrlaufcn und sich /u Stiiimen anordnen, \\elche sich zwischen grossercn Kbrnern von Augit, Oli- \in und .Magneleisenerz hin und herwinden. (siehe fig. 7 pag. 29.) Das krsstallinisch ausgeschiedene Gesleinsmalerial dcr Feldspath-Bas.ilic beslchl aus vorwaltcnden triklincn Feldspalh- (\vahrschcinlich Oligoklas-'j ki'vslallcn, wclchc in polarisirtem Lichle prachlvoll bunt gcslrcifl erscheinen. Augiten, von welchen die grbsseren gewbhnlich (lurch (ilaseinschlUsse und .Magneleisenkiirncr vcrunreinigl sind, -- Olivin von griinlich graucr Fa'rbung, in sehr diinnen SchlilVen ganz farblos, Magnet- und Tilaneisen in schwai- zen Kbrnern, zuweilen auch Nephelin in farblosen, ungestreiften Becht- ecken, -- Apalil in langcn. farblosen Nadeln, sehr sellcn Leucit undGlini- mer, nie aber Ilauyn und Melililh. An< dcr licschricbenen, gleicharlig scheincndcn Grundinasse Ircten bis- \\cilcn pnrph\risch einges|>rengte grbssere Kbrner und Krxstalle von Plagioklas, Audi. Olivin und Magneteiscnerz her\nr. I'nter diesen ist der Olivin ein hbchst charaktei'islischei- zufalliger Gcinenglheil, er bildel glasghin/cinlc. olgrUne, mcist II IVIlMiliapllix'llC (ir.iltPUir 7,"> Iroplcnalmliche konier und his iiber knpl-ni.sse rimdliehe, konu-c Au Der Oli\in kommt /uueilen in soldier .Menuc im I'VIdspalhhasalle \|,illen mid kennllich ;in ihren .sliirk ulan/enden Spallun^sll.idien, ist ,ils /iilalli^cr (lemcniitheil nichl selten. Inncrhalh dcs dichlen r'eldspathhasalles linden sirh nichl scllcn uiirei;el- miissiue iidcr hlasenarlii;c llohlriiumo, \velche xuin Thoil von den \rrschirdcn .irliuslcn Mincr;ilirn , Silicalcn s(t\\ic (liirhonalcn , ausi;r!'Ulll odcr ans^cklridcl siml, so \oi7.uus\\cisc \on Dcsniin, Slilhit, Nalrolitli, Analciin, (lhahasil, Apu |ih\llii. llannoloni, Kalkspalh, Arai;onil, mdlicli Ouar/. (ihalccdon, Ihalith. Als Stnicliir\arict;ilcn dcs I'l.i.uioklas-liasallcs kanu man untcrschcidcn uc\\dlinlichcn odcr dichlon, |)orph\ rarlii^rn mil Ausschciduni;cn son Aui;il, IMa- i;ioklas. llonihlcndc. niandclslcinartii;cn mil Mandeln und Neslcrn von den chcn .inr-c/alillcn Mincralicn. Als milllcrc chcinischc Xiisainincnscl/.niii; dcs IMaiiioklas-Hasallcs cri;icll sicli : Kicsclsiiurc i,'), 00, Thoncnlc 14,00, Eiscno\\d und Kiscno\\tlul I5,:{0, - Kalkcnlc I-', 10, - M.c'iicsia 9,10, -- Kali 1,30, -- Natron 3,87, = = Wasscr 1. 30. Spccilischcs (Icuichl = 2,9-3,1. Die meislcn Pla^ioklas-Basaltc hrauscn, \\cnn man sic in gepuiVertaH] 7>u- siandc mil Saurc hciiicssl, t-nlhaltcn also Carbonate. In dicsem Zuslandc rc- |>i-,iscnlircn sic das crslc Sladium ilircr cintrclcndcn /crscl/.unL: (lurch die At- iiKispliiirilicii. Schrcil<>l dicsclhc \\cilcr fort, so resultircn (lurch forlfilhrunt; eincs Thcilcs dcs Kalkcs, der Magnesia, dcr Alkalien, dcs Kiscno\\duls und dcr Kicsclsiiurc \un Seilcn im (Jcslcino circulinMuler kohlcnsaurchaltijj;or VVassei- y.uersi die |{;isall\\aekcn und als Icl/los Stadium dieses Vorganges, t;c\\ isscr- massen als Hesiduum dieses Auslaii-eprocesscs, die hasaltischen Thono oder \Vaek e n ih one, wclchc sich dcr Ilauplsache nach als \\asserhalliiie Thon- ei-dcsilicale er\\eiscn. Diesc Itasallwarken sind schcinhar cinfaehe, diehle oder ridi-e .Masscn \un unrein uriinlieh t-raucr bis briiunlich sch\var/,er FiirlMinjjf. Sic sind mildc und \\eich, ^elien beim Anhauchen eincn llioni^cn (ienirh und iinisehliesscn einerseils (iliininerblaUchen, Aui;it und llornblendciki'sslalle. souie MajAneleisensleiiikonier, aiidcrcrscils Ilohlriiume, \\elelic (lurch nianehcrlci /eo- lilhe und (larhnnate au.s^dnlll sind. In enusler Verbinduni; mil den bcsehriebenen I'lajiioklas-Basalten slehen /.ihlreiche hasallisch<- |.a\cn. In pelniuraphischcr Kc/.iehuni; stimmcn beide /.urn Theil so \ollkiMiimen ilbcrcin, dass nur der cr\\eisliehc /usaiimienhaiiL; mil einem Stralo\ ulkanc als enlschcidcnd filr die ciicenlliche l,a\anatur licllcn kann. Die Hasaltla\cn besil/.cn an der Ohei'lliiche dcr Slrome fast durcliLiiin.uii; cine sehl;iekii:e. piirn>e Aiisbildnni:s\\cise, \\iihrend die inncren Theile der Slruine cine \olli- coni|)aele, sli-iiuirliue Ueseliall'enheil /.eii;en. Die Uageruogjrformen des I'hmioklas-Hasallcs sind dieselbeii. \\ie die der bercils besprocbenei) juniicrupliNen >. Thonerde Ml. .'in. - Kisenoxyd und Kisenoxydul 11,20, - Kalk 10,62, -- Magnesia 4,:{">. Kali 1,95, Natron 5,40, Wasser2,f>8, Specilischrs (i.-ui.-ht e,9 3,1. Porph\risch \\ird der Nephelin-Basalt, \\CIHI aus dem dichten (ICIIUMI^C cin/cliu 1 Lii'iis.sfi-f Nepfaelinkrystalle lu'i-Nortivlon. Audi Idasiiic und mandcl- sU'inar(ii!c VaritMatrn, SO\N it' Ncphclin - Hasalt- La\ t'li koinincn vor, lei/err na- nuMitlicli in der Um^clmni; dcs Laac-lici' Sees und in drr Kifrl. Sit' zoiclinen sich dmvli ilin-n Mcii-lilliuin an Melilitli und die helfiichtliclu' Ht'ini(Mi!;un^ \ on MaiiNii aus l.a\aslroiu Mini Nicdeniicndiii. des JJellerluM-jj;, llochsiinmer.) Die Nephelin-Hasalte ei'reiehen /\var nicht die VeVbreitung der Plaiiioklas- Basalte. sind jedoeli noeh hiiufiger als die Keueil-Hasalte und naehiiesviescn an der IMlastrrkaule ini Thiirini-er \\ahle , Kohlbacli Jiei Bayreulli' , .loaeliiins- tlial, Speelilshausen, Seheiheidierg (Erzgebirge) , Kosakovv, Tichhmil/ lioliini.sche.s MillrL'eliirirc' . Kaltennordlieiin (HhOn) , Sinsheini Baden) , Auerbach (Beri:- slrasse u. a. 0. Hire Eruption ftillt in die Terliar- und Posttertiar-Periode : sit> hilden I,a\aslriinit'. (i.inuc und isolirte Kuppen. ii. Leiicifophyr und Leucitbasalt. Der l.cuciloph\r oder Leueilporplixr ist ein krystalliniseh kb'rniges Aiigivgat von I. eucit, Auirit und Majineleisen, zu welehen siclj Neplielin, Olivin und (iliin- nier in ijerinijen Mengen iieselien. Diese Mineralien bilden eine aiiseheineml diclile. mil dein noch /.u besehreibenden Leucitbasalle identische, aseligrnue bis riidilich iirauo Grundinasse, in \velcher rinjis ausgebildete erbsen- l>is liasel- nnssurosse I.eucilki-xstalle von izraulich-weisser Fai-be, sowie seli\var/e oder dunkelgrUne Auuilkr\slalle. lu i r und da auch weisse, gla'nzende Nephelinsaulelien einiie\\aehsen sind. Die Leueilkrystalle des Leucitophyres umschliessen in ihrer Masse kleine Sclilackenkorner oder siiidenforinige Augitkrystiiliehen, so die von Ci\ita an der Tiber und von Rieden bei Laach. An lel/,tgenannter Localitiil [rill auch Nosean als svesentlieher Gemengtheil der Leucitoph\re auf. Kr er- sclieini in schwiiry.licli-iirauen, durch Verwitterung hellgrauen Granatoydern von I 5 Mm. Grb'sse neben Angil- und I.eucitkrystallen in einer feinkbniigen (iruntl- massc BUSgeschieden. Die Leucitophyre sind lianplsaehlieh an die neueren Vul- kane llaliens gfbnnden und nanientlieh im Albaner (Jebirge und am Vesus \eilireitct. Doeli erseheiiien dieselben auch als lose Blocke irn Tuff, sowie au- steheiid in der rmgegend des Laacher See's. Auf das Vorkomnien von Leu- ciUiphsreu im Kr/tzebirtie, \velehe augenselieinlich in naher Be/iehung '/.u den dorligen l.i-ucitliasallen slehen miissen, \\t-isen die 2 S Cm. grossen P.sciidonior- phosen naeli I. eucitki \stallen hin, als deren Fundort Bb'limisch- Wiesenlhal le- kanul ist. Als mitllere chcinisfhe Xusaminensel/.ung der Leueitophx re ergiebt sich: Kieselsiiuiv iH,88, Thonerde 19,50, -- Kisenoxyd und -oxydul 9,24, Kalk S.SC.. Magnesia 1.90, Kali f>,:>2, Natron 4,36, Spec. Gewicht 2,52,9. Der I. cu ci I basa It ist ein schwa rzes, scheinbar dichtcs Geslein. welches in seinem Ausseren \nn dem 1'lagioklas- und Nephefinbasalt niclit y.u unler- seheiden ist. Krsl aus der mikrnskopischen l T nlersuchung gehl ihre Versehie- denarligkeit hervor. t T ntcr dem Mikroskope erueisen sich die Leucitbasalte f.isl dureliweg ;ils gleiehmHssig feinkornig atlSgebiMet, die amnrphe glasige Grund- m.iNM'. \\clchc bei den I'lagioklasbasallen cine so wichtigc Rolle spit-It, ist bei- nahe Nollkoiiiinen yersrli\Miiulen. Das l.riicithasalliiiaizina ist dciunarh in \oll- StShdigerer NVcise als |>ci den l ; eldspalhhasalten und x\\ar anf Kosten der anior- plien Suhstany. y.ur ki'Nslallinischen Atisbildung izelan^l. Die niikroknslallini- schen (Jeineiii'theile des (\pisclien l.ciicilliasaltes sind Leucit, Augit, Olixin mid MagneteiseneTZ, \vo/u sich eine L:ei:eii den \or\\allenden I.eiicit stets /uriiek- tretende Menge von Nephelin gesellt. Die Leucilhasalle sind pe\\i)lmlirli \oll- koininen feldsj)athfrei, Glimmer tritt in niikroskopischen Bliittchen ein. ebenso hior und da Melililh. In mikroskopisch untersuchten DilnnschlifTen trill der Leucit durch die chai-aktcM'istische aehtseilige Umgi*en/ung seiner Krystalldurchschnitte und die einfache Strahlenhrecliung seiner fnrl)losen Subslan/ hervor, y.eiclmet sich alte-r ausserdem nocli durcli die Eigenthilniliclikeit aus, freindartiiie (Ani;it-' Niidel- ehen und (Schlacken-) Kornchen in grosser Menge zu umhiillen und sic x.n zwingen, sich innerhall) seiner Masse zu einem centralen Haufchen oder in Zo- nen zu gruppiren, deren Durchschnitt ebenfalls achtseitiiz oder rundlicli isl (siehe Fig. 1 pag. 26). Uber die Strnctur und Lagerungsverliiillnisse des Leucitbasaltes gill das- selbe, was in dieser Beziehung iilier die Feldspathbasidte gesagt worden ist. Illtenso \vie diese konnen auch die Leucilbasalte durch Annahme cines grolie- ren Kornes doleritiihnliches Aussehen (z. B. bei Gross-Priesen umveit Aussig . sd\\ie durch das Auftreten grosserer, krystallinischer Ausscheidungen, porph\r- arlim-n Habitus erlangen. Verliert der Leucit seine mikroskopische Kleinlieit und erscheint er in grosseren Krystallen innerhall) der dichlcn Basallgrund- masse, so entsteht Leucitophyr. Die Verbreilung der echlen Leucitbasalte ist, soweit bis jelzl ermittell. eine sehr beschriinkte. Dieselben sind nacligewiesen bei Schackau Hliiin . bei Sidlpen, an der Geisinger Kuppe, am Pohlberg (Erzgebirge), bei Tichlo\\ it/,, am (isllichen Abhange des Milleschauer. bei Boltueil (Kaiserstuhl) , an der Stopl'elskuppe (Thiiringer Wald). Xu den Leucitbasalten gehiiren auch die basaltischen Laven der rmgegend des Laacher Sees und zuin Theil auch diejenigen der benachbarten \ulkani- schen Kilel. Hire llauplgemengtheile sind unzweifelhafl Augit und Leucit, einige derselben zeiclmen sich durch einen grosseren (iehall an Melililh. andere durch Beimengungen von Ilauyn aus. Krslerer bildel niclit nur einen Reslandlheil der Grundmasse selbsl, sondern ist auch in den I'oren und an den \\andun- gen dei- Blaseni'iiume auskryslallisirl 'llercheidierg. Mannebacher l.e\ am l.aacher See, (]apo di Bn\e bei Bom . ... Tacliylyt. Tach\l\l isl cine sch\\ai/e. daMge. obsidianai li^e Modilication der Ba- II. Petrographische ticolo-ii-. 1\) saltgesteine, \\elche sicli namenllich nalie an den BegrenzUDgsflttcheil gangarliger Vorkoiimirn MID t'einkiirnigen Hasallen aui' Island uiul Arran, ferner als (ilas- krusle an den Innenwiinden \on Blasenraumcn so\\ie in Gestalt ncslarliger Kinschlilsse iin Basalle /. H. des Vogelsgehirgcs und von Dransfcld lindet. Bei mikroskopischer rnlersuchung /eigen DiinnschlilVe dcs Taeh\ l\ les in der dunkel- hrauiUMi, glasigen Grundmasse ausserordentlich /.ierliehe, sdiwar/c, farnwcdel- iihnliclif Anhiinfunizcn von srliwar/hraimcn, nindlichcn Kornclicn und spil/.cn Kcilclicn, so\vio Massizriliu 1 , ladcnfiinniizt', au^itisclic Mikrolithc, aucli \\ohl \rr- cin/.t'llc .MaLiiiclfist'nkiinicr, Ncphclin- und Auiiitkr\slallo. Feldspattlfreie, massive. jj;cincngtt' krxslallinisclic (icslcinc. (ireiseu. DI-I- (JrcisiMi ist fin kornigos Aiztircuat von vorwallcndcin heligrauero Onar/.c und \\rissnn. lii'aucin, lielhlicluMU odor turiiulirlu'in (JliinnuM* (moist Lilhion- gliinincr . - cine feldspatblreia Modification des Granites, in \vclchcn or duiich Aufnalnnc von Fcldspatli slellenweise wirklicl) ill)er^ehl. Als wichliiislcr seiner y.ufiilliuen Geroengtheile tritt Zinnstein zuweilen feineingesprongt auf, welcher ausseideni den Greisen in GiJngen und Schntlren durchsetzt (ZinuwaM ini Kr/- izeltii^e, Schlarkt n\\ald in Bohinen, Cornwall, Banka). Der Greisen l)ildet Slb'eke iin (Iranil. ist ein inassiges (leslein ohne Spur von Schiclitunii, dahingeg9D mil unregelmftssig poly^drisoher Zerkluflung. Mil dem Greisen nalie verwandt und vvie dieser durch rehergiinge eni: init dem (Iranite verhunden isl das Z w i tie rge stein (StockNvei'ksporphyr), \\elclies aus einer feinkornigen his dichlen, eisenschQssigen, (|iiar/igen Grund- iiiass i lesicli(, aus welcher Clilorilschuppen und ein/elne Quar/.korner hervor- ireicn und die von Arsenkies und Zinnsleinkornchen impriignirl ist. (Alten- Ix-rii iin Jiiv.i:eliri:e. Turinaliiifels (Schorlfels). Dec Tiinnalinfels ist ein Aggregal von graulieli weissen Quar/kornern und scli\\ar/en Tunnalinkiirnern oder-Nadeln mil schieferigem, dichlem oder kornigein Gefllge. Unter seinen /nfalligen GemengtkeHen sind Zinnerz, Arsenkies, Topas und Glimmer hervor/uliehen. Mil dem Granite ist der Tiinnalinfels durch Iin inalintiilirende GranitvarieUilen und durch orlhoklasfilhrenden Turmalinfels eogverknttpft und hildel gewohnlich die a'usserste Umgren/unt; der lurmaliii- nihrenden Granite, kann aber au(;h selhslaiiilig, slock- und ganglormig andere Gesleine dnrchset/.en. iConnvall, Kibensloek iin l-lr/gebirge.) tt Eklogit. (Omphacilfels.) Der l'liisrlii' 5!). (JraiiatfVK. DIM- Gamaliels isl ein kryslalliniseh kiirniges Gemenge \on meist vor- herrseliendem. braunem oder gelblichem Granal and dunkeler. Hornblende, /.u \\elehen sich gevNolinlirli nodi .Magin-lrisenslein iieselll. Kr Iritl nur selir unlergeordnel in unregelmiissigen Kinlagerungen und Giingen mil'. /. II. bei Schwanenberg, Berggieshiibei, Bhrenfriedersdorf in Sadism; bei Joachimsthal . Hires ausserordeatlich beSOfalUnkten Vorkoinincns NNCLTII kiimifn liicr nur kur/ crwiihiit \\'i-(lfii : Kinzii>it, ein krystaUinisehes Aggregal \n Kivpartikelchon auf, \velelie hestinnnten Zonen quer duivh die (Ineiss- schiehtenreihe ioluen; man he/.eichnel derarliijo Vorkoiniiien als Fallbu nd e r. Innerlialh dieser kiinnen sich die Kr/lheilcheii /u Had) Icnliculiircn. , floly.ahnlit'lien oder slocklunniiien I.aiierstiiilen conccntriren. Gan/ iihnlich \vie dies beim (Ji'anile der Fall ist, konnen einige der oben auf^e/ahltcn accessorischen Geinenii- tlieile. neliiiilich lloridtlende, Chlorit, (iraphil und l-'-isenulininier (lurch ihr H8u6gerWerden \\csenlliclie Heslandlheile des noi'inalen Gneisses vollkoininen \erdraiiiien. so dass man folgcnde Gneissvarietiiten unlerscheiden kann : Glininnne ri^ne i ss, bcslchl aus Feldspalh, Quarz und Glimmer, i;ehl durch Verlusl der scliieferiiien Slructur in (iranit, durch Ueberhandnehmon des (ilim- mers nnd dadurch seiner Parallelstruclur in Glimmerscliielcr ilber. Hor n 1>I e n d et: n e i ss (s\enilisrlier Gneiss), der Glimmer isl durch Horn- blende \ordrangt, kann auf der eineu Seite in Syenitiiranil, auf der anderen in llnnililendescliicl'cr ilhergehcn. GrapbitgneiSS, (iraphit \erdriingl den Glimmer lian/. oder /um Theil, mil GraphHgranit und Graphilschiefer in derselhen ver\Nandtscliaftlichen he- /ieliuni: slehend. \\if der normale Gneiss und Granit /um Glimmcrschiefor. Ch lori tiiii e iss, filr den (Jinimer isl Chloril einiielrelcn. I'll se IIL: I i m meru n e iss , stall des Glimmers Kisoiiiilimmer enthalleiid. ProtOglDgneiss, cine llaserii: sehieferiire .Modilicalion des ProlOgingranitea, \\elehe ndicii duiikel^riiiieni Glimmer helluriine Talksrliiippelien entliall. ^Alpi-n . In inanelien Gnoissdistrieleii, namenllidi ini l-'.r/.uebirtre. hat man bei den eclilen (iliimneruneissen y.\\ei llaiipl\ariel;ilen unterschieden, den izrauen und den roth en Gneiss, deren ersterer durehsi-li nil Mich (Hi IVoreiil Kiesrlsaiire. \\eissen oder iirauen l-'eldspalli nnd /iemlieh \ iel Liraiien (ilimmer, deren lel/.terer 7.') 7(i I'i'ocenI Kieselsiinre. \ id rothcn Feldspalh und \\enii: \\ eissen (ilimmer ent hiilt. Itiesr V.irirlalen sind (lurch MiUelgUeder en^ mil einander serkniipll. so dass man sic nur als hasisdiles und sauersles Glied einer iirossen lU'ihe \i>n in ihreni KiesdsiinreL:dialle sdiuankenden (ineiss\arieliilen helradilen darf. Die diemisdie /usammensct/iniL: der (iliminerizneisse helriiiit im Durch- Ciedner. Elements d. tieologio. (j s2 II Pet rographische Geologic. selmillc: Kicsclsiimv TO.XO. Tlmncrdr 11.20, - Kiseno\\ (lii! >. I (I. - Kalk ;'. MI. - Kali 3,00, Natron :MO. \\asser I , ;>0, - ihr speeilisrlies r. \\clchr versleinernngsfiibfende Scliirlilt'iii'iim|ilf\c iiltcrlaiicrii im Tanniis. in den Alpen. in Scliollland . (irits sciv Terrilorien laui-cntisclit-r (incissc linden sieh im Kr/izehirue, Hohmen. Miihren. in den Sudden, im Ix'iltmiseli-baverisrhen Waldgebirge, in den Onlralalpen. in Sclinlllaiid nnd aid' den llehriden. in Skandina\ ien. Canada, den allanliselien Staalen von Nordamei'ika, Brnsilion. <>l. Urannlil \\Cisssiein und Trappgraiiulit. Der (Irannlit isl oin schid'eritzes (J(Mneni:e \on l ; elds|ialh und Ouar/ mil einueslreulen kleinen rotlien (Jranalen. Der Feldspalh und /\var Orlhoklas sdlener IMauiftklas) isl der IIaupl1)eslandlheil des (iramdiles und l>ediiiL:l durcli seine liehlrolldiche. licl)li;ell)lielie und \\eisse l ; arlte die (idle l ; iirlunu dieses (lesleines. Kr hildd eine feinkorniize bis diclile (irundmasse . in \\elrlier plalle KuriKT oder diinne. oft nur papierdieke Lamellen von Ouar/. in paralleler \.niH' \ertheill sind, so dass auf dem Ouerbruehe des (iesleines eine deulliehe Seliiefersli nclur herxorlrilt. Die Granateii sind ineisl in liirseiirossen Kiirnclien in den heiden anderen Heslandtheilen des Granuliles riniicspreiii:!. Nehen ilinen ersclieinen nichl selten liellblauc C\anilkr\sl;dlclien. Selir hiiuliii iieselll sidi zu diosen noch (iliinmer, (lessen [larallde Anordnunu die Scliiererslruclur sleii:erl : dann Irdrn die (iranaten zurtlck und es enlstehen Z\\ iseheniilieder /.\\ ischen GiK-iss und Granulil. die (i n e issgra nuli lc. Als (\piselies Milld der dieinisc-lien Zusammensdxunu erizieht sieli Kies ( I siiure ^4,50, - Thonerde 10,70, Eiseno\\d uml Kiseno\\dul o.(>0. Kalk 2,20, Kali 4,00 Natron 2,50; -- speeilisehes (ie\\ieht = i.i. Neben der aiisue/eidmdeii Schid'tTlini: /.ciul der (iranulil eine sdir re^el massive SeliidituiiL: : ei- \\echsdlai:erl an mandien Aufseldusspunklen mil Serpen lin-Hiinken (Waldhoim, Budvveis), an anderen bildd er reiidmiissiije S liidilen /.uiselien dem Gneiss (AsdiafVenburiJ:, Bodenladi im ostba\ erisehen (iren/izebirue und tiehiirl an den meislen Punklen seines Aul'ti-dens der a/.oisclien Formalions- reihe an. In Saehsen bildd er am nonKveslliehen Abfalle des Kr/uebirues eine ' Meilen laitiie und 2V-2 Meilen breite Kllipse siiehsisclies Graniditgebirge), in Holmieii (rill ei 1 bei Budweis und im Kiierlhali 1 , am Main bei AschalVenburi: ebenso \\ie in Nieder-Osterreieh x.\\isclien Gneissen und Graiiiten auf. In sidi \ielfach \\iederholender Weelisdlai'enniii mil diesen normalen. hdlen Gi'anulilen Sadiseiis ersclieinen nameiillidi /uiselien I'enii: uml Hochsliuru in sdi\\aehen oder bis fiber Meter slarken. sdiarl bciiren/.leii I'lallen und Banken uriinsdi\\ ar/e T ra ppjira nu I i I r. Hestelien erslere fast nur aus Onar/. und Orlhoklas. s,, hjssi die mikroskopiselie Untersuchung dcr Trapp- II. lVtroi:r:i|lii>rlie (.icolojjio. V, i:iMiinlite erki -mien, tlass deivn Bauptgemeoglheile Ouar/, plagioklastischer Fdd- spaih. .Maiuieteisener/. fin prunes, glimmerartiges Mineral und tnehr oder weniger reichlichcr (iranal sind. Die nranathallii;cn TrappgranolUe /.ciijcn /.inn Tlieil inleressanlc (Jruppirunuen ilnvr Klemente. In ein/elnen Dilnnsehlillcn siehl man jedes (iranalknrnchcn von einer liehlen Quarz-Feldspath-ZoDf niniieheii. in andcrcn sind (dimmer mid MaLMieleisener/ radial inn den (iranal ani;cordnet. DIM- l-'eldspath nnd Ouar/. slrol/l \mi Mikrolilhen so\\ ie \on (Mas- nnd Slein- einschlilssen. Das (\pisclic Millcl dt-i' clifinisclicn /nsaininrnsi'l/niii: dcr Triipp- izi-annlilf isl : Kicsclsiiinv :>:>.:{l>. Tlioncrdf r.{, ( ><', - Kis'no\\d nnd Kisrn- o\\iliil li. !'>. - Kalk.-rd.' I(.IM). .Magnesia T,l 3, - \\ass.T 1.7(1. Die Trapp- Ijr.innlilt 1 .sind drslialh \\i-it hasisclicr als die normalen (iranidilr . cnthallcn stall lcr Alkalirn lit-lriichtliclic Menken \on Kalk und Magnesia und sind srhr ividi an Magoeteisenerx. 62. II ill I. -Hi nt a. Die llallcllinla ist cin dichlcs. anschcint'iul hoinoi;t'nt's (icstcin von fclsit- arliLTt'in Anst-hcn. \\cldics ans inniu mil cinandiT verschmoj^enen, DQikroskopisch klfini'ii 1-Vldspatli- und Ouar/koi'iirlicn, zuin Tlieil mil trincn (iliinmer- und Chlontschtippchen, Ix'siclil. Ivs ist in abwecbselndeia Laizcn uran. ^clhlicli, liriinn- lich odrr i:riinlich bis scli\\iii7.lich yrlarhl, wodurch os anl' dcm Oncrhi iichc handarliu ut'.slrcill rsclicint. Scin Hruc-li ist splilh'i'ii; his iniiscliclii:, schiin- end IMS mall, sfint- Fcsli^kcil si-lir hcdcntt'iid. \or dcm Liithrohr ist es in dilnncn Splittcrn schmcl/.har. Die llallcllinta ist als cin (jfticiss /u bclraclilcn. dcsM'ii hcstamllhcilc /u miki'oskopisclicr Klcinhcit herabgesunken nnd IcIsilartiL; innii: \crschmol/cn sind. so dass das (icslcin apliiinitische Structur angenommcn hat Daranl \\ciscn ancli die l.aiicnmizsvcrliiillnissc dcr Iliillcflinta liin, indem sic mil den lanrenlisclieii (Incissen /. 15. Skandinax iens \\ee|isella^crl und reher- iliiiiiic in diese hildcl. ii Torpliyroide (Flaserporpliyre). Die I'orphyroidc lieslelien aus cincr splillerigen, feinkdrnigeo bis dicliten. felsitahnlielien (Inindmasse. \\elrlie dureli dilnnc l.a^cn. IliiuleliiMi oder I .a melleii von Glimmer oder cincin Lilimmeriilmlichcn Mincrale cin llascriiics bis ausLic/eiclinct scliiclci'iiics (uTilyc crhiill. nnd in \\clelier kr\slallinisehc Koi'ncr oder Krystall-Icfdividueil \on l-'cldspalh und Unaiv. ans^eselucdcn lichen. Die l'orpl\roide /.eielnicn sieli deinnacli im All^cmcincn dnrcli ihre eombinirl sehieferii: porpl)\risehe Slruclur aus. iiclicn jedoeli local (lurch Xuriieklrelen dcs die Sehiel'e IUIIL: bedin.-endcn (Ilimmcrminei'ah's in (iestcine \om Aiissehen eines massi^cn Onar/poi-plnrcs. an andercn Slcllen (lurch (iroherwerden dcs Kornes, \\oneben die porphyriscli ausgescbiedenen [ridividoen \ersch\\indcn. in gneissartige (le- stcinc, /.. H. Scricilizncissc'; ilber. Der l ; cldspalh ist cnl\\cdcr Orlhokla.s Orthoklasporpbyroide dcs llar/cs und MiehiL'an.s oder Albil (die Scricil -Adinol- Schicrcr dcs Taunus und der Ardcnncn) und bcsil/.l \\eisse, Lrelblichc. riilh- lichc, lleisch-, rosa- bis corallrolhe. y.u\\cilen auch uranblauc Kai'bc. Die |">i phyrisch ausizcschiedcncn Indixiducn sind cnt\\cdcr rccianiinliiiv I'rismen oder iL-e' Krxslalle: die frisehcn Albilc /.cii:cn meisl deulliche /\\illini:s- Dcr Quar/ M ^e\\ilmlicli i-auchi:rau bis dunkclblauiirau L'clarhl. ^ I II. Petrograpbische l>esii/i .starkeu Fetlglanx. imiseheligcn Hruch und nicht sclten dihexa&drische I-'nnn. Das G I i in in c rni i ncra I ist cnl\\cder I'aragonit Michigan, oder. und z\var gc\\ ohnlich. i:elblich griiner, fetlgliinxcnder. talkiihnlicher Sericit Srricilpor- plm-oide do llar/es und des Taunus). Die l'orph\roidc siml nainenllich in der Taunusketlc. in dcr Lennciiegcnd in VA'eslphalen. ini Seh\\arxalhalc ini Thuringer Walde, UN Oslharxc. ;inl' der Olicrcn lliilliinscl \m MicliiiiJtn als untcriiconliictc (ilicdci- dcr dc\onisclicn. silurisrlicn und huronisclicn Scliidilcnrcilic (Milu ickelt. i.i. (lliinniorseliiefcr. Dei 1 (iliimiicrsrliicfcr isl cin sdiicl'criLics AIILMVIM! \nn - \\ecliseln (Lagenglimmerschiefer) . Die Farbe des Glimmerschiefers ist durch den Glimmer bedingt, demnach bei vorwaltendem Kali- und NatroDgUmmer lu'Mgrau oder gelblich grau, bei vorwaltendem Magnesiaglimmer dunkelhraun l)is schvvarz. Der Kieselsauregehalt des Glimmerschiefers scliwankl jc nadi dcr Menge des Quarzes zwischen 40 und 82 Procent. Von scincn xalilrcichen zufallicen l^cslandtlicilen sind hervdrxuliclien : vor Allcm rolhcr odcr brainier Gi'anat, der cin liochsl cliai-aktcrislischer zufalliiier Gcnu'iiglheil fast allcr (ilimmcrschiefer ist, Turmalin, Feldspath, Hornblende. Staurolitli, Cyanit, Kpidot, Chlorit, Talk, Gra])hil, Eisenglimmer, Magnciciscn crx. Schwefelkics. Gold. Durch das Ueberhandnclmien ciniizcr dcr genannten /ufiilligen (icnicnullicile des Glimmerschiefers gchl dicscr. indcin jene den Glimmer vcrdriiniicn. in andere (ieslcine (ihcr. So durch i:eslcigerte Aiifn.ihiiic von Chlorit in Chlorilschicfer. von Talk in Talkschicl'cr. von Turmalin in Tur- malinschicfcr, von Eiaenglimmer in EiseDgliminerschiefer , MID Kcldspaih in Gneiss, \ die A mph i In- ilx-li ic ler, /.arlschuppiucr. Iclligcr. urunlich \\ci.N.scr Glim- mersehiclcr dcs Xillerthales mi! iiur i<> IVoeent kieselsaurc. die Sericilglinimers.ohiefer, parallele Lagon mid llaehe l.insen \mi dichlcm. honisteinahnliehcm. seltener knslallinisohem Oiiar/.c \\cchseln mil uelb- lich LuMinen bis dunkellauch^nineii. tallUihnlicben Sericitrnembraoen, dcncn x.u \\eilcn silberueissc Glimmerblallehcn und dunkele ChloriCschUppcheb eini;c\Ncbl Mini. MI d.iss fin gebiinderlor Owrhnirh cnlslcht. Tauiiuskcllc. Ohrrslcxcr. die K ;i I kj: I i in iiMM'sch ii-l'c r, cin/cliu 1 l.jiiucllcMi, La^on odcr llarh linscn- I'urini^c I'arlicn \on koniip'in, xuni Thcil doloiuilisclicin Kalkc wcrdcn \un parallel lic-nidcn Scliuppcn , Hasrrn. Mciiilti-aniMi mid Laiicn \on (iliiiinirr durchzogen, \M>durch cine schr vollkoninicii dick- odcr dttnoachieferige Siruciui- licr\or^clirarlil \\ird (siclic auch sul> ;i ? a). Dcr (iliinincr kaiui ancli hicr /.inn Thcil odcr ^iiii/.lich diii'ch Talk, Chlorit odcn 1 Soricit, sovvic durch diinnc i;lan- /.cndc .Mciiihrancn von hlauui'aucni Thonschicrcr scrtrctcn \\crddi ^KalkUilk-, Kalkcblorit-, Kalkscricil- und Kalklhonschiofer). die (jn a r/. i tsch icfcr; es 1st hcreits ohcn hciniM'kl \voi-dcn, class dcr (Jiiar/.izchall dcs (lliniincM'sc'hicic'rs so t'ltcrliand nchincn kann, class cin vorhcri 1 scln-nd ans Onar/ hcsichendcs (u-slcin, dor Quarzilschiofcr ^childc'l wird, (lessen Unai7.lai;en durch dilnne Membranen von Glimmer t;clrciin( \\erden uud dor M'lion frilhcr sub S) als sohiclci'ii;cr Onar/.il angofiihrt \\ordon 1st. Dcr (Jliiiiincrseliicrcr y.eii;! aiisscr dcr Schieforuni; cine schr aus;j;cpriii;lo Schichluiii;, \\clehe (lurch \\ 'cchsclla^ci'iini; seiner Vnriolalcn unlor sich so\\ohl, \\ic mil Ouar/ilen. kr\ slallinischem Kalksloin, Graphit-, Hornblende-, Talk-, (llilo- ril- und Tlionseliiclern so\\ic mil Kr/la!iorslallen noeli stiirkcr licrvorlritl. l-lr bildct das llaiipliiesleinsinaterial der untcrcn huronisehen (priinilivcn odcr kr\- si.illinischeni Schieferformation im bolunisch-bayorischen \Vald^cbii'i;e. in den Sal/burger und ()berk;inillieii(>r Alpen , am Abl'allc dcs l-lr/^cl tiroes , dor Su- deten, in Skandinaxien, Nordamerika. Hrasilicn. c> "). Thoiigliniiiiersehiefer 1 , Urthonschicl'er, Pliyllit. Der Thonglimmerschiefer isi cin aiisgezeichnel Bcbieforiges Gestein \on meisi ki \plokr\slallinischor, niilunlcr auch deutlieh roinkornijjior Slrucliir und \or- \Nicuciid duukcluraucr, ^rUnlichci 1 oder seli\\ary.bliuier l ; arhc; seine Spallun^s- M.ichcn bcsil/,cn scidenarliiicn odcr halbniclallischcn (llanz. Seiner inincralisclien /us.mimonsoty.mii: n.ich bcslchl dcr Thonuliniinerscliierer aus last durchi;;inuiu niikroskopiseh klcinen Glimmer-, (Ihlorit-, Quara-, und Foldspalh|)arlikelclien : er isl also cin in scinem korne y.ii ausserslcr Foinhcil horaliLicsiinkener. ue\\ is- scrmaasson aphaiiitisoher Glimmerscliierci-, in \Nclchcn er auch die deutlichslen rboruaiiLic bildct. Seine chcniisehc /usammensct/.iini; x.ciiit die uriisste t"nrei;el- m.issiLikcil. su das> sein Kiesrlsiiurcuchalt y,\\ ischen 45 und 7 'i lYoeenl sch\\ankcn kann. Die Thondiniincrseliiefcr sind ausgozoichnet schiofcrii^. spallbar und aid' den SpalluiiLzsllachcn schr hiiuliu |iarallcl ^claltolt. Sic sind reieh an y.ulalli^en Gcmcniithoilon. \\oloho sich in so conslanter Wciso \\iedeiliolen. dass sic t;anx beslimmto Gcslcinsmodilieationcn horxorbringen : Chiastolithscli i e I'e r. cin iiraulioh bis bliiulich sch\\ar/cr. dichler Schio- I'cr. in \\elehem viele saulonformige Chiastolithkrystalle eingewachsen sind, die .ml ilnvm Ouerhruehc das charakleristische sch\\ar/e Kreu/ erkcnncn . Hrela.LMic. I'srenaen, siichsisclics Voiglland). Sta urolilhsch ic Icr, ein glimmeriger Thmisehirl'cr mil Slaiirolithkr\- fallen I'xivn. ifii, Tennessee . Oltrelitschiefer, ein grauer Thonschiefer, in \\elchcm kleine sechs- seilige. griinliehe Oltrelithliitlchcn eingewachseu sind Ardcnncn, Ha\crn, .M.i ,, Knolcn-, F rue hi-, (iar hen- und F leek sell iefer. In den diclilcn. /ti\\eilen glimmerigen mid I'einsehuppigen Thonschiefeni slcllcn sicli klcinc (lon- crctioncn von ci^cnlliiimliclicr Hc.scli;ill'cnhcit, l ; ;n-lc und lliirlc cin. Sic bildcn liirsckornurossc Knotchcn Knotcnschicl'cr), liclrcidckorniilndiclic (loncrclioncn Pruchtsehiefer), bUschelformige Ai:L:rci;;iic (iiirhcnscliicfci' . imhcsiiinmt hc- i;rciixlc l ; lcckc I'lcckM-liicfer). Sic findcn sicli niiincnllicli im Contii<-lc mil (Inmit und Syenit in den Pyreniicn und am NO. und N\V. Alt';dl(! dcs VM- iicbiri^os (\SYcscn.stcm, Wechselhurg) . Die Thont:limmcrschicfcr scl/.cn im Verein mil kr\sl;illinisclicn K;ilkslcin(>n. Di.-ibasen, Quar/ilcn und Enlagerst^ten die oltcrcn Nivcaus dcr Imronischen (primilivcnj Schicferformalion zusammen .Nordabfall des Erzgebirges, Bolmien, Mahrcn, Alpen, Pyreniien, Skandinavien, allanlischc Slaalen von Norilamcrika . AnhangsweLse isl hior anzuftlhren : dor Sericitschiefer (SericilphyllLl), eine dichlc oder iiusserst feinkor- niuc Modification des Sericitglirnmerschiefers (sub 64), in welcher der Glim- mcr dcs Thonglimmerschiefers durch Scricit \crtrctcn isl; xu ihm iicsclll sicli Quarx, ein chlorilisches Mineral, Magneleiscnkornchen und in gewissen Fallen auch Alhit. Man unlcrscheidct: a) griine Sericitschi c I'cr \on lebhaft dunkelgrttaer, scllcn ucllccklcr Farlie, schinimcrnd scidcngliinxcnd his lialhmctallisch glanxcnd, schr ucuiilmlich gefallclt. mclir dick- als diimiplatlig, xiemlich hart und fest. Durch Ycrwiltc- nuii: anlanglidi gelh gelleckl , dann ganz gclhlich hraun \\crdcnd: mil \icl Ouar/.sclmiircn und -Triimern. Sie xcichncn sicli durch ihrcn AlhitgchaU ,ms. (Ihcmischc Zusammcnselxung : Kieselsiiurc (iO.i^i, Tilansaure l.'iS'.l. - Thon- crdc I"), 958, Kiscno\\d l.ll:{, Kiscnox\dul i-,939, - .Magnesia :'J'Tn. - Kalkcrdc i, 196, -- Kali 2,585, -- Naln.u 6,708, -- Wasscr und Fluorkicsd :'. Ii7, - Phosphorsiiurc 0,039, Kupfcro\\d 0,051: - Specifi^chcs <;- \\ichl i.TSS. b) rothe Serici tsch i cfcr von violcllcr, rolhhrauner his kirschrolhcr Fai-hc. \\cich, seidenailii; glanxend, sicli Icllig anlulilcml. Mil den uriincn siud >ic durch gcflcckle Varicliilcn cu- \crhnndcn. Sic cnlhaltcn kcincn Alhil. ChemischeZusammeosetamg: Kicsclsaure ')."), 842, -- Titansiiurc (>,-"> I M. Thou crdc l-").*i.M. - Kiscno\\d i.S-">T. l ; .iscuo\\dul S.:'i7. - M;ii:ncsia I.:{H7 - Kalkcrdc n. i98, -- Kali (. I :{.">. -- Natron U'.'.tS. - Wasscr und Fluorkics.-l 5.192, -- Specili-M-l.cs (icuiclH i'.S,S;>. Die Scricit|)h\llitc sind in der Tauniiskcltc. im Oslhaiv.e. in den Salxhur- I: talkhallig hc/cich- uet \\urdcn. \\ertlcn sicli uoch als Sc!-icili:cs|ciiie aus\\eiscn. II Petrographische (irnlumr S7 ''. haniliiinit. Der Itaeolumit 1st cii\ schieleriges (iemenge \on kleinen QuarzkOrnchen mid Schiippchen MIII (dimmer. Talk, (Ililorit und Sericil. Lcl/lere y.iehen sicli in paralleled AoordnuDg /.\\isclicn den Quarxkttrncben liindurdi mid brdingen dadurch die feinschieferige Structur dcr Grundmasse; in einigen Varietttleo deg llacolumiles sclimiegen sic sich gelenkartig tun die ein/elnen Ouar/kornclien, \\odnivlidiese eine gewisse Verschicbbarkeit, nml nichi &u dicke GesteinsplatteD eine ge\\isse Hiegsamkeil crhallen (ielenkipiar/. elasliselier Sandslein . Diese Eigentbttmlichkeil ist jedoch nielil ;illen llacolumilen iiemeinsaiii, inaiu-he sind, \\enn .inch /inn Tlieil sehieferiii , docli nichl hiei^sain , sondern inilrhe und lnMckelit;. noch andere con^loincralarliij:. Die Farhe des llacoluiniles isl \ur- lici-rsclicnd lielluellt odi-r liclilrotlilich. Als /.ulalli^e (ieiiicnullieile sind xti er- \\alineii: (inld siidliclie atlanliselie Staaten von Nordainc'rika, Brasilicn), I'liscn dimmer. Marl it elicndort . La/,nlitli und Until ((leorina) ; eudlich isl der Ita- culiiniil in Mrasilien und in den Slaalen (jcoriiia und SUd-Carolina das Multer- uestein der Diamauten. In den ebon \\iedcrholt yenannlen Laudslrichcn trill der llacolumil als ein Glicd der huronischen Schieferformalion auf. 2. Classe. Klastische (Trummer-) Gesteine. Die klasiischen Tiesteine sind aus der Wicderablagerung von Trilmmern und Tlieilen meelianisch zcrklcincrlcr iiltercr Gesteine hervorgegangen. l. l-ainilic. Lose Acciuuiilntc. a) I'nul u c I c mocha n isc lie r 7. c- rk I r i n c r 11 n^ (lurch das Wasscr. <>7 Ssind, Kies, Scifeii, Grus, Geroll, Gescjiiebc. Der Sa nd hcstchl aus losen, unverbtindenon Kdrnern, meisleus von Ouar/, .iber aueh von Feldspalh, llornhleiide und Kalkspalh, sowie Glimmerschiippchen. Manclie Saude. die Ma ii n e 1 1> i se n sa n d e , bestehen vorwallend aus kleinen Kornclien von litanhaltii;em Mai;neleisenslein, \\elclie mil Fragiuenlen \on Ouai 1 /, (Jliminer, Augit, Olivin geinengl sind. Am Attsilusse des Si. Lorenzslromes uud auf Nord Nen-Seeland bildct er niachliiie. al)lan\\iirdiL;e, an \ielen andereu Flussulei-?! und Meereskiisten hesclii-iinklerc Ahlauerungen. Zuweilen sind die S.indkoruei- in Folgc thoniger oder kalki^er Heimengungen locker /usammen- gehacken. Frreichen dieselhen die Grdsse ciner kleinen Erbse, so cntslehl der Kies. KnthaUen die Sand- oder kiesahlagerungen Melall-. Frx- oder Kdel- steinkorner. so nennt man sie Seifcn, so die Goldseilen (laliforniens und der Midlidien ill.nilis.-lHMi Slaaten von Nordamei'ika, die I'lalinseiren des lYal, die Zinnseiren in (loi'iiuall nml anf Hanka, die Diamantseiten Hrasiliens und Sdd- al'rikas n. s. \v. ( i r u s nennl man Anhiinrnn^en \on erhsen- bis haselnuss- grosSBD, abgerundeleii oder seliarleekigen (iesleinshrnclistiicken Ouar/grus. (Jra- nilgrus . Gerolle sind abgerundele. regellos iller einander gehiiufle (iesteins lnMiehsliieke. \. r r a I i sc li e Ulocke oder (iescliiehe sind /u\\eilen nur \\e- nig ahgernndele, kopf- bis hausgrosve l ; ragmenie der \erschiedenartigsten Ge- sleiii(>, und durch Gletschcr und Mislterge von ihrem Ursprungsorte in ihrc jctzige ss II. Pet rographischc Geologic Lage transportirl \\onlen. Werdcn die SandkOrner oder (iemllr dmvh em (le- nient \erkiltel, so enlstehcn Sandsleine uiul Conglomerate. Die Ablageningen der Sarnie, Kiese mid (Jerolle gehoren xor/ugsvNeise dm jiingslen Formalionen, namenllich di'in |, Th. ii\ Dilu\ nun mid \lln\iiiin ,m. h) Lose \ u I k ;i n i sc he \ u s \\ MI I I i n -c i V n I k;i n i sc lie r Sc h n I (, . .s Vnlkiiitisc.hr Asche, Sand, Lupilli, Bonihen, Blocke, Bimssteiiisand mid Bimssteingeroll. \ u lk;i nische Asche, Irinc .sl.nih.irliuc Krysliillchcn mid Krys|;ilHV.iL;- niciilt 1 von I ; clds|Kitli . Auuit. Miiunclciscii und Kcucil. souic riuciilhilinliclir lo.-krrc odcr IVslcn- Flockclicn und lliiufchcn EUSMnoaeBgehalHer Mikrolilho, inshrsondrro von Augit und Magneteisen , endlich hdi'iicliilichc Alciiiirn von (liiisM-litM'licn mid -S|)littorchen. Vulkanischer Sand, hirsekorn- bis erbseogrosse LavabfOckchen, (ihis- Scherhcn und -Splitterchen, gemengl rnit ZUITI Theil schr scharfkantiucn Krysiallcn von Augit, Leucit, Glimmer, Melanit, Sanidin, Olivin u. s. \N. Sie /.cichnon sich durch die erstaunliche Menge \on (ilaseinschlussen. Mikrolilhcn und Iccrm (I, is- und Darnpfporen aus. Aschen und Sande unterscheiden sich nnr durch die Dimension dcr zusammenselzenden Theilchcn. Lapilli iRapilli), haselnuss- his \\allnussgrosse Schlackenhrocken von po- nisci oder hlasiger Beschaffenheil und brauner oder schwar/er Farhr. Vulkanische Bornben, rundliche, keulenformige oder ellipsoidisch ge- slaltete, fa list- his ilber kopfgrosse Lavamassen, welche in noch halhflQssigcm Xuslande durch die Luft geschleuderl , in Folge rasch rotirender Be\\n besil/en die (Jnar/kiirner Kr\slallgcslall und trelen dann zu kr\slallinisehein Ouar/sandstcin zusammen sielie sub '. . Das Cement des Sandsleines isl sehr \erschiedenailii: mid bedingl Farbe und Iliirte des gau/.en (lesleines: bci kieseligem, kalkigem und thonigeiu Mindemillel sind (Iran und YVriss die llaupirarben, eisenschiissige Ccmenlc fiirben gelb, braun und rolh. bilnminose diinkelgrau bis sch\var/, glankonilisdic griln. Auf Sch\\anknngen II. Petrographische (imln-ir s!i del Meni;e (It-s Hindcmillels licruht dec I IKTLMIII: dcr Sandsleinc in andere (iesteine: dnrch /uuahino desselhcn uehen sic in Thon, k;ilk nnd Mcrucl niter, dureh sein /urileklrelcn \\crden die Sandsteino /n loscu Sandcn. /.ulaHi^e (icmcuiMheile sind nelx-n (iliinmerMaltchen nnd FeldspathkOrncheD namcnllich Hlei- nnd Kupfercr/.e Commern . Sani:erhauscn . (ilicssO. Die incision Sand- slrinc sind sclir dcutlich ucsrhiclilcl, sclir hiinfii; iinch \alh. Isl nchcn kulilciisaiirciii Kalk anch Mi gnesia-Carbonal voi-handcn. so cnlslclil d olom it ischcr Sandslcin; (I kicvcliurii Sandslcin 9). Knmmt in Hankcn und in loscn Blockcn inncrhalli dcr Sandalda^cninucn dcr Braunkohlenformation M>I-: 0) c i sc nscliiiss iuc n Sandslcin. das Hindcmillcl hcslcht ans l^iscn-- ii\\d ndcr I'.iscnoxNdhvli'at in inni^cr NCfhindtinii mil Thou odor Kalk nnd I'arhl den Sandstcin dnnkcli;cll. roll) odcr hrann ; fj bnuminosen Sandslcin, das hindcmittcl bostehl ans hidiinonrcichcin Tlionc odcr Kalko odcr ans Asphalt. 'l.\\ den Onar/.korntTti, \\clchc das llanplmalcrial dcs Onar/.sandslcincs hil- dcn. Lcscllcii sidi niclil scllcn Kiirncr odcr Hlallchon andcrcr .Minci - alsulstan/cn in s () roichliehcr Mcn^c, dass auch dadnirh eharaklcrislische Variolfitcn cnlstohon; ii] (J I i m me i sa ndsl ci n (Micopsammil) , glimnierrcichor und dadurch etu.is scliiclcriuci- Sandslcin; h) (Jrllnsandsl ei n daiikoniliseher Sandsloia), nchon don Onar/koi'iiern eisrlirinen hirsei: : rosso , schics.spulNcrahnliclK' Kornchcn von spangritnem In's dnnkcl lauchiii-ilncin (ilankonil . durch \\clehc das (ioslein jc nach dci- Mcn^c dersellen melir odcr \\cniucr inlensi\ i;r(ln iidarbl \\ird. Nach Mhrenlx-rii's UntersuchungeD heslehen dicsclhcn meisl ans I 'oraininircrcn-Slcinkcrncn. Das ('.eineiil isl kalkii:. mei^clii; nnd ihoniL:. Die Ilanplcnl\\ iokluni; dcr (Jrilnsand- slciiie lalll in die Kreiderormalion. 1) Arkose (Foldspallipsammil . cin l ; clds|)alh - Onarx- (Ilimmcr-Sandslcin. Koi-ncr \on ui'ancm Oiuuv. . \on rolhliehcm , y.nweilcn kaolinar(it:cni Orlhoklas nnd (ilimmci-|>l;iUclicn. sind durch cin (lionises, kjudini^-s odcr kicscliues (Ic incnl \erlinndcn. Die Arkose trill als (ilicd dcr Slcinkolilcn-, dcr Hunlsand- stein-. dcr Tertiarformation auf. Kndlich l>c/eiehnet man die \erseliiedencn Sandslcine jc nach ihrer Stcl- luiii: in dcr hirmalionsrcihc. /,. B. als Oldrcdsandslone. Cnlmsandslein, K(^upcr- 1)11 II >,md.steiu, Liassandstein, Ililssandstein, Bralinkohlensandstein, Molassesandstein, - nach ihrcr yerslciuerungsfuhruug /.. H. als Spiriferensandslein . \Valchieii sandslein, Scliilfsamlsleiu, Niiiniiiiilileiisaiidstein. Cerilliiensandslein, Hlallersand- slein, - nach aiisge/.eielmelen Aufschlussptinktef) und Vorkommen. /. H. als Polsdamsandstein, Calskillsandslein, Yogesensandslein, Deistersandslein u. s. \\ . 70. Conglomerate. Die Conglomerate beslchen aus a'bg e r u n d e t e n Stiieken (Kollslueken. (ie.seliieben irgend cines .Minerales oder Geslcines, \\clche (lurch ein liindc- mittel lest \creini;:! sind. Die .Mannigfalligkcit der Conglomerate isl schr i;ro>s und beruhl : I) auf der pet rogra ph ischcn N" e rsc h ie d e n h e i t der /um Congln- meral \erbiindenen 15 o 1 1 s til ckc , \\onaeh man Ouarx.itconglomerat , Kalkslcin- oonglomeral . Granitcongleraeral, Gaeisscongloineratj Grttnsteinconglomerat, Tra- chytconglomerat, Masallconglomeral und endlich gemengte (polygenc) Conglo- mcrale unlcrscheidel , welche lelzlere Fragmented der vcrschiedensleii Gesleins- artcn umfassen : 2) auf dcr Verschicdenarligkeil des die Hollsliickc verkiltemlen Cemcnles, welches cine kalkigc, tlionigc. kieseligc, sandige. eisensehussige HesehaU'enheit bcsitzcn oder aus cincin sehr feincn ; gcschliimmtcn Gesleins- schutl(> beslehcn kann; 3) auf der Grossc der Hollsliickc, wonach man mchr oder \\cniger -grobe Conglornerale unlcrscheidel: 4) auf der grosseren oder geringcren Menge des Bindemitlels , \\el- ehes \or den Hollsliieken voru alien, auf der andern Scilc aber auch von die- scm fast \ollkomm auf dem Grade der Festigkeil, mil wclchcr die Rollsliicke und das Cemcnl zn cincin Gcslcinc vereinigl sind. Aus den x.ahllosen Modificalioncn dcr Conglomerate verdiencn als besonders wichfigc Yarielalen luM-vorgchoben /u wcrdcn : a das Conglomcral des Ho t hi i cgc ndc n ikurz Rothliegendes genannt), ein Conglomerat von wallnuss- bis iibcr kopfgrosscn , zum Theil vollkommen kugelninden Geschicbcn von Quarz, Hornstcin , Kieselsdiieifer , Granil . Cneiss. Glunmerschiefer, Fclsilporphyr, nebsl scheibenloi'migen IMaltcn von Thonsehieler. Test zusammcngchallen von cinem slark eiscnschilssigcn , sandigcn, zum Theil kieseligen HindemitteL welches dem Gan/cu cine rothbraune Farbt 1 \crlcihl. Dicse Conglomerate bilden in Deiitsehland die llanptniasse der unlcrcu d\assi- schcn oder permisehen Formation; h) das Grauwaekcnconglomerat oder die Grauwackc, ist x.usam- menuesel/t aus abgeriindeten l ; ragmcutcn son Ouarx., Thonsehieler. Kicselschie fer. l-'eldspalhkornern . zum Theil auch (ilimmerblattehen . sehr fcsl cemenlirl (lurch ein x.iihes, kicscligcs oder kieselig Ihonigcs Hindemitlcl . \\clchcs let/- lere oft (lurch I'ein \erllieille Aiilhi-aeilsliiubehen dunkelgclai-bl \\ird und dadureh die dunkelgraue Farbc des (lesammluesteines bcdingl. Die Varielalen. \\elehe reicli an sich parallel lagennlen (llimmerblallchen sind. bcsitzcn cine mehr oder \\enii:er deiitliche dickschieferige Slruclur. Die cigeutliclic (irauuackc . (ieoldjjr. 01 (lurch h>iner\\erden Hires Kornes in die aiisserordentlich leinkorniuen (i rau\vaekenschiefer Ubcr. GclaniU lci diesen d;is Ihoniue Bindcmittel /inn Uer\\iepMi. sn enlslchl die dichlc (Jrauuacke. ein homoizen erschci- nendes. verliiirleleni Tlmne ahnliehes. meist urau ueliirbles Geslcin. Die C.r.in xNackengcslcinc spielen in der silurisehcn , desonischen uiul uuteren Kolilen- Ciilin Formation cine ^iclitiize Nolle Boltmen . Voiijtland, liar/. Thilringen, We>l|>lialen : c Nil-fill u c . cin licmengles (louizlonierat, bostoheiul aus stark ahjieriin- drlen Hdllsliickcn \<>n nicisl jurassisclicn Kalksteincn und Sandslciiicn. /\\ isclicn siilchcn \<>M (irau\\ackc. Kiesclscliicfi'r, Quarz, Grauil, (Inoiss, Scrpcnlin, (iahliro u. s. \\.. KusammengehaHen durcli cin Cement von \\eisslicliem, izellt- licliein oder rnlhlicliein . meriicliiicni Kalkstcino. Die Nairellluc ist cin stcllen- \\ei.se sclir machines (ilied der Tcrliiiri'onnalion , wolcho die luirdliclicn und nurduestlichen AlpeiiNorher^e /usannncnscl/.l : . d) Pudd inysle i n Flintcongloinoral). abizcrundelc. nuss- bis faustgrosse (Icrbllc von iiclbcin, brauncin oder schvvarzeni Keuerslein licgcn ansserordcnt- lich fesl verkiltet in cinein fcucrslcin- oder hornsteiniilinlielicn Ccincntc \on ^("Iber oder iiraucr Karbc. In der Silurforniation Englands; e goldfUbrendes, sog. blaucs Conglonierat, ein festes, sc % li\\ci- /i rs|)n uuli.ucs Conglomerat von blaugrauer, unler dem Einflusse der Alnio- spjirilicn braun \\ erdcnder Farbe aus bis cenlncrschweren Geschieben und Hlockcn von Ouar/, Kalkstein , (iranit, Oriinslein, Serpenlin; Gliinmersehiefcr, Tlionschiefer u. a., \vclchc durch ein schr festes, kieseliges, von Schwefclkies iinprai:nirtcs Hindcmiltcl von blaulich grauer Farbe zusainniengekiltct werdcn. Nebeii deii aufiie/.ahllen (leseliicben trill Gold in bcdtmtender Menge auf; das Hindcmitlcl unifusst nichl nur kleine Korner, Blatter und Bleche des edlen Melalles, sondern /.alilre.iche , erbscn- bis nuss-, ja laubeneigrossc RollslUckc de.sselbcn, so (la>s sielleiuvcisc ein fbnnlichcs Goldcongloinerat entstcht. Diesc i 6 M. ni.iclilige Coniilomerallajze findet sieh in einein terliaren Flusslictlc am \\ estaldianiic der Sierra Nevada in Californien. Die Geschiebe inanclier flonglomerate, nainenllich solche von Kalkstein, /ci-en x.nweilen die merkwUrdige Erscheinung gegenscitiger Eindriicke. Sn sind /.. B. fast allt> Kalkuesi-liicbe In der Nagelflue von Bappeis\\ \ I mil oft so Helen l-'.indrilckcn an enlgcgeniicsel/len Seilen verselien , dass hiinlig nur cine sclir dilnm* Seheide\vand Ubrig blcibt. Diesc Geschiebe haben bisvvcilcu \\jr- deruin in denjenigen (icsclueben Kindriicke verursacht, voii welchen sic selb.st solelie erliallen haben. ' I . Hrccciou. Breceien bcstchcn ans cckii:en. schai'fkanli^cn Bruchslilcken von Mincralien oder (iesleinen. welche (lurch ii'gend ein Bindeinitlel fesl mil einander \cr- einiut sind. Hirer Enlslcliungsu ei.se nach nniss man die Breceien in Zusammcn- sc h \\ e m m u ngs- und B e i b u n g s b reeci e n liennen. Mi'stere beslelien aus /:usaimnenuesch\\enimten Gcslcinsfrai:meiilcn . \\elclie durch chemisdie oder meclianische Absiil/c des Wassers /u einem neueii Ge>leinc \erkiltel \\orden Ill* II. sind. Die Breceien ,smd mil den CongloiQ6rat6D aul das en-sir \er\\. mdt mid gchen dnreli Abrundung dcr Keken und Kanten ihrci 1 (Jcslcinsbrnclislnckc m Cnn-lnmer.ite liber, .lene v\ic dicsc besil/en cine ansserordcnlliche .Mannig- lalligkeil. \Nclchc \ or/.ugs\\ eise aid dcr pell (tgrapliisclicn Vcrschiedcnarligkcit dcr Brnclisliickc und dcr Beschaffcnheil des BindemiUels beruhi. Man unier- schcidcl ilcmnach Onary.ilbreccicn, Kalksleinbreccicn. (iriinsleinbreccien. Tr,icli\l- brcccicn, (Ineissbrecien n. s. v\ . mil tlionigem. kieseligem. kalkigem. eisen- schiis.sjgcm Bindcmillcl, welches lel/terc endlich auch noeh aus reineni (ies|,-iiis- schntl bcslchcn kann. Als bcsondcrs eigenlhiimliche Varicliilen sind her\ nr/.nlicbcn : a) Ouarzbrocken le Is. Ouar/it- und llornslcinl'ragiuenle ucrden (lurch Jii.ii/ oder Kiscnkicscl Icsl \crbiindcn. Die Spalten /\\ischcn den Bruchsliickcn sind haulig dureli Ouar/.-, \melh\sl- mid Kiscnglanxnielalle inerusiiri : Selmar- /.enbcrg im Kr/gebirg,e : b) Tapan hoa nca nga, /oil- bis fuss-rosse. eckigc Bruchsliicke von M.i gneteisener/., Kisenglanx, Braimcisenstcin \\crdcn dnrch ein Cement von Bolh- eiscnslcin. Brauneisenstein oder Kisenncker zusammengekillel. Als xuialli^c Kin- sehliissr \\erden Gold, Topas, Diamant , Bulil gclnnden. Dieses (iesicin bildct in dcr IVosinz Minas (Jeraes in Brasilicn cine \\eil .insgedelmle obcrll.ichlielic Dcckc: c) llaselgebirge, Thone, \\elche mil Fragmcnlen der benachbarh-n ' sleinc angefulll sind und die Sleinsalxbildungen in den nordlichcn Alpen xu bcgleiicn pllcgen ; d) Knochenbreecie , Kalksteinbruchstiickc -und Fragmcnle von Conch\- licn. natncntlich abcr son Knochcn und Ziihnen von Wirbelthicrcn \\crdcn (lurch ein ciscnsclnissigcs . sandig thoniges und sandig kalkiges Bindemillcl mchr oder \\eniger lesl verbunden. Solche Breceien \on Bhinoccros-. Ilirsch- und IMerdeknochcn linden sich /. B. in den Spalten des Kalkslcingebirges am miUcllandiselicn Mccrc . solche von Knoehen des Ursus spelaeus , dei 1 Jhacna spclaca namcnllieh in Iliihlcn. so in der von Muggendorf. in der Baumanns- hbhle, in der Adelsbcrgcr (Ji-otte und \iclcn anderen, und endlich solche von Replilien- und Fischrestcn, das Bonebcd, als eine nur einige Centimeter miichtige Lage in der Grenxbildung xwischcn Kcupcr und Lias. Beibiingsltrcceicn nenut man scharl'cckige (Jesieinsfragmentc . \\clclie dnrch crnplixcs. kr\stallinisclics <'ieslciiisiiiatcrial schr lesl \crkittet sind. 7\\ci Fiillc des Abstamniens der Bnichsliicke sind mnglidi: cnl\\cder \\iirdcn sic durch die aufsleigcndc Krupti\ masse \on dem Nebengesteine losgerissen . sind frcmdarlige (Jesteinseinschliissc in dem lcstgc\\ ordencn Kruptixgestein. - sic (Mitslandcn durch Zerlriiinmerung dcr bcreils 1'estgew ordencn Ober- Iliichc durch nachdringendc. noeh ililssige (ieslcinsmasse. Dann isl das Material dcr BruchslUckc und des Ccmcntes idcnlisch oder hoehstens (lurch die Cmss,. des Kornes verschieden; Breceien erslcrer Art linden sich hiiulig an dendren- y.en \nn (Iranilcn z. B. bei Rcixenstcin im Fiehtelgebii -ge . F'lsitpnr|)li\r (z. B. bei Wcndisheim in Sachscn;, Sxenit (z. B. bei .Mar|iieUc am Lake Superior. 7. B. bei Sales! in Bohmcn . Brcreien \ mi idcntischer Zusammcns(>txung II. iVtrourapliische Geologic. 93 der Hnichsliieke und des (lementes sinil namentlich bei den Pelsitporphyfen ('/.. H. bei Priedrichsroda und Oberhol' iin Thiiringer \Yalde. Niedeck in den VuLirsen iiml den Diabaseu (Voiijlland. Thiiringen, liar/ bekannl. Die Hreccien. souohl die Zusammenseh\\emmungs- \\ie die Reibunu.N breecien. neliiiien nur gerinuen Anllieil ;in der /usammeusel/ung der Krdknisle. :i. Fnmilif. ThoilgcstciilC. Die Sehlamm- und Them- (oder limalischen) Gesteine bositzen ein ei'diizes limiio^enes Ansselien , heslehen ;uis I'einen , Sliiuhkiirnclien nnd Seliiippelien, den lliiek.sliinden der Verwitterunii, naincnllk-h folds])alhreicliei i (iesteine. '>. Kaolin. Der Kaolin ist cine aus sohr feinon, slauhartigen , ecdiiKMi Theilehen be- steliende, /.eiTeililiehe, ineisl iiltl'iirhonde Masse von vorhoiTschend \veissei'. i;ell>- lielier odei' riithlieher 1'arhe. In seiner reinsten Form isl der Kaolin /ueii'aeli kieselsanre Tlumerde mil 2 Atomen Wasser und dem entsprechend 47,0") Kiesel- siini-e, -- 39,21 Thonerde, 13,74 Wasser, einc Zusammenset7Ainc;, welche jedoch p-osseren Seh\vankun^(>n unlervvorfen ist. Gewohnlich ist der Kaolin lurch lieiLieinenute Glimnierbla'ttchon und Quarxkorner verunreinigt. Der Kaolin ist das Residuum der Feldspathzersetzung, so dass namenllich Granile. (ineisse nnd I'orphxi'e das Material zur Kaolinbildung geiielten h.ilien und delude dieser Gesleinsarleu die Ileimalh der Kaolinlagerslalten sind , so lei (lai-lsh.id in Itohmen , bei Schneeberg in Sachsen, in tier Umgegend von Halle und Allenburg. 7:5. Thon, Lrlini, Loss. Der Thon ist eine in trockenem Zustande erdige, milde und zerreibliche, an der Zunge klebende, in feuchtem Zustande plastische Masse von weissei 1 , -i.uier. iielMich izriinliclier, bi'auner oder blauer Farbc. Die Thone sind wasser- haliiiie Thonerdesilicale, \\elchen Spuren von Kalk-, Magnesia- und Kisenearbo- iialen beiiz'meni;l sind, ein geschlemmtes, zusammengeschwemmtes Zersel/ungs- product feldspallireiclier Gesteine. Von zufalligen Besl.mdllieilen sind Knslalle und Kr\stalliii-uppen von Schvvefclkies, Slrahlkies und Gyps zu er\viilmen ; I'erncr nniLisst er niclit selten Concretionen von Spharosiderit , Thoneisensiciii nnd Kalkmergel und sehr hiiuliu \\ohlerliallene organische Reste. Aus deu nrspriinglichen Ablageruni:en von Tlionen wurden iin Laufe der Zeit (lui'ch den Di'uck der auf ilmen laslenden Gesleinsscliiclilen lesle sleinarlige nnd s<'hiele- Masse n ;Schieferthone) . Als die \\ichligslen Varielaten des Thones sind a) Topl'ert lion , die reinste Vaneliit, \\ciss, hellgraublau und sehr pla- slisch, brennt sich roth : b) eisenschtissiger und gl i minerreicher Thon mil liedeulendem EisenoxydgebaH, deshalb gell) oder rothbraun , oder mil sehr \ iel Glimmer Itliittehen : < I) i t nni i nnsei Thon. dunkelgrau bis sch\\;ir/ : bleichl beim (iliiheii: ',( 1 II. Petrographischc I Sn I/I lion . hiluminoser. mil Kochsalx. impriii:mrler Tlion. Mcdcilcr der Steinsalzlagersttttten ; c A l;i n n t li mi . hiliiiiiiimxer. mil Sch\\ cl'clkicsllieilclicn impr;ii:iiirlcr Thon : I Sc |> I a r i e n I h on. cin an kalkig thonigen und mcrgcligcn Nicrcn ivichcr Tlion : j. Uasa I I 1 lion \\ackenlhon , sichc snl> ">:>. paii. 7-i, roiiuct tier /ersel/uni; des Fcldspath- Hasallcs , heslehl \\esenllich ;ius \Nasserhallii:eni Tbonerde -Stiicat und 1st ,-ils Residuum der Basaltc /.u belrachten . uelchcn durch koblensSurehalUge \\asser K;ili, Nalron, Kalkerdc und cin Theil des l''.ist'iio\\duls und dcr Kicsclsiiurc rnU'illirl \\ordrn sind : li) \Vjil_kci-dc riillcrsciirdi), cine crdiiic , llioniilinliclic , cl\\.is fclliiic. mi Strichc i:l;in/cndc , durchiiiis nil-lit pljistisclic , sondcrn ini \\asscr /.crhro- ckclndc .Masse \on ^cIMirli Brunei' his oUvengrOper h'iirhc. Sic isl ehcnfalls cin \vass<'rhalliiics Thonerdesiliral , \\clchcin conslanl cl\\as .Magnesia, und last slcls cl\\as Kalk und Kiscno\\d hciiicmciii;! isl. Sic Liclil aus dcr Xci'scl/.unu \nn hiahascn und Gahhro hcrxor und isl namcnllicli hci l{oss\vcin in Sacliscn. in Slcxcriiiark, in Kiii>hind (luillci'scarlli, cin (Jlicd dcr dorliizcn .luralonnationi eotwickeU. Die Tlionc sind nainentlich in den jiingeren Forniationen voin Jura an cnt- \\ickcll und wcrdcn nach ilii'cr Stellung iin Scliiclilcnsxslcnic so\\ic nacli ilnvr VersteineniDgsfUhrung z. B."als Wealdenthon , Hilsthon, - Amattheentboae und Ornatcnlhonc Itc/eichnet. Isl dcr Tlion durcli I'cinon Quor/sand und (Jlinunci'hliiltchcn so\vic cl\\as Kiscn \cninrciniiit, so verliert er seine Plastieitat , fQlilt sich rauh und inaucr an und \\ird /urn Lehin. Besit/t dieser einen Gelialt von kohlensaurcin Kalkc, hrausi cr also mil Siiuren, so nennt man ihn Loss. Sehr izc\\ohnlicli uml'asst dicscr ciiicntliiiiulich t;c.slallclc (lonrrelionen von Kalkmergel (Lossina'nnrlicn. l.o.sskindclj sowic xahli'eiche Resle von Land- und Siiss\\ assert I lieren. Lelim und Loss hilden inachtiiic oluM-flachlichc A*biagerangen an Bergabha*ngen und in Thalorn, - - der Loss nainentlich iui Rhcin- und Donaulhalc. An manohen Localitiitcu sind die Thone in Folge der Einwirkung von Kohlcnhriinden oder hasaltischen Eruptionen iiehrannl und licfrillet und y.u uan/ eiirenlliilinlichen Gcsteinen umuewandell \\orden. \velche man Porcel la n- und % Basaltjaspis nennl. Diese besitzen eine zieiuliche lliirlc. muscheligen Bruch, scliNNachen l-'eltulan/ und graue oder rolhe, /uni Theil gellanuntc oder ucstrcifte Kiirhung. l)utt\\cilcr hci Saarhillcken, Sichcngehirizc, Zwickau, Teplil/. Bilin). Anljaii;_'s\\eise mag hier des Tschernoseni gedacht \\erdcu. l'"s isl dies cine Arl sclmar/er. Tciner Rasenerde mil G bis 10 IVocent oriianischer Sul>- slan/, \\elche eine ausscrordcntlichc Verhreitunj; im eenlralen und siidlichcn Hussland, in Sihirien. so\\ic in den Pi-acrieu dcs sildlichen Noi'daiucrika hat, \\o sic stcllen\\cise c-ine Miiehligkeil von 7 Meier crreichl. ' i . Schieferthon. her Schicrcrllion isl ein inildcs. /.ieinlicli wcirlics. scliiclViiies (icslcin. \\elchcs aus \erhiirtclcni Thone. inikrosko])ischcn (iliiiinici-hlallchcn und Uuar/.sliiuhclicn hcsleht. Mr isl uc\\ohnlicli gran his sch\\ar/. ucfiirhl und nielil selten rcich an II. Petrographteche |)|];ni/liclit'ii mid Ihicrischen Hcslen. Schsx ddkies isl cin sehr ucxxolmlichcr y.ulalliiier Gemoniitheil desselhen. Als S c h i c fc r I el I e n Ix'/eiclmct m.in die roihen iind Imnieii, als Bran dschiefer von liiimncn imprSgnirto Schiefertfione. Die Srhicfcrlhonc sind aiisuc/eiclmel iicscliichlct. sic \scehscllaiicrn mil Kalk- sieinen . Sandsleinen, .Mcrueln und KohlenfiOtzen iind iicxsinnen namcnllich in dcr kohlen-. I i,is . \\caldcn und Tcrliarformalion cine l>edeutcnde Knlssick limi:. sxahrend Schieferletteti namenilich im Kothliegenden und Bunlsandsteio \ ci'lft'tcn sind. 7'i. TlioiisdiiH'er. Dt-r TlKiiiscliicfcr ist cin ausgezeichnet schieferiges, luirlcs Thonticslcin \on UK is| -i;uicr odcr scli\N;ir/cr, (lurch cincu iici'iuucn (icluill ;in koliliucr Suhshiny. hcr\nri:chr;iclitcr I-'jirlic. y.u\\cilcn durch Kiscno\\d ucll>. i^riin, roll) ^cnirbl. Ant' dcin Mruchc niiill . hoiuoiicn und ;inschcincnd niclil kr\st;illiniscli. Schr iic- \\iihnlirli mil ScbwetelkieskrystaJIei) iinti -Concrelionen, fcrnci' mil Ou;ir/-Ncsicni, Triiiucru und Sdiiiiircn . sonic K.ilkslcin -Knollcn und cudlicli oriiiinisclicn Itcsicn. Die mikroskopische Uritersuchung silurischcr und devonischer Thou- schicl'cr hiil cri:c!)cii. d;iss .sic uichl. \\ ic iniiu bishcr ul;iuhlc. hlos ;ius kl.islischcn und |)clilischcu (Icslcinsclcnicnlcn bcslchcu. nicht Icdii^lich dcu crhiirlclcn. I'ciu /.crricliciicn Schl;iiiiiu praeexlstirender l ; cls;irlcn diii-slcllcu . sondcrn dass sic inikroskopischc kr\slallinischc und kr\stallisirlc (icincniilhcilc in sich cnlhaltcn, \\clchc tifl soiiiii- die haii|)Ls;ichlichstc Hollc bci dcr /usainnicusct/.uiii: jcncr Schicl'cr .spiclcn. Dicsc inikrokrNslallinischcn Ucslandlheilc sind : i^clMich hraunc Niidclchcn augenscheinlicb \on Hornblende, nlle dcr iirsprtinglichen Srhieferuni;s- cltcuc parallel Liela^crl. un'inliche odcr irelNirhe (Jliiniuerliifelehcn, - o\alc odcr rundlichc Ouary.kiirncheu mil xahlreii -hen PlftssigkeitseinschlUssen. Die Hiinder dcr Ouar/.ausscheidunpMi verflicssen fonnlich in die uniuclicudi> Ge- stcinsmassc: um sic slelicn /uucilcn radial a uncord note /arte (lliiniucrhliitlchen allscilii; heruin. Die eheniisehc Xiisaininenselxunii des Thonsehicfers isl (Mne seh\\ankcnde, doeh eriiicltl cine Liriisscre An/aid von Anahsen foL-cndcn Diirehschnitl : Kicscl- siiure .'i'JjOO, Thoncrde : J I),00, Kiscnoxyd und Kiscnoxxdul 7,40 - Magnesia 2,80, -- kalkerdc, t.JiO, Kali 3,50, Nalron 1,10, Glilhserlusl Hiluincn und \\asser) 4,00. - Nchen dciu uciucincn , an acccssorischen (icnicnulhcilen reiehcn . \\eni;: clicnschicrcriiicn ThonschicfiT unlcrsehcidcl man: a) Darh- und Ta fc I s c h ic i'c r. die reinslen, sclii 1 chcnschiereriuen Varic- talcn tl<-s Tlmn.schicl'crs, die sich Icichl in diinnc Tafeln s|)altcn lasscn. ei'slere son urauer, lel/.lere \on sehssarxer Farl>e. (St. Goar am Hhcin, l.chstcn im Tliiirintici 1 \Valdc, (loslar am llar/e); l>) G ri fIV I sch icl'cr. rcinc. fcsle Thonschierer. \\clchc .sich in l ; oli:e des Xusammcntretens son i:c\s iihnlichci- und I'alseher Schieferun^ in izrill'clfiirmiizc Sliiniicl spallen lasscn. Sininelicr^ in Thdriiiiicn) : c) NVcl /sell i cl'cr. cine iiclhliehc odcr uriinlich iiraiic . jzan/ lioinoticnc. son Kiesclsaurc ilurclidriiniicnc ThoiiM-hiclcrniasse. (Ardcniicn II. IVtl-dlMMIllliM-llC is dichlr. scliit-rcriiic. /inn Thoil liliniincr- rcic-lic, /inn Tlicil vollkommcn thoDsdiieferarUge Varictiit dcr Gr;niN\;ickc. Dor Thonschiefer ist ausgczeichnct iiescln'clitct . \vecliscllai:crl mil Kicsd- scliicfcrn, KalkstciiHMi . Sandsteinen , Grauwacken , und ist naincnllidi in d<-r silurisduMi, devonischen, zuin Theil auch noch in der carbon isc)u>n , nur aus- nalnnsNvcist 1 in jiiniicren Fonnationen enhvickdl. Seine Scln'eferuni: fiillt nidi! iminor mil tier Schichtung zusammen, sondi-rn durclisd/l die Tlionsdiicfcr- inassc gan/ unal>liiin^ig von diesor, CMIIC Erschoinung , \vdchc als falsdic mlcr transMM-sale Schieferung be/.ciduid \vird (siehe sub Archileclonische Goolouic,. Thon, Schit'ferlhon, Thonschiefer und Thonglimmerechiefer iiehen in dn~ ander iiber und lassen sich nur in ihren *Exlremen unterscheiden. Der echte Thongiiminerschiefer besitzt ein enlschieden kryslallinisdies Gefiige, umschliessl x.ahlrcidie xufiillige Gemengtheile und gehdrt uamenllich der huronischen . pri- iniiiven SchieferformatioD an. Der Thonschiefer ist im Bruche matt, fest, aus- uc/.ddind sehiefrig, besitzt sehr ge\volmlieh falsche Schieferung, ist oft \cr- stfint'runizsreidi, filhrt aber nur \venig zufalligc Gemengtheile und udio'rt naincnllidi der iilteren, der weiche milde Schieferthon endlidi dcr mitileivn und jilngeren Formationsgruppe an. 4. Familie. Tuffe. Die Tuffe sind zum Tlicil crliiirtdc, xcrsclxte vulkanisdie Selilainmmasscn. /um Theil vulkanisdie Zusammenschivemmungsgebilde, d. h. Trtlmmergesleine, dcicn M.ilcri.il in Form von vnlkanisdicn Aschen, Sanden und I>apilli durdi uilkanisdic Kruptionen geliefert und spiiter dureh Mil\\ irkmiL; dcs \V;is>crs /.IIS.HIIIIICII i:csdi\\cmml, gesdiiditel und zum Theil stark zerselxt \\urde. 7(i. 1'orpliyrtnlf. (Thonstein.) Ucr Porphyrlulf isl ein didiles. im IJiiielie crdiizcs. hiintcs. in scincn l ; arben unizcniciii \\cdisdndcs (icstein, aus sdilainmartigcni 1'orpliNr- oder Felsilsdiull licr\ori:cL:;ini:cn. Kr mnsdilicsst nidil scllcn krysl.illinisdie (J^iaiv.kiirncr. Kcld- sp;illikr\st;illc odcr Glimmcrbliittdicn . xu\\cilcn audi Hrocken von l'nrph\r tliidnrdi in Porphv rbrecde iibergehcnd) und endlich PflanzenversteinerungeD, bcsondcrs \crkicsdtc Haiimstiimme. Die din-disclinilllidie. dieinische /usaminen- sclxniiii dcr PorphNrlufle ist der der Felsilporph\re ausserordcntlidi iilmlidi und Iwiriigt : Kieselsiiure 77,00, Thonerde 12,00, Kiseii(.\\d :>.<>(). Kali 4 '^,00, - Niitron 1,00, Kalk, Magnesia und Spuren \ uniercn Rothliegendeo, lci Urdnit/ in Miilmirn nnil bei Do'Mcn unsveil Dresden in Wrbindun^ mil Por- plnren auf. 77, < suldic drr Devon formation l-i Planschwiti in Sadism'. Sclir ^cwiilinlidi iiclu'n sic durdi das Aullrclt'ii und die Ueberhandnahme (lioni^cr, edit sedimepUirer Beimengungungep in i, i I..nis. dcs llaiv.es und dem Silure liiilimens eiiiiiesdiallet. i'ir Jner, Elemented. Geologie. 7 '.is II. Petrograpitische Geelogie. Tii. Tutte rgne, in der Umgegend von Neapel dorl Puzzolan und Pausilipptuff-genannl , aufTenerifTa (dorlTosca genannt . Eine locale Varietal des BiinssleintuH'es, \\elche in den Thalern der I'mgebung des Laacher Sees (Brohlthal und Nettetlial machlige AblagerungtMi bildel . isl der Trass (Ducksteii^ . Er ist eine unrein gelblich graue. erdige Masse, welche Fraginente von Bimsslein, (Irauv\aeke, Thonschiefer, Basalt, Lava, und Krystalle von Sanidin, Augit, Hornblende, Glimmer, Hauyn, endlich auch verkohlte Baumstiiinme und Aste umschliessl -und /ur Darstellung des hxdraulischen Mbrtels verwandt wird. d) Alaunstein, ein weisser oder gelblicher, erdiger Trachyt- oder Bims- steintuff, welcher von Alunit in feinen Kb'rnchen und KrystiJ lichen impra'gnirt oder in Giingen und Trilmeru durclisclivviirmt wird. Bei Tokai in Ungarn. in der Amergne, bei Tolfa in Italien. e Basal tluff, ein diehtes oder erdiges, schmutzig graubraunes Aggregat von fein zerriebenem, ziemh'ch zersetztem Basaltmatei'iale, \\elches Brocken von theil\\eise zerselzlem Basalte, lenier Krystalle \on Olivin, Augit. Hornblende. Glimmer und Magneteisenerz , sowie Adern und Nester von Kalkspath, Ara- gonit und Xeolithen, endlich organische Resle umschliesst und mil Basaltconglo- merat eng verkniipft ist. Vergesellschal'tel mil diesen und \\ecliselliii:eiii(l mil Basalldecken, zum Theil als Glied der Braunkohlenlonnalion. lindet er sirli am Vogelsgcbirge, im nordlichen Bohmen, am llahiclits\\ald bei (lassel. I I'eperin, ein schmut/ig graubrauner. feinerdiger. \\eirher Tuff, in \\elchem /ahlreiche Kr\stalle \m Glimmer. Augil. I.eiicil. Magneteisenstein \er- II. Pelrographische theilt liegen. \\elcltcr aiisserdem cekiize Bniclisliicke \ou \\eissem. kornigem Kalkstein, Basalt mid Leucitophyr umschliesst. Der Peperin bildet cine inai-liiige ueschiditete Ablagerung ini Albaner (ichiruc. g) Piilagonit tuff, fin izrscliichlclrr, hrauncr KasalttufT, welcher zalilrcidic klt-inc hirtikt'lclicn. cckiuc Kiirncr mid Brocken des in seinein Ausscrcn an KolnphoMimn (M'iiiiuM'iidcn. lioniuLiclhcii his hrauiKMi I'ala^onitcs umschlicssl, dcr xu\\filcn /.inn \or\\,ilt'mli'ii. ja so^ar zum einzigen Bestandihrilc des Geslcincs \\cnlt-n kann Pa I ago u i t f c Is) . Diesc Varictiit des Basalltuftes 1st \vahr- schcinlicli durch Umwandeiung dieses letzteivn \\ahrcnd cincr liingci'cn Sub- mersion miter den Meeresspiegel enlstanden. Ausserordentliche Verltreilnnt: liat der PalagoniltufT auf Island, ferner auf Sicilien, den cannrischen Inseln, den (ialapagos. Derselbe ist jedoch auch in der Eifel , am Habichlsvvalde. in Nassau naehge\\iesen. h I.e ueit tuff, ein dunkel gelblich grauer Tuff, dessen feinerdige Grund- massc \ci\\itterte schneevveisse Leucile und neben diesen Krystalle von Augit, (Jliiiiiner. Sanidin. sowie BruchstUcke von Noseanphonolith und devoniselien Scliielern mnsehliessi. In der Unigebung des Laacher Sees. Dritter Absclmitt. Dynamische Geologie. Die dynamische Geologie ist die Lehre von den Kriiften, unter deren Mit- wirkung das Gesleinsmalerial und die Oberftachenverhallnisse der Erde eni- slanden sind und noch entstehen , sie ist die Lehre von den Agentien in dcrn Ent\\ iekelungsproeesse der Erde. Als solche mllssen nnincntlich der Vulka- nisnius, die inechanische und chemische Thiitigkeil des Wassers und die Thiiligkeit des organischen Lebens gelten. Filr die grossartige \Yirksamkeit aller aber ist die Liinge der geologischen Zeilriiumc ein Rauptfactor. Der Yiilkaiiisimis. Begriff (les Vulkailismus. Unler Vulkanisinus verstehen wir den Inbe- grill' aller aus dein gluthfltissigen Erdinneren auf die Krdkrusle wirkenden Thiitig- kcilen und Kral'tjiusserungen, - - den Inbegrill' aller Koactionen des Iniifren unseres 1'la'nelen gegen seine Rinde und Oberfla'che. Es l)elliiitigt sich der Vulkanisinus nichl nur durch Eruptionen ge- schin ol/ener Geste ins masse n und durch Dampf-, Gas- und lieissc \\asser- ausslriimungen und AusbrUche aus Alofetlen, Funiarolen, Solfalai'en und Gey sirs, sondern aueh und /war in viel haufigerer und einflussreicherer Weise dureh Erdbeben und /uni Theil mil diesen verkniipl'U- Ni \eau- verii n der un gen \\eiler Gebiele , ja gftttxer'C online nte, so\\ ic cndlich duri-h iiirlir odcr \veniger langsame llebungen einxelner l.andslrichc / ti (ic- l)irgs- und II ii hen / Ugen. 1. Vulkane und ihre Thatigkeit. Hegriff eines Vulkanes. Ein Vulkan ist cm llach-- oder steilkegelfbrmiger Berg odd- Iliigcl, der durch eincn (lanal mil dcm I'lrdimicrcn in Vcrltindung slclil odcr gcslanden hat mid mancherlci gaslormigcn , I'cslen , bcsonders aber glutbflUssigen Malerialien /mn Ausgangc ldmnus\\ eise unterseheidet iii;in mil K. v. See- bach g e sr h i fill c t c und h om out' n e Vulkane. i Die geschichteten oder Strato Vulkane. . 1. Charakter derselben. Die Straio\ulkane hestehen aus mehr od-i \venii:er regdm.i.vMgen l.agen oder Sehichten von ausgeworfenem oder aus- gdlossenem yulkanischem Materiale, wdche von einer durch den Vcrbin- duniiscanal mil dern Krdinnorn reprasentirten Axe aus nach Ausseri /n ge- neigt sind. li<- Form der ineislen Stratovulkane ist die eines mehr oder \\eniger si, irk abgestumpflen , tlachen oder steilen und auf seinem Gipfel kf^i-ls. N.icli ihrcr l-'-nlstclHiti^sweise ist diese Gestalt der Stratovulkane Scli\\.iiikiiiiui'ii iinttMAvorfen , jeder vulkanische Ausbruch vennag eine voll- Verandenmg der Conturen hervorxubringen. Eine ganz eigenthilm- l-orinaushildunt; sind die Rippen und Furchen, vvelche von dent (lipfel in.iiii'liei' /. R. javanisrlier Vulkane allseitig ausstrahlen , die Abhange hinab laufen und nach dena Fusse des Berges immer tiefer und grosser werden. Ihre l < '.ni>telmng ist die \\irkung des sich gerade auf Java oft in wolkenbruchartigen Massen eiuiesscntlen Regenwssers. Ebensowenig vvie die Conturformen sind die Di men si on en der \ ulkanenkegel constant; eine fortgesetzte , gema'ssigte Tliatigkeil erhohl im Allgemeim-n den Berg durch die ausge\vorl'tMien IVodncie, hel'tiue \n>liiiiclic hingegen pflegen ihn theilweise zu zerstoren. So ist der Vesuv in den let/ten iO Jahren um etwa 150 Meter gewachsen , - - die Hekla im .lahre IS Hi um 150 Meter niedriger gevvorden. Ueberhaupt aber schwanken die Mohen der verscliiedenen Vulkane in eben den weiten Grenzen wie die der nicht vulkanischen Berge. Es gehoren einige Vulkane zu den hbch- sien Gipfeln der Erde , der Aconcagua erreicht 22,434 Fuss, der Cotopaxi 17,742, ler Aetna I0,ioo, der Pic von Tenerifla 11,408 Fuss Hohe, - andere erheben sich kaum :{() Meter ilber das Territorium , auf das sie aufge- sel/t sind. Als der \\icliiigste Theil der Stratovulkane ist der Canal anzusehen, \vddier durch die I'este Krdkrusle bis auf das gluthtlltssige Erdinnere reicht, \\o tier Ansgangspunkt der \ulkanischen Thaligkeil 7.\\ suclien ist: er bildet den Wei:, auf \velchem liasformige oder glulhllilssige Knijilionsmaterialien aus der Tiefi- bis /.ur I'lnloberllache gdangen. V.r isl Ubrigens nur bei im /n stanch 1 der Thatigkc-il hdindlidien Vulkanen ollen. d. h. flir vulkanische Pi-o- ducfe passirbar, bei erlosehenen oder im /ustande dc-r Huhe bc'lindlichen Vnlk.inen hingc-gc-ii isl er durch erstarrle l.a\cn \erstopft. Seine obere, meist trichler-. kc'ssc-l- oder Idlcrformig er\\c'ilei-le Miindung heisst der Kraler, an \\eldieni man \\iedennii den Kralerrand , die Kralerwiinde und den kraler- boden miterscheidel. Vic-lc 1 Vulkane besil/.c-n ausser dem meist cM-niralc-n, /.u\\cilen alter aucli auf dcm Abhange geleuenen nodi einen /\\cilen llaupl- kralc-r oder x.ahlreiche radial angeordnele Nehenkratere mil da/.u izc-liorigc'n pai'iisitischen Kc-gdn. So hat der Pic von Tenerifla und der Mauna l,oa z\\ei Hauplkraterc' . so sind ferner am Aetna 700, am Vesuv 30 kleinere Eruptions- G cologne, schlilnde ge/iilill \\urden. Kinigcn dcr hoehsten Slralox nlk.ine lehll ein eigent licher Kraler. Hire Krnptiimsersdieimmgen crfnlgen ans Spallen. die sidi an den Abliiingen dcs Kegcls bildcn, so am grosscn Ararat, am Anlisana in Sild Amerika u. a. Die Diinensinnen dcr kralere sind ansserordeiillich imgleich: \on ciner sclmachcn Vcrlicfnng anf deni Gipfel dcs Vulkancs bis zn schrollen. kesscllormigen Reeken \on 3000, .'iOOO nnd (5000 Meter Durclnncsser sind alle (irosscn \erlrclcn. Dcr Kraler des Slromboli inisst gegen (570, dcr des \Vsn\ t'n'O . des I'opocalepell 1700, dcs Kilanea auf lla\\aii cl\\a -V|00 Meier im Durchincsscr. . 2. Material dcr Vulkaneukegel und daraiil* basirtc Kiiillieiliini: der Stratovillkane. Die Malerialicn dcr slralovnlkaniselien Kegel sind Knip lionsproducle, \vclchc sich inn den Ausbruchscanal anhiinftcn nnd inchr mler \\enigcr schncll zu cinein Merge anwuchsen. .Ic naehdcin nun enl\\eder inn Lava, Tuff oder \iilkanisclier Sclnitl nnd Sand, jcdcs fur sich allcin. mler alle drci genicinsam an deni Aufbau dcr Vulkaneiikegel Theil genoininen habcn. sind die Charaklerc dersclben \ersdiicden, so dass man diesclbcn gclrcnnl. a Is Lava-, Tuff-, Schutt- und gemisehte Vulkaneiikegel bclrachlen muss. Die Lavakegel \erdanken aus dem Kraler fliessenden geschinolzenen (ic- slcinsmasscn ihreu fi'sprung. welchc sich bci dcr ihnen eigcncn LeichlHiissigkeil uni den Eruplinnscanal hcruin ausbreitelen und sich seJbsl auf wenig genciglen Kbenen fortbewegten. Die Folge davon \var die Bildung ausserordcntlich flacher Kegel, deren Bbschung gewohnlich nur 3 bis 10 Grade betragl und die ans lauler einzelnen, \venig geneigten, fasl horizontal liegenden Lavaba'nkcn bcsichen. Die grossen Vulkane auf den Sandwich -Inseln. der Mauna Loa und dcr Manna Kca. bcide gcgcn i3ol.l Meier hoch, sind solche La\akegel mil cinein durchschnitl- j. lichen Abfall von H bis iirclini''sslmlich tcllerforniigcn Kralerbassins \\ird \un soldicn Tunsdiidilen au.Nurkloidol, \\olrho dann llach iiach dom Kniptinnscaiialc xu gonoigl sind. Dorarligo TnlVkogol rcsiilliron namenllich in Foliar soillichcr Kruplion grosser, in der Nalie dos Moeres gologener Yulkano. Fig. 11. Profit eine-i Tuffkegels. Fig. 12. Profil Pines Scliuttkegel*. (Assumption - Island.) Die Sell ut I keg el \\erdon (lurch Aiihaufung dor mis dem Kruptions- eanalo in fast senkrechter Richlung und zuwoilon bis xu erslaunlichcr llohe emporgegctteuctartea , daun in unmitielbaror Umgebunu dcs Schliindcs zurilek- fallendon losen Milkanischcn AuswOffKbge ^childol und bcslohen dcinticnuiss .ins HlookiMi \S(\s Malrrial isl schirhlen\\cisc m>sondcrt, so dass l.aia'ii von grohoin und fcinein Haufwerko mil cinandcr al)\vccliscln. Die /urilekfallenden Auswtirflrage liaulcn sich mil dcr Zcil zu Kegeln an, derm Seiten und sehiehtenartit:e Lai^en 35 15 Grad Ncigunti nach Aussen hcsil/cn und deren Kratere ili<> Form rngrr, sloilor und schlotahnlielior Schlilndo baben liu. 12). Die Seluillkeiicl sind in dor erslcn Zoil naeh ihrcr Enlstchung sclnNaiv. neliinen aber allinahlich in Folt:e \\eiterer Oxydation ihrcs Gehaltcs an Kisen- <>\\dul cine rothbraune Farbung an. Die Kogol von gcmischlcm vulkanischcin iMalorialc bestehen aus abwechselnden. inehr oder \\cniijer iiiachtigen, schichtenartij: aiis^ebreiteteii Lavaslrninon und l.a^en von losen Ausvvilrflingen, \\olchr \\iederuin von Lava- uaiiuen durehsel/i \\crden kbnnen. Diese stMikreehlen Lavagangc sind ztmi Thoil Ausfilllungen \on radial voin Kraler ausstrahlonden Spaltcn , vvclche- bis- \vrilrn inehrcrc Hundort Meier I Jingo orroichon. In dcr Aufeinanderfolgc des \erscliiedenartit:en Maleriales Jierrsehl keinc Gesetzmassigkeit. Bald vvird dor uiilcre. llacliero Thoil des Vulkanonkcgols von Lava und soinc obero, sleile I'arlie \on llauf\\erk uebildel 'so bciin Aetna : bald bostohl dor Kralorrand aus solider l.a\a und dio Basis dos Borgcs aus loscn Auswilrfliniron. Xur . (iliminei und Talkschieforn die Vulkane des Vivarais, Volay, so\\ie des l^lbrus, auf pa- laeo/oischeu Sehiofern und Grauwacken die Vulkano dor Kifol und des Laaehor Sees, auf tortiiiren Sehichlen der Aetna und dio Nou- Seolandisohen Vulkane. III. l)\ ii.miiM-lii' li Hesonders \\idiiigc Sdiliisslnlueninuen gcstatien die LageniDgsverhsHnissc! der gesdiidilelen (iesleinc. \\o diese \<>n \ulkanisdicn MJISSCH dnrdisctyl mid nlirrdci-kl \\cnlrii. Mini n.ihin 1'riilicr mil I.. von lindi mid A. \un HIIMI|MI|(|| in den iiicislt-M Fallen ;ui. diiss die vulkanisdie Thiiligkeil cine centrale Kr- liebiinu dcr rings inn den Kruptionslierd bclindlichen (ieslcinc /.nr l-'ol;je ge - haltl halte. in dcr \\Visr . diiss die ;nil' den benadibarlen sedimcnliircn Sdiidi- ten gelagerlen TuhV, Aselien und Sdmlllagen Hire ufiu-i^te, von dcr Ansbnidis- c.ssc abfaUeode LILIC durdi die licl)cndc kriill ciiiLiccn^lcr. \(ir/iii:licli |i;isl'(ir- nii^cr l'j'iipli()iis|ir(idiiclc crluillcn hiittcn. An cincr dcr.ii'lii:cii AiilVidiliini; h.itlcii unlicdingt ;mch die die Grundliiuc do \ iilk.iiiisdirn M.ih ri;ils liildcndcn -cdinicntiircn (Icstcinc 'I'hcil ticlmien mtissen. Mil diosein Krlnnlcrniss stimuli die Beobjichlimu nicht iiberein ; viclmclir ci'uicbl sidi ,nis dcrsclltcn. d.iss die Lagernniisvcrluiltnissc dcs Untergrundcs dcr Vnlkiincnkcucl \on den l^rnp- lionscrscheinungen nidil in, (ici'ingstcn Itccinflussl \\ordcn sind. Rcispidc d.i filr liefern die trotz zablreidicr vulknnisdicr Durrlihiiidic vollkoniincn iniLzcsinri (d. h. in ihrer friiheren Stellung) gebliebenen Ldgerungsverbdllnisse dcr Sdiic- Iri und Quarzile der Laacher Gegend , sowie der Kalkstcinc und Sdiicl'cr dcs Kli.isberges auf -Sanlorin. Damil l';illt audi die Theoric son dcr KiiistdiniiL' IZCNN isser Kratere und der steilgeneigten Stellung vulkanisdier Sdiiditcn dni'di Mrhebung (Theoric dcr Krhebungskratere . Ans Obigem ergeben sich /.\vei \\ichtige geologische Resnltate : I) Die \ul- kiinisdic Tliatigkeil ist unabhangig von der geognostischen BdsebaffenheH cincr (legend, i lire Ursa che muss deshalb eine von jener nnabha'ngige, liclcr liegende scin. 2) Die I.agcrungsverhaltnisse des Untergrundcs \ ulkanisdier (iebictc sind durch \ulkanisdie Eruptioncn niclit gestort vvorden , namentlidi ;ibcr ist mil diesen lelzteren keine centrale Aufrichtung der die Vulkaneukrgel bildcnden Lavii- und SchuUschichteo verbunden gewesen. . i. Kingformige Umwallungen, Einsturzkratere. Kine ansdieinend zosammengesetztere Form als die bisher beschriebenc ndimen die Vulkane .m. \venn ihrc eigentlichen Eruptionskegel in grosserer oder geringei'cr Mnll'ci -nung von einer ringformigen Urnvvallung umgeben sind. Dieser Ring\\all besleht aus Lavabanken . \veldie mil Tutt'-, Sand- und Sdintlsdiiditcn \\echsellagern iiinl \\ ic diese n;idi Aussen gcneigt sind, naeh Innen /u abcr sleil ;il>sliir/.en. so dass sic einen weiten Kcssel iinisdilicsscn. innerhalb (lessen sidi dcr l-j-up- tionskegel aufgebaut hat. Der Monte Somma ist cine soldie. Ireilich nur Ilieil- Fiu. i:. Pr,.til eines ltrcii Stratovnlkanf s I.MIIPS KiiiRwullcs) un. Ausfnlluiiu' and AoscbanD kratcrs .lfi.-srlli.-n durch Schull \<>ii d.-n k r;it.TWiid.>ii. C. N''ii'T BptlWI8kgl. ,/. Spiliiii.'Mlar-Scliicliti'ii di's Uiitorj;ninclos. \\eise erliiillenc riniiforinige rin\\allniig des cigetitlidien Vcsu\kegels. M,m frilher. \\ie im voriuen I'arjiizraplien i-r\\;ilint, die Knlsteliimg dieses Ill l\n;ilili>dli' (i ani ren kratcr\\allcs .ml ccnlrale lle|iuni:cii \iui la >l liori/nnlal ahuelauerlen Sehiditen \ulkanisdien l'rs|n unues y.unick und nannle die anueblidi durcli Hcrslun:- 1 der Sehiehlen in der AM- der Krliebuni; enlstandene KinsenkmiL; 'Krliebuni:skraler M.III hal jedodi diese iius.srreu DmwallungeD .ils niclits an deres aur/ul'assen , diMiii ills Kesle eincs alleren und /.inn Theil \ersliiryteu Stnatovulkanenkratersj in dcs>cu Mine sidi die Eruptionsproduete cinen ncuon \\ cu balmien mill ciiicn ncuen ErupUooskraler iiiiHtiuih-n. (j. ''>. Waart'. \\ ails einein Seliult- odei- l.;i\.ikem'l heslelieii. ill \\elehein dcr Kr;ilcr cin.ueseiikl isl, Irclen in \ ic- Icn Milkiiiii.M-licn deuendi'ii kcsscliirliuc kr.ili'i-eiiisenkun^en iilll'. \\elchc cnl- \\edei iiur \ Nclicnuesiciiics nniuiirlel \\erden. nic alter Lii\cn zun Ausllusspunktc uedient lialx-n. Sie hcsil/cn moist o\alo oder \ollkoniincn kreisriinde I'mrisse, sind liiiuliu. ;ilier nielil imnier mil NViisscr iiiiiictullt und hildon dann reiiel in.i.sM.-e. nur sellen mil ciucm /.u- oder Ablluss \crsehene Sceheeken. M,m lie/ciclinet sie ills k e s s e i k r a t o re oder Mil arc. liber Hire Entslelinniisucisc lierrschen \erschiedene, noch nieht eodgttHig cnschiodcne Ansichlcn, indem sie /nm Theil als dureli |-!\|ilosion unterirdiseher . lioeli;j:es|i;mnler (iiis- und Dampl' Ansainmlnnuen liersoi'izelnvieliU* .Minenlrielilen< l^xplosionsknitere . /.nm Tlicil .ils EinsturzvertiefungeD , \er;iidasst dnreli Ahselimcl/cn dcr tict'cren (ie- sleins|tartieu und dadurch hedintilc l.oekernnii des SeliiehU^xerbandcs hcli-iieli- lel \\erden. \\ ie m, MI aueli uher iliren ITrspruns; dcnkcn iniiijc , so seheinen sie doeli das crslo Stadium in dcm hildunL;s|)roeesse dcr Slr.ilo\ ulkiinc /n re |tr,i>entiren. indem /\\ iselienlormen y.uiselien den liohen \ulkiinenkeiieln und den dcr rm\\alluni: cnllielircndcn Kcsselkr;ileren den i;enetischcn Xusamnien- liiini: liridei lu-knnden. M.i.nr uud Slr;ito\ ulkanc sind dcmuach (lurch ,ill m.diliche llieruanue \crlnmdcnc Ausltildnnusslul'cu cin und derselltcn ICnt\vickluuizs- reihe. dcr in dcm Maaiv (lurch l.ockci'iuiii dcs Cesteines gedffnete \\Cii iiah \ er.inliissniiu /.u \\iederliollcn I'lruplionen \ou (iascn und Lavon uud somit dureh iillniiiliehc Anhaufuni; dcr \ulkiiniselicn I'rodnele y.um Aiifhau cincs Slrato- \iilk. ine^. Audi Peutsehland hesil/l in den \ulkaiiischcn (ichiclcn dcr 1'lil'el und der I mueuond \oii Laach cine An/.ahl soldier Maarc. Die Itckiiimleslen sind d;is I'lilxcrmaar hci (lillciileld, das NN'eiiil'clder und d;is (icmiindener Miiar hci Daun . \vcldic in de\onisehe iirosse Mchr/ahl dcrsclbcn mai: die Ohci'lliidic des Meeres j^ar nidil errei- Illli III. iKn.imi.M'lio (n-olo-ic. chen. \\alirend andore dioselbe liocli iiborragon Vulcaiio. rino dor liparischcn Inseln. H! M. . der Kosiniii. /wisohon Nipon und .leso. 232 .M. , und ondlieh noch andore sich nur mil ilirem Kraleirande fiber den Meero&apiegel erhoben. In lot/torem Falle \\orden \ollkommon gesohlossene. moisl abcr ;in einor Stollo untorbroelione . ringforinige Vulkaneninseln gebildet. Dieselbon uinschliessen fin kreislormigos odor elliptisehes Seebeeken. in (lessen Milte niclil selton oin- zolne kleinere Inscln erschoinen . \\clohr oinen jUngeren. eenlralen Krnptions- knilor ropriisciUiron. Solcho Kratorinseln sind /icnilich /ahlroich. jodoch in Foljio der loichten Zerstorbarkoit ihres loson Malcrialt s /.nin Thoil so vcriiant:- lichor Natiir. dass si<- liiiuliu dor xorsliirondcn Goualt dor Wouon nidi! /,ii \\idor- >l( i hon xonniiiion und dann nach kurzoin Dasoin \\iodor \orsoh\vinflon. Nnr \\onn ilinon duroh solido I.a\aniasson Halt gegeben \vird. uowinnon diosollion an HosUind. Santorin ini i-i-ioohisohon Arohipol, Deoeplion Island Slid \Valos . Amslordain Island sind ausgozoichnoto Bcispiclo solcher Kralerinsoln . \\ahronrl dio iin Jahro IS.'H ini niiltollandischen Meere zwischen Sicilicn und Panlollaria onlslandono vulkanisrho Insel Fordinandoa. dio unler fort\vahrondor Kruption bis /u 7^ M. Hoho gowachson war. nach halbjahrigoin Besk'hon \viodor \or- schuand. . 7. Kiiiiniliclio Verkniipfuiig cler Yulkane. Vulkanenreihen und Vlllkanengrupp^ll. Dio Vulkano Irolon onlwedtr isolirt als Einzoh ulkano odor in oiucr grossoron Anzahl vergcsollsohaftet auf. Die Gruppirung dor lolzloron scheint oinor gowissou (ioselzmassigkeit zu unlerliegen , \volohe sioh ent\\oder in oinor reih (; n form ige n Anordnuug oder einer haufenformigo n 7. li- sa in mo u d rii in gang dor oinzolnon Individuon kimd giebl. Nach der raum- liohon Ko/iohiing n fas! I (MM) Moilen. Die Linio . auf wolohor die Vulkano /.u einor Reihe ange- ordnoi sind, hat onl\\oder auf ihrer ganzen. ol'l seltr bodeutondon Ausdohnung einen geraden Verlauf, oder sie ist ot\\as uebo^en. Die sclion melirmals or- III. byitainisciic (ii'do^ie. 107 \\almle Vulk; menreihe \iiii (ihili isl Irol/ Hirer Lirossen l..mue lasl Millkoinmen iieradlinii:: elienso die \oii .Mexico. Als ansue/.eidinele Beispiele btgenfbrmig uekrumniter Heihen komieii die Aleulen, Kurilen uiul liiuii:s\\rise drr (Iniilinriile ulterein. \\elchr ;ils ^eliolene l';irlirn drr iiehorsleiien Krdknistr aiir/iifcisson sind. mid deren Ahlrennmiu; \on dein sulniuirinen Arr;ilr cine Sp.illenltildmii; Miriiiisueu.uiuen sehi muss. An einer frUlierrn Stelle 'pnt:. 10) isl hereils her- \oruehohen \\orden, diiss die heiden urossen (loiitineiiliilniiissen . \\elche das l ; e^tl,ind der h'.rde miiliissen , in I'iisl rechleni \\inkrl auf ihrr l.an^srichtllliu dun h liefe hiichlen mid \Yas.srrstrassen in eine nordlirlir mid cine sildlichr Haltle ueiheill vvordoii. Dass diese Trennung keine oherflarhliche ist, sondern ,ml Sp.iltenliildnnuen in der Krdkrusle heruhl . darauf deutet der Rrirhlhuni jener Dislricle an Vnlkanen Inn : die Hnchl /.uischen \ord- mid Sild-Ainrrika mil den kleinen Anlillen. das Millellandisclie Meer mil den Vulkanen-(ie- hielen der liparischen Inseln. Siciliens. der apenninischen Hallmisel, der i:rie chisclien Inseln mid Kleinasiens. - das Holhe Merr mil seinen VnlkaiH-ninseln mid KiisleiiMilkunen, - die (Iren/.klufl /.\\ischen dein asialisehrn mid austra- lischen (ionlinenle mil .lava, (lelehes u. s. \\ . V n I ka n en^rup pen sind Veri;esellscliidlmiuen melirerer Vulkane , cnt- \\eder dime dass denselben iri;end eine erkennliare Iteuel /u (irnnde lietil. oder so. dass eine An/.alil \on Viilkanrn radial mil einrii ^rosserrn (lenlral- \nlkan ^eordnel isl. \\elcher sich (lurch seine llohe mid die Xahl seiner l-j-nplioneii \or den iil>rii;en. /.urn Theil erloscheiKMi . kleineren Vulkaneukeelu .nis/richiiel. I'iin solches Verhallniss isl xieinlich sellen mid naiiKMillich am \lna mid in der (irnppe der canarischen Inseln ausiiepriigt, in v\ richer Irl/.- leren drr I'ic \on Tenrrilla die Molle des llauplvulkanes spiell. Heispieie mi- reuelmassii; liaufriiloriniiirr (iruppiruni; liefern die (lalapaizos. so\\i- die lipa- rischrn- Inseln. . N. Lage der Yulkane init Bexug auf Land mid Meer. Kinc }>e- deulsaini' I'.ixeheinmiii ist die Abhaiiiiiiikeil der tlialijzon Vulkane von der Nalie Ills HI. DviiiiiiiiM-lio (i \\ .iv-erllachen. Die bei \\eitem rneislen der existirenden Ynlkane lie ,uil Ins. 'In. die anderen fas! alle langs der Meereskilste mid einige in der Nahe i:russer Hinriengewjisser. Nur seheinbare Ausnahmen machen die iin Inneren em/elner Continente gelegenen , crloschenen Ynlkane. inir scheinbar. \veil ihre Thatigkeil in /eilen I'iillt . \vo sich das Men 1 liis in ihiv N.irlilt.ii sch, ill erstreckte oder Seen sich in Hirer Nahe ansdelmten, deren Gren/en (lurch spatere i;e<|oi;isehp Vorga'nge verrilckt \vurdon. Sn lie-en die Viilkane des l.aacher Sees and der Eifol heute W Meilen von der Meeres- kiKie. \\elche sich vor verhallnisjpinassifi noch" kuiven Zeitriiumen nur in \\eiii- uen Meilen KnU'ei-nnni: \on derselben hin/op. Ahnliches u;ilt von den erlosche- ncii Nnlkanen der Rocky Mountains und der ihnen parallelen westlichen Ge- l>ii-i:s/iii:e. an deren Fuss sich gleichfalls \vahrend der Tertiar- und Dilnvial- /eil .Meeresbuchten und weite Sils.s\va.sserllachen ausbreiteten. Auch in der Nahe der Vulkane des cenlralen Frankreichs isl die einstige Existenz inehrerer Seebecken nachgewiesen. Wahre Binnenlandvulkane beh'nden sich nur im Inneren Asiens in der noi'dwestliehen Mandschurei und auf deni Thian-Schan Gebiriie sd\\ ( 'ii vom Meere entfernt, als dies bei der jetzigen Vertheilung von Land nnd \\a->er iimulieli isl. Doch auch hier hat man Grilnde, ein postterliiires ,isi,i- lisches Binnenmeer annehmen zu dilrfen. Trotz einiger Ausnahinefalle ist die He^el. dass die ihiiligen Vulkane an die Nahe grosserer Wasseransammlungen ue- Imnden sind, cine wohlbegriindete. Von den 225 Vulkanen, welche sei! der .Milie des \origen .lahrhunderts Eruplionen gehabt haben, liegen I ")") auf Inseln und nur 70 auf Continenten und von diesen die Mehrzahl direct an der NeereskUste. . 9. Geographische Vertheilung der Stratovulkane. I. In Europa. a. in Den tsch land. 1) Vulkanengebiete der Eifel und des Laacher Sees, letzteres allein mil o Vulkanenkegehi und zum Theil ziemlich bedeutenden Lavastromen. Sie sind, soweit menschliche Nachrichten reichen, nicht thatig gewesen ; 2) der Roderberg bei Rolandseck am Rhein mil einem flachen, 800 M. hal- tenden Krater; 3) der Ka in tnerbil hi bei Eger, ein 25 M. hoher Schlacken- und Schultke::el : i ein kleiner Vulkan im SUdosten von Ma'hren an der Bistrizka : 5) drei Vulkane an der Gren/.e \on nste.rreichisch Schlesie'n ; 6) Resle eines Vulkanes im Ries bei Nbrdlingen in der rauhen Alp. b. in Siebenbtiryen. Mehrere Kralere und Maare bei \V a s c h a r h e \ . c. in Frunkri'icli. \) Das Vulkanengebie Uler Auvergne mil 43, bis 235 M. hohen, erlosehenen Vulkanen; 2) das Vnlkanengebiet des Velay und Vivarais, ersieres mil iiber li>(> Kraleren. lel/.teres mil (i Vulkanenkegehi : :t Vulkane mil l.avaslnimen , so\\ ie ausuedehiilen TnlVbildungen l>ei Agre, VaUos und Montpellier. ^ lit. l)\ll,lllliscllf (ieoliiLiie. 11)11 d. in S/iunicn. I YulkaneiiLjeliiet \on Cal .1 In n i en mil II ausge/eiehnelen Sehultkeizeln ; 2) die Colunibretes I use In y.\Nisehen Yaleneia mid der Insel Majorea. '. in / la Ht'ii. I Die K uiz ,MI e t-ii, t-inc kleine Yulkanenreihe bei Padua: 2) die r'nmarolen von I, a rd 1 1 o in Toseana. namentlieh Borsiiure enl\N iekelnd ; ;l d;is Cimini Gebirge bei Yilerbo mil einem Kraler inul von SrhhrktMi mill l..i|)illi lii-ili-ckt: i d. is AlhiiinT (Jcltiriic bei Rom, Iliiuptkcud Monic (lavo, 1000 M. liodi. Ks \\ird uin^chcn \ago diAnsanlu in ostlicher Ricli- lun- \on Neapel : 9) Vesuv, 3720 F. holier, kegeli'bnniger, noeh thiiliger Vulk;m mil llieiKveiser riniiformiiitM- Umwiillung (Monle Soinina) ; 10) Inst-l Is cliia mil dem l^poineo und noch 12 kleineren Vulkanenkegeln ; 11) Sici I i.i n is dies V ulkan e ngebiel mil dem Atna (10,200 F.) ; I;' l.ip a i ische I use In mil den llauplvulkanen Slromboli, Vulciino und Lipari. f. an/ den (/ricchischen Inseln. (Santorin, Milos, Kimolos, Polinos und Nisyros.) II. In Afrika. a. auf dem Conliiicnlc. <) am Huscn \un (iuinca die Cameron Berge; 2) an dei- \\YstkUsle unler 10 s. Br. der thalige Vulkan Zambi; '\ an dei- Oslktlsle, einige Grade sddlich vom Aqualor, ein ausgedelmles (u-biel erloschener Vulkane. b. auf den Iiisclii. 1) Madeir.i mil mehreren Kraleren; 2) ;ui l)agh mid drr Ararat Armenien , sowie drr Klbrus i'Kaukasu> : 4) siidlich \oiii kiispisrlirin Mrrrr drr Demawend: 5) Vulkanengehiet der Ostkiisle \on Arabien. so\\ ie die rmgegend \on Me- dina und das Yoriiebirge Aden mi! zahlreichen Ki'atrren und Kruplions- keeln : II die Vulkanengebirlr der Mandsehurei mid Turans in Cenlralasien. b. auf den Inscln. \ Harren Island im Meerbusen \on Bengalen mil einem thiiligen Vulkanr: 2) Sunda-lnseln; Java, das grossartigste Vulkanenland tier Erde. mil liber 100 zum Theil noch thatigen Vulkanon. Sumatra mit ID Vul- kanen, darunter 7 thatigen; '! Molukken; Celebes mil II Vnlkaneii : Gil olo und Terna te mit thii- liizrn Vulkanen. An die Molukken schliesst sich von Stid-Osten koniniende westaustra- lische Reihe von Vulkaneninseln an. Zu dieser gehbren naiiienllicli Neu-Seeland. Vorztiglirh grossartig sind die vulkanischen Krsclieiiumuen auf der Nord-Insel mit deni an kochenden Quellen . dampfenden Fu- marolen und Solfataren reichen Seedislricte. In der rmgegend \ Japan; Nipon mit 6, Jeso mit 17 Vulkanen: 7 die Kurilen. eine vulkanische Inselreihe, welche neben sehr /ahlreirlien erloschenen 10 tha'tige Vulkane besitzen soil. Sie sind die Forfset/ung einer Vulkanenreihe auf H Kamschatka an der Ostkiiste mit 38 oder mehr Vulkanen. unter diesen 12 thalige, -- im Inneren eine /\\eite. noeh \\rnig bekannte Vulka- nenreihe. IV. In Amerika. I) Die Aleuten, eine bogenfonnige Reihe von zum grossen Theile dinvhaus Milkanischen Inseln mil i?< thiiligen Vnlkanen : 2 die Halbinsel Alia ska mit 5 Vulkanen; 3 die Vnlkanengebiete der pacifist-hen Kiiste \ nn Nordamerika mil grossartigen l.a\aderken und -Slronien und /ahlreichen . nodi \\enig hekannlen Vulkanen. welt-he namcntlich im ndrdlirhen Californien , in Nrsada und Arizona eine \\irlitigr Rolle . spielen , so der l^liasberg Hi. 7:18 F.j, Ml. Fairweath.'i- li.<>03 F.}, Ml. Urignirr \\.1W V. Masla I'eA I'..'.'.;' F. . I ;is.srn.s |,.;ik Hi..",: 7 F. : III. l>\ nami-rlir Cn'oloLiir. I 1 | 4) die Vulkanenreihe \. ('>();> F.), Popocatepetl (10,702 F.), Xorullo: "> die Volkanenreihe \on Out r;i lamrrika, 190 Mcilrn laiiij;, mil Uber ')<> Vulkanrn; 6) die Vulkanrnrrihrn \<>n N cu-Gra nada und Qui to , die b'stliche mil dem Antisaiui I7,;>6 F.), Cotopaxi IT. 712 F.) und Sangay ^16,080 F.), die \\rstliclir init drm Pinchincha (14, 940 F.: im Ganzen 20, meist thiitige Vulkanr : 7 dir Vnlkanrnrrilir von Bolisia und Obrr-Peru, mil 15 sehr holim Vulkanrn. drr (llinquibamba und Saliama sind Uber 6600 M. hoch ; X dir Vulkanrnrrihr von Chile enthalt bri einer Ausdehnung von iibrr .Mrilrn M grftssere Vulkanr. deren hochster der Aconcagua (22,434 ist. Kinr sildlirhr Fortset/unii dirsrr Vulkanrnrriho crstreckl sii li bis nach Pataizonien. (Jeberhaupt schrinl /.\\ischrn den aufizr/alilten slid- und crntralamerikanischen Vulkanrnreilirn durch zum Theil mas- scnhaltrs Aul'trrlen \ulkanisrlirr Kruplionsprotlukte eine Verbindunu hei*gestellt zu sein , so dass man sir in Hirer Gesammlheil als eine rinziiie Vulkanrnrrihr von gegen 1000 Meilen Liinge auffassen darf. An der Oslktlste des ainri'ikanischen Conlinenles bilden '.' dir (iala pagos, rinr Vulkaiirnin.s'li:nippr mil inchr ills -.'(inii Kratrrnt. 1 1 2 III. Ihliaillischc (ieiiliii-it'. (I. im sildHchen Polarmecre. 1) die Nen-Shc! l;i nds Inseln in dcr \iihe des Polarkroises in der Fort- selxung der chilenischeD Yulkanenreihc. Deception Island, cine Kra- lerinscl \on ausgexeiehnet rtagfftnniger (it-stall; L* Krcbus mid Terror, x\\ei liber 3000 M. hohe Vulkane anfdem polarcn I'Vstlandr ; ersterer Ihiilig. . 10. Rrloscliene und tliiitige Siraioviilkane. Nichl !m-i\\;iliivnd und bcstiindig ent\\oichen aus dem Canalo, inn (lesson Munching sidi die Strato- vulkane aul'gohaul habon, aus dcr Tide jteraufsteigende glulhflttssige odcr uas- lonniiic Malcrialicn, \iclniclir sind die derarliiien Eniptionserschefnungen dun-h iii'ossei-e odcr ueriii^crc I'aiisen uiiterln'odien , Nviihrcnd dei'en dcr Ki'alciranal \nllsliindii: Ncrslopl'l isl , ja bei vielcn , selbst den ineisUm der SlraloMilkane hilt, so laiii^e inensdilidie Niichriditen /.uriickreichen, (tin Ausbrudi nichl statl- jjjefunden. Man be/eidinel dieselben ills erloschcn ini llei^ensatx xu denen, von deren Eruptionsthiili|j;keil wir Kiinde besil/en, den Ihiiti^en. Diese I'n- tei'sclicidunii isl deshiilb eine sehr unsidiere, \veil die Zoilmasse, \\elehe man hierbei in Anwendimg brin^en kiinn, in versehiedenen (lejjendcn sehr \er- sehieden i^ross sind, in manchen Fallen nur \\enige Jahnehnte oder .lahrliun- derte /uriickreichen, -und selbsl dorl, wo sie belrachllidi sind, doch innner noch versehwinden ini Vers^leidie mil den Zeilriiiiinen , von deren Heizinn die Bildunij; der ersten Slralovulkiine datirt. Man hat denn auch vide Vulkanen- als erloschen belr;ichlel , -his inn so furchlbarere Kruplionen den Nanicn y.u Schanden machlen. So erfolgle dcr Ausbrudi des VOSUNS ,79 n. Chi. . (lurch \\elchen Hercuhinuin und Pornpeji vernidilel \vurden, nach dcr liiihc \icler .lahi'hunderle, \viihrend deren jener Vulkan als la'ngsl erloschen i-all. Dodi audi ein thiitigor Vulkan befindel sidi nidil forUviihrond im Xiistande der AufregUDg, vielmehr slelll sieh dieser nur von Zeil zu /oil, nach liingeren oder kiir/ercn Perioden der Ruhe, gewissermaassen als cine i:e\\altsaine I'nler- breehung del 1 normalen , sleligen und ruhigen vulkanischeo Thiiligkeil ein. Auf der iinderen Seile erslirbl auch in als erloschen belrachleten Vulkiinen- dislriclen die vulkiinisdie Thaligkeil nichl giin/lich. Ilcisse oder kohlensiiurc- reichc Wasscrquellen und (lasausslriiinnnijjen sind die lelzlen , unsdieinharen Niieh\\irkungen der grossarligen FM'ciiinisse I'riihcrer /eilen. So trill in der I'niiielmnji des Laachcr Sees die Kohlensiiure an un/iihligen Punkten , bald ills freies Gas, bald an Wasser gebunden als Siiuerling /u Tiige ; besonders reidi- lich sind solche Kxhiihilionen in dem lief eingeschnittenen Brohllhale Norhandcn. Eine einxiize Sauerquelle bei Hurirbrohl fiihrl der Atmosphiirc in jedein .lalire jjc-eii 120,000 CM. Kohlensiiure xu. Ganx Ahnlidics isl in dem Yulkanen- dislricle dcr l^ifel und des nordlichen Bohmcns Bilincr Saucruasscr der Fall, - iiuch das (Hebiel erloschener Vulkane in dcr Au\eri;ne isl reich an Kohlen- siiure-l'Ahalalionen, \\clche somil ue\\ issernuiiissen dcr Icl/.lc Act \ulkanisdier Thiitigkeit sind. . 11. Die nor in ale Thiitigkeit der Stratovulkane hesichi in don Aul- und Abslei^en, in der \viillenden BCVSCIMIIIU der gluthfllissigen La\;i inner- hall) des Kralerschlundes. in dem rulii^en, y.um Thcil cnnlinuirlidien III. DyiKimisrhc \\eilhin siehtbaro Konn/.oiclion oiaos thiiligon Valkanos ist and sioh /.. H. Itoiin \'esa\ IS:':' :jaoo uiid mohr Motor hoch orliohon kann. Soli\\ol''l\\ass'r- >tofV. soli\\ofrlii:o Siiuro. Scliuct'cldainpr. ChlorxvassorstolV. Kolilonsiinro . \Vas- vrr>toIVi:as and Hursiiaro sind die i:o\\olailiohsten Bogleiter oiler Stoll\'ortrolor dfs \\'ass-rdain|)l'os. Aas dor Zorsoi/uiiii des Sch'AotoKNasserstoffes und aus dcr Saltlimation dos Sch\vofols gohon die gfeD&rbigea Incrnstato \ua Sdiud'cl lior\or. \\clclio die Wiiado dor Kraloro und Spalton \ioior Sli-alo\nlkane be- dookoa. In iilinlioher \\'cisc koannon Sahliaiations- und Xorsct/.aiiusprodiu-lc \nii ^hloi'Noi'liindunurn Kochsalx. Salaiiak, EisenohlOfid u. ;i. als rindcnartiizo Inrrastationon vor. Der Eisengkmz , welcher in gliinzendon Sclmppen und Krxstallca dio Lava der erloschonon und lliiitiuon Valkano bodeckt. 1st das Zdrsetningsprodoct dos Kisonohloridos na't AVasserdampf, wobei sioh Sal/siiaiv bildot. Huliondo Vulkane , doron Thiiligkeit auf die Exhalation von Sclmol'cl- i->tcill, Sch\N('tVId;iinpfon und sch\\ cfoliuor Saure beschrankt ist, nonnt man Sol fa ta ren . Kuiilonsiiure producirende Kratere und Valkanonsoliluohlon Mott'tlou, AusstromaiiLissU'llrn von vorwaltendem, mil Gasen gemischloni \Vas- -t'l-dainpf Fu marolon. Steigen die genannten Gase und Daiapfo innerhalb der guthflilssigen Lava- M. \\flohe den Canal und einen Theil des Kraters ausfilllen, empor, so werdon sich die Erscheinungen des kochenden Wasser einstellen, (il)er dessen Oborflaoho Dampfblasen Wassertheilchen niehi-ere Fuss hoch emporreissen. Nur ist die (n-\\alt, mil welcher die durch die Lava sich drangenden (Jas- und Kampl'lilason oxplodiron . \veit grosser, so dass z. B. die diinnfliissige Lava, welclio im Kilauea-Krater zuweilen einen See von i englichen Quadrat-Mcilon (in'issc bildot, in 10 bis 12 M. hohen Slrahlen ernporspritzt. Bei ziihfliis>ii:i'r l.a\a. \\d dom Ent\\oioho!i dor Diimpfe und Gase ein noch grosserer Wider- stand eatgogrniiosct/t \\ird, \\o sie sich demnach zu enormen Blasen ansam- moln miissoa, am lol/.toron /.a iibor\\ indi-n, ist die (iowalt der zur Oberlliidic uolangenden oxpludirenden Gase so bedoaU'nd, dass die ScMacfcenfragmeote r.iuscndo \on Fuss hoch in die Luft geworfen \\crdca, auf ihrom \Vogc in 1 nkc raschor Dotation kagelige Geslalt annolnaon and als \alkaaische Bom ben riiiLis uin don Krater /uriiokfallen. Mil der Entwicklung und dem Emporsleigon von Gasen und Dampfon in- nerhalb des Kratercanales und der damit Hand in Hand gohondon Aasdchniing dor Blasen, je niohr sie sich dor Oborlliiolie niiheni , sleht das jilnf/licho Auf- \vallon und das darauf folgende Zuriicksinken der Lava im Kralorselilande im Zasammenhang, eine Erscheinung, ftir welche in einem Probirrbhrchen sieden- dos Wasser ein orliiulorndos Analogon bietet. Wioderum ein Resultat des Em- Credner, Elemented. Geologic. > *5 Ill III. Dyiiamix'he porwallens der L;iv,i 1st ihr I'lierknehen. in Foke dessen sic sich an den nie- driizen Stellen des Kralerrandes liber denselben ergiesst, wodurch sehichten- artige Systeme von La\alaL f ern gebildet \\erden. . 12. Zustand der Eruption der Stratovulkane. Student sich die besehriebene normale Thatigkeit der Vulkane zu einem ungewbhnlichen Grade. ist naiiMMitlich die Gas- und Dampfentwicklung iin Kratercanale erne besonders enerui.sdie. so tritt der Vulkan in den Zustand der Eruption. Dann werden aus den von den emporsteigenden I)anipfl)lasen in die Hfthe geworfenen Aus- wttrflingen den Himmel verdunkelnde Aschen- und Sandregen, die sonst ruhig liber den Kraterrand rieselnde Lava bricht sich jetzt in verheerenden Slrbmen Bahn. Besonders furchtbar sind die Eruptionserscheinungen bei Vulkaneu. deren Canal in Folge langer Ruhepausen von erkaltender Lava verstopft ist (z. B. AusbrUche des Vesuv i. J. 79 und 1631). Dann mtlssen sich Lava und Darnpfe neue Bahnen aufreissen und gelangen zugleich auf ihrem Wege 'zur Oherlliiehe in Regionen, welche das Wasser als Schauplatz seiner Thatigkeit in Anspruch genommen hat, wo es in Tausend Adern und Hohlriiunien circulirt. alle Gesteinsporen erfullt und mil grb'sseren Ansammlungen in unterirdischen Spallen und Hbhlen und durch diese augenscheinlich mil den benachbarten Meeren in Communication steht. Bei der Bertlhrung mit der gluthfliissigen Gesteinsmasse wird das Wasser plbtzlich in Dampf umgesetzt, Explosion erfolgt auf Explosion, die Lava wird in Atome zerstaubt, zischend dringt der Dampf aus dem Krater, und Wolken von vulkanischen Aschen und Sanden werden hoch in die Luft geschleudert. Unter dem Ringkampfe erzittert die Gegi-nd. rollender Donner dringt aus den unterirdischen Regionen empor. Endlicli ist der Widerstand des Wassers tlberwunden, in Dampfform ist es entwichen und das benachbarte Erdreich vollstandig ausgetrocknet : da offnet sich eine Spalte an der Seile des Vulkanes, hellleuchtend bricht die flilssige Lava hervor und stilivt sich, zuweilen mit der Schnelligkeit eines Sturmwindes, die Bergal)hiinge hinab, in die Gefilde und nach den Wohnstatten der Menschen! Als eigentljche Bedingung der Furchtbarkeit der Eruptionserscheinun^fn t'ino Vulkanes ist demnach eine aussergewohnlich starke Gas- und Dampfent- uicklung zu belrachten. Anfiinglich schwache, immer heftiger werdende Erhebungen des Boden>. dumpfes untei'irdisches Rollen und Donnern, das Austrocknen der benachbarten Brunnen. das Vei>iegen der Quellen, das Schmelzen des Schnees. welrhrr inanche Vulkanengipfel bedeckt, sie sind die Vorlaufer einer Eruption, deren Schreeken sie den Bewohnern der rmgegend ankiindigen. Das Ziltern der I'.nle >teigert sich zum heftigen Sehwanken. das Rollen wird zum furchtbaren (.el.riill und Getbse, krachend zerberstet der Kraterboden. glUhende Lavabroeken \\erden umher geschleudert (Boml)en, Lapilli , blitzschnell erhebt sich eine schwarze Rauchsiiule gen Himmel, die sich an ihrem oberen Ende ausbreitet ^Pinie und im Dunkel der Nacht die Gluth der Lavamassen im Grunde des Kraters \\iederspiegelt, so dass sie wie eine Feuersaule erscheint. Diese Pinie besteht aus Gasen, Wasserdampf und feinen Theilehen vulkanischen Staub-s un Un/.ahl dor (iasj)oron innorliall) dorsolbon: ziigloioh abor deuten diese Erscheinun^cn darauf hin, dass dioso Krystallo schon als feste Korper aus dom Krater ausuo- \vorfen soin inilsson . so dass dio Lavamasse, welche der ZersUlul)un;j! anhoini (iol. oinon Soliinol/lluss darstollto. in welchem die Krystallausscheidung l)oroits loi:onnon hatte. Bei ununtorl)rochener Aufeiuanderfolge der Explosionen stei- iiou die dadurch producirten Asclion und Sande zu einer senkrechten Saule 2 bis tlber 3000 M. hoch in die Luft, wo sie sich gewb'hnlich zu einer aus- godohnten Wolkonscliicht ausbroiton und von den "Winden viele Meilen \veit \\ euizofulirt wordon. uin zuni Theil in entfernten LUndern als verheerendo Aselieni-egon niodorzufallen. Vom Vesuv im Jahre 512 ausgevvorfone Ascho fiel in Constantinopel und Tripolis; die Asche des Atna wird oft bis nach Afrika gotragon. Hesonders abor liiiufen sich die Aschen und Sande in der Unige- Imnu des sit> producironden Vulkanes selbst zu erstaunlichen Massen an (Ver- soliiiHung von llereiilanuin und Pompeji). Fallen die ausgoworfenen Lapilli, Sande und Asehon in das benachbarte Meer, so werden sie zu horizontalen Sehiehlen ausgebreitet, welche weit ausgedehnle und mMchtige Complexe bildon kiinnon und nioht solton die Uberrosto von Meeresbewohncrn umfassen. Die \Yassordampfe, welche in so enonnor Menge von den Vulkanen ausgestossen werdon. v'rdiolilon sich, sobald sie in hohere, kiiltere Niveaus der Atmosphiire golangen, zu Wolkon. die sehr liautig stark elektrisch sind und sich untor Blitz und Donnor als gewaltige Platzrogen auf den Vulkan und (lessen Abha'ngo er- giosson. \vo sie die dort angoliauften Aschen und Lavablbcke in Form von Schlaininllulhon mil sich fortftlhren. Zu ihnen gesellen sich niclit selten NVassorstriiino. \\elelie von der Entleerung von Kraterseen und unterirdisclien \\"asscrbohiiltorn horrilhren. Dio niiohsto Folgo der Thatigkoil der Vulkane ist die Vergrdsserung ihror Kegol. dadureli dass sich ihre Aus\\urfs])roducto rings urn den Krater anhiiufon und so zuni Waohson dos Vulkanenberges beitragon. Dadurch dass Grosso und HesohalVonheit der Auswllrflinge inconstant sind, dass also grobos mil lei- neni Materialo, Bomben , Lapilli, Sande und Aschen in stetem \Vechsol zur A!)lagorung golangton . wurde der schichlonarligo Aul'bau dor Stratovulkano orzougl. rntorinoorisohe Eruptionon und daduroh bodinglo locale Anhaufunuen von Vulkanensehult. \\oloho sieh allniiililich Uber den Sj)iogol dor See erhebon. sind die IV.saoho der Entslohung dor vulkanischen Inseln. Das vulkanische Getb'se, die Erdboben, die Aschenregen und Boinbon- auswiirfe erreichon ihron Iliiliepunkt kurz vor dem Augenblicke, in welchem onlsvoder aus detn Krater selbst, oder aus Spalten, welche sich am Abhange 116 III. I)\n;iii)in die Basalt-, TradiU-, Pliono- lith- und Andesit-Ke-el, -Kuppen und -Dome aller Vulkaneugegenden der Hrde 111. IKiumix'lie Geologic. 1 17 und somit aucli die des zu lertiiirer Zeit vulkanisehen Deutsehlands and des nordliehen Bohmens. Als besonders charakteristiseh und allgemein bekannt sind beispie!sv\eise /u nennen : anter den t ra ch yt isehe n und a tides i - tischen Vulkanen die Kappen des Lohrberges. D.'achenl'els. KUhlsbnmnen iiu Siebengebirp-. der Kegel des Pay do Dome, der gloekenformige Pay de Sar- eoai in der AaNergne. der isolirt aas der Ebene hervorragende. domformige Kelemenhegx and die Kappen von Deda . Nag)-.MihaK in t'ngarn and zahl- reiehe andere Kegel and Kappen der Trarhyt- und Andesitgebiete I'ngarns. Siebenbiiruens. der Eaganeen. des \Vester\valdes. der Eifol. der Andes: anter den phonolit hischen Vulkanen dt>r glockenfonniiie Millesehaaer. der spitx- keLieHunuiiie Kletsehenberiz. der xackige Felsen des Borzen l>ei Bilin. siiinmtlieli ini nordlichen Biihmen. der Heldburger Schlossberg bei Coburg. die Milseliarg in der Bliiin. die Kegcl des Hegau in Baden, der steile und spitxe Hartent'elser Kopf in der Kifel and xahlreiehe Pics iin Velay. so der zuckerhutformige Gerbier des joncs: anter den basaltischen Vulkanen eine grosse Anzahl Kuppen d x r Eifel. so der Hohen Aeht. tier Niirburg. des Hohen Kelberges; der schbne Keuel des Karpfenhiihl bei Dettingen in der schwa'bischen Alp; die Slopfels- kappe. die kappenformigen Kegel des Gebaberges bei Meiningen, der Gleieh- berge hei Boinhild. der blauen Kuppe bei Eschwege, des Dolmar in Thllringen. der Sehlossberg von Stolpen in Sachsen u. v. a. Bei nur \venigen homogenen Vulkanen ist die gangartige AusfUlluug ihres urspriinglichen Eruptionscanales oder Schlandes siehtbar oder naehgewiesen, so der der Basaltkuppen des Drui- tlensteines bei Kirchen unweit Siegen, des Schlossberges von Stolpen und der sich naeh unten Irichterformig zusammenziehenden Dolerilkuppe der Pllasler- kaate iin Thilringer XN'alde. Nieht selten hat sich das zu solchen homogenen Vulkanen aufgethUnnte eruptive (iesleinsmaterial an seinen Bandern strom-oder deckenartig ill)er die naelisie I'mgebung ausgebreitet, so dass mil den Vulkanenkegeln lavastrom- ahnliche Ablagerungen verknUpi't sind (Phonolithausbreitungen an der Milse- liari: in der Rhb'n, bei BrUx in Bo'hmen). Diese Erscheinung vennittell zu- gieich den t'bergang der typisch kegelfb'rmigen homogenen Vulkane zu der (I eekenart ige n Mod ificat ion derselben. d. h. zu den oft Uber Tausend Meter iniiehtigen and sich Uber Hunderte von Quadratmeilen ausdehnenden, ziemlieh horizontal ausgebreileten und zurn Theil zu gewaltigen Complexen tlbereinander gelagerlen Deeken von vulkanischem Gesteinsmateriale. Dieselbea slehen in engslor genelischer Verkndpfung na't zahlreiclien, den Untergrund durchset/.enden (iiini:eii. \\elche -als ausgefiillle Eruptionscaniile oder -spalten /a betraehten sind. aas \\elrhen sieli die ulathfliissiuen (i<-sleiiisinassen ergossen und in ihrer N.ieldiarsehal't aasbi eiteten. Augenscheinlich \var es demnach der FlUssigkeits- grad des EraptiMiiagmas. \\elcher es bedingte, dass sich lelzlerer entwedcr zu eineia Kegel aufstaute. oder naeh den Seilea aasweieliend aasbreitete. I);is hedeulendste Vorkniiinieii letxterer Art ist in Deklian in Vorderindien bekannl. \vo iibereinander gelagerte Basalldeeken ein Plateau von 1000 bis 1300 M. M'ereshiihe and etxva \->. 000 DMeilen Gro'sse bilden. Auch die Ktiste der Kerguelens Insel \vird von Uber 3'iO M. iniiehtigen Basaltlagern zusaiiiinenge- III. |)\ iiiiiiiischf (i set/I; ganz Ahnliclu'S 1st auf dem FaenVr and auf Island der Fall. Das cm Arral \on 40 DMeilen bedeckende Yogelsgehii^e 1st das bedeutendsle dcr- arligo deulschc Vorkominen, uuter denen ilbrigens die Uher llundcrl Meter marhtigen Hasalldecken des llabiehtswaldes und des Meis^ners besonders in- structiv siiul. Bei dor Eruption der Gestein.smasse der honiogenen Vulkane \\urdc das duthlliissige Material zugleich in sich neu bildende oder bcreits vorhandene Spalten gepresst. Auf diese Weise ausgeflillt, wurdcn dieselben zu den Basalt-. Phonolith- und Trachytgangen, welche in der Umgebung von Basalt-, Phonolith- und Traclntkegeln das Xebengestein zu durchschwiirmen pflegen 'z. B. in den vulkanischen Districten von Nordbb'hmen und des Siebengebirges) . . 14. Structur der honiogenen Vulkane. Hbchst charakterisiisch fur die kegelfb'rmigen, sowie filr die ausgebreiteten homogenen Vulkanea sind deren Struciurverhaltnisse, welche aus der Zusammenziehung des erkaltenden, bis dahin uluthflUssigen Magmas resultirten, und in Folge davon, dass diese Erkal- tung von den Grenzflachen der Gesteinsmasse ausging, sehr oft in einem ganz bestiminten Zusammenhange mil deren Lagerungsform stehen. Die Volumen- verringerung des erstarrenden Eruptivmagmas bedingte nehmlich zweierlei Ab- sonderungsformen, einerseits^eine bank-, platten- oder schichtartige, andererscits eine prismatische oder saulenformige. In der Anordnung dieser Schichten und Saulen lasst sich sehr haufig ein bestimmtes Gesetz nachweisen , indein die Lage der Platten und Ba'nke der kouischen oder glockenformigen Gestalt des honiogenen Vulkanes entspricht, die Saulen hingegen meist rechlwinkelig auf den Grenzflachen der betreffenden Gesteinsmasse stehen. In ersterem Falle zerfallen die Bergkegel in lauter tutenartig oder glockenfbrmig ilber einander liegende Schalen, welche allseitig steil abfallen, auf dem Gipfel aber sich zicmlich flach legen. Diese der ausseren Form entsprechende Structur zeiut sich namentlich bei Phonolithkegeln, so besonders ausgezeichnet am Heldburger Schlossberge, am Hohentwiel und Hohenkriihen, am Milleschauer, am Teplitzer Schlossberge und an vielen anderen Kuppeu Xordbbhmens, sowie solchen des Velay. tritt aber auch bei Andesilkegeln, z. B. dem Puy de Sarcoui in der Auvergne auf. Andere homogene Vulkane sind zwar plattenfbrmig, bankartig und schichtcnahnlich abgesondert, doch aussert sich in der Richtung der Kluft- flachen keine bestimrnte Gesetzmassigkeit, vielmehr verlaufen sie bald horizon- tal, bald wellig, bald ganz ordnungslos, wie es bei vielen Trachyt-, Andesit- und Liparitkegeln der Euganeen, Centralfrankreichs, der Ponza-Inseln und Islands der Fall ist. Stellt sich bei kegelfbrmigen honiogenen Vulkanen prismatische Adsonderung ein, so zeigt sich nicht selten eine gesetemftssige Anordnung der Gesteinssiiulen, d(;r zu Folge die letzteren cnlweder l)iischelfbrinii: nach Aussen di\eiviren. also \om Innern aus nach alien Punkten der Oberflache hinlaul'en. oder kegelfiirmii:. nach dem Gipfel zu convergirend. i:estellt sind. Bei vulka- nischen Decken treten die diekplattige und die jirisniatisehe Al)sonderung.sfi)rm sehr i:e\\Ghnlich vergesellschaftet auf, die Plallen sind dann horizontal gelagert. so dass die Trennungskltlfte ]>arallel der Oberlliiehe laufen, und beslehen aus lau- ler dicht aneinander und rochtwinkelig auf den Ablosunuslliichen stehenden III. 1>\ nainisclio tiiM>|o_:ii>. 1 19 Siiulen. Es isl dies hoi fast alien Hasaltdecken, al>er aiieh l>ei snlchcii \on Andesit, Tracliyt und Liparit dor Fall. . t'). Yerkuiipfuiig der lioinogeneu und geschichteteu Yulkane. Im Gt'iionsat/ /u don aus Schicliten dor \erseliiedenartiusten \nlkanisolion Pro- ducto allmahlieh und mil /ahlroiohon I'lUerlnvrhiiniien aulueluuton Stratus ulkanon lie/eiclinet man das GeMoinsmaterial dor in diesem Absehnitte botraehtclon \ulkanisohon Ho rue und Deekeii als homogen, um dadurch auszudriicken, dass \\is.sormaasson aus oineni Guss durch eine Masseneruption ontslanden ist. Kino vollkominene und duivhiiiingige Gleichformigkcit hesitzl dassolbe jedoch nicht, \ieliuelir \\ird dioso duroli Abanderungen in dor Structur unterbrochon, welche auf den innigen Zusammenhang zwischen homogenen und Stratovul- kanen hin\\oison. Es sind dies Breccienbildungen irn Contacte der vulkanischen mil doin Nebengesteine , von welchem erstere BruchstUcke losgerissen und unischlossen ha ben, es sind Tuff- und vulkanische Schuttablagerungen, doren Auswurf der Eruption der gluthfliissigen Masse voraus odor mil ihr Hand in Hand iiin;. 1 , deron Menge jedoch im Vergleiche mil ahnlichen Producten der Stratovulkaue verschwindend klein ist, und endlich siud es Mandelsteinbildungen, welche eine ursprtinglich porose, schlackige Beschaffenheit des Gesteines voraus- sot/.on, \vodurch sich dasselbe gewissen Laven der Stratovulkane naherte. Tulle und Conglomerate , welche augenscheinlich nach Art der Aschen, Sande und Boinbeu der Stratovulkane durch Gas- und Dampfexplosionen innorhalb des vulkanischen Schlundes entstanden, sind sehr gevvohnliche Begleiter der homogeneu Trachyt-, Andesit-, Basalt - Vulkane. Mandelsteinstructur zeigen namontlich viele Basalte. Noch scharfer wird der enge genetische Zusamnion- hang zwischen geschichteten und homogenen Vulkanen dadurch hervorgehoben, dass Vulkane im Verlaufe ihrer Thatigkeit mil dem einen ursprilnglichen Typus allmiihlich den zweiten combiniren konnen. Santorin war aufanglich oin uo- schichteter Vulkan, desseu Kraterrand die Inseln Thera, Therasia und Aspro- nisi luldoto. orst spiiter tauchten in dem Centrum des von der See eingenom- menen Kraters die homogenen V : ulkane ernpor, deren Spitzen die Kaimono Inseln bilden. Ganz ahnlich erhebt sich im Vulkaue von Astroni bei Noapol innerhalb eines aus Schichten von Bimssteintuff bestehenden Kraters ein iiber fi> M. hoher Trachytkegel. Ein drittes, ganz analoges Beispiel liefert die Rocca monlina. Derartigo Vulkane sind als combinirte bezeiohnol worden. . 16. Eutstehung der homogenen Vulkane. Es ist fruher gezeigt wor- don. dass die cliarakteristische architeklonische und petrouraphische Besohall'on- hoit dor Stratovulkane wesentlich durch den Conflict zwischen sich aus dem Vulkanenschlunde draniiondon (iasen und Diimpfen einerseits und der dilnu- tliissiiion l.a\a andororsoits botlingt war, dass die Hauplmeiiiio des .Malcrialos dor Stratovulkanenkegel ihre eigentliche lose, schutlartige BeschafFenhoit don sich im Zustando dor Thatiiikeit des Vulkanes continuirlich wiodorholondou Gas- und Dampfexplosionen verdankl. Sind domnach Gas- und Dampfroioh- thum, sowio DiinndUssiiikeit und verhaltnissin,iii:r Armuth an f.a\a die Be- diiiuung zur Entstehunt: eines Stratovulkanes um einen die Communication rnit doin Enlinnoron vcnnittelnden Canal, so entstohon homoiione Vulkano l>oi 120 III. l>\li;imiselie (Icnln-io. armliclier GaseniNNieklung ;ms ziihlliissiger. ausserordentlich reichKch strOmender La\a. \\clchc di'iu Dmvhbruel) der i:eriiigeii (ias- iiiul Dampfmengen eincn solehen Widerstand entgegensel/t. d;iss die Miigliehkeit der Bildung betriieht- licher .Ma.ssen M.II Ausvuirfliiigen nichl gegeben \\ar. War die l.a\a dcr gas- arinen Eraptionscaottk bereits ihrem Erstarrungspunkte nalie. wemi sic die Krdol>erllache erreirhte. so stautc sic sich. conlinuirlich und inasscidiatt empor- dringend. zu Iltigeln und Koi-clii, den SOL;. Do m vulka nen aut . \\ai- sic leichtfltissiger, so hreitete sie sich zu vulkanisclicn Decken aus. l).i die eintMi so\vohl. \vie die anderen das Product einer einzigen. ununlei'broche- nen Eruption sind, wird. ausser durch die Gleichartigkeit des Gesteinsmate- I'iales. durcli die Cieselxiiiassiiikeit hewiesen, welche die AbsonderunL'sl'onnen dei- izan/en Hei-irinasse Ix'horrselit und welche nur durch die Gleichzeitiukeit der l^rstarruni: der letzeren erkla'rl)ar ist. Dadurch, dass man die Basalt-, Trachyt- und Phonolithkegel als Vulkane erkannt und in Folge davon den frtiheren, nur die Stratovulkane umfassenden Begriil' eines Vulkanes erweitert hat, ist eine enge Verkniipfung ZNviselien den vor unseren Augen aus dem Erdinneren emporgedbttngten vulkanischen Pro- dneten der Jetztzeit uud den Eruptivgebilden la'ngst verflossener Perioden her- gestellt; eine Porphyrkuppe des carbonischen. eine Melaphyrdecke des dyassi- schen Zeitalters, eine palaeozoische Granitdecke ist mil Bezug auf die Art ihrer Kntstehung nichts anderes als ein Trachylkt^el oder eine Basaltdecke. sie sainmt- lich gingen aus vulkanischen MassenergUssen hervor, welche entweder von gar keinen oder unhedeutenden Tuff- und Schuttauswtlrfen begleitet waren. 2. Heisse Quellen. Es isl bereits bei frllherer Gelegenheit (pag. 7 u. 8 gezeigt worden, dass aus der Teufe aufsteigende Quellen eine urn so ho'here Temperatur besilzen. je tie- I'eren Hcgionen sie entstammen, eine Erscheinung, welche auf der Zunahnu 1 dei Krdwanne in der Richtung nach dem gluthfliissigen Erdinneren zu beruht. Da diesc Teiiiperaturzunahme auf durchschnittlich je 33 M. einen Grad Celsius be- trii^t. so muss demnach im Allgemeinen Quellen, welche ihren Zufluss aus einer Tiel'e \ on mehr als 3300 M. erhalten, Siedehitze innewohnen. Diese hohe Temperatur ist dem zu Folge als eine Ausserung des Vulkanismus auf- zufassen. In der That ist das Hervorbrechen heisser Quellen vorztlglich auf \iilkanische Gegenden beschriinkt, wo ja filr die Communication zwischen I ; .nl- oherfliiehe und Erdteufe gentlgende Bahnen gebffnet sind. Fast sammtliche liekannte Vulkane werden von heissen Quellen begleitet, deren Xahl ofl stau- neneri-egend ist, - doch brechen solche auch xu\\eilen weit enlfernl von irgend einein andei'en Zeichen \ulkanischer Thiitigkeil hervor. l>a he'isse Wasser eine griissere LOsungsf^ihigkeit besit/en. als kalle . s liescli\\ci-cn sirli die meisleii heissen Quellen durch AoslaugUDg ihres \eben- gesleines mil mineralischen Substanzen und sind dann zugleich Mineralquellen. \\eldie sich nidit selten ihrer Last beim Erreiehen der Erdoberfliiche entle- digen. Die gewiihnlichsten ihrer Heslandtheile sind Carbonate. Sulfate. oder III. l>\r.,imi-rhc t'ii>o|.ii;ii'. 121 Chlorverbindungen von Calcium. Magnesium oder Natrium. so\\ie Kieselsiimv and Kiseno\ydiri. von wdchcu sidi aamentlich koblensaure Kalkerde, Kiesd- siiure mid Kis.'m>\\dh\dral am Austrittspunkte dor Quellen ausscheiden und zu oft ziemlich miiehtigen und ausgedelmlen AblagefQngen Veranlassung geben. Die Hilduug \<>n KieseltntV geht am grossarligsten an den heissen Quellen 1>- lands und Neu-Seelands vni- sicli. Auf Island stannnt der Kieselsiiuregchalt tier dortigen Ge\sir\\asser aus der /ersd/uMg des weit \erbreiteten Palagonittutl'es. In Kolge der Vfrdunstiint; ties hcissen OupH NV;|SS|> i' s lleil)t die bis dahin in kolilt-nsain-en Alkalien und als Ihdrat iieloste Kiesclsiiure als Kiesellufl' und Opal /.uiiick nnd liildrt uin die Quellen herum Rintlen und Stalaktiten, aus \\elcheu >ich )>ald kleiue Kratei'c aufhauen, bald grosse Becken hilden , odi-i- \\t-lcln 1 sicli endlich x.u rundcn Schiicliten von grosser RegelinassiizktMt gestalten. Vit>l raseher als dei'gleifhen Kieselabsa'tze gehen die Niederschla'ge vou kolil /.. B. die Ablagerungen von Sprudelsteiu und Pisolilh der Carlsbader Thennen und die sclmelleu Incrustationeu der in diese Quellen izclc^ten Gegenstande beweisen. Das Carlsbader Wasser enthiilt ausser kolilcn- sanicni Kalkc unter anderen auch etwas Fluorcalcium und zwar \ Theil in 300.000 Theilen Wasser aufgelo'sl : diese anscheinend verschwindend kleine MiMii:f sunimirt sicli iin F.aul'e cincs .lahres /u etwa 12,500 Kilogr., \velche den dortigeii (iesteineu rnl/ngeu und in gelostem Zustande an die Eroberfliichc gcst-lialVl \verdfii. Ganz besonderes Interesse erregen die Dampfquellen und die intennil- tircndcn heissen Quellen oder Geysirs. Erstere beslehen, \\it- dcr Name sagt. in Darapfstrahlen . \\clchc /inn Theil mil brausendem oder brilllendein Ge- riiusche aus einer trichterformigen Offnung hervorbrechen und namentlich auf Island. .la\a und Ncu-Sceland ha'uligr Mrschcinungen sind, \vo sie mil Geysirs Ncrucscllscliaftct aiil'trelen, wahrend kochend heisse Quellen an ausserortlcnllich zalilrciclicn Orten Uber die gauze l^rtloberflache verbreitet sind. Die berUhni- (esle und am genauesten untersuchte interniitlirende Springquelle Islands ist der Meter llohe emporschiesst, -urn nach .Minulcn zurilckzusinken. Die Ursache dieser Kruptionen 1st darin zu suchen, (lass das Wasser am Rodcn der Rohre unter dt'in Drucke dcr aut' ilun lastendrn \Vassersiinle iiber 100 Grad C. erliit/.l \\erden kann. \\iihrcnd sicli dassclbe ,111 ihrer Miindung bedeutend abkuhlt. Sobald nun in Folge der Dampfan- haufimg in dcr Tide Wasser \<>n liohcrcr Temperatur rasch in obere Tlicilc der Rohre gedriingt \vird, tritt eine der Abnahme des Druckes entspivrhende Temperaturerniedrigung desselben auf 100 Grad C. ein, \viihrend der Ueber- schuss der Wa'rme xur Bildiing von Dainpf verbraucht \vird, \vodurch die al>- ^ekiihlten Wasser der ObtTfla'che zum plotzlichen Kochen gebracht und zugleii-1) das ilber dem Kxplosionspunkte beiindliche Wasser der Rohre in die Luft ueworfen \vird. Naeli einiger Zeit hat sich das Wasser an der Oberflache \\ieder abgekuhlt, bis eine zweite Danipfexplosion eine ueue Wassermasse in ein hoheres Niveau des Canales treibt, wodurch sich die Eruptionserscheinunuen \viederholen. Eine zweite grosse intermittirende Springquelle Islands ist der Strokr, \\elcher kaum 100 Schritte vom Geysir entfernt gewb'hnlich alle 2 bis 3 Taize eine, dann aber gewaltige Eruption zeigt. Noch viel grossartiger wie die Island's sind die heissen Quellen Neu-See- lands. In eineui einzigen und zwar kleineren der dortigen Quellengebiete, dem bei Tokanu, sind auf dem Raume von 2 englischen Quadrat-Meilen ilber 500 Dampf- und heisse Quellen, mehrere gewaltige Sprudel, mil kocheudem Wasscr i:efiillte Kessel, Kieselsinterkratere, welche sich periodisch fallen und leeren, be- kannt. An den Ufern des Waikato sind auf eine Entfernung von etwa I Meile 76 intermittirende und constinuirliche Spring- und Dampfquelleu vertheilt und \verden von zahlreichen kochenden Schlammpfiltzen begleitet. Als Folgerung aus den letzten Abschnitten ergiebt es sich, dass die Verbreitung der Vulkane und heissen Quellen auf der Erdoberflache eine all- gemeine, von den physikalischen Verhaltnissen und der geognostischen Zu- sammensetzung der Erdoberflache vollkommen unabhiingige ist. Wir sehen Vul- kane auf alien Continenten und in jedein Oceane, unter alien geographischt-n Hreiten , nahe den Polen und unter dem Aequator, wir sehen sie auf Hoch- plateaus und Gebirgsrilcken und unter dem Niveau des Meeres und entllich in ihrem Auftreten an keine Gesteinsformation gebundeu , bald auf dem iiltesteii llni]livgesteine, bald auf dem jtlngsten Schwemmlande aufsitzend. Aus diescr vollkommenen Unabhiingigkeit des Auftrelens der Vulkane von den VerhaltnissrM dcr Krdoberflache ergiebt sich, dass die Ursache ihrer Thatigkeil ausserlialb d-'s licreiches dieser letzteren, also in tieferen Regiouen des Krdbalies /.u snclicii ist. Ferner l>e\veisst ihre allgemeinc Vcrbreilung iibcr allc Thcilc der Krdc das Uc h c ra 1 1 v or handen s c i n ihrer materiellcn Ursache und cnd- lic-h lassen die Uebereinstimmuni: dcr Auswurfsproducte auch dcr \<>n cinandcr cntl'criitcii Vulkane, die klentititt des Banes dicscr ielzteren sowie ihrer Eriij)- tiiinscrsfheiiiungcii auf eine (icmeinsamkeit ihres Ursprunges schliessen. (ianz ahnliches lasst sich von den heissen Quellen sagcn. Unter alien Zoneti . auf Inseln und inmitten der Continenle dringen sic aus dcr Ticl'c. Alle diesc Um- III. DyiKimisrlie stando ueisen darauf hin, dass die orssahnlon \ ulkiini.schen Krscheinungen nichts andoivs sind, als K ra K ii usseru i 1:0 n des g I u t hf I iiss i go. n E rd i n nero n. 3. Vulkanische Erdbeben. . I. Begriff derselbeil. Dor Monsch 1st gewb'hiit die Erdkrusle als elwas Slanvs, Vnbeuediohos zu botraditon und nennt den Boden, auf dem CM' \\;mdelt. Knheste. Allein fast von Tag zu T;IL: \\iederholen sieh Erscheinungen, \velche. olmohl sich nur sclten zu enlsetzlicher Furehtl)arkeit steigernd, den Irrthum. dor in jener Bezeichnung iiegt, vor ihm aul'dookon sollten. Es sind ilios dio Erdsto'sse. Nit-lit als ob sie ausiiahmsweise Paroxymen dor vulka- nischen Kiimirkung auf die Erdkruste wiiren, es sind vielmehr Erscheinuiiiion. \\ok-lio sich zweifelsohno fort\\iihrond an irgend einem Punkte der Erdo. bald liior. lald durt iroltond mat-hen, fast la'glich beobachlet \verden und auch Deutsoh- lattd nirlit fivind sind. Glilcklichenveise uur sellen steigern sie sich zu den furchtbarsteu der irdischeu Schret-kuisse, den Erdbeben. Die als Erdstosse und Erdbeben bezeichneten Erschiltterungen verdanken zuoiorlei ganz vorschiedenartigen Kriiflen ihreu Ursprung; auf der einen Seite dein von unten herauf wirkenden Vulkanisnms, auf der anderen der Einvvir- kuni; dor Atinospharilien auf gewisse den Untergrund einer Gegend bildende (iostfiue. Nur die Betrachtung der vulkanischen Erdbeben gehort an diese Stollo. L'nter solchen versteht man Kraftausserungen des gluthflilssigen Erd- inneren , \\olche sich in Erschiltterungen und Schwankungen grosserer oder kleinorer Theile der Erdkruste und mil ihr der Meere kund giebt. Mil diesen Howeuungen konnen Spaltungen und Niveauveranderungen des Bodens ver- bunden sein. . 2. Intensitiit iind Art und Weise der Bewegung des Bodens. Die howogung, welche durch ein Erdbeben dem Boden mitgetheilt vvird, aussert sich an dosson Oberflache sowohl in sehr verschiedener Starke wie auf sehr \-rs'hirdene Art und Weise. Die haufigsten und ungefahrlichsten der hierher i:oh(irigfn Krsdioinungen sind die Erzilterungen des Erdbodens, wie sie sich u. A. auch in Zusammenhang mil den Eruptionen der Vulkane filhlbar machen, iilior t rst bei den heftigeren Erdbeben tritt die Art der Bewegung in der Knl- inasst- doutlicher hervor. Dieselbe kann entweder eine vvellenformig sch wan- ken do ;undulatorische) oder eine stossforiuige (succussorische) sein. In ersterem Fallo \vird die Erdoberflache in abwechselnden Zonen einer Ilebuni: und einer Senkung unterworfen und dadurch in eine wellenfdnnii: \\ogende Be- \\ogung verselzt, welche so stark sein kann, dass sie dem Auge wahrnehmbar \\ird nnd dieselbe Empfindung wie die unruhige See hervorruft. Solche undu- l.ilorisclio Knlboboii vt-rbroiton sich Uber sehr grosse Haume, besitzen aber nur dann. woim sie besondere Grade von Heftigkeil on-oicln-n, grossere Gefahr- lichko.it. Am verliccj'ondstoii wirkon \\ollciifiinnige Beben beim Ziisaiiiiiioii- trcHon mehrerer sich krou/cndon undulatorischen Bowegungen. in FoLo (lessen sich der Boden in wirbelndem Zustando /u bolindon sclioint. Diese Modili- oation dor wollenformiuen Erdbeben hat man als rolatorisch bezeichnet. Die \ succussorischen Erdbeben machen sich in von uuten nach oben senkrecht \\ir- I 2 I III. I>\ii;imisrlit> (ieolo-k 1 . kcndcn Stussen flihlbar. sn diiss dcr hoden in cine hefliiie. .nil'- und nieder- sl..s>ende Be\Negung geriilh. Sic \\irken ausserordenllich zerstr.rend. sclileudern lliiuscr ;ius ilircn l ; und;uiiciilcn cni])or. maelien Felsblocke auf- und nicdi-i- springen und haben Mcnschcn inehrere Inindert Fuss hod) in die Hbhe uc- \\orfcn. . 3. Fortpflanzungsweise der Erdbeben. Die von cincm Pnnkt. ;ms- gehende F.rsehutterung des Bodens dnrdi Erdbeben kann sich in dcr Wci^- iilicr \\eile Landslriehe ausbreiten, dass sie sich entweder allseilig odrr nach cincr Birhtung hin fortpflanzt. In crstcrem Falle nennl man die Krdbeben cent rale, in let/terein line a re. Bei centralen Erdbebcn breiten sich die Krsrlmtlenmgen in radialen Richtungen. also nach Art dureh einen in'.s \Va>ser i:e\\iirrenen Stein enstandener Wellen in sich er\\eiternden concentrischcn Linien aus . in \velchen die Intensitiit der Heweizung mil der Enlfennuii: voni Mittelpunkle abnimrnt. Ebenso \vird der erschutterte Landstrich innerhalb an- niihernd kreisformiger Conturen fallen und deshalb Ireffend als E rschii tie- run gskreis bezeichnet. Bei sich ofters vviexlerholenden Stdssen veriinderl das Erschiitlerungscentruin nicht sellen seine ursprdugliche Slellung und rilckl in einer bestiminten Bichtung fort. Derartige centrale Erdl)eben waren dit' \- seren I5e\\eglielikeit allor Tlieile \\euen in furchtbarer \\eise kundgeben. Be- sondtTS zeigl sifh dies .111 solrlicii Slelien, wo Decken von lockeren (iesleinen aul' einem feslen Felsgrunde aul'lauern. Selbsl hci uerin^cu Kr/ittcnmi:cii dcs Ift/tei't'ii uerallien die losen Massen ulierhalb dessolbe.n in fonnlich sprini:eiide lie\\euiuiL;. deren l.el>hal'tii;keil mil dec l.oekerheit des Zusaininenliaiiues \\iichsl. Fast jedes Krdbeben liel'eil lieleue 1'iii- die Abhiinuiijkeil dor Intensilat der 1-j- M-liutterunuon \nn tier Sti'uctur dos Unteriirundos. Hire \Virkuni; \\ar viberall da .mi /.orstinvndslen, wo lose Seliulluesieine aul' solidem, niassigen Fels Jauern. da alter. \\o letzterer y.u Taue trill, uniileieh iioriiiiier. Daiie^en \\erden lesle (ieltirj-'sulieder die Sch\\ ini;uniien und Kr/ilteruiiiion , dureh welelie sie in Be- \\euiuii; ueset/.l werden, unuleieli \\eiler l'ort}>ilan/.en als lose Sand- oder Schutt- inasM'ii. Doeh auch die AusdehnuiiL; und somit die Conluren des Erscliutte- nuiLisareales der Erdbelien sind vom geologischen Uau der Unterizrnndes ab- h.iiiLiiu. So uiiissen vorzugsweise Spallen und Risse in der Gesleinsinasse die Fortpllan/inii: iler Bodeuerscliiittenini: seli\\;iehen oder vollslJindig luMiiinen. Eiuen iilmliclien Einlluss muss der rasehe \\frlisel der Gesleinsarlen , gestb'rte Schieh- tnni: und diseordante I lierlaueruni; ansiiben, Frscheinungen, vvolehe namentlieli duivh Geblrgsbildungen bedingt sind. In Folge dessen beslinnnen Gebirgs- ketten uewijlinlich aueh die Greuzen fur die' auf einer ihrer Seilen enlslan- denen Erdbeben , welehe sich daun liings derselben hinziehen, ohne sie zu ilbersehi-eiien, wodurch sie zu liuearen Erdbeben werden. . >. Fortpflaiizuiigsgeschwmdigkeit, Dauer, Hiiufigkeit, and Ausdeh- llUUg der Erdbeben. Die mitllere F o r I p fl a n z u n g s g e s c h w i u d i g k e i t der- Krdbeben \vird naeli der Zeitdauer geschiitzt, welehe zwischen dein Eintrille der Me\se^ung an zwei enlfernten Punklen vertloss. Auf diese Weise be- >tiiiinit' man die Geschwindiukeit der Erschiitterungswellen des Erdbebens in Nurdaiuerika im Jahre 1843 in ihrer Hiehtung gegen West auf 005 Meter, in der nach Ost hingegen auf 908 Meter, des Rheinisehen Erdbebens von IN it! auf 470 .Meier, des Ussaboner Erdbebens von 1755 auf ooO Meter in der Secunde. Die hauer der Erdbelten liiingt von der llauligkeit der raseh aufein- ander folgenden Stosse ab , von denen jeder einzelne nur eine einzige oder iianz weni^e Seeunden in Anspnieh niinml. Die verheerendsten Erdbeben \\aren das \Verk einrs Augenbliekes. (laracas \\ard ISU> innerhall> 30 Se- kunden, Oppido und rmgebung I7N3 in 2 Minuten, Eissabon binnen 5 Minuten \nii driuid aus zerstb'rl : am It). August I80N kamen in Ecuador durch ein I'j'd- beben innerlialb I > Minuten 40,000 Meiisclien urn. I{ei anderen liin^ei 1 andauern- den Enlbeben hal>en sicli mehrere llnnderl Stosse in kurzen Zwischenraumen \\iederholt. 15ei dem Erdbeben von Honduras 1856 zalilte man in einer Woclie |t>S. bei dem von Lima im Jahre IT'Hi innerhall) o Monaten 451 Stosse. Auf r2i 111. DyiiamisHie die eigeniliohen hefligen uiid \erhcerenden Paro\\smon pllegen sich in liin- geren odor kiirzeren Pausen Naehschwingafigeil oin/.uslcllen . vxelche sich oft Worhon. ja Monato lang NN iedorholen, allmahlich iniiner schwacher \\crden und allniiililich ganz aufhbren. Nach dem calabnschen Erdbeben I rat <>rsl nacli last einem .lahrzehnt cine giin/.lieho Beruhtgung des Erdbodens ein. Das Knlbebon. \\elehes 1766 (luniana zerstorte. set/to die Erde 14 Monale lang und zv\ar an- fiinglicli (lurch stiindliche Slb'sse in Bewegung. Die Hiiufigkeit der Erdbeben isl eine tiberraschend grosse, bositzen wir doch allein aus den Jahren von 1850 bis 57 Nachrichl Uher 4620 Knl- Itehen. von diesen kommen 'L. B. auf Unteritalien und Sicilien 509, auf Miltel- italien 196, auf die pyreniiische Halbinsel 77. auf Frankreich 105. auf die sch\\ei/.er. savojer und piemonteser Alpen 1005 (darunter freilich /ahlreiclie nicht vulkanische). auf die Ostalpen 81. Aus der Zeit j;om Anfang des neunten .lahrhunderts bis 1845 ist uns Kunde von 559 Erdbeben Uberliefert \vonlen. welche sich im Rhein))ecken ausserten. Am reichsten an Erdbeben ist jedocli Stldamerika. Dort sind sie so hiiufig. dass man annehmen darf, dass sich jener Continent besliuulii: an irirend einem Punkle in Bewegung belinde : wurde doch die Stadt Lima seit ihrer GrUnduug zehnmal l)is /u ihrer giinzlichen Zerstb'rung von Erdl)eben heimgosucht. Die Gr5ss e des Areales, tiber welches sich Erdbeben auszudehnen im Stande sind. ist zum Theil eine ausserordentliche. So zerstb'rte das Erd.J>eben von Lissabon nicht nur viele Sta'dte in Marokko, sondern reichte bis nach Skandinavien. Massachusetts und den kleinen Antillen. Liueare Erdbeben. >> eine Anzahl der chilenischen, dehnten sich auf eine Erstreckung von I'io Meilen aus. . 6. Seebeben. Wenn Erdbeben auf dem Grunde des Meeres statlfinden. so pflanzen sich dieselben durch die ganze Tiefe des Oceanes fort , so. dass dieseiben als mehr oder \\'eniger heftige und gefiihrliche Stosse an seiner (31)er- tlaehe empfunden \verden. Dabei l)leibt letztere auf offener See vollkominen ruhig, man sieht koine wellenfbrmigen Bewegungen: am Strando hingt^en trill oin plb'lzliches Zui*ilck\veichen und dann oin slilrmischos Sleigon des Meeres ein. welches grosse SchiH'e \\oil in's' Land werfen (Si. Thomas) und Stiidte uborllulhon kann (Callao, Conceplion). Gewbhnlich boginnl die Boxvogung mil einem RUckzuge des Meeres, in Folge dessen die Unliefen hervorlroten. Schiffe auf den Grund geralhen, Hiifen und ganze Moeresbuson irocken gelegt \\rnlen. Die Dauer des Rllckzugos sohwankt im Millol zwischon 5 und 35 Minulen: boi dem Erdbeben von Santa dagegon (18. Juni 1678) zog sich das Moor so \\eit man sehen konnle zurtlck und brach erst nach 24 Slunden Alles ver- heerend wieder herein. Bei dem Erdbeben von Pisco (1690) zog sich das Moor -1 Meilen weil zurtick und kehrte erst nach 3 Slunden wicdor. Wie ein \Yasserberg stUrmt das Meer gogen die Ufer an. stoigt 10. 20 ja in oinzolnon Fallen bis 70 Meter liber seinen normalen Stand, wirft SchiH'e iiber den Ilafcn \\-eg und reisst sic \\eit landeinwiirts. Krdbeben von Kustcnlandern pllanzi 1 !! sich auf dem Moore nit auf ausserordentliche Enlfornungen fort. So orzouglo ein Knlbeben dor chilenischen Ktlste oino Welle, welche don Ocean bis zu III. Dynamische Geologic. 127 don Sandwich Inseln. eine Entfernung von 1200 deutschen Meilen. diirchmaass und auf Hawaii das Dorf llilo iibertluthete. . T. Wirkung der Enlbebeil. Heftige Erdbeben gehbren zu den zer- stiirendsten Naturereignissen. YSYnige Sto'sse geniigen. uiu Tausende von dbeben von Galabrien ein dickinaueriger Thurni durch cine verticale Spalle in zwei Hiilften, von welchen die eine an der anderen 5 Meter hoch aufwiirts geschoben wurde. Mil diesen Spaltenbikluniien slehen gewaltsame Ausbrtlche von Wasser und Schlainni in Yerbindung. was offenbar darin begrUndet ist, dass unterirdische wasserreiche Schichten und \Yasseransaminlungen durch die Erschtltterungen der Erdkniste eine starke Compression und Spannung erleiden, in Folge deren sie beim Hersien der dariiber befindlichen Erdschieht mil Gewall zu Tage dringen. Zu den einflussreichsten \Yirkungen der l'>rdbeben gehiiren die Niveauveriinderungen. denen grb'ssere oder klcinere Areale unterworfen werdeu, und die im niiclisten Capitel ill re Besprerhung linden sollen. . 8. Beziehiingeu zwisclien Erdbeben uud vulkauischen Ernptioneii uiid zwisclien Erdbeben und Gestim-Constellation. Zweifellos stehen \ iele vulkanische Ausbrllehe mil ErderschUUei-ungen in Yerbindung, welche die eigenllieln 1 Eruption einzuleiten und vorzubereiten pdegen, sich zum Theil liber Uundert Myilen \veit forlpilanzen und in vielen Fallen einen ausserordentlich lieftigen Charakter annehmen, bis sie durch die erfolgende vulkanische Eruption unterbrnchen werden. Hier ist also der Ziisaminenhang z\\i.schen Erdbeben und Yulkanenthiitigkeit so klar. dass er die Yeranlassung \\iirde L';m/. im AII- gemeinen die Yulkane als Sicherheitsventile der Erde aufzufassen. deren (ie- bflnetsein. also deren Eruption einen sicheren Schutz gcgen \erheerende Erd- beben gewahre. Die heftigsten und furchtbarsten Erdbeben sowohl Europas wie Amerikas fallen jedoch mit Eruptiouen nicht zusammen, oder gehiiren 12s 111. iKii.iinisrlic i: uerade selii- vulkanenreichen Bczirken an. \\elchenachjenerAnsielii\uiid. \almvreignisse geseliilt/t sein sollten. Aul' der anderen Seile eiinlgten die enl- selzliehen Erdbeben \on l.issabnn uiid Calabrien in nicht \ulkanisehen (iegenden mid oliiu' Ausbrueh benarlibarter Yulkane. Aus alle dem geht her\<>r. dass fine bestimnile (ieselzmiissigkeil in den Beziehungen x\\ isclicn \ulkanisehen Krnptionen und Erdbeben nicht stattlindet. Die (iesammtivsnltale der an!' die.se Yerhaltnisse beziidiehen neueren Benbachlungen IS.'id oT. lassen sic-li in fol- m'lidf Siitze znsaninKMil'asst'n : I Die uritsslc Xalil \on I'>i % dl)('l>en und die hel'tiL'stcn faiiden in dicsei- Zcit in Liiiulcrn stall, in \vfk-lu'ii sicli llialiiic Vulkane hclindcn. ;' Vulkanisrlic AusbrUchc cr'ii:ncteii sich inehrnials. ohne class dainil in Xusaimncnhani; slchcndc Krdltt'ltcn ln'inerkl \\urden. :i Vulkanisclu' Ansltnirlu' schiitxcn hiswcilcn die nahc L-clegenen Gc^cndcn vor Erdbeben,, oft aber sincl sie auch gerade die Veranlassuni; zu solcht-n. Xicinlich \\ahrscheinlich hingogc-n dilrfte der Einiluss der (lonslellationcn l's MoiuU's /Air Sonne und Krde auf die Erdbeben sein, so dass die Urs.iche der U't/leren in Springflullien des gluthlliissigtMi Erdkernes d. h. in ertl;ichengesiallung zukomint. Niveauveranderungen konnen sich als He bun- gen und als Senkungen und z\var grosserei 1 oder kleinerer Theile der l.rd- kruste geltend rnachen und sich entwi-der riu-k\veise oder unmerklich lang- .MII vollziehen, also instant an oder saecular sein. In Folge der Allgemeinheit dieser Schwankungen, aus Mangel an einem an der Bewegung des Festlandes unbrtlieiliglen Beobachlungspunkh- gehen diese stetigen Oscillationen an dem Bewohner des Binnenlandes unvermerkt voriil)er uiul warden iiberhaupt selixvei 1 naehxveisbai' sein, \venn nicht der Meeresspiegel ein unveriinderliches Niveau einniihme, an \\elchem sich die Hebungen und Senkungen der Conlinente \valirnehmbar maelieu und inessen lassen. Fels- ritle, \\elclie tViihor von Wasser bedeckt \varen, tauehen empor, Kilstenstriche \\aclisen an Breite in der Richtung nach dem .Meere zu. einstige Hafenpliilze III. Dyoarntsche Geologie. I'J!<) werden landeim\iirts geschoben , llache Meeresanne vollsla'ndig unfahrbar ge- macht, Korallen- uiul Ansterbiinke Irocken gelegt. Andere t'fer mid mil ilnuMi llucli\\,il(ler mill menschliche Bantcn senken sicli allmiihlich miter den Spiegel dt's benachbarlei) Oceans, bis sicli die \Yasser fiber ihiHMi schliessen. Soli-lit- llebungen und Senkungen aussern sicli der Nairn 1 der Saehe nac-li durcli rmgestaltuiig der Kiislenlinien . ebenso \\ ie dies bei Kbbe uiul Flulh der Fall isl, am BuffeMigSten an llachen I Tern und wiirden an sleilen, felsiizen den Ocean \\ ie ein Sauin umijiirU'n, (M'/tMi^t. Ilebl sich dor (loiilinenl, so enl/.ielit rr diese S I r a n d I i n i e n dein Uereiclie des Meeres , rtlckt sic landein\\arts und \erse(/.l sic in die Holio von Hundei-ten son Motern. Unlerdessen vvirft das Mcrr neue SliMudhildun^en auf, urn diesplhon oine nach dr andfren einein ^Schicksale anlieiinfallen /u sehen. Als anscheinend liorixonlalc Ter- imisaumen sie dann die Abhan^e der sleilen Meeresktislen, - lei der I 11 \eriinderlichkeit des Seespiegels ein sicherer Massslal), um \\ie viel sich die kiisle in junusler Xeil iiehoben hat. Der Kinwurf, dass dioselben nicht auf die llebuiiii des Festlaudcs , sondern auf das Sinken des MeeresspiegHs zurilck- /ufiihren seien, \\ird durch die z. B. an der KUste von Norvvegen heobachtete Thalsache enlkriiftigt, dass die Slrandlinien nicht innner unter sich und init dei- Oberlliiche des Meeres parallel laufen, sondern zuweilen eonvergiren, was nur (lurch cine undeichtnassiue llebung der Kiisle erkliirlich ist. . 2. Beispiele YOU Helmngen. In gfossarligster Weise haben sicli in- stantano Hebungen an der Weslkiiste von SUdamerika bethiitigt. So erlitten die Kiisiensliiche Chiles im Jahre 1750 eine von Erdbeben begleilele llebung von H Meter, der alte Ilafen von Conception \vurde unbrauchbar, ja die Schille kiinnen sich ihni seitdein nur bis auf 1 '/. 2 Meilen niihern, Sandsleinfelsen, welche bis dahin 3 bis 4 Faden unter dem Meeresspiel gelegen, erhoben sich (iber diescn. Im .lahre IS2^ hob sich die KQste von Chile und Peru auf eine Kr- slreckung von 240 Meilen um etwa \ Meter, so dass eine Reihe von Auster- biinken blos^elegt vvurde. . \linliches wiederholle sich 1S:}.'i in migefahr den- selben (iciienden, am aiifl'allcndslen aber auf der Insel St. Maria. Diese wurde bei I 1 _, Meilen Liinge an ihrem SUdende ?,G, in der Mitte 3 und an der \ord- spit/.e :<,.'{ Meter gehoben. Schon in frUheren Zeilen haben Hebungen an der \Yesikuste Siidamerikas stallgefunden, Uber welche wir /war keine geschichl- lichen Nachrichten besit/en, welche aber in alien Slrandlinien sicherere Xeuii- nisse als in mensrhlichen Ueberlieferungen hinlerlassen haben. In manchen Theilen von Chile und Peru wicderholen sich diese Xeichen eheinaliger Kin- wirkung des Meeres 4, .">, ja oder 7 mal ilbereinander, entsprechen also ebcn su\iel pliit/lichen Hebtiniisperioden und darauffolgenden Slillsliinden und ei- slrecken sich an ein/elnen Stellen 7 Meilen well in das Feslland. Die obersten C re ilner, Elemente d. Oeologie. IH. DytiamisclTe Geotogte. dieser Strandlinien ziehen sieh in 100 bis ino, ja slellemveise /.. B. bei Valparaiso in 400 his fast i.">0 Meter Hohe iiber dem heutigen MeereSOTVeatl liin : - um eben- so\irl haben sich jene Kiistenstriche im l.aufe der let/leu wenigen Jahrhunderte gehoben. Von htiehslem Inleresse isl die Auffindung ernes Maiskolbens und baumvNollener Faden innerhalb einer auf der Insel S;m Lorenzo \<>r Callao 2K Meter tiher den jetzigen Meeresspiegel geliobeiien Muschelbank, cin Kund. \\flclici 1 bt'SNcist, dass diose hcdciilcndc llchiini: in /citon slandfand, \\iilirtiul dcren die BcNMihncr ji'iu-i 1 Kiislon licrcits Ackci'ltau und Industrie trieben. (Ian/ iihnliclie EfSCheiBangen hat man in Europa beoharhtet. So sind auf Sit-ilion bis 7.11 00 Meter Mecivshohe Strandlinien mil Aus\vasohuni;(Mi und Poli- nmi:rn der Felsen, Muschelanhiiufuniion. GerOUablagerangen and Bohrmusclicl- loVhcrn Ix'kannt und ehen solche Bilduniien an dor \\Cstkiislc von (irossbri- tannien in 10, ?> und gegen lioMrterHohe nachiiewiesen. Letztore izeuinnen dadurch an Interesse , dass sie nichl horizontal laufen , sondern landeiinviii ts ansteigen, so dass sie dort alhnahlich iiber 430 Meter Iliihe erreichen. Die grosste Beriihmtheit aber als Beweismiltel fiii- abwechselttde Senkungen und Hebungen des Bodens hat der Serapis-Tempel bei Puzzuoli un\veit NVapel 1-1 lanct. In den dichl an der Meereskiisle gelegenen Huinen desselben^beliiulen sich noch drei 13, 3 Meter hohe, aus je einem Sliicke gearbeilete .Marniorsiinlen. welche nach Wegraumung des sie uingebenden vulkanischen Sandes jetzt 1'rei dastehen. Die Oberflache ihres untersten Theiles isl bis zu \ Meter Hohe glatl und unverlelzl . dann aher innerhalb einer 3 Meter hohen Zone von zahlreichen Liichern von Modiola litho- phaga durchbohrl, in welchen die Sehalen diesei- Bohr- muschel liaufig noch erhalten sind. Die obere Partie der Saule ist \\iederurn vb'llig unverlet/.t. Die (ie- sainmtheit 'der hier vorliegenden Krscheinungen be- ueist, dass sich der Landstrich mil dem Serapis Tempel in Kolge einer mil Krdbeben und Aschenregen \er- l)undenen vulkanischen Eruption um wenigstcns 7 Mett>r gesenkl hat. In diesem Niseau \erl.)lieb der Tempel langere Zeit, \\iihrend weloher die Bohrmusrheln ihren Wohnsil/ in dem Theile der Marmorsaulen aufschlugen. Kig. 10. Rui^d^ Serap is wpk>h , T /AN is ,., 1(in |lrr ; M( . 1(>r hohon J )ock(> von v,,|- kanischem Sande und dem Wasserspiegel lag. Erst spiiter erfolgle \\iedei-um eine Ilebung, in l ; olge deren der Tempel si-m heuliges Niveau erhiell. Am genaueslen von alien sind die durch Niveauveriindernngen bedingten l ; .rs( -lieinungen in Skandinavien untersuchl worden. Die Kilsten dieses Landes belinden sich /um Theil noeh gegen\>iirtig im Zuslande sermarken eingehaucn, dieselben in mehrjahrigen Zwischenriiumen untersuchl, \virklich Niveauveriinderungen, nehmlich Ilebungen \\ahrgenommen und dieselben auf I Meter im .lahrhundert feststellen /u kiinnen geglanbt. III. [Kiiamisclic (ieolo^ie. 1 ',i | rntersliii/.uni: I'anden diese Heobadilungen in dem Kmporlaudien von klippen .111 Slellen. v\o man IViilirr die See nidil brandon sail. Auf viel grossarligere llebunuen in dor Vor/cil weisen die /.ahlreichen alien Slrandlinien nnd lerrasson- alinlichen Tlionablaiierunuen liin. \\elclie von Sdialen nodi jel/t in der Osl- see oder an der norwegisdieii Kiisk' lebender Muscheln angefiilll sincl (Meeres- lerrassen . Dieselben \\iederholen sieh in meluvren \i\eaus ubereinander und ko'nnen bis 200 Meier Moeresliolie orreidien. Dass dicsclhcn wcdcr ganz parallel nodi \oll.sliindii: liori/.milal laufcn, sondcrn landcinwiirls anslciiion und /uulfidi divri'LiiivM. isl IxTiMls (/( >idi unlcr dcr OslstM- bis y.ur Kiistc Itnsslands fort. Von den Inscln dos Slillcn und dos IndisduMi Occancs miiucn hicr nur Ni'U-St't'land und (icxlon als Xcu^nisso sacculai'cr Hcbunizcn an^cfidirl Kir Terrassenbildungen dor Oslkiisle crsliJionanuUMi I'^ilandcs \\eison auf oin Aul- inn .'ioil bis l-'iOO Meter in postlertiiirer Z(Mt liin, \\iihrend die \\Ysl- kiiste in Senkuiii: beiirill'eii isl. Mbenso sind Korallenbiinko der Ktlslo Gey- Ions bereils /u beti'aehllicher Mohc ilbor den Meeresspieuel i^ehoben ^'orden und \\erden bei foilschreitender Heue^uiiL; bald die Insel mil dem Fesllande verkniipfen. . :J. Beispiele YOU Seilkuilgeil. Die Mehrzahl der iin (ianzen nicht selienen Senkuiii^en kleinerer Theile des Erdbodens slelil mil dem Vulkanismus niehl iin /usaininenhange, sie sind vielmehr die l-'olije des /usamniensturzes unlerirdiseher llohlriiuine, des sieh Sel/ens lockerer Gesleinsmalerialien, des Eintroekenens friilier \\asserreidier Schlammschichlen , des Rutschens einer (iebirizsmasse ant Abl(isuiii;sll;ielien und anderer iihnlidier Vorgiinsj;e, \\elche, iin enizslen Zusanunenliauge mil den nidil \ ulkanisehen Krdbeben slehend, bei (ielejieiilieit dieser besprochen \\erden sollen. Die neuere Xeit lieferl in- dessen y.iemlieh \iele Heispiele von plolzliclien Bodensenkungen, als deren (irunduisadie nur der Vulkanisinus i^edaehl, vverden kann. Uei dem grossen l-irdbebeii Mm l.issabon sank der ij;rosse marmorne llnl'endamm plol/lieh in die I'ii-l'e. - auf Jamaica \\urde iin .lalire i69i rin grosserer Landslrich mil den darauf Itelindlidien (Jebiiuden iiber I ){ Meter lief in das Meer versenkl, - bei dem Krdbeben im Mis.sisippi Thale 18!:} fanden bedeutende Jiodensenkunyen slall. An /.-dilreidien I'unkleii der Kilste Knglands, der Normandie, der Bre- taiiiie, \e\s-.leise\s und Nordcarolinas sind submarine, also unler die Ober- Iliidie des Meeres iiesunkeiie Wiilder bekannl, welche fill' Senkungen jener Land slriehe spre<-lien, die vor \erliiiltnissmiissii; ersl kur/.er Zeit stattfanden. Audi die Kiisle der Nordsee belindel sieh im Xnslande saeeularer Senkuni.', ein Theil Hollands lieul bereils unler dem Niveau de> Meeres, (lessen Kindriniien nur dnrch kiinsllidie liaiilen abjiehallen \\ird; das A real des /uider-Sees \\urde ersl vor fiinf .lalirlmnderlen von den Kliilhen bedeck), und eine grosse Znhl der Kilslen- inseln /.\\iselien Texel und Kibe nnd an der \\Cstkiisle Sddes\\ii:s sind vviihrend unseivr Zejtrechnung versdi \vunden odei- liaben bedeulend an (iriisse verloren. Kbenso sinkl die \\Vstku.ste (Ininlands langsam unler di<^ (Ie\\;isser derDa\is slras.se, so dass die 1'fiihle. an \velche die eiiiL;e\\anderlen Knropiier ilire Kiiline /u befesligen pflejilen, bereils unler dem \Vasse-r \erveli\Mindcn sind. Weiler im 9* i;V2 III. l)yn;iini>clic Norden trill jedoch cine enlgegeniifSflzlf BfWegung fin, die sicli in zahlreichen alien Slrandlinien kundgiebl. Gerade so vsie das massenhafle Vorkonuncn von Seethienvslen in be- dfiitcnd huh ere n Niveaus, ;ils jene gelebl haben koniu-n, cin nntrilgliches Be\\eismitiel fiir Ilcbungcn von Landstrjchan abgiebi, go wird auf der anderen Seile durch das inassenhafle Aul'lrelen von 1'roducten organiseher Thiiligkeil ii 11 It- r ha 1 b dcr I.ebeiissphiire ilir<-r Krzeuger oino Senkung dos Bodcns be- \\ifsfii. So dculfl das Material und dor Ban der Korallcninseln des slillen Oceanos darauf bin, dass sich dor Grund dieses Mecres soil langen Zoilriiuinen iin Zuslande saecularer Sonkung befindel. Difsc Tbeoric la'ssl sicli nuf folgfiidi" \\fisc bcLjriindfn. Die Korallenlhiert'licn, die bei doin Aufbau dor Korallfn- insfln lliiilii^ iicwcscn sind, 'ko'nncn nur bis zu einer Tiefc von 40 Meier unler doin Wasserspiegel lobcn. Trotzdein besleht das Material dieser Inseln bis zn so ausscrordenllicli grosser Tiefc, dass ilir das Loth nicht mebr zu folgen vor- inair, ausschliesslich aus abgeslorbenen Korallen. Diese mtlssen demnaeli durcli Senkung aus dcr ihnen zuin Leben angewiesenen oberslen Meereszone allniiihlieli in jene Tiefe gelangl sein. Ein solchcr Vorgang zwang die sich ncu cnl\vickeln- dfn Generationcn von Korallenlhierchen, um nicht aus ihrer Lebenssphiire ge- rissen. also ihrer Existenzbedingungen beraubt zu vverden, zur fortvviihrendcn Ansiedelung auf den oberen Randern des sinkenden Korallenrifles, zwang sie also dazu, ihre Banten stall in die Brcite nach oben zu richten. Die Folge dieser Senkung und der dadurch bedinglen und geleilelen Thatigkeit der Ko- rallenthierchen war die Enlstehung der nach Uunderlen ziihlendcn ringforniigen Koralleninseln (Alolls). Jede derselben enlsprichl einer versunkenen Insel, um welche sich die Korallenthierchen angesiedell und ursprilnglich ein Saumrifl' aufgebanl hatten, welches sich direct an das Ufer anlehnle. (fig. 17, 1. 1. und fig. 18, a.) Es begann die saeculare Senkung des Meeresgrundcs und mil ihm der Insel und ihres Rifles, w r elches sich dadurch allmahlich zu einem BarriererifT umge- staltele. (figr'IT, 2. 2 und fig. 18, b c). Die Insel verschwand bei forlgesel/.- ter Senkung unler dein Meerosspiegcl, die Koral- lenlhierchen hingegen er- hiellen ihre Baulen slels tig. 17. Pronl durch cine Koralloninsel in den einzclnon Htadien ihrer dnrch Senknng bedingtcn Entwickelung. in deinselben Mef IVSlli- vean, so dass dieselben, mag auch ihr Unlergrund in sleler Senkung begrill'en sein. noch immer die Oberfliiche des Meercs crrciclien und hier die Alolls biltien (fig. 17, 3. 3.) Das Senkungsfeld auf dem pacifischeu Meeresgrunde seheinl g(>gcn 1200 Meilen Liinge und 100 Meilen Breile zu besilx.en. Durch saeculares Versinkcn ganzer Conlincnle unler den Meeresspiegel erkliirl sich auch die ilberraschende \Viederholung cliarakleristischer I ; aunen line I'loren auf weil von einander enlfernlen Inseln. Lelzlere miissen als die durch ihre Hohe von dem Unlerlauchen gercltelen Teberresie eines ehemaligen, 111. Etisammenhftngcnden Fesllandes aul^efassl \\crden, aui' \\elche sich eiu Theil der h.'\\ohner des untergegangenen Areales /airuckge/ogeu und sicli dadurch erhallen haben. So \\cisl /. II. das gcmein- same und ausschliessliche Yorkomiiien \ on Fuchs alVen und FaulalVen auf Madaga.skar, den Sey- chellen, den Malediven und CON Ion aid eineii \erseli\\undenen (lonlinent Inn , (lessen let/.le S|Hiren sicb in jenen Inseln und ihrer Fauna .. , ., -. i i.. i I- Kii;. IS. Feejeo KorullPiiiiisplu , ;il (ioro mit linden. Aui der anderen Seite erklarl sicli die Banmriff, b) Avgau mit Barriereriff, c) Explo- ... .- i . i i-i it- ring Isles mit sehr ontferntein lt;irrii'ivntV, lolille \erschiedeiiarllgkeil dcrHoretl Umlraimcn ,n N, lmu ku, eine Lagune mit c-iin-r cin/.i^-n benachbarler Inseln aus ihrer bereits frlihzdtig eil'oliMeii Seiikung, Treiinung und dadurch bedinglen gegenseilig unabhiingigen Knl\\ickelung ilirer Be\\ohner. Wo sich durch Senkungen Thoile des Fesi- landes als Inseln von diesem Irermten und dadurch ihre Bewohner vor der Yerdriingung durch einwandernde Thiere und Pflanzcn schUtzlen , vermocliten sich allerlhiimliehe Formen, die auf dem Festlande la'ngst versch\\ unden sind, /.u erlialten. Solclu; Frinnerungcn an die geolouische Vergangenbdit sind namenl- lich in Auslralien und Neu-Sceland bewahrl \vorden. . I. Hebungen und Senkungen in friiheren geologischeiiZeitriiiimen. Die Oberlliiche siimmllicher Conlinente bildete in friiheren geologischen Zeil- riiumen eineii Theil des .Mccresizrundes und ist erst allmiihlich zum Fesllande emporizehoben \\orden. Noch kurz vor, vielleicht sogar l)ei dem ersten Auf- Irelen dcs Menschen war der griissle Theil des nordlichcn Kuropa und Ame- rika vom Mcere iihci llulhct, welches durch Ilebung des dadurch auch an Aus- dehnung in horizonlaler Hichlung p'winnenden Festlandes nach und nach in seine jelzigen C.ren/.en /urilcki;cdriingt wurde. In den weiten Sandllachcn der norddcutschen Kbene, den auf ihnen zerstreut liegenden erratischen Blocken und \\enn auch seltenen Beslen seiner einstigen Bewohner hat jenes Meer iinvei kennbare Spuren seiner friiheren Herrschaft zurQckgelassen. In Gesleins- formationen, die aus noch iilleren geologischen Zeilriinmen herriihrcn, mchren sich die An/cichen ciner frUlieren allgemcinen Wasserbedeckung ; ganze Gebirgs- y.iluc sind grossenlheils aus Beslem einstiger Meeresbcwohncr odor aus Gesleinen, \\elche x.ahlreiche solchc umschliessen , zusammengesetzt, weilo Plateaus und llochebenen im Inneren der Continente bestehen aus urallen, jetzt in Stein um- gewandelten Korallenbauten , Muschel- und Crinoidenbiinken; sclbst die Uicher von Holiriniischeln , wenn auch bereits wieder durch jllngeres Gesleinsmalcrial ausizcfiilll, die Gerollanhiiufungen an der cinsliuen l ; lutligrenze, heute zu Gon- glomeralen verkittet , fchlcn nicht inmilten des Festlandes. Noch vor verhiilt- nissnusslL: km/en Xeitriiumen waren manche und /war gerade die hochsten Gebirge der Krde noch Mecresboden, waren ihre G>sieine noch schlammiger, mil den Thicren des Mceres gemenglcr Bodensalz. Krst (lurch langandanernde Hebungen wurde der einslige oceanisclu? Grund /.um Festland und zum Hoch- gebirge. Diese Ilebung ging aber nicht gleichfbrmig und constant, sondern mit Unterbrechungen durch Stillstande, ja durch neu eintretcnde Senkungen vor sich. An zahlreichen FrscheinuiiL'en liisst sich diescr Process der Niveauver- I :! I III. |)\ii;imisrhc (reoloijif. iindcrunu dcr alien Continents verfolgen. An kcinem I'unktc dcr i:co|oi:isch be- kanntcn Erde ist die Heihc dcr unler Mithiilfe dcs Mecrcs . also aus Niedcr- schlagcn aus dcmsclbcn entStandenen gefcchichteten l-'ormationcn cine \<>llsl;indiiic, ubcrall IVhlcn ciii/clnc \\ichligc (lliedcr dcrsclhcn , an den ineistcn Slcllon sogar dcrcn Mchr/ahl, ;in \iclen sind iiur cin odor zwei- Fonnatinncn nnd nodi d;i/u inn- llicil\\cise /ur Ablagcrung gckommen, oft Insert die jiingsle direct ;iuf der iillcsicn Formation, \\iihrcnd alle X\\ ischenglieder fchlcn. Solchc l.iicken in der Schichlenrcihe cnlspreehen periodischcn Emersinncn grosscrcr odcr klcinci'cr Tlicilc des diiinaliizcn Mecres^riindcs iiher den W;issei\spicL'c], in Foliic dercn /.\\;ir rings um den iicliohcncn Landslrich conlinuirliclic .\icdci-- des Mccrcs ciTol^len , auf ilun sclbsl jcdwh nicht slallfindcn koiuitcn. ueniiiLZcn dieses cinslii:cn Fcstlandcs durch jiin^crc Schichtcnreilicn hcN\ciscn spiilcrcs /nriicksinkcn dcs in das Trockene izchohcncn MeereSgrundes in soin friihercs Niveau, und cndlich seine jelzii^e Lage oherhalb des Mecres- spicgels eine none Ilelumi:. Fernere Beweisniittel stctiiici-. \\cnn auch lanizsamcr NiNcaiiveriindcrungen dcr Erdoberfltlcbe \\alircnd verflossener geologischcr Perioden Ireten uns in dcr WecbseilagemBg rein mariner Schichtenreihen mil Land-, Surnpf- und Siisswasserbildnngen enlircucn. Sandsleine mil Resten von Landpllan/cn und Flotzen von Steinkohle, vvelche aus der Vervvesung von Farnen, Calamitcn und Sigillarien oder von Conifercn, (lycadeen und Equisetaceen hervorgegangen sind, Schichten , auf welchen sich noch die Fussabdriicke der Thiere erhalten haben, die am Meeresstrandc ihre Xahrung suchlen, Schichten, anf welchen man noch die Wellenfurchen der Ufer uralter Oceane, die Eindrticke von\elt- lichcr Hegentropfen erkennl, sie werden iiberlagert von machtigen Formationcn, dcren Ueichlhum an Hcstcn von Bewohnern der Ticfscc auf einen occanischcn Trsprung dcrselben, also auf bedeutende und \\icderholleSenkunucn dcs vor- rnaligen Fesllandes und auf eine spatere neuo Hebung desselben in sein jct/.i- i;cs Niveau schliesscn lassen. Mil diesen zum Thcil schr ausgedehnlen llcbungen und Senkungcn, mil dieser sich forlwiihrend gellend inachcnden Umgeslallung der Conturcn dcr Erdoberfliichc gingen stele Veriindcningen der I.ocall'auna und -Flora, das Vcr- drangtwei'den der iiltercn und di(> Eimvanderung eirier bcnachl)ar(en Hand in Hand. Bei cintretenden Scnkungen slcllten sich stall der bisherigen contincn- taJen Thier- nnd IMlanzenwell zuersl die Bewohner der Siimpfc cin ; \ or dcni hcrcindrin^ciuhMi Mecrc vcrsclm andcn auch dicse; die Organisincn dcs Brak- \\.isscrs. dann die dcr scichlcn Sec und noch s[>iiler die d('s oll'encn Oceancs \\andcrtcn cin. Bei Hcbunucii dcr von YVasser bcdcckten l.andslriche zti I'Vsl- land fand die imiuckdirlc fteihenfolge in dcm Wcchsel dcs or^anischen I.clxMis stall. Dcr Thier- und IMlan/encharaklcr cin nnd dersclben Slellc der Erdoltcr- Iliichc \\ar dcinnach , ganz abgcschen von den mil dcr Xcil rortscfircilcndcii Ver&nderungen dcs organischcn (lesaminthabitus dcr I-'-rdc, roi'ldaucrndeji und darofagreifendei) \Vandcluni:cn und -c-cnscitit:cn Ablosungen unlcruorl'cn. Die gegcimarligc Vcrlhcilnng von Land und Wasscr so\\ i<- dcr Thier- und IMlan/.cnwell isl als d;\s Hcsultal dcr Icl/lcn Ereignissc dcr bcscliriclicncn III. !)\iKimiM'|ie (ieolo-ic. 1 :>."> Art auf/.ufassen. Sell Jahrlausendcn mag dieses Itild cine ge\\issc Stahililiil behauptet haben und mag sic I'ilr uoch ehen so lange Zeitriiunic bcuahren: cs \\ird jcdoch die Xeil konmicii. \M> die (lonturformcn dcr (iontinente andore gc\\ordon >ind , wo die Yerlhcilung von Festland und Ocean mil der jet/.igeu koine I bcrcinslimmung mehr zeigen \\ird. . o. Elltsl cluing dcr Conlineilte. Es ist eheu ge/.eigt worden, dass sicli die Krdkrusle in fhiheren gcologischon 1'erioden fast stels im Zustaiule grossartiiier Ilchunizen und Scnkun^eii hefunden hat. Diese Bewogliclikeit des anscheinend Stan-en und eincn I'esten Widersland Entgegensetzcnden mtlsste unei-kliirlich srheinen . \\enn nichl die geringe Dicke der Erdrinde N\iihrond IVillierer Zcilalter, nainenllicli a her Spaltenhildungon in BerUcksichliizung ue- /.oiien \\iiidcn, \\elclic die Krdkruste durchsctzen, die einzelnen Hebungs- und Scnkungsfelder \on einandcr trennen und dadurch Niveauveriinderungen dei- selhen erleiehlern. Man lial (Irund an/unehinen , dass die ErstaiTunizskruste der Krde anfiinglicli glfichiniissig von den Gewiissern des iiltesten Meeres be- dcekt ge\\es(>n sei. Die Ahkiihlung der Erde hatte eine Verrinizerung des Vo- Ininens /ur Folge, mil \\elehcr Spaltenbildungcn in der Erdkrusle und Sen- kunucn einzelner Parlicn der let/.teren in Verhindung standen. Das Nicder- sinken iler Hinde auf dem griisslen Theile der Oheriliiehe des gluthfliissigen kernes veranlasste eine, wenn auch verhiiltnissiuiissig sehr unbedeutende He- hniii: der ilbrigen Schollen. Durch den gleichzeitigen Einlluss beider entgegen- L:eset/ler Ilewegungen in versehiedenen Regionen wurde der erste Anstoss /.ur Sclieidung V(jn Land und Wasser, zur Bildung der Mcere und des Fesllandes uc-. hen. Die horizontalcn Conluren der heuligen Continente, von denen jc- doch die llaehen Kilstcnzonen als ihre vom Meere bedecklen Rander nicht ge- trcnnt \verden dtirfen, waren also bereits im Beginne dcr Geschichle des Erd- halles im Allgenu-inen \orge/eichnet und erlilten nur dadurch Modificalionen, dass die forldauerndon llebungen nicht gleichrnassig in den ganzen Hebungs- feldern vor sich gingen und ebenso durcli zahlreiche giinzliche oder theilweise Siihinersionen dcrselben unterbrochen \\nirden. In lelzterein Falle boNNeuicn sich ha'ufig submarine Schollen der Krdkruste in entgegengesetzleni Sinne, \\o- diirch gleichzeitig grosse Begionen des Meeresgrundes in Land verwandcll \vur- den. \\iilirend sicli das frilhere Kestland unler den Meeresspiegel senkle. Hier helud es sich mil den oceanischcn Sedimenten , Nvelche naeh \vieder einge- tretener llchiing die hori/.ontalen und \crlicalen Conluren der tlber dem Me(>re helindlichen Thcilc der (lontinentalmassen in so ausgedehnlcr NVcisc heeinllussen mid so \\esenllichen Antheil an der Xusainmcnsel/.ung der ausseren l^rdkruste nchmen solltcn. \\iihrcnd heim Auftauchen ganzer Continenle griissei-e Theile der Erdki iistc eiiier llebung unlei'lagen , \\urdcii hei l-lntsteluing der (icbirge kleinerc, bc- schriinklere Zonen von einer beschlenniglen Erhebung hclrollen. \\clch(>r Spal- lungeu del- Erdkrusle voraiisiiegangen scin musslen, um eine derartigf! Be\\ci:- lichkeil zu ermoglichcn. Aus der Abhangigkeit der Gebirgsrichlung von dem Yerlaulc der kiistcn, souic dcr Gehirgshohe \on der Grosse des angrenzenden Oceans, ferner aus der Anlagerung von llochland an die conlinentalen Al)hiinge der Gefoirge uehi her\ur. d.i>s die meislen und hOchslen Gebirge cr.st, nachdem il;is Festland bereits seine hciiligen I'mrisse angcnnmmcn hallo , entstandet) sind, d;iss mil andereii \Yorlen die Cmilineiile alter sind a Is diese Gebirge. Die mil der Knlstehung der Continenle und Gebirge verkniipflen Sliirungen der LdgeniDgSVertmltniSse der Gcstoino, so\\ie die Addition, \velche sich lei drr spjitoron Herausbildiiug der GebirgsgliedermiL' und iiberhanpt der Ober- RgehenverhilUllSSe der Conlincnlc bethaliiilon, sol Ion in einein anderen Capitol besprochen \vmlen. . 6. Auscheineude (iesetxiiiiissijt'keit in den Conlurformen der Con- tinente und dein Verlaufe dor tJebirge ini /iisaniinenliange mil deren Flltslehmmsweise. M,\n i;laul)t in don Conlurl'ormen der (!onlinonl(> , sn\\ie in dein Verl.iufe und dor Verlheilnnu der (Jobiriio eine ^e\\isse (Jesel/iniissii;- keit /u cM'hliokon , \velehe sich in folgonden Punkton jiin auffiilliyslen kund/u- i:el)on scheint : <) die (lonlinonlo sind nacli ihron Kdslon zu uehii'iziLi, in ihrein Inneron alter Nei'liiiltnissmiissiij; niodrig; '2 das hbchsle Kilslongobiri:o liogt an dom grb'sstcn Oceanc, d;is unbodeu- lendoro nacli dom kloinoron Moore zu ; 3) die Vulkano sind moist auf die Moorosktislo boscliriinkl , ini Innoren dor Continenle sind sic Sellenheiten; 4) fast alle Vulkane oines Continonlos concenlriren sich nacli tlom urosslen Oceane zu ; so liegen die moisten Vulkane Asions und Aiucrikas am slillon Oceane. don sie vollstandig umgurten; 5) die Lagerunysvorhiiltnisse der Schichten haben an den Continontalktislen grossailigo, in Inneren der Conlinente fast keine oder verhaltnissniassiii goringe Sldrungen erlitlen; 6) die KUslenlinien, Gobirgskelten und Inselroihen besitzen in don moisten Fallen eine nordb'stliohe oder eine nordweslliclio Richtung; 7) die Conlinentalmasscn der Erdc sind durch Meeresarme odor liofo Mee- resbuchton in je eine nbrdliehe und eine sildliche Iliilfle gelheilt; diese tron- nonden (iowassor sind reioh an Vulkanoninseln (Ostindien, Rothes Moor, Mil- lollandisches Meer, Kleine Antillon, siehc pag. 10). Auf dieson niohl ab/.uslroilendon LIbereinstirnmungen oder (Jescl/niiissig- koiton in don Conturlbrmon der Erdoberflache fuss^n Dana's Ansichton iibor die EolsfefauDgsweise dei- Continenle und Gobirgo. Naoh ihm ist dleSpalliinu der Erdkrusto nacli bostimmlon Richlungon dcs geringslon Zusammenhanizos P'schehen. Diese Riebtungeo laufon nacli N\V. und NO.: \vo sie collidiron. kiinnon die sonst geradon Union zu Curven svorden. Durch Ilobung oin/.elnor dioser von Spallen gotronnlon Folder und Senkung der anderon enlstanden gloich anfangs die Oceane, Conlinonto und grbssoron Insoln ungofiihr in ihren lieiitiizen hori/.diilalen rmrissen. Die Conlinenle orsclieinen dahor moist als Dreiecke mil nacli Sudon izeridileler Spit/.e. Dor durch das Niedersinken di s -i.^slen Theilos der Krdrindo auf die gohobenen Schollen ausuoiiblo Druck hiil sich namentlich auf doren Riinder , auf die Kiislon goiiussert und hal die hier anstohondon Gestoinssdiichten aufgeriohlol , geknickt und gefiiltelt, die III. Dvnaiiii-rlir ( ii-oln-jp. l'>7 kustenreuionen selbst aber gehoben, \\eshalb diese meist holier MIK! als tl;is Innere der (loniiiienie. Wo sich au&gedehole Partien seokten, \\ urde ein grosse- ier Druek mil' die y.unaehsi lie^eiulen Kilsten ausgeiibl, als wo kleiuere dies Ihalen. Deshalb lichen mi dem gnisstcn Oeeane die lioelisten Gebirge, und dcshalb ist /.. M. diis Slillc Met r von lioheren und sleileren Gebirgen hcurcn/.t ills this iitlmilisdir. In Kol^c dieses sUirkeivn Seiteiidruckes sind h(>i dec forl- diiiu'nideii llelmii- tier Kiisleniiehiri-e und Knickung dor dort anstehenden Sehirhten neue Spalti-n und somil neue VQFbiodUD^WjBge mil dent Krdinneren enlslanden, dureli wolclu 1 sieh \iilkanische Kriifte einen Ausweg suchlcn. Da- lier \\ii-tl last tier giui/.e Stille Oce;in von einein Ki'iin/e von Vulkancn nin- gehon. /eihveilii; \vnrde ein bosonders starker Druck auf die Klislenliinder tier Conlinente iuisgclibl, \\odiircli elwas Nveiter von der KUste enlfcrnlc, ihr ;d)ei- parallele (iel'irue einporuehtiben \\urden. KiiKMii solchen aussoriiowohnlicli staiken Diutke \crdanktcn im teitjiircn Zeitaller die Rocky Mountains, die Andes, die 1'yreniien. Alpen u. a. ihre h'-rliehuntz. Die Hauptmomcnle in Dana's Theoi-ie sind somit: a. Spa I Icnbildung in gcselzniiissiger Richlung; I), lleliuni; tier einen, Senkung dor anderen Schollen der Erdkrustc und dadurcli Seheidung von Land und Mcer, -- Entslehung der Con- tin e n t e ; c. in lolize des von Sciten der im Sinken bcgriffenen Theile der Krdrinde und der sie bedeekemlen Oceane ausgeUblen Seilendruckes auf die Miinder der Continente : Erhebung der Gebirge, dcren Hb'he in einern bestimmlen Verhallnisse zur Grb'sse des angrenzenden Oceanes steht, Mogen die GesetzmUssigkeilen, auf \\elchen diese Ansichten beruhen, auch n ur stheinbare sein, so sleht doch nach allcm friiher Gesagten fest, dass es die von dein i;lutlilliissii:en Krdkern her;uif\virkende vulkanische Kraft ist, wel- elier die Krde die Seheidung von Land und Wasser und dadurcli auch ihr hiiehsl organisirler Hewohner, der Mensch, die Moglichkeit seiner Existenz ver- diinkt, - - cs ist der Vulkanisniu's, welcher die Einfbrmigkeit der ursprllnglieh fast vollkommen ebencn Continente unterbrach, einzelne Theile zu Gebirgcn (Miiptirdriinule und die stagnirendcn Wasser zwang, sich Wege nach deni Meere y.u bahnen, \velehe y.u Adorn des Verkehrs, ja zu Bedingungen menschlicher Civilisation \\erden sollten, -- es sind endlich die Niveauveriindcrungen vul- kanisehen Ursprunges, \\elehe ganze Faunen und Floren zum Wandern zwan- iien und deshalb den grossten Einfluss auf die Verbreitung der Organismcn ausgetlbt ha ben. Die geologische Thatigkeit des Wassers. 1st auch der Kinlluss des Vulkanismus auf die GesUiltung der I-lrdobcr- Iliielie und dadurch auf die Organisation der Erdbewohner kauni zu iibcr- sehiilzcn, so ging doch die Geologic, begeisterl fUr das gcwallige Agens, darin 7.11 well. In der geheimnissvollen Thiitigkeit der unterirdischen Krafte glaubte ]'.\^ III. iKiiainisrlie Geologic. man die alleinige I'rsaelif \\ smeii /u und nialte sicli Ho\ohitionon aus, \velehe die Erdo in ihron Gnmdveslon rrscliiitterl und umgeslallel liiitton. In dor Yor- liebe fUr das Wundcrbare eitirte man iilicrall das Gosponst drs Yulkanismus, indcin man os verschmiihlo, an dor Hand niiolilornor Beobachkmgeo oino don natilrlichon yorgiingen entsproehrnde Lbsung dor geologischon Hiilhsel /.u lindon. Man glaubte ;uis grnssarligeu \yirkungen auf grossartigo Krafliiussorungen scliliosscn zu iniisson. und \\ar ondlich iihorraschl, in dom Allos durchdrin- gondon Was sort ropfen das Element /u erblicken, dessen stille, abor nim- mer still stehondo Tliiiligkoil die Ilauptursache dor houligen Oberfliiohengoslal- tung der Erde ist. An der einon Stclle zerstorond und furtfiihrend, an der anderen absotzond und noubildend, ist dem \Vasser die Aufgabe gestellt, dem Vulkanismus onl- gegen zn arboiten, unmireissen , was vulkanische Kraft aufcoUiiirmt. aus- zuebenen. \\as sie .emporgedrangl hat. Das Endziel seiner Thiitigkeit ist es, die urspriingliche, regelmassige, von Berg und Thai nicht unterbrochene Gestall der Erde \viodorhorzustellon. Die Annahine, (lass das Wasser nur in fliissigoin Zustande eine Rolle in diesem Kreislaufe spiele, ist eine Tauschung. Derselbe Drang nach der Tiefe, \volcher das Wasser zum wichsligen geologischen Werk- zeuge geslaltct, wohnt auch dernEise inne. Wir haben demnach das Wasser so \vohl in fllissigem, als im feslein Zustande mil Beziehung auf seine geo- logische Thatigkeit zu betrachlen. 1. Das fliissige Wasser als geoiogisches Werkzeug. Das ganze Kreislauf des Wassers ist, abgesehen von seinen Ptlichten gegeu die organische Natur, ein geoiogisches Werkzeug, dessen einschneidende Wii- kung auf seinem Streben beruht, von der Hb'he nach der Tiefe zu gelangen. Als Hegentropfen auf den Schauplatz seiner irdischen Thatigkeil gefallen, begin n I cs sogleich mil Uberwindung aller Hindernisse sich einen Weg nach dom ticf- >ten Punkle der Erdoberflache, dem Meere, zu bahnen. Der Grosse und Schwie- i-igkoit der Aufgabe des Wassers entspricht die Viollaltigkeit der Mittel, \velche ihm /ur Erfiillung derselben zu Gebote geslellt sind. Reichl seine mecha- nise he Kraft zur Zerlrtiinmorunii und zur Transporlirung dor Gesteinsmassen. welche sich ihm in den Weg stellen, nicht aus. dann kommt ihm seine Fiihig- keit zu IlUlfe, gewisse Bestandtheile der Gesteine chemise h aufzulbsen, zu /ersetzen und aus/.ulaugen und daduroh den Fols in seinem innerslen (iettiue zu lockeru, und sind beide vereint zur Bcwultigung der Hindernissse zu schuaoh, sti gcsellt sich ihnen der Frost zu. Dann nimmt das Wasser seine festo Form an und dehnt sich bei dieser Gestaltsveriindorung mil so unwiderslohlieher (ii-\\alt aus, dass es. in Felsspallen eingeschlossen, die -(iesteino zerlrummerl. D.T XVoi:, wolohen das \Va>ser oinsehliigl, um aus den Bergen in die Kbenc und von da zum .Mooi'o y.u gelangen. isl ein dnppeller. Ein Theil sucht sich unlerirdische Bahnen, ein anderer folgt dor Oberlla'che dcs Bodons. III. iHiiainisrlie (u'ologie. I '->9 Aus dcr llebung eines l.andslrichcs zu einem Cebirge ging niclil umnit- telbar (I. -is hcr\or. \\;is licutc als ;ib\M'chslmigsrciclies (ian/cs \<>r mis liegl, - der Vulkaiiisnnis licferle \iclmehr nur cine rolic, ordmmgslos von Spaltcn durchsetzie GesieinMiiasse : dicse in ein gegjiiedertes Gebirgssystem uftimgestalten, liegl dmi NYas-er ub. Her ersle Megenguss leitele die Arbeit ein. Die gel'al- lencii Tropfen streben nacli dcr nachslen Bodoneinscnkung. /arle Hillcn liiutcr sich zuriieklasscnd : /inn Kirsclbacli \ereinl. schncidcn sie sicli \Yasscrisse in das (lesfein: als (irlurgsbach sllirzen sich die gcsamniolton (l Schluclil /inn (iebirusllial ersM-itcrt, die Bergslriiine y.\\ Fliissen, deren Helt sich /inn Tliale ansdehnl, aus welcheni sie in die Niederung trelen, inn duivli diose, indein sie anderc (ieNviisser in sieli aufnclnnen, dein Meere als Strum x.nxiilliessen : ein knnstreiches S\slem von Wasscrcanalen, dessen y.arlesle Aste sich im lloeliiiebirge vemveigen, urn jed<'ii Wasserlropfen anf/u- l'aiii:en, nut/bar /u machen und dein Mecre xuxufilhren. In den. ursprling- liehen ('iel>ii'L'sabfall schneidcn sich die Wasser ein solehes System ncbcn dein anderen ein; Schluchten und Thaler unterbrechen jetzt in mannigfachster Ge- stallmiiz die frliher gleichtonnig ausgedelmlen Abliiinge, als deren Uberbleibsel nur nodi di(> Felsrdcken und Felsgrate stehcn geblieben sind, welche die ein- /elnen Tliider trennen. Hire oberen Begren/mi|zslinien deuten das vordeni all- i:enieine. miunterbroclit'iie Niveau des Bergabfalles an. I>i( Bildung dw Thaler durch lliesscnde Gewiisser ist nicht das Endziel Hirer Thiitigkeit, sondern nur das Miltel xur Erreichung eines Zweckes. Soil das Meer dureh Absiitze fortwiihrend neue Schichten und durch Anschwem- inmiLieii neues Feslland schaflen, so bedarf es eines Ersatzes dcr Him dureh vulkanische llebunjien enlzogeiuMi Sul)stan/.en, dem" Bache, deui Flussc isl die Aul'^abe /u Theil ge^orden, diese Zufuhr nnd Neuversorgung zu be\\erk- slelligen. In dcr Erfilllung derselben spielen Thalltildlingen eine doppelle Mdlle, einerseits sind sie die AnuritVspiinkte, welche sich das Wasser zur Zer- stiirung der (iebirge gevviihll hat, also die Liefcrungspltitze des Gesteinsmatcria- les, andrrerseifs zugleieh die Caniile, in welchen die gewonnenen Gesteins- Irilnuner dem IVstlando enlluhrl und dem Meere zugefUhrt werden. .Icder Beuenguss, jeder ( ie\\ illerschauer komml den Gebirgswassern zu Htllfe, indcm er von den absehUssigen BergabhiingtMi I'clsblOckc loslbst und dein Bache zu- fiihri, dcr sic entweder direei. oder nachdcm sie der Frost in klcine Sllieke gesprengl hal. mil sich fortschiebt. Durch ge^enseitige Keibung runden sieli die Fragmente alt und \crliercn zugleieh immer melir an Griisse, bis sie, am I nc dcr (iebirge aiigeki>mmen, zu Kies, Sand mid zuin Theil zu den feinen Schlammllieilchen /erinalml \Minlen sind, \\clchc die Triibung der Flilssc be- \\irken. Selbsl an schr saiiften Thalgehiingen sind die Begenuasser unabliissig Ihatig, sandigcs mid (>rdiges .Material /u rauben und den Striimen zuzufUhrcn. In Folge der allgemeinen Verbreilung der IJcgcn mid der dadurch bedinglen Bildung \nn Iliessenden \\asscrn ist dcr gnisstc Theil der Oberlliiche des Fesl- landes in einer Be\\egung naeh dem Oceane bcgrill'cn. in \velchem sich die I 10 III iKiiiimi.M-hr Sukslan/en /u feinom Sehlamme niedrrselilatieii, inn .illniiihlich zu Geslein xu orhiirlon mid itn Laufe dor /oilriiiiino von Nonem iiber dm Spie- gel (It's Moeres, x.uin Theil y.u liolien Gebirgen gehoben zu \verden. l);is Ma- lorial, aus \\elehern dio Krdkrusle aiifgcbaut 1st, bolindet sich soinit in eiiiein ilDUBterbrochenen Kreislaufe, einem Kroislaufo, den iliiu dio Halm dos Was- sors \orschroibt, wolrhos, iiu Mooro angelangt, in Dunstform zum Gebirge zu- i -ufkkehrl, uiii dort von Neuoni seine Wamlerung in die Tiefe anzutivim. Daboi stehl ihm aber ausser dem Wege auf dcr Oberfluchc der Krde noch oin zweiter oH'on. Durch feinc Spallen, durch Poren des Gesteines dringl us in das Innere dor- Gebirge, um an dercm Fusse oder in der Ebene als Ouelle wiedor an das Tageslicht zu trelen. Auch aut diesor seiner unterirdischen Hahn liogl das Wassor eri'olgreich seiner Aufgabe der Zerstbrung ob und vcr- sioht sich /u dicsem Zvvecke mil ciner neuen Wafle, indcm es begicrig die Kohlensauro, mil der es in Contact gelangl, aufsaugt. So ausgerilstot, ont- faltel das Wasser ini Verborgenen eine so grossartige Thaligkeit, dass uns da- liir jeder Maassstab fehlt, und vervvandelt das Innere der starren Erdkruslo in rine Woikstalt, aus vvelcher die wichtigsten geologischen Erscheinungen hor- vorgohen. Zuorst dra'ngt es sich in die Poren der Gesteine, - - sclbst die dichtesle Felsart kann ihm den Zutrilt nicht wehren, und dann beginnt os den Process der Auflbsung und Zerselzung, welchem ini Laufe der Zeit fast alle Mineralsubstanzen verfallen. Beladen mit fremdarligen Stoffen, setzt das Wasser seinen Weg vveiter fort, um frischen Kraften, nehmlich neu eindringenden Gewassern Platz zu machen, \\clche das begonnene Werk der Auflbsung und Zerselzuug aufnehnicn. Voi- der andauernden Thaligkeit der mikroskopisch kleinen Wasserlrbpfchen ver- scliwinden ausgedehnte Gesteinsmassen, an ihrer Slelle enlslchen untcrirdischc Jlohlraunie, an deren Erweilerung die Wasser so lange arbeiten, bis ihre Docko die auf ihnen ruhende Last nicht mehr zu tragen vermag. Dann brichl die Hbhle in sich zusammen, Stbsse erschUltern die Erdoberflache, der Boden \vird von Spalten durchsetzt und beginnt sich unter erdbebenartigen Erscheinungen zu senken. Die Minerahvasser selbst sammcln sich in der Tiefe in Spalten und llohl- riiumen an und brechen von diesen unterirdischen Reservoirs aus als Quollon hcrvor. Dann ist ein Theil ihrer Aufgabe gelbst, sie haben den Gebirgen oine bfdcuionde Mengc ihres Materials entzogen und in- ihreni Inneren ebenso zcr- slorend gewii'kl, \vie di<^ Biiche und Strbnie auf deren Oberflache. Hire Ar- beitsfahigkeil als chcmisch lhatiges Agens erlischt, sobald sie mit atmosphariseher Luft in Berilhrung kommen, dann entweicht ein Theil der Kohlensauro, die onti'Uhrten Substanzen scheiden sich aus und lagern sich am Fussc der Gebir^c odor ilberhaupt an der Quellonmiindung, fern von ihrer ursprUnglichcn Hei- inatli, ab. Doch am Ziele ihrer Wanderung sind sie noch nicht angelani:!. Die unlerirdisehon Wasser haben sie nur dem Schoosse der Erde cntftlhrt, um sio dor zerstiirenden l-'.in wirkung von Seiton dor Iliossenden Tage\vasser zu uberliefern. Binnen Kurzem mbiien sie diosom Schicksale verfallen, begcben III. l)ynaini- resfoe wobnern , deren Lebensaiifgabe es isl, den kohlensaurcn Kalk , \velcluT aus dem Inneren cler Conlinente, vielleichl aus den ho'chsten Berggipfeln stanunl, nai-lidfiu (>r in grlostom Zuslande \veile Strecken durchwanilert , vvicdci 1 dem \\'.-i-scr /u onl/iflu'ii , als fcste Substanz auszuscheiden und als Material ftir Gesteinsbildttngen aufzuspeiohcrn. Diese iin llaushalte der anorganischen Na- tur so wichtige Pllichl liegl namentlich den Mollusken, Echinodennen, Korallen- lliiercn und Fora min iferen ob. Die Auslerbanke der atJantischen Kliste sind aus Kalk aufgebaul, wclcher zum grossen Theile aus dea Alpen und anderen Boohgebtrgen slainmen mag , die Korallenriffe des Stillen Oceanes iniigen ihr Material xuiu Tlieil der Andeskette verdanken; auf der anderen Seite sind diese Gebirge zum Theil wiederutn nichts anderes, als ilber den Meeresspiegel uehobenc Baulen von Seethieren , kurz , diese wie jene reprasenliren nur Sladien in dem Kreislaufe des Stoftes. Aus dieser Skizze der Belheiligung des Wassers bei dem Enlwicklungs- processe der Erdoberflache und der Wege, auf denen es seine Aufgabe ver- I'olpt, uehl hervor, dass die Thaligkeil des Wassers einerseits eine chemische, andererseits eine mechanische ist und in jedem dieser beiden Falle wiederum (iestein zcrslbrend, Mineralsubstanzen fortftlhrend und Gesleins- malerial absetzend sein kann. a) Die chemische Thatigkeit des Wassers. . 1. Das Wasser. Die Wasserdllnste, welche den Luftkreis unseres Pla- nolon erfullen, schlagen sich auf die Oberflache der Erde als Regen, Thau und Schnce nieder. Diese enthalten elvvas Kohlensaure, namentlich aber Sauerstofl" und StickstofT, welche sie aus der Atmosphiire absorbirt haben , und ihnen, wenigslcns den beiden erstgenanntcn. verdanken die Wasser einen grossen Tlieil Hirer Zerselzungs- und Auflosungsfahigkeit. Ihr Kohlensiiuregohalt isl ursprtlnglicli ein ausserordentlicli geringer, trotzdem aber durch Kalkwasser, selbst im Schnce nac-hweishar. Kr wird jedoch bedeutend vermehrt, sobald die Wasser in die an vervvesenden vegelabilischen Restcn reiche obere Schichl der Erde dringen, \vo sie die durch Faulniss der organischen Subslanz enlstehende Kolilensiiure aut'nehmen. Endlieli siiltigl sich das Wasser mil der Kohlensaure, \\elehe aus dern Inneren der Erde euiporsteigl, und \\elcher dasselbe auf dem \Yei:e nach der Tiefe begegnet. Ausser Sauersloff, StickstolT und Kohlensaure fuhrt das Sickcrwasser von der Erdoberilache organische Subslanzen mil sich in die Erdleufe, \vo sie in Folge ihrer reducirenden Einvvirkung auf die Oxyde ein I 12 (II. l)\n;imi-he \\irhtiges Klement ill dem durch chcnlirende Ge\\ii>ser in's \Veik gesolztcn Umwandiungsprooesse der Gesleine bihlen. In soldier Geslall. beladen mil SauersiotV, kohlensiimv mid organist-hen N 'erbindungen , isl das Wasser ein goologisches Werk/eug, (lessen zersel/endem mid aui'liisendcm Kintlus.se keine l-'dsarl irn La life der /eil \\iderslehl. Heitn Eindringen in die Gesteine ver- liert das Sieker\\ as>< r l>ald seinen SauerstolV und die kohlensiinre. i'alls in den Ge.xieinen Kcirpor vorhanden sind, \\elche Yerbindungen mil diesen Gasen ein- gehen kiinnen. Dafiir aber niminl os solclie .Mineralsuhstan/en aul', \\-cK-lio in ilini enl\\eder an nnd fiir sich , odor mil Iliill'e der Kohlen.siitire lii>licl) sind, \vodurcl) es in den Stand i:esel/,l \vird, \\eileiv Zersel/untien oder neuc liil- dunuen /u veranlassen , \venn es \veitor in die Ticl'e drini:l. Der von den alnins|)liiiri.selion Niedersclila^en absorhirlc Si io k s I o IT izolil mil den minern- liselien Korpcrn, xwischen denon or, \om \\asser in die Tiel'e liefulirl . circu- lirl, kerne Yorbindmiijen cin, sondorn \vird bis /urn Wiederaustrill der ( x )uell- T in Absorplion gehallen, macht sicli dann \cm ilini Irei nnd kelirl indie Atmosphiire zuriick. . -2. Durchdriugliclikeit, Aufloslichkeit und Zersetzbarkeit aller (icsteine (lurch AVasser. Die Taue\\asser Irelen ihren \\eiz nach der Tiefe an: dabei folgen sie nichl allein den Spallen ,. Klilften nnd Schichlungsfliichen der Gesleine, sondern sie dringen in diese lelzleren sclbst ein. Die Ma--e allcr (iesteine isl von feinen mikrosko})ischen Poren angefulll und \on einem Nel/.e ieiner Haarspallen durchzogen, in welche das Wasser um so leichler ein- sickerl, je grosser dieselben sind und je bedeulender der Druck isl , den die auf ilnn lastcnde Wassersaule ansiibt. Wio. gross die Wassermen^e isl. \\elohe mi Inneren der Gebirge circulirl, zeigl sieli in den Slollen und Seliiiehten vic- ler Berg\\erke, von deren Wiinden und Firsten das Wasser iropfl und riesell, - dass feinkornige \vie grobkb'rnige Gesleine durchdringlieh sind, \\ird in der vollslandigen Zerselzung mancher Basalle zu Wacken , in der Kaolinisirung maiK her Granile offenbar, und dass Fliissigkeilen iliren Weg in selbsl anschei- neiid vollkommen liomogene Mineralmassen finden, ergibl sich aus der ktinsl- liehen Fiirbung der Chalcedone und Acliale, kurz keine einzige Gesieinsart sel/.l dem einsickernden Wasser einen absolulen Widerstand enlgegon. KbcnsoNvenig wie cine vollkommene UndurohdringlichkcMt , existirl eine \ollkommene I'nzerselzbarkeil und Unnuflbsliehkeil irgend eines (iesteines durch Wasser. Wiirde auch der Chemiker ein Mineral, \\elc-hes er mil NVasser I*.-- handell hat, von dem er aber wedcr durch Reagent ien, noch dnrch Abd;impt'en Spnren in lel/.terem nachweisen kann, ein unlosliches nennen, so ist doch d;i- mit der Beweis seiner absoluten Unloslichkeil noch nichl gefiihrt, denn l>ei hohen Graden der Verdiinnung reagiren Reagenlien nichl mehr und der Uilck- sland nach dem Abdampfen kann so unbedeulend sein , dass er dem Ange enlgehi. Findet aber der Geologe ein Mineral in der diesem nichl zukommen- den Kryslallform eines anderen , nach unseren Krfahrungen unlbslicln-n Mine- r.iles cjii,- Pseudomorphose dieses lelzleren . so beucist dies, irotz der an- scheinenden Unloslichkeil des lel/.teren, dass (ie\viisser das verdriingte Mineral im Laufc der .lahrlausendc aufgelosl und \veggefiihrl halten , oder dass mil III. n\n;\mi.s (iooloi.-io. I 1:5 llull'e (It-s Wassers cine lanusame I nmandlunu der .Masse slatluel'unden hat. Die Pseudomorphosen sind also UawandhtngSfMrodocie urspriiiifjieher Mineral- kiirper, wohei diese d.ild i:e\\isse lU-Mandlheile \erloren, liald solche neu auf- L:emimmen hahen, odcr \\obei ein Austausrh ein/.elner Bestandtheile oder end lich fine iziin/.liche Yerdranuung tier einen Subslanx durch cine andere stall uefunden hat. Ihr Sludiuiii hat /u den \\ichliiislen Uestiltalen iiber die I in WftndltingSprooettC ini MtoeraJreicbe ircl'uhrt , li'it namcnllich die l.oslichkri! \idcr (icstcinscUMiifiilc dai^fllian , dii> filr deu Gheiniker gewuhnlich als un- Idslich ii'lttMi. l-'iir Icl/.lcros spivchen vorzugswoise diejeni|j;on 1'scudotnorphoscn, lici \\'lcht'ii das rinwandliinizsprodiicl keinci-lci cluMiiische Bc/ii'hunii inolir xu dciii urspi-iiniilichon Mineralo besilxt. llierhcr m-horen die Pseudomorphism \on RraiMu-i.scnsti'in nach Ouar/.; von Zinnslein nach Fcldspalh , Sch\vcfclkics nacli Ouar/. und HotliiziiltiutM 1 /., (Jnar/ nach Flussspalh u. s. \v. In hohoin Maassc koinnit drin \\assor lt v i dicscn rni\\aiulliingen sein (Ichait an Kohlcnsiiun 1 /u Staltfii. /u iian/ ahnlichcn Itesullalcn , \\ ic die lloobaclilimi; der naliirlichen Vori:iini:c. hat das Kxpcrimont gefiihrt. Ks xeigte sicli nchinlich, dass l ; cld spiithe, Epidot, (Jlimmor, Turnialin, Augit, Hypersthon, Hornblende, Olivin, (ihlorii. Talk u. s. \v., also anscheinend unlb'sliche Mineralien , in feingepul- /usiamlf und beini i'lx-iLiii'sscn mil kohlensiiurehaltigem oder selbst \\asscr so srhnrll \on jliescin aniiegi-iffen wurden, dass schon die erslen Tropfen dcr ablillrirten I'lilssigkeil Spuren eincs jenen Mineralien enlstannnen- den Alkalis odcr einer alkalisehen I'.rde x.u erkennen gaben. Die Krtahrung Ichrt, dass ausser Golrdinneren enl- /oiien und der Erdoberllache xiiizefuhrl werden. Die Mineralien verlieren aber nichl nur durch die Wirkuni; des Wassers mehr oder weniger von ihren He- slandtheileii. sondern sic erleiden auch, vvie uns die Pseudomorphosen be\vei- sen , vollsliindige Yeriiiideruniien in ihrer ursprilnulichen ZusammeDSOtZUBg. Diese Veriindenmiien und die (ieset/.e, nach denen sic vor sich gchcn , sollen in dem Folgenden betrachtet \\crden. . 3. Die hydro-cliemischen Processe. Die in die Gesteinc der Erd- krusle einsickernden , Kohlensiiure , SauerstotV und organisehe Subslan/.en mil sich filhrenden Wasser leilen folgende hydro-chcmisclu 1 Voriiiitiiie ein: I) Auflosung. (Ian/, abgesehen von einer Reihe sehr leichl loslicher, in der Nalur eben aus diesem Grunde selten und nur an besonders geschUlxlen Punkten \or kommender Sal/.e Eisenvitriol , Kupfervilriol , Alaun, Salpeler u. s. w.), sind Ill III. D\ IKIIIlisl'llC (l rs namentlich vier Gesleinsarlen, aul' \\ elehe die almosphiirischen Wasser liisend uiul wegfiihivnd einwirken: G\ps, Sleinsal/, Kalkslein unil Dnlomit. Dor Gyps niinml oinen niehl unbodeulenden Anlhoil an dem Aufltau der Krdkrusle. in welehor or miichligc Stoeke und Kiiilagerunijoii bildot, and iiber doren Obei-llarlio or sich ill Goslalt gan/or Iliigolrcihen , Bergkupp\ ll.mil-dir (,,(,! | I.". lich /iixaiiimeiisci/en. isi cs dcr Kalksiein, \\eldicr. ganz abgesehftn von sei- ner niedianisdien /ei-storuui: uud Forllnhrnni:. in den lelr;iditlidisicn Menken vom \\asser auc-icliist \\ird. I'Yeilich isl der Kalkslcin. je nadi seiner mehr enliven odor inclir krsslallinisehen Hesdiallcnhoil, nur in 900 liis iJOOO Theilcn kahlensUurehalUgem und nodi \id unliedculemler in reinoni \Yasser liislidi, docli \\inl dicse i:cri 111:0 Lo'slii hkoil dnrdi die cnorinc Ouanlitiit dcr in dor Tide Coracle ;in!' den Sehidilniiiis- und Kliil'lllac-hen dcr Kalksloinc circiilircndcn \\.issci' crscl/.l. Die Hcsnlljilc sind dcsh;ill> iibcrr;isdicnlroiucndcn I'liissc und ilirciu (iclmllc .in kolilcns;iiircin Kiilkc hcrcdmel. d.iss dicscllu'n jcncn (iclirucn jiilirlidi cino Quantitiil Knlkcs cnt/.iclicn . \\cldic cincin \\ iirfcl von inclir ;ils :{:$ M. Scilcnliin^c cnts])ridil. Dcslialh sind ;uicli llolilcn und Krdliille schr i;c\\ oltnlidic MrsdicinuiiLicn ini (icliclc \on Kalk- stein forma tioneo. Audi Do loin ilsp;i I li isl in IVcilidi schr unhclriidillidicn Menken durcli \\.i>vcr liislidi, so class Doloinillaizcr alliniihlich der ZetBtttSUDg und NN'ciiriiliruni; \on Scilcn circulircndcr (icuiisscr anhcinirallcn nuiiicn. Viol cinllnssrcidicr ;ils dicscr Icl/lc Vori;ani: isl indcsscn die Auslauizuiiii dcs kolilcnsanrcn kalkcs ails doloiiiilisdicn (ic.slcincn, \\cldic anl' chcn dicscr schr iinl>odcnlciiden Liis- lidikcil dcs Dolomilhspallies licruhl. und in Idolize dci'cn cine relati\ c Anrcichc- rnni: dcr ursprUngiicheB (icslcinsarl an kohlcnsaurcr Magnesia, die Doloinili- siruns; derselhcn \or sich iiehl. Die Itesliindiize \Vci-luliruni; dcs kolilensanren Kalkcs \crnrsadil die ea\crnose nnd |)oriise Slrudur dcs /urilekltlcihendcn Doloniiliicsteincs nnd /uizh'idi die Xcrslornnii dcr Kalkschalcn seiner oi'iianisdieii Ucsle. Hei \vciter ^chender Kinu irknnu \on Scilcn dor (io\\iisscr \\ird dicse |iorii>e BeschafTenheil \\icdcr \crsch\\indcn, donn so\\ic das Wasscr ktMiicn knlilriisaiircn Kalk inchr lindel. ui-eil't os die doloiiiilisdicn Theile sclhsl an nnd sel/.l dicscllx-n in den I'oren liol'cr liclcizeiier Stcllen krystalliniseh \\icder ah. Aid' dicse \\eise izeht das poriise (ieslein alliniihlieh in kr^stallinisehcn Dulo mil iiher. Die I'liiuandluiii; niaiinesiahalliLiei- Kalkslcine in Dol ile crl'dLlo Miinil anl' hvdroeheniisdicin \Voiio in der Uidilunu \on dor Ohorlliicho naeh dcr 1'icl'c. /ri;ji sich deshallt ohen am sliirkslcir und niininl nach nnlcn .ill in. ihlidi ak Dnrdi dicscii Process \\urdc cin Itis dahin deullidi t:esdiiehlclcs. \ er.sleiiieruiiiisroichos. dichles (ieslein x.u cinein unticschidilclcn oder sohr uu- dciitlidi LJCM liichlclcn, \crsleinernnL:sleercn, schr deullidi kr\slallinisehen : x.n- L'lnrli alter |iedin;jli- diesc l'ni\\ andluiii: dnrdi I Milliilinin;j des Kalkirehallcs ilc-- (ie>lcinos cine ansdicincnd schr hclriichlliehe Yolunicnverriiiizoruiii; des- >cl|en. Dicse |-'.i kliii un^s\\cise der Doloinilcnlslchun^ isl iiliri^ens nichl aid .illc. s, m, Inn nur .ml sul<-h<> l.illi an\\ (>ndl>ar, in dcncn nainenllidi die mil dies, 'in Voriiauiio Hand in Hand uchcndc .MasscnNcrniinderuni: des urs|)riin;. r - lidien (icslcincs nadi\\ cish.ir isl. ;' I MI \\ a n d I n n u \\asscrlrcier in \\ a sse r h a I I i i: c M i n c ra I i e n. Das \\asxM- der Alnios|>harc \\ird schr allijeiiioiii von den ueslcinsluldenden Mineralien ault:ciioiiiiiien. so dass es anl die rniNNandhuiLi dersclhcn don ui'iisslcn l.inlluss iitisserl, sclhsl \\enn andcrc i:cii|n;jiM-hc Aiicnlien nichl /ur Mil\\ irknnu C'reduer, Elemeute d. Ueologie. In 1 Hi III. l>\ n iniisciif li gelangen. So iirhmrii Silieate und Melallo\}de. \\ ie /. 15. Orlhokliis, Sanidin, Albit, Oligoklas. (ilinmier. Hornblende, Audi. Magneteisenslein , Eisenglan/. dichler Iliimalil, Psrolusit und Braunil ini Liu.fi' liingeivr /eilriiume Wasser eheiniseli ;iuf, olme eines von ihren Elemenlen x.u \erlieren. In gmssarligem Maassstabe 1st /.. B. die riiiwandlung des Kiseno\\des in Kiseno\\dh\ di at ;iuf der Inscl Elba vor sich gegangen. \vo der Kotheisenstein von kilnstlichen Enl- bltfSSlingSStellen aus iin Laufe \\eniger .lalirliundcrli' bis lief in die fe.slr .M,i^.- liini'in in Brauneisenstein iHBgeWandelt \\ordcn isl. Kiner dcr eneri;is<'list'ii und roliicnscliucrslcn dcrarti^cn Vortiiin^- isl die Umwandlun^ des Anhydrites in (i\|>s. also des \\as.sfi-IViMcii srhNNcfrlsaiireu Kalkes in wasserfaaltigeD, \Nobei erslei-er ein Viertel seines (Je\\ iehles Wasser aufniininl, ein Process, der, local dureh p'\\isse Hediniiuiiiien begtlnsligt, so rasch vor sich ttehen kaun, dass z. B. die zu Bex im Canton Wallis auf die Grubenhalde gestilrzlen Anhvdiitstiicke bereits nach 8 Tagen beginnen, sich zu Gyps umzugestalteu , uud dass die Stollen, welche durch den Anhydrit fiihren, durch Auflilahuni; des an ihren \\ iinden in Gyps Ubergehenden und durch diese Wasseraufnahme sein Volumen vennehrenden Anhydritgesteines fast unfahrbar werden und von Zeit zu Zeit naeligehauen werden milsscn. Auch ohne die fordernde Zwischenkunft des Mensehen erfolgt diese Umwandlung und zwar iin grossartigsten Maassstabe an den gewaltigen Anhydritmassen, welche slockformig zwischen den Schichten der Dyas, Trias und Tertia'rformation eingelagcrt sind. Die atmospharischen Sickerwasser haben die Oberflache dieser Sto'cke bis zu wechselnder Tiefe in Gyps umgewandelt, der wie ein Mantel den noch unveranderten Anlivdi itkeni umgiebt. Die liierdurch bedingte Volunienverinelirung hat die Auflreibung, kniekung und Uberslllrzung der tlberlagernden und benachbarlen Schiclilen zur Folge gehbt, eine Erscheinung, welche frUher Veranlassung gal), den (isps fllr eruptiv zu halten. 3) Oxydation. Die atmospharischen Wasser enthaiten, wie bemerkt, Sauerstoff in zieni- lich betrachllicher Menge; alle Substanzen, welche eine Verbindung mil diese m Gase eingehen, werden deshalb oxydirt, wenn solche Wasser mil ihnen in Contact komnien. Doch spielt der Sauerstoff bei den Umiinderungspror inneilialb der (Jesteinsmassen der Erdkruste eine Rollc von geringerer BedeatUDg, als man anzunehmen geneigt sein sollte. Auf einem Oxydationsprocesse beruhl die Umwandlung des Spatheisensteines (kohlensauren Eisenoxydules) in Braun- eisenstein (Eisenoxydhydrat), wobei einerseils das Wasser die Kohlensaure aus ihi'er Verbindung mil dem Risen auslreibt und selbst deren Slelle einnimmt, wiihrend /ugleich das Eisenoxydul durch Aufnahme von Sauerstoff in Eisen- o\\d Ubergehl. Es ist dies ein Vorgang, welchem die oberen Partien aller (iiinge und Lagerstiillen des Spatheisensleines unter\\oi-l'en sind. deren Aus- gehendes oft bis zu bedeutender Tiefe in Hrauneisenstein umge\\andelt wurde. wiihrend in noch griisserer Teufe der Spatheisenstein unveriinderl geblieben ist. Die ()\\dalion Iteginnt an der Oberlliiche der kr\stallinischen Aggregale, die liehlgelbe I'.irbe wird briiunlich, dunkelbraun und zulelzl selbst sch\\ar/. allmiihlii-h sclireitel diese rm\\andlnng in die Masse selbst und in die Tiefe III. 1>\ n.mii>che (icolouie. 147 vor. Der ;uis ilir herMiruehcnde Braiineisenslein isl poriis, \\cil der Ycrlusl dcr Kohlciisiiurc den Belrai: des aufccnominenen \\assers mid Sauerslolles ilber- sh-JLil. so diiss d;is urspriiudiche Yolumen des Kr/cs inn unuel'ahr ein I'iiiiHel M-rininderl \\ird. /uweilen bleibl die iiussere (iestall des Spathcisenslcines noch fine Xcil lani: in dem Hrauneisenslein erhallen. so d;iss let/lercr die rhom- boedrische (ieslalt des Spallieisensteines. jedoch die siimmtlirlicn iiliriucii I'liut'ii- scluilitMi dcs Brautteisensteinea Ix-sii/t. Beupiele I'iir den besohriebefneB Process licfcrl d;is in Briiiinciscnslcin Nci'u^ndclli' AiiSLiclicndc der Sp;illiciscnslcin- sloctc MIII Kiinitlicn. dcs Ihci'^es ini Ihir/c, d.is Sliihllicr^cs ini Thilrinin'r \\;ildc mid viclcr ;mdcrer l-jscncr/lii^crstiillcn. Auf dicscr 'rcndcnx, dcs Kiscn- o\\dnlcs. diin-li Aurii.iliinc MIII Saucrsfoll in liiihcrc ()\Ml;itionsslufcn illici/n ii'licn, licrulil .inch die KI-.SI-IHMIIUIIL;. d;iss die (lurch Bisenoxydulsalze bediiiL-le (iunkelgrtlne liis sch\\;ir/e h'iirhunu \ielcr Steine .dliniihlich in cine rolhe odcr In-.iunc abci-iiehl. Kbenso iinlcrlicucn aiich die Carbonate des Mani:aiio\ \dulcs dcr hiiheren ()\\dalion. sti dass sich dcr roscnrolhc Maniranspalh schon in den Mineraliensammluntren alliniihlicli hriiunt. Als Kndprodukte dieses Processes re sulliren Pseuddinorphdscn MHI I'xrolusit nach Maniianspath. I'crncre ()\ \dalionsproccssc , \\ ic sic innerhalli der Krdkruste vor sich Lichen, sind die Unnvandluni: di'r Schwefelnietalle in schwefelsaure Melallo\\de. Da allc Sch\\erelnielalle lieini Zutrilte saucrslolVhalli^er (lc\\iisser alliniihlicli dic- seni Schicksale \erfallcn. so \\iirdcn MelallsulfaU; sehr liiiuiii; vorkoinrnen, \venn nicht die nieislcn dersellien leiehl liislich in Wasser \\iircn und ' von dieseni lorliiefilhrl \\ilrden. So \vird l-asenkies /n Eisc.nvilriol, welcher (lurch \\cilerc, chen licschriclienc ' OxMlalionsvoriiiiniic in Brauneisenslein illxM^ehl , \\dliei SclixNclelsiinre frci \\ird: dicsc \\ird von etwa in der Na'he liclindlicheni Kalk- stein aufLzeiioiiiiiien so dass sich ^;>ps liildel, oder von kalkhaltiuen Wiissern forl- Lieriihrl. Als ein Oxydationsproducl der Blende resullirt Zinkvilriol, aus Kiipl'er- kies Kujifcrvilriol und Kiscnvilriol, aus Bleiiilan/. Blei\ itriol, aus Speisskobalt Ko- hall\ilriol. Aus Zrrsei/uni: der durch Oxydation aus den Sclnvefelnietallcn enl- slehcndcn schwel'clsauren Melalloxydc verinitlelst Wasser, \velc.he Carbonate von Alkalien oder Mrden enlhallcn, izehen k oh 1 ensu u r c Metalloxyde hervor, in- dcin die Alkalien oder alkalischen Krden die Sch\\cfelsiiure, das Mctalloxyd hin- iiei:cn die durch Zci sel/uiiL; der Carbonate freiijewordene Kolilensiiure er^reifl. Aid" diesc YYcise cnlstchen nanientlich Weissbleier/, Malachil, Kupferlasur und Zinkspalh. I'Jidlich lichen aus der Zersel/.uni; und Oxvdalion MIII Sch\\efclinclallen Melallo\\de hervor. \\clche dann das Miilterinincral in l-'orin cines I'einen incruslircn, nach berijmanmschcr Ausdrucksucisc aus ihin hcraus- sind. Auf dicse Wcisc koiiuul Mol\ lidiinocker auf Mol\ bdiini:lan/, Antiinonockcr und Anliinonbhtlhe aid Antinioiiizlan/. Arsciiikhliillic aul Arsenik kics in iieiiclisch bediiiLiler Vei'LiescllschaflunL: \or. Die VerbreiluiiL; dcr durch elien licschriebenc ()\\dalioiisprocesse belroll'c neil Mineralien isl cine \erhiilliiissiniissiLi beschriinklc. mid deshalb der N'or- izani; selbsl mil Be/uij; auf die (ieoloiiii- des Mrdan/.en \<>n nur \Neniii Bcdeu- tuiiii. Ahnliches i;ill \on deu 1'roducU'ii der ()x\da(ion des Krddles. aus lel/.leren durch Aul'nahme MHI Sauer^loll /ucrst das y.iihc ICrdpecli und 10* I IS III. l>\ii;iiiii>Hic (i il.uiii del 1 t'esle, inusclicli- breehende Aspliiill wird, \\iilirend dorl, \\o dicse pflanzlichen und thierischdn Zersetzongsproducte (it-sicine imprttgoiren, in Folge liiiiiieren /utriltes atmosphiirisclicr Lull cine \ ollkommi-nc <)\\d,ilion dcs Koh- IcnsiolVcs y.u entweichender Kohlehsa'nre siaitlindci. In FoLc d;i\(in bleidicn die urspriiiiLjIicli sehwar/en , von Bitumen gelriinklen (lesleine .in dcr Lufl xicmlich rasch, so (lie Asphall-Kalksteine von l.iimner bei Hannover, deren Oberfliiehe vollkommcn \\ciss \\inl, \Niilii-ciid d;is Innerc dcr Gestcinsslilckc scli\\;ir/ln'aun 1st. 4) Ro due lion. Ver\vt'si>ndc or;j;;inische Sul>st;in/cu und ihrc Zersetzuogsproducte (nanicnl- lich Koblenwasserstofie) scheinen die oinzigen Hcductionsmiltel ininei-aliscln-r Stotlc 7.u scin. Sic \\erden, wie oben gezeigt, von den Sickervvassern in die Krdlii'fe izefiihrt, so dass ilir reducirender Einfluss nichl nur auf die Krdobcr- Iliiehe beschrttnkt ist. Durch ihre weitere Zersel/jiiiiz. also duivh Hildung von Kolilensaure, wird nainentlich den Eisenoxydverbindungen der zu dieseni Pro- eesse nolhige Bedarf vou Sauerstoff entzogen, also z. B. Eisenoxydhulral /u Kisem>\\dul reducirt. Die aus diesern Zersetzungsprocesse der vegelabilischeo Masse entstehende Kolilensaure verbindet sich mil dem Eisenoxydul zu kohlen- sauivm Eisenoxydul, aus dem sich wiederum beim Zutrill der Luft Eisenoxyd- lijdral bildel und niederl'iilll, um spa'ler eine neue Reduction zu erleiden. Ebenso wird auch Eisenoxydsilicat durch faulende organische Subslan/en und /\v;ir zu Eisenoxydulsilicat oder Eisenoxydulcarbonal desoxydirt. Die Reduclion dcs Kisenoxydhydrales und des Eisenoxydsilicales isl in geologischer Beziehung \(in grosser Wichligkeil. Wir sehen, wie die Eisenoxydulsilicale in den ki\- slallinischen und klaslischen Gesleinen forlwahrend einer Oxydalion unlerwor- I'en sind, die zum Theil deren Zerselzung bedingl. Wilrde diesein Proec^>c nichl eine Reduclion enlgegeuwirken, so milsslen nach und nach alle Eisen- oxydulsilicale aus dem Mineralreiche verschwinden. In ganz ahnlicher Weise wie Eisenoxyd zu Eisenoxydul, werden schwefel- saure Melallsalze durch Enlziehung ihres SauersloiTes zu Schwefelnietallcu re- ducirl. Die Zink- und Bleierzlagerslallen z. B. Oberschlesiens scheinen von Zink-, Blei und Eisensalze fQhrenden Quellen gebildet worden zu sein, deren Melallsalze durch biluminose Subslanzen eine Reduction erfahren haben. Am h die im Mineralreiche vorkommenden gediegenen Melalle scheinen zum iinssen Tlicile das Product analoger Reduclionsprocesse zu sein. (Siehe sub: Das or- uanisrhc I.eben als geelogisches Agens.) 5) (la rbona I li Id unge n (lurch Zerselzung von Silicalen. Kohlensiiui'ehalliiic Wasser zersetzen die Silicale von Kalk, Kali, Natron, Kiseno\\dul und Manganoxydul bei ge\N(ihnlieher 'reinpcralur, \vnbei (lai'bu- nal<- dieser Basen gebildel \\crden und Kieselsaure IVei wird. An dcr Zusam- inensci/.tin- dcr llauptmasse der Erdkrusle nehmen Feldspalh, Augit, llnin- blende ciiicn bedeulenden Anlheil. Diese bcstehen aber aus kicsclsaurer Thon- erde dder kicselsaiirer Magnesia ncbst Alkali-. Kalk-. Eiseno\\dul- oder Man- gdDoxydnlsilicaten und \\cnlen deshalb von der Kohlensiiure der Sickerwasser Ill I>\ ii.uiUM'ho (it'ohiuic. I 1 '.I /or>elzt. Ks re.xiiltireii (larhonale utid zugleich \\inl Kie.xolsaure ausgesehicdcu, \viihrend die I'.ist nnlttslichen Silicate \<>n Thonerde und .Magnesia zurttckWeibeiL Das Krauson mil Sauren, \\elehos ni.ui hoi \ielcn OTSprttDglich koine Carbo- nate enthallonden Diahascn, Basalton mid Melaplmvn hoohachlot , deulet ;in. diiss dieso UrowaudJuilg hereits bogonnen hat. Die IVoducle diesor lolzloren, die Carbonate , \\erden \on den (ieuassern \ollslandig ausgelaugt und \veg- :r|iihrl, - ganx. /ersel/le ( M-steine ItiMiisen dahcr niehl niehr mil Siiuren. Die ausgescbiedene Kieselsiiure 1st in 10,000 Thcilen \V;isscr loslich : es ueniiut ileshalb das die ZeraetUDg l>e\\ii-kende \Vasser, solmld es sehr kohlon.siim-ei'eicli i^l . iil.sn sehr r.iseh \\irkl. nielil zur Fortfithrung der gcsammtcn, in i Sehi'ille mil dieser Zei'sel/uiiL: IVei wei'denilen Kiesolsiiuro. In diesem lileiltl der ^riissh 1 Theil der lel/leren /ui'iiek. Isl jedoeh dns Wiisser nur arm .in Kohlensiiure, so gohl die Xerselx.uni: langsam vor sich, die izoringc Meni;e del 1 aiisuesehiedenen Kiesdsiiure \vird ^eliist und mil den kohlensauren Alkalien mid l-lrden riirlireluhrt. In Fnlge der ZcrsclxiniL; der /usainmen^-set/ten Sili- eale dnrcli k(thlens;iurehallii;e \Ya.sser \\erden denmaeh die Carhonale dor olten- yrn.innlen Hasen . sowio oin Thoil der Kieselsanre entfernl. Als lelzler, fast iiiiaimi-eirharer ZerseteUDgSTttckstaad der ansizelanglon Ciosloine l)leil)on (lie \\as- >< I'liallJLien Silicate von Tlionei'de und Magnesia zuriick , deren ei'sleres wedcr \on kohlen.s;iiirehaliii;eni \Vasser. iinch von kohlensauren Alkalien, deren letz- teres nur sehr schwer und erst, wenn alle Uhrigen zerselzbaren Suhstan/en ausuelaui;! sind. /.ersetzt \vird. Die \\asserhaltigen Silicate der Thonerde sind als I'hnn und Kaolin, die der Magnesia als Sei-pentin, Speckstein, Talk hekannt, die^e sind denmaeh die zuniekbleihenden , di<^ Carhonale die \veggofuhrlcnPro- dncie des Xerset/.ungsprocesses vieler gomonglor kryslallinischer Gesleine dureh k(hlens;iur(>haltige Sicker\\asser. (Jesteino, deren Hestandtheile in diesem von der Oberflache naeh Innen /u forlschreitenden Vorgange hegritl'en sind, helinden sich im Zuslande der Ye rw i t le ru n g. Mil dieser gehl cine Auflockerung der Felsmassen und endlich ein Zerlallcn derselben zu Grus Hand in Hand. F.mige Heispiele mogen zur iM'Iauterung des Zersetzungsprocesses der Silicate dieiuMi. Als die vveitverhreilelsleii und deshalh auch in ihrer Zersctzung ein- BussreicfasteD Mineralicn, welche dem oben bcsehriehenen Vorgange untoiANorl'en sind, dilrften zu nennen scin : Orlhoklas, Oligoklas, Labrador, Hornblende. . \ngit und Oli\in. Der () i-l hnk I as, dor hauligste Verlicter der Feldspathfamilie , ein Haupt- he>i.indiheil des (iranils, (Jneisses, (iranulites, Syenites, Fclsilporplnros, be- leht aus I Atom Thonerde, 1 Atom Kali und f> Alomen Kieselsanre. wobci jedoch l.i>l immer ein kleiner Theil des Kali dnirh Nalmn, Kalk nder Kisenoxydul \erlrelen \\ird. Seine hereehuele Zusammensetzung 1st: Kieselsaure 65,2, Thonerde Is, I, Kali 16,7. Die als Kaolinisirung he/eichnete Zerselzung des Orlhoklases is! eine sehr izeuohnliche Krscheinung. Sie beginnt auf der Aussen seile des orthoklasftihrenden Gesleines und gewohnlieh auf der Oherlliiche der Ki \-lallindi\idnen. Diese verlieren zuersl ihren (ilanz, \\erden matt, ihre fleisch- rothe Farbe geht in eine \veisse iiher, es hildel sieh eiiu> mil dem Fortschreiten des Processes an Dii ke zunehmende Rinde, Spaltbarkeit, Ilartc und Zusanimen- Kill III. l\ MiUIMM-hc I iculll^if. li.ilt uelten \erlnren. aus dem I'esieu krystallinischen Feldspath u'-hi ein \\CIN-SCN. erdiiies Tlioni:e>lein . der kaolin, her\or. Diese l'iii\\,iii(lliiiii; beslehl darin. d.i^s das K;ili nebsl (Inn et\\.i \orh. imlenen kalk, Vilrnn oder Ki.seno\\dul durch ItoUeosfturehaltige Wasser in (larbonate ttmgewandett und ebenso, \\ie ein Theil der .iiis^eseliiedenen Kieselsiiurc. lortueliilu l werden, die Eurttokgebiiebene kieselsaure Thonerde hinueuen -2 Alome \\ ,isser auhiimmt. Die niclit -rli.slc und rult'Ulirtc Kicsclsiiiiro h.il /,ur Mildiin^ \on Clonci'diniicu \on ()p;il, (lliiil- crduii und Mnrnstrin Vci'.iul.isMinL: uciiclx-u , uclclic sidi in dm Kaolioablage- ninizi'ii vieler Localitttien linden. Xuuciillirli sind cs die (ii-.initc und Porphx re, \\elehe dureli /erset/.uni; ihi'es l ; elds|)iitli-(;enieniillieiles y.uerst in ilirern iuneren uelitckerl \\vrden, d.inn /u (Ii'iis /erliillen und endlieli Anliiss x.ur Hil- von KaoliaablageruDgeD liobon. Aus (imnil hervorgegangen , linden sie sieli in grosaertigstem M;i;isssliihe /,. H. IHM Cjirlslnul, hei Selineehei'i; in Siielisen, hei LiiiKtiics in l-"r;inkreieh , bei St. Auslcll in Connvjill; au der Zersel/unu des Felsilporphyres resullirten die von Riiscplms bei Allenburg, die von Mori und Trotha bei H;ille. DcrSanidin, eine Varieliit des Ortlioklas, verli'itt diesen lelzteren in den jiinueren BrupUvgesteinen; er ist demnaeli eiu llauptliesliintlllieil der Ti-aeliNle und rhonolitlie und \vird durch die na'mlirlien /ersay.uni:sprocesse, \\ie der Ortlioklas der Porphyre und Granite, in Kaolin umgewandeH, \\ie es bei .ue- \\issen Phonolitlien in Bohnien und Traclnten in Tnuarn der Fall ist. Der Oligoklas unit 62,8 Kicselsaure, 23,1 Thonerde und 14,1 Natron, von \veleheiu lel/leren ein Theil durch Kalkerde , Kali oder et\\as Maune- sia ersetzl \vird, bildet einen vvesenthchen Geineniitheil des Granites, l-'el- silporph\res, Gneisses und Trachytes, in wclchen er neben Ortlioklas, und des Dioriles, Melaplmvs, Andesites und Basaltes ('?), in welchen er olme jenen \nr- knniiiit. Der Oliiioklas verfallt seines izerin^eren Kieselsiiure-Gehalles \\euen der Kaolinisirunu nocli sehneller als der Ortlioklas, deshalb licgen oft in ein und deni- selben llandsliieke neben nocli vollkoinnien unzersetzlen und deshalb stark izlan/.enden Orthoklasindividuen solche von bereits niatlen. enliven, also schon mi Zustande der YerwesuiiiZ beurill'enen Indi \iduen des Oliuoklases. Das die- >ein entfiilirle Carbonat ist \\esentlieh kohlensauros Natron. Labrador mil i'y'J,(\ Kieselsiiure , -2\),H Thonerde (zuni i;erini:en Theile dnn-h Kiseno\\d \ertrelen), 12,1 Kalk und 4,5 Natron, ist ein llaupliiemeni:- theil des Diabases, des Gabbros und llypersthenilcs, sowie gewisser Dolerite und T.-isalle ' . Seiner Kieselsiiureanuulli und seines Kalkreichthumes \\eizen [si der Labrador der am leirhteslen /erselzbare aller urossere Verliroitunii besil/.enden I'eldspathe. Namenllich ist es die Kalkerde. welehe dureli die Kohlensatire -i<-kei-\\;issers bis zuni izanzlichen \frsch\\inden aus ilirer Yerbinduni: mil der Ki'selsiinre juisueseliieden und \\ euuelulu-l \\ird, erst dann seheint die X-r- set/.ung des Nalronsilieates und die Auslaiii:uni: der entstelienden (larbonate xu beginnen. DieAuuile sind /urn uriissten Theile tlidnerdehaltiij; und daruiii Mi>diun- Lien \on Hisilieat und Bialiuuiiiat \on Kalk. Majjnesiii. Kisi-no\\dul und Li^en- n\\d. Der Auuit bildet einen \\ esentlielieii he>tandtheil des Diabases. Mela- 111 n\ ii.uniM iir ('icdiu-ic i.. i phvres, Andesjio in\(| Basalles. Bei seiner Xersct/unt; \er\\amlell der /.uue- luhrte Sauerstoff das Eisenoxydulstlical in EiseBo&ydsilical, \\elehes durch Koh- lensiiure nidil /crset/.l \\erden kiinn, d,i diese mil Kiseno\\d keine Verbindtmg eingehl , \\ahreud sir die Kalksilieale in Kalkearbonat und sehliesslieh auch das .Magnesiasilieat /inn urossten Theile in .Magnesiacarbonal uimandelt und enl- liilirl. Als Besiduum des vollsliindig /erset/.len Augites bleibl also etseoschttesiges, \\.isNerhaltigcs Thoncrdesilieat mil cl\v;is Magnesiasilical /.uriick. 7u i^nnx ;ilm- HfsnllitiiMi lilhrl die voUstHodige /rrsrl/.iinu dcr II orn I) I cndo , nur diesr im Alkniicincn scli\\ ici'iucr /.ll \rr\\itlcrn .ils dcr . \uuil. \\;is, da die YriAvittrrunii durcb GartxMMitbHdang crlblglj, seincn (Irimd darin liat, dass die lliirnhlcndc \veniiier kalk cnlliiiil als jcnrr. Oliviu, t'in Magnesiacisenexydulsilicat, \vorin die Magnesia iiher das Kisrn- n\\diil strls vorwallet, cin hiirhsl eharaklerislisclier /nlalli^er Hcsiandlhcil dcs H,i- s.ilu-s, IV'i'iuT arccsMnix'li im (lahhro, zi-i'scl/t sk'h x.icmlicli rasch, indoni sirh zu- crst das Kiscnoxulul /u Kisriunxd o\\dirl und Wasscr aui'ninunl, woduirli die h licliUriinc l-'arhr dcs Olivines /ucrsl dunkc'lhraun, dann ockeryrll) \\ird. /.crsct/t'ii die kohlensiiiirchaltiueu NVasser die kieselsaurc Magnesia /u Magnesiacarbonat und Kieselsaure und entl'ilhren crslcrc vollstiindig, lel/,tei-e /.inn Tlieil. J)as Vorkominen von Pseudoinorphosen von Scrponlin nach Augil, llonililende. naiuenllich hiiuliii aher nach Olivin, beweist Ubrigcns , dass die ;:en.iiiiiteii (iesteinselemento , wic spiitor gozeigl werden \\ird, nobon der er- \\iilinlen \ollstandiiren Xersc'l/ung zu eisenschilssiiieni Tlion cine llin\vandlung in wasaerhalUgea Magnesiasilicat, nelnnlicli in Serpentin oder Speckstcin crleiden kdiuien. Auf ahnlichc Weise konnen Chloril und Gliinmer aus ihncn liei voi^gehen. Der Zersel/ungsprocess von Kalk-Nalronfeldspalh, Augit und Olivin durch die Tage\\asser i;elil in grossartigsleni Maassstal)c in dcm woscntlich aus jenen drei Mineralien /usaniineni:esel/.len Hasalte vor sich. Die kohlensiiurehaltigen Was- MM- driiii:en in die anscheinend dichtc Basallmasse und beginnen die in dercn iesh'inseleineiilen enlhallenen Silicate von Kalk, Natron, Kali und Kiseno\\dul in Carbonate iim/uwandeln. In dicsein Zuslande braust der Basalt bci Berilh- rung mil Siiuren. Anliallendc Circulation dcr Sickcrvvasser in diesern carbonat- lialtiizen (iesieine hedingt die allniahliche Auslaugung der let/leren , /uglcich aber eine tlieil\\eise Fortt'ilhrung der aus ihren Verbindungen ausgcschiedenen Kieselsaure. Dann beginnt auch die Zerselzung der kieselsauren Magnesia und die Fortfiilirung des cnlslehenden Carbonates. Den Hackstand bildet die Thoii- rde, \\elche naliirlieh relativ an jMenge sehr /ugenonunen hat, die tlbriue Kieselsaure und das aus ()\\dalion des I^iseiioxulules oder Eisenoxydov \dules bervorgegaogene iaenoxyd; sie repf^aeotiron mil Wasscr vcrbunden als eisen- .sr|iiissii;es, \\asser- und /.uin Tlieil auch inaunesiahaltiges Thonerdesilicat (Basal l- \\acke und Waekentlmn das nnlosliche Besiduum des Xerset/.ungsprocesses des llasaltes, \\eleher ursprilnglich bestand aus: 43 50 Kieselsaure, \ 1 16 Thon- erde, II 15 Kisenoxulul und Kiseno\yd, 10 12 Kalk, i 9 Magnesia, 1 2 Kali, 3 5 Natron, 1 2 \\ass.-i . . i. Hydro-chemisehe Processe. Fortsetzung. Aus dem obcn Ge- .s.iiilcn ut'lil hcr\or. d.iss dnrdi direcle Losing oder (lurch \ or.iiis-dicmlc Zer- scl/nn.u mid diinn crlolueiide Losing .Mineralsolnlioneii udiildcl \\erden. unlcr dencn (licjcni^cu \(n (Ihloriiiilriiini , schwefelsaiirpni Kalk . sdi\\erd.s;mrer M,i ^noi.i. doppdi kobleosaurem Kalke, doppdi kohleiisaurer Magnesia, kolilcns.iurem Eisenoxydul, tohlensaurem Maogauoxydul, kcrfitensaurem N.iiron. kohleusaiirem K.ili. .sdi\\erds,iiircni Kiseno\\dul. scli\\dels.iiirem Kupler und Kiesdsiiure die \\exriillichslen sind. Die Losiingen \Nenlcn /inn Thcil ohnr \\citcrc \fr iiiidcniiiuen y.u erlridcii mid (ilnic ncuc VrrlMiidiiML'rn und /(rsci/iiii-icn cin- /ii^t'hcn ills .Mim'r.il<|iirlleM y.u Tauc ddcr in unlrnrdisrlir Mdih .mine (rclcn uiul dorl iin (loiilacic mil dcr ,ilui(sj)liiirisclK > n Luft durcli Vcrlusl ciiic> Thcilcs dcr Kohlcnsiiurc ndcr durcli VerduostUOg (It's Wiissois ihrc Bestandtbeiie \\icdsrl/cii. Andcrc jcnci' l.nMinuci) ;ili Oligpklas hcrxoi 1 : koiniiicn sic ;iul ihrciu Wcuc durcli die (ic.siciuc in Heriihniu.u mil Kiilksilic;itcn . so hes\irkcii sic cine /ersel/uni: (lersell)cn, HUS \\elcher kolilensaurer Kalk ciiierseits und kiesel- s.uire Alkiilicn andrersoils hervorpchen. Uei dcr sonstigcn Ahnlichkeit von K;ilk and M;ij;iiesi;i dui'fle in;m er\\;irlen, dass Jilich kieselsaure .M;ii;iiesi;i der Zer- set/uiii; (lurch Alk;iliciirl)oii;ite \erliele. Dersellte \Vidersliind jcdoch . \\clchen dieses Silicat der Einwirkung kohlensaureluilliger Wasser eiilgegensel/.l . inacht sich auch g<'gen fine Zersetzung dureh kolileusaiire Alkiilicn uclleud. Darauf liernhl die Hiiuliukeil , in \\elcher \\as.serhal I iizc Maunesiasilicale als Hesiduuiu \ielcr in Xersei/ung lei:i-illener Mineralien auflrelen , indent das IfagnesiasiKcat in sich slets anreicherndcr Menge y.uriiekhleil>l , \\ahrend andere Hesliindlheile zerset/t und ausgelaugl \\erden. 2) Kohlensaure Alkalien zersel/.en in der Siedehil/e . sou i(> liei ^cuolin- lichcr Teniperatur Fluorcaloiuin (Flussspath) . Ks cnlstehen kohlensuirer Kalk und leichl idsliche Fluoralkalien. (l)aher die Pseudoinorpliosen \on Kalksp.ilh u.ich Flu.s.sspath). Rildel sich aid' diese Wei.se cine Liismiu \on Fluornatrium, so isl die.se \\iederum ini Slande , Kalksilicat x.u zersel/en. \\olei kiesels.iures N.iiron nii'l neiier riiisvspalh eiilslehen. (iehl ,ius der /ersel/uiiLi di-s Icl/.t- ;jeMiiiinlen Miner, ilcs diucli kohlens.uires Kali Fluorkalium hervor, so k.inn diesi-s bei Kiinvirkiing aiif kieselsaure Thonerde -kieselsaui-es Kali und Fluoi'- .ihiiiiiniiim er/.eiiL'cn. llaiiliges Voi-koinnien von To|>as in zersel/.lem (ir,nul . 3) Koininen die anf olten suit I angedenlele \N'eis(> eiilsl.indcnen kiesel- .s.uiren Alkalien auf ihrein \\eileren Wege mil sch\Nerels;iui'eni Kalke. .schuefel- s.iurer M;ii:ncsi;i. ( ihloiv.ilciuiii und Chlorinauuesiuiii /.usainiuen . so hilden sj r || kieselsanrer Kalk urtd kieselsaure M.i.-nesia cincrseils und scliNNerdsaiire Alk;i- lien. Chloikiiliiini odcr (ililorn.ilriuin andererseils. 4) Die kiesds.-iiiren Alkalien sind ferncr iin Slande, -erinuc Mengen von Tlioiierde ,nis kiesds.iui-er Thom-rde /u exlraliiren. III. "> Kie.selsaures K.ili y.ersely.l Chlornatrium, cs Itildct sich kiocUmivs Natron mill <:iilnrk,iliiiiii. (\ Die kicselsaiiren Alkalien y.erset/en doppell kohlensaure Magnesia : cs enlslehen kieselsaure Magnesia mid kohlensaure Alkalien. Die kieselsanrcn Alka lien del' l ; eldspalhe komieu dcshalk \\enn sie lanijere /.eilramne liiiidiiivli mil doppell kohlensaure Magnesia hallii;en \\';issern in Berilhruni: komnien , dmvli kicsels.mre Magnesia ersel/.t \\erden. 7 Die kieselsaiireu Alkiilien /.ersel/en doppell kohh'MSiiuiTS Kisen(\\dul : es i-esnlliren Kisen<>\\dnlsilie;it mid kohlen.siiui'e Alkalien. Didier die Hdufigkeil rsleren (lei 1 (ii iinenle in llolilriimiieil ver\\ idernder (lesleine, MI des Mola- |>li\r. Di.dt.is. Basalt, SUNN ie in Sandsleinen , ill \vclelien dnppell knlilensam'es Eisenoxydul halliue \Vassei' circnlifen mid kieselsaure Alkalien (lurch sieli /ei sel/ende Feldspallilhcilehen i-cliclVil \\erdcn. s \\IMIII cine I.Msuiiii von kieselsaurcin Natron mil doppell kohleiisaui'ein Kalke in BerUhrung i^elanul , so \\ird miter Bildmi^ \on kolilensaui'ein Nati'on mid kolilensaiirein Kalke Kieselsaure ausjj;eschieden. Daher ilic Psendiniiin - 11 \on Ouarx uach Kalks|)ath. 9) Kieselsaui'er Kalk win! (lurch schwelelsaim- Magnesia und Chlonna- y.ersct/.t. Ivs enlslehl kicselsamv Maiiiiesia und schwerelsaurer Kalk oder Cblorcalciurp, I 'i Kieselsaure Tlmnerde uird (lurch schwerelsaureii Kalk oder (]hlor calcium y,ersel/.t. Kicselsaurei- Kalk und schwel'elsaure Thouerde oder Chlor- .iliiminium \\erden i;el)ildct. i<) Kieselsaure Thoiierde \\ird (lurch schwelblsauro Magnesia oder (llilni- m.i^nesimn /ersel/.t. Kieselsaure Magnesia und schwcfelsaure ThoiHM'dc oder Clilor.ilmnininni hilden sich , -- em Process, vvclcher, wie die llauliiikeit \on INeud.n plinscn l.rueist, sclir gowohnlich hei Uiuwandluiii: \<>n Keldspath. Auuil. Hornblende, Turmalin u. a. Miueralieu in Serjx'ntin , Specksjein oder Talk \ur sich izelit. Die enlslehende schwei'olsaurc Thonerde mid das Chlor- aluiiiiniuin sind liislich und \\ei'den forli^eliihrt , wiihrend die kieselsaure Ma unesia /.uriickhleiht. I;' l.isenii\\dli\diMi wirkl /erset/end auf kiesolsauro Thonerde. Koninien (ie\\assi-r. in \\elchen doppell kohleusaui'cs Kisenoxvdul i-eliist isl, in Beriihi IIIIL; mil kie.M'Isamv Tlnnierde eiithalleiiden Mineralien, und wird jtus crsleren (lurch Vnlnahme von Sauerstnll mid Wasser l'jseiio\\dhydi-al aus^escliieden , so isl dieses lei der urosseu \ 'crwandlschal'l. welche Kieselsaure und die ()\\de de.s I i^rn-, /ii einaiider hahen , mi Slaude, der Thonerde einen Theil der Kiesel- saure x.u enl/ielien und sich mil dieser /u kieselsaurein Kiseiu\\d /.u verlunden, *M da^s Doppelsilicale \on 'I'honerde mid Miseno\\d enlslehen. \ucli kieselsaurer Kalk und Natron, sowie kieselsaure Magnesia, let/- lei-e alter nur in hiichst uei-in-eni Maasse, NNerden (lurch Kiseno\ulh\diMl zerselzt. |:$) Sch\\ere|s,Mire Alkalien und scliwefelsaure alkalische Krden werden durch r.iulende or^anische Siil>slan/.en /,u Sch\\ere|,ilkalien und Sohwefelver- I ."> I III. D\ ll.mil-rll'' ( icoloiiif. bindungen der alkalischen Erden /ersel/l. S \\ird Doppcll kolilcnsiiurcr K;ilk, \vie t-r durch die Sirkcrujisscr /. B. dcin K;ilks(cin odcr den l.iihrador halliiien Eruptivgesleuien cnlfiihrl \\ird, bildcl mil Bchwcfelsaurem Blcio\\d, Eiseuoxydol, Kupforoxyd odcr Zinkoxxd cincrscils Kicsclsaurcs Zink-, Kupfer-, Nickel- und Silbcroxyd wcrdcn durch kohlensaurehallige Wasscr zu kohlensaurcn Mct\ II.IIIIIM'lll' (lIMllllLIIC. I,"!,") l-'luoralkalien uml kohlensainen K;ilk mni:o\\andclt werden. Ktirx. liberall trill die Temlen/ n, I'rehnit und Kalkspath ansgefUllt oder incruslirl. (Icwiihulicli bildel die (iriinenle cine leine Uinde, welchc die Wiinde des llohlraumes auskli'idel. Ivs niiissen dcshall) die Gesleinsgemongtheile , vvelche Eisenoxydul- und Ma- iiiiesiasilicate enlhallen, zuerst zersetzt, nebst Thonerdesilicalen fortgelilhrt und /in BilduiiL: jener Rinde verwandt vvordcn sein. In diesem Falle ist also dio Xcrscl/jiiiii des Autjilcs oder der Hornblende, von welchen jene Silicate slainincn niiissen, dcr des Oliu.iklas und Labrador vorausi;ei:angen. Dann wurden let/.- lere und die ilbriucn Kalksilical enlhallenden (iesleinseleinenlc nnlcr Bildnni: von Kalkcarbonal /.erscl/.l , \\elches letzlen^ cnlucder ini Gesleine zurilckblieb oder falls cine genUgende Menge kohlensiiurelialliiicn Wassers vorhandcn \\ar, ausm'lauiil, in die IMaseni'iiniiie uel'dlirl und dorl abuescl/.l \\nrde. so dass diese nicht sellen \ollkoniinen \on Kalkspath ausgeftlllt siml. Wurde jedoch anch bei frischen \\ asser/.ullilsscn die Kohlensiinre von der Zci'sclxuni: der Sicicale ab- sorbirt, so filhrlen die Ge\viisser die durch lel/.ler\\iihnlen Process frei gcwor- dene Kieselsiiure \\e|4 nnd den Blasenriimnen zu , auf deren \Vanden sich die Solution ausl)reilele. Vcrdunslele das NVasscr, so schied sich die Kieselsanre ans nnd bildcte dilnne, concenlrische Chalcedon-Lagen von verschiedener Fiir- l."(i III l>\ ll.llllix lie fi bung. Tral spaler cin sehnellcrer Zulluss \on .sich lorl\\,ilirend erneucrnder Kie.sekinre- Solution fin. \\elclie den Hiiuni inncrhalb dor Chalcedon- Kruste ganx ansfiillle, sit \\nrde die Verdunstung aiisserordrnllich beschrankl , die Aiisscheidnng der Kieselsiiui v \erxiigert. nnd die Moglichkeil xur Ausscheidung vollkommener Quarz- oder AmetliNst-Knslalle gegeben . \\ie sic haufig (I. is Innere der Chalcedon - Drusen erfilllen. Auf diese Altsiil/.e der kieseligen Snlt- sliin/.en lolgen die der Zeolithc, so des Natrolilli, Skolexit, Desniin, Slill)il, Analeim, Chabasit. Sic verdiinken ihr Matcrifil den Silieaten \on K;ilk, Natron, Kali uiul Thoiiordo, \\elehc bei der Zcrsetzung der Silicatgesteine von Sci- li-n der (leuiisser aus Mangel an Kohlensiiure nirht \ollsUindiii in (larlmnale omg^wandelt, sondern /inn Theil als Silieate forl^el'Qhrl \\urden und l)estehen gewissermaasen aus regnerirler, wasserfaalUger Feldspaihsobslanz. Deshalh linden sieh diese Zeolithe nnr in den Hohlraumeii von Gesteinen, welche leicht / cr.se | /I are I ; eldsp;ilhe enlhalten, nieht aber in Orthoklas-Gesleinen \\ie Granil und Polsitporphyr. Aus diesern Grunde kommen auch natron- und kalkhahi^e Zeolithc hiiufiger vor als kalihallige. Je nachdem die Gowiisser in gewissni IVi'ioden treie Kohlensaure entliiellen, fiihrten sic den Druseni'auinen kohlen- s.nnen Kalk xu, dessen Absatz dann mil dcni der Zeolithe wechselt. In den Phono Ml hen widcrsteht zwar der Sanidin als Kalileldspath der Zersetxung harlnackiger, dahingegen begilnstigen zvvei andere, natronreiche und sehr leiehl zers(>ixbare Gernengtheile , der Nephelin und Nosean , die Bildung von Zeolilhen und zwar namenllich von Natrolilh, \\elcher, b(>i:leitet von Des- niin, Apophyllit, Chabasit, Analcim, Kalkspath und Hyalith fast liberal I, u< I'honolithe aultreten, die Drusen- und Spaltenriiume dieses Gesteines auskleidet, \\ahrend deren ringebung oft fonnlich ansgelaugt erseheint. Sehr hiiufig findet eine forinliehe gesetxrnassige Aufeinanderfolge dieser Mineralien statl. Kalk- spalli ist dann gewbhnlich die jiingste, Analcim die alteste Bildung, z\\isehen \\elche die Entslehung von Natrolilh und Apophyllit falll. Ebenfalls sehr reich an Miueralabsiitxcn, die von der Zerselzung und Aus- laugung des Nebengesleines herslaiDtnen. sind die llohlrauine der mandolstein- arligen Basalte. In ihnen haben sich Chalcedon, Opal, Ilyalilh. Qn^rz, Ame- th\sl, Kalkspath, Aragonit, Sphaerosiderit, Dolomitspath , Grilnerde, Desinin. Slilbil. N.itrolith, Analcim, Chabasit, Apoplnllil, llarmotom , Laumontil, Prehnit nnd andere Silicate angesiedelt. Auch bei ihnen liisst sich eine geselxm.issiue Heihenlnlgi- ihrer Kntsteliung beobachtcn. So folgt der Kalkspath in den Basalt- mandeln des bohmischcn Willelgebirges stets ersl auf die Zeolithe. ini Sieben- geliii-ge auf Chaleedon und Sphaerosideril. An sehr vielen Punklen jedoeh ist dci- \ci\vitlernde Basalt reich an Schniiren und Neslern von reinem kohlen- saurem Kalke. also Kalkspalh und Aragonit, \\iihrend Silicate fehlen : hier \\ar dtMiinaeh die Bildung und Fortfiihrunng \on Kalkearl>onat dnrcli kohlensiinre- halligc NViisser der aussclilicssliclie. bei dem Voru alien der Zeolithe jedoeh die Anllosung der unxersel/.ten Silicate der \\esenlliclie Vorgang. \\.ihrend dort. svo Chalcedunc nnd Huarx salx. aus (Jowiisscrn, \\olche sich bci dcni Id/I i-i-Nviilinlon I'roccssc mil der freiwerdenden Kiost'lsiiiiro holadcn. Der Srlmrrspalli schcinl sirh aus (JuclhNasscrn , welchc kohlensauron liaryl enl- liidtcn mid mil scliNM'Iclsaiirc Alknlien fllhronden Gewassern /usainnu'iikainon, odcr aus Clliliu lar\ um-Losung ln>i Vennischung mil schwefelsauren Kalk odcr sclisNt'lVlsaurt 1 .Magnesia lialliiicn Wassern ausiicscliicdtMi zu hahcn. Der I-'Inss- spalh iK-lanut in die Gani-spalUMi dndurch , dass kohlonsaurc Alknlien die zu- I'iilliiicn Flusss[)a(hi;i > inoni:lli('il( > des Nebengesteines zerselzlen, wodurcli sich l-'limralkalien bildelen, \vclche als Losung in die Spallrn ud'iihrt und liier, falls sic mil Kalksiliraton in Berilhrnn^ kainen, die Auscheidung von Flussspalh veran- lasslfii. r>brigens isl dieses Mineral auch in 26,923 Theilen reinen Wassers los- lich und Linn doshalb auf dii'eclem Weg*' zuin Absalze in Spallen gelangen. Kben- so \\ie in Mandcl- und Di-iiscnriiuuicn kiinnen auch Silicale und zwar naiut-ul- lich /t'olilhc. in (J;ini:en auflrelen, wohin die Elemente zu ihrer Bilduui: in ijeloslein Zuslande iicfiihrl werden. So sind die Andreasberger Silbererzgttnge rcich an llannoloin, Apophyllit, Analciiu, Slilbil und Desmin, die Kii|ler- uiinuc am Lake Superior in Nord-Amerika an Apophyllit, Analcini , IVehnil, l.aiiinoiilil. Das Auftreten von Erzen in Gangspallen isl dadurch bedingt, dass los- lirhr MeUillsal/.e durch Gewa'sser in jene gefUhrt und darin , falls sic mil ge- \\lssen anderen Subslany.cn yAisaminenlrert'en, als schwerlosliche Schwefcliuclallc mill .Mciallu\\dc abitcschieden werden. Geschiehl lelzleres nicht, so sind sie an dicscr Sidle fUr die Krzbildunu \crloren und werden \on den (Je\\iissern \\eii.-i mil fortgenommcn. Die Silicate von Zink, Kupfer, Nickel und Silber sind in rcincm, kicsdsaures Hlei in kohlensaure Alkalien haltigem Wasser liis- lieh. Kniiimcn dahcr diese Silieale in den (iebirtzsizesleinen vor, so kounen sic dureh (Jeuiisser in die Gangspallon gefUhrt werden. Ganz ausserordeut- lidi \\ii~d diese Auslaugung dadurch erleichlerl, dass kohlcnsiiurcliallii:e \\assei diest- Silicate /.erset/cn und die so gebildolcn darbonale mil der aus^cschiedenen kiesdsiiure in die Spallenraume bringen. Kndlieh kuuiien sich auch durch <)\\d;iiioii von mi Nebengeslein eingcsprenglcn SdixNel'dmrtallen sch\\el'clsaurc .Meiallo\\de ^I'.iscn-, Kupfer-, Zink-, Nickel-, Kobali\ ilriol) bilden und, well nisverordcntlich leichl loslich, den Spalten /uslroinen. Hier land also e-incrscits cine Ansammluiii; son Silicaten , darbonalcn und Sulfalen von iMdalloxydeu stall, auf der anderen Seilc \%ar die .Mndidikeil dcs Zulrilles von ScliNNelel NN.is.serstou" halliizcn (icNNiissern geboleu. seiche ihren Geliall an dieser Schwe- felverbindung ineist der Zerset/ung sch \\efelsaurer Salze durch faulende orga- I ,">*> III. Dynamisi-lie (Jeologie. nisrhc Snbslan/en \erdanken. Famlcn die gcringslen Spuren dieses (iases /ulritl zn den Meiallsal/.solulionen. so sdiicdcn sicli SchwefeltneCalle aiis. l);is so hauligc Yorkoinincn znsainmengesclzlcr. Schuefelmetalle set/I \or.in>. dass aut-li in den deuiisscni mrhiviv Melallsal/.e in gcineinschaftlichcr Ldsung \\aivn. \\.. rs in (iangen an Sdi\\elcl\\asserslofV fehlle , da schiedcn sicli die Kr/.c in. hi ills SchwefelmeiaUe, sondcrn als sdiweHdslidie iMctallsal/.c. als (larbonale mill Phosphate odcr in Ycrbindung mil Melallsaurcn aus, oder sic kainen gar iu> hi /inn Aksal/e, sondern \\unlen in \\iisscriger Losung fortgefiilirt. So siiul di.- (liinuf \\\dnl ;:inii ans del 1 /crsct/nni: dcr Silicate dieses Metalles hcrvor und \Mirdc in die (Janizspallen L't-fiihrt. \\o es sicli, je nachdcin die atmnspiinsclic I. nit Xulrilt hatlc odcr nicht, als Eisenoxydhxdrat hraiineiseiislein odcr als kolilens.inres lliseno\\dul (Spatheisonstein) abset/.tc. - Die liesclirichcnc I'-nt- steliunLjsxvcisc s-e\visscr Mr/i;iini:c durch Kxtraclion dcs NeheiiLrcsteincs ist jedoch nicht auf die Genesis siininitlicher (ian;je aus/.udclinen. Viele dcr let/tcren vcrdankcn \ielniclir M i n era 1 que I len , welehe aus der T i e f e cinpor- uestieizen. ihren Ursprunii. In i^anz analoser Wcise \\ ie auf Spa Hen konnlen die mil Mincralsubstanzen hcladeiien , unterirdisch eirculirenden (Ie\\iisser auf Hohlen IrelVen und hier cinen Theil ihrer Last abselzen. Am ge\vohnlichslen war dies mil LosmiLien von do])pelt kohlensaurem Kalke der Fall, aus \velchem sic-h bei dcr Vcr- dunstuni! des Wassers oder nach Verdriingung der halb gebundenen Jvohlcn- siiure durch die atniospharische Luft kohlensaurcr Kalk ausscheidel. Diesel bildcl dorl . \vo die Solution ziemlicli reichlich iliesst und sich auf den \Van- dungen der Hohle ausbreitet, mehr odcr \veniger dicke Incrustationcn. an Punklen al)er, an denen die Wassertropfen so langsatn fallen, dass sie an der Iliililen- decke hiiniieu bleiben , bis sich ein Theil des Kalkspathes ausscheidel, resul- tiren ciszapfenartigc Gebilde von Kalksinter, die Stalaktiten. An den Stellcn. \\d die fallendcn Tro])fen aufschlagen, findet der Absatz des let/ten, bis dahiu noch in Losung befindlichen Restes von kohlensaurem Kalke stall, der zur Rildung von Sta lag in it en Vcranlassung giebt. Diese \\achsen alliniihlich in die lli)he, also den Stalaktilen entgegen, bis sie sich zuweilen mil diesen ver- eincn und dann Ka 1 ksin tersii u 1 en (Orgeln) bilden. Nichl immer ist e> rlioinbn( ; drischer kohlensaurer Kalk. Kalkspalh, welcher auf diesem \Vcge zuin Absal/.e gelangl, sondern zuweilen auch und zwai' \vahrscheinlich in hike der Verunreinigung der ursprilnglichen Losung durch frcindartige Sulistan/.cn. Ara- gdiiit. Dies ist namentlich in der Hohle von Antiparos dcr Tall. Ildhlcn im Kaikstein^ebirgc, in \velchen sich Slalaklilen linden, sind ausscrordentlich hiiulig. .lede dersell)en ist ein lehrreiches Hcisjiicl dafilr, dass (ie\\;isscr. \\elche durch Spalten und Klill'tc dcs Kalkslcines sickcrn , mil lliilfe frcier Kohlcn- sa'iire kohlcnsanren Kalk audosen und denselben in Hohlriinincn in Folge lang- samei- Verdunslung dcs \\'a>>crs und dcr Kohlensiiure \vicdcr abset/.en. S.-l tener sind die Falle, \vo in Hohlen SchwefelmeiaUe in iihnlichcr Wcisc wie in Spallen /ur Abiagerung gelanglen. Die grossartigslen hicrher gehdrigcn Vor- kiunmnisse sind die Ulciglan/- . S4-h\\cfclkics- und /inkhlemleabsat/'- in den III. l)Nii;mii-lie lieulou'ie. !">'.) lldhlen (Ics dolomitischen Silurkalkes der Bleiregion ;mi obercn Mississippi, an deren \\andunuen sir nicht nur als I'ussdirke Kruslen aul'livten, sondern auch in liniendicken l,auen nut Kalksinter abvvechselnd die regelmassigslen Slala- kliten bilden, vvelelie dann aid dem Otierhruclie lauter concentrische Binge jener Kr/e mid /vvischen diesen solche von Kalksinter /eigen. Khcid'alls ver- haltnissmiissig sellene Erscheinungen sind die von krystallisirlen Mineralab- siit/en und /.war vor/.Ufdirli von Hci^krv stall ansiickltMilclcn Holilm ill) Granitt', die s..u.'iiannU'ii Krxstallkeller. Sic linden sicli /. B. ini (iranite dcr Alpcn, nanit-ntlich in Savoxen und der Schvvoi/. Ht-sonders lM'iilnnt sind die Kry- slallhiililen des /inkensloekes mi lierner Olterlande und jene des \ ieselier Thales und von Naters im Canton Ohervvallis, \velche let/lere Ouar/.kiyslalle MIII inehr als einein Meier Ihnrhmesser L'eliel'ert hat. . ('). Miiieralquellen und deren Absiitze. Diejoniiien in Liisuns; l>e- tindlielien MineiMlsnlistan/en". welelie \veder in Blasenriiunien noch in Iliihlen oder Spalten /urn Altsal/ p-laniittMi, fiiliren die Ouellen der K rd oherl'l ii c li e /u, auf vvelclie die \\asser urspriinizlicli als reines Heyen\vasser niederiiefallen \\aren, uiu jel/l nacli erfolureich zurlickgelegter , unleriixlisdier Laufbahn als Mineral(|uellen /u derselben zurUckxukebren. Hier an^olanLit entledigen si- sidi last alter ilirer Bestandtheile. Am reichsteu an solchen sind die Sauer- (|iielleii. \\elche in der Kohlensiiure ein ausserordentlicli wirksames LOsuniis- iind Xerset/iniiisinittfl l>esit/en, \viilirend die "owolinliehen sUssen Quellen viel \\eniiier niineralische Substan/en mil fortfllhren. Sehr selten finden sich Quell- \\asser, \\elehe nicht weni^stens Spuren von ChlorUren, in den meislen Fiillen von Chlornatrium, neben diesein von Chlorkalium und Chlonna^nesiuni /eiuen. Ks ist dies selbsl bei solcheu der Fall, welche aus Granit, Porphyr, S\enit ? Basalt und Traehvl emporbrechen. Quellen, welche einen so bedeutenden I'roeenl- sal/. von Chlornatrium aufgelttst enthalten, dass sie sich zur Gewinnung von Kochsal/. eiiinen , bezeichnet man als Soolquellen. Neben ChlorUren sind Brom- und .lodverbinduiiLren als Bestandtheile vieler Minerahjuellen bekannl, dasselhe gilt von Fluoralkalien und Fluorcalcium. Von Sauerslollsal/.en sind do|tpell kohlensaurer Kalk , doppelt kohlensaure Magnesia, kohlensaures Kali, Natron und Eisenoxydul die hiiufigslen ; sie resulliren zum grossen Theile aus der Zerset/ung von Silicatgesleinen. Die Grossartigkeit dieses Processes lii-lil aus Fiilgcndrni hcrvor : 10,000 Pfund Wasser eines Sauerlinges, \vclchc nur 1,:i I'l'und kohlensaures Natron (eine verhiillnissiniissig sehr unlu'lriichl- lichc Meii-c) cnlhallen, mussten zur Erlangung dieses letzteren 6,5 Pfund Na- tronlVldspalh zersetzen. Eine derartiize Mineralquelle, welche (wie z. B. eine solehc in der rmgrliuiii; von Burgbrohl) in 24 Slunden 76,302 Pfund Wasser liefert , verlangt dahcr ftlr diese Zeit die vollsliindige Zcrsetzung von 49,6, mithin filr ein .lahr von 18.104 Pfund Natronfelds|>ath , urn die in ilini enl- haltcnc Menge von kohlensaurem' Natron ervverben v.\i konnen. Da nun die Zahl der kohlensaure Alkalien fUhrendon Sauerlinge ausserordentlich bedeulend ist, so kann man auf die cnorinc Tragvveitt' des (lurch sie einp-lcileten Zer- scl/ungsproeesses schliesseii. Niiehsl den ChlorUren sind unter den in rcinem Wasser liislichen Mineral- Hill III. IK iKimisdie (it'o|oi;ic. subslati/en die BCbweCelsauren S;il/c die hiinligslen und \\allen ill mandien MineraNpiellen N or den iibrigcn BesUtndtheileD \<>r, MI das sdiNvdelsaiirc N.I Iron in den (!;irl.sli;iili'r. .Marienbader und Franzensbader Quellec und derG\ps iii sclir Nielen Ge\\asserii. IMiosphnrsaiire lindcl sirh ,m Alkalien odcr K;ilk gebundcn /iemlidi liaulig, Nvenn .ideich in geringeren .Menken in Rboeralwassefn, als pliiisphorsaiire Tlionerde niclil scllen in slacken Saucrlingcn. Kiesclsaiirc Alkalien koiiuiH'ii in Nieleii OuellNNiissern , weldic ;ius Gran it-, Gnei.ss- odcr PorphyrantergrUDd licrNorhrcchcn . NNCIIII aucli incisl nnr in L;crini:cr .Mcn^c vor; viel seltcncr cnlliiiltcn sic Silicate \oii K;ilk, Ma^ncsi;i, Tlinncrdc odcr Kiscno\\dul. .Ic narli ihrcni liiiiiicron odcr kiir/crcn VcrNVoilen in loslichcii (icslcincn. werden die (JcNviisscr niclir odcr weniger von diescn mil sicli fiilircn . -- i:c- siilliulc Solutioncn jcdocli sind nur von Kochsalz und ps hckannt. Nai-li^-c \\icscn sind bis jetzt in den GeNviissern dor Krdoberlliichc folizcndc Stollc. welche siiinintlich durch Extraction der Gcslcinc doiiliin eclaniil sind : \) Snlzbnsen: Natron, Kali, Lilhiou, Kalkcrdc. Magnesia, Sti'onliancrdc. BarUerde, Thonerde, Eisenoxydul, Manganoxydul, Zinkovyd, Kupforoxvd : Xinn. Blei, Silber, Antinion, Arson, Nickel, Kobalt, wabrscbeinlieb ancli als Oxulc. 2) Sa'uren: Kolilcnsaurc, Schwefelsaure, Salj)clcrsiinrc, Hiospliorsiiurc. Borsaure, Kieselsaure, Schwefelwassersloffsaure. 3) Salzbildner uud Metalloide: Chlor, Brom, Jod, Fluor, ScliNvcfel. Quellabsal/c von kohlensaurem Kalke gelioren zu den gewtthnlichsten Ersclieinuniieii, von denen die an Kalkslein reichen Gegenden Deutecblanda /ahllose Bcispiclc licfern, unter welchen die Erwa'hmmg der KalktulVablage- rungen NOH Cannsladt, von Tonna bei Gotha, von Weimar, von Vlotho geniigl. Kauni irgend ein Land vermag indesseu so ausgezeiclinete Kalksintcrahsiit/c aufx-UNNcisen als Ilalien, wo die kalkreiche Kelte der Apeninen das .Material diescr Traveiiinablaiieruiiiien liefert. Am reiclilichsten und grossarligslen gclil die TraNcrlinbildung an den Cascaden von Tivoli vor sich. Audi Absiit/.e Nun KisenoxydliNdrat bilden sieli an zahlreichen Punklen, so in der Umgeluing des Laaelicr Sees vor unseren Augen aus Eisensiiuerlingen. Man hat bci-echnet, dass die Mincralijuellen jener Gegend in 1000 Jaliren ein Kisenockerlaiier NOII ungdahr f / s Quadrat-Meile (Jrb'sse und '/3 Meter Miirliligkeil abscl/.t-n kiinnen. Au^- der bercils erwiilinlen Soolal/.\\crk brinut jjilirlieli :{7i Kubikineler koMcn- III. Ihnamisrlie ci Stoll- IMM- nnlcrn Aachen aus den. dorliiien F. r/la^crstalten enlqucllenden Wassern [Derustate von /inkspalh. NVben Carlumaten sind Quellahsat/.e \oi Kieselsiiure sirl.r |;IL-. I :M - ifpn F.i.scnkk's (/. B. bei Burgbrohlj, naiiH-ntlicli abcr von Gyps bekantrt. Letatere mtstch.-.. nb.'i-all da, wo gypshaltige Gewllsser verdunston ; dalu'i lindfii sirh (ixp>kiN>iallr und Gypsiucrustate so haufig in Thonlagern, in Mcrtirln. in (i.-riill- und Sandal. laucnrngt'ii, an den Wandungen von Gruben- baiiUMi und liiiiiis dcr MenvskUste. . 7. Dem Meere zugeftthrte Mineralsubstanzen. Die mineralisch. n Subsian/.-n. \N,-|(-|M- sich aus ihren wSsserigen Losungen Weder in llol.lrau.nrn defi Kidinnrivn. nodi lu-i dein Austritte der Quellen an die Tagesoberflad>- absrl/.rn. \Nrrdm di>n Biichcn und Flitssen und von dicst-n dem Meere zuge- liil,n. Aus der rntcrsudinnu /.ahlivi.-l.ci- StrOme hat sich herausgestellt, dass miter alh-n ihren anoi-anischen Bestandtheilen der kohlensaure Kalk in grosster M,,^,. No.konnnt, so dass z. B. der Rhein in 100,000 Theilen seines Wassers '.i .Hi Tl.iMh- dieses Carbonates oder bis 75 Procenl der Gesaramtheit seiner ge- lii>i-n H.-standtheile enlhiilt. Kohlensaure Magnesia findet sich in den FlUsseu ,. in dor "rrinii.'ii Mrnj:.', in welcher dieses Carbonat in dcr H.-izcl den Kalk- steineo beigemisohl 1st; .ur dort, wo die GewSsser dolomitische Gesteine durch- sdbeideo, wird ihr Gehalt an kohleusaurer Magnesia bedeutender. Der Be- t ra g ilM s,!iNN t -l.-lsau.vn. kalkt- kniiunl in vielen Fliissen dem an kohlensaurem Kaik.- nah.-. in .'in/eliH-n FiilltM. iilnM-triH't er ihn sogar. Ahnliches ist .nit der srlmHHsau.vn .Maiin.-sia der Fall. Die Menge der (Chlortlre jedoch, welche dem Mr-iv /u-Hulul N\rrd-n, ist eine seh'r unbedeutende und mehrt sich daher in vie! ii.M-iiiiieivin Vrrhiiltnissr als die gcnannten Sauerstoffsal/e ; noch viel unbe- n-achtlirhrr isl dt-r Silicatgehalt der FlUsse. Die minrralisrhen Bestandtheile der letzteren sind grossen Schwankunuen unH.n\orfM. In. Soinnu-r und Winter, also in dcr trockenen Jahreszeit und j,, d.-r, wo dcr Bnden mil Scl.nci- und Kis l.cdc.-kl ist, sind es nur die Quel- Irn. welche die Fliisse speisen, dann ist der Mineralgehalt derselben am be- denln.dsirn. /ur n;,ssen .lalires/eit l.in^egen, wo die Regen- und Schnee- I.ei Wcilc.n mehr als .lie OuclluasM-r betragen, sinkt der Gehalt an Heslandlheilen I.erab und wi.il xnn d,-n merk.nisrh suspend.rlen Tlieilchen stark ilbrr\>oi(en. Di,. Ouanlitiil dcr NO.I den FlUssen den, MC.M-C /u-cfiihrten mineralischen Iteslandll.eile crsch.Mnt auf den .M'sten Klick schr .,nl,e ( l,-utend, stellt sich je- ,|,,,.|, in ih.vr Nxah.vn GfOsse da, . .sul.ald man die eiioriiien Wassermassen ... l vll , K . hl iieht, wetehe sini, dem Oceanc zustromen. Da FlUsse wie der Ulu-in die Donan, die Hl.une ,.,,d di.- Klb.' .niiidestous '/^ minerahsche Sub- stan/e'n in au^elttstem /i.slande enlhallen , so fuluvi. sic den. Meere in 8 .| ; ,hrcn sovicl'/.u. als das (lewicht iluvr jiil.rlichen Wassermasse betragt, - Credner, Klcmonte cl. Oeologie. i:enilt:ende Menuon IHII mi I .a ul'e liini:erei i:eologischor /eilriinmo d;is Material (In- machligsion Kalkstoin- und QypsformationeD /u licfern. Iin Meeres\\asser selbsl sind bis jelzl abgesehen \nu Saiiersloll' mid \\.is- Nersloil. sou io organischon Substanzon folgonde Stoll'c iiadiLieu iesen \\orden Chlor, \\elches niichsl den Be$tatodtheilen des Wassers die L'riissle .MeiiLie dor mi Aleero \orkommenden Klemenlo ;iusin;iclil , Hnun . .lod. Fluor. Sdi\\ fl'd (;ds Srli\M'l'cls;iinv und Schwefelwasserstoff , Phosphor, KohlciislolV ;ils frcif oder .'in K;dk und Ma^ncsui izfluindcnc Kolilcnsiiurc . Siliciuiii ;ils Kirsrlsiimv . Bor (als Borsiiuro], Sill)cr (;ils Chlorsilbcr), Kupl'cr, /ink, Blei, Kol;ill. Nickel. I ; .iscn 7 Miin^an, Aluminium, Miiiinosiuni niichsl Chlor. Scliucl'clsiiiire und N;i- triuni iini gewiihulichsten}, Calcium (meist als kohlens;nircr und phosphorsaurer Kalk odor als Fluorcalcium), Strontium, Baryum, Natrium, Kalium und cndlich hiichst wahrscheititich Arson und Lithium. Von diesen 29 GrundsloH'on . also fast dor Ha'lfte dor bis jotxt bokannlon sind Chlor, Schvvefelsauro , Calcium. Kalium, Magnesium und Natrium die wosentlichslen und Ix-ti-a^cn /.\\ischon 3,21 und 3,84 Procent des Mooreswassers. Dor (lohalt dos letztoron an I'osti-n Ito- standlhoilon ist cin conslantor und schvvankt nur local in Folge der ungh-ichon Vordunstung in vorschiodenen Breilongradon, der Schmelzung grosser Kismasson in den Polarxonen und des Zuflusses grosser Strb'me. So ist die Ostseo als cin \t-rdiinntes Meereswasser 7Ai betrachten ; daher rilhrt ferner der an dor Kiisic goringori> Sal/.gohall dos Ocoanos , auf der anderen Seite ist dor dos Miltol- liindischen Meeres etwas bedeutender als der des Atlanlisch'en Oceanos. Nodi viel grdsser ist die DifTerenz des Salzgehaltes des Weltmeeres und soldier Bin- nonmeere. welche zvvar ZuflUsse , aber keine Abfllisse besilzen und sich dor /ustromenden Wasser bloss (lurch Verdunstung entledigen. In Folge davon con- contriren sich nach und nach die ihnen in starker Verdttnnting xugfluhrton Minoralsubslanxon wie dies namentlich im Great Salt Lake in Nord-Amorika und im Todton Meere der Fall ist. Das Wasser des lolzloren onthiilt ct\va 2-2 I'rocent Salze aufgelost, untor welchen Chlormairnosium boi \Voitom vorwallot. \viihrond Chlornalrium, Chlorkalium, Chlorcalcium und Brommagnesiuro inohr zuriioklroten, und ist augenscheinlich eine durch Vordunslung von Meeroswassor entstandone Mutterlauge. . 8. 1 1 oh Ion hi Id mm en. Erdf iille, Erderschiitterungen und Schicliten- storungeii in Folge der unterirdischen Thiitigkeit ' des Wassers. Wio orfolgreidi die Gewiissor ihror Aufgabe nachkommen , dom Innoron dor Krd- kruste soviel wie mo'glioh mineralische Substanzen zu ont/iohon . ergiobt sich nidil allein aus der Quart titiit ihrer Absatze und des inineralischen (lehallos des Fluss- und Meeresuassers, sondorn in \iel augenscheiolicherer \V(>ise aus dom Massenverlnsle des (ieldrusinneren selbst, ferner aus dom Kinllnsso dioser Yolumenvermmderung auf die Lagerungsverhaltnisse dor uber den boirollenon I'unklon lioiiondon Sdiichlen, so\vie auf die Gostaltung dor Krdoberllache. Die aulViilligslon dorarliuen Krschoinungon sind Bildungon \on llohleiu und in Folgo /usaimnenstur/os derselbon KrdorschiUteninuen , SchichtenstdningeD und Enifalle. III. l)\ inmische 1'iiter den Gesteinen. sselche einen bedeulenden Anllieil am Aufbaue der F.rdkruste nehmen. Miid cs Kalksleiu . Dolomil und G\ps. sselche in griisslrr Menu.- s,,m YYasser auluelost sscr.len. sie sind deshalb auch die eigenlliehe lleimalh derllohlen. Die meislen der lel/.teren beslchen aus gessolbiihnlichen \\eitiin-en, s\dche (lurch c.mal- oder spaltenlnrmige Sehliinde mil einander in Yeibindmig slehen. Diese NYeitungen Hegeii eulweder alle in demselben M- \ciiu oder in \crschicdcnen lloheii elagen-oder slul'ensseise iibereinander. Die \\iinde der meislen Kalksleinhohlen sind mil Snlaklilen, die tier (Is psschlollen mil (.spskrsslallen uber/.ogen. Der Boden s icier isl mil thoniuem oder lehmi- irem Sclilammr bedeck! . in \\elchem Skelellheile son Karen, llsancn u. s. ss . /usseilen in soldier Menge enlhalten sind, dass man sie danaeh als Knochen- hohlen be/eiehuel hat. Die berilhmlesten Hiihlen im Kalksleiu sind die Adels- herp-r Grnlle in Krain . die son Casllelon in Derbyshire, die von Anliparos, die ' Baumanns und Biels Iliihle im llar/e , die Kluterl und Dechenhohle in \\eslphaleii. - dem .luradolomit uehort die Muggendorfer und Gailenreulh.-r, - dem /echsleindolomit die l.iebensleiner liohle an, Hiihlen im G\ps- luhrenden Gebirge (is psschollen) sind im grossartigsten Maassslabe (lurch den Mansfelder Ber-baii aufgeschlnssen , wo sie den sich an den liar/ anlegendeu li.md der /cchsleinl'ormalion in \\eilausuedehnlen. /.nsammenliangenden und /.urn Theil mil Wasser anuefiillten Systemen dureh/iehen. reberall dorl . wo die Wanduugen der Hohlen nicht (lurch einen Panzer son Kalksinler izeschiit/t sind, arbeiten die Gewasser, unterstUl/t durch Biielie, well-he nicht sellen in denselben ihre unterirdischen Wego verfolgen, an deren VergTttftseruDg. Namenllich ist dies bei den von Wasser gefulllen Gypsschlollen dei Fall, NNO lel/leres unabliissig losend auf alle Seiten des Hohlraumes wirkl. Die Weiiunv: und die Tiefe soldier Hohlen iiimmt so lange zu, bis ihre Decke nichl mehr im Slande ist, die auf ihr ruhenden Gesteinslasten zu tragen und mil diesen /.usamm.-nl.richt. Lag der Schauplalz dieses unterirdischen Kreig- ni>s, > n, I. so mag sich seine l'.in\sirkung nicht in sichtbarer Weise, sondern eiu/ii: .lurch stossartige ErschUtterungen auf der Erdolxjrfliiche belhiiligen, lag ei der lel/leren naher, so bildeten sich ausserdem in Folge des Gesleins- na.-hsluiv.es Spa lien oder trichter- und kesselformige Verliefungen, Krdfiille, unter alien I'mstiinden aber wird die ursprUngliehe Lagerung der Ubor d.-n /.usammenbrechenden llohlriiumen belindlichen Schichten gestOrt werden. /ahl- reiche locale Krdbeben , wie sie kalk- oder gypsreiche Gegenden heimgesucht l.,i|, en, scheinen dureh derarli-e EinslUrae und Senkungen erz.-ugl svorden /.u sein. Ilierhrr diirfte das Krdbeben des Visp-Thales in Wallis im Jills und Au-usl 1855 zu rechnen sein, welches tlber einen Monat andauerle und die Bildung MUI Spalten in ansl.-henden Gesteinen, in Kirchen und Iliiusern , den l-iin.sluiv. snn M.mern und das llerabrutschcn von Felsmassen /ur Folge halt.-. Da in jener (legend nicht Nsemuer als 20 gypsfuhrende Ouelh-n h.-kanni sind. dcivn cine allein dem Krdboden im Laufe eines -lahres Uber 200 Kubikmeter G\ps enlxiehl. so liegl es nahe, in der mass.-nhaflen Knlfuhrun^ dies.-s (iestein.-s und den dadureh bedinglen unterirdischen Kinsliirx.en die Ursache dieses wie zahlreicher anderer Krdbeben zu suchen, deren im Laufe der lelzten V/ 2 .\^r- 11* Mil III. Dynamteche (Ifnin^ic. hunderte (bis 1854) in der Seh\\eiy. 1 010 beobachlel vvorden sind. Nur muss sich der Geologe hiiten . sole-la- Ansiehteii x.u verailgemeiaeni und. \\ie fs ge- M-hehen, iinf die Entstehung aller Erdbeben ;iii\\t'iidtMi x.u \\ollen. die \ul k;i ni sch c Na I iir der Me hrza h I d<> r ye rs I o re n d s I e n und grossarlig- si en Erdbeben uuterliegl n n r ge r i n tic in Zweifel siehe pag. \- r> > und 127). Die Erdfiille sind, \N ie durrh ilirc Entslehnng bedingt \\ird, ebenfalls .ml nd duivh/icluMi, \viiluvnd nndere zusammenbrachen und den Nachsturz dcs (lariiluT lii'iiriuhMi HiinlsjindsttMiics zur Folge batten. Vielleicht hiitte dieser nnrh lan.-.'iv Xril \\ie ein Gcwdlbe die auf im ruhende Last gelragcn , wcnn or nicht hereils dadurch zorrisson und zerborsten worden wHre, dass derGjps hoi seiner Kntstohuii" durch Umwandlung aus Anhydrit und der damil \or- hnndenen Ausdolinung seine Decke sprengte und deren Zusammenhalt so lockerlo, dass ilu- /usainnionsturz unbodingt erfolgen musste, sobald der Gyps -wcgge- filhrt \\urde. Audi hoi der Enlstchung des Dolomites durch Auslaugung des kolilonsau- i-en Kalkes aus sehuarh dolomitischcm Kalksteine geht der Natur tier Sacho nach oine solir helriielitliche Volunionvorringerung vor sich. Die auf ihm ruhon- den Soliiohton inusslcn sich dcmnach sonken, war der Dolomitisirungsprocess ,-in localer, so ging diese Senkung hochst ungleichfo'rmig vor sich, die ursprUng- lich horizonlale Lage der Schichten machte einer gestorten Platz. b) Die mcchanischc Thatigkcit des Wassers- Dass die Oberflache des Festlandes ihre mannigfaltige Gliederung /inn .ii Tlieilo dor zorstorend en , fortftlhrenden und wiedcrabselzo n - ii mooliaiu'sohon ThSitiiikeil des Wassors vcrdankl, ist bereits in doin oin- leiienden Theile dieses Abschnittes genUgend hervorgehobcn worden; es hleihi deinn.ieh nur noch uhrig, die einzelnen Phasen des Erosionsprocesses und die Grossartiiskoit der gesammten Voruan^e durch die Mitlheilung einiger Bcobaoh- tunizen /u heleiiclilen. .0. Die fliessenden Gewiisser. Die Iliessenden Wasser slaninion aus ,|<-r Atmosphiiro, doren WassordUnsle sich als Tropfon Qiedereohlagen , \veleli> sicli dann sainmeln und, doin (icsd/c der Schwere folgend, nadi der Tide Iliosson. Kei einer durchschniltliehon llflhe dor jilhrlichcn alinosphiirisclien Niodorsohliii:!' \mi I M. fiillt in 10,000 Jahren ein Moor von 10,000 M. Tiofo auf die Krdo nieder. urn doin Oceane zu/.uslriinion uud sich von Nouein in DaniptTonn /.u orhohon. Nainenllieli sind os die llochtol)irgo, an \volohon sich das atinosphJirisolio Wassor, el\\a \\ie der llaueli des Alhoms an kalton (iogcn- jsliindon. \ordiohtcl. Ihre tlhor die Sclnn'>i:ron/o hinaus ra-ondon , mil (llel- schorn und Firn bedocklen Gipfel bilden deshalb Reservoirs von gefrorencm Hit) III. [)\n;imiM-lir ( I \\clchc lie.xonders tl.iiin dcr Klicne ihre Ynrralhc milthcilen . \\enn <);. NVird die obere, imdurchdringliche Schiclil durchbohrl, so sleigl das Wasser nach dem (ieselze der Ihdraulik cmpor und kann sich sin-ingbrnnntMiarlig iiber die Krdolierfliiche erheben. Dcr \Vasserreiehlhum der Oucllcn isl naliirlich \on dcr Menge der almo- sphJirischen Niederschliige auf dem Arcale, aus \\elehen jene geniihrl \\erden. abhiinuii:. deshall) weehsell in (iegenden mil Irockenen und Regen-Zeiten das I 'lie-.scn nnd Versiegen der Ouellen periodiseh al>. Kine ganz iihnliche V.i'- scheinnng /.rigt sich bei den II u nge rb run n en . \\elche nnr so lange XVasser III. > f IU.I',.,.,,. ( ,ls der sou dem pesrlm.ol/.eueu Srlmee slammende mid in Spallen u.ul nnlerirduschen llohlriiumen anuestaute Wrath anhall. Die Ouell\\asMT sammeln sieh /.u Biiehcn . diese /... FliiSM-u uml Slrii . an 'inn sieh endlich in Oeeane oder in Binnenmeere /... eruiesseu. Die Wassermenge eines Mnsses uinl hrdinui I. dun-h die dross.- des A.vales. welches derselbe entwWat; i dun-l, die QuatfiMM de? H)f..df0Mp Area! i : .l- InuU'ii Regen*, Th,,ur> ,ml Srlnuvs: : iln.vh .las Klima des FlussurLu-trs, im |,.in heissb TrmpcraU.r and tnu-konr Alinospliiire die VcnlnnsU...- .u,d ,lrs|,,,ll. dm \\ass.M-NcM-lust hi-ilnsligen: i) durch den geoloyis.-hcn Ifciu des Flussgebietea, indem ein NieJIaeh gestbrter Schichtenbau Spaltc-n und Kllilie i.n Gefolge hal, duivl. >Nel-he die NVasser in die Tide sinken; ehenso ent/.i.'l.l wndigcr Untergrunji den Siromen AVasser; 5) durch die 01)ernachengestaltunu ,! VegeteUoDSverhttltoiSw d.-s (Jebietes, indeiu Gcbirge un.l Waldreirhili.m. (lit- Niederaohlage, ehene und waldlose Gcgenden die Yerdunstung ver- nu'hrcii. Dir (iriisse des Flnssuehietes ist nallirlieh cine sehr verschiedene , c ,lriil-ndsl-n sind die des Amazonenstromes und des Mississippi mil 106,000 m ,d c.l.iOO geogr. Quadrat-Meilen, wahrend das des Rheines nur ein Areal V pn i080 Quadrat-Meilen enUMissei-l. Dcmgemass isl auch die von diescn 1 HisMMi dc-in Mcere zugefilhrte Wassermcnge cine ausserordcntlich versehiedene, iuden. >u -I. /. H. aus*" dem Mississippi im Laufe eines Jahres durchschnilllieh 7i:{.0no Millinnen Klun. Wasscr ergiessen, wahrend bei Bonn jahrlich nur cUxa 63 :i70 Kbni. Hheimvasser vorbeislronien. Kin anderer Hauplfaclor dcr mechanischen Thiitigkeit dcr Hiessenden ( svaaeer ist ausscr ihrer Wasscrnienge ihr Gefalle, durch dessen Grosse die Ge- schwindigkeit, mil welcher sich das Wasser bewegt, bedinizt Nvird. Das Gefalle ,|n Fltisse ninnnl von ihrem Ursprunge bis zu ihrer Mundung ab, und da d.e l,ilV,.,vn/. /uisrl.,,, dm. Falle des oberen und unteren Theiles ihrcs Laufes urn so grtteer ist, jc hoher jene entspringen, so ist sie bei den Alpenslromen ; ,m 'betriiehtlichslen. Da nun sowohl die unterwUhlende und zerstorende, als am .|, di,- transportii^de Kraft des Wassers von der Starkc seines Stroraes ab- hiin-t. da ferner die Quellen 'racist in Bergen und Jliii:.-lketlen enlspringen, wo die Thalsnldi-n siark gencigt sind, wahrend in den Ebenen das Gefalle nur >,.hr unbrdeulend ist, so folgt daraus, dass die oinschncidcndc und fortfuhrendc Thiili-keii d.-r (.cxNiisser namentlich in den gebirgigcn Gcgenden /.u llause ist, NNiihrend sieh der Unterlauf, wo die Gesehwindigkeit all.uahlicl.abnini.nl, dnreh Absiil/e des dem Gebirge cnlfUhrten Geslei.isn.ateriales auszciehnct. . JO. Erosion. Der mechaniselien muss durch die chemisehe Thiitiiikm ( | rs Wassers, (lurch die VerxNillerunj:, x..rii.-arbeilel %%.M-den. Auf einer Thal- s,,hle NHU -lattein, un/.ersct/tem Granite NvUrde der schnellst stroiucudo Baqh M-lbsl in tenge^l /ritr.mmrn k;ui,n uirrklirl,,. Spuivn hinterlassen. Krsl wenn das Geslein unler dem z.-rsct/cndcn Einllu>M- der Knhlensaurc zu Grus und Sand /.erfallt, wenn es miirbe gewordcn, zerfresscn und angenagt ist, wenn Gesteinsfrau.urule durch die ffli-ssmden Gewiissor in Bewegung gesel/A nud als Schliffmittel lu-nut/t wqrden Mtpnoi, l'^ini die mechanischc Erosion. \\c- 168 III. I)>iiaiiiisclic |Mi;ic. senllich \\inl sic imlerstiit/t (lurch die Eiuenschal'l do \\ >ich Itcim (iefrieren aus/mU'hnen. Geschicht (lies in (icsleinsspallen . sn -eniii:! dicscV Vorgang, um die Felsen zu /.crlriiinincni. l);i ;illc Kliiflc, Poren und llaar- s|>;iltcii dcs (loslcines \mi \\asser angefullt sind, *> dieses ToiTitorinnis slfiul \om .Meere iius in \\eit aii^edelmten. leiTassenarlit;en Plateaus l.is /.u iiber 3000 M. Mooreshohe jin. An dom Aiifbau dorsclben hal die p-sammlo palaeo/.oischc mul /HIM Theil iiudi die meso/oische Schichlcn- i-eihe theikenommon. Sic nihen in hori/.onlalor Lain- auf Granit. In eine dio- ser llochehonen hat sioh dor Colorado soiii boruhintes Sohluchlonsystoni cin- "ONxuhll. Der llanplstrom fHessl auf ohva <><> gooi:r. Moilon 1, Jingo in einem 1000 2000 M. lit-IVn Canal, \vclclicr sonknflit durcli dio Scdiiiu'iiliir-Fonna- lioinMi und nodi 200300 M. lief in don Hranit eingesclniitlfn ist und in \vol.-lioii x.ahliviclir Nchensohlui'hlon von derselben Tiefo und Ausdelmuni; oin- mttnden. In andoron (Jouondon sind uanzc bis 400 M. machtigc Scliidilcnsvslcnic voin \Vass(>r /crstbrl und \\-oiigofilhrl worden, nur einzelne Schollon sind unlor lu-Miiulrrs i:nnstii:on Vorliiillnisson dor allgemeinon Zcrstoruni: onls:ani;'n und doulon die (iriisso dor slalliiofundenen Erosion an. Der Natur des Voriiaiii-os nacli \vird dorsolbo nainontlich durcli loichle Vor\\iltcrl>arkcil dos Gesleinos hoiiilnsliizt. so dass ihni xoiv.iiulich ilmniiio oder kalkige Sandsteine, sandigo Mcruol und siark thoniize Kalko vorfallon. So war frUhei 4 der ganze Gnoiss- nnd Sohiofordislriol stidlich vom Lake Superior auf 100 M. Hb'he von untor- siluris.-licn Sandsteinen und sandigen Dolomiten bedeckt. Heute sind diese bis auf rin/rlno kloin<- 1'artion, dio ilber jene Gogend regellos zerstreut sind, versclnvun- dcn. \Vio sclindl solclio Erosionon vor sich gohon kCnnen, beweist eine durch den Sinioto in Sk-ilion Norursaclitc Scl)luclitonl)ildunLr. Dioser Fluss wurdc im .lahrc 1603 boi oiner Eruption des Atna durch einen Lavastrom abgodanmil. .Ict/.t. nach 2' 2 .lahrhunderton, hat or sich durch ,den harten, solidon Basalt be- ivits oinen Canal von 20 bis 35 M. Tiefe und 12 bis 18 M. Breilc gowUhlt. Dass der I'rsprung sehr vieler und die jotzige Erscheinungsweise saniinllichor Tliiilor und Sclilnditt-n von der Erosion durch fliessende Gewasser und nidil otxva von Spaltenbildungen in dor /rrborstenden Erdkruste herzuleiton isl, ijohl nanioMllioh aus der Abhjingigkeit des Vcrlaufs der Thiiler von der grossoivn ndrr uoringoron Widorstandsfahigkeit des Gebirgssteinos hervor, indera die sohr ungloicho clicinisehe und niechanisoho Zorstb'rbarkeit des GestoinsmatcM-iales auf dio UiohliiMg n Antheil nelimen, nur ein specifischcs Gewicht von 2,0 bis -V.I besitzen, so dass sie, iin Wasser liegend, fast um die Halfte ihres Gewichtes erleichtert werden und somit einer geringeren Kraft bediirfen, um fortbe\\-egt zu werden. Durch andauerndes Rollen und Aneinanderreiben dieser anfiing- lich eckigen Gesteinsbruchslucke werden dieselben allmiihlich zu abgerundelen Geschiebcn oder Gerollen, wobei zugleich feine im Flusswasser schwebende und dasselbe IrQbende Theilchen gebildet werden. Schieferfragmenle nehnien keine kugelige oder eiformige Gestalt an, sondern zerfallen in Flatten, deren Keken sich allmiihlich abrunden. Am leiehtesten werden Geschiebe von thoni- gem oder kalkigem Sandsteine bei ihrem Transporte zerkleinert und zcrstiirl und zerfallen bald durch Auflosung ihres Bindemitlels in losen Quarzsand. Daher fiihren FItlsse, welche Sandsteingebirge durchschneiden , grosse .Alassen dieses lelzteren mil sich. Je weiter Geschiebe von einem Flusse fortirefiihrt werden, desto mehr nehmen sie an Grosse ab. Anfanglich, also iin Ilochge- birge, zuni Theil bis 20 Gtm. gross und scharfeckig, runden si(> bereits in kur- zen Strecken ihre Kanten ab; in die Strome gelangt, verlieren sie in demsel- ben Verhiillniss, wie ihre Entfernung von dem Ursprungsorle zunimmt. an (iriisse, bis sie, falls der Lauf der FlUsse nicht allzu kurx. ist, als Sand und Sehlamm. namentlich aber als schwebende Theilchen (Silt, Flusslrilbe an dessen Mtlndung gelangen. Die Quantitiil dieses feinen Detritus isl xuin Theil iiber- rasehend gross. So flilirl der Mississippi dem Golf von Mexico jahrlich eine solche Masse von Schlainni zu, dass dieser, \\enn er si eh x.u einer /usammen- hiiiiLrenden Ablagerung absetzen sollte, eine englische Quadrat-Meile el\\a 90 M. hoeh l)edecken wtlrdc. Die jiihrlichen'Sedimenlc des Ganges werden auf 235 Millionen Kbm. geschiil/l, \\elehe ein Lager von 26,600 M. La'nge und Bi'eile und ' ; .M. Dieke geben. Die Niederschliige . \\flehe die Donau bei ge\\i>hn- liehem \Vasserstiinde jiihrlieh dem sclmarzen Meere /.uwiil/.t, \\iirden eine Scliichl Ill 1\ iiainiM'lic (ifnlo^io. \jii I. Ouadrat-.Meilen und 1/3 M. Dicke bilden. der Ithein lulirt bei Konn jiihrlich lienun sclmebende Theilehen \orbei. inn rim- Scliichl MHI 1956 M. Jin Ouadral und ' : . M. Dicke ab/.ulai;ern. \Yo die IMS diiliin slarke Neiiiung der Hussbellen und deshalb die Strom- -esch\\indiukeil und Transporll-ihigkeit der (icNNiisser cine ^erinuere \\ird. sel/en sich die (icrolle iih. Ks isl dies der Nalur der Sadie nach nainenllich dorl d, T hill. NMI die Fliisse aus den Gebirgen in die Kbene livtrn. In Folge die- scr Al.l.iucrunu.Mi .M-lmlu-M die Slroinr alliniililieli ilir Belt, versanden, brechen ,,us. siiir/.-n sii-h iil'er ihiv lifer, graben sich cin neues Belt und lassen das .illeiv /iixveilen Irocken xuriick. Urn dies xu verhilten und sich und ihre Fluren \,.r derartip-n I berschu emmungcn zu sichern , dammen die Bewohner der Slrnniihiiler die I'ler der Fltisse ein und erhohen diesc Dainine in demselben Verbtfltaisse, in \\elrhem si.-h der Boden der Strbme erhebt. So erei^nel es sich. dass niclii nur der Spiegel der lel/teren , sondern sogar der Grand (fes riu^bellesallinjihlich ein hi.lieres Ni\eau crhiill, \vie die beiderseitiiien Thal- ebenen. Dies ist z. B. l.ei dein Po der Fall, welcher sich im Laufe der Xeit sn selir iib.-r die Nicderunji erhoben hat, dass jetzt das Niveau der Stadt IVr- rara unler dein des nahcn Po-Betles liegt. So lantie die Ufer der Strome durch Dairunanlagen noch nicht kUnstlich ivuulirt und eingeeni:! \\aren, ergossen sich deren Wasser bei jeder Hochfluth in die Slruintlialer. so dass dicse ofl \veile, nieilenbreite Seen bildeten, in \\clchen sich, je uach dec l^ntfernung derselben von dem Gebirge, Kies, Sand und Schlainin ahsetxten. Je niedriger die Ufer sind, destq mehr wird das llache ITerhind mil Detritus UberschUttet. Vertieft sich im Laufe der Zeit das Hell des Stromes durch Erosion, so werden auch die ursprUnglichen Alluvial- ahlaiieruujzen, wclche auf bciden Seilen der Fltisse mehr oder weniger breile Xonen bilden, \vieder vcrnichlel, uni neuen, liefer liegeuden Plalz zu machen. Bleiben schinale Slreifcn der alien Gerollablagerung an den AbhSngen der bc- uacliharlen Thaluehanizc /AirUck, so werden diese als Flussterrassen bezeiclmet. So beweisen die Anhaufungen von Rheingeroll, 270 M. tiber dein jeteigen Kheinspiegcl, dass der Rhein sein Belt seit ihrer Ablagerung uiu ebensosiel \crliel'l hal. Dort, wo die FlUsse ihre \\ assennassen in Seen oder in das Mcer crgiessen, bilden sich uiitei uexsissi-n Bedingungen durch den Absatz mechanisch fortiie- lahrten (;esteinsiualenales Deltas. Die Seen, welche von den aus dem Ge- birtte tretendeu Fliissen durchslrb'ml werden, dienen deshalb als AbklHriiDgfl- hccketi, in \\elche die (iewiisser, mil Schult ., Schlanun und Sand beladen. einlreten und \\elche sie vollkommen klar ui\d ohne cine Spur mechanisch suspendirler Theilchen \erlassen. Diesem /wecke dient beiin Ulieiu der Boden- se<\ der \ier\\ aldstiUter See bei der Reuss, der Brienzer und Thuner See bei dei Aar. der (lenfcr See bei der Rhdne. Die Delias, welche die Slrome an ihr\M-cliseliideii Sand-, Kies- und I.eliiulauen. uelche einiiesdwi'inmte Resle von Pflan/en. Land und Siisswasser- Ihii'ren in iinisserer oder ueringerer Menue einschliesscn und zum Theil reizel- miissiue. alUeili- llach abfallende, zum Theil aber auch und z\\ar naiuenllich 172 III. iKnamisclii' (icolo-ir. l>ei iiii llochlliithen reichcn Slromen lioclist \cr\\orrcn gclagerte Schichlen bil- deii. Die sclmcren (lescliicbe \\erden unlcr noniialen Ycrhaltnisseii direct ;iti dcr Milndung des Flusses abgesetzl , wahrcnd S;nul uiul Schlamm \\eiter und die feinen sclmcbemlen Theilehen bis zu noch grnsserer Entfermmg I'orlgeftihrl werden. Die Sonderung des Gestcinsinaleriales nach der KorngriKse \\iirde eine gleiclimassige und durehgehende sein, wenn die Stromschnelligkeit der in d(Mi See tretenden Geuiisser sich stets gleich bliebe, da sie aber in gewissen Xeiten durch Anschwellen dcr Stroiuc vcrurosscM't , in anderen durch Abnahnic der \N"asscrniciii:c verringert wind, so werden auch zeit-weilig grossere Gescliiclic und grober Sand so \\eil in den See geschleudert , als unter anderen Bedin- uunucn die fcinsten Schlanimtheilchen gelangen \verden. Daher die Abwcclis- lung grobor Kies- und feiner Lehmschichten. Die entstehenden Deltas die Gestalt sehr flai-lier Kegel. So erstreckt sich das Delta der Aar bei Einlritt in den Brienzer See etwa 1100 bis 1200 M. weit in diesen lotzteron hinein : die abgelaeerten Schuttmassen bilden nahe der Flussmiinduni: eine Boschung von 30 Grad, die jedoch mil der Entfernung von jener imnier flacher \\ird und sich allmahlich an den fast horizontalen Boden des Sees anscluuiegt. Die Bildung- von Delias an der Ausmiindung grosserer Strdnie in das Meer \\ ird nur dort vor -sich gehen, \vo letztere durch vor ihnen liegende Uferwiillc oder Diinen geschiitzt sind, so dass hinter diesen der Absatz der Flusssedi- inenle in Ruhe vor sich gehen kann, ohne von dem Andringen und Ausstro- men der Fluth und Ebbe gehindert zu werden. Deltabildungen setzen mil anderen Worten einen flachen, wenig geneigten Meeresgrund an den Flussiniln- dtmizcn N oraus, \\elcher durch einen Uferwall von dem offenen Meere geschie- den ist. Dadurch werden Lagunen gebildet, in welche voni Flusse Sand, Schlainm und schwebende Theilchen gefiihrt und dort in ahnlicher \Veise \\ic in einem ruhigen Binnensee abgelagert werden. Durch fortgeselzte Xiederschlage werden die Lagunen allmahlich ganz oder theilweise ausgefullt, so dass sich der neugebildele Boden im Lauf der Zeit ttber das Meeresniveau erhebl und ein llaches, von sich verzw r eigenden Flussarmen durchfurchtes und seichte Seen. die Uberreste der Lagunen, umfassendes Land bildet, an desseu Meen-sufern sich die sandigen Uferwalle erheben. Nur ausnahms\\ < und /.\\ar liaupl- siichlich in Folge von Menschenhand aufgefiihrter Strombauten Qberschreiteq die Deltaabsatze diese Uferwalle und treten in das offene Meer vor. Die be- deutendsten Deltas sind die des Rheines, der Rhone, des Po, der Donau , des Nil, des Ganges und des Mississippi. Als erlauternde Beispiele der Dellabil- duui: iiuigen an dieser Stelle kurze Beschreibungen des Delta des Nil. des Hheiues und des Mississippi Plalz finden. Das Delta des Nil ist eine vollkomrnen horizontale Ebene von 22,194 Qua- dral-Kilonieler Grb'sse und von der Gestalt eines Dreieckes. Die naeh dem .Miltellandischen Meere zuge\Nandle Basis desselben bildet einen weiten, naeh die>i-ni zu convexen Bogen und ist gegen d;i> .Meer zu von einem sich iilx-r da> Delta crhcbenden. nur stellenxNeise unterbrochenen. ebenfalls bogenformigen Damm \nn DUnensand und sandigem . /.urn irmssen Theile \on Fnraminiferen gebildeleii S.md>tcin. dem U'erN\all. der iiberhaupt die Moglichkeit der Delta- HI. IK ii. Unix-he (uMilouie. ' ' ;>> bilduim bedinglf, begren/t. Das Delta selbsl isl \on den beiden. sii-h wd- r ; ,i-|i verwtfgenden Armen d-s Nil dem sou lloselle mid dem NOI. Damielte durchschnitten und \un \ier grossrn. sehr seichlen l.agunen unlerl.roehen, NNelehe ( . INN(1 r.uO Ouadral-Kilomeler einnehmen. M.MI Meer diuvli den U.'nxall gi-- t remit sin.l. nur Nermittelsl sel.maler rnlrrbrerliungen dieses lel/teren mil je- ,., omimmiieiren. ininier n.el.r von San.l und Sel.lamm angel'ilUt uud deshalb einst Nollkon unen N ersrlm inden werden. Das ga .!/, Delta beslel.l bis /.U U o.ler i:i M. Tifle aus l.(ri/.onlalen Seliieliton eines IHM den |)eri..disehen I'ber- selnviniHniiuen dt-s Nil al.uesel/.ten leinen. brauni'..llien l.el.ines. m.ler NN ,'lchrii si.-li Ablauen.nu.'i. \..M M.-eressand ansbrcilen. Die Absat/e dcs NikNassers ini (.ebiete des Delias we.'den anl (i I Mm. ini Liiufo von 100 Jahren geschiil/l. Aus alle den, uel.t he.'vor. dass der Nil ursprUntili^ i" '' But ' ht mtind.-t,-. uel.-he na.-li den. Meere;zu \on i-im-in ri'erwalle beuren/.t NMird.- und \seMie .tllmiihlirli \nn Nilsehlannn juisgefUlll und so zuin -Nildella uinii-\\iind'll \\unU-. In turn/ iilinlieher Weise sind die Deltas des IV) und der Hhone entstanden. .meli sie besit/.en einen dem Meere zuiiouandlen fferwall. Auch die Allaue- inn- des Hheindella \\urde durch einen solchen ermOglicht, nur wurde dieser i,, i-oli-,. der allniiihliehen Senkung der norddeulschen und hollandisc-hen Kiisle , m d daduivli bedinuter EinbrUche des Meeres an vielen Slellen durchbroclien nnd ist deshalbjet/.t tlieilNNeise durch Seen vom Fesllande gelrennt. Die Inseln in, Norden des Xuider Sees und liiniis der friesischen KUste bis zur EinHrtlnduBf der YVeser -ehiiivn diesein ausuedehnlen DUnen\\alU- an. Zwischen ihnen und dem Festlande dehnten sieh ursprUnglich flache, langjjezogone Lagunen aus, deren .deii \mi diluvialem, mil nordischen Geschieben gemengteni Sande ge- bild.-t \\anl. aul \\eleliensiehdieschlammigenund sandigen Anschwemmungen des Hlieines. der Maas und der Schelde abs'el/len und alliniihlich die Lauune iuislullu-n. Sn entstand durch forlgesel/te Ablagerung des Flusssclilamnies und |;./.\\i.M-li.-n fallende Torfbildung das uber 60 M. machliiie Hheindelta und Anne thrill, von einer be- druleuden An/.ahl sich vielfach verzweigender Nebenarme ,Ha\us durchschnitlen und N.in Siimpl'en und (lachen l.auunen unterbroehen. Die Miiehli-keil der Della-Abs;il/e leiriigl gegen 200 M., ihre Anschwennnung und Abliigrrung gehl jediM h >o sclmell vor sich, dass in kUr/ester Zeil die bedeutendsten Veriinde- nin^en der C.mturt'ornien des Delta hersoriiebraeht \\erdcn, ja dass die Sand- biinke der siid\\cstlichen Haiipliniindiiiig des Mississippi jiihrlich in einer Hreile \<>n l^lii M. urn mehr alsil2M. vorrticken sollen und demnaeh der urspriing- liehe ri"er\\all liintzst \er\\isehl und ilberschrilten ist. Dies m;ig seinen (irund darin haben, dass die Fluthhohe ini niexieanischeii tioll'e cine ausserordenllieli geringe ist und nur elwa /: ^'- '"''^'K 1 - (Ian/ anderer Art sind die Krscheinungen in Flu.sMniinduniren . welehe 1 7 I III. IK li:iliiisrli(> wegOT n.-hmen difSf beiden StriimungeM in d.-n Meeresredo ,-... NNO si.- sifl. tiviifii. xersehi.-dene. aratere tifffiv, Ift/u-iv l.nhf.-.- Nisf.ms ein; .l.-r A.|iiiitori;lslnin lli.-sst dfshalb Uhfr ilfii sit-li in fnt-fiifnufscl/tfr Itichliinu l>- \\fUfnd.Mi. U.-NN isM-rmaassfn untf rs.-f isclif n Folarslroin liiimfiz. l.fl/.- ifivr trill nur'jin dfit Kilslfii dfs Ffsthuules oiler an seichlen 1'ntiflVn an die Ol.crlliiflif. S..\\olil die Wjisser des Allantischen, wie des Stillen und Indischen Offa- ,,,-s sind dfi-arliiii-n Slroinun-f n unlciAvorfcn. In drr niirdlifh von. AqualOf -flfu.Mifn Iliilltf dfs Atlantischon Oceanfs \vird der naeli NV.-sifn -.-rifhlflr Sirnin duirh dif \\fslindisfhc Inselreihe nach Norden abgelenkt und fliesst iiim in nordostlidifr Rifhluni^ als Golfslrom in fini-cr Kntfornung von der Oslkilsle N.,rdanifrikas his nacli len Neufundlandbiinken, urn sieh von hier aus suif l-nropa x.u \vfnd.-n. Unlfrm^s llu-ilt er sieh in einen sUdostlichen und ein.-n nonlosilifhiMi Ann. Erslnvr slrbml wieder nach den Tropen und schlifsst dainit dif Slrumungsellipse, deren Mittelpunkt die rait zusaininengeschwenunten Tan-.-n hfd.-fkl.- Saritasso-See bildel. Der zvveile, nordliche Arm des Golf- sirniiif.s fliesst z\\isfhfii GrossbriUinnum und Island der Kusle Norwegens enl- lanu und kfhrt an der Ostkusle Gronlands und durch die Davis Strasse, Eisbergf mil sieh livilw-ml, nach der nordamerikanischen Ostkuste zurUek und folgt ihr I, is nafh \Vesiindien und die Ktlste von SUdaraerika, wo er sieh alhnahlich verliert. Die Ost-West-Slroinung das Atlantischen Oceans slidlich vom Aquator l.i.-l sifh in der Niihe des sUdamerikanischen Gontinentes sttdlich nach Rio .lan'fin. /u und von da sUdosllich auf das Cap der guten Iloffnung, um von dnrt ans in abiickahllem Zustande nach den Tropen zui-uckzukehren. Im paciiisrhen Oeeane wiederholt sicli dasselbe Spiel, die Kuste von Japan \\ird \on cinein n5rdlichen, die von Australien von einem sUdlichen Aqualo- rialsirnnif bespUlt, vvelcher letztere bei seiner Ruckkehr nach den Tropen dif NV.-slkiiMf SUdamerikas berUhrt und bedeulenden EinOuss auf deren Klima ausiil.l. Mffivsslromungen vcnniltfln Uberhaupt cine Ausgleichung der exlr.-- ni.-n Tfni|)fraluivn \\.-il fiillf rnli- r ocfanis.-lifr Regionen, indem die tn>]>isclien, anliin-lirli \\fsl\siiitsgeFichtetenStr8me an die Meere, welche sie durehfliessfii, und dif Kiisien, welche sie bespUlen, Wiirme abgcben und dann in ahii.-kilhl- UMII /.ii>iandf in dif a.|iiaiorial.Mi Zonen zurQekkehren, um dort die irnpischf Ilit/.f x.u mildern. Die Hedeulung dieser klimalischen Beeinllussung von Seilfii d.-i' .Mffi-f.s.stn.immufii trill in den grossarligcn Sterung.-n des nonnalen Ver- laufes d.-r o.-eanischen Isothennen am ilbfn-aschfndstfn hervor. Durch den Golfslrom \\erden die nordallanlischf n Isolhermen \\eit nach den Polen zu hin- ausiiedriiniil. wiihivnd die Isolh.-rinen d.-r gomiissiglen Zone an der \Vesl- kvisif SUdanifrikas durch den zuruekkfluvnden und stark abgekUhllen paci- tisfhen Strom bis Uber den Aquatcr hinaus gerUekl wenlen. Die einfachsle AusSeTUDg (Iff (le/eilen M das periodische Steigen des Meeres ,ni den Kiislen das Kindringen der Fltithxxelle in die Fliissc und das y.eilxxeisc Aufstaueii der lel/.leren und endlich die regdmiissig \xiederkehreiide Dbeifhllbling der llachcn Meeresufer. xxdche d.niii ;ils Sal/mars< -hen be/eidmet xxerden. Die Unite del- Huth belriigl in der Mille des Ocranc.s \\eniger als an den (lonlinenlen und xxird liier durch d;is Coin ergiren /.xxeier Kiislen /\\ischeii xxelche sich die Fluth driingt. nodi \ erun'issert. Ltzlere> i>t /.. B ini liolf NOD Ciililornien und nodi iirnss;irlii.'er in def Kuiulx B;i\ tier l ; ;ill. \\o sie Hi bis :Ji M. crreiclit, \\iilirend sie in der Mille des Allanliselien Oceanes /. H. in St. Helena, kaiini I M.. an der Oslkiisle Nordainerikas -2 i M. le- iriiiil. l)i<- dnrcli die Flulh er/.eui-le Stromim^ ist nanienllich dorl cine heftiije. \N( sich die \\ aer dmvli eine en^e (')Hiiuiii: driinuMi iniissen, uin in ein \sci- le> liasin (tdcr eine Ha\ 7Ai iiclanizen. In dMii TsieTi-taiiiZ Flus* in (lliina stiir/t sich (lit- Flulh \\ie ein sich \or\viirls le\Ne^ender NVasseiiall \on I Meile Breile und \<>u 10 M. Ilohe 16 Meilen \\eit mil finer Schnellii;kcit \on " .Meilen die Stunde hinaul'. uni sich hei eintretender Kl)he elienso plot/licli y.uriickzuy.iehen. Ahnlirlie l-.i>clieinungen sind in der Fmidx Ba\ nnd den in diesellie niiindenden Fliissen, soxvie in deni Aina/.onenstroin hekannl. Audi die sich in Fol^e del einlrelenden Kbhe /uriick/.iehenden \Vasser bexxirken oi't eine aiisseronlenllich reissende SlriJinung. Durch \Vinde und Stilrme herVorgel>rachte Wogen und Sti'oinunucn er hallen die Oberlliiche des Oceanes in steter Bewegung und hexxirken dadurch die hramlung an der Kiisle. (lurch xxelche die /ersliellen \Vellen :}<> und inehr Meter hodi izexvorfen werden konnen. In \Veslschottland anuestellte Versuche /eiiileu. dass die von den Wogen ausgeiilde Kraft in Soiuineriniinaten durch- schnittlich 27i8, in den Wintcnuonaten jedoch 9387 Kgr. aut' den Quadrat- Meter betrug. Da sich die von den Winden gegen die Ufer gexvorfenen und ln-andenden Wasser unterhall) der nachsten, bereits ansliirnienden Welle /uriick- /.ielien, was auch bei den xon Winden hervorgebraditeii. gegen das Land ge- richleten Striiinungen der Fall ist, so enlsleht eine rnterstrb'niung in entgegen- gesel/ler KidiUing als die der Oberflache. . 13. Zerstorende, transportirende uud wiederabsetzende Thiitig- keit des MeereS. Die niechanische Thatigkeil des Meeres kann. xx ie die der Iliessenden (iexxiisser. cine /erstoreiide. transportirende und abset/.ende sein. Dei- /erslbrende Kfl'ecl der See auf ihre Kiislen beruht auf del' Iliihe del 1 Fluth. ;uil' der Hichlung und Schnelligkeil der Fluthxxelle. auf der Hichtung der xnr xxallenden Winde und Stiirme, auf der (Jexvalt der NVogen. auf dcr pelrngra- phischen Beschall'eidieit und dein geologischen Han der 1'fer, soxvie auf den Onnluren und der Sleilheit derselbon. (iranil. (Ineiss. Sxenit. Hasalt xxider- slehen dein Anprallc dcr Wogen besser, als Sandstcin. Mergel und Kalkslein. an flachen. sandigen Kiislen trill niehi 1 die aufbauende I'liiiligkeit des Mee- res herxr und eine an Vorgebirgen und Huchlen rcichc Kiisle xvird durch die Vei'inelirnng der Angrill'spunkle unler sonst gleicheii VcrhiiltnisM-n eine v|.irker- Xersliirung nnd Veriindei'ung erleiden . als geradlinige Slrecken. Die Wi.gen do ()ce;ine> xxirken mil der y.crstorenden Krafl eines \\ .is^.-rfalles auf die III. Dynainisclie Cioolo^itv Kilsten uelrhe unler diose.n Kinlh.sse bestandiuen Yerandenmgon nnlerv,o,-!en siml Die Steilen IVlswande dor lUVr, die Schrdffen 1-Vlsklipprn an .lor Sec- kilslo verdanken ilnv ConU.ren der Krosinn d.-r Wogen, welehe d.eselben an ih,vr Basis i.nlrrwuhlen, so dass die oberen I'arlien derselben nachstiir/en. |)i,ser Hruehsliieke bemaehli^en sich die Wellcn, /.erkleinern sic, runden ihrc Bcken und kanten al, und sehaiVon auf diese Wrisi- die Rollstueko, den Kic: i,,ul Sand. v,ie sir die Kiiste mnsiiumen, und den feinen Scl.lanuu der an manclu'ii St.|lrn al^.-si-Ul wird. Dio (ii-sladr .Irr Inscl Helgoland, SONY..' die IHsi-rn Kil^l.-n von Norfolk und Suffolk in England zeigen, wie grossarlij? die .er^frende Marl,, dea MO...VS 1st. Im Laufe dor Jahro 1S21-1N-.. rtlckten ,lir Irt/.l'-enannton KUsten niehr als 1G M. landeinwarts, zuglcich nalnn d.o Vrtu- fun- dos ' Mooivsuruiulos so zu, dass Frcgatten von ttber CM. Tiefgang Ubor one SU-'llr scgeln konnton, wo sich vor 48 Jahrcn ein Pels von 23 M. Iloho orhob. Was die Thaligkoit des Ocoanes als Transportmitlel der in densell -vfiilu'ton Sand- und Schlammmasscn bctrifft, so boschrankt sich diesclbo fast alh-in auf schinale und flnche, von don Wellen aufgewUhlte KUstonstnche, und war isl sic bier darauf gorichlet, die aus don Flussmtlndungen herausgo- s,.hxv.Minnl.Mi Schutt- und Schlammmassen an die Ufer der Goutinente zurUc-k- /iiliviU-n und dieselben dort abzusetzcn. Weder Ebbe und Flulh, noch Slur- mrsN>oon dienon zur Verbrcilung des Flussschutles und Sandes, im Gegen- U,,.il.. drtngen sic diosolbon an die Kuslen und bcfreien das Meer von jnecha- nisrhen Verunreinigungen. Deshalb kbnnen sich auf dem eigenllichon MIMMTS m-undc koine klaslischen Gestoino, %vio Sandsleine oder gar Conglomerate b,l- ',len, dcron Ablagorung auf die KUstcnzoncn beschriinkt bleibt. Nur die von den Wassern in Suspension gohaltencn feinslcn Schlammlheilchon erhalten, begUnstigt durch die Strbtnungon des Moercs, eine weilero Verbreitung in d.o- scra, vortheilen sich jedoch iiber so enorme Areale, dass ihre Anhaufung zu niiU-iitii:.-n Al.lagerungen sehr langsam vor sich geht. Die Sand- und Kies- n.asse.i, Nvelehe die Fliisse dem Occane zufUhren, verniehrt um die Producle dn- /rrsloivndrn Meerosvvogcn, wrrdrn von den Wellen zu Ufenvallen aufge- wwfen, wo die Wogen unabliissig an ihrer Zorkleinerung arboik^n, die femcn Sandkornchen mil sich zurUcknehmen und an dem Fusse des aus don. zurilck- l.lribondcn grobercn Materiale bestehenden Dammes wiedor ablagern. Auch an dem Ausgange flacher Buchten thurmen sie sich auf und verwandeln dies,- alliniihlirh zu Binnensccn odor Lagunen. MUndon FlUsse in diese let/leren ein, so win!, wie lYiiher gezt-igi, leren Absaizen Gclegenheit zu Deltabildungen und allmiililielier vulliger AusfUllung der Lagunen gegeben. An alien Kiislen, , m d.-nen sich uberhaupl Raum zu ihrer Ausbildung lindH, /eii^en sieh diesc Uforwalle, In Dcutschland zieben sie sich von Schleswig die Nordsce ontlang bis naoh Holland, an den Gesladen der Oslsee treten sie als Nehrungon zwi- Khen den La-unm der FlussmUndungen (den Haffcn) und der offenen See auf. Solbstan Stollen, wo diese rferwiille durch 1-lussmUndungen unlcrbrorhon sehoiuen, sind die Ltlckon nur oberlliiehliel., indom eine Sandbank, die Bar IT, in dor Forlsctzung des Ufei-walles die MUndun- der moisten grosseren StrOme tinor durchzieht. 40 ( ' i i- A ii o r , Elemento tl. Geologie. 178 III. iHinmi.M-lie Niruends >ind diese Mii^oclinbeiien untl VOID Fe^tlande (lurch einen Stricli llachen \Yassers getrennten ITcrwidle so vollkoiiiiucii 9USg$bild@t, ^ ie an der ()>tkiisle Nordamerikas von Long Island bis Florida, und x.\var iKimcnllicli in dcr Nachbarschafl dcs Cap llalteras. Hire Hildung lasst sicli hier ganz beslimmt auf die \Yecliscl\\irkuiii: dcr (ic/.eilen und der ausseriieublmlich /alilreichen Flilsse und Strbme /.uriickfilhren. In lelzlere dringl die Flulh, staut sie an, ilbcrsehwemmt das benachbarte Flachland und bringl die Wasser eine Zeit lang z u in Slehcn. In Folge davon gelangen ilire Sand- und Schlaniniinassen zum Absatz. Bei einlretender Ebbc beginnen die Flusswasser sich in Bev\egung zu setzen, ihre Niederscblftge wieder aufzuwuhlen und nach dem .Meere /u schallen. Auf den llaelien Kiisten/onen angelangt, breiten sie sich aus, hnbcn den \Yidersland der Meereswogen zu bekiimpfen, verlieren dadurch ihre bis- herige Sehnelligkeit und selzen ihre Schlamm- und Sandlasi von Ncueni ab, - es entstehen die vorgeschobenen Uferwalle. Die Enlfcrnung dersel- ben von der MUndung der Flilsse hangt von der Grosse und dem (iefalle dieser lelzteren, so\vie von der Hbhe und Starke der Fluth ab. Innerhalb der neu- gebildelen Lagunen (Sounds) geht ein continuirlicher Ausfiillungsprocess vor sich, weleheni die flachen Kilstenstriche am Atlantischen Oceane und am Golfe von Mexico ihre Entstehung verdanken. Bewirkt jedoch die aus dem Flusse y.uriickkehrende Ebbe cine sehr starke Strb'mung innerhalb der Lagune, so be- nagl und zerstbrt diese die Innenseite des Uferwalles, wahrend die Anschwem- mung, also Vergrosserung desselben vom Meere her ununlerbrochen vor sich geht. Auf diese Weise riicken die Uferwa'lle langsam in den Ocean vor und werden gefolgt von den an Ausdehnung zunehmenden Flussmarschen. So wachscn die Continente an der einen Stelle, wahrend sie an der andcren der Zerstdrung durch die brandenden Wogen ausgesetzt sind. In manchen Gegenden vvird das Material der Uferwalle dureh kalkhaltige Ge \\iisser zu einem Conglomerate verkiltct und dadurch zu einem festen Ge- sleine umge\vandelt, meist aber bleibt es eine so lose Anhaufung, dass die von der See wehenden Winde den feinen Sand von den groben Gerbllen und Kiesen Irenncn, ihn zuDiinen aufhiiufen und als Flugsand landeinwiirls Irei- ben. Die Dilnen sind ode, nackte, langgezogenc Hiigel oder zu mehreren par- allel hinter einander liegende Hilgelreihen, welche 10, 20, ja 60 M. Hbhe er- reiehen und dadurch entstehen, dass der Wind den wahrend der Ebbe trocken geleiilen Sand hilgelartig zusammenfegt und vor sich her Ireibt. In Folge da- von sind die Dtlnen in einem besliindigen Vorriicken in das Feslland beg rill en und sind im Stande, fruchlbare Flurcn in ode Sandhtigel zu verwandeln, ja allmahlich ganze Dbrfer zu vergraben, von denen nur noch die Spilzen der Kireh- thilrme und .Kamine hervorragen. I berall zeigt es sich, dass die augenblickliche Erscheinungsweise der Erd- oberlliiehe nur ein vergiingliches Bild in dem rmgeslallungsprocesse unseres Planelen, nur eine momentane (Jruppirung des ruhelos wandernden Stofles ist, weleher nur scheinbar eine gewisse Slabilitat bewahrt. Kin Ereigniss, welches sich im Laufe der Kntwieklunusgeschichle der Erde oftmals \\iederholle, war das allmiihliehe Unlertauchen eines Conlinenles unter 1IF. Dynainisrlio Gooloi^io. 17!) den Spiegel des Meercs, welches sich iiber ilin ausbreilele und sofort seine Thiiligkeit auf dessen cinstmaligor Oberllache bogann. In demselben Maasse, wio os sirh auf Kosten des Fesilandos vergmsserte, riickte cs seine sandigen DUiion inimer weiler landeinwiirts. glich Thaler uuU Yerliefungen wenigstens /inn Theil aus und stolllo ebono Fliichon her, .bis allmiihlich jede Stelle des iianzon Continents einnial Kilsto gewesen und als solche vorn Meere bearboitot und umgestaltot worden war. Gebirgige und felsige Partien untcrwusch und bonaiito os und sudito mil doin so hergeslellten Gerblle und Sand die Thaler iius/ufiillon, kiir/. os arboileto darauf hin, alle Unebenheiten mb'glichst auszu- dciohon, oine Tendonz, welche auch seine Niederschlilge verfolglen, nachdoiu d;is oijisliao l-'ostland hereils zum Grunde des Oceanes geworden, und welche ondlich von Neuem hervortral, sobald sich der Meeresgrund \viederuin langsain xuin l-'estliind orhob, vvobei von neuem jeder Punkt desselben eine Zeit lang Kiisto und dor ausgleichenden Arbeit der Brandung ausgeselzt war. In alien Hiohlungon \vird das Wasser seiner Aufgabe gerechl: auszugleichon, was dor Yulkanismus aufgethilnnt und die Oache, ursprtlnglich von Gebirgen noch niohl unlorbrochene GesUilt der Erde wieder herzustellen. 2. Das Eis als geologisches Werkzeug. Die Mitwirkung des Eises auf die Gestaltung der Erdoberniichenvorliiilt- nisso lial sich dor Nalur der Sache nach weniger durch VVassereis, als dutch dit 1 grosseren Ansammlungen von Landeis, welche man als Gletscher bezeich- not, goltend mac-hen konnon. . 1. Weseil der Gletscher. Glclscher sind Eisstrome, welche in don Firnschneefeldern enlspringen und sich in langsamem Flusse thalabwUrts be- woi-cn. Ilir Miitoiial besteht aus festen, harlen Eiskb'rnern (siehe pag. 32), \\olche zu einer compaclen Masse verschmolzen sind. Lelzlere ist nach alien Kirht linden von ausserordentlich feinen, sich nel/formig kreuzenden und ver- /weigondon Haarspalten durchzogen. Das Gletscher-Eis entsleht aus Zusammon- schmelzen des Firn-Eises, dieses duroh Abschmelzen der Firnschnoekryslallo /u rundon, losen oder durch Eiscement verkitleten Kb'rnern. Die Heimalh des Firnschneos sind dio hiichslen Partien des Ilochgebirges, sowie das Innore des polaron Festlandes, wo er sich als Niederschlag der almospharischen Feuchtig- k(>it bildof. In geringeren Hahen und in polaren Gegenden in grb'ssercr Niiho des Meeres bildcl er sich zu Firn-Eis und in noch lieferen Niveaus zu Glolscher- l,is HIM. Die Firnschnecfelder sind domnach die Eisroservoirs, aus denen die Gletscher enlspringen und crniihrl werden, so dass sich Gletscher und Schnee- folder zu einander verhalton. wie ein Fluss zu dem See, welchem er Abfluss \orsehalVt. Ks bewegt sich also auch die Firnmasso fort und fort thalabwiirls, bis sic in oben angegobenor Woiso in Glelschereis umgewandelt wird und dann als solches die Howegung forlselzt. Es sind demnach zwei Bedingungen, von denon die Entslohung der Gletscher abhiingig isl, erslcns die Existonz kessel- formigor Erweilerungon der Thalenden, deren Boden nur eine geringe Noigung bositzt. und zwoitens dio Lage diosor Kessel obcrhalb der Schneelinie, so dass 12 * ]sn IFF. l>M>.iiiiiM-lif fn-i.l.. sich d.irin izrosse M.II-I des Kirn anhiiufcn kiitmen, ohne alljiihrlicli W< schmelzen. . 2. Bewegllllg ci KrucitcruiiL: drs Thales wieder aus. Trill ciner vorrilckonden GletscheTmasse cin Fdscn- riff in den Weg, so schiobl sic sich an demselben in die Hohe und Uber das- selbe himveg; in iihnlicher Wcisc driiiiL't sie sich Felsenabluin^c liinab und spallcl sich dabei in verschieden geslaltHc Kisblb'ckc. Mehrere Glelscherslrome konncn sich zu eincm Haupltiletscher vereinigen und verschmel/cn dann zu einer einzigen Glelschermasse. Uber das Wesen der Gletscherbe\\ci:uni: stchen folgcnde Thalsachen fest. Die von der Hohe nach der Tiefo uciichlctc I3e\ve- gmii; des Glelscher-Eises isl eine regelmJissige und beslandige, nie ruck \\eise vor sich gehendo, \\elche nicht nur auf den Sommer beschriinkl ist, sondern sich auch \\iihrcnd des Winlers belhaligt. aber in lieissen Jahreszeilen slarker als in knllcn isl und namenllich durch Regen und Schneeschmclzen begiinsligl wird. Kbcnso Irilt auf sleilen Senkungsllaclion bei sonst gleichen Vcrhaltnisscn eine Beschleunigung der Bewegung ein. Die gesammle Gletschermasse belheiligl sich jedoch an dieser steten Forlbewegung nicht in gleichem .Grade, es verha'll sich vielmehr der Glelscher in dieser Beziehung durchaus \vie ein Slrom, in- dem seine inilllere Zone schneller vorriickt, wie seine Hiinder, seine Ober- fliiche schneller als sein Boden. Eine quer ilber einen Gletscher gezogenc u<-- r;idc Linie bildel sich deshalb nach einiger Zeil zu einer erst flachen, dann sich immcr sUirker krQmmenden Kurve aus. Die Griisse der Gletscherbewegung ha'ngt von der Masse des Glelscher- Eises und der Sla'rke der Neigung seiner Unterlage ab, schwankl demnach in weilen Grenzen und belragt zwischen 15 Centimeter und 1,30 Meier liiglich. Nininit man als gewohnlichsles Maass derselben 20 bis 30 Centimeler pro Tag an, so enlsprichl dies einer jahrlichen Bewegung von etwa 75 bis <10 Melt T. Das Maass der Glelscherbewegung ist jedoch nicht nur bei verschiedenen Glelschern, sondern auch bei den einzelnen Sectionen der Langenerslrekung ein und desselben Glelschers in Folge der wechselnden Neigung des Glelscher- beiics cine verschiedene. So bcwegen sich gewisse Glelscher in der Mille bedeutend rascher als an dem unleren Ende, \\odurch eine Zunahme der Dich- li.^kcit des Eises nach unlen zu bedingl \vird. Die Bewegung des inillleron Theiles des Aargletschers verhall sich zu dem seiner unleren Endpartic NNic !7 7.11 2.}; in Folge der dadurch stalKindenden Compression wiegt ein Kubik- meter Eis vom Ende dieses Glctschers 72 Kilogramm mehr als ein solcher aus der Mille desselben. Die Fiihigkeil des Glelschers, sich zu bewegen, beruht auf der Plasliciliil i'- Eises, \\elehe das Glelsdicr-Kis in Folge der dasselbe durchsclisviinnenden, i- enthaltcndcD Haarspallen und in Folge seiner kiirnigen ZusdmmensetsuQg in i-rhiihlein Maasse besilzl, namenllich aber auf der Leichligkeit, mil weh'her I W 1 III It . . . I , . , j 1 , t. ll I I ' 1 1 1 dasselbe ... Slttcke brirhl i.ml sirl. .lu.vl. Zusainin^nfrlefen dor Conlao.llarhon wieder /n einer gleichformigeii Masse voreint. Efo in Bewegung bounilonor Glelscher befindet sich i... /iiMand.- des bestandigon ZersWckelns und Wieder- MMviiiiulxN.Td,-!.*. Am aullalli^lon ist diesef Vofgang do, wo sich o,n Glrlsrh iUn-i- cine Felswand siur/i un.l an dereq Fusse >u oinom HaufWerke NO, slnrkon /orlrummorU werig unlorhalh die*6S PttrikteS ftbef W&der als fflde li.lo EusainmeDhangende Gteischehnasrt erscheint. Kiiic dcrarlige BeweglM keii der einielneti ThriU- dos (ih-isi-hc-r-Eisos bcPahigl den Gletecher, .Inn gtf- walUgeo D.-u, kr. den .soi.u- eigeQe Mn.ssr narh union ausiihl, ui folgen and voi hoi,,.,- url.-urncn I'nnklcn na.-h ticfereii /u glcitcn. .3. riilt'iT (Jreu/c der Oletschcr. Die Brwrgung dor (iU-tsdu-. , Biufelao aur/nfasseii, als oh oin llialalmarls grrichUstes VorrUi-k.-n deS nnl.-i-on GleUcborendes mil (U-rsrllu-n Nn-kntlpfl Wflre. Kin solchcs trill iiur .lann oin, wenn .U-r Kinlluss dor hon-sdu'iulon Tcmp.M'alur cin steles Forlsc-l.ro Gtetecbers naoh ,lon. Tiol'lando /u ^slaltet , also nur in polaivn Co^ondon, svalnvnd in dor uonu.ssi-ton un.l heisscn Zone iln-cr Ausdohnunj- nach unte ( luirl. dio NNiirn.oro Tomperalur eino Groiuo goscl/l wird. Diosos Nivi-an, die S-liiiu-lzlinic (nichl zu verNvechseln mil der Schncelinie), kann dor (il<-lscl.or ,,i,.|n ttberschreilen, indcm scin Ende in dcnisclbcn Verhallnisse abgeschraolzeto NNir.l. in welcbem (llolsolionnasso zuslrUmt. Die Glelschergren/e licgt de.nnaol. iu ( |.iu Nireau, wo bcido Klon.onlo oinander das Glcichgcwicht hallen, so dass ,lir Sd.noolinio dor Glelscher oft liber Tauscnd Meter ausserhalb der Schncc- linir y.u snohenisl. Do, rnl.-.-i'rindelwaldglclschcrdriiiglUbcrlSOOM.uiilcr Ictztero sor. Ganz constant ist die Schraelzlinic nicht, ist viol.nehr je nach dor Vor- M l.i.Mlonhoit der Tempcraturverhaltnissc in den auf einander folgonden Jahren gcringen SrhxNankungen unterworfen. Trelen ktlhlc , fcuchlc Jahrc cin, wShrend dorcn viel Fimschnee gebildet wird und wenig Eis abschrnilzt, M rU.kl der Glctscher wciler ins Thai hinab, ist in warmcn Sonnnern d-is Absrhinclzcn Ubcrwiccnd, so ziehen sich die Glctscher schcinbar zurttck, um l es u.M-don Theile des Thalos entblosst, welche frUher von Eis bedeckl \\aron. Die Meereshb-he dor Sch.nel/linic der Glctscher wird vorzugswo.s dir 'riMnporalurdinercnzcn der vcrschiodonon Jaliroszeilcn heslimint. Sic licgl .h-mnarh in Ho-ioiu-n, wo /NNar sohr kalle Winter, abcr heisse Sommor horr- s,-l.on, hiihcr als an Orion mil kiihloron Soinnicrn, - - sic niihort sich mil an- deren Worton mil dcm Fortschrcilen nach den 1'olen hin immcr mohr dom Nivran l.-r Bee, Feraere b-slin.mond.- r.-saohon dor llol.o dor Sclm.ol/Jinio si,,d in dor hViohlirhkoit dor almuspharischcn NiedcrschlJIgr innorliall. dor rfh- /..Inon Glolsrhonvdonen und deshalb nnoh in der Richlnn- dor dort herrsohon- don Wind.- 7,u suehen. Stroichen letztere, ehc sie zu den Glclscho. n ijolaniioii, ilbor woilo Wasscrfliichen und b.-ladon sich auf ihivm \Vo-o mil Fouchligkcil, so brwirkon sir oil. Moral., iiokon dor Solnnel/lini.-. Ks roi.-hon aus diesom Grundo am Siidabhan-o dos Ilimalaxa dio Glctscher liefer hinab, als anf dor Nonlseilo, \\.-loho nur von den trockencn Landwinden Cenlralasiens be- strichen wird. I V2 III. |)\ ii.iiniM-lie (i Die Scliiiit'l/linic der Glelseher des Irnpisehen Ameiika lieiit iin AILemeinen iti riner .Meere.xlmlie \on iOOO 5000 Meter, am Himalaya rcielit sit- bis iUluil Meter hinab, in den Alpen isl sic-, \venn man von einigen Ausnalmicfallen .ibMehl so /.iehl .sieli der I'nlergrindclwaldglelscher his zu einer Meereslibhe von nntcr 1000 Meier hinab), in I'.MJI) .Meter llohc zu suchen, in Norwe^en he.Ml/.l Me JTO Meier Meereshbhe, in Lappland, Island und Grbnland und in deiii sildlichsleii Theile von SUdamerika schicbcn sich die Gletscher in die See liincin. . 4. Yerbreittillg der Gletsclier. Glelscherbildungen sind gcbunden an Geizenden, wo sich kalle Winter und kllhle Sonnncr irn Kreislaufe wieder- holen, wo zweitens die Massen almospharischer Niederschliige bedeutend und endlieh die Bedingungen fUr cine Bewegung auf geneigtem Unlergrunde, durch IU)denerhel)ungen gegeben sind. Diesen Erfordernissen enlsprechen die llocli- gebirge der heissen und gcmassigten Zonen , die Gebirge der kalteren Land- slriche, sowie die Continentc der Polargegenden. Sie sind es, welche die Yer- breitungsgebiele der Gletscher uinfassen. In Asien tragen nur der Kaukasns und der Himalaya, in Sildamerika nur die hbchsten Spitzen und das slldliehe Knile der Andes \vahre Glelscherfelder. 1m sildlichen Europa sind es die Alpen und Pyrenaeen, ini Norden dieses Continentes namenllich die zuisehen 60 und 70 Grad n. B. gelegenen Gegenden Nor we gens, welche von den weit ausgedcbnten Schneefeldern ihrer Gebirgsplateaus machtige Gletscherstrome in ihre Thaler und Schluchten senden. Die Gletscher der Schweiz, deren Zahl gcgen 400 betriigl, nehmen allein einen Flachenraum von 50 Quadrat-Meilen ein, einige derselben erreichen bei einer Machtigkeit von 270 Meter eine La'nge von 2 1 ., Meile. Die Gletscher der Pyrenaeen sind im Verhaltniss zu denen der Alpen von nur untergeordneter Bedeutung. Sie sind auf die Nordabhani:e der hbchsten Theile des Gebirges namentlich zwischen den Thalern der Garonne und dein Val d'Ossone beschrankt. Auch dje skandiuavischen Glelscher er- reichen nicht die gewaltige Ausdehnung vvie die der Alpen. Der machtii4ste derselben, der Lodal Gletscher, ist etwa eine Meile lang und 650 bis 850 Meter breit. Auch Island und Spitzbergen besilzen grosse Gletscher, wahrend das ganze Innere von Grbnland von einer machtigen Eisdecke Ubcrlagert ist, von welcher aus , abgesehen von zahlreichen , verhallnissina'ssig kleineren , haupl- sachlich filnf niiichtige Eisstrbme in's Meer ziehen. Der grossartigste derselben ist der Humboldt-Gletscher, welcher an der Slelle, wo er in die See tritt, eine Breitc von 9 deutschen Meilen besitzt. In ganz iihnlicher Wi-ise drin;-en aus der schluchten- und fjordreichen Siidspilze Siidamerikas ungeheure Glel- sclierniassen hervor. Ein an hbchst interessanten Erscheinungen reieher Glel- scher befindel sich im Kolzebue-Sund iui frUher russischen Nordamerika. Er ist von einer Lehmschicht bedeckt, auf deren Oberllache Weiden, Haide, Moose und Flechten Uppig wuchern , wahrend sie Skelettheile VOID Mammuth, Pferd, Rennthier und Bisamochsen umfasst, wie sie aus deni Diluvium anderer Gegenden bekannt sind. FrUher und zwar in der Eisperiodc, welche der Jet/t/eil vorausging, be- sassen die Gletscher eine viel grbssere Verbreitung. Aus den llaiipllhalern der III. 183 cincn liillten diis vvcile Yollsliindi" also his /.it Alpen tralen niiirliliiif Kissln.nie in dir Kbene Thai y.uischen .lur;i und dein crsluenannten C |:i;iO .Meter llohr aus, andere dran-en ilbrr !.-.. Uodensee bis weil nach HaM-rn uiul Sclmaben vor. Von den Siidabhanuen dcr Alpen slirj-.Mi Eis- M Kr>srn bis in die IV^Nicderunu hinab. Sclbst Grossbrilannirn uiul Skandi- oavidn ahnelWti in der Kis/eii in itr/.uii auf ihro GietecbcirbedecWbg uiul lir Ai.sdc'hnuni; iluvr Clrlsrht-i- bis /.urn M.'.Mv.sspii'iirl (Inn lu-uti^n Foucrland und (ironland. . :, You den Bewegungen dor (illelsclier abhiingige ErscluMiuiiigcu. Drr Vor.s.'l.ub, NvHcluMi das Eis dor Aufgabc ilrs WasstM-s Irislel , indcin rs Il,,, 1( | i n i| ;ul d mil ilun dio (Irbiruc ab/ulra^n bollisscn ist, olVcnbarl. sicl. ..MI auiicnlalliiislen in doin Transports von Gesleinsmassen anf dcin Hiirki-n dor r. \.n den l-Vlspartirn, /wise-hen \velchon sich dicsc hindurch driiniicn, x.uin Thoil in Folgo dt-r (JostiMns/tTspallung durch den Frost, zum Thcil in Foluc dcr /.(M-stiiivndcn Ccwalt dcr Lawincn grossorc oder kleincre Trllinincr aul dir (Molschcrobcrflachc, wo sic sich zu vcroinzollon Ilaufwcrkcn ansam- nu'ln NvilrdiMK Nvcnn d-r Gletscher stillsUlndc, - - dadurch aber, dass er untcr ,1,-in r.sprungsorte dor Gestcinsbruchstiickc langsam vorbci zicht, ordnon sich .lirsc in laniio, dor Bowegung und don Randern des Gletschcrs parallcle Rcihon, cs (Milst(>hon"dic Seitcnmorilncn. Mil solchcn Gcsteinsmassen bcladcn sctzl dr.- (ilrtsrhrr seine ihalabwiirts gcrichtete Wandemng -fort. Vereinigen sich aul ihivin Wcgo /\\(M Risstromc zu einom Hauptglelscher, so Irelen zugleich dio- jciuiicn ihrer Seitenrnoranen, wolcho auf den mil cinandor beim Contacte vcr- schinelzendcn Randern der beiden Gletscher lagern, zusammon und bildcn dann auf doin Mittclnirkcn des neu entstandenen Hauptgletschers cine Mittclmo- rano Da jeder Vereinigung von zwci Gletscherstrb'men eine Miltelmoranc efllspricht, so ist man im Stande aus der Anzahl diescr lelzteren auf die Zahl dor nach und nach zu eincm Mauplglctschcr vereinigtcn Nebengletschcr. 7.u schlicsscn. An seiner Grenxlinie angelangt, schmilzt das Eis des Gletschers, seine Hclasluni: sttirzl auf die Thalsohle und hiiufl sich hior im Laufc dcr Xcii /u eini'in oft mehrere llundert Fuss lu.hcn Wall, drr Knd- odcr Stirnnioriino auf, cine Station auf dcr Wandcriing dcr (icstcinshnichstiirkc von dcni Imrh- slcn Hcrucsizipfcl nach dciu Mccrc. Die (lesh-insbruchstucke, \\clche die Seiten- und Mittclmorilnen zusamincn- setxen. also mil der Gletscherobcrfliiche fortbeWegt WUrden, habcil Sldl dlirdl- aus frischc Bruchllachen und scharle Fig. 21. 1 \ind2Seitenmoriincn dB OUtMttert A. :'. uiul I Scit-nmoniiien dos Ulotsrhcrs IS. :, Mittflmoranc, ent- Ktandcn duroK Veteinigttiig derGtotaolMl A und K und dcr BeiUnmoiaB ~i uml :;. Kauton und Ecken erhalten, da sio auf ihrcin Wcge mil festen Gesfeinsmassen nicht in Contact kamen. Urn so griissere Geataltsveranderangefi erleiden die- jeniizcn Triiinnicr, \velcli(> in die S|iallen /wischen deni (ilelscher und seinen felsiiren ri'er\Niinden oder z\>ischen ihn und die Thalsohle geralhen. Sie werden I S I HI. |)\ niiini-rli.' unter J M.-ilen Limtfe und Hivile 7. : MeU-r l.ocli einprraglon , so liissl sich (lll l di.- i:.-\\alli.ue(;n.ss(! v icier Kisberire sehliessen. Tolare Slron.un-cn tiviben diesrlben \\eil in den ollenen Ocean humus, so dass sic noch auf dem 36. und M. Cn.de imi-dlirlier Hreile aniielroffcn \verden. Die schNviininendcn Eishn-e des allanliseheii Meeres stranden schr gcwiilnilich auf dor Neufundland-Bank, NX,, sie unter dem Kinlluss des Golfslromes und der Luflwiinnc selnnel/eii. NVie die Clelsel.er der Ilochgobirgo, sind die der Polargcgonden oft mil Sdiull- massen heladen , xvolche von den Eisbergen in enlfernte (leyenden gelragen \\i-rden und beim Si-hmelzcn derselben auf den Mecresgrand sinken. Man hat aid den. arktisehen Tlieilc des Atlanlischen Oceanes Kisbcrge beobachtct, wclchc i:,oii M.-ie. iin Tinfange maasscn, 30 bis 70 Meter uber den Meeresftptegt) raulen und mil Ablaiicrungcn von Lchra und Felsblockcn bcdeckt waieu, ,lrivn (iesan.nil^eNNiehl auf 1 2 Millioncn Centner gcschiil/l wurdo. Slranden solel.e Eisberge auf Felsklippen oder streifen dieselben auf ihivm Wege iiber seiehle felsigQ Slellen des Meeresbodens, so sind sie im Slande dieseiben ver- niillelsl des auf ihrcr Unterscite eingcfrorcnen Sandes in iihnlicher Weise, \\ .e di,- (ilelschcr, ihr Belt glatt ssu poliren, sowic mil grosseren Geslcins- frauiiM-ntcn in der Richtung ihrer Bcwcgung Ritzen , selbst liefe Furchen uud Hinnen in die Gesteinc auszuscheucrn. Derartige Kisbergscliliire sind auf d,M nordlicluMi llemisphiire auf die nOrdlichcn Abhiingc und die Gipfel der llii-el und Kiippen, also auf die dem Anprall der Eisberge ausgesolztc Stoss- seiie .lersclben, hesehriinkt, sviilirend ihro sUdlichen Abfalle rauh und /.aeki^ urbli.-b.-n sind. In grossartigster Weise treten dicsc Erscheinungen in dem Distriele slidlich vom Lake Superior in Nordamerika auf. Dort sind jje\\isse ^allplirl' I'elsklippen mil lauter parallelcn, mehrerc Fuss tiefen und breilen I MMrl.en hedeekt, \velchc augenscheinlich durch eincn dort gestrandflten Eis- !.,- .'in-jesii.it worden sind, auf (lessen Hoden gross,- ( Mmr/.ithliieke einuelrnn-n ua.vn, und der von der Ebbe und Fluth tUglich mehnnals urn eittige Fuss uehobcn und gcsenkt, also auf seinem gcneigtcn Untergrundc bin und her ge- zouen \\nrde. I'ine iihnliehe Rolle wic heute die Neufundland-Bank hat Nvahrend der Eiszeil die j.-lxiii. nordeuro|>Jiischc Ticfcbcnc gespiclt, damals eine seiehle Kiisten- zoue, bcdeckt von einem Mcerc. auf welchem sieh /ahlreiche, von den skandi- navisehen Glelschcrn abslamincndc Eisber-(- lu-rumlumn.elten. Mit Gosleins- fraumenlen befrachlet strandelen sie auf dem sandigen, llael..-.. M.-eresbodcn und hinlerliesscn als Denkmale ihrcr Fahrtcn die zum Theil gewaltigen crra- 1 S<> 111 l)\ naiiiisi lie 1 Crulo-ic. I i sell en hlncke, \\ie sic in unziihlbarcr Menge auch in dcr norddeut.sclicn NicdeniiiL; zerslreul licgen. Aus alle driii gchl licrvor, dass sich die Thiitigkcil dcr Glclscher und clicnso dcr von ihnen ahstanmienden Kisbergc in doppelter Hichlung gellcnd maeht : 1 1 in der Abrundung und Polirung dor ursprllnglich rauhcn und zarkigcn Feteoberfltichen , 2) im Transports von Schultmasscn und Felsblocken , sowic in dcr Wiederablagerung dersclhcn an einer andren Stcllc. Man hat nanienl- lich die ersto dicscr \Virkungen liber die Bcobachtung hinaus tlberschalzt, in- dcin man so \\cit ging, den Glelschcrn die Ausfurchung go\visser Alpenlhiilcr, die Aiisfeilung der I-jorde, die Aus\v(ihlung der Alpenseen zuxusclireiben, - Ansieliten , welcho jetzt als \viderlegt gclten dtlrfen. Manchc Gletscher huben jcdoch in der That, wenn auch auf ganz andcrc Wcise als durch Ausschaufe- lung, zur Bildung von Seen beigetragen, in dem ihre Erdmoriinen \vie klinsl- liche Damme Gebirgsthaler absperrten und die Wasser hintcr sich aufslauten. Auf diesc Weise ist z. B. der Garda-See entstanden. Das organische Leben als geologisches Ageiis. Eine drilte der Einzehvirkungen , als deren Gesammtrcsultat die augen- Mickliche Beschaffenheit der Erdoberflache aufgefasst werden muss, ist das organische Leben. Ahnlich \vie das Wasser und meist in cngem Zu- sammenhange mil diesem, macht es sich in bestandiger aber stiller Arbeit fast auf dem ganzen Erdenrund geltend. . f. Mannigfaltigkeit der geologisehen, durch organische Thatig- kelt vermittelten Vorgange. Die Pflanze treibt ihrc Wurzelenden in die fcinen Gesteinsspalten , erweitert diese durch ihr Wachslhum mil der Gewalt eines Keiles und ist im Stande, grosse Felsblb'cke aus ihrer Stelle zu rilcken und diese ahnlich wie das gefrierende Wasser von dem Rande eines Abgrundes oder eines steilen Bergabhanges in die Tiefe zu stiirzen, wo die mechanische Thatigkeit des Wassers ihren Zerkleinerungs- und Fortschaffungsprocess be- ginnt. Die vermodernde Pflanze bereichert die atmospharischen Ge\vassci- mit Kohlensaure und befahigt sie dadurch zu der grossen Arbeit der Ge- steinszersetzung und -Losung. Der Verwesungsprocess der Vegetabilien und die Zersetzung ihrer bituminb'sen Yerwesungsproducte \virkt rcducirend auf o\N(lische Mineralsalze (siehe pag. 148), so dass durch ihre Venniltelung aus schwefelsauren Metallsalzen Eisenkies , Blciglanz und Zinkblendc enlslchcn. So findet sich Bleiglanz, zuweilen auch Z i nkblende als Anflug auf Stcin- kohlen und als AusfUllung feiner Risse und KlUfte innerhalb derselben, SONMC in bituminosen Baumstammen, ja sinterartig und rindenfdrmig an altem Grubcn- holze. Ebenso, nur weit haufiger, kommt Sch we fe Ikies vor, dcr manche Sleinkohlen und Braunkohlen vollstandig impragnirl und cin sehr gc^vohnliches Versteinerungsmiltel fossiler vegctabilischer Reste ist. Auch Kupferglanz isl bei Verwesung von Pllanzcnresten ausgeschicdcn worden, wic das Vorkonnncn der Frankcnhcrgcr Ahren Zweigendcn einer Conifcrc, nchmlich von Cupres- sites Ullmanni) beweist. 111. l>\n,iiiii>rlie Die XerseUmi-: MIII Metallsalzcn dureli faulende oru.miseho Substan/en k.inn jodoeh nodi \\oiter go hen und y.ur Rildung von ge d iege n < n Motallen liiliron. C,e\\isso Coniferenholy.or dor d\assisclten Formation von Frankenlier;.: in Hessi-n heslchen in ihrem joly.igen 1'ossilen Xnslandc aus almoeltselndon Lagen von Kupfcrglany. und einor kohligon Masse und unifasscn slellenwoise kloine zaitc Schiippchen von gediegenem Sillier, \\elehe aiigonscheinlich durch lle- duelion \on kieselsamvin odor kolilonsaurem Silhero\\d duivli das \or\\csondo llol/ luM-voriit'iianiion sind. Lhci'iascliendc Hcsultak' oinos i;an/ ana lotion I'ro- Oessra \\urdon lci DucktoNMi in Tennessee 1 bcobachtol. Kin Theil dor dorlition Kiipferiinilx'n \\ar wiihronil dos aniorikanischen BUrgerkrieges orsotlon , und /.\\ar onlhiolten die nicht gowiilliiiton Wasser aus der Zersel/ung von Kupi'er- uiid KisMikies horvortioiianiionon Kupfcr- und Kisonvitriol in Auflosung. Nach dor Wiodi-reroH'nuni: der Ouln-n /eitito es sich , dass im Laufc jonor wenigen Jahiv an urvNJssen Slollcn dor unU-r NVasst-rbedeckunti verwesenden, zur Zimnierunii honutxlen llolzor fast zolllangc Trauben von gediegenein Kupfer sich angosel/l hatton. In gjin/ iihnlichor Weise \vie pflanzliche konnen auch in Vervvesung be- tirilVono tliiorischc Substanzen eine Reduction von Metallsalzldsungen bcvvirken, \\nliii \\ir in dem so gewohnlichen Vorkominen des Schwefelkieses als Ver- sloiiifrunt:sinillel von Ammonilen, Gasteropoden, Brachiopoden und Zweischalern, in dem des Bleiglanzes und der Zinkblende in den Ilohlraumen vieler Mollus- ken-Reste zahlreiche Beispiele besitzen. Eine hb'cbst instructive Illustration dieses Voruanges liefert der Kupferschiefer des stldlichen Harzrandes (pag. 37 und 16i, sowie histor. Geolog. sub Dyas). Der Kupferschiefer ist augen- seheinlich als ein Susserst feiner, unserem Silte ahnlicher Schlamm innerhalb der liuchten des dyassischen Oceanes /ur Ablagerung gelangt. Letztere \\aron von heterocercalen Ganoidfischen Palaeoniscus , Platysomusj dicht bevolkert; aus noeh nicht bekannten Ursachen wurden diesen seichten Mecresbueliteii Solutionen von Kupfer-, Eisen-, Silber-, Nickel- und Kobalt-Salzen zutiefilhrt, \\olehe geniigten , die GewSsser sowie die in ihnen lebenden Fische zu ver- uiflen, deron cdnvulsiv zusammengekrUmmte Leiber uns in iliren Urnrissen er- halten sind und auf eine derartige Todesart hindeuten. Die Fischleichname sankon zu Tausenden in den den Boden bedeckenden Schlamm und beganncn /.n \ei\\esen. Durch diesen Process lieferten sie einerseits das Bitumen, mil welt-hem die Kupferschiefer slark impragnirt sind , andersetts leiteten sie die Reduction der Metallsalze ein, welche sich als Sehwefelmetalle in kleinen 1'ar- likelelien niodorsclilugen odor die Fischkdrper selbst tlberzogen. Kino Krsehei- iHint: bedingte die andere: der Reichthuin des Kupferschiefers an Fischresten, Bitumen und Erztheilchen , die drei eharakteristischen Eitientliiiiuliclikeiten dos (lesloines, sie slehen in ontistom, iirs|)rUnglichem Zusammenhanue. Aher nicht inir die sdiwel'elsauren Metalloxyde , auch sch wefelsa ure Alkalion und alkalische Krden werden durch faulende organische Sub- stan/en rcducirl, so dass Schwefclmotalle, Schwefelalkalien und Schwefel- verhinduntien von alkalischon Krden enlsleheiF (siehe pag. 154). Aus dieser Xer>ei/nti^ u(>hl zugleich Sch wefel vvasserslof f hervor. ein Gas, welches Iss III. |t\n, Unix-he den weitreicbendsten Kinlluss aul die Umwandlungsprocesse im Mineralreiche .msiilil. Mr \\ird \on den in der Tide eiretilirenden \Yas.sern absorbirl uml gelangl /inn Thcil mil diesen .m die EtTdoberfl&che, \\< sic dann als Seliwel'el- qudlen bezeiehnd \\crden und von denen die v\iehligsien die von Aachen, Milson, Ncnndorf, Baden (bci Wien), Wcilbach und Hurlschcid sind. Aus iiiiinehei) dieser SchwefeJquollen scheidel sich in Folgc dcr Zerselzung dcs Sdi\\efel\\assersiolles bei Bcrilhrung mil dor Lufl Schwcfel in Form eincs \\ei.sson oiler gelblich grauen Sehlammes tib. lin Lnufc der Zcil konnen diese Schwefelablagerungen bedcutende Diinensionen annchincn. Zu ihrcr Mnlslchnng sind iibcrall dorl die Bedingungcn gegcben , \vo mil Bilumen gel rankle G\ps- lagersliiUen auflrelon. Ein anderer Tlieil des SdiwcfelwassersloIVs gelangl mil den nnterirdischen \Vassei-n in Spallen, in denen er schr liauflg Ansammluogen son kieselsanren and kolilensaurcn Melallsalxen Irill'l unct dcron Ausscheiduog als SeliNNefelmelailc bewirkl, also bci der Bildung von Erzgangen lliiiliir ist (siehe pag. 1 .'i4 und 157). Die Beispiele filr die engcn Beziehungen zwischen organischem Leben und einzelnen Vorgiingen in dent Enlvs ickelungsprocessc dcr Erde lassen sicli leielil vermehron, ohnc sic annahernd zu crschopfcn. Den slcligcnSlod'auslausch xNvisdicn organiseher und unorganischcr Nalur zeigl jcdoch \voh 1 kaum irgend cine an- dere Subslanz dcullichcr als die Phosphorsaure. Aus dcm Minci'alreiche gehl sie in das Pflanzenreich, aus diescm in das Thierreich ilber, um bei dcr Fiiul- niss der Thierlcil)cj' dem Erdboden zuriickgegcbcn zu wcrdcn. So liabcn denn die meislen phosphorsauren Mineralicn ihren Kreislauf durch das Thier- und Pilanzcnreich gcnommen. Die Landpflanzeu enlziehen diese Saurc dem Boden und den in ihm circulirenden Gevvasscrn , die Fucoiden und Korallen dem Meercswasser, die \Virbellhiere cmpfangen sie mil dcr Nahrung in so hohern Grade, dass sie zu einem Hauplbestandlheile der Knochen dcr lelzlcren \\ird und dass z. B. die Knochen eines Rindcs elvs : a 13,3 Kgr. phosphorsaure Erden enlhallcn. Durch Faulniss der organischen Subslanzen und durch Aus- sdieidung aus dcnselben kehrl sie wieder in das Mincralrcich zuriick, um Male- rial zur Bildung ncucr phosphorsaurer Salze zu liefern, vvie es z. B. das Yor- kommcn von Vivianil in den Knochen eines vor Jahrcn in einer obcrschlcsi- schen Blci- und Zinkgrube verungliicklen Bergmannes zcigl. Gross isl fcrner der Einfluss, welchen die Vegelalion auf die Bildung von K a 1 kablagerungen ausilbl. Solchc Pflanzcn, wclche im Wasser ^adisen, enlziehen diescm die Kohlcnsiiurc , welche an doppcll kohlcnsauren Kalk nur schwach gcbnnden ist, um sie zu SauerslofT, welcher cnlvveichl, und Kohlen- slofT, welcher zu ihrer Erniihrung dienl, zu zerselzen. Die Folgc davon isl die Ausscheidung vom kohlcnsauren Kalkc, welcher Incruslale auf der Oberllaehe dcr Pflanzen bildel. Auf diese Weise und z\var namcnllich durch Vermitlclung von Sumpfmooscn und Charen enlslehen vide, zum Thcil schr miiehlige Kalk- lulTlager. Ganz ahnlich bringt die Lebcnslhaligkeii der Dialomcen durch Ans- sdn'idnng der in ausscrordcnllich geringer Quantital im \Vass er gelostcn Kiesel- siiure miiehlige Sedimenlgebildc- hcrvor. Die zierliehcn Kieselpanzcr der Dia- lomeen setzcn trolz ihrer mikroskopischen Kleinheil von Gallionclla-Schalen III. DvnnmisrliP Goolopio. 189 nehon 41,000 Millionen anf oinen Kubik/oll) dicke l.aizer von Kiosolordo jjan/ ausschliesslich /usammon uml bilden boi Bilin in Bi.hmon erne his 1,5 Motor rnHchtige Schicht von Polirschioler , I MM Oberlohe im Ltlno.burgisclien cine Ms 10 Meter miiehtiuo, iiber 250 Schritt langc und 150 Schrilt brcile Ablagermii: von Kieselguhr mul nehmon. wonn man von vielen iihnlidien Vorkommen al>- siehl, an der Zusammonscl/imi: cl.-s Grund und Bodons, auf welchem Berlin -.-haul 1st, einrn bedoulonden Anlhoil, \velcher 4 bis 5 Meter unter Tage aus einem bis tlber 30 Meter inilchtigen schwarzon Tlion besleht, welcher zu 2 /;t scin. i Mas.M- aus Dintomeen zusnmnicngesetzt ist. Man hat ferner berechnet, da.vs sieh im Hafen von Wismar jiihrlich elvva 650 Kubikmotcr kieseliger Or- iianisinenrestt' ahset/en. Kudlii-h berulit auch die Bildung des Raseneisensteines, welcher in dor norddeutsehon Niederung, in Holland und Polen in weithin ausgedehnten Lagen aufiriti, darauf, dass cisenschUssigen Quarzsanden (pag. 148 sub 4) durch ver- wesondc Pflanzen Kisonoxyd enlzogen und in Eisenoxydul reducirt wird, desson sicl. Knhlensiiurc und QuellsHure hallige Wassor bemachtigen, urn es nach Nie- deniniien /u fuhren, wo die eisensalzhaltigen Wasser stagniren , und wo das Rteenoxydul, durch den Sauersloff der Luft zu Eisenoxyd oxydirt, niederfallt. In V ; >* andcrer Art bcthiiligt sich die Exislenz und Wirksamkeit der Hnhrimisc licln auf die Gesteine. Sie durchldchern die felsigen Meeresufer und boroiten dein Ubcrall zerslorenden Wasser und dem zerspaltenden Temperatur- wechsel none Angrifl'spunktc. Der Biber zieht seine Damme quer durch die Thiiler, staut die Bache zu grossen, oft seeahnlichen Teichen an, cntwiissert die SUmpfc durch kunstvoll angelegte Kanale und giebt dadurch Anstoss zu \\andclungen in der Vegetation und der Neubildung von Wasserlaufen. Die Bedeutung aller derartigen Ausserungen thierischen und pOanzlichen Lebens und Absterbens vcrschwindet jedoch im Vergleiche mil den Resultaten der eigentlichcn Gost ein smaterial liefernden Lebon sfu nctionen der Organism en. Dieser bewunderungswurdige Einfluss auf die unorganische Natur /eii-l sich am grossartigsten bei den Thieren in der Abscheidu n i; dcs Kalkes aus dem Mecre, bei den Pflanzen in der Absorption der Kohlensaure und der Assimilation und Aufspeicherung dcs K ohlenstof fes. a) Kalkabscheidung aus dem Weere durch thierische Thatigkeit. Dem Meore \\rrden wie pag. 161 gezeigl, durch die Strome fort\viihr(-nd gewaltige Quanliliiten von doppelt kohlensaurem Kalke zugefUhrt. Man sollte doshalb ervvarlen, dass das Meer allmiihlich zu einer gesattigten Kalklosung iioNMn-leii sei, aus welcher sich endlich der kohlensaurc Kalk ausscheide und niedersehlac. In der That aber enthiill das Meereswasser nur 0,0001 kohlen- sauren Kalk, mithin kauin den zehnlen Thcil von dem Betrag, wclchcn das Wasser in Auflosung zu crhalten vermOchle und kommt trotz dor bestiindigen Zufuhr von neuer Solution dem Saltigungspunkte nicht niiher. Die Erlinllunu dieses stolen Gloichgowichlcs des im Meereswasser aufgclosten kohlensauron Kalkes ist eine Aufgabo dor MooresboNvohner, vvelche zur StUlze odcr zum P.)l) III. l>\n;imisHi(> Srhul/.e iluvr Wciclilhcilc cin kalkiiit's iiincivs Gerilsl. nder eine Kalksrhale absniidern. Zu diesem Zwerke ent/.iehen sio dem Meere den spars;iin vor- Ilieillen kohlensaiiren Kulk , inn ilin in ihrem Kbrper almilagcrn his er enl- \\eder fine y.usammenhiingende Masse ndcr mv/.iihlige lose in dcr Haul eini:e- lagerle Kalkstiil>rhen oder -Seheibelieii bildet. Durcli derarlige Lehensfmiclionen zeichnen sichnamentlich die Poly pen (Korallenthierchen), die EC h in ode r men, die Mollusken und die F or am in i fere n aus. . 2. Die Bauteii der Polypen. Das Gedcihen der riffbildenden Korallen- lliiere setzt eine niilllere Temperatur des Meereswassers von 2."> his M0 C. voraus, obvvohl inanche derselben ausnahmsweise 20 ja 16 C. erlraiicn kiinncn. Ihre wahrc Hciinalh ist deshalb namenllich die Zone zwischen dem nordlichcn und siidlichen 28slen Parallelkreise, falls nichl ortliche Ursachen wie obktlh- Irnde Polarstronie und auf der anderen Seile die erwanncnden Atjualorialslrijim' die Grenze etwas verrilcken. Innerhalb dieser oceanischen Striche siedeln sic sieh iiberall da an den Ktlsten an. wo nicht feinschlarninige I'fer oder die Miindun^cn grosser Slro'mc das Meereswasscr durch Trilbung desselben fiir sie unbewohnbar machen. Am verbreitetsten sind die Korallenbauten in den tropischen Theilen des Stillen Oceanes , wo neben unziihlbaren Korallenbanken und Kiistenrid'en 290 wirkliche Koralleninseln bekannt sind. Ahnlich isl die Verbreitung derselben im Indischen Oceane , dessen Inseln und Continental- kiislen einen ausserordentlichen Reichthum an Korallenrifl'en aufzuweisen haben. Die Laktdiven uud Malediven sind die grb'ssten Koralleninseln der Welt. Im Atlantischen Oceane bestehen die Bermudas, die Bahama-Banke und -Inseln, sowie ein grosser Theil Floridas aus Korallenbaulen. Dass die Lebenssphare der riflbildenden Korallenthierchen auf eine Zone zwischen dem Meeresspiegel und elwa M bis 40 Meier Tiefe beschrankt ist, wurde bereits pag. 132 erwahnl. Die Polypen wohnen nicht nur colonienweise zu Tausenden auf einem Stocke zusammen , sondern es pflegen sich an giinsligen Ortlichkeiten zahllose Slbcke neben und aufeinander anzusiedeln und dann die Korallenbanke und -Riffe zu bilden. Die rill'hauenden Korallen gehoren zahlreichen Arten und schr verschiedenen Geschlechtern an, namentlich aber sind die Genera Madrepora, Poriles, Aslraea, Maeandrina, Millepora und Fungia stark vertrelen. Porites-Arlen konnen Slbcke von 7 bis 9 Meter, Aslraea und Maeandrina solche von 3 bis 5 Meter Durchmesser aufbauen , von welchen jedoch immer nur die aussersle 5 .jQ Mm. dicke Schicht Jebenden Individuen zum Sitze dient, vvahrend die inneren Partien verlassen und abgestorben sind. Die Dimensionen der Koral- lenbaulen sind im Yerhallniss zur Grbsse der Baumeister derselben ausser- ordcnllich. Die Breite vieler Riffe belriigl einige Slunden und ihrc Hbhe 100, 300, ja mehr als GOO Meter. Manche ringfbrmige Riffe umschliessen ein Was- serbecken von 30, 40 und mehr Meilen Grbsse, gewisse Barriererillc im Weslen der Feejee-Gruppe und an der Nordkdste Auslraliens sind 100 bis 500 Klafler breit und 40 Meilen lang. Wenn die Korallenbaulen den Meeresspiegel erreichen, so beginnen die \V(iL:cn. iilmlich \\ic Slui'inxvinde im Walde, ihiv zersliirendc Thiiligkeil. Sie hrechen Zsveige und sonst ausgesel/.le Parlien vom Rande des Korallenrill'es III. lKn;mii>rlit' (u'oln-io. 101 los, schleudern sie auf deren Hiieken und zerlrilnunern und zerreiben dureh ihr steles Spiel diese grosseren Fragmente /u Sand. Diest-n brciU-n die \Vel- Icn drirhmassig Uber das Hill' aus oder lluirmen ilin x.u vereinzelh-n, diiiifn- ahnlichen Haufcn an. lnz\\ischen hurt das Wachslhum der Korallen nichl auf, sie crsetzen den Verlust, siedeln sirh auf und ilber den TrUuimern wieder an und verfestigen so den losen Bau zu einem \\idcrslandsfahigen Ganzen, dessen Hilcken in Kolge der Thiiligkeit von Wind und Wogen' eine flache Krhebung iiber den Meeresspiegel, ein Kora llenrif f oder eine Ko ra lie n insel bildet. Die Korallenbauten sind 1) Sautn- (KUslen-) Riffe, welche KUsten unmitlel- bar, und ohne einen Zwischenraum zwischen sich und den Ictzteren zu lassen, uniLUirlen. -2 Da in in- (Barriere-) Riffe, welche von der nahen Kilste dureli einen Streifcn Meeres gelrennt sind und sicb ineist ringformig um aus ihrer Mitte hervorragende Inseln ziehen. 3) Lagunenriffe (Atolls), ovale oder krcistonni^c, x.uin Theil vollkommen geschlossene Riffe, welche eine l ; lache ru- higen, stillen Wassers unigeben. Diese sammtlichen Formen der Koralleninseln sind, \vie pag. 132 gezeigt, nur verschiedene Phasen ein und desselben durch Senkung des Meeresgrundes bedingten Vorganges. . 3. Muschel- uiid Foramiuiferen-Biinke. In ganz ahnlicher Weise \%ie Korallentliiere sorgen die Mollusken fur die Ausscheidung des kohlensamvn Kalkes aus dem Meere, den sie zur Herslellung ihrer Schalen, Gehause und Sehulpen bediirfen. Der Effect ihrer darauf gerichtelen Thiiligkeit ist nicht so auffallii:, \\ie die bis an den Meeresspiegel reichenden gigantischen Baulen der Pohpen, steht jedoch hinter diesen der allgeineinen Vertoreitung der Mollusken \veuen, im Gegensalze zu der beschrankteren der riftbauenden Korallen wohl kauin zuriick. Am augenseheinlichslen geht die Ausscheidung von kohlensaurem Kalke durch Mollusken dorl vor sich , wo letzlere in Menge vergesellschaftet Muschel ba nke bildcn. Ausser den sandige Ufer licbcnden Erycinen und (l\ivnen sind es nainentlich einmuskelige ungleichklappige Zweischaler, also Austern, Kainin- und Miessmuscheln (Oslrea , Peclen, Mylilus), welche sich in grosser Anzahl neben einander ansiedeln, sich zuin Theil auf dem felsigen Grunde, zuin Theil an einander anheften und dicht gedrangte Massen bil- den, in deren LUckcn und auf deren Oberflache sich zahlreiche anderc Mol- lusken, sowie rohrenbaucnde, also ebenfalls kohlensauren Kalk abscheidende Annelidcn nainentlich Serpula) einnislen. Diese Serpeln konnen durch Uppige Wucherung so Uberhand nehmen, dass sie das Wachsthum der Mollusken be- eintrachligen , endlich ganz erslicken und schliesslich fllr sich allcin machlige Biinke bildeu. Die kalkbildende Thatigkcit der Foraini nifcren fallt um so mehr in's Gewicht , als sie os vorzugswcisc sind, \\elcl\e enorrne Areale des liefsten Meeresbodens, den man bis vor kurzem fUr lodt und unbelebt hielt, bevolkern und hier machlige Ablagerungen eines formlichen Kreideschlammes bilden. Derartige Schichlen werden z. B. auf dem Boden des nbrdlichcn Allantischen Oit.iiics an^ehauft, hestehen aus 85 Procent kalkiger Foraminiferen-Schiilcn, und /.war vorzilglich von Globigerina, und dehnen sich von Irland bis Neu- fundland, also mehr als 350 Meilen weit, so wie bis ilber die Azoren aus. 102 III. l)\ii.iinisclic (JiMi|oi;if. I'berhaupt aber linden sich Foraminiferen-Schalcn ;in manclien Kilsten und an violon Punklen des Meeresgfimdes in sulrher Mcnge mil dem sjindigen und kalkigen Sclilainiii geniengt, dass ihnen cine bcdeutemler Antheil an dor Zu- saminensel/uni: gewalligcr MasM-n \(in Krdmalerial zukomml. In der Yor/.eil |ic-.isv,.n sie dieselbe gesteinsbildende Y\ "ichligkeil wic jelzl, vielleirht noeh in hoherem (irade, wie aus dgr Betrachtnog dcr zoogenen Gesteine Petrogenelischti (iculiiizic) hervorgehen vvird. In iihnlichor Weise wie Mollusken und Foraminifcren verbrauchen di<' Echinoderincn xur Ilcrstollung der schildformigen odor kngcliiicn Schalc dcr Kcliinidon, dcr Gcrilslc und Kalkstiilirlicn dor Seoslornc, dor feincn Kalk- pliiltchcn und Ankcrchen in der Haul der llololhunen grosse Quantila'ten von kohlensaurern Kalke, welcher ausschliossliclilich dem Meore enlstainmt und haben auf dieso Wcise das N'orwallende Material ganzcr Biinke und Schichtencomplexe geliefert, auf deren Besprechung im Abschnitte iiber zoogcnc (Jcstcim- vci- \\icson werden muss. Fiir die Deulung des Ursprunges vieler Kalkgesloine ist feslzuhallcn, dass die Foraminiferen namentlich die kalkabscheidenden Organismen dcr Ticf- see, die Korallen die der beschriinkten Meeresliefen, und die llauplmasse dcr Mollusken und Echinodennen die der Kiisten und flachen Meorbuchlcn sind und frilher waren. b) Aufspeicherung von Kohlenstoff durch pflanzliche Thatigkeit. . 4. Per Verkolilimgsprocess und die kohlenbildendeu Pflanzen. Aller KohlenslofT, der auf der Erde in der Pflanzenfaser und in den Kohlen- gesteinen enlhalten ist, ist aus der Zerselzung von Kohlensiiure hervorgegangen, und die Lebensthatigkeit der Pflanzen ist es, welche die Kohlcnsaure der At- mosphare entzogen, assimilirt und das Product dieses Processes, den Kohlcn- sloll' geliefert hat und noch liefert. Den grossten Theil des Pflanzenzellgewebes bildet die Holzfaser, welche aus Kolilenstoff, WasserslolT und Sauerstoff beslehl und beiin Ilolx, abgeschcn von einem geringen Gehalte an Slickstoff und Asche fast durchga*ngig aus .'id I'nu'ciit KoKlenstofT, 6 WasserslofT und 41 Sauersloff besleht. Bei ihrer unter besrhranklem Luftzulrille, in Gegenvvarl von Wasser und in gewohnlicher Teniperatur vor sich gehenden , ausserordentlich langsamen Zersetzung \ i r- moderung, Verkohlung) verbindet sich cin Theil des Kohlenstofles mil Sauer- sloff /u Kohlensiiure, ein anderer mil Wasserstoff zu Sumpfgas und cl\\as olbildendem Case (?), welche entweichen, und endlich ein Theil des Wasserslolfes mil Sauerstofl' zu Wasser. Nun ist aber in der entstehenden Kohlensiiure I (ic- wichlstheil Kohlensloff mil 2 2 /;j Ge\v. Sauerstoff, im Wasser \ Gew. Wasscr- slolT mil 8 Gew. Sauerstoff, in Sumpfgas 3 Gew. Kohlensloff mil 1 (ic\v. Wasserstoff verbunden, so dass die Zerselzung, deren Producle sie sind, namenllirh auf Koslen dcs Wasserstofles und Sauersloffcs vor sich gcht. Diese beidcn Klemenle wenlen dcr vrnnodernden Pflan/.enmasse \ icl rascher und reichlicher cnl- /dgen als der Kohlenslolf, \viihrenprichcnen Vcrkohlvinusprocesses der Pflanzenmasse, Anthraeit und Graphil die Kndprodnrtc dessclbcn, wie aus folgender talicllarischci- Zusaiiimensiellunj; liervor-geht : Ueologisches Zeitaltor. Kohlengesteiii. BVMWOMMetemg in 100 Theilen nach Abzug der Asche. C. H. O. a. N. .It txlxcil. Holzfaser. 3i,65 5,25 42,10 Diluvium. Torf aus Irland. 60,02 5,88 34,10 TcM'tiar. Braunkohle von Coin. 66,96 5,25 27,76 \ Braunkolilr M-III Mi-is^nci 1 . 72,00 4,93 23,07 Erdige Braunkohle von Dax. 74,20 5,89 19,90 CarbiiiiiM-ln' I'-Tioilc. Mitumiimstt Steinkohle von Saarbriirkm. 81,62 3,30 14,50 Cannelkohle von \Vit.;iii. 85,81 5,85 8,34 Hartle\kohle von Newcastle. 88,41 5,61 5,97 Bituiuiiiuv Sirinkolilr vmi KsciivM-ili-i-. 89,16 V- 1 6,45 (ijirlidiii-clif, (Ji-Noiiisi-lir. silurisclic J'criode. Antbraoft. 94 8 3 Hui-iinisrlic und lauriMi- tische Perindr. (Jraphit. 100 i Credner, Elemente d. Geologic. 101 HI. 1>> n.'iini^ciio dt'ii]... Ltcal winl dcr Verkohlungsprooess bfschleuniut I durch dit' Bildung xahl- rt'ichcr Spallrii in Folge \onSpallungen und Zenvissungrn der kohlent'iihrenden l-'nnnatinnt'u : * (lurch Zersliickelung ausgedehnter Kolilent'elder in Folge \on Sto'rungeu do <;ebirg>laues und von Erosion; in beiden Fallen \\ird der Zu- irill tier aimospharischen Lul't und das Entweichen dor entstehendt-n (i.ist- er- leichtert und drr Yerkohlungsprocess dadurch befbrdert. Deshalb sind die Koh- len, wo sie horizontal und ungestbrl liegen, meist bituminb's und werden innner inagerer. jt 1 auttallendere Biegungen sie erleiden, und endlich zu Anthracit. wo dif sliirkslen Faltungen und Zerreissungen stattgefunden haben, daher rim> sletigf /unahmo der Miichligki-il dor Torfinoore h.'ruir. Die F.xisten/ der let/teren 1st ;m bedeule-ndr Mrngen \on Fourhligkeit gebmitliMi. es konnte deshalh cine sole-In- Krhohung der Torfmoore Uber ihr llrsprttngliohes Ni\eau nichl stattlinden. VNenn nirht siiininUiche , an ihrer Zu- sammiMisftznng bolheiliglon Moose ausserordentlieh hygreskopisch wiiren und die Ffurhtiiikoil der Luft in hohoiu Grade an sich zo'gen und fest hieltcn. Bei der l"ii)\\andlmiu des Mooses in Torf verliert es sein vorfilztes Ansehen, \\ird .srhNverer. brik-kelig, erdii: und schluinmig, deutlich erkennbare Pflanzentlu-il.- \crsch\\ indt-ii. st>inc Farbi' ireht in oiiu 1 anlanglich braune, dann dunkelschwarzo iib.M-. linden solche Torfbildungen in SttnipftMi . \velche hinter DUneii lifucn, statt und \vei-dcn sie bei dem LandeimviirtsrUcken der letzteren von Sand be- dc.kl, so \\andoll sich dor Torf unter dem Drucke der auf ihm lastenden Sand- hUiii-l. \\elche zugleich den Process der Vermoderung verlangsamen , in eine braunkohlMi;ihnliche geschichlete Masse um. Die Brnunkohle, das Kohlengestein der Tertiiirzeit, besteht wesentlich aus den unler Luftal)schluss verwesenden Resten von Coniferen (Taxites, Pi- niles. SiMiunia, Cupressinoxylum), Palmen (Palmacites, Sabal, Flabellaria) und Laubhoi/AM-n Hclula. .luiilans, Quercus, Cinnamomum) . Siehe Historische Geol. Terliiirfonnal. Braunkolilenl)ildung. Dir Steinkohle dcr Krc id e formation (Wealdenkohle z. Th.) verdankt ihr Malcrial iippiu \vuchernden und sich dadurch schnell anhiiufenden Cycadccn, Coniferen und Baumfarnen. Siehe Histor. Geol. Kreideform. Wealden. Die Steinkohle und der Anthracit der carbonischen Formation sind \cr\\ csriidc. ihrcm Endziel bereils ziemlich nahe gerllckte Massen von rie- sigen Gefiisskryptogamen : SigiHarien (und Stigmarien), Lepidodendron , Cala- m'ilrn und Farnen, nebst sparlichen Araucarien, Palmen und Cycadeen. Siehe llisl. (ieol. Carbon. Formation, Bildung der Steinkohlenflotze. Die Anthracite desSilur, z. B. der Isle of Man, kb'nnen nur aus Aluon t-nlslandon sein, da sich in den Thongesleinen der Silurformation, \velche sich zur Consoniruiii: der fossilen Pilanzen so trefflich eigneten, bisher noch kcinc Spur von Gefiisskryptogamen oder noch holier stehenden Pflanzen uclundcn hai. und ebenso haben die Graphitschiefer und Graphilflotze der huronischrn Schicfcr- und lanrentischen Gneissformalion augenscheinlich denselben Ursprung. Sifhc Mist. (ieol. Laurent. Formal. Organisches Leben-. ^ . > (iasquellen als Producte der Zersetzuug vegetabilischer Sub- stanzeu. Die Kntwickluug der, wic sicbci\ gr/rigl. aus dem NYrkohliin.^- proci'sst- lH-r\nriZ'hiMidrn Kohlciisiiurc und Kohlon\\asscrst(.il'uasc isi slcll.-nucisc ciii,- >.. ivi.-hlirh*', dass sie zur Enlstehuni: lormlichrr Gasquellen die Vi-ran- la>suni: girbt. So sind denn, ganz abgesehen von den Gas-Exhalationen fast aller Vulkanen-Dislricte. an zahllosen Punkten der KrdoberllaYhe AusslrUmnnucn %,,!! Si-h\Nercl\\a>ser.sloir, Kohleiisiiuiv. Sumpl'uas und olbildendem Gase bekaimt. deren 1'rsprunu ein organisclu-r ist. Am auflalligslcn siud die Kohlen\\ass<-r- slolV(iiu-lU'n. \\cil diese, in Brand grsh-rkl. hohe, mUchtige Flammen von bald g'nniier. bald bedeiitendcr Leuchtkrait l.ilden und dann als Erdfeuer be- kanul sind. Die zahlreichsten und bcrUluntesten derarligen brennenden Quellen 13- 1 *.)(> III. DyimniiscliP Clcul. sind die \on Baku mid drr ganzen Halbinscl Abscheron am ka>pischen Mecre. t'crner die der Apeninnen in Ober- und .Mitlelitalicn. In den Olgegenden Nord- amerikas enlstromen \iclen der x.ur (lew innung des Petroleum angdcgten Hohr- li'dier Kohlenwas.ser.stoH'gase mil brauscndcm . zischcndein , weithin Imrbarem Geriiusche. Ziemlich gewOhnlicfa sind ansserdem K(>lilciiwasserslofVc\li;dalioiien ,us Steinsalx.lagern , welche zum Theil so bedeulond sind, dass sic /. H. bei Szlatina in rngarn x.ur Ueleuchtung der Grube verwandt werden: auch das lci dor Saline Gottesgabe bei Hhcinc sich cnl\\ickclndc (ias \\urdc zu llciz- /.\\cckcn \cr\\andt: in China versiedel man auf i:c\visscn Salinen die Soole \crmitlelst der mil ihr empordriogeiniee brennbarcn (iasc. Das Knislcrsalx. \on \Viclicx.ka cnthiilt brennbares Kohlenwasserstoffgas in stark coinpriinirteni Zustande. Die Ouantitiit der Kohlensiiure, \velclie aus der Zcrselzunu \on 1'llan- /eninassen resultirt, ist ausserordenllich J)clrachtlifh. Fast alle \Vassen|uelIen bnniien dieses Gas aus der Tiefe mil sich hervor, um dasselbc der . \lmospliarc zuzufUhren. Auf der andern Seite produciren die an der Erdoborlla'clic \er- \vcsciulen IMlanzen el)uufalls Kohlcnsiiurciias . \velches die Rei:en\vasscr auf- saiiiien und mil sich in den Boden fiihren. Durch ihren Kohlensiiure- (Jchalt \\crdeii sie in den Stand gesetzt . zahlreiche Mineralien aufzuldsen und zu zcr- selzen. um sie. nachdem sie grbssere Gesteiiismassen durchsickert haben. cnl- \veder als Mineralquellen an das Tageslicht zu fdrdern, oder sich ihrer bercits in Hdhlen und Spalten durch Absatz \\ieder zu entledigen. . 6. Sclilaiiinivulkniie als Resultate orgauischer Zersetzuugen. Die SrldamniMilkane oder Salseu stehen in engsteni Zusammenhangc mil (iasquellen und zwar besonders solchen von Kohlen\vasserstoffgas. Diese gehen , \vic im \orii:en Paragraphen gezeigt, aus der Zersetzung von organischen Substanx.cn hervor, sind die Destillationsproducte im Zustande langsamer Verbrennung Vcr- kohlung) begriffener Pflanzenmassen. Denmach sind die Schlammvulkauc . so schr ihr Ban und ihre Thatigkeit denen echter Vulkane ahnelt, nicht Reactionen dcs gluthllussigen Erdinnern, \vie diese, sondern Producte dcs gewaltsamcn Hervorbrechens aus Organismen erzeugter Case. Mil deni Ausslromcn der Ictz- teivn ist sehr gewdhnlich das Ausfliessen von flilssigen Kohlenwasserstoften Naphtha und Bergbl vergesellschaftet. Die Schlammvulkane bilden kleine llache, kegelfbrmige Hiigel. \veh-he mci>t nur l>is ein Meter, zuweilen 30 bis 50, ja in einigen. wenigen Fallen 150 und niehr Meter Hd'he erreichen. Sie'bestehen aus thonigcm Schlannn. der \\iihrcnd ihrcr Thiitigkcit in zahfltissigem Zustande sich befindet, bei lang amlauernder Uidie jedoch austrocknet uud von unzahligen Rissen und Sprilngen dureli/o^en wird. Auf dem Gipfel der Schlammkegel beh'ndet sich eine trichterlormigc Kratervcrtiefung. auf deren Boden sich eine Anzahl kleiner OHhungen . die ci- gentlichen Eruptionscanale , befinden. Wahrend des uewdhnlichcn Xii^l.nides gleichmiissigcr. ruhiger Thiitigkeit dieser Schlamimulkane entslromt dicsenOll- nungcn mil elwas Kohlenoxydgas oder Kohlensiiure gemischles Kohlenwaer- vtotlgas, welches einen mehr oder minder starkeii Strom bilden kann. Haben sii-h in dem Kraterbccken atmosphiirische Wasser angesammelt . wclehe einen III. |)\nami-rhr (ii'olo-io. '*" Theil des Thoncs aiifwvichcn und mil diescm cine breiartiuc Mass.- bilden. so vxird diese, falls dUnnlliissii:. .lurch die cmpordrinucndcn Gase in einer wal- |,. n den Bcu.-.mi: crhaltcn . falls xiihtlUssig , brim Zerplal/en der sic!, an dcr Ohcrfliichr bildendcn gfwWH) (iashlascn ninliorgosdiloiidorl. In Geuendcn, wo Nidc kleinc Schlanunkep-l sich befindcn. \Ncichldic ganze Thonmasse zu cin.M.i gro^en SchlammpfilWe auf. wddu-r an dcr Stcllc . NVO die Gase entstromen, sich in broddndcr Hfwrgung hclindcl. Im Zustande dcr Aufregung, welcher frcilich nur scltcn cinlritt nnd nur kurze Zeit andauert. zeigon sic don Eruptionen dcr Stratovulkanc ganz ahnlichc ! rsrlu-inun-cn. Unterirdischer Donnor und crd- | u .|.cnartigc Krschiitlcrunircn dcr r.nuchunir verktinden das Eintrct-n fines lu-lti-cn AuslH.ichcs. Der Schlamm im Kraterbecken erhitzt sich, cine Dampf- siiulc crh.-bt sich, die mit Energie emporgestossenen Dampfe und Gase schleu- ,[ ( .rn Schlamm und Steine umher und liber 30 M. hoch in die Luft. und prcsscn cndlich Strome \on \\armcm odcr heissem Thonschlamm hervor, vvelche Koch- sal/, aul^.-li.st und Naphtha in oft l)etriichtlicher Menge beigemengt enthaltcn nnd sich zmveilt-n auf l-.ntfcrnungcn von /2 bis S^gen 1 Meile weit ergiessen. fl.crhaupl hdindcn sich in der Nahe dcr Schlammvulkane fast regehnassig /inn Tlu-il s(>hr l>cdcut>ndc Erdblquellen . Producte desselben Processes, wie die Gase der Sclilammvulkane. Das Yorkonuncn der Schlammvulkane ist auf Sicilien, Italien , Island, auf die (icizcndcn dcs Kaukasus, die dcs kaspischen Meeres, auf Java und Trinidad lu'schrankt. Einer der berlihmtestcn ist die Macaluba unweit Girgenli , cin llauptschlainmkfgrl von 50 M. Hohe, auf dessen flachcr, 1/2 Mi 8 lia im l '" lf; "^ mcsscndcr (lipfeiflachc mehr als 100 kleine, zum gr5ssten Theile thatige Schlamm- vulkane VNar/.enfbrmig aufsitzen. Am westlichen und ostlichen Ende des Kau- kasus auf der Insel Tainan und an den Ufern des kaspischen Meeresl sind dics<> Salscn in soldier Zahl und Grossartigkeit concentrirt, dass jene District darin mil kcincr anderen Gegend der Erde verglichen vverden kannen. Audi an ihnen trill die Alihiiniiiiikoil der Schlammvulkane von grossen, unlcrirdi- schrn llcrdcn dcr /ersetzung von organischen Substanzen in ihrcr stetcn Vcr- -..sdlschaftunii mil Naphthaquellen auf das deutlichste hervor. Die Zeit als geologischer Factor. Die \Virksamkcit der Kriifte, welche sich als llauptaLicnlicn in dcm Knt- wickluniisprocesse der Erde bcthiili-en, bedarf zum grossen Thcile -c wal I iuc r /,-ilraume, urn ihren Einfluss auf die Geslaltung der Enloberfliichc \\ahr- ndmiliar y.u machcn. Di<' Liiniir dicsrr Zcilriiumc isl cine so aiisscrordcntlichr. diiss uns. die \vir nach .lahren zu rcchncn ^cxvohnt sind, jedcr hcslimmlr Maassslab liir dit-s'lbcn fchlt. Um einen solch.-u x.u gr^inm-n, hat man \ cr- Slicht. die I.aiiiie dcr .Id/t/.eil . also dcs Zcitraumcs ah/.iisrhiitzen , seit dessen Hciiinn das organisdir l.eb.-n auf Enlcn srim-n heutigen (Jcsainmlcharaklcr an- -cnommcn und scildcm nidit \vcsenllich \rriimli-rt hat, Derarlige Berechnun- '.;'n crgclxMi so enorm grossc Zahlcn , dass man zu zogern versucht ist. ihre Wahrhcil an/.u(>rkcnncn. \venn man berucksiditigl. dass sic sich allein auf die I'.is III. I)\ii;iiiii-clir (i . x ' =? r?' !C ?= -S _ - ' - = = - y. ~ ^' n T* A .Ict/t/cit Ite/iehen. und d.iss dicsc nur eine i-inzii:e dcr ueuiss naeh Ilundcricii zahlenden IVriuden in dcr EntwioklungSgeschichte dcr Erde und ihrer Bewoh- ncr ist. Man schcutc sieh, wie gesagt, die cnnnnen Zahlen, die aus dieseii Factoivn rcsultiren , anzuerkennen, obwohl man langst ge\\iihnt ist. einen an- deren X\\cii: dei- Nalurwissenschafl , (lie Astronomic, \\elche mil dcr (ienlode so zahlrciche Berllhrungspunkte hat, mil dem menschlichen Geiste vollkommen umfassbaren Grossen rechuen zu sehen, wenn sie den Durch- messer der Erdenbahn als Maasseinheit fiir vide kdsmisdie Entfernungen benutzt. \\cnn es gelingen sollte, geologische Vorgange mil berechenbaren astronomiselien Anderungen in Beziehung zu bringen , so wiirde es moglich sein, auch fttr die Geo- logic ein absolutes Zeitmaass feslzustellen. Bis jetzt aber fehlen uns derartige Anhaltepunkle : wir konnen deshalb nur versuchen, einige Vorgange der Jetztzeit auf ihre Dauer abzuschatzen, und miissen uns fiir Ereignisse friiherer Pe- rioden mil einer Bestimmung ihres relativen Alters, d. ii. mil der Beantwortung der Frage : frtiher oder spaler, alter oder jiinger als andere Vorgange und Erscheinungen '.' be- gniigen. Fiir ersteren Zweck hat man namenllich die im Zustande des stetigen Zuriickschreitens begriffenen Niagara- Falle benutzt. Der Niagara ist der Ausfluss des Erie Sees, wendet sieh in nordlichem Laufe nach dern Ontario und stellt so eine sechs Meilen lange Verbindung beider Seen her. Fast genau in der Milte zwischen diesen Wasserbecken bildet der Fluss die 55 M. hohen Niagara -Falle. Von diesem Punkte an schiesst das \Vasser, stall wie bisher auf einem Plateau, in eiuer tiefen, engen Schlucht mil seukrechten Wanden fiir I J 2 Meilen dahin, urn bei Queenstown in die offene Ebeue des Ontario Sees zu treten uud sieh dann in langsamem Laufe bis zu diesem zu bewegen. Der Landslrich zwischen Erie- und Onlario-See be- steht aus den Schichten des oberen Silur, welche sehr flach gegen Sliden, also nach dem Erie-See zu einfallen, so dass ihre Schichtenkople gegen den Ontario zu gerieh- tet sind und nach diesem zu eine schrod' abfallende Fels= wand bilden. Sie bestehen in ihrer oberen Miichtigkeil aus feslem, compactem Kalksteine, in ihren unteren Lagen 21 M. aus Schiefern und unterhalb dieser aus Mergeln und Sandsleinen. In diesen silurischen Schichtencomplcx ^^^ hat der Niagara vom Falle bis nach Queenstown eine 70 bis 80 M. tiefe Felsschlucht eingeschnitlen. Die Felswand d I Fig. -22), Uber welche sieh der Fall stiirzt . beslehl deshalb in ihrer un- teren Ha'lfle. aus verhaltnissmassii: wcichen Schiefern , in ihrer oberen Hiilfte III. IKnaim-rlie (ieolojjir. aus Kalkslcin. Am l ; uc des Falles \Na.xelu-n die wiihlenden Wasserniassm die lorkt-ivn Schiefer aus uncl unterminiren dadureh den Kalkstein , \\elcher xtilckweise herunterltrieht, so dass die \Ya>sertalle langsam stromaufwarts riirken. Ahnliehes siini: friiher \>r sirli. Antandieh hat sic-l\ dor Niagara-Fall iil.cr die IVIsuaiid Iti-i Queensto\\n direct in die Ontario-Ebone iieslur/.l, in Foliie der unterwuhlemlen Thiitigkeit seiner Kluthen ist er jedoch ini l.aul'e der Zeit his y.u seinein jet/iuen Standorte zuriU'ki:eN\ ichen, so class jeder Punkt dcr Fels- sehlueht z\\isehen diesein and seinein ersten Fallorte bei Queenstow n zeitweilii; die Wasserfalle bosass. Kdnnen \vir das Maass ihres jiihrlichen RUckschreilens alisi-hiit/en, so sind wir ini Stande, aus dieseni und der Distan/, welche sic zuriickleuten , die Zeitdauer zu berechnen, die das gesamnite ZurUckvveichen in Ansprucli nalnn. Man schiitzt das jahrliche ZurUckschreiten auf hochstens 8^33 M.. so dass, da die Schlucht 12,000 M. (! i/ 2 Meilen) lang ist, wenn nicht einzelne Stillstiiiufe durch Auftreten von ha'rteren Schichten eingetreten sind, \\elche das Zeitinaass noch um vielcs vergrossern wtlrden, wenigstens 36,000 .lahre verstrichen sind, seit der Niagara begann, seine Schlucht durch RiU-k- \\aitsiiu-ken der Fiille auszuwUhlen. Nun kennt man aber auf dem Plateau, in 'Welches die Niaizaraschlucht eingeschnitten ist, und zwar auf beiden Seiten der let/teren, Geroll- und Sandablagerungen niit Schalen von Unio-, Melania- und Paludina-Arten, welche heute noch in jenen Seen leben, und die nur al- uelauert \vorden sein konnen , ehe die Fa'lle so weit nach dem Erie zu hinauf iieriiekt waren und ehe die Schlucht ausgewtthlt war. Die Zeitraume, die znm F:inschneiden der Schlucht noting waren, also 36,000 oder wahrscheinlich mehr .lahre. uehoren, wie aus der Identitat der subfossilen und noch in derselben Gegend fn-Uebenden Mollusken geschlossen werden muss, der Jetztzeit an. Die Lange dieser Zeitraumes lasst ahnen, welche Zeiten darUber hingingen, die der Colorado-Fluss (pag. 168) sein 60 Meilen langes und bis 2000 M. tie- fes SehluehiensNsiem zum Theil in dem hartesten Granit auswUhlen konnte. Auf Zeitriiume von iihnlicher Grosse lasst das Verhaltniss zwischen Koral- lenhauten und Korallenwachsthum schliessen. Das Wachsthum der riflbauenden .Madreporen betriigt etwa 2 Cm. im Jahre, da jedoch die oberen Enden der K.irallen/.weige von den Wellen abgebrochen und durch das Spiel der Wogen allmiihlieh zu Korallensand zerkleinert, /.um AusfUllen der Hohlraume und somit dazu l>enut/.t werden, den locherigen und iistigen Korallenbau. in einen com- paeten Korallenkalk umzuwandeln , so wird das Wachsthum der gesammlen Oberfliiche dos Korallenbaues kauin I Cm. bctragi-n konnen. Ks giebt Ko- I'alleninseln \on 600 bis 700 M. Ho'he, welche unter den oben angenoinmenen Verhaltiiissen 70,000 Jahre gebraucht haben wUrden, um zu dieser Hohe an- zuwaehsen. Die Mo'glichkcit der let/teren verdanken die Koralleninseln saecu- laren Senkungen des Meereshodens siehe pag. 132); sehen wir nun, dass sich z. H. Skandina\ien I M. im .lahrhundert emporhebt, und wollten wir die Senkuni; des (irundes des Stillen Oeeanes nach iihnlichem Maasse abschiilzen wie jene lleltung, so resultiren als Zeitraum, innerhalb dessen jene Senkung von 600 bis 700 M. vor sich uini: . etwa 66,000 Jahre, also ahnliche Zahlen, wie die aus Berechnuni: des Korallenwaehsthuines erlialtenen. 200 II. iKnamisriie ( ' Mine noch andere Zeit.seli.it/un;: hat man mil Bezug auf (lit- KorallenrilTe \erMieht. \\elche Florida jelzt unii:el>en. Kin grosser Theil der Kiisten dieser llalbinsel ist von vier conccntrisch aufeinander folgenden KorallenriiTen um- giirlet. \un denen fines nach Volleudung des anderen vom Grunde des Meeres aus aufgebaut \\urde, und welche erst in Folge einer langen Reihe von ahnliehen Hani. -n enlstanden zu sein scheinen, deren Gesammtheit jetzt die flache Halb- insel Florida hildet. Die Ausbildung jedes einzelnen dieser jiingsten Ritte hat \\enigstens 8000, aller vier zusammen inithin 32,000 Jahre erfordert, und bestiinde Florida auch nur bis zum See Ogeechobee, 2 Breitengrade weiter nord- \\iiiis. aus lauter, wie jene vier, durchschnittlich 1 Meile \veil aus einander liegenden Riffen, so wtirden 200.000 Jahre zu dessen Bildung noting gevvesen sein. Und in dieser ganzen Zeit sind die bauenden Korallen- und anderen Thierarten, deren Reste in den Korallenrift'eu sleeken, ini Golfe von Mexico die nehinlichen gebliel)en. Wenn solche Begebenheiten in Zeitraume fallen, wahrend welcher die zoo- logischen Zustande der Erde stationar und unverandert blieben, welche Zeit- riiuine ino'gen wa'hrend der zahlreichen tertiaren Perioden, innerhalb deren sieh Flora und Fauna fast durchga'ngig und vollkonunen iinderten, verflossen sein. Und welch eine untergeordnete Stellung nehrnen \viederum die tertiaren Perioden in der Chronologic der Erde ein ! Eine Idee von der Grosse der geologischen Perioden hat man sich auch durch Abschatzung des Zeitraumes zu verschaffen gesucht, welcher erforderlich war, um die gewaltigen Quantitaten von Kohlenstoff in der Steinkohlenformation aufzuspeichern. Die Vegetation unserer \S"a'lder liefert in 100 Jahren eine ge- niiuende Menge Kohlenstoff, um eine Schicht von 16 M. auf der Oberflache do von ihnen bedeckten Bodens zu erzeugen. Die Gesammtma'chtigkeit der Steiiikohlenflbtze von Saarbrtlcken betragt 113 M., so dass unter ahnlichen Be- dingungen mehrere Jahrhunderltausende zur Ablagerung des dortigen Kohlen- materiales erforderlich waren. Yergleichen wir ferner die Pflanzenwelt der oberen iproductiven) mit der der unteren Steinkohlenformation , so stellt sieh heraus, tlass von der letzteren, aus 104 Arten bestehenden Flora zwar alle (ienera, aber nur y io der Species in die productive Kohlenformation Ubergehen. Dii-ses fast vollstandige Aussterben einer Flora spricht flir die La'nge der Zeit. xvelche man der Bildung der einzelnen Abtheilungen der Kohlenformation zu- schreiben muss. Zieht man aber erst die tolale Verschiedenheit der carboni- sehen Flora und der jurassischen und dieser und der tertiaren in Belracht. ixler \ergleichl ein von Thieren belebtes Landsehaftsbild der Silurperiode mit einem der Jura-, der Diluvial- und der Jetztzeit , und abstrahirt man von pe- riodischen SchdpfuiiuseinuriHen in die KnlNNieklungsgescliichte der Krde . SO ullnet -icli dem Blicke eine Vergangenheil, ftir deren Abschatzung uns die Kraft fehlt. \Vie verschwinden gegen sie die \\enigen Tausend Jahre. l>is zu \\elchen die .Nachrieliten iiber unser eigenes Geschlecht zurtickreichen ! -- Alle geologi- schen Zeitberechnungen kiinnen desiiall) \veiter nights be/\N-eken. als uns zu uberzt'ui:en, dass \vir in der EntwickiungSgeschiehte der Krde mit u neriness I ie li gmssen Zeitriiumen /. u reehnen haben. Yierter Absclmitt Petrogenetische Geologie. . I . Aufgabe der petrogenetischen Geologie. Naehdem in den letzton beidon Absehnitton dor pelrographisehe Charakter der Gesteine, welehe die Krdkrusif /u>;muuonse % tzen, sowie die Kriifte, welche Uherhaupt einen bilden- den und liostaltomlon Einfluss auf die Erdrinde austiben . geschilderl \vordon sind . lieirt die l-'raue nahe, auf welche \Veise jene Geslomsarten (lurch Vor- mittoliiii!; dioser Krafie ihren gegenwiirtigen Zustand und petrographischen Ha- bitus erhaltoii ha ben? Mil der Beantworlung dieser Frage beschiiftigt sicii die petroiioiietisrhe Geologie, die Lehre von der Gesleinsentstehunu. Die Entstehung irgend einer tellurischen Gesteinsart ohne Mitwirkuug ent- \vod.-r des Vulkanisnms oder des Wassers 1st undenkbar, -- imd in der That lasst sicli auch die Bildung aller Gesteine auf die Thatigkoit cines -dieser bei- den Agention xurUckfiihren. Je nachdem dies der Vulkanismus oder das Wassor i.st. werdeii die (lesteine ihrer Entstehung nach in eruptive und sedimen- tiire getrennt. A. Die Eruptivgesteine. . 2. Entstehung der Eruptivgesteine. Die Eruptivgesteine sind in glulhfliissigem Zuslamte aus der Tiefe der Erde hervorgetreten und an dor Erdi.borllaoho odor nahe derselben mehr oder vyeniger rasch erslarrt. Die An- Nvesenhoit \on oluiinisch gebundenein oder von Uberliit/.loni Wasser oder ond- lich von Wassordjiinpfcn isl boi diosor Knt.steliungs\M-iso niclil ausgeschlosscn. (liirl iin C.oiienthcilo auf das beslimmleste \nrausgesol/.l NVoi'don. Auf eino Mit\\irkung ilo> \Vassei\s Itoi Bildung der Eruplivgesleino aiioh in don IViihoivn neologisohon /.eitallorn weist schon die Analogic mil (l-n Kniptionsorsoheiimn- uen dor hoiiiiucn Vulkano hin. Jede Eruption isl mil enormen Dainpl'ausslrii- nmngen und I'Aplosionen \orbundon und .-l.ouso onl\\ ickoln ser odor Wjissordampf iiiipriignirl soil), wenn sio sioh auoh in erslarrteiu 2i;iM(lf l'a>l vollkoiniucii \\asserlVei erueisl. Der WassiTgehall , der duivh MaiischanaKsen in zahlreichen EnipUvgesteineD nariiiieuiesen isl. k;inn mi uiul I'iir sirh nichl ;ils maassgebender Be\\eis t'iir die MiUvirkung des Wassers bei Hildung derselben angesehen \\enlen, da er rrsl spiiter einiiednmgen sein mag. - - in vielen Eruptivgesteinen sind jedoch die Belege fUr die Tlieilnalune drs Wassers ;m ihrcin Bildungsv0rgange gewissermassen versieinert erhalten. nelimlieh in Geslalt mikroskopiseli kleiner Ilohlriiume , welche wasserige Solu- lionen z. B. von Chlornatriuin uinschliessen. Diese FlttssigkeitseinschiUsse siehe pag. 27) sind in den Quarzen fast aller und in den Feldspathen vidcr Granite und Syenite in unzithliger Menge vorhanden und enthalten zum Tlicil klt'iiu> Luftbljischen , welche sich beim Drehen des DUnnschliffes bin und her hr\\vgen, und neben diesen nicht sellen kleine WUrfel von Kochsalz, wolche lose in der Losung liegen (siehe pag. 27). Gegen die Annahme, dass die in den Poren befmdliche FlUssigkeit erst im Laufe der Zeit in die Hohlraunie eingedrungen sei, spricht namentlich der Umstaud, dass sie in den Hohl- riiuinen so hermetisch abgeschlossen ist, dass sie selbst beim heftigen Erhitzen nicht entweicht, was der Fall sein wilrde, wenn sie durch Haarspalten oder Caniile einfiltrirt worden ware. Die Annahme eines dampfbeladenen oder durchwasserten Zustandes des sehmelzflilssigen Gesteinsmaterials findet eine weitere Unterstiltzung in dem Vorkommen von ausgeschiedenem Quarz in vielen Eruptivgesteinen , cinem Minerale, fUr dessen Entstehung durch Abscheidung aus einem rein glulli- flilssigen Gemenge weder kilnstliche, noch natilrliche Vorkommnisse sprechen, \\iihrend es auf der andern Seite gerade der Quarz ist, dessen Reichthum an Wasserporen auf eine Mitwirkung des Wassers bei seiner Bildung hindeutet. Auch eine Reihe eigenthtirnlicher Erscheinungen im Contacte gewisser Erupti^ gesteiue mil ihrem Nebengesteine (die Contactmetamorphosenj finden ihre befriedigende Erklarung allein durch den Wassergehalt ersterer. Man kann nur annehmen, dass das iiberhitzte Wasser, das sich bei der Abkiihlung der Eruptivmassen ausschied, mit Mineralsubstanzen beladen in das Nebengest^in eindrang und zur petrographischen Umbildung desselben Veranlassung uali. Eine wesentliche UnterstUtzung h'nden diese Ansichten in den Untersuchungeg Daubree's, aus welchen die grosse mineralbildendo Kraft des iiberhitzten Wassers hervorgeht. Durch Einwirkung des kt/teren gelang es ihm u. A. Quarz und Feldspath darzustellen , und Obsidian in eine feinkbrnige, trachytahnliche ,Ma>st- uinzuwandeln. Eruptivgesteine, bei deren Entstehung Wasser in uberhilztein oder dainpf- rnnnigeiii Zustande eine Rolle gespielt hat, bezeichnet man wohl als h\dato- |> \rogen. Ehe sich die Ansiclil eines solchen h\datopyrogenen Ursprnn.-cs der Eruptivgesteine allgerneine Anerkennung verschafll hatte, wurde es ver- sucht, die Widersprilche gegen eine rein uluthllussi-e Knlstehuni;s\vei>e der- selben, welche in ihrer mineralischen Ausbildung zu liegen scliienen, durch die Aiuiijlinie zu beseitigen , dass sie ursprilnglich zu amorphen oder dichten ii erstaiTt seien und erst im Laufe der Zeit durch hydro-chemische Pro- esse ihren heutigen petrographischeo llalulns erlangt hiitten. Die ZurUck- IV. ivir'-:eiiciiM-iie Geologic. 203 des krxstallinisclien Charakters der Granite, Porplmv. Trachyte und iihnlieher selUst \m\ii vulkanischer Gesteine der .lel/lzeit aut' einen derarliizen Voicing \vird schon iluivh die Thatsache widerleiit, dass vor unseren Auuen entstandene l.avi-n unmittelbar nacli ihrer Krkaltunu ebenso \ollkoinniene Kr\stallindi\iduen einschliessen . \\ie \\ir sit- in den alteren Eruplivgesteinen vorfinden. Was die Bilduni: der \erschiedenartiuen eruptiven .Mineralijeinenge be- (rillt. so liat Hun sen /.uersfr mil hesoiulerem Bezug auf die vulkanischen Ge- steine Wands und Transkaiikasiens. spiiter mil Anvvenduug auf iiltere Erupliv- die Ansieht ansuesprodien , dass dieselben Mischungen zwcier ur- Nonnalniassen seien , welche aus getrennten vulkanischeu Herden .ilotainmten und sich ill verschiedenen Verhaltnissen mengen konnten. Die z\v'i t-xtreinen und x.ugleich ursprUnglichert Glieder der auf diese Weise ent- standenen und i:enetisch verknlipften Gesteinsreihe \\erden als noriual- t raeh\ tiseli und norm al-p yro \euisch bezeichnet. Ihr Unterschied be- I'uiit iin Wesentlichen auf ihrem Kieselsaureizehalte ; das normal -trachytische Misehuni:sinaterial ist sehr kieselsaurereich ^76 67 Proceut), das normal- (\ni\enisehe sehr basisch und somit armer an Kieselsiiure (48 47) Procent), so dass das Sauerstoffverhaltniss der Sa'ure und der Basen bei den ersteren :',(>. .<)T also "> : 1 1 bei letzteren 3: 1,998 (also 3:2) ist, wahreud es bei alien ultrii^en vulkanisehen Gesteineu z^ischen 3:0,579 und 3:1,948 sehwankt, so -ie als Mischungen jeuer beiden extremen Glieder zu betrachten sind. Line anspreehendere Ansieht, welche durch Sartorius von Walters- h an sen vertreten wird , geht davon aus, dass in der Tiefe der Erde eine allinahliche Diehtiiikeitszunahrne und durch diese bedingt eine allmahliche Aende- i uni; der materiellen Beschaffenheit des guthflilssigen Inneren stattfinde. Nach jenem Geologen stammen die beiden von Bunsen beanspruchten ursprilnglichen Mischuniisinateriale nicht aus gesonderten Herden, sondern repriisentiren sehr \\eit von einander liegende Glieder dieser stetigen Reihe von verschieden- artiiien, sebmelzfltlssigeo Materialien , deren Charakter sich nut zunehinender Tide iindert. Je nach der grbsseren oder geringeren Tiefe, aus welcher die eruptive Gesteinsmasse hervordringt , wird denmach ihre Zusammenselzunu; cine verscbiedene sein. . 3. Charakteristische Eigenthiimlichkeiten der Eruptivgesteine. Die I'.ntsclieiduni:. ob ein Gestein eruptiven Ursprungs sei, ist in vielen Fallen mit ScltNvieri^keihMi \erknUpft, da die alteren als Eruptivmassen angesproche- nen (iesteine \on den jilngeren edit vulkanischen, bei deren Entstehungsacle der Mensch Zeu.ue \\ar. in vielen Be/ieliunizen abweichende Erscheinungen darbieten. (ie\\is>e Structur- und LaL-erungsverhaltnisse sind jedoch so allue- inein an eine eruptive I'.iilsiehun^su ei-e Lielmnden, dass sie, \\enn auch nicht jedes fUr sich allein, so doch , sobald sie ihrer Mehrzahl nach an eine in Gesteine auftreten, als inassiieliende Anhaltspunkte filr deren Genesis dicnen kiinnen. Als solche durch eruptive Enlstehung bedingte Charaktere konnen angefUhrt vverden : I) massige Structur, alo das Fehlen eehler Scliichtuni; oder Schie- 201 IV. lVtri>:;i'!iftisrlif - formen und damit der Entstehung von Kuppen, Decken und Strom en und in gewissen Fallen auch der Stratov ulkane bietet. 8) Zerspaltungen des Nebengesteines und in Folge davon st-it- liche Inject ion en der Eruptivmasse in let/teres Apophysen). sowie Zer- malmung desselben durch die emporgepra'ngte Eruptivmasse und in Fobe davon Bildung von Reibungsbreccien, sowio Umhilllung einzelner von dem Erap*fvgestein oft aus' grosser Tiefe emporgehobener Nebeni:*'- sleinsbruchstucke , endlich St auch un gen und Win dun gen der Schichten- i-nden, mil denen das Eruptivgestein in Contact und Conflict getreten ist. 9) Reibungsflachen oder Frictionsstreifung an den Wiindm der Eruptionsspalten. 10 Fe i ner \verd en des Kornes nach den beiderseitlgeD Hc- grenzungs-, also Abktihlungsflachen zu. wo 'sich in Folge s>lir rascher Abkiihlung sogar glasige Structur einstellen kann. 11 In seltenen Fallen Spa 1 tenbildungen und Stbrungen des Schichtenbaues in der Niihe eincelnep Braptivgesteihe, dime class sie jedorli imiiier als I-'dlgen der Eruptionen aufgefasst werden dtlrften , sondern \iel- melir als der Eruption vorausgega n gen und diese tlberhaupt ennOgtichende Hodingungen /u betr;icliten sind. 12} Contact meta morphosen , welche sich y.uweilon von Seilen der Kruptionsmasse ant' d;is Nel)eni:esteiti geiiussert haben und sich dann in Form von FrittuiiL-eii. Verglasungen . Verkdkungen. rmkr\stallisirunL; und Material- /.ut'iilirunueii li\d;ild-(l)erinisclie lmpragnatif)nen kmid geben. Teller den erupti\en l"rs|>rung einer grossen Heihe von Gesleinen kann nielit der i:eriiiLi>te Xxveifel oliw;il(en. r unseren Augen entslehenden l.a\en cine so \ollstiindige, dass wir Hmen dieselbe Ur- sprungs\\eisr \\ie diesen /ugi'slrhen mUssen. Ilierher gehoren die Basaltr. Trachyte und Phonolithe der homogeneu Vulkanc, sit- nebst den Laven dcr Stiat(i\ulkai>t- \\crdeii uacli den I'unkten iluvs IlcM'vorbrechens vul kanische ndcr jilnutTf Kru|>li\i:esleiiie uenannt. Durcli dio lioinoiienen Vulkane sind dirsrll.eii mi: xerkniipt't mil den iilteren E rupti viiestei n e n, welche uan/ alinlicli \\ii- diese in (iiinuen, Stockon, Kuppen und zuin Tlioil \\eit aus^edehn- u-ii Deeken /.\\iseiien nieso/.oisclieii und palueo/oischen Formationen aul'trelen: in. in pfleute sie als plutonisch zu bezeichnen und glaubte anneliinen zu inussen. dass sir die lief ini Inneren tier Erdkrusto unter hoheiu I)ruck- er- Ntarilen Theile von Lnvaei-uiessun^en seien, deren obere Partien ini Laufe d-r Xi-il /.erstoi-l und weiiizeiulirl waren, eine Ansicht, welche, wie die de'eken- f>rnu>- Ausbivitunsi der Diabase, Melaphyre u. A. auf dern einstmafigen Mretvs-i-unde, ferner die Vergesellschaftuiig der Diabase und Porphyre mil lullen. endlich die Haufigkeit von RollstUcken eruptiver (sog. plutoniselier (ifsteine in nur \vonig jUngeren Gonglomeraten beweist, eine irri^e isl und iiur da/.u diente, eine unnaturliche Scheidewand zwischen den vulkaniseheii I'rodueten der Jet/tzeit und tleneu vertlossener geologischer Perioden auf/.u- lieliten. Ks (Miipliehlt sich deshalb, den Ausdruck plutonisch gauzlich aus/.u- merzen und dafilr die Bezeichnung : altere Eruptivgesteine zu wahlen. Ein Vergleich des petrographischen Charakters dieser beiden verschieden- alteriizen Ueihen von Eruptivgesteinen ertziebt das interessante Resultal, dass die jiiiiLieren ue\\ issennaasseii nur spatere Wiederholungen, neue Auflagen der iiHeren Mineralcoinbinationen sind. Dem. Granit und Felsitporphyr mil dem F.-lsitfels und Peehstein entsprechen die kornigen, porphyrarliizen und fel- sitischen Ouaiv.traelix te mil dem Perlit und Obsidian (alle aus Orthoklas ml, r Sanidin, Oligoklas. Quarz und dimmer beslehend], dem Diabas die Plagioklas- l.asalte und Dolerile (Plagioklas, Augit, Magneteisenstein); dem Diorit und Por- phvrit der llornblende-Andesil (Oligoklas, Hornblende und zum Theil Quarz Verhiillnisse \\elche aus der bereits in dem pelrographischen Theile dieses l.elu-biu-hes gegebenrn Tabelle (pag, 4H ; liervorgehen. . :\. Eruptive Natnr der basaltischeii und tracliytischen Gesteine. Die Erupt ionsproduct*- der heuligen Slratovulkane sind zum Theil gellossene und spiiter erstanle Massen, die Laven, zum Theil lose AtewQrflmge, nehm- lich Selilaekenstueke, Lapilli, Aschen. Die LJIM-II erseheinen an ihrer Ober- tliiclie als seldaekige, naeh ihrem Inneren zu aber als kornige oder |>orpli>r- artiue (iesteine. deren kr\ stallinische Ausbildunusueise mil der Langsamkeit der Abkuhlung und Ersijirrung an Deulliehkeil zugenommen hat. Die wcseni- lichen (lemenutlieile der Laven sind enl\\eder Augil . Plagioklas, Nej)helin. Olivin und Leucil , oder Sanidin, Oligoklas und Hornblende, wonach man sie als basallische und Irachylische in zwei Gruppen Irennl. SHiumtliche Laven 2(M> IV tier .lelztzeit beslehen z\\ar aus Silicaten. enlhallen jedoeh k.'ine ausp-.sehiedene freie Kieselsiiure, also keinen Ouarz. llir Wasser^ehali ist trotz der grossen Rolle. \\elrhe d.is \\~asser bei ilnvr Kruption spiell. nur ein sehr ueringer. PetrographtSCh lassen sich die ;ius den jetzt thiiliiien Stratovulkaiien ijellosM-iien Laven von den versrliiedenen Ba >a I t ue st e i n e n. Andesiten und Tra- cliyten der homogenen Yulkane der Tertiiirzeit gar nit-lit trennen . nur ist in sehr \ielen Trachyten auch Quarz als krystallinischer, wesenllicher (ieinent:- theil vorhanden, was den Beweis liefert, dass aus vulkanischen Silic;it^cinen- uen unter i:e\vissen Umstiinden wahrend ihrer l-j-slarrung die Oberscbttssige Kieselsaure in Form von Quarzkrystallen ausgeschieden \verden k;inn. D;is \\enn auch sellene Vorkommen von Wasserporen innerhalb der triichytichen Quarae spricht dafiir. tliiss es tlein gluthflilssiiien Magma heigemengtea Wasser war. welehes hei dessen Festwerden die Quarzausscheidunu \ermittelle. Dass durch tlie wahrend der Tertiarzeit hervordringenden Basalte und Traelnte eiiientliche Krater und lose Auswlirflinge nicht gehildet wurden. beruht. \\ie pau. I ^0 gezeigt. auf ihrer Zahflilssigkeit, der zu Folge sie sich aufstauten und die Eruptionsspalle verstopften, andererseits auf der geringen Betheiliuunu \oi, (iasen und Dampfen an der Eruption, wodurch sich der Mangel an Auswurf- lingen und somit einer Schichtung jener Vulkane erkliirt. Kilhlten sich die genannten vulkanischen Eruplivmassen sehr rasch ab, so entstanden glasartige, homogene. oder wenigstens homogen erscheinende Ge- steine wie Perl it. Obsidian und an ihrer Oberflache die schaumig zelli^en \arietiiten derselben , die Bimssteine. Der Wassergehalt mancher solcher natiirlichen Gliiser ist ebenfalls als ein Resultat der raschen Erstarrung anzu- sehen. in Folge deren die Entweichung der Wassertla'mpfe verhmderl wurtle. wahrend diese bei langsamer AbkUhlung allmahlich ausstromen konnten. Ahgeseheu von der Gesteinsalinlichkeit der Basalte und Trachyte mil den echten Laven sind es die Lagerungsverhaltnisse, durch welche die eruptive Entstehung der ersteren auf das untriiglichste be\viesen wird. Diesellen steigen als Gange. welche sich zum Theil vielfach verzweigeu, durch das Nelienizestein und bilden an dessen Oberflache angelangt ent\\eder Kuppen oder l>reiten sich in Form von horizontalen Decken aus. Die (iangmasse um- sehliesst nicht selten GesteinsbruchstUcke. welche aus der Tiel'e stanunen und durch die Gluth. der sie ausueset/.t \\aren. verglast oder gebrannt erscheinen. Manche Basaltgiinge z. B. Islands sind genau wie gewisse Laxagiinge untl Strome ties Vesuvs nach ihren Bejirenzuni:sllachen zu. \vo die AbkUhlung schneller vor sich ging, als glasarlige, oder, wenn die mittleren (ianiizonen grobkornig sind, als dichte Massen ausgebildet. Dasselbe ist an Quarztrachxt- uiiiiLien beobachtet wortlen . in denen sich ausserdem eine den Saalhiindern parallele. schieferige Sti*uctur enlwickelt hat. Reibungsflachen an den Wan- dunuen des Nelienuesteines sind an manchen Punkten hekannt (so auf Island, bei Sieuen' 1 . Auch Umwandlungserscheinun^en im (lontacte der Traclnte. na- mentlich aber der Basalte mil dem Nebenue.steine. \velche der Einwirkuni: holier (iluth zugeschrieben \\erdeu miissen. sind an sehr zahlreichen Punkten benbachtet worden. An den Basalt angrenzentle Sandsteine sind von diesem IV. IVtro.UtMietUrh'' ', M-uluuit'. 207 \erhiirtet. uel'rittel uiul \eruiasl ilrr iilmlirh \\ie (lestellsteine in Hoehofen mil prismatischer Absond.'riuu: \erschen. Thorn- in Porcellanjaspis mngewandell uiul Braunkohlen verkokt \\orden. Aehnliehe Krscheinnnuen hat man, \\enn auch seltener. iin Contacte mil den Trach\ten beobaehtet. Yerhaltnisse . wie die .|,,MI beschriel.enen. siml rbi'iisu \\rnii: \\ie die pelrographische Yer- kniipfuni: ler Ba>alte und T radix tp-sleine mil den heutigen Laven einer anderen. als einer eni|ti\en Deuluni: lahii:. . >. Eruptive Natur gewisser Granite, sowie der Felsitporphyre, Syenite. Melaphyre, Diorite, Diabase. Aehnliche Belege, wie die el>en inituetheilten. stehon uns behufs Beweistulirunij; des eruptiven Ursprunges der Irtilier als plutonisch bezeichneten Gesteine zu Gebote, deren Hauptreprasentant der Granit ist. Bereits bei Gelegenheit der petrographischen Beschreibung desselhen (pag. 49) ist hervorgehoben \vorden, dass gewisse Vorkoniinen dieses (lesteines als iniichtige Glieder der altesten sedimentSren Schichtenreihe, nehmlich der laureutischen oder Ur-Gneissformation zu betrachlcn sind, \viih- rend andere als erupliv bezeichnet \vurden. Nur letztere konnen an dieser Stelle in Betraeht kommen. Petrotiraphisch ist dieser Granit durch ge\\isse (neuseelandische) krystal- linisrh k5rnige Quarztrachyte mil den vulkanischen Gesteinen in Zusainmen- lunu geln-iu-ht. Wie bei diesen erklart sich die Ausbildung der Mineralindi- \iduen, sowie der Quarzreichthum des Granites durch die Mitwirkung von iilierhit/.ten \\assern oder Wasserdiiinpfen bei seiner Eruption und allmiihlicben (.esteinsuerduni;. wofUr die Wassorporen der Quarae und F.ldspathe zahlrei- c-her (iranite sprechen. Eine solche hydatopyrogene Enstehungstheorie lost auch den Widerspruch gegen einen eruptiven Ursprung des Granites, \veli-lier in der Krstai runusfolge der Granitmineralien zu liegen schien. Davon ausgehend, das am sch\vierigsten schmelzbare Mineral bei eintretender Al)kUhlung auch zuerst erstai-re. lititte sich nach den verschiedenen Graden ihrer Schmelz- harkeit zurrsi nuaiv.. \iei spiiter Feldspalh und endlich Glimmer aus dem ue- ineinsaiiien Mauina ausscheiden mUssen. Die Beolmchtung der Aggregation der <'iiv/elnen granitischen Bestandtheilc lehrt jedoch in vielen Fallen gerade das (ieiientheil. Diese Thatsache' wurde oft als Beweismittel gegen eine Entstelmnij; des Granites auf erupli\rm Weire angewendet. Auf der einen Seite machte j,. ( |ocli Hun sen ilarauf ant'merksain , dass der Erstarrungspunkt eines ftlr sich allein ues< lini.)l/enen Korpers nicht derselbe ist, wie der, bei welchem er aus seinen Liisiingen in anderen Korpcrn fesl wird. sondern in letzlerem Falle aU88f \on dem Drucke hauptsiiehlich von dem relativen Verhiiltnisse der sich ueliisi haltenden Snhstan/.en hedinut \\ird: auf der anderen Seite xenn.iuen sirh nai-h I)auli-ee die Silicate miter dem KinllusM- des mit granilischer M.-INSC tieinenLzten Wassers in einer Reilu-nfolge aiis/uscheiden. \\>lche nl't ihrein Schniel/.- punkte /imider liiuft. Kndlich hat X irk el gezeigt, dass in echten l.a\en so- wohl der Augit Leucitkrystallchen. \\ie der Leueit Augilkrystiillchen umschliesst. Danach hat sich bald der leicht sclimel/bare Augil. bald der schwer sclimel/.- baiv Keucil xnerst ausgeschieden . es findet also eine bestimmte Reihenfolge in der I ; .rstarrung der Mineralelemente der Lava nicht stall. Die aus der Er- Oils IV. IVtn^cncliM-hr (i der Granilgemengtheile ahgeleiteten Ucucise. dass diodbcn nicht .HIV gluthlliissii:em Materialc anskrxstallisirl scicn . hahcn demnach ihre Stiil/.c verloren. Niclils alter ist mehr er auch in Hornfels melamorphosirt, Alles Vorgiinuc. \\clchc nicht nur auf hohc Wiirmc- i;rade, sondern namenllich auch auf die Zufuhr granitiseher Mineralsnlistan/cn in Form von Losungen in den uberhit/.ten Eruplivgewasscrn tics Granites schliessen lassen. Aus der Gesammtheit aller dieser Beobachtungcn geht als Resultat hervor, dass an dem erupti\en Ursjirunge gewisser Granite nicht .it -/.Nvcifelt werden darf. Die librigen alteren krystallinischen .Massengesteine zeigen in ihrem petro- gra|)hischen llabilus, in ihren Lagerungs- und Contactvcrhiiltnissen /.inn grossen Theile solche Analogien mil dem Granite, dass man ihnen dieselbe Ursprungs- \veix- \\ic diocin /nci'kennen muss. IV. IVtio^cnctiM'lif (lenitive. 209 Dcr Fe Isi t porph \ r isl ein Aggregat derselben Mineralspecies wie der Granit mid untcrscheidcl sich \<>n diesem nur in der Art der petregraphisofaei) Ausbildung derselben. I'.s M-heint . als \\enn sich in Folge einer anfanglich sehr langsamen Abkiihlung, viclleielit \\iilirend des Emporsleigens dcr gluth- Ililssigen Masse \\oliii /crbrochene Feldpathkr\ stalle ini Porphyr spreehen), die griisseren Krystallindi\ iducn ausgeschiedcn hiitten, \vlihrcnd die dichte Gruiul- inassc hciin Ki-rciclicii dcr Krdoberllache , Uber welche sich der Felsitporphxr hiiulii: dcckcnartii; aushrcitctc. rasclici 1 crstarrtc, das^ciicn bci tileichmiissig fort- daucnidcin, lanusainciii Fcstwcrden cin ijranitisches Gefiliic aniicnommen halicn \\iirdc. I'.s sicht soinit dcr Fclsitporphyr in deinselben Vorhiiltnisse /.uni (Iranilc. \\ic porpli\ risdicr Quar/trach\t zu seinen krystallinisch kornigen Varie- tiitcn , und ist in Handslilcken oft kauin von den echlen vulkanischen Quar/- (racliUcn /u untcrscheiden. Die PelsUporphyrggnge durchsetzen in zurn Theil rneilenlangen und dann schr machligen Gangen oder gcwaltigcn Stb'cken die Schichten der palaeozoisclicn. sclicn der jttngeren Formationen, oder altere Eruptivgesteine, senden Apophysen in das Ncbcngestein und unifassen BruchslUcke desselben oft in solcher Menge, dass porpliNrischc llcibungsbreccien entstehen, und nehmen nach ihren Begrcn- /un^slliiclicn zu nicht selten saulenfdrmige oder plattenformige Absonderung an. CoiitaeUeiiiiulcnmgen von Seiten der Felsilporphyre sind weniger hauh'g und ha ben sich nanientlich in Umwandlung der angrenzenden Steinkohle zu einer koksiihidichen SubsUinz bethiitigt (so auf der Fixsterngrube bei Altwasser in Schlesien . Eine andere, sehr gewohnliche Lagerungsform der Felsitporplnre ist die als Kuppen, Lagergange und Decken. Dieselben slehen an irgend einer Stelle init \\irklichen gangarligen Gebirgsgliedern in Verbindung und haben lis\\eilen sehr bedeutende Ausdehnung und Machtigkeit. Die Porphyrdecke von Botzen und Meran in SUdlyrol bedeckt, ebenso wie die des Leipziger Krei- scs, cin A real von 20 Quadral-Meilen. Beide sind an ihren Randern von Bruch- stiicken des Nebengesteines angefdllt und dadurch breccienartig ausgel)ildet. Als cigenthUinliche, durch rasche Erstarrung des gluthflUssigen Magmas bedingte Modificationen des Felsitporphyres sind Felsitfels, Pechsteinpor- l>li\r und Pechstein zu betrachten. Die beiuen letzteren sind naltlrlichc (iliiscr. dcren Gchalt an Wasser ebenso wie der der Obsidiane durch Verhin- derung dci Vcrdainpfuiii: in Folge raschen Erkaltens enno'glicht wurde, und \\eli-he die ini Felsilporphyre l)ereits krystallinisch gesonderten Bestandtheile iHK-h mi Zustandc eines liomogenen Magmas enthalten. Audi Tuffbil- d nn gen haben die Kruplionen der Felsilporphxre begleitet und das Material der Thonsteine (Felsittufle) geliefert. * Die Syenite stehen mil den Graniten in so engem und zuin Theil durch I'bcrgiinge \crniittcltcin Zusanunenhange , dass ihnen dieselbe Ursprungsweise nicht abgesprochen \verdcn kann. \Vir linden sic. wie bereits pag. 55 mit- getheilt. genau wie den Granil in Fun iichtiger Zwischenlagerungen zwischen sNenitischcn (iiicisscn: auf der anderen Seite sind stock- und gangfonnige Vor- koiiunnisse. sowie Contaelmetamorphosen , z. B. Umwandlung \on Kalkstein in .MariiKir auf Sk\c, fiir die erupli\e Natiir dcr ilbrigen S\cnile charaktcrislisch. i' re ilnc r, ElementP il tii"iln',;ii' j^ 210 IV. PetroiitMietUrho Die Diorito, Melaphyre und Porp h \ ri le sind durch die Unrnlilonde- Andesito init den Traelnlen, die Diabase mil den Doleriteu und Plagioklas- Basalten petrographisch ;iuf das innigsle verkntipfl und in einen genolischcn Xusammonhang gebracht , \\elclier dadurch einc noch grossere \Vahrschoinlich- keit erhiilt, dass sich die charaktoristischeu Lagerungsformon der iibrigrn Krup- ti\gesteine bei don Dioriten, Molaphyren und Porplm-iten \\iederliolen. Sic treten als Giinge , Sto'cke, Kuppen an die Erdobordiicho , zeigen haufig nach ihren Grenzlliichcn xu platten- oder siiulenformigc Slruclui 1 oder ein Foiner- \\erdeu ihres Kornes,' sind zum Theil als .Mandelsleine, also urspriinglich als Schlackensteine ausgebildet. uniliiillen hier und da gowaltsam losi:esprenei den Eruptionen der Augilporphyre , Melaplnre. nament- lich aber der Diabase wieder. Die Melaphyre im Rolhliegenden von Bolnnen sind grosslentheils echle, lavaartig geflossene Strdme und stehen mil un/\vei- felhaften gangarligen Durehbrilchen in ersichtlicher Vei'bindung. Die I'mge- bungen der letzteren sind dann gewb'hnlich wahre Aschen- und Schlackeu- felder. Lassen sich auch noch mancherlei nicht leicht zu beaiU\\ortende l-'ragen mil Bezug auf die Theorie von der hydatop\n>geneu Entslehungs\\eise der Granite, Syenite. Griinsteine, Melaphyre und verxvandter Gesteine geltend ina- chen, in der Ansicht von dem eruptiven Ursprung derselben stimuli die grosse Mehrzahl der Geologen iiberein. Ihre Anschauungen Uber die Modali- taten dieser Voi'giinge \\erden freilich stels je nach der Richtung der \\issen- schaftlichen Sludien der Einzelnen und je nach der G rosso ihres Beofoachiangs- st hatzes auseinander gehen. Zu den aus glnlhflussigoni Zuslande durch Abkiihlung in den leslen ilbor- gegangenen, der Nalur ihifs Ursprunges nach aber nicht zu den eruptiven. als aus dem Erdinneren emporgedrungenen Gesteincn gehdrt die ersle Er- starrungskruste der Erde. Hal man auch zeitweilig ge\visse Gneisse als Repriisentiinten dersolbon ansprochen x.u diirl'ou geglaubl, so sind doch die iiltosten Krstarningsgcslcme noch an keinem 1'unkle der Krde mil Sicherheil nachgewieson. \iclmelirseheinen die als solehe beanspruchton Gneisse der iilte- sten Sedimentiirroniiation anzugehoren . NMI \\dclier die Mrstarrungskrusle liberal I izleichm.issiL! bedeekt \\ird. IV. B Die SedimentargesteLne. . 7. Entstcluiii!: und Material der Sediment iinn'steiiie. Als Sodi- m.-ntiirgesteim- br/rirhnet man Minoralaggregato . \velchc enlNNcder ;uis eiuri wasserigen Uteung ausknsiallisin oder aus rnecfaanisdien AbrtRMM des Wassers befvorgegangMl sind. Die Meiston derselben sind Ablagorungon des Mrcrrs, wjihrond Srhichlrn. die dmvh Ouellen und Flusso. in SUmplon und Seen ge- bildet \\nrden, nur cine untergeordneto Stellung einnehmen , \vie sich dies .ins den. \Yi-deirhr der duivh das Meer und die sUssen Gewiisser oinuenoinn.enen Aiv.ii,' eruiebt. M.in reelinet luerlier lediglich Bodensatze chemischcn oder mvh,imsi-hen rrsprun^os, schliesst aher Gangbildungcn und Ilohleninerusta- tioneii aus. Das .Material aller Sediinentiiriiesleine stainmt von der ZerstOrunii iilterer Ix-reils \<>rhamlener Gesteinsinassen durch die chemische oder mechaniselie Tliiitijik.-it des \Vassers. rrspriiniilieh, also in jenen entlcgencn Zeitriiunien. uiiluvnd deren sich das erste Wasser auf der ErdoberflHclio eomlensirte , \%ar dfese /erstiirende Thiiliijkeit auf die Krstammgskruste des Haneten beschriinkt. l-irst naehd(>in ilir das Wasser StolVe enl/ogen . eine '/oil lanii in Auflosiinu udcr Su>pensinn orhalton und in einer veranclerten Gestalt wieder abijosot/l halte. narhilein terner oniplivo Masson die Krdkrnste dmvlibrochen und deivn Oli.Tlliiehe n-reicht hatten . inaehte sich cheniisehe Zerset/Ain und Aul'losimj:. so\\ie nieclianische Wegselnvemmung auch auf sie geltond, um neuhildend \\irkon zu kbnnen. Dio jungen Gcsteinsproducle verfallen demselben Schick- salr. Das Matorial der ursprOnglichen Erslarrungskruste befindel' sich doninach, \\i- aus der Schildoninii der geologischen Thatigkeit des Wassors im vori-en Al.sdinitle horvorgoht. iin stoloin Kreislanl'e und ersehoint unaufhorlich in neuem i.rvs.md.' und in neuer Form. Vermehrt und vorviollaltigt wird dieses iilteste (u-steinsinaterial oinerseits durch die zahlreichon ICruplivgebilde , wio sie soil d.-i- I'.nlstehung der ersten Krstarnnigskrusle, IVeilieli in vorhiillnissmiissiL; s.-lir uoringor riiuinlichor Ausih'hnung, liorv(irgi-ti-rton sind, anderei-seits durch die Koh- Icnsiiure. \velche jilliniihlich dor Atinosphiiro enlxogon \vurde, und dann als M.lchc oder als KohlonstofV und Kohlenwasserstoff einen wichligon Anthoil an drui Aufbau dei- sediinentiiren Seliiclitenivilie naluu. Ahnliches gilt votn Wasser, wrlrlio sirli in glrirhoni Selirilte mil der AbkUhlung der Krdr aid' dieser ron- drnsirtr und \.-nnrhrle. Auf dieser sioh slols \\iederholenden Heproduclion drs minrralisrhcn Sloll'os beruhl (lie \ rhiillnissmiissigo Kinformigkeil des prlro- graphisclu-n Habitus der scdinientiiren Scliichtenreilie. so%vie die riiniiiL-lirhkeit. im Allgomoinon das Alter einrs Srdimenlargesteinos an soinom petrograpliisdien Charaktrr /u rrkrnnen. Dio 1'r.M-osse drr clirmisi-ln'n und moohanischon /erslonmg. des Transposes und Wiederabsat/.es des (Irsteinsmaterialrs durch das Wasser sind in \orhor- grh.-mlon Ahsrhnitlon. nainenllirh pag. 138 und fnlgrndr. l.rs.-hrieben \v(rdon. Aus jenei' S.-hildoning gohl /.ugleicli horvor. dass die ( irstrinsbildunu ontxNedrr in dom einlachen Wirdrral)sal/r goliislor odor lurlgH'nhrlrr Substan/.en bostrhrn kann odrr abrr, dass sir der V.-rmillrliing \.n Orgaiiismni bedarf. In ersterem 14* 212 IV. IVtrom'iu'tisrhi- (Jcolouir. Falle erscheint d;is Gestein ;ils cine Host- Anhiinfung von .Mincralstofl'en untl vvird mincrogcn gcnannl, in lelzlerem isl es \\esentlieli oder ausschliessli^h aus den Ueberresten organischer Kb'rper zusaininengr.seizl nnd \\ird, je nach dfin diese soleho von Thieren oder von Pflanzen sind, ills zoogen oder ph}- togt'ii bezeichnet. . 8. Charakteristische Kennzeichender Sediinentiirgesteine. satze zu den Eruptivgcstcinen niachen sich die Gesteine sedimenUiren als solche dadurch kcnnllich, dass folgcndc Kennzeichen Hirer Mehrzahl naeli \fn'int an ihnen vorkommen: 1) Schichtung, also der Aufbau einer grb'sseren Gesteinsinasse aus lauter einxelnen zuin Theil vollkoinmen verschiedenarligen , durcli parallcle Fliiclicn lu'iii-enzten Lagen, Schichten, Banken, wodurch sich eine successive Ablagerung und Bildung des Gesteines kundgiebt. Hand in Hand mil ihr pflegt ciiit- den Schichtungsfliichen parallele schieferige Structur der Gesteinsrnasse /u gclu-n. Schichtung vereint mil Schieferung sind untriigliche EigenthUinlichkeilen der Sedimentttrgesteipe. 2). Das zum Theil den Rest des Gesteinsinatcrialcs Uberwiegende Vor- koininen von Rol Is ttickeu, deren Entstehungsweise ohne Beihillle dc.s \\ ;is sers nicht gedacht \verden kann. 3) Das Auftreten der Reste von Thieren und Pflanzen, welche von Schlamin umhiillt entweder als Abdruck erhalten oder in Mineralsubslanz um- iit-wandelt wurden. 4) Durch das Auftreteu von Wellenfurchen, ferner der Eindriicke von Regentropfen und der Pseudomorphosen von Kochsalz auf der Ober- tliiche der Schichten. . 9. Minerogene Sedimentargesteine mechanischen Ursprunges l'i-- trographische Geologic sub 67, 69, 70, 71,. 72, 73). Sie beslehen giinzlich odei- doch voi'vvaltend aus den mineralischen ohne Mitwirkung organischer Kiiipci zum Absatz gelangten Fragmenten , Gemengtheilen , Auslaugungsproducten und Verwitterungsrlickstiinden alterer Gesteine, ohne dass jedoch Einschlilsse \on organischen Ueberresten vollkoinmen ausgeschlossen waren. Sie werden dein- nach von durch das Wasser zerkleinerten, zerriebenen, nach ihrer Grosse ge- sonderten und geschlaminten Bruchstilcken alterer Gesteine gebildet, welche dei Mehrzahl nach durch ein weit jilngeres Cement verkittet sind. Die hauptsachlichsten , die Ubrigen bei Weitem Ubervviegenden Glieder der sediinenla'rcn Schichtenreihe, die thonigen und sandigen Gesteine und nt-lx-n ihnen die Conglomerate und Breccien gehb'ren dieser Abtheilung an. Mil Bezug auf Entstehung, Transport und Absatz des sie bildenden Ge- steinsschultes rnuss auf den Abschnilt ilber meehanische Thiitigkcit dt-s \Vas- sers pag. 165 ver\\iesrn werden. Aus der ZertrQminerung der Gesteine durch den Frost und durch Bergstiirze gehen Haufwerke von eckigen (lesteins- bruchstdcken. durch Forlschwemmung und dadurch bedingte Abrundung der lelzteren RollstUcke, durch forlgeset/len Wei tor I ran sport und damil Hand in Hand gehende Zerkleinernng kiesartige Korner, endlich noch kleinere S;i nd kiiriii- r ln-i-\or. \\ iihivnd die leinsten Sell I a in in I li e i leh e n in noch IV. IVImp'iii'liM'lir (iculrt-ic. K iitf.-numu ii.-liM.mMi uml als Srl,lanm,s.-l..rl,l.Mi abgesettt urrd.Mi. Dir Gfttsse der Grslrinsfranmrntr nimint drmnaoli mil drr Entferoung von ihrrm r.-spnu^sorlr ah. ihrr Abrundung hin^rn in iih-ichom Sohrillr zu. Durch die M>lagerung drr Hollslil.-kr und Kornrr rnlslrhrn lose Accumulate. Warden dir Zwischenraume z*isrhrn ihivn rin/.clnm Grrbllrn uml Kbrncrn durch cm- geschwemiates frim-s, thoniges oiler sandi^rs Material oder durch den Absatz rinrs kalkinrn. kirsrligrn oder eisenschUssi^-n Cementes aus eifadringendeo Ilineralaolutionen ausgetellt, so dass die sonst losen Fragmente zu einem mrhr od.-r ^eniger l.-strn (u-strim- xcrkittrt wcrden , so cntstchcn aus dem llmif- xxrrke vonedugwi Fragmenten Breccien, aus dcncn von RollstUcken grblxMv O,|,T I.MII.MV Conglomerate, aus den Ablagerungen von Sand Sandsteine, uahrcnd dir Schia.n.nscliichlon zu Lchm und Thon verhartcM! odor duivli rrlM-rla-rrum: andoivr (u-stcinsmasscn und den dadurch auf sic aiisgcublni Dn.ck /u fcs'trm Thon und Schiofcrlhon und, falls sie kalkhaltig vvaren, zu M cm. -In und Mergelschiefern zusammengepresst wcrdcn. /u den St-dir.icnt.Mi morhiinischcn Ursprunges gehb'ren auch gevvisse Tuffe, (.rstrin.- /.u iU.M-haH.M- Entstchung, indcm ihr Gesteinsmaterial in Form von \s,-li(-n. l.apilli, Sanden, Bomben uud TrUmmcnverk aus Vulkanen oder Spal- tni d.M- Krdkrustc ausiievvorfen vvurde, also direct dem gluthflUssigen Erd- inm-iTn .Milstannnl . NvahiTiul sie ihre Ausbreitung zu ausgedehnten , gleich- lormiu.Mi Schichten, also ihre Lagerungsform, ihre nicht seltene Versleinerungs- fUhruog, Urn- iheilwnse Zersetzung dem Meere oder Seen verdanken, in vvclche sir nicd.M-ti.'lon. . 10. Minerogene Sedimentargesteine chemischen Ui-sprnnges. sirher als solche erkannlen Gesteine spielen von der Silurperiode ab bis auf uns.MT Xoil mil Bezug auf ihre Miichtigkeit eine verhaltnissmassig untergeord- , u ,lr Uullr ii. drm Aufbau der sedimentaTen Schichtcnreihe. Chemischen Nieder- s.hla-.Mi dmvh lo.-al.- Vrrdunslung von Solutionen oder durch eingctretene Kcartion MM'dank.M. . st.-ls ab-.-sehen von Mineralbildungen in Drusen und SpallrnraunHM. Kalktuff, Travntin, Erhsenstein, Rogenstein sowie mancho kor- ni-r Kalksli-im- und Dolomite, ferner Kiesrlsinter, kryslallinischcr Quarzsand- siri.i. gewisse als normalo Kml^mm^Mi auftretende Spalhelscnsteine und Brattneiaensteine, Anhydrit, Gyps und Steinsalz zvveifellos ihren Ursprung. Von ,|i-s.Mi isi dir Bildung NOU Kalktuff, Travertin und Brauneisenstein ben-its ,ui! S.-ile 160, die von Kii-srlsinler und l-j-bsc-nslrin |>au. 161, die Entstehunu ,1,-r Minrrallosunurn aber, aus d sJimmtli.-hen gcnanntcn Gesteins- arten ausgeschieden hab,-n, pag. U3 u. f. besprochen vvorden. Es blcibt des- halb nur norli ubriji, den Bildungsproces.s rtuas ( -inuehrnd-r /.u betrachtrn, (1 ,is NN.-lrh.Mii dir l.au.M-statt.Mi von St.-insal/. (Jxps, Anhvdrit, und krystalli nisclicm Ouar/sandsl.Mii hrrn NOII Binnensccn hrrxorurjiaiigrn, von deron in Lbsunu vorliandenen Bestandlhrilrn Clilornatrium das hauplsachlichste war. durcbschniUttche Sal/grhall drs MC.MV, brlriJgt 3,527 Procent, welcher wie loLt Nrrtheill: Cldornalrium 75,786, -- Chlormagnesium 9,159, - 211 l\ . I'l'I Chlorkalium 3,<)o7, Bromnatrium 1.1*1. sch\\elclsaurer k.ilk i.(il7. sch\\cfelsaure Magnesia .">..">!>7. In ruhig slcliciidcn Sal/.losungen sinkl die durch' Yerdunslung des Wasscrs ,tn Hirer Oberlliichc entslehcnde starkere Soolc zu Bodcn uiul saiimiell und rei- ehcrl sich hicr an, so dass cine /unalinic des Salzgehalles von dcr Obcrflache nach der Tide staltfindet. In ollcncn an Strbnmngcn reichen Meeren kann cine soldie Concentration nichl \or sirli gehcn. da einerscits in Fokc dcr Slro- mungen cine slctc .M engung dcr'/^iitrciclicii und sal/anucn (icwiisscr slattlindcl. andcrcrscits die Flilsse das \<'rduii>lcndc \Vasscr \\icdcr crscl/cn. In Binncn- niccrcn jcdoch, besondcrs in solchcn , wo wenig und z%\ar scllist Kochsal/ halliiics FlussxNasscr xuslronit , findol dcrsclhe Vor^anj: \\ic in cincm (il;isi:c- fa'.ssc stall, \Nic hior scnkt sich tiuch in ihncn cine ucsiitti-lc Sleinsalzlosuni? auf den Boden, aus \veleher Sleinsal/ auskr\slallisirl und durch allinaliliclic Anhiiul'iuiiz cin Salzlaiier bildet. Im Friihjahr, wenn die Zuflilssr durcli sus- pendirle Kalk- und Thonlheilchcn uelriihl sind , schlagen sich auf dcr Slein- salzablagerung Schichlen von Kalk- und Thonsedimenlcn nicdcr, \viihrend zu- ulcich des durch die Frilhlinuswasser verslarklen iirosseren Zuflusscs \NCUCII kein Steinsdx auseschieden \vird. Ini Soinnier hiiiL'cuen. \\u inehr \\ verdunslel als zugefiihrl \\ird, cntstchen ausschliesslich SteinsalzablagcruiiLzen. im Laufc der Jahre somit Schichleniolucn von al\\eehselnden Sleinsal/-. Thon- und Kalkschichlen. Enlhall das Wasser cincs Beckons, in wclcheni ein soldier Verdunslungs- und Ablagerungsprocess vor sich geht, schwct'clsaurcn Kalk. so mussle sich dieser, da der Salligungspunkl dcs Wasscrs durch sch\vcfels,uircn Kalk frilher eintritt, als der durch Chlornali'iuin. ausscheidcn. ehe der Absalz der Kochsalze beginnt, der erst dann anhob, als das Meeres\\asser zu einer uc- saUigleren Koehsalzlosung eingedunslel war. Daraus erklarl sich ciiu-rsciis. dass die t'nlerlage der Steinsalzlagerslatten sehr gewohnlich (i\ps oder Anh\- drit ist, sowie dass entsprechend dem Beginnc des zeitweise unterbi-ochencn Verdunstungsprocesses, (yps und Anhydrit in Zwischenlagen zwischen den einzelnen Salzschichten auftrelen wie in Stassfurt). Absalze von schwefel- saurem Kalke Uber solchen von Steinsalz rtlhren deshalb slels \on ncucn WasserzuflUssen her. Finden sich G\ps- oder Anhydrillager als alleiuige. niclil von Steinsalz beuleitele Ablauerungen , so isl entweder die Verdunstung nicht bis zum Satligungspunkte des Chlomatrium vorgeschritten, oder das abgesetzle Sleinsalz ist durch zufliessendo Wasser wieder in den aufgeloslen Zustand zu- rilckgefUhrt worden. Ftlr die Erscheinung, dass sich schwefelsaurer Kalk bald wasserfrei als Anlmlrit. bald mil Kr\slallwasser als Gyps absented, bieien dit> Krfahrungen der Chemic genilgende Analoga. Die das cine oder andere bedingende Ursachc diirfte in dcr Grdsse des Druckes zu suehen sein . indein ein solcher von 10 Alinospharcn hinreichl, den schwefelsauren Kalk aus seiner Losung als Anhydrit auskryslallisiren zu lassen. Dicse Verhaltnisse sind auf dcni Boden eines 107 Meter tiefen Sees gegeben. Enthaltcn eudlich die Wasser des Binnenincercs, auf dessen Boden die Slcinsalzablagerung vor sich geht. ausser Kochsalz und sclmefelsaurem K.ilke noch leiehler losliclie Salze , wie Chlormaguesium . Chlorkaliuin, ChloiTalciuni. |\ . IVIiouiMirliM-lir licolouir. 215 x t .|,NNclrls,,urcs Kali. solmolrkamvs Nalmn unil sohuofolsaiiro Magnesia in Solu- Uon SO xxmlrn Sich di,-.so in den dmvl, Yenlunslnnu an Menue almohinendon GMVlfwn concenlriwn uiul bei ** Ansselieidnnu des nrsprunuhrhen un.l duroh f,,ridanrrnd.. /iillusso einueluhrlen Chlornatrinm-Cehalles allmahlioh aim Mullor- , all , M , |,j|d,.,,. aus welohoc sir sirl, ersl bei deren vollslamliuer Vordunslung als IrsiV Masse auvsrheiden and /.u Bod.-n sinken. Aus dom Kinirookenen omos m-spnin-'lich saJzige H.-stamltl.ciir rnlhall.Mulcn Hi.nuMnn.MMVS , (lessen Zuihlssc ,li,'s..||...|i norli s.-Vn.rh.vn. wUnl,- nacli .li-in rlu-n (icsa^lrn lim-orp-hrn : /.u- un.rrs. cmc Ahla.rn,,^ von ti M KS, .lariib,-r rin S.-hirht.MK-.m.pl.x VM Sl,,n ^ ,,,il .lunn,-n l.aurn von Thn, Mor^l odor (l M >s uiul endlu-h /n IteH cine M.laarrunu ,, Ncrlicrtabcr das Wassor sc-inc I'ahi-keit Kochsalz .u Ittscn in doinsHbrn (iradc inxN.-lrhc.nscmChlonnauncsiu.n-lM-halt/uninnnl, die Abla^-rnnu vonSt sal/, -olil .loshall. bri dor jol/ijr.-n IVschallcnhcit dos Wassors dos Todlon Meeres mmi ; (( , | .| )1 , ) ,| 1( -n VQF si,-h, da ihn. dicsrs Sal/, .linrh don -Ionian und seme nbri-on Xi.llu.ssr immerfnrl /uu<-lilhrl Nxinl. Irol/dc.n dcr K.u-hsal/^-hall de; srlbcn nur S. H bis 15,^ I'm.-cnt botriiizt. NVir sehen son.it in. Todlen Mccrr Hm- d.nrh V.-nliinslui^ ^ ^W*M bodinjllo rontinuirlirlio. Sh-insal/b.ldunu und /.u-loich die Kntslehnnu .-iner MullrrlauKc xor tins, aus deren srhhess- |K . lu , m Kintrnrkr.,..., b,-i Huai.r.n Abschlnss allcr Zullllsso cine wcsentl.ch aus danohon aus Chlornatriun, , Chlorcalciuni , Chlorkabupi und Broinmaiinesinin bcstchcndr Sal/.abla^n.nu resultim. (i iin /. \hnlichcs uir in, Tndtrn Mooro uohl in d.-m Ellon und den. Bogdc 2 Hi IV. Petrogenetisohe (icnin^ir. Sec vor sich, \\elche /,\\ ischen \Volga und Ural in einer \\eilen Steppe liciren. in dcr sich ein Sal/^ebirue. der Tschaplschalschi, erhcbl. Aus diesein Iliessen cine Anzahl von Salzbaehen den genannlen Seen zu. Da sic keincn Ablluss hal)en und das aufgenonmiene Wasser durch Verdunslurig cntfernl \\ird, so scl/t sich das Kochsalz /n einer leslen Bank ah. Die Biiehc filhrcn den Seen ausser Chlornatrium auch Chlorkalium, Chlormagnesium und sehwefclsaurc Mag- nesia, sowie zur Frtlhjahrszcit Schlamm zu. Lclzler bildel jdcmnach diinne Lagcn zwischen den Kochsalzausscheidungen des Sommers, wjihrend die Icichllbsliehen Salze das Seewasser bis zur concentrirlen Mutterlauge angcreichert haben , \\elchc enthitlt: schwefelsaure Magnesia 5,32, Chlornatrium 3,83, -- Chlorkalium 0,23, -- Chlormagnesium 19,75, - - Wasser 70,87. - Die der geologisehen Vergangcnheit angehbrigen Steinsalzlagcr milssen auf ganz ahnliche Weise cntstanden sein, reprasentiren also einstmalige Binnen- meere oder durch Hebungen oder Sandbanke von dem Oceane abgeschniUene Mceresbuchten , deren Zuflusse Salz in Lbsung enlhielten , jedoch geringer waren als die Verdunstung in dem Wasserbecken. Daraus gcht hervor, dass die Bedingungen zur Bildung von Steinsalzlagern gegeben waren, so lauge ein Meer die Erde bedeckte und Continente existirten. In der That vcrtheilt sich das Vorkommen des Steinsalzes auf die gesammte Formationsreihc, wie in der pag. 33 gegebenen Tabelle gezeigl worden ist. Die hier mil Bezug auf ihre Entstehung zu belrachtenden Kalksteine sind kbrnig, dicht oder oolithisch. Der Unlerschied zwischen den beidcn er- steren ist nur ein relativer und liegt nur in der Grbsse der das Gestein zu- sammenselzenden Kalkspath-Individuen , - unter dem Mikroskopc Ibsen sich auch die anscheinend vollkommen dichten Kalksleine in ein Aggregal von Kalk- 'spathrhomboedern auf. Sowohl die sogenannten dichten, wie die kornigen Kalk- steine cnlhalten stets kohlensaure Magnesia entweder nur in Spuren, oder in reichlicherer Menge, so dass sich eine Gesleinsreihe derselben aufstellen la'sst, in welcher der Magnesiagehalt sich allmahlich von weniger als 1 Procenl bis zurn Maximum von 21,75 Procent steigert. Zwischen den echten Dolomiten und den Magnesiahaltigen Kalksteinen und reinen Kalken lassen sich somil scharle Grenzen nichl ziehen. Daraus, sowie aus der engen Verkntlpfung und der Aim- lichkeit ihrer Vorkommnisse geht denn hervor, dass normale und magnesiahalligc Kalksteine keine wesentlich verschiedene Entstehungsweise gehabt haben kbnnen. V Durch Vermittelung thierischer und pflanzlicher Thatigkeit allein kbnnen die Kalksteine schon deshalb nicht entstanden sein, weil vvir solche Gesteine und zwar Ablagerungen von enormer Machtigkeil und Ausdehnung kennen, wahrcnd deren Bildung eine Existenz organischer Wesen selbst im gtinstigsten Falle von geringer Bedeutung war. Ftlr solche Kalkstein- und Dolomilbildungcn ist die Annahme cines ausschliesslich chemischen Niederschlages die allein zulassige. War solches wShrend der iiltcsten geologischen Perioden dcr Fall, so konnte nach alien jetzt herrschenden Ansichten und Erfahrungen dieser Praecipitationsprocess nicht plbtzlich aufhbren , sondern selzte sich , w enn auch vielleicht in abnchmendem Grade , durch die folgenden geologischen Perioden bis zur Jelztzeit fort. Wa'hrend aber die Kalksteine uud Dolomite der allcslcn IV. /eitalter reme oder fast rcme chemischc Praccipitale ware... menii.M. sich ill die cntsprechenden Product.- der n.-uereu Zeiten mehr und mehr kalkige Ursle orniinis.-l.rr (lescl.uple eiu. sn .lass sic in manchcn Kalksteinen bei Weitem NO.' den ch.-mischcn Niederschliiuen dominiivn. Filr .lit' Ansehauuni:. dass die Mehr/ahl aller Kalkstcinschiehlen und der grtteste Theil der grsammli-n als (dieder dor sedimentaren Schichlenreihe auf- tretendcu kalkstemmassen als cluMuischor Nicdrrsrhlai; aus den. Mcero, nicht ,,|,n- atis.M-hli.-sslich als orijanischcs Ansscheidungsproduct, wio niaiichr (leo- lo-n. fur modirli halirn, m bolrachtcn sci, sprichl auch die mikroskopische Untersachung d.-rsclhcn, wclclu' lolu-t, (lass unseiv ^cwbhnlichcn dichlcn Kalk- SI.MIU- teineswegs dnivlivu-i: ans /rrklrinertcn nnd feingcricbcncn Thiors.-hal.-n, s.md.M-n VOfXUgSWeiae aus KalkspathrhoinboedcrdR-n bcslohcn. Diesc leUUcmi sind nicht ct\\a (lurch cincn rinknslallisirunjisprocess aus dcm Schalcndclrilus luM-sorucuanucn. da man ncbcn ihnen zahlreiche, zum Thcil ausserordcnllich /.arlc orgamacbe Hcsl<- \\ohlcrliallcn anlrilVt, sind viclnichr diivclc chcmische Absai/c. Alinlichcs ;:ilt vom Dolomit, desscn sogcnanntc dichtc Varietalcn aus- ur/rirhiu'l klcinkr\stallinische Slruclur bcsitzen. Da die kohlensauren Kalk al.s, hcidcnden Organismen nur hochst geringe Mengen von kohlcnsaurer Mau- IICM,. ..l.snndern, so ist auch die Annahme der Entslehung dcr Dolomile und stai-k maai\rsialialtigcr Kalkstc>inc durch thierische Vcrmillclung abiicschnitten. Dicscr rinsiand S.AMC die krystallinische Structur der Dolomite, die wicder- holtc Wcchsdlaizcnmi: Ict/.lcrcr mil Kalksleinen und endlich Absatze von dolo- initisrhcii (icstcincn aus FlUssen und Quellen, wic sie vor unseren Auijcn \r sich ychen, sio sprechiMi auf das Uberzeugendsle fUr die Entstehunii dcr Dolomite und dolomitischcn Kalkslcine aller Formationcn auf dcm Wcgr drs diic.icii. clicniischcn N 7 iederschlages, wenn sich auch spater in manchen dicscr (;<>stcin<- n(cli Process.- bethatigten, durch welche der Dolomitgehalt angereichcrl \\urde. Durch einlaehe Ausscheidung des kohlensauren Kalkes und der kohlensauren Magnesia aus den im Meere in Usung befindlichen Bicarbonalen dieser Krden, M,.|,I die Hilduiii: der gesteinsaufbauenden Kalkspath- und Doloinithspalh-Krvstiill- ,hcn nichl \or sich, vveil keine der Bedingungen, unter welchen die Ab- .chciduni: dcrselben aus ihren Losungen erfolgt, dort gegeben ist. Bei kalk- absct/cnd.-n Quellen fmdet cine Verdunstung von Wasser und eine Vertluchti- -II.IL; der nur halbgcbundenen Kohlensaure und dadurch eine AusscheiduiiL: d.-s' kohlensauren Kalkes stall. Von dem Wasser unserer hculigrn .Meere je- do.h miissten 75 Procent verdunsten, ehe sich kohlensaurer Kalk abscheiden uiird.-. cin Vorgang, der sich nur bei einem eintrocknenden Binuenmeere dcnkcn lassl. In Folge VerflUchtigung der halbgebundencn Kohlensiitin- mil auf der Oberllache unserer Meere verdunslendem Wasser kann eine Ablayeninu von Kalkstcin chcnso \\rnig statUindcn, \\eil der ab-esehiedene kohlensaure Kalk von den. freie Kohle.isaure cnthaltcndcn Wasser der lieleren Meeresschichtcn > sogleich wiedcr aiif-elosi uerden \\iir.l.-. Durch Abscheidung aus Meeren wic die heutiuen .seheint dcshalh lie .Modichkeil %on KalkMeinbildungen nicht ge- geben ^ii scin. Hochst wahrscheinlich ist dies jedoch von den Oceaneu der IV. Petrogeoetisehe (irnin^u-. alleslen Perioden. Damals \\aren die almospharischen .N'iedcr.schla'ue kohlen- saurereicher ;ils jelzt, d;i sic ihren \Veg (lurch ciucii l.uflkreis inachen musslen. in \\clch(Mii sich die ganze Knhlensaiire, die hculc in den Carbonalgesleinen ills solchc, in den IMliin/cn und den Kohlengesleinen, sowie ini Di.mi.mt als kiihlenslolV. ini Hilumen als Kohlenwasserslofl' der Erde einverleihl ist, noch in gasl'tii-imgem Zuslande \erlheill belaud. Diese ;in Kohlensaure reichen Hegen- \\avser \\irklen auf die Kalk- und Magnesiasilicate der Erslarrungskruste in holtem (irade zerlegend ein uud filhrten dein Mccre stark concenlrirle Solu- lionen von Kalk- und Magnesiaearbonalen zu, wo sich lot/lore in l ; oli:e der stelen Verdunstnn^ des \Vassers sannneln und anreichcrn Timsston. Mei dent Manuel an Kalk absumlernden Tliieren und IMlanxen Irat endlich der (loncen- iralionsurad ein, hei \velcheni sich die Kalk- und Magnesiacarboiuile als dolo- niilische Kalksleine ahschieden. Die Bildung der letztercn lassl sich ferner auf die Wcise denken, dass eine Zersel/ung des Chloivalciums und Clhlor- inaiinesiiuns ini Meei'essNasser (lurch die von der Zerselzuug der Silicaliiesieine luM-rilhrenden Carbonate und zwar nauienllich (lurch kohlensauix's \airon slall- land. Was schliesslich die Hoi^ensteine und Oolithe belrifl'l, so kann ilber deren niinerogene Enlstchungsvvcise ein Zweifel nicht .olmallen , da ihre concentrisch-schalige und radial- faserige Slruclur keine andere Deutung nioglich inacht. \venn auch der erste Anstoss zuni Beginn des lagenweisen Absal/.es von einein l>ereils vorhandenen minerogenen oder zoogenen Kornchen ausge- gangen sein mag. In der Bildung des Erbensteines von Carlsbad sehen \vir einen ganz analogen Process sich vor unsern Augen betha'tigen. Die krystallinischen Quarzsandslcine besitzen eine zieinlich grosse Verbreitung in der sediinentiireu Schichtenreihe der Erdkruste. Es bestehen nicht nur ganze Schichten und Schichtensysteme (in der Braunkohlen-, Quader-. Buntsandslein-, Kohlen-, und untersilurischen Formation) aus lauter inehr oder \\eniger \ollslandig ausgebildeten Quarzkrystallen, sondern sehr haulig xeig(Mi sich auch krystallinische Quarzindividuen in grosserer oder geringerer Anzahl deni echten klaslischen Sandsteine vieler Formationen, sowie den Ouar/ilen des vorsilurischen Schichtensysteines beigemengt. Die gesleinsbildenden. scharl- kanligen, klaren, zuni Theil fast farblosen Quarzc konnen nur (lurch direcle chemische Ausscheidung aus einer Losung von Kieselsaure oder (lurch Re- aclion von z. B. schwach kohlensa'urehaltigeni Wasser auf ausserordentlich MM- dilnnte Alkalisilicalsolulion hervorgegangen sein. . II. Zoogene und phytogeue Sedimeutgesteine. In dem Absdmitte Uber den Einfluss des organischen Lebens aul' geologische Voi-giinge isl pag. 189 ge/eigl \\ordcn, dass die Thatigkeit vieler Thiere daraul' gerichlet isl. durch Abscheidung von kohlensaurem Kalke, den sic zu ihreni (leriiste odei 1 (lehauso benulzen, den Kalkbicarbonatg-^halt dos Meeres in slelein (Ileichgewichle zu erhalten. Dieselbe Aufgabe wie heute lag ihnen auch in friihoren Perioden ob, \vir linden deshalb in alien Formationen, vvelche iiberhaupt Kesle organischer Wesen fuhren, theihveise oder fast ganz ausschliesslich aus kalkigen Theilen ihrer Korper uebildete Kalksteine. Die \\esenllirhslen der gesteinsbildenden IV. - tnii', Tim-re un.l dor vorxNieuond (lurch ilire Yern.illehmi: horM.rue^murnfu kalk- sieine siiul nun. u-.n/.' ab^el.en xnn den Norsteinerunusreiehen Kalken uiul ihren Kinselilusson. loluende Foraminiferen , die N u m n. ul i t enk ,. I k o und Mi 1 ioli t henka I k e des Terliar. die Se 1. r e i hk re i d e und der K re i do t u ff dor crolaeoiselien l'<,rmali..n. dt-r r'usulinenka Ik dcr russisehen unit nordamerikanisclien Kolilenl'ormalmn. Spongion, die Spo us; ion ka Ike d.-s \\eissen Jura von Franken und Schwaben. Polypen, dor Koral Irnkalk des weissen Jura in Hamio\er, Sohwabeo uiul Knuland. die Korallcnkn-idc Jiillands und Seelands. Echinodormen, die K n cr i n it en- (Trochi Ion-) Kalko dor Trias, dio C rinoidonka Iko dor nnrdamerikanisclien Kohlonronnalion. Molluskcn, dio Torohralolbanke, Gervillio n bii nko dos Mus.-l.ol- kaikos. (n-Nphaoonkalko dos Lias, Cyrcnonkalko des \Voaldou. Ilip- puritonkalko dor Kroido. C o r i Ihionka Iko und L ilor i n o 1 1 o n ka I k o ilrs I'orliiir. Wiirmer, dor Sorpulit dos Doislcrs, Brv ozocnschichten dcr obercn Kroido son Maslrioht und Nc\v-Jorso\. Audi in'\>issr NVirbelthicrc haben durch Anhauluni; iliror Skololthoilr und Hirer Kx.-reinente (Koprolithen) zur Bildung von Gosleinssoliiohlon lasl ,.usohliossli<-h l.oiuetrauen. So boslolit das Honcbed dor ..horslon TriaS ans Kn.M-lien- und /alinlrauinenlen von Froschsauriern (Lal\rinthodonlon und C.a- iK.idlischon, - dio Knochenbreccic auf dein Boden nianohor llbhlen aus Skelottlioilon von Biiren und lhanen, diejenige in Spallen der ilalionisol.on und urioohisohon Kalkiiobiriio aus Rhinoceros-, Hippopotamus- uiul llirsrli- rosUMi. dor (Juano aus Excrementen von Vogcln. Der Nouolahilisolio I'rsprimii dor Hraunkohle, Stcinkohle, des Anthracil<>s und (Irapliil'rs. dor Naphlha und dos IVln.leum, des Bilunions, vieler Brand- sohioler. des Aspaltrs isl pau. l ( .l-> Ix'sproohen wordon. Nobon dioson llaupt- ir|,r.isentiinlen drr p li > loiir n o n GcsltMiir treton einiue andore mil Hilll'o ptlan/lioln-r [.ol.enstliatiukoit vor sich gegangene Gesteinsl)ildungon, nchmlich die aus Diatomeenpanzcrn bcstchenden Kiosokulir, Polirschiefer, Tripel sUirk in den Bmtergrand. C. Umgewandelto (metamorphischej Qesteine. 55. 12. Begriff (lCS MetamorphisniUS. Schon aus oborllik-lilioliem Vrr- -loiclie x.\\i>olion den sohlaniiuiiion oder sandigen AI)siUzcn oiner MecreskUste und einem iian/ /Aseilollos auf dicselbe \\ei.se enist.mdonen Schieferthon und Sandsloin /.. B. dor Juraformation orgiobt sich, lass in den (lostoinsniassen soil Hirer Ablaurnmi: i:o\visse Ver.inderun^en v..r sich geganiirn sind , die einorsoits in oinem Vorhiirtunus- und Verdiolitun-sproeoss<> duroli don Druck von Seiten mnehliuer ilberlauornder Scliioliteneoniplexe. andc-rsj-its in der Ver- kitlunt; \on einzolnon Sandsteinkornehen duroli eine alliuahlirh eiedriageodfl Mineralsolution bostchon. Solehe Veranderungen haben alle SediinenUiriiestoino der Krdki-usto erlilton, sir sind os, \velchc Ulwrliaupl dio Existonz von Ge- 220 l\ Memsarlen iin (iegensaly.e zu den urspriinglichcn losen, \\eichen Mceresnieder- schlauen bedingen. Deshalb I'assen wir jene Vorgiinge als zur Gesleins- werdung unerliisslich nblhige aid und bezeichnen die durch ihre Yerniiltlmiu enlslandenen (loteine nicht als umgew.andelle, sondern als urspriingliche. Den Ausdruck umgewandbh oder metamorphisch pflegt man erst dann an y.uuenden, uenn ein ursprllngliches (iestein aus iruend einei I'rsache cine Dtagestaltung seiner chnuischen Zusammensctzung, seiner mineralischen Con- stitution oder seiner Struclurverhallnissc erfahren hat. Bei Gelegenheit der Belrachtung der chen)ischen Thiiligkeil des Wassers ist die Gcsteinsuinbildende Tendenz desselben genllgend hcrvorgehobeii uorden. Es zeigte sich, urn nur einige der auflalligslen Beispiele zu wieser Krscheiuung haben nur hislorisches Inleresse, unter ihnen sind nur zwei als solche. denen grbs'serc Wahrscheinlichkeil zur Seite stehl. her\nrzuheben ; 1\ IVtroia'lli'tische lifolo-ie 1) Auf n.aiznesiahaltii;e Kalksteiue \Nirken kohlensauivl.altigr Wasser ein. extrahiren mehr Oder weniger Uhlensauren Kalk als hicarhonat mi.l lassen rmllu-li Dolon.it oder ma-nes.areirhen Kalkstein /muck Slflhe pig. 1*8 diese.,. PTocesse der retatifOT Anreichen.nu dea KagnesiagetaUes ftioes ur- spriliiiili.-l. srlnsach dolomitisehen KalUesleines gfl.t in r'nlgi' d-r WegftlhJMng des Kalkcarhonate.s cine Vnlunu-mrrringi'rnng Hand in Hand pag. :' Bine Utettng ?dB Ul.U-nsau.vr .Ma-nosia in kol.lensiinn'lialtiu.Mn \\asst-r NNirkt anl u.-NNi.lmlirhr oder he.vits .naunesiahalti-c KalkshMm-. rnl/i.-ht iliiicn knhUM.sj.uivnKj.lk. wetebet t-rhohlii-l. liislk-lin- 1st ais Ma^U'smc-arlmnat und sel/t d.iliir K.ilk-Mau.H-sia-Carhonat al>. Dieser VoriiJ.nu l.raucl.l niclil nut cn.cr VoJumenverringernBg vcrl.nndcn /u win niul beruht daraui; dass di,- d,,|)| ( .U- Ulilrnsamv Mauncsiasolution anlanus ans d,-n, dolomitisi-l.cn Kalkstcin kohlcn- sauren Kalk aufhiimnt, his sic sid, soNN.-it ^csatti^ hat, dass sic krysteHini- sc-hcn Dolomit ahsct/t. In dcn.sclbcn Maasse ahcr Nsic dieses gesohieht, wirkt Bie da ihr Uchall an Kohlcnsiiure unverandert bleibt, von Neuc.n ai.lliiscnd auf'dcn Kalkstcin fin and tahrt deshalb so lange fort, Dolon.it ausznsd.eidcn, his sic ihivn ucsaiiunlcn Gehalt an kohlcnsan.vr Magnesia eingebUsst hat nnd cine gesftttigte Anlliisunii von doppelt kohlensaurem Kalke bildet. Aus dicser NNi.-d sid. an Orlcn, wo die Kohlensiiure entweichen kann, schliesslich aiu-1. kohl.M.saurcr Kalk ahsetzen. Ihre vollkommenste Bcstiiliunnii lindct die Ansicht Uhcr r.- den Charakter ausgedehntcr Breeciengebilde an. Diese bestehiMi aus klemeren und -rosseren, schai-rkanti-en KalksteinlVaiiinenten , uelche dinvh ,-in,. krsstallinische zum Theil drusige Dolomitmasse zusa.nn.eni:ckittet sind. M.Mstenti.eils ab.-r sind diese BruchstUcke selbst ganz oder theilweise in Dolo- ,,.il Brannspath u.n^-Nsandelt. Hier isl also das lockcre HaulxNcrk von Kalk- steintram.nern \on cinem inagm-siahaltiiien Kohlensiiuerlini: durchstriin.t worden, NNelehcr souohl die NVrkittnnii der Hrnehstiickc (lurch krystallinisehen Dolon.il .,ls and. deren allmahliehc Umwandlunj; in Dolomit verursj.chte. \Vir hah.-n ,,ls(, jet/l dreu-rlei Processe kennen iielernl. (lurch NNclchc Dolomite entstehen kiinlu . n |) dnrrh direcle chemische Anssrli.-iduni:. ;>j (lurch l-Mra.-tion dcs kohlcnsauren Kalkuehaltes eines magnesiahalli-cn Kalkslcincs, :i, (lurch AusU.nsch \,m ueu-cruhrteni Ulileiisaurem Kalke gri-.M. /.uuefuhrlc kohlcnsaure Magnesia. Nrhrn der Dnloinitisininu der Kalksleinc isl die rmwandluni: dcs Anhy- drites in (iNps (lurch Aufnahme von NVj.ss.-r cin herxorraLiendcs Beispiel des ,|un-h atn.ospharisrhe und Sickeruasser hedin^ten Meta.norphisn.us , ,jcd(,ch schon in -enU-ender Weise pag. H i hcsprochen Nvorden. Dasselhe gill N..I. der Metamorphose des Spalh.-isenst.-inrs und SchNNcL-lkieses in lirauneisensl,-,,, pag. I'M 222 IV. iVtro-tMiHisrliP Hierher gehiirl endlieh die t T mwandlung \on Augil, (iliinmer. Hornblende. Iranat. Diallag. ()li\in nnd dhondrodil I'iihrenden (iesleinen . .il.so \or/iiglieh Kklogit. Olivinfels. Diabas. (Jabbro. Hornblendesehiefer. Diorit in Serpent in. Dieses (iestein repriisentirl das Knd/.iel eines Proee>se.s, \\elclier auf die Har- sh-Hung der duivh fern ere Ver\\iUerung wenig tmgreifbarefl \\asserhalligen kieselsauren .Magnesia hinarbeitet. Dieses geschieht nielit allein dadnrch. dass diese Yerbindung als Hesidunin eines ZersetzungS- lind Auslaugeproeesses diirch kohlensiiurehaltige (lewiisser /nrilekbleibt , soiulern nanientlieli (lurch Aus- scheidung derselben aus Losungen von Magnesiasulfal. -earbonal oder -chloriir. sobald sie init kieselsanren Alkalien, Kalkenle niul Thonerde in BeiiilininLi konnnen. . 14. Nachweisbare (xesteinsnniwaiidlungen durch vulkanisclic Diinipfe. Den Krateren der Vulkane, so\vie den Sj)alten. welehe in den \nlka- nischen (leuenden den Krdboden dui'ch/iehen. entsti'iinien Kohlensiiure, lieisse \Vasscrdiinipfe. Chlor\vassersto(T, Schwefelwasserstofl' nnd seh\\efelii:o Siinre. Nanientlieli ist es die Selnvefelsanre. das Oxydationsproduct der beiden letxt- izenannten (iase. \\elche bci ihrer Kin\\irkung auf das Nebenueslein rascher als die Kohlensiiure die Kieselsiiure aus ihren Verbindunuen anstreilit nnd mil den Basen sicli \ereiniuener- diiinpl'en in abweehselnde La gen von bunlen und weissen Thonen \erwandelt werden. Aehnliclie l-lrseheinnngen sind auf Java, auf der Insel Vuleano. in der Solfatara bei Xeapel, am Pic von Teneriffa in Enlwieklung begrifl'en. Als \eubildungen aus den sanren NVasstM'diiinpfen und den aus dein (ie- slein extrahirten Stotl'en set/en sieh Ihalith, Alaun. l-'.isenkies. Sclmefelkies und /.umal (iyps ab. So vermoehte eine anhaltende Kin\\ifkung der Fmnaro- len auf traehylisehe (Jesleine aus denselben einen M>llst;indigen Alaunstein her- xustellen, \\ ie es im Beregher Comitat in I'ngarn. ferner in Tolfa gesehehen. Kbenso gehen nicht selten mil der Unnvandlung der vulkanischen TuH'e in thon;ihnlieh<' Massen ansehnliehe (iNpsbildnngen Hand in Hand. Die gan/.e /erset/.le TutVniasse \\ird dann von weissen, faserigen (i\psti % ninern duivh- xogen. odei- umfasst Schiehlen, Stocke oder bliitlei'ige Krystallgruppen dieses Minerales Island. l.i|)ari. i Koiiunt Kalkstein in der Niihe del- Fuinarolen oder \on Schwefelwasserstoff haltigen nnellen vor. so wird die Kohlensiiure desselben IV. IVtroijonetisrhc Cirolo^ic 223 (lurch Sclmelclsaure ersct/t und das (icsicin y.um Theil unter Liloichy.eitii;cr Ahlairenmi: von Schvs del in s(i\ps dinvli direeten Nicderschlaii pai;. 16fi, dnrcli uci:cns('ilii:c /rrsrt/uni: von koliltMisamvin Kalk und Sulfal(Mi von Kison, kiipt'cr und /ink pau. t'ii. durch rin\\andlunii dcs Anhvdi'it (p;i. I'M., (lurch Xcr/cl/un- \ulkanisclirr Tuffo durcli l ; iniiai-.>lcn und cndlich (lurch IMII- \\irkuni: von Scli\M>l'el(|uollcn und huuarolcn aul' Kalkstcin ontstolu-n kann. . Jo. Oesteinsuniwandlnngen durch Kohlenbrainde. 1 l)i/c \on Stcinkohlcn und Hraunkohlcn izcrathcn l>is\voilon durch Sclhslcnt/.iindung in Brand und \\crdcn dann lanusam und allmiihlich in oft hcdcutcndcr Ausdch- nuiiiz \(M"/chr(. Kin nalilrliche Kolizc dicsci- ICrschcinung 1st, dass die (Jesleine, \\clche das llaniionde und I jciicndc dcs brennendon Kohlenflot/os sind , also naincnllich thoniizc Sandsteine, Schiefcrthon und Thone durch einen solchcn Mi-dhrand in iihnlichcr \\cisc Itccintlusst und M'randcrl \vcrdon, \\ ic die l,(>hin/.icizel im Feucr eines hivnncndcn Ziegelofens. Sic wcrden liiniiere Xeil einer sehr liohen 'rein])cratur aiisuesel/l und \verden da her notlnvendiiicr \Veise i-flirannl, uefrillcl. \erschlackl und tlieilwoise auch verulasl und /urn Theil in hlauL-rauen. rothlichen odcr huntuellannnUMi IN) reel I an jaspi s, zuin Thcil in hlasiL-e Schlacken. \\elclie rVairinontc von iichranntom his halhizescluuol/cneni Thon und SchieCcrlhon uinschliessen, iiniiicwaiHlelt. Solche Gestcinsveriinde- nniiien sind hei l)utt\\eiler unlVrn Saarhriicken. hei X\\ickau dureh hrennende Steinkohlcnllol/.e, hei Ahtrode in Hessen, hei Bilin und Karlsbad in Hohmen, hei Xiiiaii in Sachsen durch ausgebrannte Braunkohlenlager vor sieli uci:an-en. . 1fi. Naclnveisbare Verandenmgen durch Eruptivgesteine. Hei dcm -luthflUssiuen Zuslande. den die Kruptixuesteine hesassen, als sie von deiu Krdinnercn aus in die Spalten der Krdkruste injicirl \\urden, isl \ orausy.usety.cn. dass sie aul ihr Neheni:estein sowohl, \vie auf die \on ihnen uinschlossen(M) Fraunienle des lel/tei-en cine Kin\\ irkuni: ausgcilht halx'n. Dergloichcn in dcr That heohachlele Vcriinderuniicn \\erden als Con tactmetanio rp h ose n be- y.eichnet, sind jcdoch nicht so hauliL:. als man er\\arten sollte. An un/iihliizen 1'unklen. svo man den Contact eines erupli\en und seines Neheniiesteines heoh- acht.-l hat. /i-ii:l sieh \ielmehr koine Andeutuni: ciner l'ni\\andlunii des lelx- tcren. ohne dass man sich dicse Ki-scheinunu hei dcr Kmptindlichkeit mancher hcnachhartei- (lesleinsiuassen ueuen Ilit/c crkliiren kiinnte. Die demnach ver- haltnissmiissii; seltcnen (lontactmetamorphosen lasscn sich y.um Theil aus den liohen Temperatururaden der ilullilliissii:en Krnpli\ masse herleiteu, zum Theil aher scheint den dcm erupti\en Mauma heiLiemeiiizleii ilberhily.lcn, \\;issericn Solutionen ein Hau|)tantheil an dcr .Mctaniorphosiruni; des Neheni-esleines y.u- y.ukommcn. Durch hohc. dcm NchciiLicsteine mitiictheille Temperalur \eran- lasslc (lontacterscheinuni-'cn hcstehcii in der Kriltuni;. Verkokuniz, HrennuiiLi. HiistuiiL:. Veriilasuiii:. I'mkrvstallisirunL; und siiulenlormiL'cn Ahsondei IIIIL; des Nehenizesleines 221 IN'. I'i'li (>L:rncli>rlip (JtM|(ii;ic. Die Ersrheiming dci Verglasung, Frit lung mid H re n n u n g zeigl sicli in \tiiy.iiglicher Deiitlichkeit bei den BruchsUicken von Thon.sdiiel'er und Grau- \\arke. \\elrhe diuvli die Yulkane der Vonler-Kilel und des Hoderberges ober- h.-illt Bonn itn Yerein mil Bomben. Aschen und Lapilli ausgeworl'en \\orden sind, lerner bei dciirn von Glimmerschiefer, Quarx und Gneiss aus don vul- kanisrlien SchlackenanhttU&ingei) des Kammerbilhl bei Eger, welche /uni Theil mil einer lormlichen Glaskrusle bedeekt sind. Ganz ahnliehe Einvvirkungen lialu'n die Hasalle auf ungivnzende Sandsleine, Mergel und Schieferthone aus- ^ciil>t, haben die Sandstoini' enllarbl, xu oincr cniailiirti^cn. ^liinxcnden Masse iiclVillel (x. B. an der Hlauen Kuppe bei Eschwe^e), haben das thoniii-kalki^c- Hindcinittel gewisser Sandsleine xu Glas geschrnolzen, wahrend die Ouar/korner unversehi'l iiel)lieben sind (Oberellenbach in Niederhessen), hal)cn Tlione und Meiizel in Porcellanjaspis (x. B. bei Weida in Bayern), sowie GranillVaij;- inenle in schlackige Massen umgewandelt, deren Feldspath gesclimolxen und den Glimmer gebrannt (x. B. am Puy de Dome). Endlich haben ge\\isse Dolerite Islands eine vollstandige Schmelxung der angrenxenden Tulle und I'honolithe xu einer obsidianartigen Masse verursacht. Ahnliche Erschei- nungen des Contaetmetamorphisinus sind bei Trachyten viel vveniizer hiinlig. bei 1'orphyren und Melaphyren aber selten, bei Griinsteinen \Aohl kaum und beini Granit und Syenit noch gar nicht nachgewiesen. Dahingegen haben sowohl Basalt, Trachyt und Phonolith, \\ie Melapli\r uiui Porphyr an einer grossen Anzahl von Punkten Veranlassung xur Verko- kung, d. h. zur Umwandlung von Braunkohle in Steinkohle und Anthracit und von Steinkohle in Anthracit und graphitische Substanx gegeben. l-^iiie sell r gewohnliche Folge der von dein gluthflUssigen Eruptivgesteine ausgehenden Krhitxung des Nebengesteines ist seine prismatische Absonderung, wie sie sich in ahnlicher Weise bei den den Schmelxraum umgebenden Gestell- steinen der Hochb'fen auszubilden pflegt und im Gontacte von Basalt mil Bunt- sandstein (Wildenstein bei Btidingen), Quadersandstein (bei Zitlau), Thon und Braunkohle (arn Meissner), von Trachyl mil Steinkohle (Commentry), von Pho- nolith mil Braunkohle (im nbrdlichen Bohinen), von Felsilporphyr mil Dolomit (Toseana), mil Kohle (Allwasser in Schlesien), von Melaphyr und Kohle (Sulz- baeli in der Pfalx) beobachlel werden. Ebenfalls nichl sehr sellen isl die von Eruptivgesteinen ausgehende Um- wandlung gewohnlicher dichler Kalksleine in xum Theil schneeweissen, kry- stallinisch kornigen Marmor, vvobei die Schiehlung verloren geht und die et- \\aigen oi-ganisehen Resle desselben verwischt werden. Dies ist x. B. aul der Insel St. Jago am Griinen Vorgebirge durch einen Lavastrom gesehehen. \NO er mil einem ganx jungen Kalksleine in BerUhrung gelangte, ganx almlii-hes wiederholt sich auf der Insel Ralhlin an der Kilsle von Antrim in Irland. Ilier uerden die Sfhiehten der Kreide von x\vei parallelen Basaltgiingen dergestalt durchsetxl. dass diese durch ein 12 M. breiles Z\\ isehenmittel von Kreide \on einander getrennt werden Fig. 23). Diese ausserdem noch von einem C|\N;I (>.:? Meter niiichtigen Basallgange duivlisrlmittene /one ist \ollsljindig in Marmor umgewandelt. Dasselbe ist mil der ansserhalb del 1 Hasallgiinge belindlichen IV. lVlroi_:eiieti>.e!if 225 Kreide ;mf oino Kntferuunu \on iiber I M. t:eselielien . \on \\n ;ius oin uan/. allmahlielier I 'her^aiii: in die t:r\\iilinlirho Kreide slaltlVndct. Die Yerslcineruii- sind in dor umkrvslallisirlen Kividr spurlos \ er.sehu undrn. In t:an/. ana- Fig. Z. Kreide im Contact mil Rasalt \vl Marmor nmgowandelt (Grundrigs). lo-er Wrisr sind p-wisse Kalkstrinr drr I'xrenaen und Skandinaviens dnreli (iranite und S\enite in .Marmor umtjoNYandolt \vorden. Dasselbe \\iederhoU sieh .in \rrsrhirilrurn Punklrn drr Insrl Sk\r, \\o i:r\\i)hnlirlirr , Aiuinonitrn und (ir\|)liarru fiilirrndrr Kalkstrin im Contaclr, mil Syenil^ranit und syrnili- srlirm l-'rlsitporphjr in srhnrr\\ rissrn kr\staHinisclu'n Marmor ilhrr^rlil. Allr dirsr (lontacUN irkuniicn drr ICruplixizrstrino auf ihr Nrhrui;rstrin las- >rn .sirli aus drr mrhr odor wonit^er lang andaurrndrn Krhil/ung dessell)en hrrlritrn. bosondors \\run man annimml , dass das Wu'rmeleilungsvrnnoiirji drs Nrhrn^rstrinrs durcli Vrrmillrlimii d(>s soino I'orrn , Fuon und Scliirli- rrlullrndrn Wassrrs \rriirnssrrl und dadurch don Contarlrrscliri- die Miiiilirhkril oinrr iin'issrrrn Vrrhrriluni- i?ojj;ol)on wurdo. Namonl- lirh Iiei rnikrNsl.illisirunii des Kalksteinos scheinon erhilzte Wasser rim- ^r- sentliche Hollo als Vehikel dor vom I ; ,rupti\^esloino ausLielienden liohen Tom- peralmvn i;ospiell /.u hahen. Anderer Art ahor \\aron die aJs hydatolher- miseli he/.eielmoleii Ausserun^Mi dor Conlaetinelainorplio.se, wio sio durcli das Kindrintion dor \on dein l ; .ni|)tivmai;ma emporgofUhrlen Uberhitzlen, Nviissori^on Solulionen sielie pat:. 201) ill dom Noliengostoino hervorgobracht wurden. Diese liei>en l.osuut:en draiit;on in die Poren dor l>enaehl>arton Gestoine und voi- millollen niehl nur eine rmkr\ slallisiruiit: . sondern solzlon /ui^loieli ilire mi- noralisehe Last alt und \er\\andelteii daduroh nichl nur die Struclur, sondern die iiosammlo elieiniselie /usaininen.set/.unt:. die jian/.o mineralisehe (lonslilulion der>ellon. Am aiii-enlalliiislon selieint sich dieser Vorgang dorl holhiiti^l /.u lialten, \\o uewolmlielie Kalksleine dnreh (Iranilo nichl nur in Marmor umiio- \\andell uurdeii. \\.is aueli wold olino Vormilleluni: dor Kruplivwasser t:e- sehelion kann , sondern \s o y.ut:leie!i eine [mprflgnatMHl dor (lonlaet/oue dossol- hen mil fivmdarliiien Mineralion, namonllieh kalkliallit:on Siliealen, \\ io (iranat. Vosusian. Kpidul, Hoi nhlende . (ir.immalit, danohon Spinoll, Flussspalh , (ilim- iner slallirorunden hat iPjronaon, Skandiiiavien , Alpon). Audi siiul Hoispielo lioschriehon \vorden. \\oKalksleine /.um Theil lerliiiron Alters) im Conlaele mil I5.is.ilt \oiiOli\in uiuMlat:neteisenei7.. im (ioiitaete mil I.eueitlava von Leu- cil und Sodalitli impriit:nirt sind (lout-iors in Fraiikreieh, Monl(( Somma . Kino iilmlielie. dun-li die \om (iranile abslammeiiden l'>ru|tti\L;e\viisser heuirkle, auf Krliit/.unt; des .Nehen-e.steine.s und Xufuhr ueuer Mineralsuhslan/. Iteruhonde (lontaetinetaiiiorpliose isl die I'IIIXN andlunt: \nn (Jrau\\aeko und (irau\\acken- selnefer in Ilornfels, \vie sio hesonders in der Uingehung des Brockens slall- Credner, Elemente d. Oeologio. 15 226 IV. lVlroi;i>ncti>che Geologic. grfunden li.it. Yor/iidich schiin sind dieso Contactersfcheinungen mid der all- mahliehc I'beriiani: des sehr harlen . splitleriiien llornl'elsos in uewohnlieho Grauwacken am Hehboriier Graben bei Andreasberii x.n beobachten. Die rm- \\andlunii der letctgenannten SddUneQtttrgestoine in llornfels h.u nicht in einer Fritlunii mid Yerdasuni: derselben , sondcrn namentlich in Hirer ImpriiiMiation mil Lrranitischeil EruptivwaSSGTn, v\olcho (lit 1 Kcstandtheile des Granites in 1 .it- si! mi hielten, slalliierunden. In l"nli:c d;i\i>n 1st del 1 Kifsrlsiiurcgchiill (K-s (ir;m- wackenthonschtefers brdrutcnd \cnnclirl \\ordcn. Gnniiil, Tuniuilin und 1-Vld- spathkrystcQlchen, sovvic GlimmerblUlichen ImU-n sidi ausgeschieden^ kur/.. die inineralische und ehemische Constilulioii dos Nebeogesteiofl ist \ciiindrri \vordcn. Kinc iindtM'f durch Vcrinitlclun^ dor Kiiiptivwasscr des (iranilc.s Itodinutc (Itiiilactcrschoinun^ ist die rnmandlunu dor Thonschiofer in Flecksehiefer, l : rucht- scliierer. Knotcnschiet'er , (larbonschiefor, Chiastolithschiefor , feldspathfiihrende ("ilinimerschiefer, und Cornuhianit. Bei alien diescn Metainorphosen lieuinnt dor iieNNiihnliche Thonschiofer in dcr Richtunii nach dcin (iranite /u ein fcinschup- piizcs, krystallinisches Gefiljie an/unelunen, Lamellon von Gliniiuer und Kurn- chen von Ouar/ treten allniiililich doutlich l\ei'\or. sie \verdon zahlreicher und nehinen an Grosse zu und zugleich enlwickeln sich in dein (Jcsteine uluitkele Flocken . wei/.enkdrniihnliohe oder bUschefformige Concretioncn einer falunit- artiiien Sul)stanz, oder ahor Krystalle von Chiastolith und Feldspalh, l)is dcr urspriiniiliehe Thonschiet'er /,u scinein (lontacle mil dem Granit als ein charak- leristischer (Ihiastolilhschiefor oder feldspathlulirendei' Gliinniorschiefcr erscheinl. Diese rinwandlunLrsprodiicte uniizeben solche Granitmassivs, \\elche inselartii: aus eincni Schieforterritoriiini horvoiraijcn , nicht sellen allseitiu in Form einer holartij4en Zono. Dies ist vorzilglieh bei den Granilparlion Corn\\alls dor Fall, dasselbe \\iederholl sich in dor liretaiine und in den l'\reniien, so\\ ie in dein Schiefergebifge Sachsens. und /v\ar am linken Elbufer in tier I.inie \on \\"ee- senstein nach Leuben. Die Breite soldier Uinwandlungszonen schwankl zwischen 4000 und 30 bis 40 M. Der Beanlworlunsi der Frage , ob ge\\isse ki-\slallinische . sich an Granil und Svenit anlehnende Gcsleine diesen ihren kr\stallinisclien (lliarakler dein S\enil und Granit \erdanken, also von diesen inetaniorphosirt sind. muss die I .^Istrllniii: der erupti\en Natur des (iraniles \ oi-ausiiohen. In der Nachbar- schal'i niancher der lanreiitischen oder Urgoeiiisformalion angebOfiger (inciss- izranile trelen kr\ slallinisclie Kalksleine auf. \\(>lche i-erade italic dein Gnnlacte mil jeneii reich an accessoi'isi-hen ( JeincnLZlheilen . jedoch jiinuer sind als die benachbarten Gncissiiranile nnd diese uleiclil'iirmiL: iiberla^ern oder mil solchen oder deren schit'1'erij.'cn GesleinsNarietiilen \\ echsellai:ern . \M> also Kalkslein und Gneissi:raml /nsammcni:ehorii:e Gliedcr eines Scliiclitencomplcxes bilden. Solche nainentlich aus Nordanierika beschriebene Vorkoniinen \\erden /.ii\\eilen .ils Ixpisehe Heispiclc der h\ dalolhermischeii (lonlaeliiiotainorplinse durch Granil aul^el'iihrl . sind es aber ebenso \\enii:. \\ ie ire\\isse Gneisse und (iliniiucr- si-hiel'er. \\elche iih'ichfalls als Glieder del 1 laurenlischen GneissfortttafioD in \i-ibindiniL: mil Granilen uleichen I 'rspruiii. r s und Alters auftrelen. \\eseniliclu' rnlersliil/inii: hat die Lehre \oiii hylatolliermi.schen Con- IV. IV'tm^iMirtisrhe Geologic. 227 lactmelaiimrpliismus in jje\\ issen \on Daubree angestellten Experimental) uehin- deii. welche sich ;iuf die Wirkiini; iiberhil/ler \Vasser auf Miueralai^reiMle nnd Mineralsubslany.cn ilberhaupl be/.iehen. Auf :Jt>0 Grad H. erhil/.te und langere Xeil auf diesem Tomperatargracle erhaltene reine \\asser \\andellen Obsidiansliicke y.u einem feinkorni^en krsstallinischen Trachyt, Glas in eine kaolinarliue. namenllich aus (Juar/.krv.stallchen und \Yollastonilnadeln bestehcndc Masse inn. Xu iVrntMvn Vcrsiifln'ii NM-iulrh' man slatt rcinen Wassci's Thcr- mal\\asst'r \un IMnnibicivs an. dcsscn hcdt-ntcndcr (ichalt an MiiHTalsiiltslan/.i'ii nnd /\\ar Nnr/nu^wcix- Alkalisilicalrn sclion darans licrvorging, class sich aus HUM in dt-n IlOhlnnurn. KuLrt-n und POIXMI alli-iimisclicn Manci-\\ci-kcs jciuvs Ba- df.s Chahasit, Apoph\ Mil. ll\alitli. I'lussspath, Aragonit, Kalkspatli u. a. Mine- ralicn ahset/tMi, dass also durch ilnv Vcnniltcluiiii c'in der Zeolith- und Car- lionalbildunii innorliallt dcr Mandclstoiiu- analoger Process cingeleitet wird. Solchc durch Ahdampfen cunccntrii'te Thennahvasser wandcltcn in iibcrln't/.lcni /uslandc Kaolin in l-'cldspathki-Nstallc um ; in der kaolinischcn Masse, in welche die (ilasi'iihi-e /ersel/l \\orden \\ai~, hatlen sich Diopsidkr\ sliillchen ausgebildel, - lauter Miuebnisse. \\elche .sich zu Gunsten der hydatolhennischeu Conlacl- inelamorphose auslc^gen lassen. IT. Die Theories vom allgeiueinen Metainorpliismus. Wir liaben Itishei- eine Heihe \on (iestc-inen l)elraclilel, deren l T r.spning nnd jel/.ige Er- selu'inuni:s\>eise \\ir mil ansclieinender Sicherheit erklaren konnten. Neben diesen aber exisliren niiichliiie Schichlenreilien \on (ineissen, Gliinmerschiefern, llornblendescliiefei'n, Chloritscliiel'eni, Talkschiefei'n und Granulit mil /\\ischen- iielagerlen (Iraniten und Syenilen, Uber deren Enlstehungs- und Ausbildnniis- \\eise die Ansichlen der Geologen noch unklar und unbeslininit sincl und /nin Theil Nveit auseinander jiehen. .lene (Jesleine bilden nicht nur die Uber 30,000 Meier machine, als laurenlisch und huronisch be/.eichnele Gneiss- und krystal- linische SchieferfuriDution, also die ;ille>,teii nns /.UL-iinglichen Gesleinsbildnni;en, siiiidern WiederholeD sich in verschiedenen jilniieren I'erioden als izleichtni'inii; zwischengelagerte Schichleni'eihen /AN isehen ecliten und versleinenin^si-eiclien Sandsteinen. Kalksleinen und Schiererlhonen. \\ ie dies /.. B. im Silur Nor\\e- Ljrns. im Silnr \on Schottlaiul. im DeMtn des Taunus. im Jura, in der Kreide uml im l.ociin der Cenlralal})(M, im Jura der niirdlichen Apenninen del- Fall isl. Die ursprunglich sedimeutiire Knlstehungsweise aller dieser Gneiss- und- nanienllich der kr\ stallinischen Schielei-cmnplexe kann nichl be/\\eit'ell \\erden: in Dbereuutifnmiing mil der Si-hichleiiabsonderiiiiiz \\iederholen sich zahllose NVechsellauerungen der verschiedenafftigBleil (iesleine; die ilui-isehen Schierei-rorinalidii sind so deullich geschichlcl . \\ie It -iassiseln'r \\ellenkalk; /.\\ ischeii ihnen 11'eten reueliniiNsi^e Lai^er \(n QuaivJl, (lonuloiiierateii, i:rnben Sandsteinen und Thonschiereni auf; Hire Sehichluiii:s- ll.ichen >ind an i:e\\ien l.uealil.ilen \mi den deiilliclislen \Velleiifurchen be- deekl : >ie >elbsl \\ ecloellaLierii in i:rii>ster Heiielinjissiiiki-il mil geschichleleii (ineissen, (ihlorit-. Talk-. Glimmer-, uml llornblendeseliierei-n : /\\ isehen diesen lieien Emlagerungen son (iranil. Klil/e son iMagneleiseneiv. und (iraphit auf; endlich uehen sie in versteineruugsfUhrende Silurschichten iilnsr oder 15* 228 IV. Pi'tm^iMirlixche (icnlo-ic. erl /\\ischcn die fnssilreichen (loinplexe jiiiigcrer Forinalioneii. - alles Krscheimmgcn. \\elche i'iir cine sediiiienlare Knlslehung tier belrel- lenden Gncisse mid krvslallinischen Sohiefergesteine sprechen. Ihi 1 heuliger Gesteinscharakler isl jedoeh nach Ansiclil der Mehr/.ahl dcr Genlogen uiclit dcr UrSplHlngliche, vielmehr \erfiel das anfiinglichc, sedimenlare, klaslische .Material ini La life drr Xeil cincr I nmaiidlnng, cincr iMelamorphose. aus \\elclier die krvslallinische Slrnelnr iiinl del 1 pelrographische Hal)itus, wie ihn ediii|4enden UinwandluiiLis- processes LTchen die Ansichteii \\eil aiiseinaiider nnd enllx-lircii /inn Tlieil noch jcjilichcr sicliercn Btigrtinduogi Die jet/iize I'.rscheinungsweise dcr hesjtroclienon nielamorplnschen Schich- Icnetiinplexc \\ird jc nach dein vcrschiedcnen Slandpunkte der CieoloiiCMi \on den Kiiu'ii als das Kesnltat dcr vom gluthllussiijen Krdinnern hcraiif\\irkenden liolicn Ti'inpei'alur, von den andcren tils das Resultal In drocheniischcr 1'rocesse. d. h. eheinischer. durch Sickerwasser ein^clcitelcr Von;ange, mil anderen Wor- (en einerseils als eine Reaction des Ynlkanismns. andererseits als einc solche der Atiiiospliiirilien l)etrachlet. In ersleivin Fa lie war der Metainorpliisnins des urspriiniilielien Sedinienlannateriales die l-'oke eincr langsam wirkenden Er^ hil/.ung durch die innere Erdwlirme, wodurch unter zugleich staUfindendein Drucke der ul>crlagerden Schichlencoinplexe eine Schmelzung dcr untersten nnd cine innere rnikrystallisirung der em hoheres Niveau einnehnieudcn (Ic- slcinsmassen bedingt war. Bei diesem Processe \vird einerseits den \\assern. wclchc anfiinglich die Poren der Sedimentgcsteine anfQllten, die WJinneleitungs- fahigkcit derselben vergrb'sserlen und somit als Vehikel fiir die Wa'rme, /nuleich aber in ihrcni iiberhilzten Zustunde als Auflosungs- und Zersetzungsmitlel dien- len, tindei'ci'seits den (lascn und Diiinpfeu, welche dem gluthfliissigcn Krdki'rne enlweichen und das Geslcin durchdringeu , als uingestaltenden Ursachen cine grosse Rolle zugetheill. Diese Theorie setzt voraus, dass bedeutende, vom Erdinneren ausgehendc Tcinperalurcii alliniihlich in ein hoheres Niveau, nehmlicli in das (lurch die Se- dinicnlablageruniicn dcr iilleslen Oeeane eingenonnncne, liinaufgcn'ickl seien, nnd erkliirt dies dadurch, (lass in Folge einer Krlib'hung der Erdoberfla'che durch Ablagerung niiichtiger Scliiclitens\sleine die conslanlcn Tenipcraluren der Krd- ki-uste (chlhonisothcrmen Fliichen) naeh oben gestiegen seien. Auf diese Weise \\crdcn die Teniperalnren der ursprilnglich oberfliichlichen Gebilde durch Aus- t'iillung eines el\\a 15300 M. tiefcn .Meereslieckens. also durch Ablagerung eines eben so inacliligeii Scliiclil(Micoini)le\es uni I DO (Irad (1. siehc pair. 7 geslei- gerl. Der durch solche \\iirineeiii\vii-knnucn eingeleilele und ini La life Janger /.citriiuine vollendete, sng. Inpngcne odcr plulonische Metainorphosirungs- process iindet sein Analogon in gewissen Erscheinungen der Contactinelainor- |)hosc, denen /u Folge z. B. Thonschieler durch die Kin\\irkung des cruplixen (iraiiilinaginas in (lliininerschiefei 1 , Chiaslolilhschiefcr und Gneiss uingc\\andclt \\urden. Auf der anderen Seile bleibl nach dieser Theorie, \vcnn sic allgeinein auf die Deulung des L'rsprunges der geschichteten krystallinischen Silicatgesleine i\ PetrogenetisctM <;'nin-ii>. 229 anue\\andt \\ird. die ThaKidie vollsiandig unerklcfrlich, da.v, (l slalluelialtle substantielle Verttnderuiig und Umkr^stallisirtMig der metamorpfaischen Sehicli- (en 7.11. Danacli ist dieser Vnriiani; die sich in der Knltiefe l>e(hiitiende I''oi1- set/unji der in den oherllaelilirlien Ni\eaus der Krdkrustc als Zerset/iini: nnd Aullnsunii >ieh izellend maclienden elieniischen Tliiitiiikeit des Wassei's sielie P.IL;. lil u. 1'.). I.el/.teres. Kulilensiiure und SauerslolV enlhallend. driiiiil nacli seinein Niedersclilniic ans der Almospliiire (lurch die (iesieine nalie der Hrd- olterlliiclie. \\o Jlmi dureli slatllindende Oxydalionsprocesse der Saiierstoll'. (lurch Xerset/iini: ue\\ isser Silicate die Kolilensiinre ent/oizen \\ird, bis heide (lase, naclidem das \Vasser oinen laniieron \Veg in die Tiefe /uriickiidoi:!, allmiihlich uan/ aiif-e/ehrl sind, und jene Zersel/nnizen aufhiiren milsscn. Dahiiii-etzen halien .sieh die (ie\\;isser mil lOslichen MiiUM-alsubstanxen l)elad(M, >v( i l< i lu> in tieler lifiiendcM Scliichten anizelanizt, Veranlassung zu Gostoins\eriinde!MinLien iielten >iehe pa. 132). Auf diose Weisc in Losung /uizelulirle Alkali- und Kalk>ilicate \erltiiulen sidi mit l)oreils vorliandenen /u /.usjininienueset/len Si- licaten (z. B. Foldspath, Glimmer), \velchcsicl), da dieser Process iiusserordcnl- lieh langsam vor sich geht, krystallinisch ausschciden. Enthallen einfaclio Si- licate. \\elclio sieh mil einander V(>rl>indon, Kieselsiiuro in griisserei 1 Mengc, als di(> aus denselben cnlstelienden Doppelsilicale . so (M'folgt l>ei diesem Vor- ^aii^e cine Ausscheidung des Quarzes. Die hydrochemischc GestcinsmeUimor- l>hose bestelil demnach in der Zufuhrung von Minerallosungen aus obcrlliicli- licheii Ni\eaus in liefere, ferncr in dem Vollx.U|j; gegenseitiger \Yrbindungen und /ei-set/ungi-n /\\ischen jenen Solulionen nnd dem durch\\;isserlen Gesteins- materiale und endlich in der daraus hervorirelienden. langsamen und deshalb kr\stallinisclien Neuliildung \on .Miner;ilien, also in Summa der vollslandigen I'liiueslaltunu der cliemischen Zusammenset/uni:. der pelrograpliisehen Consli- lution und der Strueturyerhallni>se des urspriin^liclien Gesteines. Dieser Pro- cess erforderl. \\enn auch unler.sliil/.t durch den Druck Uberhpernenmg vnraussel/l. denn allc Formalionen \om Silni- his jety.l hclinden sich. wo sic ii or in ;il ausgobildel sind, noch niclil ini /nslande des Melamorphosirl- scins. Nun cnthallen aber allc palaeOCOfSehen Formatinnen, so namcnllich aueli diis direct ;mf die kryslallinische Sehiel'erl'ormation I'nluende cambrische mid silurische SchichlensNslem. Uollstiicke souohl \oii Gneissen. ills auch \on kr\- stallinischen Selnd'crn, \\elelie jzrnau dcnselbcn Habitus bcsil/cn, \\ic ilir Mut- lergeslein. Dor beanspruchle lang\vierige iMelamorphosirungsprocoss der vor- silurisclu'ii Fonnationen war also bciin l-jiitrill dcr I'lrdc in die silurisclic I'ci'iodc hci-cils vollendot, kann dcslialh kcinc laiiizcn /citraunu? in Ansprucli ucnoiiiiiHMi liahcn. \\iirc aber dieses l.ctxtcrc dcr Fall, so iniissliMi alle uusei'c palaco/oisi-hon Fonnationen sehon liingsl in krvst;>lliuisehc Seliicfcr und Gncisse inn^e\\;indelt sein. Ausser dicsern und dem oben gegen eine plutonischc Mel;inior])hosc an- uefuhrten (irundc (Exislcnz von Gneiss- und krystallinischcn Schiefercomplexen zwischcn uiueriinderlen verslcinerungsfUhrcndcn Schichten) habon cinii;e (ieo- logon noch cine Anzahl anderer Einwllrfo gellcnd geinacht, \\clelic sic \oran- l;ien, sich dajzcuen zu orkliiren, class ilberhaupt eine derarliiie alkenieinc Metaiiiorphosirung der alteslen Sedinientiii'iicslcinc stettgefanden liabc. diiss \iel- inelir ihr heutiger Gesteinscharakter ein urspriinglicher sei, nrspriing- lich in eben dem Sinno, \> ie dies Wort von Schieferthonen, Conglomeraten. Sandsteinen, Mergelschiefern, Rogensteinen u. a. gebraucht wird. Von diesen KiiiNNiirfen mbgen neben den oben berUhrtcn noch folgendc I'lalz linden: i) Uberall, wo die vorsilurische Formalionsgruj^pe bekannl 1st, sei cs in Indien oder Skandinavien, in Canada oder in Bayern, liliedert sic sich in derselben \Veise. besitzt sic gleiehen pelrojiraphischen Aul'bau, liihrcn ihre ein/.clnen Scliieliten diesclben aecessorischen (ieincnizthcilc, wiederholen sich in ihr die nehinlielien \\ 'ei lisellagerungcn dcr verschiedenarligslen (iesleine. Dit-se voll- kommene Ubereinslimmuiii; des pelrographisehen Charaklers cincr idter :50,00(l .Meter niachligen Schiclitenreilie kann nichl das Product eines dem \Veehscl und Zufalligkeiten ausgesetzten ])urch\\asserungsproeesses sein. -2) Die soxvohl in diinnen I.amellen, wic in miichligen Schiclilencomplexen wcchselnde (ie sl(Mnsl)esehall'enlieil der (Ilieder der Gneiss- und ScbieferfMUiation steht immer in voller Ubereinstimmung mil der Schichtenabsonderung, Ix'ides sind von cin- ander abhangige Verhallnisse. Es hat sich mithin das Material successive ge- anderl mil der Andenmg der Bedinguniicn, \\elchc der schichtcMimiissiucn Ab- l,ii:enmg zu Grft'de liegen. Aus einei' hydrochernisehcn Melamorphose hingc^en \\iirden in Folge des slofTliehen Umtauschcs ziemlich deirhartige, nichl ;ilei oft in gcringen Abstiinden ihi'en Habitus vollslandig andernde Gesleine hervor- ue^angen soin. 3) Die durchweg den Schichtungsllachen parallcle AiKirdimim der (llimnierblattclicn und dcr llornblendesanlcn ini (ilimmer- und Hornblende- scliiefer, das sich Anschmie^cn der (ilimmerlamellen an acccssorische Kr\slallc, z. B. an Granat, lasst sich allein dnrch eine chemisclie I'raedpation dicscr Gemeogiheile, nichl (lurch cine h\droclieinisehe llcriinsbilduni; aus festem Ge- sleinsmaleriiilc crkliiren. 4) Die Ansiclil \erein/.eltcr Gcologen, d.iss der kr\ slallinischc Habilus der Krupti\gesleine ein secundarer, crsl allmiihlich ;nis cinem IV. I'rtl'n^iMICli-rllC nrspriinulirh lioniouencn her\ urueuanizen sei . sticss iiul' alluctneinen \Yiderspnieli. \M-il man sicli mil Hecht izcizcii (lit 1 Idee slriiuhle. lt;li' Individiialisinini; dcr I cldsp.illikr\ slallc dcs I'lirphjres nnd Traclnlo da> Vni-knninitMi MHI /.crhroclicncn und von Gnindinassc ^t'lrt'iin- Icn Ortlidklas- nnd Sanidiiikryslallcn L;cllcnd i:cmac|il. so kann dicscllic Sclilnss- l(li:cruni: mil lU'/iiu anl' die rr\\ahnlcn acccssoriscli in dci 1 (Inciss- nnd Scliic- rci-lormalion aiiftrclcndcn ^rystaUi^dividuen in Ansprncli UCIKIIIIIIICII \\crdcn. anch liit-r linden *\c\\ /.crlirochene Xirkon- und (Jranalkrxslalle , dcn-n t-nlt- ivp-nsriti^ M-rsflitilicn nnd von Goslcinsmassc izt-trcnnt sind. Xclit-n dcr ohcn crlaulertcn Thcoric dcs allucmcincn .Mclamorphismns lii.ssl sich die Ansichl von der Ursprllnglichkeit dor altesten Sod imciil- I n i in a I iouon, vsie folgl, darslollen: AIIN dcni Xnslandc dcr Millkoimncncii (ilnllilliissiiikcil iiing die Erdo durch Aiissir.ililunu \on Wiirmc in don Wcllcnraum in das Stadium dcr Schlackcn- liildmii: iiltcr. in I'uluc dcrt-n sic sich mil ciner Erstarrunuskriislt- licdccktc. I'nlcr dcm Dnit-kc t-incr Atniospliarc. in \M-lclicr sich dt-r sammtlichc. hcnlc in Kohlcn- und Carfoopatgesteineji, so\\it i in tii^anix-hcii \\Cscn iicl'csscltc Ktihlcn- slulV als Ktililciisiiuro. allcs Wasser dor hcutigon Krdtiherfliichc nnd Kruslc in (ias- nnd Dampffonn vtMlhcill hcl'and: unter doni Druckc tlicscr AtiiKispliiirc \\ar di' (Itindcioaliiiii dcr \\"asscrd;im|)rc /.n \Vasscrschon hci Tom{)oralurtMi moulicli, unit-r tlcncn sich ln-i den heulim-n alm(isi>harisch< > n Yerhallnissen das Wasser um- i gckehrl in Dainpf \er\\andcll. Die Knldlierflachc hcdeekte sieh mil eincm Mccn- MIII iilicrhil/len \Vasscrn. Diesc \\ irklen ill liochsl eneriiiseher \Veisc y.erset/.cnd nnd Itisend auf die mincralischen Ueslandlheile der l-j'slarrunusknisle. In hike allma'hlicher Ahkiihluni: dieser crstcn Mccrc \crltiren sic ihre Solu^ionsfa'higkeit, (In- his dahin in I.nsuui; helindlichen Snhslanxen sehieden sich aiis nnd liefcrten anlanulieh das kr\slallinische .Malt-rial der (ineiss- nnd (ilimmersehic- fer. spalcr. jc mehr naeh eiimelrelener Ahkiihliinu die ehemisehe l>ildnnus\\eise finer mechanischcn I'l.il/ machle . das Malerial dcr rrlhtinschii-rer und dann der uexMihnliehen Tli,s siHi Mineralknrpei-, die in reinem \Yasser ganz \ersdiiedene Krystallisationspunkte liaben , gleieh- zeitig oder in umgekelirler Heiheiifdge ausseheiden konnten. Dass iiuch unsere erhien, verstemerungsftthrenden klastischen palaeozoi- sdien Thnnsdiiel'er nichl diuvliaus aus /iisaimneiigeselmemmlen Triunmeniiale- riale, sondern /.uni Thcil ;\us urs piln i;l i ch k r \ sl;i 1 1 i n i sch c n Aussclici duiiiicn, aiis klcincn HonihlcndcsJiiilclK-n , (JlimnirrlilaUdirn , Quiirxkornclirn ^n-ich ;inFliLssiiikoitseinschlUsson und mitdtni benachbarten Gesteinselementeo \cr- (licsscnd und vi-rsNjirliscn} hcstcluMi, 1st crsl ktlrzlich durch Zirkel niicliizcxN Irscn und untcrstiitzt die Theorie von der nrsprttaglich krxslallinisclicn Knlslrhunu ;m- dcrcr Scliichtoncoinploxo. In dor roiidniiissiizcn Aufeinanderfolge von den (Jncisscn /uni (JliinnuM'schiefcr, von dicscm zuin Phyllit und cndlidi \<>n Icl/.lci-cm /n den vcM-sldiKM'iingsrddicu palaeozoischen Scliioforn hat man somil nur dn mil dcr Zeit sich inalc'ricll iinderndes AusscheidiingsVenndgeti und oine Verschic- dcnhdl dcr die Ausbildung dor ausgeschiedcncn Masse bedingenden iiusseren Verliiiltnisse zu erblicken , ein Nachlassen der rein chemischen und eine Zu- nahnie der niechanischen oder der unter Yermittelung der Organisinen \or sicli uehenden Malerialbildung, mil \\elcher eine Verringerung der NeiLiunii '/.ur Bil- dung von krystallinischen Gemengtheilen gleichen Schritt halt. Fiir die Anha'nger der Ansichl einer hj^latop^Toy(MH'ii |{ilduni;s\Neise der Eruplivuesleine und ihrer hydalothermischen Contactindaniorphose sollt(> diese Theorie von der UrsprUnglichkeit des krystallinischen azoischen Gesteinsmate- riales nichls befremdendes haben. Nehmen sie doch mil Bezug auf die l^nt- steliunii des Eruplivgranilcs an, dass cine Mischung von gluthfliissiirer Gesteins- masse und iiberhilztem Wasser durch Abktihlung zur krystallinischen Ausbil- dung gelangt sei : die Enlstehung der sedinientiireii Gndsse und Granite \\ai- ein an/iloger Vorgang, nur dass iiberhilzle Wasser nicht die Neben-, sondern die Hauptrolle spielten. Die Eruptivwasser des Granites (granitischer Saft), welche das benachbarle Gestein mil Feldspalh-, Glimmer-, Spinell-, Hornblende--. Turmalin- und Quarzkrystallen impragnirten, waren ahnliche Solulionen, \vie die ilb(M'hilzlen Ge\\;tsser, aus denen sich die ersten aus den nehmlichen Miiu-ralien bestdienden Sedimenle krystallinisch ausschieden. Locale und sporadische Einlagerungen von krjslallinisehen Siliralgesteinen zwischen versteinerungsfilhrenden klastisehen Sedimenlgesleinen diirften sii-h als das Resullat der Einwirkung von Mineralqucllen auf frische, noch schlam- migc Sedimenle erkliiren lassen. Flintier Abschnitt. Architektonische Geologie. Ms 1st die Aufgabe tier archilcklon ischen Geologic, zu erforst -hen, .ml \\cldic \\Visc die (icsleine, dercn Zusammensetining uiul KnlslelmiiL; in IViilicren Akselmillen hcsproclien \\nnlc, xiun Aufl>;ui der I'eslen Krdkrusle be- iinl/.t \\orden sind. \\elche Form die ein/elnen Bauslcinc bcsil/.en, und \\ic sic mil cinander zu einem grossen Ganzen verknilpft sind, -- kurz sic soil den Ita ii|)hi n , die Architcktur dcr Krdc ergrtinden. Die Mrdknislc 1st aus Gobi rgsgliedcr n aufgcbaut. Untcr einein Ge- hirusdiede sei'siehl in;in cine tirosscrc, durch ihr Material, ihre Form und Lage- nmi: individualisirte d. li. als selbsUndigea Ganze charakterisirtc Gesteinsmasse. Miileriiil. 1 orin und Laiicrung cines Gesleincs sind aber das Gesammtresultat dcr EntstehimgSWeise dessclben und jc nach ihreni sediinenlaren oder ci'up- li\en rrspruniie so dmvhaus verschicdcn , dass die Gcbiiviilieder nacli dicser ihrer Kntslehuiii; und den da\nn abhiini:ii;en Vcrhiiltnissen in gesehi c li I e t e nnil massive liesnnderl \verden milssen. Zu ihncn ^esellen sich , riiiiinlich freilieli cine selir unhTiicordnete . nalionalokonoiniscli aber ausserordenlHch \\iclilim- I5olle spielcnd. die plat t e nforin ige n Miner alma 88 en, die Mi ne- ra lua'nue. .1 Die geschichteten Gebirgsglieder. . I. Die Sdlicllt. Die Lieseliielilelcn (lebirusdiedcr bivslehen ans einer reiielmas.siucn Heihenfolue \on anf einander lai:eniden Sell i c li I e n . unlcM'selKMilen sieli al.so \nu den iiN'^siiien durch den Hesil/. riner Seliichlniii:. Mine Scliiehl is) cine dureli anniilicnid parallele Fliielicn lie^n-nzte (Jesteinsmasse . in dcr Kc-.'I \on scdimenla'rem rrsprun::e. Hire IJc^rcn/imL'slliiclicn licisscn Schieli- t unusflaehen. Dcr filr echle i;escliiclitclc (Icstciiu' lie/.ciclmcndc I'arallclismns ist nicht allcin in dcr iieizenseiti^en Laiic dcr Scliicliinn-sllaelicn. snndcrn sclir ge- \\iilmlicli aueh in dcr I'arallelMniclnr dcr Sehiehlenmasse selbst. so in Sehicfc- :. in heller oder dunkeler Streifung, in verslcincrimgsiviclicn Zonen, in grob- i:\ I \ \rchitektonische (I nder feinkornigen Slreilen und in Lagen \ on Rollslileken ausgesproehen. Kino %er- hjiltnissniiissig sollone Ausnahme von dieser Regel bildei die I) i a _uo n a I s e h i c h- tuiii:, \\elohe auf Sandsteine he>elir;mkt isl. Sio beslehl darin. dass sich innerhalb einer \on parallelen Sehichlungsllachen begrenzlen Sandsleinbank eine (Jiier- sehiehlung und -Streifung zeigt, welche die Hank (|uer durchselzl siehe (i.-. :' i und dor Wirkung \on Kbbe und Flulh zuzuschroiben isl. In andoren Sand- sleinen von der Kohlonformation herab bis zu deneii der jiingslen IVrioden ist nicht selten eine ungl eiehforinige Paralletstructuf in der Weise ausgebildet, dass sie innerhalb kurzer Distanzen plo'tzlich absetzl und ohne alien Uber- gang eine ganz andere . Richtung annimml lii:. l-'i . In ein und derselben Gesteinsschicht konnen dann viele kleine S\stenie von Parallelstruelur unlerschieden werden, welche regellos durch einander liegen und gewohnlich auch kleine Ver- Fig. 24. Diagonalschichtung (discordante Parallelstructar) im Sandsteine (b.) von Snh- Icr Neudorf ira Thiiringer Walde. schiedenheilen des Kornes, der Farbung und Zusammenaetzimg erkennen lassen. Das Sehichteninalerial ist in den meisten Fallen das Product eines Ados des ineehanischen oder chemischen Niederschlagsproccsses aus Wasser oder wasseriger Lb'sung, \\iihreinl die Schichtungs- kluft einer Unterbrechung, einer Pause in dieseiu Vorgange enlspricht. Auch dann \\enn Schiehten vulkanischen Eruplionen ihren Ursprung ver- danken, (wie bei den geschielitelen odor Slralo- vulkanen) sind sie das Product eines von union nach oben forlschreilenden Bildungsacles. \vel- unterbroehen \\urdo. Die Dieke einer Sehiehi. Kiu f . 25. Uugleichforraige Parallelstructur. rlior (lurch einzclnc Pauscn also der rechlvvinkelige Absland ihrer beiden Sehichluniisflachen \vird als ihre Maehtigkeil bezeichnel; sie schwankt zwischen dein Bruchtheile eines Xolles und vielen Fussen und bleibt sich selbst bei einer und derselben Scliieht nioht imnier vollkoinmen gleich, nainenllich nininit dieselbo nach ihren Hiin- dei-n /.n zienilich gloiehmassig ab. In diesein Falle niiln-rn si.-li die Scliiolidin.-s- Iliiolien niehr und mehr bis sic sich cndlioh sehneiden. Dioso Krsolieinuni:, das sich Auskeilen einer Schicht, - maolii sich in der Hegel nur b<>i Vergleiehunuen dor Maehtigkeil einer Sehichl an niehreren \on <>inander enl- fernlen Punklon benierklich. Trill, sie in der Weise auf, dass eiii(> (iostoins- masse son nur geriiigen Diinensionen allseiliu NOD ilir belroH'on \\ird. .so er- halt diose lol/.lere eine linsenlorinige (ieslalt und heissl dann Ion lieu hire Ki nlaueriinu. Sind die Cnjiluren soleher I'-inlaueninuen sehr umvuolin.i^iu oder unbestimmt. und Ix'silzen diese .uleiehzeilii; bedoulonde Dimonsidiion. so noiml man sio s I oek I'o r in i go l ; . i n I a i;e ru n ue n oder Stiicko /.. H. \on (.xps. Sal/. . Besomlers injichlige Seliiehlon cordon als Hiinko. S-liichlen \on leehiiiseh nul/barem (iesloinsmalerialo als Fliilze. z. H. Sti-inkoliloiillnl/. l\u|rersehierorlli.l/ . \\enn ihre Miiehli^keil koine sehr uh-idibleibondo ist. als l.-iuer (z. 13. KisensleinlapT be/.eiehnet. ob\\ohl diese t'nlerschiede niohf V. Aivliitektnnisclie slreni: goliandhabt uorden Die Slelle. wo rim- Sehiehl die Krdol.erllaeho acfaneidet, wo also riii reehlwinkelber .xl. -i- .srhrauer (Juers.'hniU der Sehiehl entstoht. heisst. f.-ills dieselhe oine uenekle odor h.,ri/,outale LIL-O l).-sil/t . ihr Ausueheudes. tails SM sehr steil autuerirhlel isl , odor Nerliral Stehl, dor S r hie lit en kopf. Die Obor- und I'ntersoilo einer Sehieht \\ird iluivh die Schich tu n u s- fl lie hen uebildol. deren obere, die (iivn/.e nacli der niichst jiiniicn-n Schicht DiH-hfliiclM-. deren union' dio S o h 1 fliic li o liouannt wird. Die iohon sind p-Nsol.nlu-h ol.on mid jilall , Wolon ahor /uwoileu I'.r- l;r, woloho in inniiistoin /usaininonhangc mil der Bildunu drr S-hirhlon stohon. llirrluT u.-hoivn dio \Vollonfun-lion, Roiionln.pfonspuron. l.oisten , I'seiidoiiioi-plioson von Sloinsal/ M Thierfiilirlon nnd inan- andoiv Spuron uriianisdion l.ohons. An llaolion. sandij:.-n odor solilain- MoiToskilston hiUU-u sioh dnrch das Spiel der Ebho und Fluth, iluivh deii \\.-llonsoliIii- dor Sro . lan^oslivckto \Nollonlonni-o , llaoho Krhohunsion und YertiolimLMMi. l-'.rliiirtot eino solcho Sand- odor SchlainuiM-liiohi und wird son Nouoni NOU Sodinionlon bodookt . so \\ordon diese Wellenfurchen aid dor Karhlliiolio (lor Sohicht in ihrer wirklichen Gestalt und auf dor Sohllliioho ,1,-r narlisi jiinuoron Schiohl in Form oinos Abdruokos orhallon blciben. In di-r Thai linden sio sieli auf don Sohiohlun-slliirheii violor Sandsleine, (irau- waok.-n. rhniisehi.M'or, Ouar/ito und kiosoliiicr I'liseiier/o solbsl dor huroni.selirn Schiororl'oniialion in I. :/.torer an ein/elnon Stollon an der Siidkuslo des Lake Suporinr. Nnrdainerika). Auf der Oberllacho mancher sandi-er und ih.miuer (M-M.Miissoliiohl.Mi siud kleino rundlicbe Eindrilckc zu beobaohton, welolio durch ,|,-n AnlVolilai: \on ot;onlr>pftMi auf dio damaligen schlanimigen nnd sandiuon ITer \\iiluvnd der Kbbo horsorgobracht, von der emdrin^ondon Kluth mil Sehlaimn bi-dookl und auf diese \\eise orhallen wordon sind. In Folge des Trockoiious ciuer IViselien Schlammsehiehl wiihrend der Kbbo bildon sioh aeftxf&flfloige Kissr ;iuf ilin-r OluM-llarlic, welcho von don Sedimenten der na. -listen t'lutli \\icderausuelulll \\erdouund dann an der Unlersoile dor nougobildeten Sohiehl in l.rislenlnrm horxorlreteu. In ahnlioher \\eise uerden die l ; ussspuron dor Thioi-e. \\el.-he sich iiler den inicli plastischon Sehlaimn l)owoi^l habon, oonser \irl. Selir oft sind die S.-hiehtuui;sllaehcn von don Hoslon der Ho\\olmor drs M.M-ITS. ,ui> ilom die Sedimente al^clri^rl \\nrdou, liedeekl. Iliiulii: isl eudlieh die Krsolieinuni; , dass /\\i'i (.rst.-iussehiehton durch dUnne Zwisolienl.iL-en von andercm Material.-, diiroh emeu Hoslri; uelreuul \\erden. . 2. Scllichtenreiheu. I'nlor einor Seliichl<-nroiho, Sdiirhloni;nippe ..der cinoni Sehielili-n.sNsleine \erslehl man eine yloiolilnrini^e concordanle Aul rin.mdorfoli;e \on Sehiehlon. Die Xu.sainmon^ohiii'iLikoit der lel/.leren isl weder allein dureh uleidie VersleiiifruniislnhrunL: . nooli aussehliosslioh duroh liloioh- ..rliue prlroiirapluM-lio Hosoliallonlioit . s.nulorn dureh ^l.-ieli/oili^> I'aralloliliil <;ieiehf<>rmi::keil. Concordanz) der ein/.elnen ulterlauernden Sehiehlon bedingl. Line Seluehlonreihe isl demuach das IVoduel eiues /usaiiiiuenhangenden. uiiLce- slbrlen Ablai:oruni:s\ or^aiiLies aid' deni (irundo oinos Mooros- odor Seebeekeus. Die iihor ir^-nd oiner Seln. ht nder Schichlongruppe betindliche, also bei 23C) \ \rchttekt6nische Heoloijf. Dorraalen Verh^Unissen jiinucre Ablagerung, ncnni in.in das lla (lit- inilci- ilir belindliche I'arlie der Seliiehlenreihe das I. i eg e 11 d e jener ills Hori/oni ani;enommenen Sdiichi odor Schichtengroppe, Die Vcrkntipfung der einzclnen. petn>i:rapliiseh oft durehaus vorsehiedeneri. /.u einem S\slein veraeseilschafteten Sehichlen kiinn cine mehr oder \\eniuor enue sein. Am loscslen isl dieselbe dorl, \\o gan/. heterogene Gesteinsschiehlen geselzlos, pliilzlich und ohne i'lcri;;iiiu mil cinjuidcr NM-rlisolhi^rni. Dcr in- niuslc /iisiiinincnhiini; \\ird dui'ch den ;i 1 1 inii 111 i die n Chortia n L: ilircs M;ilc rialcs hcriiostcllt. So nthmen in ihren unteren, also iiltcn-n Schichlcn cciMrnl- itnne Sitndsteinc nach ihroiu 1 Hangenden zu melir und niohr thoniizcs Hinde- millel aiif, bis diosos vor den Sandkorncrn vorvvaltot und sic allniiililich u;iiix. vordriiiiiil, so class die jdngstcn Schichtcn als reine odor sandiuc Srhirl'crllione dastchon. Conglomerate gehen durch nach irgend einer Richtunir (Mnlrrlende Vci kleinorung ihrer Gerolle in Sandslcine , Kalksteine durch Aufnahnie und ritci'liandnehnien ihres Thongehaltes in Mergel und Thone, Gneissc durch Y.u- riickli'clcn des Feldspathes und Ausbildung cincr schieferigen Structur in Glim- nicrschiefer ilber u. s. w. Bci der Yerkntipfung pctrographisch vcrschicdciK-r Schichlcngruppen oder einzelner Schichten durch Wechsellagerung sfelh-n sich zwischen den Schichten einer Gesteinsart anfangs spSrliche und diinnc Lagcn einer anderen ein und nehmen in der Richtung nach dem Ilangendcn odei' Liegenden an Zahl und Machligkeit zu, bis sie durch allmiihliche Yerdrim- uiing der frilher dominirenden Gesteinsart schliesslich das alleinige (icbii^s- malerial bilden. Solche Verknilpfung durch Wechsellagerong ist namentlich bei krystallinischem Kalkstein und Glimmer- oder ChloritschietVr beobachlcl worden. Ganz ahnlich aussert sich die Yerknilpfung petrographisch verschiede- iici- Schichtengruppen durch in irgend einer Richtung Uberhandnehniendc Goncretionsbildung. Anfa'nglich sparliche und unansehnliche lenliculiire Concretion^massen nehmen grossere Dimensionen an und schliessen endlich das Gcsteinsmaterial, in welchem sie frtlher eingelagert schienen, vollkommen aus. Ebeuso wie in der Richtung nach dem Hangenden und Liegenden , so konnen solche Anderungen des Gesteinsmateriales auch innerhalb ein und der- selben Schicht sich einstellen. In ersterem Falle erlitten die Ablagerungsvor- hiillnisse in einem Meeresbecken im Laufe der Zeit eine Umgeslaltung . in lel/.- terem Falle waren sie gleichzeitig an verschiedenen Punkten desselben Al>- lagcrungsareales verschieden. Es kann dann eine ganz eigenthtimliche Ver- knilpfung der resultirenden gleichalterigen aber verschiedeoartigen Seliielit( > n slalliinden : die auskeilende Wechsellagerung (fig. 26). llier sind zwei Gebirgsglieder z. B. Kalkstein A und Sandstein B in grosserer Knirernuiig Fig. 26. von einander rein und selbstsliindig ausgebildel . allein in der HichtunL: n dem Sandsteine zu beginncn die Sehichlen des Kalksteines allmiihlich seh\\iirher 237 zu werden und sieh schliesslich aus/ukeileM , \\ahrend sicli x.uuleicli /.s\ ischcn- -rcilcn.le l.a-en M.M Sandstein cinslcllcii und an Miichtiiikeit y.imehincii, his sic die Schichtenreihe sian/. allein /usanmicnscl/cn. Can/ diesclhc Krschcinunj: hietet sirh nalilrlich drni Mcohachlcr dar. \venn er \on H nach A /.u i:rhl. nui- .lass hicr dcr Sandstein das Nerdrimute. und der Kalksloin das \ erdrani:cn.lc Gebirgsglied 1st. .3. Scliichlculaixc; ScliicMeiistorungeii (lurch Aufrichtung. All*' mil llulfe des \Yassers aid' dem (iruiulc \on Mccrcs- odor Scchcckcn ahiic- srt/l.Mi SrhiclitfM halUMi ursprUniilii'li t>iiu liori/ontale oder nur schr \\vniu g^- nt'iulc M-IINX fhcndr Laur inin-. VcrliaUiiissinassii; nur sclttMi halu-n sic sirh difst-lltf l)t>\valirt (so die silurisrhrn Scliiditcn dcs nord\\cstliclicn Husslands. dcr OuiHlcrsaiidstcin dcr siirlisischen Sclmciz, die Koldenfonnation dcr \vcsl- lichcn Kohlcnfcldcr von Nord-Aincrika u. a. in den ineislcn l-allen ahcr liahcn sic dicsclhcn mil einer secundiiren vcrtauscht, d. h. eine Schi rh tea slorun i; crliltcn. Die Stiirunu der urspriin^liclien Laiierun^sfonn dor Schichten ofl'enharl sidi I durch dcrcn Anfrichtunii mil Vcrbleib ihrer ebeuflachigen Ausdeh&UQg, :' .lurch ilirc HicLiunii, Kallnnu odcr Knickuni?, 3} durch ihre Zerspalluniz. /crlriiininci-iinu und VcrN\crfun^. Die Ursache solcher Storungen des Schichlen- hancs dcr Krdkruste siiul zu sucheu 1, in localon, mehr odcr \Ncnii:cr cner- -is.hcn vulkanischcn Hehun-en , ,p ;1 ^ l28 ); 2 > in seitlicher Prcssung durch Kniportivilmni! henachharlei- Landstriche . nainentlich aber durch Zusamraen- /.ichnni: dcr sich ahkuhlenden Erdkrusle; 3, seltener und in beschranklem .Maas>>lah(' in lnreihen in Folge ihrcs Austrockenens, ihrcr Auslaugung (wie hci LicNvissenDolomitisirungsvorgangen pag. 165) oder ihrer Verkohlung ; 5, in der Wcduhruiii: -an/.er (ichirusjzlieder, so von Gypsslocken, Salzeinlagerungen durch das \\asscr (paj:. IGi); 6, endlich in der Volumenvermehrung , wulche durch Aufnahme von Wasser von Seilen uewisser Gesteiusarten (bei Umwandlunu von Anhulrit in (i\ps pau. 1 40' vor sich goht. Hci cinfaclK-r St hi< htcnaufrichtung haben die Schichten stall der anfanit- lidi hnri/onlalcn cine nichr oder weniucr ucnci-le, oft sogar senkrechte, zu- \\cilcn sclhst illu'rin-kipptt- Stcllung erhalten. Dass diese nicht ihre ursprung- lichc. sondcrn eine erst spiiler riniinioiiiniene isl, dafUr spricht ausser unsercn Vorstelluniien \ls Schlainm ahuesel/ie Thone lange Zeit erhalten, so enlsteht ein Driin- gen ihrer Masse von ohen nadi nnten , die ganxe hangende Sdiiditenreihe wird das Be- strehen erhalten , auf der sdiiefen Khene her- Fig. 27. sebirhtenRtanchung. ahzugleileii. Dadurdi \\erden die tietslen Par- lien der nodi plaslisdien Sdiidilen aufgeslaut und xusannneiiizepresst und nehiuen in l-'olge da\on die auft'allendsten VN'indunuen und l ; allun^en an, Irot/.dein sie /uisdien Banken von vollkoininen paralleler l.aue einuesdilossen sind. Von grosser geologischer so\\ ie lechnisdier Widiligkeit 1st die Be- st i in in u n g der I. age oder Stellnng aufgerichleter Sehiditen. Diesdhe \\irtl niiiglieh durcli Fesllegung /.\\eier auf der ()lerfliiehe der lel/leren ge- /ogeiu'ii geraden l-inien. 7u der einen derselfien \\iilill man die in der SdtidiUmgslliidie ge/.ogeiie Hori/ontaliinie Slreidilinie , s t. Fig. 8), zu der /Nxeiten die Linie der griissten Neigung der Sehiehtungslliiehe gegen den lloi i/.onl Falllinie, f a der heislelienden Fig. : heide stt'lien reehl\N inkelig auf einander I'nler der mil dein (loiupas auf/uneh nienden Iliuunelsriehtung der Slreidi- linie \erslehl man das Slreichen der Sdiidil, uuter ihrem Fallen die \ei nt Streioknngalini* ; / n Palliate. gung derselhen gegen eine llorizonlale. Bei der Besliniinung des Fallens hat man die Hichlmig dessclhen und die 6 des Fallvxinkels fesl/uslellen. Bei liori/.onlal liegeiiden Sdiidilen kann naliirlidi \\edcr \oii eineiii Slreiehen nodi einein I'allen di<> liede sein, denn sie slreidien nadi alien \\ fllgei:enden /.ugli-idi und hahen gar kein Finlallen. \ . Arrliitcktoni-die (leolodr. 239 Die Miiehtiiikeit einer anfVeriehteten Sehiehtenreihe erhall man, indem man rntueder (iMi reeht\\inkeliuen Abstain! der Briiivn/uniislljidirn der ein/elnen Sdiiehten missl, oder indem man die Ansdehminu iluvs Ans^ehenden in ivdi- tcm \\inkel auf ihr Slreiehen misst nnd den Fallwinkel beobaditel, dnreli triiionometrische Heivehnnnu ans diesen Factoren. Das Streiehcn ireneiuler Sehielilen kann fiir write St reckon constant blei- ben uiul fine last uormlliniizo iniuleiv Kidilnniz behanpU'n, oiler aber s.-in.- Kirhtiin;z hoslandiu in doinsclbcn Sinne iiiulern, d. h. fiiu-n HO^.MI odcr cine in si.-h /urUfklaulViule krumim' Linio hoschroiln>n. In ersterein Falle sprichl man von u e ra d I a u t'e ndt> in , in lot/tnvm von urn la uf en do in Schirhlonbau. . i Scliichteiistorungen (lurch Faltuugen Oder Bieguiigeii. Die liiei /u hetraehlenden l.aueruniisverhaltnisse sind nur eine complicirtere Form der cluMi lcseliriel>enen rinscitiuen Aufrichlung der Schichlen in Folge lokaler Senknnuen on nnd einen u in la u !\- nden Ban derselben zu uiilerscheiden. Faltungen t-iner S< hielitenroihe aussern sidi dadurch, dass entweder die ccntralen IV.rlien oder die \\ ii n d e r des von dor Schichtenstorung betroffenen Areaies ,-ine Aulireil.uni: erleiden. 1st der Schichtenbau ein geradlanl'ender, so ent- stelit im er>teren Fallr eine im OiKM-seiuritte rinn e n form iie , iin /\\eilen |.-j,H,, r j|| ( > salh-H'oriniiiJ- liii'iiunii jfder ein/elnen Gcsteinsschicht , ersiei'e l.a-ei-unusforii) neiint man eine synklinaie, lelztero eine antiklinale Srliidilen/one. In dem Profile einer rinnonforinigen oder sattelarti-en Fallc ersrln'int jede Scliiclitenreilie /.weimal nnd /.\\ar in c Rirlitiini: \\ idrrsinnii: einfalh-nd. Diese l)t>iden Tlieil.' eiiu-r Schidilen- /.onr he/eielinel man aK Flili-rl. Di- l ; lu>-l einef Ssnklinale fallen einandei' /.n, die einei- Anliklinalc von einander ah. Die liriden i:enann(en l.a^ermiLisfoniicn kiinnen sieli bei ansiredehnlen Srlm-litensyslemen in tnclirfaelieni \Vedisel \\iedeilmlen, so dass diese in gross- arliuem Maasssi.ilx- Licfallel ersdieinen nnd einen < omb i n i rl e n Sdiidilcnban /t-iL'rn. Kin liennrra^endes Heispiel i;e\\ alti^ei 1 derai'tiuer Faltnntzen liielel dtT L'eoloiiisdie liaii des O^rns der Vei-einiuteii Staaten V011 Nordamerika, \\ ie cr in der hirmalioiisleliiv sid earbonisdu' Formation besehriebcn werden \\ird. Hei der anliklinalen su\\olil \\ ie bri der s\ nklinalen LiiH-riiniislorm kann ferner der Ni-ii.MinL's\\inkrl der beiderseili^Mi Flii-el x.\\ isrln-n \\eniLren nnd '.HI (iraden, der Sdiidilniban selbst /Nsiselien lladien Fallen nnd anf dem Kopl'e slehenden Sdiidilen/.onen srlmanken. l.et/.letv l-'.rsi lieiiiiini: slellt sidi nament- lidi hiinlii: bei den alleslen Sediineiitrirlormalidiien der lanrentisdien nnd Imn.nisdien (ineiss- nnd S.-liiderformation . jedodi an.-li bei den Ablauernni:s- \ . \rdiitrktolli-di.- produrlen jilngerer IVrioden. \or/ilglich dorl. wo sir am Aufbau von (Jebirgen Theil nehmen, cin. l);inn beslehl iliis gan/e Schichlens\ >lein ;ms lauler scharf nisammottgeakauchteo anliklinalen und ssnklinalen Fallen. deren Fliigel p;ir;illcl i>lj<)clu-r -rdirdert. Ausgezeich- nete Beispiele fUr diese Verhaltnisse liefert besonders die Sleinkohlenformation und zvvar namentlich Westphalens, Belgims. Nordfrankreichs (siehe carbonische Formation, architeklonische Verhilltnisse) . Ciedncr, \ Die Mulden besitzen /.u\\ei!eii sehr bcdeutendc Tiefen. so die Steirikolilen- iinilde von Ltlttich eine solche von Uber I:>:?<1 Meter, die von Kbersdorf in Sachsen eine solche von Uber 1300 Meter, endlich die von Saarbrilcken eine soli-he von Uber 7000 Meter. . 5. Seliichtenstorungen (lurch Spaltungen und Verwerfungen. I in engsten genetischen Zusammenhange mil der Aufrichtung und Faltung ganzer Sehiehtensysteme und zwar enlweder als deren Folge oder als die sie ermiig- lichende Bedingung standen Zerberstungen und Zerreissungen der Gesteins- ablagerungen, also Spaltenbi Id ungen. Durch sie getrennte Gebirgslheile verloren ihren ursprUnglichen Zusammenhang, so dass jeder fUr sich von lo- calen Bewegungen und Schichlenstorungen betroffen werden konnte, wahrend der andere davon verschont blieb- Die dadurch hervorgebrachten VerrUck un- gen ihrer gegenseiligen Lage bezeichnet man als Verwerfungen oder Dislo- calionen, die Spalte, welche die Moglichkeit der Bewegung und zugleich die Bahn derselben geliefert hat, als Verwerfungsspalte, Disloca tio ns- spalte oder Sprungkluft (Fig. 34). Die Verwerfung ist in den meisten Fallen dadurch vor sich gegangen, dass jg> sich der hangende Gebirgstheil nach der Tiefe bewegte, also auf der Spal- tenwand des Liegenden a b w ii r t s rutschte. Sellen und nur unter be- sonders gtlnstigen Verhaltnissen als solche zu constatiren sind die Fa lie, wo eine Emportreibung des liegen- ' b ' spfnghohe. (j en Gcbirgslheiles stattfand. Die Grosse der stattgehabten Niveauveranderung bezeichnet man als Sprung ho he. Die- sel be ist a'usserst ^rschieden ; bald belriigt sie nur einige Zoll, bald mehrnv Fuss, erreicht nicht selten einige Hundert, ja zuweilen Tausend und mehr Fuss. Wie zu erwarten, Ubte die rutschende Bewegung grosserer Gebirgsglieder iiuf die Spahenwande eine mehr oder weniger auflallende mechanische Ein- wirkung aus, in Folge deren dieselben geglattet, polirt und in der Richtung der Bewegung mil Frictionsstreifung versehen sind (Ru tschf iHchen, Spie- gel), wiihrend die angrenzenden Schichtenenden einerseits aufwarts, andei-er- seils abwiirts geschleift und geknickt wurden. Der durch diese Vorgiinge ge- liel'erle g robe re oder feinere Gesteinsschutt fullt gewohnlich die Verwerfungs- spallen gangartig aus. Letzlere tivten oft in ein und dersell)en Gegend in gro'sserer Zahl ver- gesellschaftet auf und sind dann entweder zugleich oder mil grbsseren zeit- lichen Tnterbrechungen entstanden. Sie streichen theils parallel, theils duroh- sehneiden sie sich unter rechten oder schiefen Winkeln und verursachen in diesern Falle eine vollkornmene ZerstUckelung der betrellenden Partien der I'rdkrusle, welche nicht selten mil einer gegenseitigen Versehiebung aller po- Ivrdrisrlirn ZerklUftungsstUcke verbunden ist 'Fig. :{') . La u fen die Ver- \\erfungsspalten parallel oder fast parallel, so konnen sie die Veranlassung zur \ Architekioniftche Geolopie. Ansbildung eines treppen I'.i rmi ge n Srliiehtenbaues (Fig. :U> geben, duivh welchen eine scheinbare Aufeinanderfolgi- und regelmiissige Abwechslung ahn- lieli /nsaminengesel/ter Seliiehten- reihen heTVQTgebracht \\erden mag, \\aluvml doeh nnr die He- petition ein und dessellien, alter in kurzen Zwischenriiumen ver- \\orfenenSchichlenoomple\esvor- Fig. 30. a, l>, c, il Filial oinos trepnonfdrmig verworfenen Kolilcnflotzos. Fig. :!5. Violfach zerstficVolto und vcrworfeno Steinkohlenforma" Da die meisleil GeblpRSkettCD tion von Auckland in Durham. A, B, C Kolilcnflotze. hervorgeeangen sind aus gross arti-eii Erhebungen der Erdkruste liings einer oder mehreren Spalten, so sind Verwerfungen von bedeuten- den Dimensionen am Fusse von Gebirgsketten sehr ge- wiihnliche Erscheinungen. Mil ihnen slanden Schichten- aufrichtungen , ja Uberkippungen , sowie Faltungen in engstem Zusammen- hange. Gebirgige Gegenden sind deshalb die Heimath der grossartigsten Schichtenstorungen. . 6. Lagerungsverhaltnisse zweier Schichtenreihen zu eiuander. Eine altere Schichtenreihe kann von einr jUngeren gleichformig (concor- dant oder ungleichformig (discordant) Uberlagert werden (Fig. :J7). Bei gleichformiger Ueber- lagerung herrscht ein gegen- seitiger Parallelismus ihrer einzelnen Glieder. die jUn- Schichtenreihe besitzt Lageruns:, also das- selhe Streichen und Fallen, Wie die altere, ISt VOn den- Fig. 37. i..i-l,or San,lstPin andcivn ;ml'lagern. I'ngleichformige I "eberlagernng beueisl, d;is xwischen die Aushildung dcr iilteivn und jilnge- rcn Schtcfateoreihe cine I'.msc fiillt, wahrend deren erslriv \ on Schichten- Fig. 39. Silurischer Saml stein (6) umlagert huroni- schen Qnarzit (a) mantelformig. Diluvium (<). Bei Marquette am Lake Superior. Nordamerika. Fig. :iv l>i sc i. rdan te I' b e rl ager ung. storungen belroffen \vurde. 1st eine Schichlenreihe zugleich zweien oder mehreren Gebirgsgliedern discordant aufgelagert, so dass sic aus dcrn (Jchich- des einen in das des anderen hinUbergreift. so sagl man, dass sir ilber- greifend gelagert sei. Als besondere Falle der discordanton Uebcrlagerung sind hervorzuheben : 1 die mantelformige Utnlagerung, die altere Schichtenroiho Irilt als viilliu abgeschlossene , selbsliindigp Partic hervor, urn wclcho sicli die jiiniicn'ii SchichU>n, allseitig von diesem cenlralen Kerne abfallend. mantelformig ango- lageit haben Fig. 39); 9} die bassin fdrmige Rinlagerung (siehe I IL-. 5s B oben , eine jUngere Schichtenreihe fttllt eine Verliefung in einer alteren aus; 3j die deckenformige Auf- lagerung, eine liorizontale Schichten- reihe lagert auf den Schichtenkopfen einer alteren auf und bedeckt sie in grosser raumlicher Ausdehnung. Isl die- selbe durch spatere Erosion zerstiiekelt. in lauter einzelne Partien getrennt oder zum grossen Theil zerstort worden . so spricht man von sc ho lien for m i ger A uf 1 a gerunu. . 7. Relative Altersbstimmiing der Schichtenstorungen und der Oebirge. Der Zeitpunkt, in welchem dia ursprtinglichen LaGerungsverhiiltm einer Schichtenreihe anderen Plalz gemacht, also eine Slorung erlitten haben, l;isst sich nur relaliv, d. h. mil Bezug auf andere Vorsiiinge des Knt\\icklnniis- processes der Erde beslimmen ; es lasst sich mil anderen Worten nur fesl- slellen, ob das storende Ereigniss zugleich, frilher oder spiiter \vie ein ;in ini Profit darge- stellten LagerungsverhMiUiiaia deuten : sic beweisen, dass die dorligen huro- nisehcn Ouarzite vor Beginn der silurischen Periode aufgerichlel worden sind. Das relaii\e Alter einer Schichlenslorung lasst sich nalurgemass um so genaucr trst>tfllcn. jc licriniiiT tier Alli-rsuntcrscliicd /wischcn der aufgcrichlctcn mid liori/.onlal licucndon Sohicfatenreibe isl, am genaucston also, \vonn bcide un- initlclhar auf cinandcr t'obcudcn KormatioiuMi angchoren, \vie dies in den bei- den ol>-n angeliihrh-n lU'ispiclcn dc-r Fall war. Wiire hingegen der silurische Schicfer von Siirar 1'oinl 1 iu. :57 stall von devonischen t. B. von Iriassischen, -ilsu hoi \Vcitom jiingc'ivn Sandslcinen bedeckl, so wUi'dc di(> Aufricliluug der rstricii ini VcrliiulV und an irgend cinein Zeilpunkte der devonischen, carbo- nisclu'i), dyassischen IVriodc slaligefunden haben konncn, welcher nichl nahcr /n lir.stiiiiincn isl, es \\iirdc also ein so cnormer zeillicher Spielrauin gelassen, i|.i>s \dii cincr Allcrsl)cstimmunii nichl mehr die Rede sein konnle. \\ ic schon oflers beinerkl, \erdanken die Gebirge besonders energisclicn, oil duicli vorhergehende Spallenbildungen ermdglichten oder erleichterlen Ile- bungen oder Fallungen einzelner Parlien der Krdkrusle ihren Ursj)rung, sind (IcniiiiH h dor Ausdruck grossarliger Schichlenslorungen. Da wir unler bestiinm- Icn Vcrliiillnisscn in den Stand gesel/l sind, das relative Alter dieser letzteren lesl/.tislellen, so ist dadurch zugleich die Moglichkeil der relativen Alters- best iniiuung der Gebirge gegeben. Wenn wir also dichl am Fusse einer (iebirgskelte cine Schichlenreihc stark aufgeriehlel, einc andere horizontal dar- iiber lichen sclicn , so kann mil Hecht der Schluss gezogen werden, dass die Krhebnni: der Kdie n;icli der Hildung der in Folge dieser Begebenheit aufge- riclitcten Schielilen stallfand und bereits abgeschlossen war, ehe die jilngeren, hori/ontal liei;enden sibgelaiierl \\urden, dass sic also in den /wischen der Bil- diinL: beider Schiclilenrcificn liegenden Zeitraum falll. Da jedoch die Gebirijc nieht ans ciiicm cin/iL-en llebungsacle IICIA 01 uc^;mgen, also nichl wie mil einein Hueke emporgesliegeo sind. da vielmehr ilire Ki-hebun^snrsaelie in einer gan- /cn Beihe sieli sueeessixe \viederholender oder lang andauernder Bewegun^en /n Miclicn isl, von denen jede einzclne die sieli in/ANisehen abgelaiierl habende Schichl crurilV und soinil die Anhaltspunkle fitr Conslatirung jedes ein/.clncn llc|iiii-s\nru,uiL'cs \er\\isehle. so muss sieh die relative AIlersbestimmuni der (iebiriie meisl auf die der let/ten, das Gan/e absehliessenden llelmnu besehriin- ken. In viel(Mi Fallen ist es aucli niiiglich , den '/eitpnnkt des Beginnes der llebuiiiisaete, ;m.s \\el<-lien ein (iebiriic hen orjiiiii: , /.u lixiren. Die lelzle und sclilicssliclic llcl.iiiiii der Alpen fand in der /weiten Hiilfte des Terliiir siail : die Krhebuni: des llar/es hcii.iiin .nn |-;nde d<-r earbonisehen IVriode und daiiertc bis /.urn Schlusse der Kreideperiode . denn cincrseils sind die obercarboniselien und diassischen Sehiehten ini ci^ciitliehen llar/Liebiriir nieht mehr /.ur Abla- uciiin^ -elanul das A real des spiiteren llar/.es \\ar also bereils Uber den iMee- resspiegel gehoben . andererseii.s i>i die Kreideformalion noch von den mil der llebung verkniipftei) SchiehtenstorunL;rii betrollen mid /\\ar vollstandig ilber- .' |i, \ gekippl \\nnlcn. Die Krhchuiig de> Thilringer \Valdes f;illt in die 7eil zwisriien die Ahlagerung der ohercn D\,is mid dcs l.iiis. Anderc (Jehirge, z. H. die Huron Mountains in iS'ordamcrika , hallen ihre Krhehung hereits vor Bcgimi dcs siliiiischen /oilallcrs crliUen , denn die Ahlagerungen diescr IVriudo licgen horizontal auf den Sdiichtenkdpfen dor huronischen Schiefer. . S. Transversals Scliiefermur. Die fnlsche odor lr;insvers;ile Sdiic I'rnint: luvstclil diirin, dass die schicfcriiic Slrnclnr und dainit vcrhundonc Spoll- h.irkeit dcs (icsleines und z\v;ir njinientlich dor palacozoischcn Thonschirler und (Iniinvackonscliiofer nicht dcr Schichlung parallel liiuft, sondcrn die Schich- len unlcr eineni grdsscrcn oder kleincrcn Winkol durchschncidet (Fig. iO). Die falsehc Schieferung ist zusveilcn so vollkom- nicn ausgehildet, dass die urspriinglichc Schieferung Fig. lo. Transversalc SuhicferuuK- i o i i . i u und Sclnchtung durchaus \i'i \\ix-hl und cs nur dann tniiglich vvird, letzlere als solche zu erkennen und von erslerer /.u unlerseheiden, \\enn ein natilrlich dcr Schtchtung stels cnl- sprrchender \Vechsel von xcrscliiedeiiiirtiijjcm Gosteinsmateriale oder vcrschic- dener Farbe die nolliigcn Anliallspnnkle j:iehl. Hal sich die ursprilngliclie nehen der falschcn Scln'eferung erhallen, so zeigt das Geslein zvvei Systcinc \on Schieferungsrichtungen, die einander durchschneidcnd griffel for m ige SpallubgssiUdLe hcrvorhringen. Die falsche Schieferung lassl sich nichl sellcn in crslannlicherBeslandiukeit undRcgelniassigkcit durch ganzcSchichlungssysteine und ansgedehnie Gebirgskellen verfolgen, ohne in ihrer Richlung irgendxvie \(tn dcr l.aue dcr Schichlen hccinflusst zu \verden. Mogen lelztere Uach oder sleil aufgericbtet oder zu den rnannigfachsten Satleln und Muldenformen zu- sainniengcfallel scin, die Richlung und Neigung, unlcr welcher die falsche Schie- I'cnnii: die (Jesleinsreihe durchsclzl , hlcihl dicsclhe. Nur ein Zusainnienhang cxislirl /\\ischen ihr und dcr Schichlung und heslehl darin. dass die falsche Sebieferung an slarkc Slorungcn der Schichlung gehunden isl, und dass heide --ii-ls ein und dicselhe Slreicliungsrichlung hchauplen , vvoraus hervorgchl, class die Ursachc der Schichlenfallung und der falschcn Schieferung idenlisch sei. Augenscheinlieh isl sic das Resullal einer durch gewalligcn scillichen Druck vcrui'sac'lilen Hic'hlungsvcriindei'ung der kleinslen Theilchen, in Folgc deren sic sich rechtv\inklig auf die Richlung des Druckcs slelllen. Das Mxperiincnl hc- sliitigt diese Annahine. Man knelelc zahlreiche Schiippchen von Eiscngliinniei- in \\eichcn plaslischen Thon, so dass sic in demselhen regellos vcrlheill \varen. und unlcruarf dies(> '1 honmasse einein slarken einseiligen Druckc. Dic>cr halle zur Folgc, dass alle Gliinincrlaniellcn sich parallel und zwar rechlwink- liu auf die Druckrichlung anordnelen. b) Die massigen Gcbirgsglieder. Die massigen (ichirusulicdei- sind ihrcr gressen Mehrzahl nach erupliven I'rsprunges, sind mil anderen Worlen auf Wegen des gi-ringsten Widcrstandes, iilso auf Spiiltcn , in glulhlliissigcni Zuslande aus dcni Erdinneren durch die V. Arclntt'ktom-clif 247 Kidkruste IMS auf deien Oberllaehe cmpoi-edrunuen und h.dien dadureh we muslens in ihren Wurzeln d ure h a re i f en de Laizerunu erhalten. Dmvh- greifcnd tu-laarrle Gesleine durehsel/,cn andere Gebirgsglieder ganz unabliitnuig von deirn Besel.atVenheil, Schiehtuni: und Struelur, und behauplen innerlialb eines jeden deiselben ihre Kiuenschallen -an/, un\ erandert. '. ( .i. Lagemngslorimm der massigen (jtobirgsglieder. L)ie oberllaeh li.-hen Au>bilduni:sfurmcn der Kruplivuesleinc haben ihrc Wurzeln in der Erd- kiusle, \\elehe sie als Gauge und Slbcke durchselzen. An der Krdobcr- flaehe anuelani;!. slant sich die Eruptivinasse enlweder zu Kuppen auf, oder l.reiu-l sieh zu Decken und Stromcn aus, welche bei \\ie.derholten Erup- iiuiieii fbnnlifhe Sehi ehtens \ sic me oder von Mecresniederschlagen bcdeckte bilden konnen. I Giin.ao sind von Geslein ausgefullle Spalten, demnaeh niehr oder we- plallniftiriiiiur (iesleinsmasscn , wclche gcschichtulc sowohl , wic inassige Felsarlen unler den vcrsehiedcnslcn Winkcln durchselzen, und sind demnaeh der T\pus duirhgrcifcndcr Lagcrungsformcn. Die Contaclflachen zvvischen Gang- masse und Nel>cngcstcin ncnnl man Sa a I ban der. Die Gangmasse umfasst hanlig losgcrissenc , zum Thcil aus ticferen Niveaus emporgehobene Fragmcntc \.-beiiL;e>icinos und dringt auf der anderen Seile zvvischen die Schich- lungsllaehen und Kisse der lelzleren und bildet dann seilliche Injectionen (Apo- physen, Verz \\figungcn). Schon frUhcr (pag. "204; vvurdc auf die hauligc Er- M -heiiuing aufmerksam geniacht , dass die Slruclur des Ganggosleines, in der Mitle seiner Miiehligkeit grobkoTnig zu scin, in der Richtung nach dcin Ncbcn- ueMein feinkornig zu wcrdcn ptlcgt und cndlich in der Niihe der Sualbiindcr, also aul den Abkllhlungsflachen , sich ganz dicht zeigt. Die GUnge konnen mehrere hundcrt Meter Machtigkeil und mehrerc Mcilen Langencrslreckuny er- rcichcn, erslere wcchselt jedoch an vcrschicdenen Stellcn ein und dcssclben Cannes, je naehdem sich Anschvvellungcn oder Verschrnalerungen dessclbcn einslellen. Main he Distriftc sind sehr reich an Gesleinsgangen ; diese konnen dann entwcdcr parallel laufcn , oder radial von eincm Punkle ausslrahlen , wie bci Vulkanen, oder sich gcgcnscilig durchsetzcn, \\..bei sie sich nicht sellen verwerfen. In lelz- teiem Fa lie ist der durchsetzcnde oder vcr- werfendr en \on irn-Liularem Ouerschnittc und von .ill liedeulenden Dimensionen, welehe das \e- iM'nuesteinmildurehureifenderLagerungdureh- sel/en. Ihre Form ist iiussersl versehieden; bald niihcrn sie sieh der Gangform, sind also J-CNN issermassen als machliue, aufgi-blahle und kur/e (liingi- zu betraelHen. bald ist die Ansfhwcllung Hirer e.-nlralcn I'arlie so bedeulend , dass ihr Uori- zontaldurchschnill ellipsoidische Geslall erhiill, bald isl lelzlerer inchr oder we- VprM . hieden;iltPri , P , ;rillliu , ' M V. Airliitcklonix'lif (i niger kreisfurmig, endlich sind ihre Oonluren gan/ unrcgelrnassig und ihre !)i- mensionen diinn niclil sellen enorrn; in diesem Falle bry.richnel man sic als (\phonische Stiicke. Ahnlich \vie von den Giingen laul'en auch von den Stiicken sehr hiiufig Apoph\sen his y.u belriiehtlicher Entfernung aus. Die ansge/.eichnetslen Bcispiclc soldier Stiickc licfeii der Granil, wo er in grb'ssrivn Kriiplivmassi'ii innerlialli des (ineisscs, Glinunerschiel'ers und Thonschiefers auftrilt. 3) Kuppen (honiogcnc Vulkane) vverdcn die isolirlen kegel- oder glocken- fbrmigen Aufslauungen cruplivcn .Gesteinsmaleriales genannt, als deren jelzt verstopfle Eruptionscanalc sich die Giingc und gangfdnnigen Slocke erweisen. Ihr Zusammenhang mil dicsen, namentlich abcr ihre Structur 'siehe pag. 11 8) unterscheidet sie von kuppenfbrmigen Reslen theihveise durch Erosion vernich- leter. ursprUnglich weit ausdedehnter Decken und Strome. Porphyr, Trachyi, Phonolith und Basalt bilden am hiiufigsten solche echten Kuppen. 4) Strome nennt man in Erstarrung iibergegangene," ursprUnglich gluth- (lilssige Gesleinsmassen, \velche sich von ihrem Eruplionspunkle aus stromartig, d. h. mil selir vorherrschenden Liingendimensionen , abwarts ergossen haben. Auf steil geneigtem Untergrunde sind sie meist schmal und nur wenig mach- tig , wahrend sie auf sich sanft abflachendem Terrain eine grosse Ausbreitung und Miichtigkeit gewinnen kb'nnen (siehe pag. 116). Hierher gehbren die Lava- strbme der Jetztzeit, sovvie die vorhistorischen und tertiaren Basalt-, Trachyt-, und Phonolithstrbme. 5) Decken sind eruptive Gesteinsmassen, \velcheeineallseitige, betracht- liche Ausdehnung besitzen und andere Gesleine horizontal Uberlagern. Die Hr-ionzungsfluchen dieser Decken, niimlich deren Ober- und Unterflache, lau- fcn im Allgemeinen parallel, lassen jedoch haufig rnehr oder weniger bedeu- tende Unebenheiten wahrnehmen, was namentlich an der Unterseite der Fall sein muss, weil sich in deren Form nolhwendig alle die Unebenheiten der Aullagerungsflache wiederholen. Nicht sellen folgen solche Decken in grosser Anzahl auf einander und bilden dann fbrmliche Deckensy steme (s. p. 117), welche sich von sedimentaren Schichtenreihen mil Bezug auf ihre Lagerungs- form nur durch ihren Zusammenhang mil gangarligen Gebirgsgliedern unter- scheiden. 6) Lager von eruptiVem Gesteine sind ursprUnglich deckenfbrmige Aus- breilungen auf dein einstmaligen Meeresgrunde oder der frUheren Erdoberfliiche, welche durch fortgesetzte Niederschlage des Oceanes von sedimenlaren Schich- ten bedeckt wurden, also jetzt gleichfbrmig in die sedimentiire Schichtenreihe eingeschallet erscheinen, aber ihrem Ursprunge nach ebenfalls an irgend einem Punkte rnit einem Eruplionscanale in Verbindung stehen oder gest^nden haben mUssen. Sie sind slets alter, als die sie Uberlagernden sediintMilaren Schich- ten. Sehr haufig sind sie mil zum Theil versteinerungsfUhrenden Tufteinla- ut'iiinizen verkniipft und wechsel lager n mil sulehen. An den Slbrungen der Srhiclitetireihe haben sie natUrlich in demselben Maasse, wie die sedimen- tiiren Sobichteo Theil grnommen. Vor/.ugs\\eise sind cs Diabas. Porphyr und V. Aivtiitektonix'he (li-nloiiif. 249 Melaph\r. \\eldie als l.auer anftreten, und ;iuf \velche zurttrk/ukommrn. sidi in (Inn Abschnitte ilber l-'nrmalionslehre uemiL'sam (ielet;enlieit bielen \\inl. La i:eriia nue shul plattenfonniue Parallelmassen von Kniplivuesleiii. \\elehe entweder \on rinrr i:rsen iiang- odcr stockfb'rmigen Eruptivmasse ;ms /.uisehen die Sehichten des Nebenuesleines eingepressl \\nrden, oder dadmvli entstanden sind, dass ant einer Spalle, welche nicht ganz bis zur Erdoberllache rcichlo , gluthtklssiges Material empordrang und von hior aus eincr besonders deullich ausizesprochenen Schirhtungskluft bis zu Tage folgtc und somil nur <-in' inodilicirto (ianulbrin roprasentirt. Ein Lagergang 1st demnach slots jiii)- m>r. als siMii liangendes Nebengestein, von welehem er auch nicht seltcn Inii:- nuMitc cinsolilicsst. 8) AuswUrflinge. Durch die bei Eruptionen staltfindcnden Explosioncn drr du.rch die gluthflUssige Masse empordringonden Gase und Dampfe \vird diese zu vulkanischer Aschc zerslaubt oder in Geslall von Lapilli, Bombcn und zum Theil klaftergrossen AuswUrflingen aus dem Eruptionscanale in die Hbhe geschleudert. Auf die Erdoberllache zuruckfallend, hiiufen sic sich ent- \\cdfr utn den let/teren zu eineni Stratovulkane an, oder gerathen indie nahen (icNviisser, von welchen sie zu horizontalen Lagen ausgebreitet. mil echlen Se- diiiH-ntcn untermischt, imjLaufe der Zeil theilweise zerselzl und dadurch zu Tuffen werden. Diese lind nicht ausschliesslich das Produkt der jtlngslen \tilkanischenThiiligkeit, sie spielen vielmehr bereits seit den palaeozoischen Pe- rioden eine wichlige Rolle in vielen Formalionen , in welchen sie als normal zwisohengelagerte Glieder auftreten (z. B. Diabastufle im Silur, Devon und Culm, Felsitporphyrluffe in der Dyas u. s. w.). Alle die Lagerungsformen der eruptiven Gesleine werden bei Besprechung der vulkanischen Ereignisse, wie sie sich im Verlaufe der einzelnen geologi- schcn Perioden belhiUigt haben , eine eingehendere Erlauterung durch Beispiele und Profile linden. . 10. Die Structurlbrineii ie gerade , seltener bogenformig gekrttBUDt Am h.inlksten und srhonMen ausgrbildel x.eij;t sirh die saulen- fdrmige Absonderung HID Basalle, niiehsldem bei Porphyren , selten hri Dioril, .Meliiplnr. (.r.uiit und Syenit. Zuueilon si-Ill sioh eine Quefuliedei IIIIL- dcr Siiuleii dt-s BnsiilU-.s ein. <|er zu Folge sic in Umter cinzelne auf ein.nidri- .slehnide Sliicke uelheill \verdeii. Die Trcniuingsflaclion dieser Glicder sind enl\\eder ebtMillaelii!; und sctzcn in grdsscrcn oder kleincrcn Zwisclienriiuiiien recliiwinkliu; durch die Siiulen hindurch (Fig. i^ A , oder sic haben einerseits fig. 42. Gegliederte Basaltsiulen. eine concave , andererseils eine convexe Endfla'che und sind so auf einander geselzt. dass die gewblblen Enden des einen Gliedcs in die Endverliefungen des nachslen hineinpassen (Fig. 42 B). Scllener isl die in Fig. 42 fl \vieder- gcgebene Absonderungsform, der zu Folge die Basallsaulcn aus lauler abge- slunipflcn Doppelpyramiden aufgebaut zu sein scheinen (Casseler Le\ boi Bonn , \\elche an anderen Localilaten (Kasegrollc in der Eifel) die Gcslalt zusamnien- gepresslcr Ellipsoidc annchmcn. Bei sainmllichcn Lagerungsformen der Eruptivgesleine, und zsvar vorzugs- vveise der Basalle, Trachyte, I.aven, Porphyrc und Melaphyre kann sich saulcn- lonnige Absonderung einslellen, welche dann rechlwinklich auf die AbkUhlungs- iliichen der Gesleine gerichlet isl. Dcshalb slehcn die Siiulen bei Decken. Stroinen und horizonlalen Lagern vertical, bei Kuppen rechl^inkelig auf der Oberiliiclic oder dem Untergrunde derselben , falls nicht eine unregelniassige Gruppirung slalllindel ^sielie pag. 118), bei Gangen rechl\vinkelig auf deren Saalbiindern. Bei pi atlenfbriniger Sliuclur isl das Kruplivgestein in lauler lafelarlige Parallelmassen abgcsonderl. Man beg-gnel dieser Striiclurfonn ziemlich oft beiin Granil, der sich dann in sehr niachlige, meisl horizontal liegende Banke jilie- dert, sowie beiru Porphyr. \iel aiisgezeichneler jedoch beim Basalt und namenl- lieh beiin Phonolith. Der inerkwilrdigc Zusammenhang zvischen ihr und der (icslall gewisser Erupli\'geslein' trill vorzugsweise l>ci phonolithiselieii Vulkanen hcrvor, \velche ein S\stern von concentrisch ill>er einan- 'sliilpten Schalen reprasentircn, die allseilig von der Art des Herges ab- fallen (siehe pag. UN). Decken, Strome, sowie Gauge zeigcn ebenfalls plal- lenfbrmige Absonderung : auch hier pflegen die Platten den Gesteinsgrenzen, V. Aivliitt'ktonix'hr (leolo^ie. 251 also in erMercm Falle der Tauesnbertlache. bei (ian-en den Saalbandern par- allel zu liegen. Kugeliue Absonderung isl /ahlreichen uiui \ersehiedenartigen Krupliv- ursirinen eigen, Irill jedoch in vielen Fallen erst bci Beginn der Verwiltorung hen or. Dann erscheint das Gcstoin aus lauter zuin Thcil nielcrgrosscn Kugeln zusammenueset/.t, \\elehe in nmeeiitrisch -selialige Lagcn abgesondert sind. Be- simders bri Diabasen, Basaltcn und Trachyten, abcr auch bci Porphyr and (iranil ist dicso Structurforni ausgcpragt. c) Die plattcnffirmigcn Mincralmasscn Mincralgangc , . 1 1 . Wesen und Entstohung der Minoralgange. Mineralgange sind tluirh successive Absiitze aus Mincralsolulioncn vollig oder thcilweise ausgefullte wiihrend wir unter Gcsteinsgiingcn vom Erdinncron aus mil Masse injicirte, also aus einem Acle des Fcstwcrdcns hcrvorge- gangcne Gcsteinsplatlcn verslandcn. Wic allc Spallcn, sind auch diejcnigen, wclche zur Bildung von Mincralgiingcn Vcranlassung gaben, durch unglcich- Inriiiiize siiecularc oder instanlanc Ilcbungen oder Senkungcn, sowie durch soillichc ZusammensUiuchung, endlich abcr auch durch Verringerung dcs ur- sprdnglichen Voluincns eines cruptivcn Gebirgsgliedes in Folge seiner AbkUh- lung cntslanden (Fig. 43). Die Mineralldsungcn, aus denen sich die AujTullungs- masse der Mineralgange allmahlich krystallinisch ausschicd, staninicn entweder von der Auslaugung des Nebengesleines durch in diesem circulirende, ursprUnglich atmosphtirische Wasser her, wclche sich in die Spallcn zogcn und hicr an- saniinclten (siehc pag. 157), oder von Mincralqucllcn, wclche aus der Kidlirfc aut den aufgerissencn Spaltcn als kUrzestcn und offenslon Wcgcn in die Htthe sliegen. In Folge von clicinischen Reactioncn der sich in den Spalten inengenden Mine in sad-Carolina. verschicdenarligen Solutionen oder von Verdunstung des VVassers und der die Losbarkcit vielcr Krpcr vermittelndcn Kohlensiiure, endlich in Folge des Zu- flusses scli\v<-frl\vasserston'haltiger Tagcwasser tral cine krystallinische Ausschei- dung der gelbsten Mineralsubslanzen und soniit einc allinahliche giin/.liche oder thcilweise AusfUllung des Spaltcnraunios ein. Deshalb sind die dem Nebcn- gcsleine benachbarlen Partien der Mincralgange zuersl, die milllcrcii Zoncn zuletzt, sowic die Gangniineralicn schr hiiulig in der Gmizflarhe dcs (ianizcs parallclcn, sich auf jeder Scite in gleicher Ordnung \\iederholenden Biindcrn abgesetzt worden, und ebcn dcshalb sind in der Hegel die Krystallspit/.en gegen die (iaii^inillc gerichlet. Fand nur eine theilweise AusfUllung d-r Spaltc stall? so ist gcwbhnlich in der ccntralcn Gangzonc ein Raum von verschiedener Liingi- und Brcitc often geblicben , dessen Wandungen von Kryslallen ausgekleidct sind. Ks sind dies die Gangd ruscn und Driiscnriiu me, \\elche zuwcilcn (so zu Andreasberg und Joachimsthal) 10 und nichr Meter im Streichen ui:l Fallen erreiehen. 2.V2 V. Arcliilcktnm.sclif (icologie. . I-', (ijlllioerlliiUllisse. Das Gestcin, in \\elchem cm Mincralgang ;i u f- selzl. licissl scin N ebengeslei n. Yon dicsem isl die Gangmasse cnl \\cder bios durch etfie Abltfsungskhlft, d;is Saalband. odor eine sehr schmale Thon- lage, (k-ii Best eg getrennl , kann aber ;mch mil dcmselben fesl vcrbunden, ange\\ a chsen . scin. Die Saalbander sind xum Thcil rauh und uneben, zum Theil bilden sic glalle, bis\\eilen selbsl spiegelige Flachen, welche ol'tniiils in dcr Bichtung des Falles des Ganges, inilunter auch in einer andcrcn Hich- tung, sogar horizontal, gcstivifl und gcfurdit sind, eine Erscheinung, dercn I r- sprunii in Senkungcn und Hutschungon, bei horizonlalcr Slrcifung durch seil- licho Bcvvegungen der durch die Spaltcn aussor Zusatnmenhang gesol/lcn (ic- slcinsinassc zu suchen ist. \\ic l)ci andcren Gebirssgliedern unterschcidet man auch bci Mincral- uiiiiiicn Hangrndcs und Licgendes, Slreichen, Fallen und Miichligkcit, HegriU'e, vvelche boreils IVilher ihre Besprechung erfahren haben. Die A n da ue r der Mineralgange im Streichen ist eine sehr vcrschiedenc, von kurzen Schniirchen, welchc die Gesteine durchziehen bis zu nioilcn\\cil sidi crslreckenden Gangen sind alle Langendimensionen verln;len. Kbenso kann ilnv Slreichungsrichtung bald geradlinig, bald bogcn- odcr hakenlbrmig sein und gleichem Wechsel ist der Falhvinkel unterworfen. Nach der Gi'bsse des lelz- teren unterscheidet man wohl schwebende Ga'nge mil eincm Fall\\inkcl von bis 15, flache Gauge mil einem solchen von 15 bis 45, lonn lagi gc Gauge mil einem solchen von 45 bis 75, steile Gauge von 75 bis 89 und cndlich saigere Ga'ngc von 90 Fallen. Auch mil Bezug auf die Machligkeit herrschl bci den Mineraiga'ngen die grossle V'crschiedenheit, so dass sie sich zvvischen papierdttooen Kliiflchcn Tellurkliiiie von Ofienbanya in Siebenbiirgeiij und slelleimeise ">l) bis GO Meier m;ichtigen Gangen Bleiglanzgiinge von Clauslhal im Oberharz) be\\c^en. An einem und demselben Mineralgange \vechselt die Ma'chtigkeit sowohl im Slrei- chen als auch im Fallen, ier verdrllckt sich und thut sich \\icder auf), nimmt zum Theil nach der Tiefe x.u, xum Theil aber auch ab, slehl bald in geradem bald in umgekehrlem Vcrhallnisse zur Kr/filhrung, so dass sich dicsc mil dem Ma'chligervserden des Ganges bald vermehrl. bald vermin- derl, -- lauler F>scheinungen, \\c|fhc x\var in bestimmlcn Gangdistriclen einer ucuisscn (icscizrnassigkeit unterworfen sind, aber keine V era 1 1 uc m cine- rung gestation. llautig iheilen sich die Mineralgange in ilircr Sti-cichungs- oder Fallricli- tung in mehrere Trilmer, sie xerschlagen oder xertriimern sich. urn sich (Linn entweder allmiihlich im Nebengesteine zu verlieren oder sich wieder zus am me n z use h a a i c n. Nicht sellen Ircnnen sich Triimer an irgend cincr Steile vom Hauptgange, xiehen sich in das llangendc odcr l.iegende und keilcn sich hier enl\veder aus (als hangende oder liegende Trilmer odcr Icgcn sich wieder an den llaii|)tgang an als Bogenlrumcr oder lanlcn cndlich nach eincm bcnachbarten (Jange. urn sich mil diesem /.u vereincn ; Dia go nail rilmer). Kin Mineralgang Iritt sellen allein fUr sich, \ielmelir mcislcns mil andcren V. Archilektniiisrlu' fleologie. 253 vergesellschal'tel auf. Diese ziehen sich dann in griisserer oder geringerer Paral- lelitiil oft \veit nebeneinander her: cine solclie y.onenweise GangvergBSeDfletafr* tung \vird als Gangzug bezeiclmel. Yereinigen sich /.wei dieser Gauge, so schaaren sic si eh, logt sich der cine an einen anderen an, so \vird or von dicscni geschleppl, durchschnciden sie sich gegenseitig, so durch set/, en sic oinandor und Itiltlcn cin Gangkreuz. . 13. Yerwerfimgeii der Miiieralgiiiige. Verwerfungen eines Mineral- LMtiiies cnt.stehcn dadureh , dass dieser iiu Verein mil seinem Nebengesteine von einor Spalle durchsct/l \\ird. Die anf solche Weise gelrennten Gebirgs- iiud Ganglliiuel konnen unabhiingig von einander von einer Bewegung belroffen wenlen, \\odurch die getrennlen Gangenden gegen einander verrdckt, also ver- \\(irfcn werden. Meist hat ein Abwiirtsrutschen, eine Senkung des Ilangetiden auf deni I.iegenden stattgefunden. Die verwerfende Spalle kann zugleich die \Cianlassung zur Bildung eines jUngeren Mineralganges, des sogenannlen Ver- \vcrfers geben, falls sie sich nicht ganx. schliesst, und falls Uberhaupt die B(>dingungen zum Zufluss von Mineralsolutionen vorhanden sind. In diesem Fallc crhiilt die Ausfilllungsmasse des Verwerfers gewohnlich einen anderen Charakter als ihn der verworfene Gang besitzt. Neben den eigentlichen Verwerfungen eines Ganges durch einen anderen iider durch eine Spalte kommen den Verwerfungen ahnliche Storungen in deni NCilaufc der Mineralgange vor, die sich nur dadurch erklHren lassen, il.iss (ianuspalien bei ihrcni Entstehen auf steile, (lache oder entgegengeselzt einfallende Ablosungsfliichen oder Klilfte trafen , diesen als Flachen des ge- riiiirsien Widerstandes eine Strecke weit folglen und dann in Hirer ursprung- liehen Hichlung vveiler in die Hb'he fortselzten. Dorarlige Ga ngauslenkungen sind hiernach nicht die Folgen von VerrUckungen der fertigen Mineralgange auf spiiter entstehenden Kluflen, sondern Ablenkungen von ihrer Hauplrichtung bei dem F.nlstehen ihrer Spalten auf bereits vorhandenen DiscontinuitiUen. Auf ilie>- Weise erkliirt sich die gegenseitige Verwerfung, die gleiche Ausfdllung und die vi)llige Verschmelzung der AusfUllung x.weier sich verwerfenden, also anscheinend ver- schiedenalteriger Giinge, ferner sich oft in kurzen /\\ischrnraiimennachganzentgegengesetzlenBioh- Mi \\icderholende kniearlige Knickungen der r, s (l \\i t - di<> Krscheinung, dass sich die ge- Ironnlen Fliigel eines Mineralganges schmil/.artig an cine Verriickungsspalte anlehnen und mil dieser cine Sirecke weit schleppeii ifig. 44 a) und end- lii li, dass sich der eine Gangflugel in der Niihe einer S|)alte vielfach zertillmerl, wiihrend der andere nur ein GangslUck bildet (fig. ii b). Solelie GangaoaleDkungen sind namentlich aus den (iaiiL'distrit ten von Andreasberg, Przibrain, \ng\ag und Clausthal bekannt geworden. \Vie nadi der Beschreibung der Spiegelflachen und Frictionsstreifung auf Fig. 44. G an trail s 1 < 11 ku 2f>4 V. Arcliilfkloniscln- den (iangspallemviinden nichl anders zu erwarlen, haben spiilor ausgefdllte und diidurch zu Mineralgiingen gewordene Spilten zuweilen die Veranlassunii o;ross- arliger Verworfungen von Gebirgsgliedern gegebon. So sind auf den Bocks- \\irscr (iangspalton (im Oberharzo) die Schichten des Culm bis in das Niveau d's nnlorslon Devon herabgcrutscht, haben also eine Verwerfung von niohr als 500 Meter erlillen (siehe sub carbonische Forniation, fig. 180). Die \vichtigsten und lehrreichslen Miiieraluanii-Vorkonnnen werden IKM Be- s|)n'ehung der Formationen , in denen sie aufselzen, also in den Kapiteln tlber Format ionslehre. et\vas eingeliondere Erwiihnung linden. Sechster Absclmitt, Historische Geologie. a) Einleitendes. . 1. Die Aufgabe der historischen Oeologie 1st die Erforschung der Bntwfcktangsgeschichte der Erde und ihrcr Bewohner; sie erblickt ihr End/.iel darin, den Krdball von den erslen Stadien seiner Existenz durch die einzelnen Phasen seiner allmiihlichen Herausbildung bis zn seiner jetzigen Gestaltung zu verfolgen . Die jeweilige ErscKeinungsvveise unseres Planeten ist das Gesammtresultat aller frUheren Einzelvorgange auf demselben, deshalb nimmt die Mannig- falligkeit in der Gliederung der Erdoberflache zu , je Linger sich die ver- schiedenartigen Einvvirkungen auf diese lelztere bethatigen konnlen. Zugleich aber eriiflhel diese allmiihliche Sunimirung der Einzelvorgiinge und ihrer Be- sullate bis dahin schlummernden Naturkriiften ein Feld fUr ihre Thiitigkeit und bringl dadurch grbssere Mannigfaltigkeit in die umgestaltenden Ursachen. Um sich dieses Entwicklungsgesetz an einem Beispiele zu vergegenwartigen, stcllc man sich einen weilen Ocean vor. Durch vulkanische Kraft wird ein Theil seines Grundes (Iber den Meeresspiegel gehoben : es erfolgt cine Schei- (lutii: von Land und Wasser. Ein Strich des neu gewonnenen Festlandes \\ird zur Gebirgsmasse ernporgedriingt und die ErdoberflHche in Gebirge, Ebrne und Meer gegliedert. Die bis dahin slagnirenden Wasser bahnen sich NVcuc nach der See, es entstehen Flussysteme, sie rrhalh-n /u- gleich (iclciicnheit zur Austibung ihrer thalbildenden und modellirenden Thii- ti^kfit : zu deni frUheren Landschaftsbilde gesellen sich Schluehten und Thaler, abgerundete BergrUcken und steile Felsgrate. Auf ihrem Wege nach der Tiefe fuhren die (licssenden GewJisser Gesteinsmaterial mil sich fort, scliNvemmen es nach den Mdndungen der Strome und bilden dorl Deltas, und endlich bedeck! sich der nackte Felsgrund unter dem zerstorenden Einflusse iler Atinosphiirilien nnt Geriill, Grus und Erde, -- kurz, durch Sunimirung 2f>li VI. Ilislorisclio rinandcr bcdingender Einzelvorgiinge ward dcr ebene Mrnv^rund zu einer iibwcchslungsrnrlH'ii Landschaft. \\cit uriisscr ;ibcr als in dem gewahllen Beispiele 1st die Mannigfaltigkeit dcr Vorgange, deren Gesammtheit man als den Entvvicklungsprocess unseres Planelen bezeichnel. Die gluthflilssige Erde bedeckt sich mil ciner Er- sta rungkruste; auf dieser condensirt sich das Wasser, welehes bis da- liin in Dampffonn die Alrnosphare angefilllt hatte und beginnt seine chemi- sche zersetzende und aufldsende Thaligkeit auf den Felsgrund auszuiiben. Durch vulkanische Hebungen entstehen Continente, und erst jelzt ist das \\.isser im Stande eine mechanische Einwirkung gellend zu machen ; unter seinem Kreislaufe gliedert sich das Festland , wahrend seine Niederschlage ncuc Gesteinsschichten bilden. Unterbrochen wird die Gleichfdrmigkeit dieser Vorgiinge durch Kraftausserungen des gluthfltissigen Erdinnern , welche sich einerseits in Niveauveranderungen einzelner Theile der Erdkrusle, an- dererseits in vulkanischen Eruptionen bethatigen, und welche nicht nur eine stete Umgestaltung der horizontalen und verticalen Conturen des Fest- landes, sondem auch eine Vermehrung des Gesteinsmaleriales auf der Erd- oberflache im Gefolge haben. Inzwischen hat sich die Erde mehr und mehr abgektihlt und so niedere Temperaturgrade angenommen, dass sich organi- sches Leben auf ihr entvvickeln und ausbreiten konnte, um bald den Rang eines der wichligsten geologischen Factoren einzunehmen. Nach andauerndem Verluste der Eigenwarme der Erde beginnen sich in Folge ungleich intensiver Sonnenbestrahlung klimalischeVerschiedenheiten bemerkbar zu machen, und jetzt erst ist die Moglichkeil gegeben, dass das Wasser auch in seinen festen Zustand iibergehen, also Eis bilden und dadurch ein neues geologisches Werkzeug liefern kann. In dem Entwicklungsprocesse der Erde gesellt sich demnach ein geologisches Agens nach dem anderen zu den bereits fmher thatigen, die ebenso zahlreichen wie verschiedenartigen Aeusserungen der- selben summiren sich , die Mannigfaltigkeit der tellurischen Verha'ltnisse nimmt zu, je la'nger diese Summirung andauert, in jeder jtingeren Periode herrscht eine grbssere und in der Jetztzeit die grosste Mannigfaltigkeit in der Erdgestaltung. Nun ist aber das organische Leben abhangig von der Beeinflussung von Sciicn der umgebenden anorganischen Welt, es ist der Ausdruck der Yer- haltnisse, in deren Sphare es sich enlwickelte. Die allmahliche Umgestaltung der telluriscben Erscheinungen spiegelt sich deshalb \vieder in der Umpragung des Gesarnmlhabitus der Floren und Faunen, welche unter ihrem Einflusse L'cdichen. Wie die Gestaltung der Erdoberfla'che selbst, so wurde auch der Gesammtcharakter der Erdbewohner durch Summirung dieser Einflusse im Laufe der Zeitalter ein abwechlungsreicherer. Diese grbssere Mannigfaltigkeit, zu welcher das anfanglich einfache organische Leben in gleichem Schritte mit der Herausbildung des Erdballes heranreifte, iiusserte sich einerseits in Ver- iiicliiunu der Zahl, andererseits in der stufenweise ansteigenden Entwicklung der organischen Formen , und gipfelte sich in dem Reichthurne und der Yoll- kommenheit der Jetzlwelt. YF. HUlorisdu' Ccolo-ie. ~>9 . 2. Darwin's Tninsniiifatioiistlieorie. Die aut' den Ict/.tcn Sciten l>c- Ionic Thatsache der alliniililidicn l'mi:eslaltuni: und Yenollkommnunij: des irdi- schen organisehen I.ebcns mi I .a life dcr geologisehen Xeilriiume und in dem- sclltcn Schritlc. in \\clclicni die (Jliedorung dcr Krdoberlliiehe an Alnnnigfallig- kcil y.unalim. slclil in cincin geuisseu Xnsammonhange mil den Hcsultatcn dcr gosammlen morphologischen \Yisscnschaflcn und dcr BfttWickelungSgeschicbte dcr tliicrischcn und pllan/.lichcn Kin/.dwcscn. lu dcr tVbereinslimmung dcs Banplancs xahlrcichcr und mannigfachcr Organisrnon, in den Krscheinungcn der Metamorphose, in dcr Thalsaciic. dass sicli in auf cinandcr folgendon Kmbryonal- /.uslandcn Ziigo dcr einfacher. sovs ie dcr vollkommener ori:anisirlcn (iruppcn dcsM'lhcn T\pus wiederspiegeln, s|)richl sich die Minhcidichkcit dcs ucsaniintcu Organisatien^anes d(M- Lcbcwescn aus, - - sio hat ilircn Ausdruck in dcm allmalilichcn. slut'cn\\ ciscn Erscheinen aller Typen dor erdboNvohncndcn Oriia- nismcn ucfundcu. cin Xusannncnliant:, \vclchen Darwin durch seine Trans- mutations- und Descendenz-Theorie zu erkliiren versucht. Als Kernpunkle der Darwin'sclion Hypolhese sind drei NYalirnehinuniien an/usehcn: die ersie ist die Vererbl ichkeit, wonach sich die Charaklere dcr Kltern auf ihre Nachkoininen iiberlragen, - die zweile ist die Veriin- derl ieli keit, durch \\elche diese Charaktere bei ihrer Vererbun in irjiend einer niit/liehen. gieichgQltigea oder sehiidlichen Richtung urn ein Minimuni Niiriiren konncn. -- die dritte ist das Ueberleben der am Northeilhai'testen ausiieslalleten lndi\iduen in dem Kainpfe uin's Dasein, der sich einstellen muss, da melir Naehkommen erzeugl \\erden, als moglicher Weise forlleben kdnncn, \veshalb alle Thiere und IMlan/.en sovvohl unler einander \vie mil den iiusscren Existeozbedinguogen urn ihre Krhaltunii ringen. Die grosste Aussicht diescn Kampf zu bestehen, die anderen Individuen zu Uberleben und sich forlzupllanzen hat die am meisleu begUnstigte, also die mil passenden Ab- iindcruniicn \om cltcrlichcn Typus versehene Nachkommenschaft. Hier trilll also die Natur cine Ausvvahl untcr Ncrschicden vorlheilhaflen Abanderungeii und l>egiinslii:t \ 01 V.UL:S\\ cisc die Forlpflaiming der mil nUlzlichen Abweichun- L-'en \crsclicncn Individuen auf Koslen der anderen. Aus gleichem Grunde summircn sich diese niltzliclicn Abiinderungen bei sj)iitcren Naehkommen, bis sic endlich /u merklichcn rnlersehieden heranreifen. Selbstxersliindlieh ist die Niit/lidikcii jcder Abandoning von der Beschailenheil der Jiusseren l.cbcns- bedinganged abhiiiiiiig, die loriuiihrende Anpassung der vorliandcncn l.<'bensfonncn an diese aiisscren Verhiiltnisse \vird von Darwin als n a I ii r- lichc /in-Ill uni: bezeichnet. Das .Maass soldier mil wiederholter Fortpflanzimu \crbundcncr Abiinderuiii: isl unbegren/.l, nach Tauscndcn von Gencrationen kann deshalb cine anfanulich kanin ddiuirbare Ab\\ eiehung \om elterliehen T\|)iis inn das lauscndfaehe gehiiuft erselieinen. und aus dcr anLinulii-lien, \on dcr I'l'lorm kaum uiilerseheidbareu Varietal cine \ollkoinmcn \ersehiedenarlige l ; orm enlslandcn scin. Da nun abcr cinerscils die mi! den hcrNon-a^endsten Abweichungen vcrschcnen Indi\iduen die grossl*; Aussichl auf Fortbesland und Fortpllan/ung haben. \\.ilircnd die .Mitlelfornn-n erlic^en und erloschen , -da andcrcrscils Ab.indernngen in einer (i!geml, Ljige und (icsdlschaft niit/.lich. in CreJuer, Klemente d. Geologie. 17 258 VI eincr anderen hingeLien schadlieli sein konnen. so stellt sicli cine I)i s dcs (lhara klcrs fin, dcr zu hdiic aus finer Grundform Abaiiderungen in i:aii/. \erscliiedener Uieliliinu enlslclicn, forldauern und sicli mil dcr Zeil zu ein- ander \ollkoinmen uniihnliclicn Foriiicn heraiisbilden konnen. Dieses Enlwicke- lungs- und FortbiidungSgesatiS erklarl die (iemeinsamkeil dcs I'l'sprun^es nior- pliolouisch seliarf gcschiedencr Fornien, ja die Abslammung aller oriianisdier \\"esen, die aid' Erden uelebl liaben und nocli lcl)en, von eineV rrfonn und lulirl, consequent \\eiler vcrfolgl, zur llypotliese \on der Generatio aequivoea, d. h. von dcr Moglichkcit dcr Enlslehung organischer aus unorganischer Malcrie. Die (icoloLiie besliiliut ini Alliicnic i u en die Tlieorie von dern natiir- lielicn Vervollkommnungsprocesse unddor fortsclireiienden Entwickelung der Erd- lic\\oliner und /.eiiil, dass im Grossen und Ganzen ein sleliiici- l-'ortseliritl dcs iicsa nimlcn Orgaitismus von cinfachen und nicderen zu complicirlcrcn und hb'licrcn Slufcn des Lebens slattgefundcn hat, wenn unsere \Vissenscliafl aiieli niehl ini l-'nlfcrntcsten im Stande ist, die zahllosen Uebergangsformen und VerbinduDgsglieder zwischen den Thicr- und Pflanzengruppen, weder der auf einander folgenden Perioden noch ein und desselben Zeitalters, nachzuwcisen. Dies mag seinen Grund darin haben, dass nur Organismen mil llarlgel)ildcn. sowie nur diejenigen Landbewolmer Spuren ihrer Exislenz hinlerlassen halicn. \\elehe zufallig vom Wasser ergrifi'en und von Schlamm bedeckt worden sind, dass ferner nur gewisse Sedimente den Versteinerungsproeess begiinsliglen, an- dere aber z. B. grobe Sandsleine und Conglomerale) die Mb'glichkeit der Kr- hallung fast vollstiindig ausschlossen. So ist uns denn nur ein ausserordcnt- lich kleiner Bruchtheil der frtiheren Thier- und Pflanzenwelten iiberlielert \\orden und von diesen Reslen ist wiederum nur ein versclmindend kleiner Theil zu unsercr Kennlniss gekommen. Die Urkunde, welche wir von der Enhviokelunu der Erdbewolmer besitzen, ist deshalb hochst lilckenhaft, sie ist, urn mil Lye 11 und Darwin zu sprechen, eine Geschiehte der Erde, die unvollstiindii: i:e- fiihrt und in allmahlich wechselnden Dialecten niedergeschrieben \\urde, von der auch nur der letzlc, bloss auf einige Theile dcr ErdoberflUche sicli bc- /.ieliende Band auf uns gekommen ist. Doch auch von diesem Bandc isl nur hicr und da ein kurzes Kapitel erhalln und von jeder Scite sind mir liier und da einige Xeilen iibrig. .ledes Wort der laugsam \\cchsclnden Sprachc dicser BeschretbUDg, melir odcr Nvcniiier \erscliiedcn in den auf einander fol- uendcu Absclinilten. \\inl den anscheinend plolzlidi umgewandelten Lebens forme 1 1 cnlspreelien. \\clche in den unmitlelbar auf einander licgendeii alter der Zeit iluvr Eiilsleliung nach \\eil \on einander ^elreiutlen hirmalionen hegraben . 3. (ieologische Perioden uud Forinatiouen. Auf der Thaisa.lie. dass in den jiinueren (iesleinsalilatieruiiueii die Xahl der Thier- und IMlaii/.enlormcn \\aehsl, dass ferner der organische (iesammleharakler der Vorzeil cincr forl- schreilenden VervoUkommnUDg und mil dicser cincr Annalicruni: an den der lelzU\cll unlcr\Norfen ist. dass also cine furlwiihrcnde rmgesijiltuiii: dcr Fauncn und Floren slatt^et'imden hat, auf diesen Thatsaclini lieruhl die Einlheilung der Bntwickelungsgeschicbte dci l.nlc mid direr Heuolmer in cine An/ahl Perioden. VI. Ilistoiisrhr r.oolo-ie. 2. r )9 Be/eiehnend 1'iir jcde derselben isl das ersle A nitre ten ge\\isser holier organi- sirler Thier- und l'llan/ent\ pen. /ii^Icicli abor d;is Do in i n i re n anderer. be- reits in dci' vori^en Periodc ant' der IHiline e rsr li i en e n IT Ge- sehleehter und Familien. \\elrhe erst jet/1 das Maximum ihrer Entwiekelung erlangeu. und endlieh das Krloschen von Porinen, welche fdr friihere Xeilen cha rak ler isliseh \\aren. Die Producte dor gesteinsbildenden Thalig- keil xviilii'cnd jt'dt's cin/t'liicn dirscr /citabschnitlc, also die Schichtncom])I('\c, \\clclir Nviihrt'ud dcrx-llu'ii xur Ablagerung gelangton, ncnnt man Formationen. Dicsc sind dcninadi I'iir uns die Hcpriisriitanten tier geolo^ischen Perioden und unisclilicsscn in ilirci- GesteiDsmasse, gewisserBaaassen als Inschriften und Dcnk- nn'in/.cn aus dm Xcitcn, \\clchru sie ilire Enlstehung verdanken, die Reste ilci- dainali^t'ii Tluor- und lMlan/(Mi\\ clt. Zwischen diese Terstcincningsfilhrendc filic halx-n sidi die glulhflUssigen Producte der vulkanischen Kriiflv liahcn sic in (iang- oder Slockform durchsetzt und sich auf ihncn ausgcbrcitcl odor zu Kuppen aufgestaut. Wie nun der Hisloriker di(> Silten, d(Mi (-ultuiv.usland, die politischen und religiosen Verhaltnisse, kurz die Cieschiclite der altesten Volker aus den Ruinen ihrer Bauten, aus den Schrifl- /.iiiien und Hild\\efken an deren Mauern, aus den im Schutte begrabenen Ge- riitlisehallen. Wallen und Mtlnzen entziffert, auf ahnlichem ^Yege sucht der Geo- l(ge die Spui-en. \\elche verschvvundenc Zeitalter in ch^r Erdkruste /urtifk^e- la>sen lialen, mit Bezug auf die Entxrid^ungsgeSchichte der Erde zu deuten. Das urosse Ziel, welches uns vorschwebt, ist nocli niehl erreicht, - isl diK-li selhst die Oberflache unseres Planeten nur theilweise, mancher unserer Continente fast nur in seinen Conturen bekannt, wie viel vveniger das, was in der Tiele \erborgen ist und was der Aufschltisse durch die eindriugende (lixilisation und dinvh den naeli uiUerirdischen Schiilzen suchenden berginiin- niselien Unternehmungsgeisl liarri. . i. Orenzcn der Formation iiach oben und uuten. Unter einer K(trinati(in \erslehl man den Inliegriff einer An/ahl von Schichten, welche sieli dadureli als ein xiisammeiiLielmriges Ganzes darstellen, dass ihr palaeontologiseher (lliarakier d. h. der Gesamintcharakler der in ihnen eingeschlossenen orga- nischeii Hesle; dureh die ganze Miichtigkeit des betreffenden Schiehlencomplexes liinduivli im Wese n 1 1 ic lien derselbe bleibt. Die Formationen sind also die ein/.elnen iJagen der miichtigen Schichten reihe, aus welcher die itussere Erd- krusie \oi-\\iegrnd besteht, - l ; .i;iLen, \\elehe ilire Begrenzung nach oben und nnlen dureh die Enlwickelung neu erscheinender und das Ausslerben bislang \nrliandenei oi'gjinischer Formen erhalten. Der Vorgang dieser Urawandelung des ui-iianiselien (iesaimiitrharakters \\i\r ein alliniililieher und nnunterbrochen \<>r sieh gehender. kein pliit/lieher. durch Alles umgestaltende Revolutionen her- \dii:eru!eii( i. - die Grenzen, welche wir nach der Verschiedenheit ihrer orga- nischen Hesle /\\iselien" den Formationen ziehen, sind deshalb willkUrlich und hesit/en iil>erliaupi nur da einige Schiirfe, wo durch NiveauverSnderungeu des Meeresgrundes I'nterln echungeii in dem Absatze der Sedimente, also Lllcken in der Si Im litenreihe entstanden. Wiiren hingegen die sammtlichen Forma i inn. 11 son dei aliesteii bis zur jUngsten an irgend einem Punkte in Itlcken- VI. Historisrhe loser Yollsliindiukeii /iir Ablagerung gelangt \\as alter nirgends dor Fall isl , so \\iirde der Yersuoh einer (Jliedorung dieser maehligen Seliichtcnfolge in cm/t>lnr Forinatioiu'ii ein \orgoblichor scin, <-s \\iirde vielmelir der Weclisel dcs palaeontologischer Charaklers von den iilloren iiiich den jilngeren Forma- lionen dnrcli iilliniililielie Dberg&Ilge last iininerklicli gemaeht wcrden. . ij. Horizontale Ausdehnung einer Formation uiid Yerschieden- artigkeit gleichalteriger Formationen. Das Yerbreitungsgebiei einer For- mation. also eines ini \\"esen(lielien gleichen palaeontologist-lien (lharakler bci- bohaltondon Schichtencomplexes isl niumlich Iteschrankt einerseits durcli die Ansdehnuniz ties Meeres- oder Stisswasserbeckens. in \\elchem sie /.ur Ablaize- rung ijelaniite, andererseits dadnreh, dass sich eine in doichom Maasse mil deni \\achsen des AHauerun^sarealos zunehmende Ungleichheit der Lebensverhiilt- nisse und somit der Faunen und Floren einstollte, wodurch der maassgebende palaeontologische Gesammtchai'akt* 1 ! 1 der sich hiederschlagenden Schielilen ein local durchaus verscbiedenartiger wurde. Die Bexvohner des Brak\\asser> sind \ersehieden von denen des offeuen Meeres, die dcr heissen Zonen von denen polarer Regionen, die der Uferzonen von denen des tiefen Oceanes, -- deicli- Sedinienle ein und desselben Wasserbeckens konnen deshall) in \er- sehiedenen Gebieten ihrer Ausdehnung die in den Sehlainin sinkenden l.eirh- naine durchaus verschiedener Floren und Faunen uinhiillen. Dasselbe war in der Vorzeit der Fall, so dass der palaeontologische Charakter einer ttber grosse Areale ausgebreiteten Formation nicht nur in verticaler, sondern auch in hori- zontaler Richtung Veranderungen erleidet, indem ein uud derselbe Schichten- complex hier die Reste der Bewohner der hohen See oder des tiefen Oceanes. dort die Bewohner des flachen KUstenmeeres und endlich an einein dritten Punkte die t T berbleibsel einer Fauna und Flora des Brakwassers und der Silnipfe umschliesst. Mit einem derartigen \Vechsel des palaeontologischen Habitus i:elit eine Unigestaltung des petrographischen Charakters der betreffenden Schichten- reihe Hand in Hand, da l)eide von ahnlichen Bedingungen abhangig sind. In der Nahe der Ktisten werden Gerolle und Sande, weiter von ihnen entfernt thoniger und mergeliger Schlamm und noch mehr seeuiirls unter der Mitwir- kung kalkabsondernder Organismen Kalksteine und Kalkschlamni zur Ablaize- rung gelangen und im Laufe der Zeit Conglomerate, Sandsteine, Schiefertlione, Mergel und Kalksteine bilden, von denen die ersteren die Reste von Brak- r-, ja einge8ch\vemmteil Landl>e\\ohnern. letztere oceanische Fonnen uin- schliessen werden. Derartige Verschiedenheiten des palaeonloloiiisehen und petrographischen Habitus einer Formation bezeichnet man als verschieden- arlige Facies derselben und zwar in dem ehen geuiihlten Beispiele als litorale und oceanische Facies. Sehr grossartig niaeht sich diese doppelte Ausbildungsweise z. B. bei der SteinkohlenformatioD Nofdamerikas ueltend. In ihrein oslliclien Verbreilunusuehiete besieht dieselbe ans groben Conglo- ineralen, \\clche nach \\eston zu in Sandsteine mil fossilen Land- und Snni])t- pllan/.en iihergehen und besit/l in diesein Xuslande eine lilorale Facies. Noch \\eiter nach dem Mississippi zu werden die (longlomerale und Sandsteine \on Kalksleinen mil inarinen Hesten \ollstiindig \erdriingl. \\odurch di(> For- VI. Historic-lit' (icoloizic-. '2(\\ ni.itinn cine orranische Facies erliiilt. In einein u;m/. almlirhen Yerhiillnisse steht die steinkohlonliihrende \Yealdenbildung zur tinlerslen Kreideformation. Klimatisehe Unlersehiede. .Meere>slroinungrn. gro'ssere oder gcringere Klar- lieii des Meerwassers, mehr oder weniger belrachtlichc Tiefc und felsige, sandige oder srhlammige BeschaH'enheit des Meerdsgmndee bedingen cbenfalls cine zuin Theil vollkominone Verscbiedenartigkeit benachbarler Faunen, also die Ausbildung verschiedenartiger Facies der Formnlionen. . c>. Alterfsbeziehungen zwischeu Formationen yon gleichem palae- Olltologischem Habitus. Die Umgeslaltung der Thier- und IMlaii/eimell itn l.aul'e der einander folgenden Zeitaller fand nichl gleichzcilig auf dein gan/.en Krdenrund stall. Kinerseits \\aren die localen Verhallnisse der Umwandlung oder Kiinxanderung mehr oder \veniger giinstig, andererscits verslrichen ge\\al- lige Zeitriiuine, elie neu auflretendc Formen von ihrer ursprilnglichen Heimath aus allseilig sich ausbreilclen, und cndlich ging der Entwickelungsprocess der B'\\ ohner isolirter (lontincnte und abgeschlossener Meeresbeeken ganx uiiab- hangig von dein auf und in aiuleren vor sich. Daraus folgl, dass der orga - nisctie (lharakter der Krdobei-llaehe nach \\iihrend derselben Zeilraunie ein local \erschiedfner war, dass die Entwickelung des gesammlen Organismus an einein Punkle bereils weil forlgesclu'ilten scin inochtt 1 , \\iilirend derselbe in einein anderen Bildungsraume zurilekgeblieben war und sieh noch auf einer Stufe befand, \\elrlio anderorts bereits durehlaufeu \\ar. Formationen brauchen deshalb | li-oi/. Identiliit oder ausserordenllieher Ahnlichkeit ihres palaeontologischen (ie- samtulcharaklers nicht gleicha I ter ig zu sein, konncn vielmehr unabhangig^' von einander, spiiler oder frtlher zu derselben Slufe der Ausbildung gelangt sein. \\" sich dortselbsl (iesleinsablagerungen finden, welche zuin Theil iden- lische, zuin Theil sehr iihnliche organische Reste unischliessen , wodiTrch sic sich als homologe oder aequivalente Bildungen darstellen, mil anderen \Vorlen gleiche Siufen in der Entwickclungsgesehichte der Erde repriisenlinMi, \\iihrcnd die Frage, ob sie glcichallei 'i.u sind, nicht enlschieden werden kann. Die durch die neuere Erkenutniss, dass gleiche Formationen nicht gleich- allerig zu sein- brauchen, drohende Verwirrung ist nur eine scheinbare. Der I Mm \\ickelungsprocess der Krde nahm im Allgemeinen Uberall denselben Ycr- lauf und durchschritt Uberall dieselben Stadien. In Folge davon findet. selbst in den wr.it gelrennteslen Bildungsriiumen ein und dieselbe Ubereinslimrnende Licset/iiiiissige Aufeinanderfolge von Formationen stall, soweit dieselben Uber- haupt zur Ablagerung gelangt sind. Daher besitzen aequivalente Formationen gleiches relatives Alter; die devonische Formation ist Uberall, wo man sie krnnt, jiinger als die Silurformation und alter als die Sleinkohlenformation, sic lagert deshalb dort, wo alle drei vertreten sind, zwischen den beiden anderen ; die Tertiarformation ist in Asien, Amerika und Europa fast die jUnste, die laurentische Gneissformalion die alteste, also unlersle aller Fortnalionen. ()l aber z. B. die nordamerikanische Devonformation einige Millionen Jahre frUher oder spater als unsere deutsche zur Ablagerung gekommen ist, kann uns gleich- N I. Ili^tonsche scin, dii wir j.i in der BntwickellingSgeschichte der Krdr iiberhaiipl keine Anbaltspunktfl zur Auwrmlmii; absoluler /eitniaasse besil/.en. . 7. VnlmltspuiiUe fur die licisfiiiiuiiing des geoloirisrlicn Alters von Schichtencomplexeil. Aus dem Inhallc dcr letzten Seiien gdii hen or, i|.i-> /.ucierlei Hiilfsmillcl zu Gebote stehen, um d;is ueoIoiMsehe Alter cincs Sebicbtencomplexies odcr eincr eiiuelncn Schicht, also dcren Zugehoriizkcii zu finer dcr Formationen, in \velche wir die sedimentare gesammte Schichtenreihe iilicdcrn, zu eiitscheiden : die Vers tcin erungsf Uhr uni; d$r peiaeontologische Habitus) und ilic L;i ,m-r u ngs verhalln i ssc. Da letztere nur dorl zur (icl- tunu i;clani:cn konnen, wo inchivrc Forniationcn in vcrgoscllscli;iftcU-r I.aiicriuii: ,-uiltrelrn, \\crdcn in den nieislen Fallen die ori-anischen Restc, wclchc dcr fragliche Schichtencoinplox uinschliesst, den Ausschlair ycbcn mtisscn. I);i j(>- doch die Yeranderungon des Gesamnileharakters der vorweltlichen Faunen und Floren \\cdcr ruckwcise statlt'andcn, noch sich in einer vollstandigen Verdriin- 1:11111; des bisher Beslandenen dureh neue Erscheinungen kundgalicn, vielmehr nur einzelne Foruien neu auftraten oder sich Ciir aussterbende, ihnen nahe \cr- wandte Arten einslelllen, so sind auch nicht alle fossilen Resle einer Forma- tion charakleristisch fiir dieselbe. Diejenigen aber, deren Exislenz aid' einzelne Perioden besclirankt war, \\elche also beslimrnten Sehichlenconii>lc\en gan/. ausschliesslich angehoren und somit fiir diese letzteren bezeichnend sind, nennl man Leitfossilien. So sind die Nunimuliten Leitfossilien der Tcrtiiirronua- tion, die Hippurilen der Kreideforniation, die Belemnilen der Jura- und Kreide- fonnation, die Sigillarien und Sligmarien der oberen devonischen und der Stein- kohlenforniation, die Graptolithen der Silurformation. Friiher glaubte man in dem petrographischen Character der Fornialionen bezeichnende Merkmale zur Identified rung derselben zu besitzen. Fiir locale rnteisuchungen giebt /war die Ahnlichkeit der Gesteinsbeschaffenheit glcicher, aber gelrennt auftretender Formationen einen wesentlichen Anhaltspunkt ab, - im Allgemeinen jedoch besitzt der petrographiscbe Habitus einer Schichtenreihe an und fiir sich keinen Werlh bei der Altersbestimmung derselbeu. Einer- .seits wiederholen sich nchmlich genau dieselben Sandsteine und Kalksteine zum Theil auch Mergel, Thone und Conglomerate in fast jeder Formation von der allesten bis zur jtingsten, besitzen also nichts Characteristisches fiir eine be- stimnite Elage, - - andererseits bleibt der petrograpbische Habitus eincr \\cil ausgedehnten Ablagerung selbsl in horizontaler Richtung nicht constant, hat vielmehr an verschiedenen Punkten ihrer Verbreilung cine durchaus verschiedcn- artige Ausbildung erlangl. So mag eine Schichtenreihe von Conglomerates in ihrer Streichungs- oder Fallrichtung in Sandslein, dieser in S-hieferlhone und Mergel, und diesc endlich in Kalkstein iiberuehen. Noch entscbiedener trill die Vertjchiedenarliiikcil der ficstcinsbcschiin'cnhcil ulcicher Formationen hervor, wenn deren Ablagerung in getrennten Bilduiiiisriiumen \<>r sich ging, \\olin die petrographische Unahnlichkeit der Gesteine, w ; elche die Kreideformation in ihi-cii verschiedenen VerbreUongsgebieten zusammensetzen, ein trcll'liches Bei- spiel liclcrt. Auf RUgen, bei Calais und Dover isl weisse Schreibkreide mil Fcucrsteinknollen, in der sSchsischen Sehweiz Sandstein, in Hannover und \ I. llistorisrhe (Icolo^ie. "2(>'.> Braunschweig .Mergelkalk und plastischer Thon, in Frankreieh, Hekien und dem osllirhen Nord.imerika Glaukonitmergel. im weMlichen Calil'ornien kr\ ^tallinisclier Sehiefer das \<>rw allehdc .Material der Kivideformalion, eine griissere Schwan- kung in dem pelroiiraphi.schen Charakter also kaiim denkbar. Dennoch gebcn sieh alle diese \erschiedenen Ablagerungen dureh die gemeinsame Fiihrung ein- /.elner identischer and zalilrciclicr nahe verwandler Thier-:und IMlanzenformen, so namentlit-h dureh ihren Beiehlhum an gewissen Cephalopodengeschlechtern wie Seaphiles, Crioceras, Anc\loceras, Baculites und Turrilites als gleiche Pliasen in der Knlwickehinusgeschichte der Krde, also als gleieho Formalionen zu er- . I'berhaupt abcr zeigen die organischen Besle verschiedener Ablage- eine urn so grb'sserc Verwandtschaft, je naher sie sich in der Aufein- i der Sedimenliirformalionen slehen ; so haben z. B. Jura und Kreide die Familien der Ammonilen und Belemniten, - - Silur und Devon vielc Trilo- biten und Cephalopodengesehleehter gemeinsam, Silur und Kreide aber nichl die gcrinpste Ahnlichkeil. In diesen Beispielen Irill die Wichtigkei^ welche die organischen Besle einer Formation i'lir deren Altersbestimmung und Yergleichung mil anderen entfernlen Ablagerungen besilzen, am sprechend- sien vor Augcn. So entscheidend der palaeontologische Habitus fur die Slellung eines Schich- lencomplexes in der Formationsreihe, fUr das geologisehe Alter einer Formation is|. so lassl uns doch dieses Kriterium in ue\\ issen Fallen in Slich. So giebl es Schichtencomplexc und /.war solche von ausserordentlicher Machtigkeil, \\ahretul deren Ablagerung organisches Leben noch nichl exislirle, oder, falls bcreits crslanden, noch cine sehr unbedeutende Bolle spielte. Jedenfalls sind in diesen altesten Formationen der Erdkrusle Besle, deren Ursprung vollkommen /.weifellos ein organiseher \v;ire, noch nichl bekannl. Auf sie kann das Haupl- kriterium filr die AHersbeslimmung von Sedimenlargesleinen, ihr palaeonlolo- uischer Habitus keine Anwendung finden, jedoch sind ihre La gerungs verbal l- nisse, ihr Auflreten an der Basis aller Formalionen, im Verein mil ihrem eigenlhUmlichen und sich auffallig gleichbleibenden pelrographischen Charakler Erscheinungen, welche sie auf das Unlriiglichsle kennzeichnen. Ganz Ahnliches ist bei zahlreichen anderen Schichlencornplexen der Fall, welche entweder /.MI lirhaltung von organischen Beslen nichl geignel vvaren, oder deren lUldung unter Verhallnissen vor sich ging, welche organisches Leben In.-.d aiisschlossen. Unter solchen Umstanden geben die Lagerungsbeziehnnu' n dei Ira-lichen versteinerungslceren Schiehlenreihe zu anderen versleineruii|4s- lUlirendcn den Ausschlag bei der Entscheidung uber ihre Zugehorigkeit /.u dcr eincn oder der anderen Formation. Diese Melhode der Altersbestimmung be- ruhl auf der Thalsache, dass die Aufeinanderfolge der Formalionen Uberall die- selbc ist, dass also uquivalente Formationen gleiche Stellung in der gesammtcn Schichlemcilie, also gleiches relatives Alter besilzen. Trill z. B. cine machlige veiMcinerungsleere Schichlenreihc- /wischen der oheren Silurformation und der unteren Steinkohlenformalion auf, so muss sie der Bepriisenlan! der devonisehcn Formation sein, welche sieh an einer anderen Stelle dureh ihren Reichthum an gevvissen Korallen (z. B. Calccola, Cysliphyllum) und Brachiopoden (z. B. H\ 1 M. lli>|Mi-isdii> (i Stringocephalus, Spirifer. I'ndles . ,m einer nodi anderen (lurch d;is ,mssdili< liehe Aiil'tivlrn \oii abenleuerlieh geslallelen Fisdien Cephal.ispis. IMeridilhys. llnloplydiius kenntlieh madil. . R. (iliederuiii: der Entwicklungsgescliichte und der entsprechon- den Schichienroihe der Erdkruste in Periodeu und Formationen. Vue bereils IVilher, namenllieh ini Paragraph 2 erwahnt, haben die Yeranderungen, \\ddie die phvsikalisdien YerhiilliUsse derKrdobei'lliidir \\;ihnMid ihrer aMmiihlieht'ii lleraiishildung /.u Mirer jcl/.ii;cn (icslalluni: crliltcn, ilircn Ausdruck in der slc- tcn Ycrmdirunu dt-f T\pcn und in der Yervollkommnun^ des (lesaniinldiarak- ters dei- die Erde bevblkernden Tliier- und PflanzengestaHen uefundcn. Naeli den \\esentlidisten Verandcrungen des lel/.teren /erfallt die Knl\\ iekelunusuf- sdiidile der Krde und Mirer Be\vohner in eine Anx.alM Perioden, \veldie C|HMI- so\ iel Forinalionen (Milspredien. Diesi-r ICnl\\ ickduniisprocess des orsianisdien Lehens ist in foliiender Tahelle tiraphisch dargeslellt, in welcher die vertiealen l.inien die wiehtigslen Thicr- und Pflanzentypen und die horizontalen l-'elder die Zeitabschnitte re|)r;isen(iren, in welehe die (jesdiidite der l-lrde in Fokc des stui'enweisen Erseheinens der ersleren /erfa'Ml sielie [)au. 1^''> . Mil dem aMnialilichen Krscheinen hoher organisirler Formen auf deni Krd- ItaMe i;(>hl eine Anniiherunii des vorweltl ichen Gcsaminl e lia ra kt e r.s an den der .letztwell Hand in Hand. Von dem Leben in dem altesten aller Oeeane, avis \velchcm sich das urspriingliche Material der laurenlisehen (ineissfonnation niedersehlug, sind uns zu undeulliche und fragliche Spuren erhalten, um allgemeinere Schliisse zu geslatten. Ausserordenllich fremdailiu aber und einein I.andschaflsbilde unserer Tage wenig vergleichbar war der irdisehe Sdiauplal/, wahrend der silurischen, devonischen, carbonischen und (hassisehen Formation. Abenteuerlichc Formen, wie die Trilobiten, die (iraplolithen. (Ijslidecn und gepanzerten heterocercalen Fische bevolkerlen die Oeeane, \\abrend die Continente anfan^lidi naekt und lodt waren ; erst spiiter liedeckten riesenhafte Fame und Schachtelhalrne in ausgedehnten Dschungeln und in iippiuem Waehslhume das Feslland. Die l^ntwiekelung der Reptilien. das Dberbandoehmeo der Cycadeen und Coniferen, das ZurQcklreten der (Ie- ffiisskryptogainen, das Erscheinen der ersten Saugetliiere und Yb'trel, sie berei- ten sehon auf die dem Auftrelen des Menschen vorausiiehende I ; .nt\\ ickluiius- slufe des organischen Rciches, auf das Zeitalter der Palmen . auiiinspermen Dikpiyledonen und riesigen Saugethiere \or. Nach dieser ihrer grbsseren oder geringeren Almlidikeit \hres palaeonloloL'isdicn (lhai-akters mil dem der .ld/,t- \sclt \en-inigl man die ein/.elnen Fnrmalionen x.u \ ier (iruppen : IV. Die kaenozoische Formationsgruppe, bestehend aus Alluvium, I)ilu\ium und Tertiiir; III. Die mesozoische Formationsgruppe, bestehend aus Kreide-, Jura- und Triasformation ; 11. Die palaeozoische Formationsgruppe, bestdiend aus l)\as. Sieinkohlen-, I)e\on- und Silurl'nrmation : 1. Die azoJSChe Formationsgruppe, bestehend aus der huronisehen Sehiefer- \ind der laurentiselu-n Gnei.ssforiuatiun. VI. llislonsrhi 1 GJ .2 - ~ .L g' -y tl. p' | ~ S! Formation 3 *~. llllllS illlll. Tertfttr. i .E i-^ l)\a>. CarhonisclH' Formation. Dcvohiscln- Formation. Silurischc Formation. Huroniscbe Formation. Laurentische Formation. Periode <\c- I)omiiiii'<'n> ilcr Wni-ml)liJtri-. Mn/.iiLilicli ilrs MIMI-I-III-II. des Dominirens der An- ^io^pennfu und drrSau- L'fthifi-e ; der cr-l-' llensoh. de-< UaXimiUDfl der I'.nt- \vicklunji der Coniferen, Cycadeen und Reptilien : die ersten Vogel und Saugethiere. des Maxinmins der hiit- Nvicklungder Gofasski'N p- tojzamen; die ersten Ani- phibien und Reptilien. des Dominirens der \\ir- bellosen Thiere ; ziemlicli zahlreiche Fische (Pan- zerganoiden) ; die ersten Gt'fiisspflanzon. der ausschliesslicliiMi Al- i.'cn und wirbellosen Thiere; die ersten ver- einzelten Fische. der ersten, noch zweifel- haften Spuren organi- schen Lebens. M 8 1^^ ^ &s la HMSB HBW w^ 1, - o > ill M anMB^>* MMM1MB1 ^B^ V J m K e 2 <= 5 i ~ e OJ* S Aa*-$S Slip! ^ N o tw-S 5 Ji i a >a 'a. e ~*^m _ ^v, CSJ* *" !ti :: g ^^^1 -4MH0 ^^^B ^ r e! = t, >, o- m^-. .^.^ U^BMMH ^B S 1 i a IE a ; < g. VMM i^ Auf der anderen Seite li.it man die ein/.elnen Formalionen narli iierini;- I'iliiiueren Srh\\ankuni:en , \\elche sicli in dcin oriranischen Charakter ein/elner Schichtencompleie kundueben. in \\eiiere Unterabtheilungen, Fta^-n mid Xonen uebraeht, fUr deren jcdr LICNN issc I'llan/cn- und Tliicrfornicn oliaraklcrislisrh sind. al.sd als I.cilfos.xilicn dicncn kiiniKMi. Daiiacli izlicdcrl sicli die Licsaiiiintc Schicbtenfolge dci' l-lrdkruslc , sowril sic IMS jcl/.t Itckannl isl, \\ic in licifol^cndcr Tahcllo wicdcr^cizclx-n. Dicsrlhc \\inl in don konuncndcn Ahsclinillcn ihrc Krkliiruni' linden. (.linlcrunsr dor sediinentiiren Schichtenreihe. Kaenozoische Pormationsgruppe. A 1 1 IM i u ni. I> i I il v i n in. Terli a rfo rmat ion. Pliociin, Miociin, Oligocan, Mesozoische Formationsgruppo. k roict eforination. Scnon, Turon, Cenomari, I,, Mill. Ncocom oder Hils, nehst VVealrlon. .1 u ra for mat ion. Oberer oder woissor Jura (Malm , Mittlerer oder hrauner Jura Do^er , I'nteivr oder sch\\arzer Jura (Lias y . T r i a s f o r in a t i o n . Keuper, Mnscli,>lkalk, Buulsaodsteio. Palaeozoische Formationsgruppe. I'er in ist-li <> Formation uder Dyas. Zechsteingrappe, Rothliegeode^. (larboni se he oder Slei n k oh le n formal ion. Product ive Sleinkohienfdrniation, Fldlxleerer Sannstein (Millstone yritj, Culm und Kohlenkalk. |)e\onische Formation (Old red Sandston- . S i Inri sehe Formation. Azoische Formationsgruppe. Huroni.sehe S e li i e 1'e r I'o rma t i o n mil der cambrischen Form. . Laurent isc % he (J neissformal ion. VI. Hislonsehe (iedld^ie. "207 Ahsfamiiiuim mid t'riihexler Xustand tier Erde. Kanf.-rlie IKpolhese.) luser uan/es Planelens\slem \erdankl sein Dasein einer einheillichen Knlstehuni:. In seineni urspniiiLilichen /ustande \\nrde dasselbc durch einen \un West nach Ost rolirenden Nehellleek von uugemein holier Temperalur rr- prasenlirl. (lessen renlralen Kern die Sonne bildete und dessen iiusserste (iren- y.e \\eit iiher die Halm des entfernteslen unserer heutigeu Planeten hinaus- reidile. Duivh YA'anueausslrahluni; in den kalten Wellenraum orfolule seine Alkiililnnu. somit Zusaininen/.ielmng and in Folge davon Beschleunigung der Uoi.ition des rrnelx'lflrekcs. Sohald alx-r l(>l/.tere eine gewisse C.ivn/e iilx-r- sehritl. trat die Bilduni; von aequatorialen Ringen ein. seiche in Folgc unglei- eher Hesehall'enlieil und Erkjdtung zerrisscn und sich in eiim-lne Ncbelhallen. deren jeder \on \\Cst nach Osl rotirte, auflosten. Aus jedem der let/.teren uini: ein Planet ln>r\or, jedoeli konnte sich bei jodoin dersdben der nolmilidie Vor- uanu der Kiniibildung wiederholen , daher die Trabanlen der Planeten und die Salnniriiige. /.n den enlscheidenden He\\eisen fiir dio Richligkeit dioser von Kanl zuersl ,ni>L:es|M-oc|ieneii . \on l.aplaee 41 .In lire spiiter \\iederliollen, \\tMin aueli sell)- i;e\\onnenen Tlieoiie grhort die I'bereinsliininung der Revolutions- und nii der IManeten, die geringen Nei^unuen und Ivxcentriliiten ilirer Halm, die K\islen/, niclil eonsistenler Satnrnrin^e, die gegeiiNViirlige gluthflttssige HesehaH'enlieit der Sonne. die speelral-anaK tiseh naehuewiesene Ideiilitiit ge \\is- >er. den Sonnenkorper x.usanmiensel/.ender Klcinente mil solchen unserer I'irde mid endlich die Gleic'hartii-keil der Bestnndlheile der Meleoriten und dei;jein>'n inheres I'laneten. Von der kant'selien Thettrie ausgeliiMid, lassen sich bei t'ortdam-rnder \\ Jinne- .nitralilunu naeh /olliier fUnf Knl\\ ieklnngs|)liasen der von den erwahnten Nebelballen alisl.uiiineiiden Weltkorper imlej'scheiden : 1. 1 si,- Phase, die des gliihend-gasi'orm igen Zuslandes, reprasenim dureh die planetarisclien N'ebel. / \\eite Phase, die des gltihend-flUssigeii Zustandes, reprasentirt dureh die l ; i\sterne mil constanter Helligkeit. Phase, die der Schlackenbi 1 dung oder der allmtthlicheo I'-"' einer kallen. nicht leuchtenden Oberfliiche. Im Stadium des Ubergaiiiies ails der /\\eiten ill die di'ille I'hase beliudet sich die Sonne. Die dritle Phase \\inl reprasenlirl dureh die l ; i\slerne mil \erandcrlicheml.ichl i:lan/.e und mil rothcr, ihrem Rothiiluth- Zustaude enlspreehender Karbe. Dei rberuani: \ou der drillen x.ur \ierlen Phase \\iirde sich bei einem Fixsterne imserem Hlicke dureh sein allmahliches \"erseh\\ iuden bcmerklieji machen. Yierle Phase, die der ue\\ ;illsamcn /crbersluug der Dereita erkal lelen Oberllache dureh innere (iliithinasse und dadurch bedingle Kruption der lel/.teren; ein KreiLMiiss . \\elehes sieh (lurch das plotzliche Aufleiichten eines neuen Sternes otl'enbarl. Fiiut'le Phase, die der rorlschreitenden Verdiekuni: der KrstarruiiizskrustCj VI. Histntisrhe ;mf weleher sich die \Yasserdilnsle condensiren , mid sehliesslich \ollige Krkal- lung des llimmelskorpers. I'nsere Krde hat die \ier ersten Sladien des kosrnisehen \''.\\(\\ ieklunus- proeesses duivhlanfen und ist in die fUnfte Phase eingelreten. - ein Krgebniss BStrottomischer und astrophysischer Beobaohtongeb , v\elehes die Geologic in drr Geslall. dciu speeilischen Gevsiehle. den TempgraturverhaltnisseD des Inneren der Krde bcsliiligt sieht. b) Foriiialioiisklire. Die Fundamental -Formation v Erstarrungskruste , Der Begrifl' eines Meeres, aus welcheni sich die erslen Sediniente nieder- schlugen, setzt einen feslen Boden voraus, auf \\elchem es sich aushreilen konnle. Niedersrhlae erfordern ein Fundament, Sedimenle, nioijen sie aus che- inischer Solution oder mechanischer Suspension resultircn, niUssen ihr Material praeexistirenden Gesteinen verdankcn. Aus alien dicsen Belrachtungen folgl, dass die ganze Rcihe der sedimenlaren Formalionen von einer noch alteren niehl sedimonta'ren Gebirgsfonnation. der Grund- oder Fundamental-For- in a lion gelragen \verden muss, und diese kann nicht anders gedaehl \verden. denn als urspriingliche Erslarrungskrusle des einst glulhflUssigen l^nlhalles. Ks erscheinl XAveifelhafl, oh diese primitive Kruste irgend^o an der Krd- oherfla'ehe unserer Beobachlung zugiingig ist. Vielleieht miissen die untersten Gneisscomplexe der laurentisehen Formation als die Producte der oberflachlirlien Erstarrung des gluthflilssigen Planelen angesprochen werden, doch selbst, \\enn \\ir von dieser Moglichkeit absehen , sind wir im Stande, gewisse Schlllsse auf ihre minero-chemische Zusammensetzung ziehen zu kb'nnen. Die Masse unseres Krdballes, seine atmospharische Hiille mil eingeschlossen , ist von Anfang an his jetzl dieselb(> gel)lieben; sein Material hal sich weder verringert, noch. \\eiin wir von der geringftigigen SubstanzzufUhrung durch Meteorilen abslraliiren, Ncrmehi't. Neubildungen von Gesteinen beruhen vielmehr uur auf Umgeslal- tnnii von frilher vorhandenen Felsarlen mil Hiill'e der Gewasser nnd Almo- sphiirilien, oder auf Erstarrung von gluthOiissig emporsteigenden Gesteinsmassen. Das .MahM'ial jeder jilngeren sedimentiiren Formation geht somit aus der Zer- slbrung und Regenerirung allerer Schichten , sovvie der Eruptivgebilde hervor. \\elehe sich in/.wisehen her\ orgedrangt haben. Dit* gesammte Sfhiehlenreihe von dem altesten Complexe l)is zu den Absiit/en unserer Ge\\;isser \erdaukt deshall) die llaiiptmasse ihres Materiales der Xei'storung. Aufbereitong und Ver- arbeitung der ni'spriingliehen KrstaiM-nuiiskniste. Diese let/.tere muss deslialh di<' Suiiinie der Suhstan/.en enthallen haben. aus denen die sedimenliire Kor- mationsreihe aufgebaut ist. Der vor\\ altende Hestandtheil der (iesammtheit un- serer Sedimentiirgesteine ist die Kieselsiiure. Dieselbe nimmt zum Theil in der (iestalt von Qua r/. als Onarxil. Sandslein und Sand, /.inn Theil verbniiden mil Biisen in der Form von Silieaten einen so \orhen\sehenden Antheil an der VI. Ilistorisrho (ilimmergneiss, c Granulit, d Serpentin. p Hornblemiegnpiss, f Sj^nititicher Granit, Laurentische Gneisgformation. c"re C K fer ' }Hronische 3 ohieferfor B ,ation. Die azoische Formal iniisiinippe lagert als Product der Thiiligkeit des uriil- lesten Meeres umiiitlelbar auf der Erstarningskrnsle der Krde auf, ohne dass ihr (loiitart bis jel/.l beobaclilet \\nrden \\iire. und \vird von den versteinerungs- fUlii'endeu Schiehten der nnlersten Silurformation ungleiehformig (ibei'lagert. wodurch beuiesen \\ird. dass sie \nr dem Silur zur Ausbildung gelangle. Hire Verbreitung scheint sieh liber das gan/e FrdtMirund zu erstrecken, jedoch ist sie zum gi-ossen Theile dureh Iberlatienm^ jilngei'er Formationen \erborgen. 270 VI. Ilislorisdie Nadi bereits angedeuleten petrographiscben rnlerschieden diedort sicli die a/.oische Gruppc in II. die huronisdie Sehieforforination, I. die laurentisdie Gneissfonnation. Die laurentisdie Urgneissformation. Petrograpllisclier Charakter. Das Gesteinsmalerial dor laurentischen oder rruneissforrnation . der iillesten, unseren Beobachtungen zugangigen sedi- mentaren Sdiiohtongruppe , bosloht wesentlich aus Gneissarton , welche durch Abiinderungen in ihrer Struclur auf der einen Seite in die entspreehenden Schiefcr, auf dor anderen in granitische Gesloine Ubergehen, oder mil solchen \vedisellagern. Untergeordnel treten ausserdem zwischen den horrsdiendon Gneisson kr\slalliniseher Kalkstein, Dolomit, Quarzit , Serpentin, Magneteisen- stein und Graphit in Lagern und Zonen von grosserer oder geringercr. oder mohr oder weniger gleich bleibender Machligkeit auf. Die zahlreichen Varietaten des laurentischen Gneisses lassen sich in x,\\ei Hauptgruppen, die Glimmer- und Hornblende -Gneisse, zusammenfassen . jo nachdem ausser Feldspath und Quarz entweder Glimmer oder Hornblende als driller \\esentlicher Gemengtheil vorhanden ist. Das gewbhnlichsto , in alien Verbreilungsgebielen vorwaltende der laurentischen Gebirgsglieder ist dor Glim- mergneiss in alien seinen durch Abiinderungen des Gefiiges bedingten. in dein petrographischeu Theile dieses Lehrbuches bereits beschriebenen Modifikationen. Man hal deshalb besonders flaserige,* schieferige, lagonweiso zusammengosot/lo und slongoligo Gneisse zu unterscheiden. Die Zahl dieser Varieliiten \vird nodi daduivh \einiehrt, dass, iihnlich wie Hornblende, auch Chlorit, Talk und Graph it fur den Glimmer eintreton, gewissermaassen Vicariren kb'nnen. In Folge davon erscheinen neben dein Hornblen degne iss, freilich moist nur unlorgoordnot, Chlorit-. Talk- und Graphi I gneiss in zonenartiger Wochsellagerung mil dom Glimmor- iineiss. Auch Dichroit kann sich als \\esentlichor Gemengtheil zu Quarz, Feldspath und x.uriiektrelendem Glimmer gesellen und dann mil diosen (so bei Bodenmais in BaNcrn und in: siidisischen Granulitgebirge) Dichroit gno iss bilden. Durch Xunahmo des Glimmers nirnmt der Gneiss schieferige Struct nr an und gohf durch gleichzoitiges Zurtlcktrolen des Koldspaihes und Ouar/t^s in Glimmerschiefer uber. Auf der anderen Seite kann der Gneiss seine I'arallel- slructur \oll.sliindig \erlieren. indein die Glimmorbliittchen cine ganx. re^elloxe I. age annehmen. In l ; olgo dieser Veriinderung dos Goftiges gehl dor Gneiss x.uorsl in Gneissgranit und endlich in x.uin Theil selbst porphyrartij-'on Gran it iiber. Belcher dann in miiditigen I'arallolmasson x.\\ ischen dein (ineisse einge- lagoil und x.uin Theil (lurch ("beruiin^e mil ilnn ong vorknilpfl ist. Die I'.i- sdieinung. dass der (ineiss in Fol^e des N'erlnsles seiner I'arallelstructnr in Granit , so\\ie iimgekelirt durch riu-rhandnehmen des die Parallelslruclur be - dingendeii Minoralos in Glimmerschiefer iiber^ehl . dieselbe l^rsdieinung sehen \\ir sidi bei den Hornblende-. Talk-. Chlorit- und Graphiti:neisson uiedei'liolen. VI. Historische Geologic. 271 I'.s stehen also die hetretlenden M'hieferiiicn mid granitisclien (iesteine in dem- selben Verha'ltnisse /u den enlsprechenden Gneissen, \\ ie Glimmersehieler mid Granit /HIM Glimmergneiss. Dureh solclie juif allmahlicher Anderung des Gefiipes heruhende Dbergttoge isl der Ke\\eis ijelielert, dass die Meiirzahl der mil dem (ineisse \\ erlisellaiiernden (Iranite der laurentischen Formation gleichen Zeiten mid iihnlichen BUdungSprocessei) ihren Unsprung verdanken wie die tibriuen Glieder dieser Gehiriisforinalion, dass sic also nicht als Laiirrgilnge und somit spiiten injicirle Eruptivgestelne gedeutet wenden dtlnfen. Dass das Misehunusverhiiltniss den Gemengtheile den zur launenlischen ('neisslamilie gehorigen Gesleine aussenondentlich vaniirt, und dass in Folge da\ei Aschallenlmng, im Egenlhale, bei Knumau in Buhmen. kann aber auch weite Yon- breitungsgebiete fun sich allein einnehmen, so im siichsischen Granulitgebiete. In Seliotllaild und Skaildinavieil Spiell die Fig. 46. Gneiss a) nnd Granulit b) in regelmassiger , Wechsellagerung bci Rodenbach im ostbayerischen II ii 1 1 e fl i n t a erne nicht unbedeutende Grenzgebirge. Hdlle als (iestein der launeiUischen Fonmation. Dieselbe ist als eine sehn feinkdnnige, diehl erseheinende .Modification der Gneiss-Granulit-Gesteinsreihe zu betnachlen. filter den untergeordneten Gebingsgliedenn der laurentischen Fonmation isl der k r\ s t a 1 Ii n i schc Kalkslein das intenessanteste. Dieser bildel his :{ oder ini) Meten machtige Schichtencomplexe zwischen dem Gneiss, /eiclmel sich dnrch seine krystallinisch kbnnige Struclur, sowie durch seinen Reichlhum an accessorisehen Mineralien, von allem an Vesuvian, Granat, Epidot, Apatit, /irkon, Turmalin, Flussspath, Gnaphil, Kupfenkies und Sclnvefelkies, May- netei.M'iistcin, Tilaneisenstein, Xinkoxyd aus. Viele den laurenlischen Kalk- sleine sind dolomitisch, seltener sind reine D(lomito. Sie sind zum Thcil anl das deiitlichste gcsehicliiei, \\echseln mil Lagen von Quarzit und Hallellinl.i alt. tihalleii /ii\\eilen eine bandarlige Parallelstruclun dunch das zonenweise Auftreten der erwiilmtcn accessorisehen Mineralien, hauptsiichlicli von Graphil. Serpentin. l'\n\eii und Apatil. /\N ischen Gneiss und Kalkslein iindel oft eine eii^e VenknUpfuni: durch Weelisellagemng von schwMchenen Gneiss- und Kalksleinlaiien stall. (Jan/ analog der Lageruni:s\\eise des kryslallinischen Kalk- steins isl die des Kryolithes zwischen gnniiliindisch.-n (ineisscn. Quarzit, glasig, ktirnig oder schiefenig (Fig. 47) und ebenso Senpentin tneten in his Uher 100 Meter miichti^en. mei>t scharf gcschichtelen Zwischenlagern, der 272 VI. lli-tnnsclic Serpentin nieht .seltcn \ un Chlorit- und Talksehiefern hedeitet, in ;illen Ilori/.onten der laurentischen (ineissivihe aid', \\iihrcnd Graph!) und /.war enlueder y.iem- lich rein oder mil thoniiier Snl>- sw stan/ gemenijt und dann hiiuli.u M-hiel'erii:.. llot/arti^e Kinlai:ernn- lien hildet. Besonders bedenl- sam fiir die sedimenliire Enl- stehungsweise der laurentischen f/ / (' f ' i ' f Gesteinsreihe isl das Vorkommen Fig. 47. Profil dnrch den Pfahl i in ostbay e r i sc h e n /^ i Grenzgebirge. VOI1 C O II g I O 111 C 1' a I e II Itllier- a. Gneissgranit in Augengneiss ubergpheiul. i lu J 1U T r< II b. Halleflinta mit Orthoklas-Ausscheiduugen. halb dersclbcn. Ill Canada DCO- I: Qu'arSde" p!ffi' bachtelc man einen Uber 300 Me- f.' Sic^SZt^iss. ler machtigen Schichtencomplex, in welchem abgerundete Su-nit- und Dioritfragmente von einem mehr oder weniger vorwaltenden, (piar/iiien. lilimmerreichen Bindemitlel zusammengehalten werden, in Michigan mehrere Conglomeratlager, welcke aus Rollstilcken von Gneiss, Granit und Quarzit in talkig sandiger Grundmasse bestehen, in Vermont eine Zone von ganz aim- lichen Conglomeraten, bei Kongsberg conglomeratahnliche Sandsteine, welche mit laurentischen Gneissen und Schiefern wechsellagern . 1-jn sehr gewohnlicher accessorischer Gemengtheil der laurentischen Gneisse und zwar vor Allem der. Hornblendegneisse, sowie der Syenite ist Magneteisenstein, welcher sehr gewbhnlich die genannten Gesteine in feinen Kbrnchen impriignirt. Manche Zonen, ja einzelne Schichten der Gneissforma- tion, mbgen sie nun aus Gneiss oder aus ihm verwandten Gesteinen bestehen, sind dadurch als erzfiihrende Gesteinszonen ausgebildet, dass ihre Gesleins- massen oft in meilenweiter Erstreckung mehr oder weniger reichlich mit Erz- theilchen impriignirt erscheinen. Solche, dem Streichen der Formation parallele erzhaltige Schichtenzonen heissen Fallbiinder. Die Mineralien, welche in ausserst feinen Theilchen, gewissermassen wie Wolken von Krzpartikelehen in das Gestein eingesprengt zu sein pflegen und auf diese Weise Veranlassung /ur Bildung von Fallbandern geben, sind hauptsachlich Magneteisenera, ferner Schw r efelkies, Kobaltkies, Kupferkies, Zinkblende und Zinnstein. Als derail iue Erscheinungen sind z. B. zahlreiche Magneteisensteinimpragnationen in Skandi- navien, Schottland und Nordamerika, die Kupferkies- und Zinkblende-ImprHgna- lionen von Kongsberg, endlich gewisse Zinnsteinlagerstiitten des Erzgebirges anzufUhren. Inuerhalb solcher Impragnationszonen kann eine Concentration der fein eingesprengten Erztheilchen zu massiven, lenticuliiivn , flOtzartigen oder unregelmassL' gestaltelen, also stockformigen Erzlagerstiitlen statllinden. welche dann in der Weise in dem Fallbande eingelagert sind, dass die Flachen ihrer gro'ssten Ausdelmunii der Schichtung des Neben^esleines parallel liegen. Besonders ist es Mauneleisenerz, aber am-h Sch\\efelkies und Kupferkies, welche derartige durch die sie umgebende IniprtFgnationszone mil dem (ie- sleine \er\\achsene Mr/laizersliitten bilden. Die laurenlischen (ineissdistriete \on Skandina\ idi Canada und New -York liefern hei.spiele fur solchc Vorkommnisse. VI. Historische Geologie. 273 Aehnliehe F.r/.lagerstatlcn kiinnen auch auftrelen, ohne an Fallbitnder ge- bunden zu sein. Sic bilden dann selbstiindige (icbirgsglieder der Iaurenli- schen Gneissformatiou und haben entweder die Form unregelmiissiger Flolze oder die lenlicularer Kinlagenmgen. In ersterem Falle sind die Grenzflachen soldier Kr/lagerstatten nichl sellen sehr sdiarl' ausgepriigl und verfolgeu mei- lenucil die grille I'arallelitiit , sowohl unler einander, wie mit der Schichtung der angrenxenden (incissgesteine (Fig. 4-8). In ihren Lagerungsverhaltnissen vollkommen Sphaerosideril- sc llut/.cii /uisdicii den Schidci'lhonen jUngeror Fonnatioiicn. Am i;e\volmlidisten, so in Sdilcsien (z. B. bei Schmiedeberg) , im Erz- gclMrgc, in Ha^crn, Norwegen, Nordamerika, trill Magnctcisciistoin, bei Bodenmais in MaNt'i'n. in Canada und Skandinavien aber andi Hotliciscnera, Kupferkies und Schwefcl- kics untcr den eben beschriebenen Verhalt- nisscn iiuf. Ausserdem sind Lagersliillen von Holhzinkerz, Willemil und Franklinil bei Franklin in Nc\\ -Jersey als accessorische Be- slandiiiassrn drs iaurenlischen Kalksleines oder BMzartige Kinlagcnniiicn in dcnisdhcn Itekannl. \ Fig. 48. Magneteiseusteinflotze der King Mine in New-Jersey, a Ausgezeichnet flaseriger Gneiss, b Magneteispnstein mit Apatit, 1,3 M. c Glimmerschiefer. d Magnetpispnstein mit Apatit, 3 M. e Gneiss. f GemengflvonMagneteispn, Feld*i:ilh innl Qnarz. g Gneiss. Andeutniigeii organischen Lebeiis wSihrend der laureutischeu Periode. Die Fiille und die .Mannigraltigkeit der Formen, in welchen das organische Leben in der sog. IVimordialzone, dem untersten Niveau der Silurformalion plolzlich und ansdicinend unvorbereitel auflrilt, zusammengehallen mil der Thalsache, dass von diesein Zeilpunkle an eine forlwahreude Vermehrung und Vervoll- der Thier - und Pflanzenwell durch allmiihliche slufenweise Ein- , hitiier organisirler Formen statlfand, macht die \\ahrsdiciidichkeil gross, dass bereils wiih- rend der azoischen , also vielleichl sogar schon wiihrend der Iaurenlischen Periode organisches Le- ben, \\enn auch in den niedrigslen Typen exislirl halte. Miigen nun die damals zur Ausbildung ge- langcndcn (icslciiiMiiiiterialien oder die vorausge- sel/.len Thier- und I'Man/.enformen nidil zur ErhaU lung der let/.ieren geeignet gcwesen sein, organische hesic >ind \ns jetzt in der Iaurenlischen Gneiss- formal inn mil iiberzeugender Sicherheil noch nicht naclig'\\ie.s-n \\orden. Kine Anzahl namhafler Na- lurforscher glaubl jedoch in Eozoon can a dense Da VNson Fig. i) die Resle eines der iilleslen or- ganischen \Vesen, welches die Erde crzeugl hal, zu erkennen. In den kryslallinischen Kalksleinen (lanadas. Scliotllands und Ba\orns koinrnen in verworren Ubereinander liegen- den Neslern von iiber Kubikfuss (irosse parallel wellige, unregelmiissig con- Ci r ,1 n f r , Klpinrntp d. Gpolocip. lv Fig. 40. Kammern von Eozoon cana- Dawn. Stark vergrossert. 274 VI. Ilistorisdie Geologie. eentrisehe, mil Lagen von kornigem Kalke aim ediselnde Hiinder mid Slreifen von Serpenlin vor. Diese gcbiinderlen Serpentinballen liaben ge\\ isse Geo- logen als Hcsle einer riesigen , von ihnen Eozoon genannten Foraminifere und die Kalksleinlagcr. in weldien sic angehiiuft sind , als den neueren Korallen- biinken odcr Nummou'tenfelaen analoge ForaminiferenrifTe anspredim zu diir- fcn geglaubt. Nach ihrer Ansicht vergriisscrlen sich die Eozoen durdi Zu- wachs Ubereinander folgender, flacher-unregelmassiger Kammern, welche durdi Kalklamellen getrennt waren, aber vermittelst regellos vertheilter Kanale und fein verzweigter Rohrensysteme in Communication standen. In fossil em Zu- stande. sollen die Kalklamellen, -- die Scheidewiinde der einzelnen Kaminern, in Form kornigen Kalkes erhalten, die Kammern selbst aber, sowie die Communieationscana'Ie und -Rohrchen, welche zu Lebzeilen des Thieres von dessen schleimiger Leibessubstanz (Sarkode) eingenommen waren , durch Ser- penlin und ahnliche Mineralien ausgeftillt worden seien. Der organische Ur- sprung des Eozoon ist jedoch noch zweifelhaft und wird von urtheils&higer Seite bestritten. Fdr die Existenz pflanzlichen Lebens wahrend der laurentischen Zeil, welches sich ausschliesslich auf Algen beschrankt haben miisste, glaubt man in dem Bitumengehalte einiger krystallinischer Kalksteine und Gneisse , in dem Vorkommen von Asphalt uud Anthracit innerhalb mancher Gneisse und Eisen- erzlagerstatten der laurentischen Formation Skandinaviens (siehe Fig. 50), vt)r- zugsweise aber in zahlreichen Graphilflotzcn, welche mit den laurentischen Gneissen wech- sellagern, gewisse Anhaltspunkte zu besitzen. Und in der That ist die Analogic zwischen "I ~*~^, J ^T dem Auftreten vieler dieser Graphitlager uud Fig. oo. Bitnminoser Gneiss von dem der jimseren Kohlengestcine eine so grosse, Vermland in Schweden. a Gneiss, zum Tbeil Gneissgranit. daSS die VerStU/OUIlg liallC llCgt , 111 deill (il'a- b Bituminoser Gneiss und Glimtnprschie- forUOM. machtig, durch Bitumen achwarz phite daS Endl'CSUltat deS VerkolllungSprOCCSSCS ;,'pt';irbt; ein/elne Lagen enthalten 10 Pet. .. ... einos glanzkohlenahnliclien Minerales, ZU ei'blicken , durdi Weldien die llol/.laser II) welches dem Gneiss in scbr kleinen Korn- chen beigemengt ist. Braunkohlc , Steinkohlc und Anthracit umge- c Hyperit (Diorit?) des Nulleberges. wandelt wurde. x Miichtigkeit uud architektonische Verhiiltuisse. Die Miichiigkeii der in ihrem petrographischen Charakler oben kurz geschilderten laurentischen Gneiss- formation betragt in Canada uber 10000 M., in Bayern elwa 30000 .M. - Stellen sich auch dem Studituu der a re h i t ektonischen Verhaltnisse der laurentisdicn (Jneissformation in F"olge der Unbesiiindi-keii der petrographischen Kiiientliiiinlidikciten ein und derselben Schichtenzone, ferner in Folgc der steilen, oft verticalen Aufrichlung der Schichten bedeutende Sohwierigkeilen enlgegen, so diirfte dodi dicselbe auf zwei Bauptlagerongsformen zuriiek/u- filhren sein. Die eine, z. B. im Gneissgebiete des Krzg(>l)irges. ferner in dem .der Umgebimg von Bergen erkannle, liissl sidi als eine k n ppc I form i ge, die zweite in Canada, Brasilien und in zahlreichen Dislrielen Skandina\ iens \rrirclcne als cine ausgedehnle . \\eil forlsel/ende. zctnenarlige Lagerung be/cidmen. Im ersleren , aber selleuen Kalle /.eigl sidi in den milllereii He- VI. Hislorisdie 275 cities jeden dorartigen (Ineissterrains cine nahezu liori/ontale Sehiehten- laue. \\iihrend sidi nach den Grenzen zu eine slcilc Stelluni: mil naeh Aussen iierichtelem Fallen gellend niaclit. Bei zonemirtigen LagerungsverliJillnissen sleheu lie mannigfachen Sdiiehleneomplexe in steiler, synklinaler oder antiklinaler. oft auch verticaler Stelhni" nebeu einander ,l ; ig. 51.) Dergleidicn Schidilen- zonen von laureniisdien Gesteinen besitzen oft sehr bedeutende Aus- dehnune. So erstreckt ' h T h -] ' ' GllPlSS- Gr;init- iinrl S ' Glimmerschieferfonna- Fig. :-l. ArchitektonUclio Verlialtnisso der laurentisclien Gneissformation der Gegend von Grenville, Canada. a krystallinischer Kalkstf in. b Gneiss und Quarzit. tion in nordostlicher Riclitung iiber 250 p'o^raphische Meilen well, \viiluvnd ein is nach der Mtlndung des Lorenzstrornes und besitzt somit cine Liinize \on etwa 300 deutschen Meilen. LagervngsrerhiltBlaM der laurentischen zu den iibrigen Forniatio- nrn. Die laurentische Gneissformation ist, wie bemerkt, die untersle unserer Be- obachtuni: zugangige Gesteinsgruppe. Das Fundament, auf dem sie ruht, wird voraussichtlich die ursprUngliche Erstarrungskruste der Erde sein, wahrend sie selhst als Basis der Ubrigen Sedimentformationen zu betrachten ist. Sie wird nicht si-Hen von der niichst jUngeren Formation, den huronischen Schiefern, iiewolmlidi al>er von viel neueren Gebirgsgliedern , so dem Silur, der Stein- knlilenformalion oder von noch weit jUngeren Schichtencomplexen ungleich- forniiii iiberlagert. Bei dem Mangel an charakteristischen oder deutlichen organischen Resten, \veldie als lin^erzeig Uber die Stellung der laurentischen Gneissformation in der Schicliteni-eiiie diencn kiinnten, sind ihre I.aizerunizsverlialtnisse in dieser Ilinsichl die allein niaass^ehenden , besonders da sich Gesteinsreilien von sehr jihnlidiem pelroLirapliisdieiii Charakier in jUngeren Formationen vviederholen, also der leixiere aueh nicht immer sichere Schlilsse auf das Alter des helrelVen- den Sehiditencomplexes erlaubt. Lageruniisverhiillnisse hinueiien, \\ie die in I -ij--. 52 und 53 wiedergegebenen, konnen mil Bezug auf das Alter der lauren- lisehen (iiieilniiiiaiionen nur eine Deutung erfahren. l-'ij:. ">:? stelli die -iedlojiisdieji Verhiillnisse Geologic. fallen \on einem \\estlichen in ein nordliches iinii /ulelzl in ein b'stliches vera'nderl , \\iihrend sich das Streichen und Fallen des laureniischen Gneisses in seiner nordwestlichen Bichiung gleichbleibt, so dass die discordanle Gberiagerung des- selben durch die liuronischen Schichlen ;in de- re n sildlichem Wendepunkte ihr Maximum er- reicht. In Fig. 53 ist ein Profil aus dem Staale Ne\\- Jersey wiedergegeben. Laurentische Hornblende- gneisse , deren Schichten vertical nebeu ein- ander stehen , werden hier von flach mulden- forrnig gelagertem Potsdam-Conglomerat 6, dein altesten Silur, discordant bedeckt ; ebenso ist eine nordwestliche Flanke von Unlersilur, Polsdam- Conglomerat 6, Kalkstein c 1 , Thonschiefer d ilberlagert. Ganz analoge Verha'ltnisse \\ie- derholen sich an zahlreichen Punkten Clanadas siidlich vom Lorenzstrome, sowie Skandinaviens, L. B an dem Kinnekulle in Westgothland. An Fig. 52. Smith's Eisenberg in Michigan, sud- lich vpm Lake superior. alien diesen Localitaten werden Vertreter der a Rotheisenstein; . . bJaspis, Eisenkiesel und Diabasxwischen- laUI'entlSchen Formation VOtt hurOniSClieil U(l('l - c Quarz'it- und Chloritschiefer , sammtlich untei'silurischeil Schichteil Ullgleichlonilii: Ul)(M - huronisch; .. d laurentische Gneissforraation. lagert , mUSSCI! also DlCOt lllll' IrUlUM 1 ills (llt'St* gebildet wprden sein, sondern auch bereits eine Storung Hirer ursprUnglicbeo Lagerungsverhaltnisse erfahren haben, ehe huronische oder untersilurische Scdi- mente abgesetzt wurden. c wf ras^, j)j e Yerl)reituug der laurentischen Gneissfor- malion ist eine sehr allgemeine, indem diese auf der ganzen damaligen Erdoberflache zur Aushil- dung gekommen zu sein scheint. In alien izriis- seren Landercomplexen, von welchem \\ir iiber- haupt geologische Kenntnisse l>esit/.en . trill die- ihres Gesammtcharakters auf. Fig. 53. Untersilur discordant anf schen Hornblendegneissen Copperas Mt., New-Jersey. selbe und zwar mil constanter Gleichformigkeit Ein grosser Theil des Fichtelgebirges, des Erzgebirges, des Riesenucbirues und Holiniens besteht aus Gliedern der laurentischen Gneissformalion. Von dem siid- \\rsllichen Bohmen aus erslreckt sich eine Schichtenzone iiber den Bohmer und den H;i\eri.sclicn Wald bis zur Donau, \\elche zum grossen Theile der laurentischen (Jruppe anizehorl. Dasselbe Alter muss dem sachsischen Granolitgebirge, \\clclies sich am Nordabfalle des Erzgebirges z\\ ische.ii Rochlitz und Chemnitz ausdelmt. zugesprochen werden. Laurentische Gneisse und Gneissgranile selzen i'erner die Centralalpen zusammen, ebenso sind sie in Scholtland und auf den Ilebriden, am grossarligsten in Europa jedoch in Skandinavien und Finnland \erbreilel. In .\ord- amerika tritt das laurentische S\slcm in /\\ci Zonen /.n Tage , deren nordliche sich aus der arklischrn Begion in sUdostlicher Riehding bis zum olx-rcn Missis- sippi und \<>n da in iisllichcr Bichlung durch Minnesota und Wisconsin nach VI. Historische Geologie. 277 dem Superior-, Huron- und Ontario-See und nordlieli \oin Lorenz-Strome hin his /urn ;itl;mtisehen Oreane erstreekt. Die iiudere, die appalachische Gneiss- /.oue beginnt ;iu deiu Sildul'er tier l.on-n/.inilndung, liiuft in stldwestlicher Rich- lunii parallel dein (irslade ties Meeres diireh siimiutliehe atlantische Staalen his naeli Alahaiua liinein. Ausserdein treten noch einige isolirte laurcntische Areale \\estlieh vom Mississippi auf. In Stldamerika besitzt die laurentische Formation in deiu brasilianisrhen Kilslenuebirge, in Venezuela und den Andes eine enornie Yerbreitung. Auch in dern siidosllichen Theile Afrikas, in Japan und in Ueuualen ist dieselhe nachgewiesen, endlich besteht der grb'ssle Theil von Gronland, so\\eit dieses hekannt ist, aus laurentischen Gneissen. Die hnronische Oder Ur-Schieferformation. I>.is ki \slalliiiische Schiefersystem, die cambrische Formation zum Theil.) Auf den laurenlischen Gneissen lagert die huronische oder krystallinische Schielerforniation und besteht aus einer Uber 8000 Meter ma'chtigen Schichten- reihe von vorwaltenden Glimmerschiefern, Quar/iten, krystallinischen Kalksteinen und zahlreichen Erzlagerstatten, welche dieser Schichtengruppe eine bedeutende teehnisehe Wichligkeit verleihen. Es sind also grossentheils dieselben Ge- steine v% ie sie hereits in der laurentischen Formation auftreten, jedoch herrschen jet/.t die schieferigen, also feldspatharmen, vor den kb'rnigen, flaserigen, feld- spatlireichen vor, wiihrend frtlher das umgekehrte Verhiiltniss stattfand. An Stelle tliesei- kryslallinischen Gesteine treten in Canada und England zum Theil wenig- stens Conglomerate,, welche zu den Schiefern und Kalksteinen des Ubrigen Nord- amerikas und Europas in dem Verha'ltnisse einer iiquivalenten Uferfacies stehen. Petrographischer Charakter. Die Hauptgesteine der huronischen Schie- ferformation sind Glimmerschiefer und Th onschiefer. Ersterer ist stets ausge/eielmet geschichlet und besteht zuweilen fast allein aus nur lose neben und auf einander liegenden, zum Theil Quadratzoll grossen Glimmerschuppen. In anderen Fallen ist er so quarzreich, dass er sich dem Quarzite niihert, und endlieh geht er zuweilen durch Aufnahme von Feldspath in Gneiss Uber. N 7 icht selieu treten in ihm knoten- und flachlinsenfdrmige Nester von Quarz auf, \\elrhen sich die Lagerung dieses Glimmergesteines anschmiegt, wodurch dasselhe eine grossflaserige Struclur erhalt. Von accessorischen Bestandtheilcn sind Keldspath, Staurolith, Hornblende und Turmalin, besonders aber Granal liiiiilii:. NVic hei dcu laurentischen Glimmerschiefern kann auch bei denen tier huronischen Formation der Glimmer durch Hornblende, Chlorit oder Talk verdriingt \\enlen, so dass Hornblende-, Chlorit- und Talkschiefer enlslelien. \\clche ineist unlergeordnel zonenweise zwischen den Gliminerschieferu, oft aber auch als selhstandigc miieliliu'e Schichtencomplexe innerhalh huro- niselier Terrains auftreten, so am Grossglockner und Monte Rosa, im Ural und in Brasilien. so in den slldlichen atlanlischen Slaaten und am Lake Superior in Nordamerika ; wird der Glimmer durch Schuppen von Eisenglanz ganz oder theilweise \erlreien, so entstehen Lager von Eisenglimmerschiefer, wie sie in dem Schichlenbaue Brasiliens und Georgias eine Rolle spielen. In ge- 278 VI. Geologie. \\i>-rn Disirioton. so iin Scli\\ar/.i- Thalc in Thilringon. .1111 Michigamini in Michi- gan Irclen 1'orp \ roi d . indnni; stcht. so 1st (M- auf der anderen in seiner mineralischon ZusammenseUung und soinnn (iduiie kauin zu unterscheiden von gewissen Thonschiefern der palaeozoisdim Formationen und \vird doshalh mil Rechl als ein pelrographischcr Vormilleler x.uisclien den aUesten krystallinischen und den verBtoinenmgsftthrenden palaoo- /oischen Schichtengruppen betrachlet. Innerhalb der huronischen Thonscliiolcr trdcn zuweilen linsonformige Quarz- und Feldspathausschoidunizcn anf. diMirn sich die Thonschiefer-Flasern anschmiegen, so dass eine Gneiss-Varictiii. dd Ph\ I litgiM'iss, enstehl, \velcher z. B. im Bayerischen WaJdgebirge in der regelmassigstcn Weise mil echlen Thonschiefern wechsellagerl ^siehe fig. 54). Roientiaiitmrr Jfaif/ ; Fig. M Profil in dem huronischen Schiefergebiete des Fichtelgebirges. a Qaarzitschiefer. b Thonschiefer, wechsellagernd mit Pbyllitgneiss. c Thonschiefer. Eine sehr wichlige Rolle spielen die Kieselgesteine in der huronischen Schicbtenreihe und von diesen zuersl die Quarzile, welchc ulasiu odcr kornig scin konnen und in lo/lercm Falle zuweilen zu ConglomorattMi \\rnlm. So Itc- das ohcrhuronische oder caml)rische Syslem Britanniens und die huronische Formation Canadas zum grossen Theile aus ofl sehr groben huronischcr Qnar/it,- . . , c Kalkstein KKK) M. d Ilotheisenstein 250 M. - inolloil Oder Membranen VOn IhonSChieier e Chloritsclnefer 450 M. - t Bilurischer Potsdam- sandstein rait primordialer Fauna. Oder \on Gummer, Chlonl und Talk, \\oldio dio oinxclnen Lagen trcnncn, nach und nach vollstandig verschwinden. Ainphibolite sind t > benfalls haufige Erscheinungen in huronischen Gebielen und /\\ar (rolon diosolbon in zuin Theil weit ausgedehnten Lagern, vor allem /\\ isdion (llimnier- und Chloritschiefern sowie Quarziten, sellener in Thonschiefer- lonains auf. Flotze von Graphi tschiefern sind sehr gewbhnlich zwischen dio huronisdion (Jliinniorschiefer Europas und Nordarnerikas zwischengclat;oil. Audi Sor pen line sind in manchcn huronischen Terrains ha'ufig, so im Ural, in Sohnitland. in Schlcsien, wo sie als LiJgerstdcke und als \\oil ausiiodohnto, abor nidit sohr rogoliniissiiio Lauor vorkoinmen. Wahrend in diesem Gesloino nichl sollon Chromeisenerz in TrUinern und N'estern gefunden wird und zahl- roidio l.ai:oi-stalton \nn Hraunoisenstein mil den Kalksloinon dor huronischen Formalion in Vorbinduni; slehcn, trill Holhoisenerz in Form ansclmlidior Sdiiditonoomplexe als selbslandigos (iobirgsLiliod auf. so in dor izrossarliuston Woiso auf dor Insel Elba, ferner im nOrdlichon Wisconsin und auf der Oberen llalbinsol \(m Michigan. Die berUhmle Buenerzlagerst^tte \on Rio Marino auf Elba. \ un \\olcher die herrlichen Eisenglanz-Drusen stainmen, die unsere Sammlungon sdnniiokon, bildet eine geschichtete, unrogelmassig lenliculiirc Masse, 280 VI. Hislnrisrhe Geologic. lager! auf Ouar/it- und Chloritsehioforn imf mid \\inl von Kalkslein bedeck! . In Michigan ilborlagort dor Rotheisenstein siohe Fig. ")") die unlerliunmiselion Ouar/ilo, Kalksleine und slellenwoiso ;iuch Ghioritscbiefer in einer iiher ;?">!> M. miiehtigen Gruppo von dllnnscnieferigen his dickbankigen Schichten. \on donou anno, kioselige mil eisenreicheron bandartig abwechseln. In einzolnen Zonen dieses Scliichtciicoinplexes verlieren sicli jedoeh dio Jaspislagen vollslandig, so dass ahhauwUrdige, bis 20 M. machtige, flotzartige Einlagcrungen von reirhcm Rotheisenstein entstehen. Von Interesse ist dio Thalsachc, dass auf den Sciiich- tungsflachen manchcr Rotheisensteine Wellenfurchen und, in Wech8ellagerun| mil don genannten Erzen, sehr gewohnlich eisenschdssige Quarzit-, Eisenkiosol- und Jaspis-Conglomerate beachlot wurden. Magneteisenstein bildet zwischen den Thon-, Talk- und Glimmerschio- forn vieler Gegenden, so z. B. des norddstlichcn erzgebirgisclu-n Schioferterrains bei Bcrggieshilbel, wenn auch keine selbstandigen Gebirgsglieder, so doch zum Theil sehr machtige Lager, welche die Geslalt flach linsenfbrmiger Nester oder ausgedehnler Flotze besitzen. Unter ahnlichen Lagerungsverhaltnissen, wenn auch seltener, treten Schwefelkies und Kupferkies und dann gewohnlich \m, univi.|iniissig linsonfdrraigen Erzkernen concentriivn. l-ndlidi kann das Gold in eiuer Matrix von Quarz auftreteu, der entweder die (ioialt Mad. linsenformiger Nester oder fldtzartig(M- BHnke annimmt, und in di.-s.Mi cnl\\rdor frei, aljein fUr sich vorkommen, oder mil Kupferkies, Blri- Xinkl.l.Mide, Tellium isinnlh vergesellschaftet oder auch an Schwefelkios cn scin. Organische Reste sind in der huronischen Formation, deren petrogra- pbische Cliaraktorislik eben kurz gegeben wurdc, mil Sicherheit nur in deren oborstrin. meist aus Thonschiefer bestehendem Horizonle erkannt worden, so Ann.-lid.-n-Spurcn (Rohren von Arenicolites didymus und A. sparsus), Crinoi- d(Mi-Stirli:lioder in Vermont und Massachusetts, sowie in Bayern und Bohmen, I.T.I.M- Hcsir N jn Fucoiden, nehmlich Oldhamia antiqua und radiata in Britannicn. Die architektonischen VerhJiltnisse der huronischen Formation sind, ahnlich \\ic die der Gneissformation, hiiufig hbchst verwickelter Art. Beide ch.-n g.Miannten Fonnaiionen treten meist in Verbindung mil einander als lang- iiestr.-cki' Zonen oder als isolirte Territorien von unregelmiissig abgerundeten ConUnvn iimerhalb des Gebieles jUngercr Schichtengruppen zu Tage. Das Sk.-l.-t dirstT Inseln von kr\s(allinischen Sedimenlgesteinen bilden gewohnlich laun-niix-hc Gneisse, dessen AusfUllung hingegen und beiderseitige Flanken di.' luironisdicn Schiefer (siehe Fig. 57 und 58). Wird schon durch derartige Lagerungsverhaltnisse ein mul- den- oder inuldenbuchlformL'rr liirdielwanJ Jfohe Scharck Ban bedingt , so \\ird dieser durch sich vielfach wiederho- 1(111(1(1 Kllickun 8en, also dmi untcrgeordnete / " ; v .,',:* S\ nklilial- Und Antiklinalbilduil- Fig. 57 Pr.ofil dnrch die ccntrale Tanernketto. I. uneisograuit nnd Gneiss, laurentisch ; gen nodi oervortretender. Da/.u 2 - Krytainn. Kaikstein, \ :t. GhmnierBChipfer. . . sid) schr hflllfifi Itis ' Kal kKliranierschiefer, > huronisch. 5. Chloritschiefer, illS Klcinslr geheOde, /ick/.ick- " Quarzitechiefer, iihnliclic Falluniicn und Windiiniicn der Schichten, so dass das der sxnklinalen und anliklinal.Mi Archil. -klur zu den diar,.klcrislisdicn Ij^.-n- tiiUmlit hkcit.-n des Huron gcrechnet \\crden muss. Der Fallwinkcl dieser ver- schiedenen Mnldenlln-d kann freilich ein sehr verschiedener sciu, so dass die betreffenden Sehiditen auf dem Kopfe slehen oder sehr flach gegen einander 282 VI. llistori>clit> einfallcn konnen. Tritl die liuronisclie Schict'crl'ormalion rin^s inn die Blinder fines laurenlischen (ineiss-rlMcles ;iiil', so lindel I:C\N olmlich cine roanlelf&rmige Uinlagcrmii: stiitt , \\olei die huronischcn Schiel'er voni (ineissc \\eg. also \on Innen naeh AUSMMI fallen. Die LagenmgSYerhttt- ni>><' der huronischen SchieferformatioD und dcr -f itut . \fri'i it. V\f. ">V 1'rofil (lurch die E i sen region von Negannee inj M i c li i g a n. a laurentis-clip (incissformation. 6 hnroniscbe Scbiefer, Quarzite, Kalkstcine, Kispnsteiue, Diabase. Obrigen Sedimcntarforma- \\eiscn erstcrer auf das Z \\cifellosesle ihren Plat/, zi(Miilich iiahe dcr Basis dcr uesammten Schiclilcnreilie an. An sclir vielen Punktcn isl die discordante Oberiageniog huronischer, in England eambrischer Gebirgslieder durch unler- silurische Gebilde beobachlbar. Die in Fig. 59 und 55 \viedergei:el>enen Pro- file mogenals erlauternde Bcispiele diencn. In ersterem lagerl dem unterslcn Silur angehb'riger Sandslein ilach geneigl aul den Schichtenkopfen huronischer Ouar/.ilc. Seine urspriinglich zackiiien Cnnturen sind von der silurisciien Brandling abgcrundct Fijr. :!>. Huroniscbe Qnarzite a'disrordant fiber- Und VOn den Wogen deS SHui'llU'CreS glall- \on iintersilurischem Sandstein 6 bei Marquette . . . am Lake superior. geleckl \\c-hprkieseligerKotbeisen- ctein, uiit- r>ihuischer Sandstein. der Menomouee-Kogion. AHS aber mil aiisgcdelinten hori/onlalen Ablagerungeo des pi-iinordialen Silur z. B. mil Dikeloccphalus) ini Zu- sammenhang stehen. Die Verbreitung der huronischen Formation isl cine ei\\as ueriniiere. als die dcr lauronlischen (ineisse, indcm ein/.clnc Partien dicser Formation l>e- reiis iiher den huronisclien .Mecrcsspiegel gehobcn uc\\escn sein iniissen. \\orauf \vir u. A. aus deni niassenliaften Auflreten von Conglomerate!!, /. li in Eng- land und Canada. >chliessen, \\elchc als Kiislcnbilduuiien die Ivxislen/ \on Fcst- land hedingen. Die Ausgchcnden dcr huronischen Formation sind meisl an die laurentischen Gneissgebiele gebunden, \vie bei Erlautei'iing der archilck- Vci-liiillnisse bercils crxvahnt \\urde. In Europa sind die bedeuteml- slen Verbreilungsgebiete der huronischen Schiefcr: die Tyroler, Sal/burger, Olicrkarutlicner und Schwei/.er Alpcn, der OsUibfall des Bohmer Waldcs und VF. llistonsdie Geologic. 283 idier die. azoischcn Formationen verschiedener Districte. For Ma\ern und matin- ISrilannien Nord-Anif rika Andere Lander nen Iliilimen Silur Barrand's KI.I Carnlirischcs lluronischf Schie- Die I i Ilionsehiefer und und B. Prabramei Svstem, Long- ferformalion von rriilinimerschiefer des Schiefer mil Anne- m\nd (irnppe. Canada und .Michi- Krxieliiri:es, FiehlelLif- liden, Criimidccii. Conglomerate, gan, sn\\ it- der al- birjies , Riesen^el)irt;es. Fnraminileren. Quarxit und lanlischcn Slaalen. der Sudeten, Brettfgne, Hi-rex nischc Thon- srhiclcr I'rthonsch.) \\cclisellaijernd mil Schiefer mil oid- liamia und Are- nicoliles. Reicli an Eisen-, Kupfer- und Gold- lagersliidiMi, im oberen Niveau mil in Filmland, Skamlina- vien. Die azoisehen Quarzite und Schiefer des Tlnirini.'er Waldes, Cljloritscliif IV r und Kalksteinen. Anneliden und Cri- noiden-Resten. die phykodenfiilirenden Schiefer von Saalfeld, H llcrcNnisclicr (Him me rsrhietcr I'riili m- (Unteres Taconisdh's w > stem v. Emnions. viele kryslall. Schiefer der Centralkette derAl- mcrscliiefer). Coldbrook-Group in New-Brunswick.) pen, die der Roman-Ba- nater Militar.^renxe, der ii. Sierra Nevada in Spa- '- nien, das Schiefersv stem - . ' am siidliclien Ural, das ~ '= Itacolumil- und Eisen- - ~ ~ glimmersrliieter fu li- re nde Schiefergebiri-'e :l en Brasiliens, die .-I'lilfnli- C i-enden krystall. Srhie- o fer Yenezuelas, die siid- re imerikanischen Cordil- a leren, die vorsilur. Schieferfnrmaliiin vtm c !h Trinidad, die kr\slall. Schiefer von China und a Bengalen, sowie dfs o / sudo'sll. Afrika. 5 Discordante Ueherlagerung. " uraiif (iiif js>for- l-mulanumtal- .^nciss Sflinll Laurenlische For- mation Canada's, Die Urgneisse des Erz- niatinn. lands und <| " Icr 1 nii:c|)uii- der 4.'fS, Midirens. Schle- Bojiscbe udi-r Imnle Gneissformation. ll"liriden. (>l ' Hudson-Bay, Gron- lands. \\'i>. (Misins und Mirrhi^aus, so- sifiis, die Ciicisse dcr Cenlralkellf dcr Alpen, die (iranil-liiif iss- Wic der i^anxen at- Reihe der Roman - Ba- u- lanlisclicn Knsten- nalfr-(;irn/c, der Ur- j2 Staalen. gneiss \nn l ; innland und 1 Skandioavien. Das Gneiss-Kaikxteia-Ge- c 1 Jirgc d. (i.ildffldfr MID laratalin Veiif/uelaund H dfrer MIII \alal in \frika , die (inciss- irmatinn auf Trinidad md der lirasiliaiiischf n kUSteogebirge u. s. \\. 284 VI. HNtnrNrhe Geologic. (Ics Ma\erisehen \Yalduebirgos, der siid\\ estlirlie Tlicil des Er/gebirges . die rmgebung dcs siirhsisehen (iranulilgebirges. die Sudden. Skandinax ien. SHiotl- land mid die SieriM Nevada in Spanien : - in Nurdamerika die Dislride in der rmgebung des Lake Superioi 1 und die siiniinlliclien allantisclicn Staaten : - in Sfldamerika Brasilien, Venezuela und die Andes. Audi in At'rika . in Bengalen, .Japan und China sind huronische Schiefer in zum Theil grower Ausdehnung narhgew ieseu. Die i'bersicht liber die Verbreitung und Aqniva- len/. ein/elner azoischer Schichtencomploxe in don verschiedenen \Velltlieilen \\ird durcli mnsteliende Tal)elle erleichlerl \verden. Vulkanisclie Erscheinungen wiihreud rtes azoischen Zeitalters und ini (iebiete laurentischer und huronischer Formationen uberhaupt. Voll- kommen analog den Lavaergtisson spiiloror geologischer Perioden und so auch der .lelzlzeil durchbrachen bereits wahrend der laurentischen und huronischen Periode alulhfliissige Gesteinsmassen die damals noch diinnere Erdkruste und breiteten sich 7,u Decken von zum Theil sehr bedeutender Ausdehnung auf dem damaligen Meeresboden aus, erstarrten und wurden von den Niederschlagen der Oceane bedeckt. Derartig hervorgedningene Eruptivgesteine erscheinen deshalb als den azoischen Schichtencomplexen gleichfbrniig zwischengeschaltete, plattenartiue Kiu- laueruniicn, gleichsani als integrirende Glieder der laurentischen und huronischen Srhichtenreihe, sind von denselben Storungen der ursprilnglichen Lagerungs- \erhiiltnisse, vvie diese , betroffen worden und nehmen deshalb an alien Bie- gungen und Knickungen der benachbarten, oft diinngeschichteten Gesteine Theil. In solcher Gestalt treten vorzugsweise Diabase auf. So sieht man in der Eisensteinregion am Lake Superior (siehe Fig. 58) in Nbrdamerika grohkornigen bis aphanitischen Diabas im Verein mit den eisenschilssigen Quarziten und Rotheisensteinen der huronischen Formation eine dreifach \viederhollo synklinale Schichtenstellung einnehmen. Nebenslehendes Profil (Fig. 61) giebt ein Beispiel einer solchen huronischen Mulde, welche ihre Lagerungsform bereits vor Absalz des untersten Silur innegehabt haben muss, da sie stellemveise von Schichten der letzteenannten For- Flg. 61. Huronische Diabas- EiniagemngbeiNeganneein i lia tion zicmlich horizontal, also discordant bedeckt .Michigan. :iKi.-c!ischussige Quarzitc mit Eisen- \Vird. przlagersiatten. b. Diabas-Einlage- 4 i i .<..- IT i r- rung, 500 M. machtig. c Eisen- Auch plattenlormige Lmlageruugen von Lruptiv- i* Qnarzite. d Unter-Silur. . . . . , ,, j ,. /-. branit scheiniMi innerhalb der laurentischen Gneiss- I'eihe nicht selten zu sein, jedoch ist ihre Trennung von den Gneis-tiranilen sedimentarcn Ursprungs bis jel/.t \\enig im Auge behallen worden und in der That zum Theil auch sehr seh\\ ierig. Die Haupteruption der Granite fand je- denl'alls erst in spalerer Zeit stall. .Mil solehen gleieharligeu Y.\\ isehenlagern von Eruplivgesteinen stehen gang- odei- stockformige Durchbrilche im engslen ursaclilichen Zusamnienliange, \\enn auch nur selten in naehweisbarer Verkniipfung. An zahlreicheu Punkten iiires Auflrdens \\erden die Schichlen der azoischen Foriualionen MMI Krii|li \ge.slei-- nrii. und z\var vorzugsweise von Granit, Sjenit, Diorit und Diabas durehsdzl. Vor die Ablagerung des Silur, also in die azoische Periode sclbst , fa' lit jedoch VI. Historic-he Geologie. 285 der rrsprung nur ueni^er derselben. ihre .Melir/ahl 1st vielmehr erst in \\eit .Npiileren /eitrjimiien cmpurgednmgen. Der definitive Nadmeis des vorsiluri- sehen Alters ge\\isser erupti\er Granite und Diabase ist nur in solehen Fallen /.u t'iilnvn, wo auf ihren Ausgehenden altsilurische Schichtcn auflagern. In nebenslehender Fig. (>* isl cin Granil a dargeslelll, \\clcher von zwei Dia- basgiingen 1) durchsel/.l und iin Vcrein init diesen von untersilurisehem Sand- steim- c iiberlagert \\ird, ohnc dass Granit oder Diovil in den Sandstein eindrin- gen. \ielmelir ist die Oberlliiche heider erslgenann- len (iesleine dinvli \Voiienein\virkuni: vollstiindig die das Silnr xur Ablagenmg \\erden ferner die laiirentischen Schichlen von iuncher Sandstein. Canada durcliset/l. Das iilteste derselben ist ein korniger Diabas, \\elelier 70100 Meter iniiehti-e (Jiinge im Gneisse bildet und ausgczeichnet horizon- tal siiiilenlninii-e Ahsoiiderung /eigt. Diese Diabasgiinge wcrdcn in ihrein Verlaut'e \on aiisgedelinlen SuMiitstoeken abgeschnitten. in deren Gebiete wie- doruin noch jiiiiiit-iv Stocke und Giingo eines typischen , rollibraunen Felsit- porphNivs aultrelen, \\eldier nicht sellen BruchstUcke von Gneiss, Diabas und Synii nniscliliesst und dann zuweilen den Gharaktur einer Breccie aniiiniinl. Die Mruplion dieser drei (u-sleiiie gehorl dem axoischen Zeitalter an, da die milersiliirisrlien Schi.-liien, welche sieli auf dem laurentisehen (ineisse abgelagert lialn-n , von jenen Diabas-, Syenit- und Felsitporphyrgiingen nicht durehset/.t \\erden. Lagerungsverbalthisse, \vie die eben beschriebenen, sind nicht hiiulig, doch lassen aueli die ausserordentliclien \\iiidiingen und Knickungen , welche viele Schichtencbmplexe der azoisdu-n FormatioiKMi in der Niihe ^ewisser Granil- stiicke und Giinj-e erlaluvn habeu, schliessen, dass die Eruption mancher Gra- nite /u einer Zeii erfol-te , in wdcher das Gesleinsinaterial der laurentisehen l ; uniialion nodi nidit \ollkoininen slarr, sondern noch plastisch und biegsam \\ar. /NNeiTellos jedoch fiillt die grosse Mehrzahl der Kruptionen von Gesteinen. \M-ldie die azoischen Schiditenreihcn durchselzen , erst in die devonisdie und arl.nnisclie. ja xiiin Theil in noch spiitere Perioden. Als Beispiele soldier gang- Oder Stock&nniger Granite, Diorile, Diabas*', Sxenile und Porpl^re, \veldie /\\ar a/.oisdie (ie.sidiie durchselzen, also jilnger, \\ ie diese sind, deren Kni|)- tionszeil aber nicht niiher zu beslinmien isl, nnigc an die (Jranitstoeke des l-'.r/gi-bir-es. des l-'idilrlgebirgrs, des biihinisch-baxerisdien \\aldes erinnerl \\.-rden. \\eldie ins.'lfiirinig aiis dem (iebiele der Gneisse und kr\ slallinisdien Schieler lier\iehe Fig. 55, "'.'. <'>< mid ( I . be\\eisl, dass die Umgeslaltung der urspriingliehen l.agenmg der let/leren bereits \ or Kintrill dor silurischen Periode abgesehlossen \\ar. Striehe von untersilurischen Conglomerate!) und lirohen Sandstciiu'ii. \\clrln- sidi an die laurontischen und liuronischen Gesteins/.oiicn anlc^cn, kiiimcn nur als Kiislenbildunuen an den Gestaden der azoischen Cdn- liiifiitt' iit'dt'iilft NMM-dt'n , .und obonso sct/.cn die Weltenfurdien und die Quer- scliichtunu. \\it- sic namcntlich in so vielen nordamerikanischen huronischen und silurischon Sandsteincomplexen zu beobachten sind, seichte Gevvasser und H.H-lic sandiizc ITcr vnraus. l)cniiZMiiass war am Ende des azoischen Zcitallcrs mil dcm Hcizinn der silurisdion Periode die Scheidung der Erdoberflache in l-'cslland und Mccn-sspii-iiol bereits vollzogen; -- in Form langgezogener, b'der, stancr I'dsrille ragten die azoischen Inseln Uber den silurischen Ocean. Als altestc Scdimcnliir-tiosliMnc \\urden die laurentischen Gneisse und ImmnisrhtMi Sdiicicr von der Summe aller der Hebungen, Senkungen und Slo- rungcn luMroflVn , \\elche sich im Verlaufe sammtlicher spiiterer Perioden auf die Knlkrustc iiusserten. Abu't'sdien von /.urn Thcil hochst verwickelten Lagerungsverhaltnissen liallen dcrartige Dislocationen in sehr vielen azoischen Territorien Spal I c n- bilduniicn und diese die Bildung von Erzgiingen im Gefolge, dcrcn rrsjirungszcit 1'reilich nur in den seltensten Fallen festzustellen ist. Auf solche \Vcix- \\inde das Erzgebirge zu einem der wichtigsten und beruhmtestcii (iaiiLidisti icte. Das \or\vallend aus Gneiss uud Glimmerschiefer gebildete lloch- plaicau dcs I ,i-zgebirges ist, und dalier stamml sein Name, die Heimath zahl- rciclu-r Kr/la^-rstattrn , von dtMicu ciniizc Zinueravorkommen bereits oben l ; .r- \\iihnunu i:rrund<'n liaben. rnabh;ini:iii von diesen., sowie von zahlrciclicn lioth- und BrauneisensteingaDgen zieht sich von Meissen aus Uber Freiberg, Marienberg und Annalx-rg bis nach .loachimsthal eine , freilich Itickenhafte Xiinc \(n Silber und Uleier/. lulirenden (iiingen, in siidwesllicher Richtung srliriii; iilxM- den breiten l.iiniisriieken des Gebirges. Innerhalb dieser Zone bilden sic ( ian^/iiuc . < lan^ruppen und /.rrslrciile (iiinge von der viellalligsten StreiclmiiLisriclitung. Das vs ielilii:sle l-'.r/iiebiet isl das der rmgegend \on Krei- \HT.l. In dmi dmligen (ineisse set/en sehr \erseliiedeliarti^e (liingc auf: I die edlen Ouarzgange, \on denen dort Uber 150 bekannt sind; sic beslehen \orlierrsehend aus weis.sem Quarz , Nebeni;esteinsbruchstUcken und neben die>en aus Silbeivr/en . also \ oiv.u^sNN ei.se Holhgiill iu . (ilaserz. gediegen Silber. Mrljinglaiix. u. a. 2) Kiesige Hloigiingr ,iiber 300) aus Quar/, I'.lriglanz. Wende . Seh\\efelkies . Kupferkies, Arsenkies beslehend. :\] Kdle Hleigiinge el\\a iOO ;ms liraunspalli . Manuanspath , Q\mn und silberhalti- gem UleiLilan/. zmveilen aueh HoIhgiilliL: und Silberglanz beslehend. 4) Ba- r\lisehe IHeigiinj;e ^ungi'lahr U' mil. Seh\\erspalh . Klussspatli, Ouar/, Mleiiilan/. lilende. Kupl'er- und Seh\\cl'elkies in lagenarliger Anordnuni:. 288 VI. Ili-toiisHie Geologic. ."> K u pf ere r/Lia ML: e. Kupferkies. Bmitknplerer/, Fahler/ u. ;i. Knpl'erer/.e ent- haltend. I)i(> StreichuBgsrichtUDg dieser Gauge 1st cine si-lir verschiedenartige, l>,-ild cine Monl\\eslliche. nordiisllidie oder IT in nordliche. dndi irilt gewOhnlich cine LU'iissere Anzahl gleichstreicheiider Ganiie x.n Xiigen /nsammen, die sicli daiin grgenscitii: kren/en mid sich an solchen Slellen (lurch besondereii Kr/- n-iclitlniiii aus/.eichncn. Von den zahlreichen Felsitporphyrztigen jener (ii-Limd \\erden die Giinge zum grosslen Theile dnrcliselzt , sind ;ilso iiltcr als ci->lcr'. nur ausnafamsweise trilt das uniizt^kchrlc Vcrhiiltniss ein. Moiilicli. dass I'oi'- phyreruptiooeD und GangspaltenlMldung in geaetwchem Zusammenhange stdicn. Ausserhall) dos Kr/iidn'i'Lu-s sind als azoischc Erzgafig-Districte hd.spids- /u ciANiilincn die rinLU'bung von Kupferl)erg in Schlesien, \\o kuplci-. n/, Silhororze und Schwefdspath ftlhrende Giinge inncrhallt liuroMisdicr Glimmerschiefer, Thonscliiefer, nainenllich aher im Diorilscbiefer in dci- Nadibar- sdiaft von Felsilpoiphyren aufselzen. Ferner der District von Przibram in Holnnen. wdrhcr aus den Thonsdiid'cni , Oi" 11 ^' 1 '' 11 und Grau\sackc!isandstd- MCM des oberen Huron (Schieferzone A und B Barrande's) besldit , die \on xahliTichen Grtinsteinpartien und Krzgangen durchsetzt werden. Als Ganit- ausfiilliniLisinasse trilt Quar/ und SdiNNcrspath, nainentlidi aber Rolhgultii:. (ilascr/, Sprodglaserz, gediegen Silber auf. Auch in dcm altbertthmten Silber- districte von Kongsberg in Norwegen sind vorsilurisdie und z\\ar laurenti- sdic Schichten das Nebengestein der dortigen Gange. Die Unigegend \(n Kongsberg besteht aus sleil aufgerichteten Gneissen, Glimmerschiefern , Horn- blende-, Chloril- und Talkschiefern , sowie Quar/iten , welche von Gabbro durdiset/.t werden. Innerhalb zweier bestimmter Zonen dit-ser (Jcstcinc sind dicsdbon von ausserordentlich kleinen Einsprenglingen \on .MaLinctkifs. Sdt\\drlkies und Kupferkies impragnirl. Kins dieser Fa I Ibiinder l>t-sil/.t riiva (i.'i, dass andcre 400 Meter Ma'chtigkeil. Die Gange streichen rechtwinkelig diin-li die Schichten des Xebengesteines (Ost-West), stdien sehr steil und sind nur \venige Zoll ma'chtig. Merkvviirdig 1st die Beeinflussung des Kr/- rdcliihiMnes dieser Giinge durch das Nebengeslein. Sind nehmlich diesel- ben ausserordentlich arm, soweit sie sich im Umben Nebengesleine betinden. so bereichern sie sich mil gediegenem Silber, Silberglanz, Holhgiillig u. a. Silbererzen, sobald sie in die Fallbiinder hineinsel/.en ; nur innerhalb ilieser sind sie abbauwiirdig . ja haben dieselben sogar nodi eine Strecke \\eil nn't gediegenem Silber impriignirl. Diese Heispide niiigen gtMiiigen. uin das gang- fonnige Aufsel/.en \nn l-lr/.en innerhalb laurenlischer mul huronischer 'IVrrilorien y.n illnslriren. B. Die palaeozoische Forniationsgruppe. Die palaeo/oische Foroiationsgruppe isl eine fiber loOOO i\l. Miidiliukeit erreidicnde Sdiichlengnippe von vorherrschenden Graii\\ackeM. Thonschiefern, Sandsteinen, Kalksteinen mid (Idiiuloniei-alen , in deren nnlersien llori/onlen das uruaiiisclie Leben einerseits in zuni Theil iiberraschendein Forinenreich- thuir.e. andererseits in ausserotdentiich Lirosser An/ahl der hidividuen anl'lrill. VI. Hishirisclic (Jt-oloirif. 289 Die or^anisrhon Reste der palaoo/oisrhen Formalioiisi!ruppe enlfornon sich dwchgjftngig in ihrem iiusseren Habitus und ihrem innorn Bau weiter von den OriMnismen der Jetzt/.cit, als die fossilen Resto dor jUngcren Formationen, daher iluv Be/oiolmuni; als pal.ieo/oiseh. Mil solehen jUngon-i 1 I'erioden odor ^ar dcr .lei/.t\\eli idenlisehe Arten sind unter ilmen nieht nachzuweisen. Ma- rine OriMnismen sind (lurohaus \orhoiTschend, doch sind nanientlich in den hoheivn also jilniieron \i\oaus dor palacozoischcn Foi'iiialionsj^ruppo Stiss\\asser- iind Landhewoliner nit-lit ansiieschlossen. Die Pf lanxcn\vel t erliiill ihren |i,il;ien/(iisi-lien (iesaiiiinteliar.iklei- durch die vorherrschende Enhvickelung /.inn Theil i-iesii.'*'! 1 (i e i'ii s s k r \ ]> t o^a in e n nainontlich a us dor Fauiilie dor C;il.niiilen, Farno, Sigillarion und Lepidodendron. Die Monokolyledonen sind .iiif \\cniije Arlen Itosohriinkt , \\iihrond die Dikotyledonen noch i^iinzlich fell I en. Die IMlan/.cnfamilien , vvolchen die palaezoischen Rosto angohoron, hilden houto nur noch einen verschwindendon Bruchtheil unserer Flora; diese orhiill \iolniohr iliron eharakteristist-lien Habitus durch das Vorwiegen der Di- kotyledonen , denen 1!l /2 o dor jetzt lebenden Pllanzenarten angehoren. -- Die i:nsso Hauptinasse dor palaeozoischen Thiere waren Mollusken, Korallentliioro und Echinodermen. Von don Mollusken sind die Gephalopoden und Brachio- jtidon am eii:eiuliunilielislon ausgebildet und durch eine grosse Anzahl jelzt beivit.x seit lan^en Zeitraiinien erloschener Geschlechter vertrcten. Als solche sind die (ialiunizen Orlhocoras, Cyrlocorus, Lituites, Clymenia und Goniatites, lerner Spinier, f.oplaena, Orlhis , Produclus, Pentamerus und Stringocephalus zu nennon. Von den Polypen sind die Zoantharia rugosa und tabulala mil den \\ichligen Gattungen Cyalhophyllum, Stroptolasma , Cyathaxonia, Gysli- ph \lluni, Zaphrehtis, Calamopora, Halysites, Syringopora auf die palaeozoischen Zeitalter bosehriinkt. Dassolbe ist der Fall mil den datnaligen Vertretern der lleliinodennen, den Blastoideen, Cystideen und zahlreichen Geschlechtern der oiiionllichen Crinoideen z. B. Actinocrinus, Poteriocrinus , Rhodocrinus u. a. Die (iliedertliioro \\erden in den palaeozoischen Fonnalionen vorzugs\veiso durch die Trilobiten reprasentirt , eine Farnilie, welche bereits lange vor dein Roinn der mesozoischen Periode erlischt. Von Wirbelthieren sind allein die Fische in izriisseror llaufigkeit der Individuen und narnentlich grosserem Fonnenroich- thuino enl\\iekel(. (ian/. oiiienthUinlich sind fUr die palaeozoische Periode die lielenM-eivalen (ianoiden (z. B. Palaeoniscus, Amblypterus, Platysomus), und die Lropanzerten (i.moiden (z. B. Cephalaspis, Ptoriohthys und Coccostous) , \\iili- rend die iichien knochonfischo noch giinzlich fohlen. Ausser - durch Fist-he sind die \\irbellliiere nur noch durch eine sehr l)es(-lir;inkle Anzahl von Rop- lilion und z\\ar ausschliosslich batraehiorarliiion Sauriorn \t-rlreten. Die Kxi- stenx. von \.iLieln und SiiUiiothieron \%ar NNiihrend der palaeozoischen Xeilaller nnrh Nollkoiniiifli ausL'cschlnssen. (i I iederu IIL: dcr palaeozoischen For in a t ions gr u pp e. Bis y.um .lahro is:','.i plicate man die m;iohtii:e Sdiiclilenreihe, \velchc sich uninillelbar an die huronischcn Schicfcr anschlicssl und von dcr Stoinkohlenformation iiberlauerl \\ird, als (JebdrgBftgftgebirgt oiler Gra n \\ a cken f or ma lion y.n be/eielmon. Die moist sehr \er\\iekelten l.aL;enin^s\ erhiillnisse dersolben CreJner, til fin CM to d. Ueologie. J9 uiid s-ine anscheinende Aniiulh ;ui organisehen He>len ersdmerlen eine Gliederung dieser Schichtencoipplexe ansserordenUich. Dieselbe \\~.\r Murchi- son vorbehalten, \\clcher sic nnch Hirer I.agerungsfnlge und ihren organischen llesten in z\\ei Formalionen sonderte. Die iillere nannle er n.tdi dem Yolks- slamme, \\elclieiii die I'r-IJeNvohner dcs HauptentxN ickelunirslernnn in Kngland .mgehiircn, die silurische, die jihigeiv n;icli der Gral'schaft Devonshire die devonische. Durch Beobachtungen auf dein europiiischcn und ameri- knnischen Contincnte \\urde dicse Zweithcilung dcs frtihcrcn Uebergangsgebirgefl hcstiitiiit und in l ; olce davon alkeniein anei'kannl. Die cesaniiutc palaeo/oisclie Si-liiehteni:rui)pi' /crfiillt dcmnach in vier selbsliindige Fornitilionen : 1) die si I u rise he Formation, I , z) die de vonische r ormation, ) .{ die carbonisohe oder Steinkohlenf ormation, 4) die Dyas oder permische Formation; Die silurisclie Fornication. Als silurische Formation bexeichnet man eine bis iiber GOOD M. miiehtiize Schiebtenreihe von vorherrschenden thonigen und sandigen, so\\ie untergeord- nelen kalkigen Gesteinen, welche auf den laurentischen Gneissen und huro- nischen Schiefern auflagern, von der devonischen Formation tiberlagcrt \\crden und zum Theil reich an organischen Resten und zwar ausschliesslich an sol- chen von einstigen Meeresbewohnern, also von Tangen, Korallen, Graptolitlien. (Irinoideen, Brachiopoden, Cephalopoden und Trilobilen sind. \\idirend I.and- und SUsswasserorganismen noch nicht auflrelen. Der petrographische Cliarakter der silurischen Sehichtenreihe ist x\\ar kcin constanter. vielmehr in den verschiedenen Bildungsgebielen des Silur ein vei- schicdener, doch lasst sich ira Allgemeinen annehmen, dass Sands t cine, Thonschiefer, Grauwacken, und Grauwackenschiefcr , in manchen (legeiiden aucli Kalksteine die vorherrschenden Gestcinsarten sind, zu \\c\- chcn sich als untergeordnele Gebirgsglieder Conglomerate, Quarzite, Kicsel- sehiefcr, Alaunschicfer, Merge) und Dolomite gcscllcn. Der verschiedenartige petrographiache Hal>itus der silurischen Formation in ihren cinzelnen Bildungs- riiuinen \\\n\ (lurch das Vonvalten oder Zuriicktrclen, sclbsl Nichlvertretenscin von Gesteinen bcdingt. \\elchc in anderen (legendcn geratle die umuekchrle Hollc spielen. Die Silurformation i.st im AlliZemeincn zicmlich reich an 1-^r xl a gerst ;i t le n . so dass deren Bildung nainenllich im jel/igen \ordamerika eine l ; .igenlhiim- lichkeit dcs silurischen /cilallcrs gc\M i scn zu sein scheinl, welehe sich ge\\is-i-i- masseii noch ans der huronischen I'eriodc her erhalten hal. Ks sind nainenl- lich \ei-schiedene Fisencrzc, so\\ ie Kupl'er-. Hlei- mid Xinker/e. \\elche in(ie- sialt \(>n Kli>|/.eii. Impriignatioiicn und unreizelmii^siiren Kinlagei'iingcii als inle- grirende, also gleichaltcrigc (ilieder der SilmTormalinn bekannt sind. Hierher die l.aii.T \..n onliihischem KisciH-rzc im Silur von Biihmen und Nc\\~ VI. Historiseln 1 (Jcoloinc. 291 York, die Stiieke von Sp.ilheisenslein im Tyroler Silur, die zahlreiehon und ausiiedehnlen Fliil/o von Brauneisenslein iin nnlersilurisehen Dolomite des grossen appaladrischen Thales \<>n Nordamerika. die (ialmei- und ZiokblendekgersWtten \oii Friedens\ille in Pennsylvania, die Bloiglan/lldt/e \on Austin in Virginia. Lel/lere bilden drei unrcgelmiissiii lldl/artige Kr/Iagerstiillen, deren MiicliliiAeil /\\iselien :{ und 7 seh\\,inkt, z\\isehen weilliiufig geschichteten Doloinilen und bestehen in der Tiefo selbst aus oinern /.alien Dolomite mil Ouarz-, Kalk- spath- und Bleiulanzknollen, Nestern und SchnUivn , wiihrend ihr Liegendes slels \nn ciner slellen\\eise fast melermiicliligen Lage von Zinkblende ein-e- nommen \\ird. Naeh der Oborfliiche zu ist der Bleiglanx 7.11 Weissbleicrz und I'Nromnrpliil. die Zinkhlende /.u (Jalinei und Zinkspalh zersetzt. Der Schichten- e(ni|)le\. \\elchem diese erzfUhrenden Dolomitbanke angehoren, isl sattelfdnnig izeltogen. so dass letztere in seclis Ausgehenden /.u Tage treten und auf jeder Srite der anliklina| t >n Axe divi naeh der enlgegengeselzten Richtung einfallende l ; liliiel bildon. Nielil ohne Interesse, ja solbsl von technischem Werlhe ist das \venn ;uicli sellono Vorkommen von Anthracitflol/en zwischen silurischen, zum Tlu-il (irapiolithen fuhrenden Schiefern Schotllands, Irlands und Porlugals. Das M;ilei ial dieser Koblengesleino kann nur von Seelangen abslammen, da \\iihrend der Xeit seiner Ablagerung htther organisirte Pflanzen noch nicht existirlen. Audi das Dasein iii'iisseivr Stein sa Izei n 1 age rungen im Schoose der Silur- lonualion kann nicht bezweifelt werden, da aus lelzlerer zahlreiche Sal/.qiiellen z. B. bei Salina und Syracuse im Staale New -York, ferner bei Sagina\\ im St,i;ile Michigan enlspringen. Die Stollung der silurischen Formalion an der Basis der versleinerungs- reiehen Sedinientiirfonnationen ergiebt sich l>ereits aus ihren Lagerungsvei-- liiillnissen. Wie schon frilher an Profilen aus Skandinavien und Nordarnerika sielie I iu. 55, >'.). 60 und 01) dargelhan, liberlagerl die silurische Schichten- reihe die lanrenlische und huronische Formalion, isl also jUnger als diese. X\\ar ist diese Oberlagerung in den incision Fallen eine ungleichformige, zuweilen sind j.'dndi, so namentlieh in Nassau, Bohmen und ziim Theil auch England die huronisehen Thonschielcr mit don silurischen so innig verkntipfl, dass eine seharlr (iivn/r /uisehrn beiden nichi ge/ognn werden kann. Seine ohere Be- uivn/imu erliiill das Silur dureh die devonische Formation und /war lindet in l'.nro])a souohl \\ie in Arnerika ein allmiihlicher i'bergang der einen Scliichlen- i/ruppe in die andere stall. IndenuiYhiiekioilisclieilVcrllSiltliissend.-rSiliirrormalion herrschl in deren versrhirdeiirn Yerhreituiiizsiiebielen nur \\enig rbereinslimmiing. In g'wissen ti.-i-endrn. so in den Kl.enen Husslands, in dent Flnss-ehiete des Mississippi, in Srimeden haben die silui -iselien Seliieliim keine Veriinderung ihrer ursprilng- liehen Lagerung erlillen. Sie befinden sieh dorl in einer Aiisdeliiiung \on mehreren Tansend Onadralmeilen in hori/ontaler oder fast hori/.nntaler I.age, haben somil nur ihr Niveau in Folge sa.-cular.-r llebiing \eriiiid.Tl, sind mit anderen \Yorlen naeh ihrer Ablai-eriiiig auf d.-in (Jrunde des silurisehen Oi-ean.-s laiiL-sam Uber den Meeresspiegol gehoben worden . ohne eine \\.-snilielie Ycriinderung ihivr 19* 2<)2 VI. Ilisturisrlic < Jed. une. Sdiiditenslellungen y.n erleiden. In den meislen Fiillen ihivs Ytsrkommeiis bildet jedodi die silurisdie l ; ormation in Folge ge\\altsamer Stonmgeii steil aufgt rielilete, geknickte. gd'altde oder (lurch grossarlige Disloeatitmen /en Sdiidilensvsleme. also midden-, saltel-. fiidieiit'irmige oder senkredilsldiende /onen der \erschiedenarligslen Dimensionen und Formen. Nodi \ers\ickdler und oft vollstiindig \er\visdit \\erden diese archilektonisdirii Yerliiillnisse (lurch das fiir manclie der palaeo/oisdien Formalionen so diaraklerislisdie Auflrelen der transsersalen Schieferung. Der palaeoutologische Charakter der Silurforination. Die Flora und Fauna des silurischen Zeilallers \\ar ausschliesslidi marin. So gdtoren denn die im Yergleich zu den silurischen Thieiiormen nur schr spiirlidien Yertreter des Pfa n/enreiches siimintlich den Fucoiden, den Sedangen, an. Hires mangelhaflen Erhallungszustandes wegen ist ihre Bestimmung oft sclnvierig und ihr palaeonlologischer Weiih deshalb ein ge ringer. Sie erlangen jedodi (lurch grosse Anhaufung der Individuen in einzelnen Schichtenzonen, so /. B. dem Fucoiden - Sandsleine Schwedens einige geognostische \Yichligkeil und haben, \vie oben angedeutet. stellenweise sogar das Material zur Bildung von silurischen Anthracilflb'lzen gelieferl. Die \vichtigsten Fucoiden Gattungen der Silurfonnation sind Dictyonema und Chondrites, nainentlich aber Arthrophycus, als deren weilest \er- breilete Species angefiihrt \verden kdnnen : Dic- tyonema Hissingeri Go pp., Chondrites antiquus Sternb., welche in den silurischen Schiefern Bbhmens, Skandinaviens und Britanniens ha'ufig vorkommen, so\vie Arthrophycus Har- lani Hall, (Fig. 63) ein lederartiger Fucoid mil ursprttnglich walzenrundern. quergegliedertem, sich vielfach verzweigendem Slamme, \\elcher gan/.e Schichlungsflachen gewisser silurischer Sandsleine Nordamerikas bedeckt. Eine viel mannigfalligere Enl\\ickdung. einon Fig. fa. Arthrophycus Hariani. vie j g r o SS eren Formen- und Individucn-Reiclilhuiu hat die Thier\\ elt bereits wahrend der Silurperiode erlangt. Die bis .jet/I bekannte silurische Fauna besteht aus fast 9000 Species, nehmlich 161 IVoto- zoiin, 507 Coelenteraten , 500 Echinodennen, 155 Anneliden, 16M Trilobiten. 318 Entoinostraceen , 441 Polyzoen, 1650 Brachiopoden. 168 Monomyariern, 541 Diimariern. 358 Heteropoden und Pteropoden, 895 Gasteropoden, 1451 (lephalopoden und 37 Fischen. Unter den niedrigst stehenden Thieren sind die Spongien unzweifelhaft verlretcn. Iin (legensalz /u denen spaterer Zeilalter \\aren sic nichl festgeuadisen. son- dern frei und besitzen deshalb eine griissiTt- Itegelmiissig- keil der Form. I'nler ilmen isl nainentlich Asly lospongia praemorsa Roem. hervor/uheben, \\elche aid' (iottland, in Tennessee und als dilnviales (ieschiebc in der norddeulschen Ebene in gn'isserer Iliiuligkeit VI. Histuri>clic naehgeuie.M-ii ist. Sic lial cine last \ollkommen kugelige or sechs S\ slenie hilden. I'uter ihnon bosit/en tlie (icselilechtcr m pli \ in a , Aeorvularia, S \ r i n gop h \ 1 1 uin, (! \ a I ha \ o n i a die grb'ssto Vorbreilung. Als hosondors he/eiclinende Arlen nuigon hior angolulirl \\erden: C \ a ill a \ o n i a Dalmani lulu. el II. Fig. 65), cin kloinor, hior stark \ ergrosserler. au>ge/eielinot kogollormiger Ivorallenstoe k mil Soplalfun-ho und lioliem Millelsaulehen : ferner O m p h \ m a ;Cya- lliopliN I him lurbinalum(ioldr. Fig. 66). Fast ehcnso /alilreieh \\iodio / o a n I h a- ria rugosa sind die Z. tahulata im Silur vortrolon; ihro Stornlainollon sind vorkiinunorl, daliingegen Querbb'don in grosser Vollkoinnionhcit entwickcll. Namonllioh sind die Galtungen Galamo- pora und Syring<|)ora durrh ihren Arlonroiohlhum bezeichnend, slcigcn jo- dooh aueh bis in das Devon hinauf, Halysites hingegen ist ausschliesslich g, 5. Cyathaxonia Dalmani Kd w. Fig. 66. m p h y m a turbinatu in Hold f. Fig, 68. Halysitcs cajtenu laria L inn. C a 1 a ra o - >ra Go 1 1 1 a nti cfa 1, .1 m. n naturi. t;r - , >j | uriseh iiiul deshalb ein iroffliohos Loitfossil. ssert, uin 'li- 1 I'uron nnd l\"idewande IHe \\icliligslcn Arlon sind : (1 a I a m opo ra (Fa vosi tes) Golt I a n d i ea I. a in. (Fig. 07 nnd II a I ysites ca 1 en n I a ria Li n n. Calenipora e sell am ides (ioldf.i Fig, C.S . Der Knrallenslnek der erslenMi beslehl aus dieht nobon einander slehendon langprisinalisclieii Xellcn. \\elehe /alilreiche ho- rizontale Oncrboden bosit/on und dureli I'oron in den Seitenuiinden mil einander in Vorbindung slehen. Hoi der /.\\eiter\viihnlen Art sind lauler im Oiierschnille ovale Hnlnvn/.ellen mil ihrein selunaien Kudo \er\\aclisen nnd \\ 10 (ilioder cincr Kette aneinaudergeroihl. HorizonUjle Qiiorbuden sind ebonfalls vorhanden. VI. Historic-he < ii Zu den eigenlhtLinliohstea nrpmiselien Krselieinuiigen der silunsclicii IVriode Liehoren die (I ra pi ol i I hen , \\elrhe man ills den Se r I u I a r i en ahnliehe BntwidkelimgSStadien \on Medusen deiilel. Bei ihrer ^roxsen lla'uligkeil, Hirer aufValligen und leirhlkennllielien Form und ihrer iinsscliliesslich silurisrhen Ver- hreiiung sind sie eins der \\ iehti^sien ErkenntiDgsmerkmale der Sihirablagerungen. Die (i r;ipt o lithen hestehen ;uis einein Kanale, welcher der TrSger dr ganzeo PolypeDcdonie is! und ;m \\elrhcni sich Xellen enl\\ ickeln, mil ilim in olVener Verltindunu stelien und \vie die Ziihne eincr S;ii:e hervortreten. Die GViiplo- lilhen sind eiU^eder i:r;idliniu oder y.n einer konischcn Spirale aufuerolll : \iele der>ell)CM \\iiren urspriinulich /u je /.\\eien an ihrei- Basis veruaclisen I iu. 7<> und 7o) ; cine An/.ahl solclior i:aleliuer Korprr scheinl /uucilen radiiil urn einen ueiueinsainen Mitlelpuiikl ueiii'diiel ue\\esen zu scin (Fig. 76), andere liinp'uen \varon sell)stiindig und dann mil einein uinuekelirt kej:elforniii;en Ori-ane. dem sogenannlen Fussc versehcn, \\clcher JUT der GabelUngsstelle dcs Polypen- slockcs haftele. Die Reste der Graptol i llion liourn fast slets in iiross,er An- zahl vergesellschaftct auf den SchichlunusHaehen der silurisehen Schiefer und sind in diesein Falle slark zusainmcngcilrilekt : in sandigen und kalkigen Go- Fip. T.i. Fig. 74- r- -.. F 'g' 75 ' Fi. '''. Fig. 7'> Fig. till. I. is 7ii. Graptol it hen. ii'i. Miu>KrapsDs priodon Bronn. - . Monogr. gcininus Mis. - 71. Mnnngr. turriculaturs Harr. 11. I>i|>lo- .rr.ip-us pnstis His. 73. Diplogr. folium His. 74, Rastrite* peregrinu.> Barr. "n. Monograji>u- Logani Hall. sleinen sind sie /Avar sellener, a her dann in naliirlicher NVolhunu erhallen. Die \\ichliizslen Graplolilhen -Gatliingen sind: .M on ogr a ps us. die Axe nur auf einer Scile mil zahniihnlichen Xellen \eisehen, z. B. M. priodon Bronn (Fig. 09 ; ferner M. lu rrieu la t us Barr. Fig. 71) u. M. geminus His. Fig. 7<> ; Diplograpsus, auf beiden Seilen mil Xellenforlsiil/.en, /.. B. D. fo- lium His. Fig. 73) und D. pristis His.; emllieh Hastrites, mil langen, zarlen, vollig gelrennl und senkrerhl auf der Axe stehenden Xellen, /.. B. R. peregrin us Barr. (Fig. 7i. Von den Keh inodermen sind die Seeslerne und Seeigel und /Avar 1'e- VI. llistori*i-li<' ri s c hoec h in iden durch so \ereinxelte lndi\ idiien verlrelen, dass diese ohne Kinlluss aid' den (iesainmlhabilus der silurisehen Fauna Meilien; dahin- Lieuen uehoren die (Irinoiden /.u den eliaracterislischsten Krseheinuniien des silurisehen Xeilalters. So ist die Crinoidcn- Abtheiluni; der (Ixstideen, als deren T\pus die (lallnnu K c h i n o s p h a e r i I e s i:ilt, last ausschliesslieh siluriseli. 1'nler diesen iritl nanienllieh der kuiielrunde Kelch von Fch. aiiranlium Wahlenb. (Fit;. 77) in zahlloser Mrnue dci- Individuen im nbrdliehen Kuropa auf. Die Ubrigcn Cysltdeen-Gattongen, also/. H. Cry ptocrinus, Ca r\ oc\ s t il es, Kc h i not 1 n cri nus , lie mi cos miles komnieii nur \erein/ell und in beschriinkler gcographiseher \'erl>reilunu vor. Die iichlen (} ri n oi deen mil irossen xusammenuesel/len Armen und radial angeordnetOD Kalk- lalelehen hahen ebenfalls bereils im Silur eine bcdeulende Entwickeluog erlaniil. Verhidlnissmassig sehr verbreilel Fig sind die (iallunuen (i \ a I ho e rinus , U i m erocr inus , ^ I. ecanoer inus. I nter den verschiedenen Al)Uieilungen der Mollusken spielen die Hra- ebiopodon und Cephalopoden die \vieluij4sie Uollc in der silurisehen Fauna, und y.\\ar von ersleren namenllieh die (ieschlechler l.e|)(aena, Lin- iiula, () bo I us, H hynchonclla , Terebralula, Alrjpa, vor/ui;s- \\eise a her Orlhis und Penlame- rus. Orlhis isl im Silur durch iiler i.'io Arlen verlrelen, \on denen loLende ihrer t;rosscn goograj)lii- iin ranti urn Wall I. und, A After, 9-CM- uitalpyramide. "V O rtli is o I eg a n tu 1 a Da I in. Fig. 80, Orthis lynx Kichw. Ycrhreitun^ \vegen hervor- /iiliehen sind : Orlhis clegan- t ula Da liu. V\. 78) Orlhis \ -perli I io So\\ . Fiu. 7'.)) Or- lhis I \ n \ Kichw. (Fig. SO). Die (iallmiii Te nla nier us 1st liis aid einiL:(> Arlen, welehe in das De\un hinaur.slciLien. aul' die- silu- ri>che I'drnialion beschriinkl und in dieser in el\\a ill Species bekannl. Von denselben Iesit/.( nainenllieh I'e nl. i in er u s K nii; hi i S>\\ . l-'it;. Nl eine i:rosse Verbreiluni: ill Deulschland , F'-iiiiland , Sch\\eden und Hussland. An Sfeinkernen trill das hohe miitlnv Septum der go* \volblen Penlaineriis - Schale in Form einer liefen Spalle her\or ''Fii:. S;'. Atr\ pa relicnlaris Linn. l-'i;:. H:{ lx-sil/1 die p-ossle Verbroilung unler alien !'< n ta in < t u Ste i M k c r n. * 296 VI Thieren (Iff siluri.sclit'ii Formation, isl jednrli dic.ser und deal Devon St ro p h omcna deprcssa S<>\\. Fig. X't knmint drr \urigen Art .111 Xalil der Fundorle fast gleich. und sleigl ehcnl'alls in d.is l)r\mi. Fig. 83. A trypa ret icu 1 ar i B Lin n. Kit;. ^. ! .. : Untersi|uriKc)ir>r S:i M il .- 1 c i n mil Litngula prim a, darnnter Lingula an t i q ua. Die \\ohlerhaltencn. hornigen Sc-halen von I, in gala und () bolus sind hesondors ini unlcrcn Silur sehr haufig, so l.ingula antiqua Hall, iin IVti.s- dani-Sandstoino Nordanicrikas und Obolus Appollinis Eich\\. iin iiltcslcn silurischon Sandsteino Russlands. Uio Zweischaler stchen, verglichon mil den Brachiopoden und Opha- lopoden an Wichtigkeil in der silurischen Fauna schr zurtick. AussohliessUch silurische Goschlechler dllrften sich kaum nachweisen lassen. Cardiola isl duroh ein Dulzend Arten repriisenlirl und von dii'son Card, inlerrupla Sow. am verbreilelslen und leichteslen kcnntlidi. Auch Area. Nucula und A'vicula Fig. 86. Cardiola inte rrnpta So w. sind verlrelon. Die silurischen G as tero- poden gehbrrn moisl don Gescblechtem Plourolomaria, Murchisonia Tur ho, Capulus an; ausschliesslich silurisch isl die Gallung Maclurc;i Fig . 87. M acl u re a L og an i Sal t. a Gehause; 6 Deckel. Fijr. **<. T o n t ae u 1 i le .- annul atu Schloth. liesit/.i ein links gewundenes (icliiiuso, umfassende \Vin- und drshalh vollkommcn verdeckle Spindel, so\\ie cine grosse ganzrandige MUndung und endlich einen g;m/. eigenthiimlichcn, ko- lg gregarea. a nischcn Deckel. Maclurea isl hesonders iin amerikanischen Silur stark vertrelen und zwar durch 26 Species, von denen \\ir nur M. Logan i Sailer (Fig. 87) hervorheben. Als Rbhrenschalen von Pteropoden d<'iilcl in, in die Tenlaculilen (Fig. 88), welche in unzahliger Menge die Schichlungs- VI. llistorisrhr 297 iladien L:e\Mvser siluriseher KalkMeine nnd Thonseliieler bedeekcn. Ilierher 'odmel man auoh Theca [Fig. 8), \\oldn- ill et\\a ;ir- roiclil d.-i.x (ionus Orilmrri-jis l.croit.s m Silur das Maxiinuin soinor Knl- \\iokolunu. (ian/. ci-.-iilhtiiiilioh sind I'iir die silurisdu- (lni|)|)(> diojoni-on Formon, I'oi N\rloh,-n dor Si|.ho sdir ross , porlsduiurartii; und /urn Thoil iin Innoron Mlit ''"> '"lialon od-r diilriilonniiicn Apparat vorsolion isl und die man ids OrmocerS und lluroni.. \on Orllioccras jiolroiml hal. Auch dio (iallun-cn Phragmooeras, Trodioooras, C y rtoooras, Kiluitcs nnd Nautilus sind iin Silur, /inn Thoil in y.aldroiohon Arlon, solir vorhroitol. Fig. 95. Fig. 91. Silnrische Cophal opden. - tenuifllum Hall. Fig. !. Orthoccras Ludense Sow. OrtkoMM duplex W.ihl.-nl,. V\ K . -tj. Cyrtoceras annulatum Hull. < irthoceras juncenm Hall. Fig. 95. Lituites cornu arietis Sow. KiiH-n aussorordontlirh grosscn Fonnon- and Imlividuen - Iteichllmm onl- \\iokoln dio Trilobiten iin Silur. Man kennt in dicser Formation boroils I:". Konora mil ul.or 1000 Artcn, so dass dor cigenllicho (iosaininfoindnick dor silurischcn I'.nin.i \\c.srnili<-li von dieser erloschenen Crustacoon-Familic Die Trilobilrn sind, \\i<- izcsagt, CrusUiceen und /.war die niirhsicn dor honti.-on MlaltfUsser, also des in unsrivn IM'iit/t-n li-bondm A pus und Branehipus Dio Krlialunii; d.-r Trilobiten boschriinkt sidi in don boi Wcitom moish-n I iillcn auf den Rtlekonpan/er. Dicser xorlallt so\vohl der Liiniio, wio dor Uroilo nach in droi Absrhnillo, wolior dor Name riilirl. 3Ian unloisdioidi.-l ein halbmondfonnigos Kopfschild, inchr oder weniger zahl- 2'.)s VI. lli.storisdu: (irologie. rciche Mnislringc nnd ein Sohwanzschild. .ledcr dicser Ktfrperabschnilte be- sil/l cine milllere jc\\n||)lc Axe, bcim Kopl'seliilde Knpl'biiekel i:en;innl , mid /wei llarliere Seilenllieile nder I'leiiren. /u heiden Srilm dcs Ko[)fhnekels lichen I KM \iclen Trilobilen iinselieinend racellirlc Aiigcn. Miinelic Trilohiten hahiMi das Vermoiicn, sieli /.nsammcn t\\ kngcln. Die \\ icliti^sh n und mien rcielisicii, ;uis.M-lilicsslieh silurischen Trilol)ilcn-(ioschlcchtor sind l';i ra do x i dcs ; Fii:. Mi', Olcntis (Fig. 100), Agnoslus IML:. 102', Asaphus Kiu. ( .7 . Mlaenus (Fig. 98), Tri nucleus (Fig. 99) und Calymene l ; ifz. 101). Fig. J7. Fig. Uli. Fig.-W. Fig. 101. 100. Fig. !JS. Fig. 102. y Fig. 101. S i 1 u r i so h o T r i 1 o l> i t > P. MI I'.u.nl.. \idfb bohemicus Barr. '.IT. Asaphns tyraniius Mun-li. '.is. lll.ii'im.- iMvisii Salt. '.'.. Trinurleii;. ' coneentrieni K.it UMI. Olrnu.s inicrunis Salt. MH. I'alvni.MK- lilumrnl.aclii Hrgn.; n ausgestreckt, 6 zu.- gerollt. 102. A^n,.,~iu> integer Beyr. /u den Cnisliicccii -cliiirl Icincr die in den ohercn silurisehen Schii-IUrn \\eil \crhrcilele Hc\richia, ein klciner Selialenkrebs mil ahiiorimdcl \ier- sciiiiirn Kl;i|pen, diese mil hbckcriii- \vaiv.igor Oherlliiehe. Vtui \V i rlx'l Ihieren hat man in don untercn Ni\cans des Silnr l>i.s jotzl ki-ine Spur cnldeckl. ersl in den oberslen Ilori/ontcn dieser l'unii;ili(.n er.srhrincn Hcsle der iillesl iK-kanntrn Wirbellhiere mid /war haiarligcr knor- pelliselie ai\riindich gaiiz vcreinzolt (Pleraspis,), dann in so izrosscr Iliiiiliiik.-il d.iss Flossensliicholn mid cmaillirlr Ch^nnselmppen in Kngland rinc VI. llistunsrlir (irolot^ie. 2'J'I form I iche l.a-e MHI Knodicnbrcede hone-bed MHI fivilich an den meislen l.oeali- 1. 1 1- 'ii niir I /oil .Maehtiukeil gerade aufderCren/.e /. \\ischen Silur tind De\on hi Men. Zweitbeflimg der silurischen Formation. Die aufge/iihlien Ycrlreter der sUurischen K;u HIM udioren niclil sammllidien llori/.onlen dcr Siliir!'ortii;itiiii L:C- meinsam ill), kommen also nidit in alien silurisdien Sdiiditencomplexen \er- geselisohaftel \or, sondern repriisenliren \idmehr cine Aufcinanderfoke von sit-li -ep-nseitiii ahlosenden Faunen. Auf dieser Yersdiiedonheit des palaeon- loloui.schfii Charaklcrs in \ rrschu'dnuMi Nivcaus dcr silurischen Formation hr- nilil dci-cn dctailirlr (ilifdci-uiii; in i-inxelnc Uuterabthcilungen und zahlrcirhc /ont-ii. cine (ilii-ch-runi:, \\t-lclic frcilich nur locale Gellung besitzt. So lasscn sicli /. H. die l"nteralllieiluni:en, in \velche Murchison die silurisrlic Fonnalion des \\estliclien Kn^lands /.erleL'te. in dein bohmischen Silur nichl \vieder er- kennen. In alien l.andern jedocli , in \\elchcn die Silurformalion in eini^ci ~ inaassen Nollslandiuer Knlu ickelunii naeli-e\\ ir.sen isl, also besonders in Kni;- liind. Hohinen, Skandinavien nnd .Nordainerika hal man /\\ei llauplabtheilunuen \oM allpMiieiner (Jilliitkeil lixiren konnen und dieselbe als Unlersilur nnd Olr rsil ur be/eichnel. Der organise-no Gcsaniinlcharakler dieser beiden Un- lerofelheUuagen bleibt im Allgcmeinen ilbcrall gleich. Die \\esenilieli.ste Kiuenlliiiinlichkeit des UntersilllT besteht in seinem Ueichihume an i:c\\ is>,-n . an.Nx-liliesslicli auf die betreflende Schichlengnipjie be.seliriinklen Trilobilen. Die \\ieliiiiislen der hicrher gehorigcn Ge.schlechler Mild I'a i .1 d o \ ides, Trin nolens und Agnostus, sowie Asaphus, Olcn us, Dike Ineepha I us, <1 o noce ph a I u s u. a.; keines derselben sleigl bis in das Obei'silur hinauf, ihre iMehr/ald isl sogar an die unlerslen Niseans des I'lilcr- silnr die Primordial-Zone) grbumlcn. Ferncr fiillt die llauplenlwickelunii der lira ptol i 1 hen noch in das Hereieh des Unlersilur, ebenso das Maximum der llanli^k. ii der C> slide en, \viihrend die iiehlen (Irinoideen erst sehr sparsam aul'irelen. Kine jzrosse Rolle sj)ielen aach die Orlhocera tile n , namenllieli aber sind die mil kuueliii aul'iiebliihlein Sipho vcrsehciien Fonm-n .MISS, liliesslj ( Ii imiersilnriscli. Dasselbe gilt von der Gatlung Lituites. Unter den Hrarliiopoden \\iep-n Orlliis, Leplaena und S I rop ho m ena un\er- hallni.ssin.issi- \,,r. Auch Lingula ist sehr hiiulig, und O bolus isl auf das rnler.sjlnr beschriinkl. I'.is Obersillir isl vor/ugsueise dureh das \ollstandige Fehlen der eben als speeiliseh unlersiluriseh aufge/ahlleu Trilobilen - Geschleehler bexeichnel. An Slelle dii-ser ;:e\\inneii die (iaUnngen Phacops, Bnuileus, CalNinene nnd llomalonotus grossi-re llauligkeil, /.um Tlieil selbsl das Maximum ihrer I'lnlNNiekelung. Audi die im I nter.silnr slellen\\ei.se so ausserordentlieh \er breilelen Csslideen nelniMMi >clmell ab, woliinizeuen die bis dahin sellenen ii'hlen Criuoideen an Form- nnd lndi\ idnen - Heielitlnim /.unelimeii und erne urosse lieileuluni: erhallen ; /iiL-leidi treten die ersten Hlasloideen auf. Von liraeliiopoden ei>fheinl Spirifer, aii.sserdem spielm .\lh\ris, (ihoneles nnd Pentamerus eiii(> \\ielitige Holle. Dem oliersten Silur ge- horen endlieh die iillesien Wirbeltliierresle, die erslen Fisehe an. Kine Cbersichl iiber die spei-ii-llcrc Gliederung der silurischen Formation, i'.OI) VI Hi.-torisrlir (i \\n sic sieh III don \cT.scliirdeiien BirdungSfgUinen dn Irl/.lrivn crgcbcn hill, mid this gegen>eiiigr Aliersxrrliallnis.s der ein/.elnen Untetttbtheilungen \\ird in der beigogebeneii Tabclle gcbrachl wcrdcn. Die i^oojrrapliisclM' YcrlMTitiiiig der Silurformatioii. Das Si- lur besii/t in Kuropa y.vsei fo&gaoogedebnU Verbreilungsgebiete von vor- seliiodonem (lliarakler Hirer SpecialfaUDeit. Das cine bcgreifl d;is norduesl- liclic Kni'u|>;i von dor IVlschoni l)is iiiich (lornuall , das andcro I'oliit dor l.iingsjixo Kuropiis, von Moiiolowsk bis naoh J'orluiiiil. Jones i.sl (lurch die ludlisch - skandiiiiiNisclic , diosos (lurch die boliinischo l-'acios soinor Fauna charaktorisirt , orstcroin gchdrcn die silurischon Torrilorion Britannicns. Skandinavions und Husslands, lol/loroni die Hcihiuens, dos llarxcs, Sachsons, Thiirin^ons, dor I 'm^e^cnd von llof, Frankroichs, Spanions und Porluizals an. In Britannien besitzl das Silur seine HauplenhNickoliini; in Wales, i>l abor auch ini siidlichen Schottland und ini nbrdliehen Theilc dor irischon Insel, sowie an der Sttdkiistc von Cornwall bokannt. Die englischon Geologen gliedern die silurische Schichtenreihc ihrer lloiinalh in /ahlreicho rntei'abllioiluniion, denen jedoch selbst fiir England koine allucnieiiK 1 (iiilliu- keil /ustehl und dercn hauplsachlichsle sich in der beiliegenden Tabelle \\iodergegeben linden. In Norwcgen lassen sich vorziiglich z\vei grosse Regioncn der Silur- formation unterscheiden, nchmlich die von Christiania und die VOID Mjb- sensee. Narnentlich ini Christiania-Bassin ist die silurische SchichlonroilK* so vollstandig entNvickelt, dass die meisten in England nachge\\iesonen I'nler- ablhoilungen ihre Aequivalcnte fmden. Eine noch grb'ssere I'bereinstinnnung liorrscht jedoch zwischen der norv\ egischen und schwedisohen Silurfauna. Die Voibreitung des Silur ist in Schweden auf die siidlichste Partie dieses Lan- dcs beschrankt. In West- und Osl-Gotland, in Smaland und Schonen li-elen die f.lieder der untersilurischen , auf der Insel Goltland hingegen die der obersilurischen Schichlenreihe in ihrer urspriinglichen , also hori/ontalen odcr fast hori/.onlalen Lagerung auf. Den dortigon laurentischen Gneiss iibcrhigcrl (siehe Fig. 103) ein gelblicher harter Sandslein a) mil viel Fucoidon, auf ihn tb Fig. ln:(. S i 1 ur (a, 6, t, d) auf lanrentischem Gneisse a', ttberlagert von einer Trappdecke e, an dpni KiiiiickiiHe am Wener See. folgen cl\\a 20 M. maohtigo Alaunsehiefer b) mil vielen primordialen Trilobilon. Kalksicino c mil zahlreichen Orlhoceralilen, EchinosphiirittMi und Trilobiton .Illaenus und Asaphus und ondlich Thonschiefcr d^ nut ftnssenordentliob \iol Graplolilhon, Alles unlersiluriseho (iobildo. In Gollland hingogon (rill nur Oborsilur auf, besleht dort aus Schioforn und Kalkstoinen und fiihrl in auf- fjillondcr ( "boreinstiminung mil don englischen Wenlock-SehichUsn /. B. Ilal\- -iirs calonularia, Calamo})ora (ioltlandica. Penlamorus galoaius, Orlhocoras an- nulalum u s. \s . VI. llistorisdic no i In koineni Theile von Europa besilzt die silurische Formation cine solche Ausdehnung \\ie in Uussland. Dorl \crbivilct sic sidi von Petersburg aus cincrscits nach \Vcstcn liings dcr Siidscilc dcs Finnischen Meerbusens diirch gan/. Esthland und .\ordli\land bis auf die Inscln Dagoc nnd Osel, anderer- scils narli Ostcn an dcr Siid- und Siidoslscitc dcs Ladoga-See's. Hire Sdiich- len lagern fast vollkoniincn horizontal und hcstehcn aullalliger Weise /inn Tlicil aus Tinmen, loscn Sandcn , biluminosen Schiefcrn und thonigcn Kalk- steinen, so dass ihre petrographische Beschall'enheil eher nn die jtlngsten, als an cine dcr iiltostcn Scdimentfonnalionen erinnert. Widirend in der Um- gegewl von Petersburg nui 1 das Untersilur xur Ausbildunii liolani^l isl, la'sst das silurische Territorium von Ksthland, Livland, Dagoe und Osel eine i:,m/ \ollsl. : iiidii;c Knt\\iekelunjjj der Silurformation erkennen. Aueh an den v beider- scitiiien Ablallcn dcs Ural erscheinen silurische Schichten in langgestivrktcn /(incn, sind jedoch steil aul'izcrichtct und bcdculcnd dislocirt. Viel bcschriinktcr ist die Vcrbrcilung des Silur im miltlercn Europa. Am vollstiindigslen cnlwickelt und am speciellsten untersucht ist dassclbe in Huh in en. Hier bildet dasselbe eine elwa 12 Meilen lange und 2 bis M M. Incite clliptische Mulde, deren FlUgel einer gerneinsamen llauptaxe /ufallen, welche von Prag Uber Berauu in der Richtung auf Pilsen liiufl. Dieses silu- rische Hassin lagert auf einem machligen Schichtensysteme von fossilfreien ihuronischen) sog. Przibramer Schiefern und diese auf Graniten und Gneissen auf, \vie aus beifolgendem Prolile hervorgeht. Skrry Prziliram Ginetz Fig. 104. Profil dnrch die boliraische Silurmulde Or. Granit und Gneiss. A, B EUgen der azoischen Schiefer ; K, A', f>, H Ktagen des Obersilur ; C t D, V Etagen des Untersilur ; A' Kreide, S Steiukohlenformation. Harronde gliederte die in obigem Profile vviedergegebene Schichlenrciln in :{ llauptiiruppen: I .i/oische Schiefer (obersles Huron). I-. i age A und B. ;> I'ntersilur. I'.tiige C. Primordialzone mil Paradoxidcs bohciuit us, Conocephalites, l-lHipsoccplialus. Etage D. Conglomerate und Sandsleine, Etage I) 1 Schicfer mil. Asa- plms, Ogygia, Trinucleus, Illaenus. Sparsame Orlhoccraliten. sehr zahlreiche (Ivslideen, cbcnso Orlhis u. S. \\ . :\) Obersilur. Elage 1C. Kalkslein mil sehr /ahlrcichcn Trilobilen (Calyinene. lll;ic mis, Acidaspis. I'rocliis , Maximum dcr Knl\\ ickclmig dcr Cepha- lopoden, sehr viel CrapNm'lhcn Ciilamopora (iotllandica, Ilalysilcs oatenularia. 302 VI. lli>t..risrlic Ktage F. Kalkslein, slarkc Abnahmc dec (lephalnpoden , Maximum dcr F.nlNNickelnng tier Braehiopoden. Ktage (i. Kalkslein: Flage II. Schiofor mil schr iirmliehcr Fauna, nchinlicli wenigen Arlen von Proelns. Phacops, Orthoeeras. Mine schr beachteriswerthe Krsehcinnng inncrhalh dcr Slim-formation Boh- mcns besieht darin, dass zwischen dcr normalen silurischcn Schiehlenreihc cin/clnc Complexe eingeschallel sind . \vclchc Vcrtrctcr cincr fremdarligcn Fauna, nehmlich Vorliinfcr cincr in ihrcr (iesammtheit erst s])iilcr crschcincn- dcn Tliicr\vcll cnthallen. Diese Erscheinunjzen hal Barrandc (iolonicn i:c- nannt und auf die Weise erkla'rt, dass er /rilwrilig sich \vicdcrholcndc Kin- wandcrunszcn aus hcnachbartcn silurischen Meeresbcckcn annalmi. dcrcn ori:a- nischc EntNvickclunfi: rascher als im hb'hmischen Silurmccrc vor sich gcizan- iion \\.\r. In Deutschland scheinen nur einzelne Glieder, keine vollstiindL'civn Schichtenreihen des Silur zur Ent\vickclung gelangt zu sein. In dcm stidlidi \on Saalfeld gelegcncn Thcilc des Thilringer Waldes ist ein recht inlerressantes Silur- lerrilorium bekannt gcworden , welches in einer Gruppe von Graptolitlicn- fiihrcnden Kiesel- und Alaunschiefern einen unzweifelhaft obersilurischcn Ho- rizont bcsilzt. Die dorlige Schichtenreihe des Silur gliedert sich \\\e folgl : II. Obersilur, ilberlagert von Unterdevon. 7 und fi, Tentaculilenschiefer und Nereitenschichten mil Chondrites, Palaco- phycus, Leptaena, Orthis, Strophomena , Rhynchonella , Spirifcr. Tentaculites, Nereites, Beyrichia, Phacops, Harpes u. a. .'), Graptolithenschiefer, 13 M. 'i. Kalkstein (Ockerkalk) mil Cardiola intcrrupla. Orthoccras, Nautilus. Spirifer. 3, Kieselschiefer und Alaunschiefer. 1. Untersilur. 500 bis 600 M. ;? und I , Leimbachcr Scliiefer und Griffelschiefer von Stcina mil Og\i:i.-i und Asaphus; unlerlagert von den obcrhuronischcn , phykodcn- fiihrenden Quarzitcn und Schiefern. Auch ein bedeutender Theil des Harzcs nnd /wnr vorziii:s\\cisc das l-'liissgfbicl dcr Bode nnd Sclkc \vird von dcr silurischcn Formal ion gcbildcl. In dicscr haben Beyrich und Lossen folgende von obcn nach unicn aulgc/iihllc l ; .la!_'fii imlcrschicden : 4) die Zorgcr Schicfcr. :{ die Ilaiiptkiesclsehicfer, 3) die Wiedcr Schicl'er. 1) die Tanner (Iranxvackc. Nur die Stufc del 1 \Viedcr Scliiefer umsehliessl cine, wcnn auch nichl rcichc , doch mannigfaltii: zusammengcsclzlc Fauna, naeh \\eldier die gc- sammle Sehichlenfolgc den ICtagcn F, (1 \md II in dcr Barrandc'schcn Kin- Iheilung des biilnniveheii Silnrgebirgcs glrieli/.iislellcn isl . ;i|sn einer Xeit cnt- slamml . die jiingcr isl ;ils die englisi-lien (>Iiersiliiriich noob einige silurische Areale. In 1 rankreich bat die Silurformation auch keine schr grosse Verltivi I unt;: hauplsiirhlieh trill sie in der Hrelaizne auf und boslehl dort vorberr- s.-liriid aiis Sandslein mil untersiluriscbeii Trilohilcn. sowie aus unlei silurisehen 'rimiischiffrni. Auch in Spanit-n und Portugal sind Glieder dos Silur anl'- gefondm. Die i-r(is.sarlii:>lr VcrbiTiluiii' hat das Silur in No rd a m (> r i k a. Ks isl Iteivil.s IViiher hervoit:elioben worden , dass das geologiscbe Gerippr dieses C.iiiliiirntrs Mm /.\vci lamvn!_ r ir. Formalioneii bedeekt siml. Ausscrdem trelen silurisehe Territorion von an ordenlliehen Dimensionen isolirt in dem Plachlande zwischen Alleghanies und dem Mississippi. I'erner cine An/.nhl silurischer Areale in Canada, den enii- liehen IYo\ in/en, den arklisehen Rcgionen und iin Gebiele der Koek\ Moun- tains ;iiil'. Als lypisch gilt filr alle diese Ablagerungen die (iliederunp do Siliirs von New-York. Kur/ bemerkl soil nur noch \verden, dass -silurische Sehiehtm und Faunen auch in Sildainorika, Al'rika, Asien und Neuholland nachgewiesen worden sind. Die Glirdrrmiii dor silurisclien Formation in ihren vcrscliicdciu-n Hilduniis- riiuinon ist in beifokonder Tabollo ilborsiclillich xusammengeslellt. Viilkanische Erscheinuiigen und Oangbildungen im (jebiete silu- rischer Territorien. Mil der im Vorhereehenden beacfariebenen silurisclicn Schirhleim'ihe stehen Eruptivgesteine in engster BezichunLZ. Ivs sind dies sowohl weit ausgedelinte Einlagerungen, vvelche an dem gan/on Schicli- tenbau der Silurformation Iheilnehmon, \vie Slocke und Ga'n^c, \velclic dir It'l/U'iv durchsetzen. Diese, namentlich Granite und Syenite, sind nalurge- iniiss jiingeren Ursprunges, als ihre sedimentiiren Nebengesteine , .i<' n '> vor/ugsweise Diabase, gleichalterig mil der Schichtenreihe , in \vHcluT sic ein- gesclialtet auftreten. Die Diabase sind die vulkanischen Gesteine der altesten geologischen Zeil- alter und demnach auch der Silurperiode. Nach ihrem Empordringen aus der Tiefe haben sie sich deckenartig tiber betrachtliche Slrecken des damaligen Mee- resbodens ausgebreitet und sind spater von jiingeren silurischen Sediinenten bi'dcckt wordcn , so dass sie einerseits den Unebenheiten ihres Untergrundes Uberall folglen, wiihrend sich andererseits die jiingeren silurischen Schichten den Umrissen ihrer Oberflache anschmiegten. Als integrirende Theile des si- lurischen Systems mussten die Diabaseinlagerungen an den in spateren Zeit- riiumen vor sich gehenden Aufrichtuugen der urspriingtich horizontalen Scdi- menle , sowie an Storungen des Schichtenbaues iiberhaupt theilnehmen. Mil dem Empordringen der gluthfliissigen Diabasmassen gingen, anscheinond ganz in derselbcn Weise, wie in den jiingsten geologischen Perioden, in Verbindung mil den Basalt- und Trachytausbriichen Eruptionen von vulkanischen Aschen. Sanden und Lapillis Hand in Hand. Dieses losen vulkanischen Materiales bc- miichligten sich die silurischen Wogen, ebneten es zu ausgedehnten Schichten und vermenglen es zum Theil mil ihren a liiabas-Lager, . \ * n I, Silurische Th.>n.schiefer, im Contact mil dem Dia- ClgCnen Sedimenteil, SONVIC den Kesten base metamorhposirt lei. . ,. ... . ihrer Bewohner. Auf diese Weise eni- standen die nicht sellen versteinerungsfiihrenden DiabaslutVe, GrUnsteinschiefer, St-h;ialsteine und Diabasbivccien . die auf der einen Seite in sedimenliire Grauwackenschiefer. auf der anderen in achle, kornige Diabase iibergelien. eine Krselieinung. diireh \\elehe die (lleieli/eiliukeit zahlreicher Diabaseniptio- nen und ge\Nisser silurischer AlilagtM'unLM'ii ausser /\\eil'el L-esetxl \\ird. Dei- Fig. lO.i. Profil sudwestlich v o 11 Allrode im Harze. Siebe .Seito :t(Hi. VI. 305 .- JE - s'r ii ^ i ^= = / 1 I . i - i - /. -~ i i i ; - : r :. = : - - - ; -ii 5 ~ "c T ; ^.T 3 . . :i- ^ .= jj. C r i. - - -C ^ "* . ^' 2 . c = ' < _ -^ - Z" _^ S; ^ - - 3 E = / -~'~* r.liarakliTi-:i-<-Iir Ynl ll'T 1 Hill. -II l-'lM'hii-sl,.. lUlNlirlmlli'll liraliila. . \lli\nv Clmlli'ti's menu, /.. it. kni.L'iiti . I lloiiialiiiiiiliis. (iniptnl Hi-id) an 7. in-ns.i m h | Xalilivid -I,),. Ciinoid (his, x. It. rli'-.iniiilii. Cahinciic, /. It. Hlniiii>iilia IlialoiKltllx,/. It. ilrlpliilinc T- ~t. 5 = r : . :- / ^ = _ - ~ i- ^fll| 1 i = ^ l5 5 E c _ _ C 'JT > ~ ~Z "^ . = - . ~ ~ IQ B .N Q _ - re ~ i.~ '** 7. ^ t? - L L = \- 'plius, O-A.-ia. Illai-iuis sins, llomaioiiotus, Trin Ecliiiuispliai-riti's. /. It. am zahlreiche Orlliis. ()rtl /. H. duplex. \a^iiialini Graplolillicn. I'aradoxidcs, Coiiorrplialu Stus, Oleniis. 3 U ^ _ M i O JM ^ ^ 1 -f. - KI ^ L. o _5 = .-=. - es S = ~ "o I ^ f ='5 - 7 I ' i -- ^-"v ce g ' q g- 1 cc -.1. = = i -5 ~ '= . S 'azoisc D ac _S : r \ ^ 5 ~. E 1 iii MaliiHiscliii't'cr I'l'iilain.TiiN- Kalkstcin i = . 'i - cr - -z ^ E ~ 'T ilil OO =- ; O J Oberc Oslo- Gruppi v OrthocciMS- kalkr Lnterc Oslo- Gru | t 'lit. ! (irapto- litlieiiscliicti'i 1 AlauiiNchi ~ c 3 Z L _ a. ' ^-^ i ** i >nt. limn 1 ii |I i L l C C. _ "3 . = " i - - II - -_ S & ~ 3 CZ rj O C c .2 su. , - I || || 3 J - -3 = c "'MS- j JHIiS-ioiun <'r- ilner. Kli>m(>iitp il. IJ....I.MM.-. 306 VI. Historisrhc artigo Diabasgosleino spielcn in \ielcn Silurlcrrilorion, so in denen dcs Marxes. Hiilimcns und Englands cine niehl unxvichtige Hollo. Die llarxcr silurisdien Diabase sind in Ligorn von xerschiedonor Miiclitigkcit den Scrxugsxvoiso in Woehsellagerung mil Graptolithen-Schiofern auf der Grenxe xxvischen Ober- und Unlorsilur auf, so dass ihr Ausgehondes um das ganxe Bassin der oboren, xxc- sentlich aus Kalk beslchcnden Fonnationsnbtheilung einen formlichen Gtlrlel bildel. In aussergexxohnlieh grosser Miiufigkeit treten lager- und deckenarlige. soxvie gangformige Diabase in dein Silurbecken von Christian i a auf: ebenso breilen sich in Wostgotland horixontale Diabasdockon liber doin Untersilur aus (siohe Fi. 103 e}. Die bedeulendsto Ent- xvicklung haben die Dia- base,, und xxvar nanienl- lich die versleinerungsfilh- renden Diabastufl'e, in der englischen Silurforma- Fig. 106. Profil durch die Golli-Hills (Wales). a Untersilnri.sche Scliiefer; b Lager vcn Diabas und Diabastnft'; c Gauge und Stiicke von Diabas. lion erlangt. Die lel/.lcfcn und oin Theil der echten Diabase xvechsellagern dort in griissler Hegclmiissig- kcil und in einer Gesiimmtmiichligkeit von Uber 2000 M. mil den untersilu- rischen Schiefern und Sandsleinen , xviihrend die Eruption andcrcr gang- und sloekl'iirniiger Diabase einer elxxas spiileren Zeit angehb'rl. In ganx iihnlicher Woise', xvie Diabase, treten auch Fe Isi tporph x re. /.. H. in dein' unlerslcn Silur von Bolunon bei Skrey, von Norxxcgen bei Chri- sliiinia. soxxie von Nord- Wales in Wechscllagerung mil Tlionschiefern auf Holies Intoresse bcsilxen die Eruptixgcslcinc, xxelche xxxischcn den xvahr- M-hcinlich unlcrsilurischen Siindsteinen am Siidufer dcs Lake Superior in Nordamerika einuela- V\t!. 1(17. I' rnf i 1 (lurch K ewe on aw Point im Lake Superior. :i I. ;ik.' Superior; Untersiliirische Samlstcinn und Coiiglomorato. ; r Mel:ipli\ rlajjcr wpclisrllagernd mil ManJelsteincn und C'ongloin^inton. in Geslidl einer Scliich- tcnreihe von almcclt- selnden Diorilen, Mcla- phyren und Mclaphyr- niiindclslciiicn mil untergeordneten Conglomeratbiinken /wischcn \ersleinerungs- leeren Sandslciiirn und Cdnglofneraten auf. so dass ihrc Eruption und die VI. llislorischo 307 Hildung (Ics henachharicn Nebengesleines augenscheinlich 11 eh lit Fig. 10S. Prnfil (lurch don llrli- bcrg b o i Andteasberg. ;i (invuit; b Grauwackon und Thoii- schiofer, im Oontacte mit dcm tlranit iu Hornt'cls verwandelt. in dieselbe Periode i'iillt. Als \ollsliindige oder lheil\\eise Auslullung der .Mandeln in ge\\issen dieser Helaphyrmandelsleintagec stdlt sich neben Kalkspath, Quar/, und Zeo- lilhen gediegenes Kupfer und Silber ein. An st'lir y.ahlreichen Loealitiilen ist die siiurischo Formation (lurch Gauge und StoVke vonGranit undSycnit duirlisct/t \vorden. \vcnn ancli die tiom-n dit'st'r lcidcn (icstt'insarltMi nur in scllcncn I-'iillcn in dit 1 Silurpfriodt- sclhsl. sondtM'ii ineist in spiitt'iv XcitriiniiH' i'allt'n inoiicn. Als H(MSj)icl finer t'ruj>(iv( > n (Jranilmassi 1 in silurischt'in (ichiclc inai: tier (iranitsldck tics Kcliherijcs im Harzc angcfdhrl \\cnlrn siclic 1'ii;. I OS . An dieser Stellc hat dt-r (iranit silurisclic Thonschicfer untl Grauwackcn dinrhscl/l. Unichstiickc dcrsdhcn losgerissen und mil seiner Masse uinhilllt , cine ie\\altiiie Scholle ties Nelx-n^esteincs auf scinem RUcken in die Ilohc uchoben, so dass diese jelzt den Gipfel des Reliberiies bildet, und endlidi /ahl- rcidie Apophysen in das Nebciiiiesldn, und /war namenllidi in die aufla- iicrndc Sdiolle gcprcsst , sowic nicht nur diese letzlere, sondcrn audi die l>c- nadiliarlcn durdibroclienen Thonschiefer und Grauwacken in Ilornfels unige- \\andelt. Auf der Insel Arran an der Kllste Sdiottlands selzt ein gcwal- liger (iranitsloek zwischen untersilurischen Schiefern auf, weldie ihn inantel- formiii uniizeben. und in die er zahllose Giinge , nnmentlich aber kleine, /ierlidie Apophysen von Millimeter- bis fast Meterdicke aussendet, so dass die Sdiiefer \on GraniUidern gam durdisdiwiirmt werden. I'lilcr ganx, iilnilichen Verhaltnissen durchscl/en iniiehtige Granitstiicke den (ineiss iintl die auf ihm auflagcrnden silurisehen Schiehlen be4 Chrisliania und an maiH'hen andercn I'unklen , ferner Felsi tporph y re in sieli nel/torniii; krcu/entleii (iiiiii-en die silurisehen Thonsdiieler der scholtisdien Grafsehafl Argyie. Ausser (lurch Eruption glulliflUssijier Gesleinsmassen olVenbarte sich die ThiitiLikeit des Vulkanisnius \viihrend der Silurperiode tlurch Nrveau verii nderun- ^en ein/clncr Theile der damaligen Krdkrusle. Waren diesellten saccularcr Xalur. so aiisscrlen sic sich, abgcsehen von sdiwicrigcr nacluvcisbaren Sciikun- gcn, (lurch llebungen ein/dner Farlicn des silurisehen Mecrcsbodcns iiber den Spiegel des Oeeanes, so dass dit! Ablagerung tier silurisehen Sedimcntc an soldien Stellen unterbrochen svurde, die silurische S< hiditenreihe ihre vollstiin- digc Ausbildung also nicht erlangle. Die I.agerungsform des Silur \vurde durdi solche langsame und gleichmiissige Hel)ungen nicht beeinflusst . blicb \iclmehr die urspriinglich horix.onlale. Solche einfadie .\i\eaiiveraii(leriiniren. mit \\elchcn ein Waehsen der damaligen Continenle Hand in Hand ging. haben /.. li. die untersiluris. hen Areale l)ei Petersburg und in Weslgotland crfahrcn. \vclehe vor Reginn tier oliei'silurischen I'eriode bereils als Fcstland tla- standen. Xuin Theil jedoch \varen diese llebnngeii ein/elncr I'arlien der lu'd- krusle mil Schichtensliininizeii \erkniipft, \on dencn naiiieiitlidi an soldien 20* 308 VI. Ilislorisrhe Pimkten naehgevNiesen \\erden kaim . dass sie in die siiurisclio Poriodo lielon. \\u untersilurisrhe (lomplexe ungtefctifOttnig NOII obersilurisehen oder do\oni- sehen Gesleinen iiberlagerl \Nerden. \\ie dies ;in manehen Punklen Nord- amerikas und Kilt-lands der Fall isl. Die grossarligen Verwerfungen. Knickun- gen und Bieiiimgon. welche gewisse silurische Sehiehienreihon erlitten liaben. miigen ebenfalls xuni Theil noch in die Silurperiode fallen, moist alter gehiirl ihr Ursprung jilngoron, niclit Iteslininiharen Xeitriiumen an. Als eine Aeusserung des Vulkanismus und z\var zum grossten Theilo als oinc Folge inslanlaner Hebungeo oder Seitikungen isl die Bildung von Sjialten zu betrachten, \\clc-he das Gestein in grbsserer oder iierin^ei-er Brstrecknng his /u mchr oder weniizer bedeutender Ticfe durchsetzen. Daduivh dass die- sell)en sp liter dureh Al)satzo aus Mineralquellen zum Theil mil l-jv.en ausge- ftllll \vurden, gabeu sie Veranlassung zur Enlstehung der Krziiiiniie. deren \Vii-htiiikeil als Lagerstalten zahlreicher technisch nulzbarer Mineralsubslan/en einleuehtet. Kinige instructive Beispiele solcher gangfdrmigen Kr/vorkonmien innerhalb silurischer Terrains mb'izen hier ihren Plalz finden. Der altberilhmte Silbeilieruxverksbe/.irk St. Andreasl)erg im Hai-ze liegl am slidliehen Ab- lianue des Rehberges und Sonnenberges, eines Gra nil dickens , an (lessen stld- \vestliche Riinder sich eine schmale Zone siluriscber Thonschiefer und (iran- \\aekenanlegt (siehe Profil 108), welche nach Silden zu ihre Begrenzuni: duiil- den, sich in der Tiefe vereinigen , und somit eine keilformige Thonschiefer- partie mantelartig urnfassen, deren Schichten von 0. nach W. slreichen und mil 70 bis 80 gegen S. eiufallen. Die Silbererzga'nge setzen nur innerhalb des Ruschelellipsoides auf und haben deshalb eine geringe Ausdehnung, sind wenig mjichtig, jedoch bis zu einer bedeulenden Tiefe aufgesch lessen. Hire Haupluangmasse isl Kalkspafh. Die wichtigslen in diesem einuelagerten Kr/e sind: Bleiglanz , Zinkblende , Rothgiiltig, Anlimonsilber, Arsensilber und ge- dieLien Arsen ; sie werden von Apoplnllit, Harmotom, Desmin , Stilbit und Flussspath begleitet. Die Silberer/gange gehoren zvvei Streiehunirsrichtuii^eii. einer nordlicheren und einer \\cstlieheren an. fallen geuen N. und izeiien NO. und kreuzen und venverfen sich deshalb ofters, doch Itleibt sich die Haiiptgangsausfiillung in alien Giingen gleich. Di(> Ruscheln schneiden entweder die Giinge gerade/u ab, oder schleppen dieselben eine Strecke weil. In keinem Falle aber set/en die Silberer/giSnge Uber eine der beiden (H--IIZ- ruscheln hinaus. Die Eisenstei ngiinge treten ausserhalb des durch die Ruscheln umschlnssenen Kllipsoides auf, sind mil derbem Hotheisenstein und (ilaskopf ausuefiillt und bilden im Verein mil einigen Kupferkies- und KoballgUngen eine Xone /iemlich parallel der Gren/e des Granites. Die Uuerksi I berl a gn-slii Men \on A I in a d e n in l^slremadura sind VI. (Jange \ou Uber (' M. Miichtigkeil. \\elchr silurische Thonschiefcr und Ouar/ile durchselzcn uiul fast durehgangig aus Ouarz uiul diehlem oder enligem Zinno- ber bcstehen. In den silurischen Terrains der amerikanischen Continenle zcichnen sich z\\ei Be/.irke (lurch die (Irossartigkcit ihrer gangfftrougen Krzvorkommnissc aus, die Kupferregion am Lake Superior und die Bleiglanzregion am obcrcn .Mississippi, ruler erstcrer verslelit man nameutlich die fclsigc Land/ungo Ke\\eena\\ iscuaunl . \\elche von dor Sdd-KUslc des Ohercu See's in Fnriu eiues Hi deulsclie Meilen lauuen Monies naeh N. vorspringl und ihrcr Lauge naeli in drei Zonen /.erlalll , <>ine oslliche YOU Uulorsilur, cine luitllore von bereiix nl.rn hesehriehenen Melaph\ren. kupferfuhrcndcn Mandelsleinou und (ion^loiiieralen und eiho \\esllielie von SandstcMiien mil cinigcn Melaplnr- lauern siehe Profil 107). In rcchlein \Viukel auf ilirc Langcnerslreckuug \vird die.se llalhinsel von /alilreichen , scnkrcchlen Giingon durchsctzl, welche in ihrei- Machtisikcil zwischon vseniiien Ccnlimclcrn und 10 Melcrn scliuanken und in einer vor\\alteud<'n Kalkspath-, Prohnil- und QuarzausfUlluug im Verein mil /.ahlreichon HruohslUckeu des Nebcngesteins gcdio genes Kupfer in bis /,u I'). IH)0 (lent. seliNNcren Massen umschliessen. Die \oi-h(M-er\\ahnle Bleiglanz region dehnl sicli in deni nach SO. olFenen \\inkel aus, welcher von deni Wisconsin- und Mississippislrom gefonul \\ird, ip. III'.). I 1 , 1 ei g la nzjtange und -HOhlen a im un- ( r ihirichen Lti'luinitc b am obcren Mississippi. Fit?. Ho. Schlot i-iiipr I'.lci-Uii/.huhle am obercu Mit-.-i.s.sippi. incrustirt von lileiglau/. a mid KalkKinter b. iiimml I-'D denlselie Ouadralnioilcu Fla'fhenraum ein und gehorl (|tnri.srhr (i Elcpha'sknochenbruchstUckcn in zu Tage ausgehendcn Gang.spallen. liefert hirr filr den sprechendsten Heueis. Itiirkhlick auf das silurische Zeitalter. Ks 1st ein frcmdartiger An- bliek. welehen miser Planet \\iilnvnd der Silurperiode dem Auge dcs Gco- logen bielet. Fasl das gan/.e Krdenrund 1st voni \Viisscr bedrckl, Uber dcsscn Spiegel sich nur cinzclnc felsigc Inscln erheben. Sie enlbehren noch des Schmuckes einer Pflan/endccke und des I.ebens lliici'isclicr Hcwohncr, -- lodl und slarr slehcn sic da! l);is Meer hiriil abenteuerliche Fonncu , Trilobilen- sclnvjinnc tuiiinicln sich an seiner Oberflaehc, zahllose Graptolithen ftillen seine seielilen Slellen an, fonnenreiehc, beschaltc , zuin Theil riesige CephalopodfMi belebea die hohc Sec. -- Korallcn von fremdaiMigein Tjpus Huiiosa und Tabu- la l;i ha uen ausgedehnle Banke auf, heute langst ausgestorbene Brachiopoden- Gallungen und arnilose, vieltafelige Crinoideen (Cystidea) wuchern auf d<-m Meeresgriinde 1 ; crsl nahc dem Schlussc der Silurzeit erscheinen aueh seltsam geslallctc Fisehe, die ersten Wirbelthicre, auf der WellbUhne. Der Gesammlhabilus der silurischen Thienvelt war auf der ganzcn Erd- oberlliielie derselbe und nach dieser Ubereinstinunung zu schliessen , inussen aucli die Tenipcralurverhaltnisse \vahrend der Silurperiode Ubcrall iin Allge- ineinen die gleichcn gewesen sein, alien Breilen voni Pol bis zuin Aequalor \\iir ein wannes, froslloses Kliina genieinsam. Cbcrhaupt aber findet der Mangel an Mannigfaltigkeit in alien irdischcn Vorgangen, die grosse Kinfiieh- heil in tier Krdoberllaehcngestaltung ihren Ausdruck in der Monotonie der si- lurischcn Fauncn. Dass in dicscn Verhaltnissen die Ursache der Einfonnigkeit der unler ihrem Einflusse sich enUvickelnden organischen Well zu suehen ist, trill besonders deullich darin hervor, dass sich an solchen Slellen der siluri- schen Erdoberlla'chc, \vo deren Gliederung bereils cine eUvas grossere Mannig- faltigkeit besilzt, Localfaunen ausbilden. Dies isl z. B. in dem bbhmischen Silurbeeken geschehen , welches fast rings von GneissriH'en umgcben , \\ ahr- scheinlieh nur durch einen schmalen Arm mil dem grosscn silurischen Oceane in Verbindung stand und in \velchem sich unter derartigen local abweicbenden Yerhallnisscn cine Fauna von Uber 2800 Artcn herausbildete, \\elche z\var das allgerneine silurische (ie[>r;ige, aber nur 207 Species mil der der ilbrigen gleich- zeitigi-n .Mrere genieinsam halle. Dieses einfache Faclum dculel bereils auf die Dillcren/jrung der organischen Well hin, \\elche sich im Latife der /eilen durch Summirunu von verschiedlheisenerz, und entllieli lin- sen- und tlbl/fbrmige Lagerstiitlen \on Seli\\cl'clmelallen sind als (ilie- der der dc\oni.sehen Schichlenrcihe bckannl. hie gntssarligste und be- riihmlesle dersclbtMi isl die des Rammelsberges bei Goslar. Sie bildcl eine tori>r!ii' (i Arlen. so\\ie x.ahlrcichc r'arne. Cylopleris. Nenropleris, Sphenopleris mid Pecopleris aiiluet'miden \\onlen. Alle diese lonm-n \\ icderholcn sich in der earbonisclien Formation mid \\crdcn lei Hespreelmnii dieser uenaner abuc handell \verden. - rein de\oniseli liiii^r-cn . \\emi aneli .ml (laii.idji , New- York und Ohio Itt-scliriinkt . \vo cs jcdoch in iiusscronlnUlirlici' ll;inlii;k'il vor- koiinnl. j;i iiMinclic SchichU'ii uiin/, iinlulll, isl das l\co|)odi(Mi;ilinliclic ('.cnus I' si I o |)h \ I on D;i\\ s. Fig. II 2. I'silopliy to n Daws. VntiTii'li rlirr li"]i/"iil:il>T Slamin niit million Narlion unil cylimlrisclicii Wuiv.f In , U SUiiiiiiliiiicli>tiick ; r /wci^on.l.-; <1 SUtnm nud Zwcige ; e Zwcigbiischol ; f Fructilicatiiui ; g Kestuuriiic I'lbu/.-' nach Dawson. Von XiiLichofi^cn der nirdrigslen Ordnung tics Thiorrcichcs. den sind uns aus tier Dcvonzcil verliiillnissinassig nur sehr spiirliche Heslr illier- lidcrl \\ordcn. Kino grosse Verbrcilung muss Heee pta cu 1 i tcs Ncptuni Del'r., wahrschiMiilich cine riesigc Foraininiferc, hesessen habcn. Dicscr scheibenfbrnifge Korpcr crrcichl '.) Zoll iin Dnrcluiicsser und ist auf l)ciden Seilen mil rliom- hischcn. in cxccntrisclicn Iteihen rctielmiissii; angeonlnclcn I'Vldcni hcdcekl. 113. C' yathopli yllnm helian th oi tics G u 1 d f . a Einzelzollo; b Stock. dcrcn jr /\\ci lir^cnilhcrslchcndc dnrch cine Ho'hrc \erl>nndrn sind. Die Korallcn sind (lurch ihrc p.ilaro/.oischrn Kamilicn, die /nantharia rugosa , lahulala und Inhulosa rrichlidi mid miter den ersleo naincnllich (lurch die (latluny esoiulers in Deulsch- land hiiufig. Dcr ganzliche Mangel an Graplolilhen isl im Gegmisatze zu deren massfnhal'lcm Aul'lrelen im Silur ein charaklerislisfhes negatives Kenn/eichen des Devon. Die Echinodermen werden im dcvonischen Zeitaller last ausschliesslich durch Crinoiden und z\\ar durch eigentliche. mil grossen Armen \crsehcne Crinoiden verlrelen. als dereu wichligsle devonische Geschlechter und zwar vor/ugsweise in dem Kalke der Eit'el \orkommend Gupressocrin us (Fig. H7), Eucaly ptocrinus und Ilaplocrinus (Fig. MS gellen kbnnen. Sehr hiiulig sind im Devon vieler Gegendon die ausseren Abdriicke der Crinoiden-Saulenglieder, so\\ie die i micro Ausfiillung des Nahrungskanales di-r Sa'ule und des sclieibenlormigen Zuischenraumos x.\\isehen je z\\oi (iliedern, Sleinkerne. \\elche I'riilier als Schi'aubensleine bezeichnel \\urden. Die Hla- stoideon. welche in der na'chst jUngeren Formation zu oilier so grossen Knl- ll'i. Aulopora ro- l>e us E. u. 11. VI. Ili-tori-Hif \\irk'lmiu url.murn. sind 1111 l)r\nn iiur sclir u'irin/.rll y.u linden. \v die (] \ si hire n . iin Silur so iir\\i>lmlich. l>is anl' riiir <'in/.ii:<> Form Hhrn.imis Itncin. \crs( liNMiiulcn sind. 3 1 f > aliriMid j^> KiK'. 117. C'uiircs^ncrinu.s C ra gna (iuldf. tt Kekh mil Arini'ii, von tier Seite ; ._ (, Saulenglicder. I'ulrr <|MI Molluskcn hcrrsclicn nodi iiMiiicr. \\rmi ;uicli nichl in so auHiillimM' NVcisc \vio iin Silur, *J 7 lira c hi op od en und Gophalopo- dcn ini Vcrlijillnissc zu don Z\vei- scl.i.l.-n. und (iasleropodon slark vor. NitiiK-nllich licfcrl o(l<-n-(;.i(liin- S|)irirT. ohwohl | H i Wcilcin niclil iiussclilicsslicli dcNonisch, \irlc I'iir die Scliiclilcn dirscr I'crj,,,!,. rhiiniklcrislischc l ; onncn und /,\\;tr lani- tliiui-li.-c in die Hivilc licxoiicnc Arlcn; so Spirifcr speciosus Phil, im ^ IIS . IIaploerillU8 m Vo " ll " tc "' vo " dor Suil und vo " ol)Cn - Km- H'.i. Spirif er disjunc tub Sow. i ; !--. i-i'. Bplrlfer macroptervK Goldf. Fii:. 121. Stringoccplialtib Burtini Deft. (sUrk vcrVlciiicrli. is' Ventrales Septum, s' Dors-ales Septum, c Schk'it'i 1 , Uabeliger ForUat/.. N I. IliMorix-lit' (i millloren DcMiii. S|)ir. d i s j u n I u s So\\. Verm-uili Muivli. l ; i,-. !!'. ails seronleiitlieli be/.eiclinend fur die obere Ablheilmii: des l)e\on uud in Deulsch- l.iinl. Kusslaiid. UeLien, Frankreicli, Kngland uiul -Nordamerika \erbreilet, endlieli Spir. marrop I c rus (loldf. (FiL;. I .'" an^ dcin uiilci-slcn |)c\on. l-jn aiisschlicsslifli devoniscbcs Brachiopodcn-Gescblecht isl Slringocepha- his. (lessen ciuxiiic lickanntc Arl St. H u r I i n i I) e fr. (Fiu. k' I /u den uriisslcn Brachiopodeo udiurt. Mil dicsci- Art gemeinschaftlicb and wie sie auf das mitt- Icrc Dcxdii licsclininkl tritt I'licilcs i: r \ p li u s Dcl'r. auf. Sdir lic/eichnend siiul ferner Athyris conccnlrica Bueh, Orlhis idraiiona F. Hom. und Ortliis strialulii iSchl olh. , sowic It h \ nclionc 1 1 a parallelepipeds Hronn. und R h \ lu-honclla cul)oidcs So\\. Von dm \ci-liiillnissiiiassiii Pterinea lae vis Goldf. SleinVern. Fig liJ. Megalodon c u c u 1 1 a t[n l>t i(k> Schalen vim Vorn. sdir sdi\\acli Ncilrctciicn /NU-isrlialcni hcsii/cn die Ciatluuucn Nucula und IMcriiM'a Fit:, k'^ in den unlorsten devonisclien (irau\\acken und Sand- sieineiu I.ueina itni! M cgalodoD {Fig. k^5 bingegen in den mitteldevonischcn Kiilksloiiion lliuiliiikeit. Die Pteropoden \vcrden tlurcb riosijie Conularien so\vie durch Tenlaculiten vortrelon, die Gasteropodcn vorauus- \voise durch Kuoinphalus (Fig. 126: Pleuroloma ria , Turbo, Macrochcilus (Fig. 124) und Mu rchison ia 1 i.- I Fip. \~i:>. Muruhiso- Fig. VJI nia bi gran ulo&. Macrochcilus snbcostatus. Fig. 12fi. Euomphalns Leonhardi. VI. Ili^loi i-rlic Goolouio. Die Cephalopoden besit/on obonso \\io iiu Silnr, so anoli iin Devon in dem (iosrliloehte (! \ rt oooras. nooh molir alter Orlhooeras /ahlroielio Kepriison- tanton. AllSSChliessHch dexoniseh liini;oijen ist das aul' die oboro Ablheilunii diosrr Formation bosoliriinklo (iomis (II \ men i;i [Fiii. 127), mil venlralem Si|)ho. drvsrii. Arlcn /. II. Cl\m. lac\ iizala Miinsl . nnddhm. Scdi;\N ic-ki, d'Orb. trt'll'liolie LciU'ossilicii do |)e\on Itilden. In dem nclmilit-luM) llorixontt 1 crrcii-lil das (icschlcdit (Ionia I ilcs Fii:. 128) mil dorsalcm Sipho, dcr Vorliiufcr dcr in don moso/oisclicn l-'ormationon oino so uiclilii^o Rollo spiolondon Ammo- nilon, in don Arlon (Ion. I'olrorsus Bnoli, Gon. intuinescehs Boyi 1 ., (ion. snlmanti- limis Schlolli. n. a. soino llaiip Die doNonischon Vorlroter dor Cru- .slacoon sind (!>pridinen (Schalon- krohso nnd Trilohi ton. l.ot/toro ho- sil/on lu-i NVoilom nichl molir die Man- niiifalliiikoit . dnrch \\olche sie der si- lurischen Fauna oin so cMgenthtlniliches (irpriim 1 \orliohon, violmolir doulol das Krliisolion dor i^rossen Mehrzahl iliror it-scliloolitor anf don nahon Untor^ansz dor iian/.on Familio liin . \\oloho im DoMtnauf P ha oo ps, (Fig. 129) Homa- lonotns Fiiz. 130) Bronteus und oiniizo andoro. \\onii;or \vichtige Gat- Iniiiion hosohriinkl isl. Die bohnon- lormiiion . last miki'oskopiscli kloinon Sclialon dor C \ p r i d i n on (Fig. 131) l)oitn ; l) von vorne; c Eine Kamm morschci.lpwand vora Mii.-k.Mi aus. l-'ip. l'2>> ii .. Mint i tr- i ni n ,11, ,,.,MI Ki;r. l'2'.i. I' li :ir np s 1 a t i f ro ns Fig. 1:W. Horn al on ,,t ,, . , m . I"'M Bron n. tu i J: iirin. Die Wirbeltbiere ImVlion anoli \\iilirnid dor do\onis<-lion iVriodo i-in/.i VI. lli>|i>n>rln> mid ;illt'in iiuf iluv nicdrii:stcn Ycrlrclcr. die F i sc li r ln>sclininkl. ' \\rlclir sich (lurch cine uniiciiu-inc Knl\\ ickclunii dcr liculc hcrcils sell l;mi;cn Xcil.illcrn fig. 1.11. Cypridina sc r r at o-st r i a t a San d li. (Natfirlichc GrOssc nnd stark vorurrp^sort.) fast vollkommrn iinsiiivslorbenen helorocercalen Gnnoiden nuszeichncn. Hire g \\ird onl\v'dcr von mil Selmiol/ illxT/.o^cucn rlioinhisclifii odcr 11 o s I a n r i r t P d P v o n i s c li P F i s c li p. Fig. WL Hpriohtliys Millpri 1'and. Fig. 1115. lloloiilxrliius m.liilivsimus AgaRR. Ki" i:t:i (Vnlialaspis Lyolli AgaRs. Fiu'. \ '>>>. <' e deelpteiw Ag Fiu. l.'.l. (Ntooloi.is nacli I'andPr. Fig. 1:17. llMTCfttettektgn Hewb. S;iinlsli-iii mil Kcplilii-n- x\\.u Ti'liTpi'liin-Ki'stiMi \\irtl liii VI. Ilistorisrhc (uMiloiiit'. 319 runden Knochcnschuppen, uder MHI einem Millkommenen Panxer von Knoehen- lalelii iiebildel, \\ahrend ihre Sch\\ an/llnsseu durch\M>:z unijleichlappiu sind. Zu den ersteren iiehoren () s I en I p i s Vlii. |:Ji, II <> 1 <> p I \ c li i u s r'iu. 13- ; >), y.u lel/.leren Pte r i r It t li \ s l ; iiz. I:?-'. /\\ ischen heiden slehen die mil einem i:e\\allien Kopfsehilde MTseheneii Cephalaspis (Fig. 133) und Macropeta- lichlh\s Fiji. 1:57 . I hriucns \\cist d;is Vorkoiiiiiifn \on FlosstMislaclu-ln darnuf Inn, dass die d'\oiiisi-lu'ii MctTf. iilinlie-lj \\ if es in dcr spiitcstcn Silnr/cit dcr Fall \\ar. andi MMI liaiarliiicn Knorpt'llisclien hclcht \\urden. Dreith( k iluiiu: der devonischen Scliicliicnrcihe. Fast iihcrall, wo die Dt'Noiiftiniiation y.u cincr xollslandi^crcn Knt\\ it-kclunii i^claiiLil ist, liissl sicli in ilir fin nifhrfarhfr Wccliscl ihrcs palafontolo^isolifii (lliaraktci's wahrno hnicn, dfin /n Foliif die dfMHiisrlif Schiclilfnrfihf iianx allufiiifin in divi durch den vcrscliif- dfiiarlitifii Habitus ihrcr Fauiu'ii von oinandor al)\%('ic-lif ndf Abtlifiluuiifn xcrfiilll. Das untt-rf l)f\on. fin Schichlf Hcoinplc \ MMI vorvvnltondon Sandslfincn. ^andiiicn Sfliifffrii, (irauwai'kon und Gontiloincralfn \vird cliaraktcrisirl durch sfint-n RiMchthuiu an Hcstfn MMI Spirifer macroptorus und Spir. nnicronalus, durch Iluinalonoliis-Arlfn, durch die Slfiiikcriif \on Pic unidict\um problcnia- ticuin und durch mclircrc IMfrinca-Spfcics. Das inittlcrf Dc\on, vorualtcnd aus Kalksteinen bestehond, bfsitxt unlf r siiinnitlichcn divi Abthc iluniif n die ntannijj;fachste und fonncnrciclistc Fauna. \\clchf naiiicntlich von Korallcn (Calainopora, Cyatho])hylluin, Calccola. Aulo- pora , Hrachiopodfii Strinszoccphalus. Uncites, Spirifer speciosus und (iaslero- podfii (Murchisonia, Macrochcilus) f])ildet wird, zu denen sich Cupr(\ssocrinus, .MfLialodon, Cyrtoccras, Hronteus u. a. i^esfllen. Das obere Devon, aus Schiefern, Kalksteinon, Sandsteinen und Flaser- kalken xusainineiiiieselxt. isl der Horixont, in wolchem die Clynienien und Gouia- titen ihre Hauplcnlwicke IIIDLI erreichen : nusserdeiu treten als charakteristischr Leitfossilien IMiacops latifrons. Spirifer disjunclus Vcrneuilii, ferncr Cypcidinen in xahlliiser Men^e auf. .lede dieser drei Haupti;ruppen iiliederl sich in den verschiedenen (leliieten, in denrn sic xur Ausbilduni; izelantit sind, in cine Anxahl von Horixonten, \velclie /urn Theil nur locale Hedeutuniz besitxen und ilber \\elche in der sjiiiter fbtgenden T.ibelle cine I'bersiclil i.'fi:fbfn ist. Old-rcd-saiidstoiie-Fncies. An eini^cn Localiliiten, nanientlich in Sild- \Vales und in Schottland hat die devonische Schichlenuruppe cine \(in der hesrhriebenen t\piselien abweichende Ausluldun^ erfahren. Dort ersclieint dieselbe der Haiiptsache nacli als cine etwa 3000 Meier miichtiize Congtomerat- und SandstetnbUdang, \\clclier cine braunrothe, von einer Kisenoxydbeimen- liiinu herriihrende Kiirbuni: eiiienlhilnilich isl. Ihr palacontologischer (lharakler \\cicht \on dein eben bes|)rochenen dadurch so vollstiindii: ab, dass sic \veder Korallen. Mrachiopoden und Clephalnpoden noch Trilobilen fUhrt. dai^eiten xuni Theil aiisserordentlich reich an Reslen von Ganoid- und Knorpelfischen, nanientlich MMI Cephalaspis. (ioecosteus. IMerichthxs, Osleolepis, Diplerus und Onchus isl, \\elche in der normalei) de\onischen Schiehlenreihe nur ausnahmswe isc odcr 321) VI. llistocisdio (leolotiie. sparsam vorkommeu. i'hriizens beweisen ganz abgesehen von izewissen Ana- logien zwischen dem Old-rcd-sandslone Knglamls und der de\onisdien Sdiiditen- rcihe Russlands und Nordamerikas die LagefUngSVerh&tnisse des Old-rod- sandstone, dass dersdbc cine Aqtlivalentbildirag, cine locale Fades der Devon- I'ormation isl. Die geographische Yerbreitnng der Devonformation. Die dcNonisdu Formation ist in Europa, Amcrika, Afrika und Asien nacliLre\\ iescn. Das ausge- dehnteste dcvonische Tcrriloriuin Deutschlands isl das Rheinische Sehiel'er- Liebirge. Es umfasst cinen iirossen Theil HlKMiipreussens, \Vcslplialens. Nils- sails und erstreckt sich nach Relgien hinein. i'hcrrascheiid ist die Tliatsaclie. dass ein Theil des Rheinisclien Devongebietes, die Taunuskelte. von Gneissen und krystallinischen Schiefern, welche pelrographisch vollkommen der azoisclien Formation entsprechen, zusammengesetzt wird, \vahrend in der Lenne-Geuend schichtenartige Parallelmassen von Schieferporphyroiden zwischen den echl se- dinicntaren devonischen Gebilden eingelagert sind und zum Theil gam iihnlidi, \\ie die Ottrelitsdiiefer und die granit- und hornblendefilhrenden Sdiicferiie- sleine dor Ardennen, die Resle devonischer Organismen (Spirifcr inaci'oplenis, Ilomalonolus) umschliessen. Das Unterdevon wird in dem Rheinisclien Sdiic- fergebirge durch die Grauwacke von Goblenz (Rheinische Grauwackc iv- prasentirt. Es ist dies eine Schichtenfolge von Grauwacken, Sandsteinen, Quar- ziten und Thonschiefern, welclie die filr das Unterdevon diarakteristischen, oben augeftihrten organischen Reste fiihren. Ihr Liegendes wird an mam-hen Stellen, so am Rilcken der Hohen Venn, von krystallinisdien Thonsdiiefern und Quaiv.iten gel)ildet (siehe Profil Fig. 138), welche als silurisch angesprochcn Aachen Burtsclieid Halm Eotchen Montjoie Fig. 138. 1'rofil von Aachen nach dem Hohen Venn, a Kryslallinisclie Thonschiefer; b und c Grauwacke des Unterdevon : d Eifeler Kalk; c Oberdevun : f Kohlenkalk; g Productive Steinkohlenformation. \\crden. Diese Schichlenfolge des Unterdevon wird von Ringen bis Bonn vom Rhein durchbrodien und breitet sich zu dessen beiden Seiten mil aufl'allcndcm Gleidibleiben ihres pelrographischen und palaeontologischen Charaklers aus. In Nassau wird die untere Ablheilung des Devon von sandigcn Schiefern und ijuarzilischon v^andstcinen mil den nehmlichen organischen Rcslcn, \vie die Rhei- nisdie (iraiiNNackc liehildel und dort als Spi r i fer e n -Sa n d s t e i n be/.eidinrl. Mannagrn Birgel Gerolstein Fig. 139. Profil der Eifcl. b Unterdfvonisolio Grauwacko; d Eifoler Kalk; c Sdiiefcr und Sandstoin ; in ISunlor Sandstoin. Das .MiiteldcMin bestdil im lUieinisdien Sdiiefergebirge aus Kalksleinen, eln und Dolomilcn. dem Kil'eler Kalke. Derselbc liilicli.- I'mlil, I i:.'. 158). Auf dt-r i-cliteii Hlirinscitc ist das MitU'ldevon et\>as andrrs iiusuchildt't, iihlnii cs aus Sandstrincn und Tlionscliiefern bestebl, wclclic /\\ar, al.i:f.s t -|| t .|i \ u n finii^cn untcr^fDi-diu-tcn Kalkcinla^ci'unLit'u, ])elroraphisch den- j'iiiiu-n di-.s l'nlt>rdcv..n iilinlicli sind, aluT die oriianisclien lU'str ,-|i,. Formation trill dort in y.N\,.i L-rossereii isolirten I'artien , eiue in der U'-end /.\visdien Laulen- ll'.'l und (ioslar, die andeie in der Fmueluini; \on I'll.in-erode aul. Das he- N(H1 Nl> " KN'ini-'ei-ndi- und Mill, eland la-erl auf ol.ersilurisdien Sdiid.len und niiiuiil das IniK'iv der nordlidien llar/er Silunnuldr sirli.- pa-. :!():{ ein. Ivs .^lie.lrrl si.-lij x X j,, folgl; Oberdevobj Iber-er Kalk und Spiriler disjunelus-Sdiiel.ltM), in ersleivm \iele Iliiblcii, /. H. die Baiiii.anns- mid Hidsholile , - Sdialslein , C\pri- dineu-Sdiierer. .M illeldex on: Sli in-o.-eplialeiik,.lk mil \ iel |-;iseiisleineiiilai:eruiiueii . reidi an K..rallrn, liradiiopodon, Trilobilen, audi mil Slrini:oeep|ialus Burlini. \\is- seiil.,i.'lier 'I li..iisdiieler mil Ortho.vr.i.s triangular*- am |{iidi<>nber^e. l'"ler\ n e r , Elemeote d. Ueologie. 322 VI Ilislmisrhe Geologic. lion x.ii Tage , mill y.\\ar I /uischen Ocker uiul Innerste am Nordrande des Gobirges, 2) in Yorbinduni: mil ausgedehnton Lagorn von Diahas am sogonann- tcn Grlinstoinzugo in (It-stall einer schmalen /one /.wise-hen Oslerode und llarz- burg, :! am Iberge, der sich \vio cine Insel milieu aus den Gulmschichicn erhebt. Dcr Sp i riferen -Sa n ds le i n mil Spirifcr macroplerus, Ilomalonolus gigas, I'lcrinca u. a. nimrnt don osllichon Thcii dcr Dcvonparlic cin und set /I I'asl anssclilicsslich die Berge zv\ iseheii Ockcr, Goslar, Bockswiese und Ober- schulenberg (/.. B. den Rammelsberg uiid Kahleberg) zusammen. Seine Schich- Icn sind in viele Mulden und Siiltel gefallet. An den Spiriferensandslein schlicsscn sich Calceola-Schichten eng an. Es sind dunkelgraublaue, thonige Kalk- stcinc, \\clclic mil kalkigen, dUnnschieferigen Thonschiefern wechsellagern und Calecola sandalina, Cupressocrinus urogalli, Spirifer speciosus, Phacops lalifrons filhren. Die \\ichtigsten Aufsclilusspunkte tlieser Schichlen sind das Schalkcr Thai, der Auerhahn, tier Bocksberg , der Bammelsberg. In Folge einer voll- stiindigen Uberkippung der dortigen Schichtencomplexe unterleufen die Cal- ceolascbiefer slellenweise die Spiriferensandsleine, so am westlichen Fliigel des von letzteren gebildeten grossen Saltels. Ein hoheres Niveau als der Calceola- srhiefer nimmt der durch die Grube Weinschenkc bei Buntenbock und am Polslerberge aufgeschlossene Stringocephalen-Kalk mil Orthoceras lineare, Bronlcus signatus, Stringocephalus Burtini ein. Er ist mil Rolheisenstcin-, Bi'auneisenstein- und Magneteisensteinlagerslatten vergesellschaftet und beglei- tet den Grilnsteinzug. Noch zvveifelhaft ist es, ob gewissen, von F. A. Romer als Wissenbacher Schiefer bezeichneten Schichten mil Bactrites gracilis, Gonialites subnautilinus, Gon. retrorsys, Gon. lamed., var. complanatus u. a., Schichten, welche sovvohl im Liegenden des Grttnsteinzuges an der Kuckholz- klippe bei Clausthal, als in weiter Verbreitung zwischen Gosslar, Langelsheim und dem \Vinterberge aufgeschlossen sind, eine mitleldevonische Stellung zwi- schen Galceolaschichten und Stringocephalen-Kalken oder ein oberdevonisdies Niveau anzuweisen ist; wahrscheinlich vvird man sich jedoch fiir letzteres zu enlschliessen haben. Die Schichten des Oberdevon (Kramenzelkalke, Clymenien- kalke und Cypridinenschiefer) umgeben die grosse Oberharzer Devonpartic im Ostcn, SUden und Wcslcn und fdhren als Kramenzelkalk bei Schulenberg Area chmeniae, Tentaculites, Phacops laevis, als Domanikkalk bei Altcnau (iardium palmalum, Goniatites retrorsus, -- als Cypridinenschiefer bei Lautcn- thal Cyj)ridina serrato-striata. Dem Niveau des Oberdevon gehorl auch die Kalk- masse des Iberges und Winterberges bei Grund an , welche nach alien Rich- tungen von EisensteinlagersUilten durchschwarmt \vird und ausserordenllich rcicli an organist-hen Resten, so an Terebratula elongata , Rhynchonella puiiiius, Rhynch. cuboitles, Gonialites intumcscens, Spirifer simplex, Conocardium Ira- pezoidale, Acervularia, Cyathophyllum u. s. w. ist. Im osllichen Thtlringen sind bei Saalfeld als unzwcifclhaflc dcvonische Gebildc Clymcnien und Gonialilen fuhrende rothc Knolenkalkc aufgeschlossen. In ganz iihnlicher Weise, wie bei Saalfeld, wcrdcn bei Elbcrsreulh und Hof m Fie h lelgobirge, ferner in Oberfranken und in den Reussischen Fttrstenthtltnern die Graplolillicn filhrenden obcrsilurischcm Schiefer von (] I \ me- VI. Ilislmisrhe InMilo-ir. 323 nienkalk mid Cyprid'inenBchiefer uherlap-rt. In Sehlesien ireien hei Freihurt: und hci Kun/riii Sievsier/, Demhnik uiul kielee sind milleldevoniselie (Jehilde sielier erkannl. In Oster- rei eliiseh - Sell I ex i en und Miihren hilden die Yertreler idler drci llanpl- ahllieiluniien dcs Devon eine his iiher .'? iM(Mlen hreile und el\\a 7' -, Meilen I.IIIL;I' /one, \\elelie sieli von Xiiekinanlel in siidlieher Hidilmm his Slernher^ in M.iliren erslreekt. Hei l-'-hei'sdorf in der (li-al'si hall (ilatx sind ohei'drvoniselie Kalke nachgewiesen \\orden. In Uritannien lial das Devon eine doppelte Anshildunizsueise ei-falii-en. indeni dorl sowohl die I \piselie, an Korallen, Mollnskon und TrilohihMi reielie, \\ie die liselifiihrende Old-red-Saiulslone-l-'acies verd'elen ist. Krslere lial iliro llanpleiiluickelnni: in Conivsall mid De\onsliire , \vo sie /nerst als selhsliindiue liiiinalion erkannt mid henannl \\ urde, heslehl voiv.niis\\eise ans i;n'inen Seliie- feni , Onar/.ilen und Sandsleinen , /uisehen \vclclion hlau^i'aue, niarniorarli^e kalksleine eiiiizesdiallel siiid , mid ijliederl sicli elxMifnlls, \venn niich niclil so sehai'f. \\ie die Illieiniselie Devonfonnation in Ohcrdcvon (Cl\ inenienkalke mid Spiril'er disjuneliis-Seliieferj , Millelde\on Striniioeeplialenkalk und Caleeola- sehiefer; und I ntenlevon Spirit'erensandslein;. Der () I d-rod - Snnd s tone isiehe p. :}|9) ist in dem lieuliuen Siid\\ales und den anuren/.enden Tlieilen MIIL:- lands, sowie in Seliollland, aid' den Orkney- und Shollands-Inseln ent\A irkell. In Skandinavien \\erden pewisse Sandsleine und Conyi erale, \velelie die jiliii-'sten siluriselien Seliiehlen lileieliniiissi^ uberln^ern, mil \Valirseheiiili<'li- ki ii als Aeqiiivalenthilduniien des Old-i-ed ijedeutet. In Hussland Jreten devonischo Schichten aid' dem enormen b'liielien- iMiiine \on elwa 7000 Ouadralmeilen, und /.war in /wei Zonen /u Taire, deren eine .xieh MID kurland in nordosllicher Hiclilun^ his Archangel erslreckl, wall- it nd die /.\\eile \on kurland siidiisllieli his iiher Tula hin.ius \erliiufl. hn nissiselien Devon linden sicli die lieiden sonsl iielrennlen Faeies der de\oni M-heii Scliiclili-nreilie veroinl, indeni das .Milleldevon und das nnlere ()hcrde\ on den normalen , das ..h.-rsir |)e\on liin-i'iien den Old-red-Cliarakler hesil/l, reii-h an Heslen \on l'"iselien , /.. B. von Iloloptyehius , Aslerolepis , Plendiili\s isl mid hei unizeslorler, fast liori/milaler Scliiehlunii i:an/ reiielmiissiir von der (Miiioniselien l-'ornialion uherlauerl \\ird. Ausserdem lej:t .sieli aucli nodi an die \\Vslllanke des I'ral ein schinali-s hand von de\ oniselien Scliicliten an. Aneh in Nord .1111 eri k a , mid / \\jir namenllieli in (lessen Oslen, lial das Devon eine \\eile Verhrcilniii:. Ahiiclaircrl innerlialh der llaeh-lrouloi mi^en Mnlde \on Silnrscliielilen . deren iisllielier Fliiiiel in den Alle^lianies , deren niirdlielier mid \\estlielier Hand in den llachen r>odenei-|ielimii;en von Nord- Ncw-Vork. Ohio, kenliiek\ mid 'I'enne.ssee /.u Taiie Irill. also tax I riniis miiLie- hen von der in eoneenlrisehen Xonen nosgehenden siliiriseheu l ; orniation, - und \\iedermn selhst xiiin Theil Uherlai;erl von dem carhonisehcn Systeme, h<-i:leilel das Devon die xilip isclien (icsleiue der Alleulianies in l ; onn eines 21* :'.'2 I VI. Ilislnnsclir sdimalen Uandes, gelangl aber ;ils breiler S;mm des nordliehen silurisclicii und ;i/.oiscli(Mi Terrains iin Inncron dcs Conliiienles zu griisserer \Yiehtigkeil. Audi in <];m;id;i. Nova Scotia mid \ew-Hnmswiek Iritl Devon, mid /\\;ir in lel/tgeiiannler PHAIII/ reich an IMlanzenreslen , n.mientlielt solehen von I'silo- pli\leii auf. Almlieli \s ie in Uussland, \\ird aucli in Nordamerika die oberste Abtheilung der devonisehen Formation dnreli Old- red-Sandstone mil llolo|l\- cliius gebildel, \\iilirend die nnleren Niveaus I'rodnele der holien S<-f sind und lanizllii^eliizc SpiritVivn , Hh\ ndionclla , Alrxpa. Orlliis, Goniatit(>s, C\rlo- ft-ras, Cyalhopliyllum, Cystiphyllum, Calamopora , I'hacops , jcdodi nur \vcnii:c mil ciiropiiisrlien idcntischo Artcn fiihron. Die (ilicdcnmg und I'aralldisininL; dci' dcvonischen Fonnationen der ohcn ln'sproclicncn Tcrrilonen isl in anlic- licndtM 1 Taln-llr cntlialtcn. Ynlkiiuisclie Erscheinungeii im Gebiete der devonischen Forniationen. Die submarincn Eruptionen , aus denen diejenigen Diabas- und Diabaslulldn- lagerungen hervorgingen , wie sie bei Besprechung dor vulkanisclu-n V.r- scheinangen der Silurperiode gest-hilderl wurden, beschrankten sidi nidil auf dieses Zeitalter, sondern wiederholen sich mil noch grossercr l^nergie in der Periode des Devon. In den Schichtenreihen der meisten devonisdu-n ICi i itorien Europas spielen deshalb ursprilnglich deckenartig auf dem devoni- schen Meeresgrunde ausgebreilele , jetzt flach linsenformig oder schichlon- almlich z\\ ischengelagerte , stellenweise kuppenarlig aufgeslaule Diabasgesleine eine vvichlige Rolle. Sie sind dann mil den gleichallerigen Sedimentschichten diii'di luffartige Zwillergesteine zum Theil auf das innigsle verbunden, i:an/ allgemein aber parallel zwischen sie eingeschallet, so dass in Folge mil dn- iindcr abwechselnder Rildung der beiderlei Gesleine eine rcgdmiissiuc \\ Cdisellagerung zwischen versleinerungsfiihr(>nd(Mi und ursprilnglidi L:luih- Iliissigen Formationsgliedern stattfindet, wiihrend eigentliche (iiinge und Sliifkc von devonischen Diabasen zu den Seltenheiten gehoren. Diabaslager uicdcr- holen sich zwischen den devonischen Schichlen nichl selten mehrfaeh iiber- einander, eine ganz ausserordenlliche Enlvvickelung aber erreichen die Dia- 1>asluffe und Schalsteine in vielen Devongebielen. Besonders ist dies drr l-'all in iler (legend von Dillenburg und NVeilburg in Nassau, \vo sidi, abgesrlicn von zahlreichen Wechsellagerungen der devonischen Schiefer, Kalk- steine und Diabase, Ubergange der lelzteren durch DiabastrtUnmergesleine und Sdialsleine in Stringocephalenkalk beobachlen lassen. 1m Des one \Vest- phalens, des llarzes, des Fichlelgebirges und Englands \\iederholen sidi die iiehmlichen Erscheinungen. Auch mil ihren lie^enden und haniiend<>n Sedi- menlsdiidilen parallele l-jidagerungen von Dior it sind z. B. bei Wissenbaeh, soldie von Gabbro bei (iladenbadi im Nassauisdien bekannt. AuHalliger \\fise liingegen linden sidi derartige eruptive Glieder der devonischen Sdiiditenreihe weder in den grossen Devonterrilorien des Mississippi-Beckens, nodi in denen Russlands. In engem genelisdiem Xusammenliange ^mil den Diabasen der genannten Uexonterritorien stelien H ot h <> i sen e rz e , \\elehe fast ilberall da, wo Blaller- st.-ine oder Sdialsleine an Kalkslein grenzen, zur Ausbildiing gelangl sind. VI 825 4 ~- i i i ~ \ 1 T i / _ iZ " ~ - a * C - H - ~ = - 'i ' ^ 3 il - i J. lol; 3 3 -2|J r : - _ . .i -i - .- j ^,4^ ~ '-^"^^^-i-?^^ s-c.2 w i U _ I, if| i ~ = -=| S g I^Io | . J ca.:: S B l*it-^ * 12 i *S J e Is O K f^* ^ *C 3 O '^j 3 V- . *J cS - **2 ^ "* - ^* 2*** c S -/""-a 5 "~" ^" ^~ e w^ ^ ^2 ^ ^ M - '_ ~y! f^ *^ ^3 fl aj * ^* O -"^""~ i -/"^ J3 ^"**C *l- "t5 W *-5 -^* O.Jj e -.S'~ = = *?'- 5 O m ~^~ 5 75 ""* -i ^ ~" J v 'CS r ^-*^^ 1 *^Qj c * 1 ^ S "p^ o ^ *^ rf - ~~t 2^-^= - -2 S5 -0 J| S ^ > s ' Oi *^ S3 4) - ^" 'H o u ~ SK g.^ggg co g ) .2 i g'S *Sg c/i O i w I v ~Z r B | i M _ 'H | _ = ^ 3 ^ , ,0 = '*! O 1 C N' 1 =-2rl- '- J . zr ' ~ -r- E^- g. 2 g. 4 1 3 2 S, I IT/ a ='! I p -f z~~ v _^- = r" 2 =S "" * *"S e? a <3i S" t.^ ^ j2 Jf! ~-7^- r.r^No - 1 - :: _= - C 0, ~ "3 o jo U N | ISI |o .film 'ij ' '' r = - rt o^ ca o ^ ej B B -n sAiim^uoid 'sidseieqdao 'snjqo.^d A -0|OH Ml" (auojspues -j '..ni.|sii.id;) -| .|s,.|i|, .!] .Hid|s|>m: s -|M.i-|>|<) 3 | -. I 5- - ' - = /r = ' '~ "- r C ."Sell 5 i o Z= 5 -c _ ?~ - ? '- - -o C ^ S ."", & -*" ~ ^ ~" "'" "' S ? Q ^ ^ vi /: = Z g 1 _:'-) ^ r 3 .^ En^a> T = -S^c i i r r '^ = S '3 " >.rn'^Q ~ i ? -3 O 'A 7 |f- -> -/ c 23 fr C3 o S " 3 S -P P 1. ~ ^ q - o u , i c = T ' 1 V r - o | .5 - c /. ^ - , ' T 8 -Ef '*' / ^^ J **."S "ra > "^ - =* C Jo ^ = ! ^i| .^i .- . *^z~r" .-=== r : 1 ^ ^ /. = ;? = = .r = ^ 3 o -g s ! II .11 o > c - : "^ S ? 'N i .= '11 "^ 3? "O r ^ / ' * _^ "" -^ "~" X 6C . ., OX a ^ r - *55' 3 3B j-< ^ Q ^ = =; o P = < "a P ! t ' /* ' = S 8 . o w 1 * u a, > u - 3 X H_jiii| FI i , il 7 ~ S "3 _i - T ** /. ~ -- *'-/.2^ v) f 53 ~ .~ T3 ;; 1 it? ^-^ ="_ ' " r ~ --" 1= 1- l/^" Jj C g t -JC" . J f- - ~ u c ;- ~ S t?j M '^ **~ ^ C3 ^* ^^ ^ ^ *3 * / _- r- ;r .i '"5 bl 6* = == * =f> II 3?^ IN _ i = 1 2" c,, fc i , , i 3 C J. - | ~ ~ 7"? i T r ^ ' ~ . - A .- ^ -. j. ~^: r r ^ ~ i r- 1 ! ^ ^ 4 i JS te i ~ '= = ' I'^T lipi n v S S r i T3 ^ ~ 2- ? - - x- .X ^ O -a c N ja .2 V i = 0*2 -^ > - a ^ -f ^ ^ .1 ' ^ 7 .' > = - ^ = T r - -o ^. -* "" '~^7"^~ U .~ ^ C/3 -L; 7 6 J n n \ ,i |..i ,n| i ) IK. \.'|'h'IJ!W UOAO |i 1 ,i | II | 326 VI. l-'iu r . 1-10. a l)e v on isc her Schalstein mit b riiospkoriteiiilagernngeu im Dillenbur- gi so he n. sirh mil dem Kalksleine inniu Nerbunden zeiiien und nidil sellen dieselben Yer.sidnenuigen fiilncii \\ ie dieser. Solche RotheLsenerzldgerstgtlen sind lid Hrilnn in \Ve.xlphalen, bci /urge, Blhingerodc, Hiibcland und Clauslhal im llar/.e. bei Amnenau , \Veilburg und Dillenburg n. ;i. <>. d;is Object eines ,III\L:. delmten Hergbaues und kommen dorl nicht sellen mil Hraiinciscnsiein gemeinschaftlicb vor. Die in den miUeldevonischcn SchalstcaoeD In-i Konius- IMTI: itn Dillenbur^'sdien den Rotheisensleim- sind hallii; und mil vcr/.oijen linscnloi'- miizcn Phosphoritcinlagerungen \er- urx-ll.scluil'iri l-'ii:. I iO). Abgesohcn von den siihniiirincn Diidnis-, Dioril- und (Jnhhi-oiius- hriichcn , \\clclie hei'cils \\.iliiTiid des Absalzes dor devooischen Scliidi- ten slatlfanden, \\aren gc\\iss(! De- vonlerrilorien nicht sellc'n nodi in s|i,itt'i'en, zum Tbuil den jiiniislen Perioden /ii/.ui'edinciidcn Xeilaltern der Sdiau- plal/ von Eruplionen ylulhlliissiger Gesleinsmassen , \\eldie die devonisdien Sdiichlen lieule gang- odor slockforniig durchsetzen, ohne dass es liberal I nmi:- lidi ist, den Zeilpunkl des Emporbrechens derselben zu fixiren. So \\ird d.is DCMIII von Nova Scotia von einem niachtigcu, inehrere Meilen langen (Jranit- /iiLic durdisdinillen und stellenweise bedeck I, welcher Fragmenle des benacli- barten devonischen Grauwackenschiefers uinjschliessl. Aus den devonischen Schiefern (Killas) der Ilalbinsel Cornwall erln-ben sidi in einer von ONO. nach \VS\V. streiehenden Kelle vier grossei'e und zahlreiche kleinere Gra nitstocke, \velche zahlreidie Verz\\ei:;un;;eii in das Nebengeslein aussenden und selbst Schieferbruchstiicke einschliessen. Sie und mil ihnen die Killas \verden wiederum von Felsitporph y rgii n ge n l->lvans) durchselzl, \\elche nichl selten Kupferkics, Schwefelkies und Xinn- slcin enthaUen. Ein 13 M. miichliger Gang von q ua rz f ii h re nd e m Diabase durdisetzl bei Ehrenbreilenstein die Coblenzer Grauwacke. I-'e Isi ( porph \ i 1 Irill in einzelnon Kuppen aus dem Nassauisehen Devon, Basal I durdisd/t d.i^ Devon des Hhdiilandes in Giingen, hat sieh auf ihm zu Kuppen aulur- staut oder deeken- und stromartig ausgcbreitel. Die Tracli \ I kegel des Sieben- gi-birues und endlidi die ganz jungen Lavastroine, Tufiablagerungen und KiMlcre der Laacher (iegend gehoren einem de\onischen Territorium an, dessen Sdiidi- Icn ihr Material in gluthfldssigeiu Xuslande durchbrochen hal. Nodi einllussreidier als durch (iesleinseruptionen ausserlen sich die vul- kanidien Kral'le aul die devonisdien Ablai;eningen in i;e%\allsamen Srhidilen- sti)runi:en , in l-'uLc dcrcii an Stelle der ursprtiDglich horizcuilalen Lagerungs- I'orm slcil oder vertical "aufgeriditet*' , gekniekle und durdi Verwei fungsspalten /erri.^M'iie Sdiiditciis\ v-iciiii 1 >idi \ielfach \\icdci-liolende Mulden und S.illel ge- Irelen sind. Der enorme Druck , \velelien derartiLie Dislocalionen geNNalligei- Sdiir|iten^\sleiiie \ oraiisscl/en , scheinl die V'ranlassnng zur Ausbildung der transuM-salen Sdiidenm- -exvesen y.u sein, die in vidcn de\onisdien Schiefer- iidtiden die dgentlidie Schidiluni; mehr oder \\eni.-er maskirt. Kinc fernerc Foljje soldier ScbichlonfittfningOfl \\aren Spa 1 1 en hi I d n n en und iiiich deren allmiihlidier Ausfullung mil .Mincralsubslan/.en ti .1 n i: ('<> r in ;i I i o n e n. Auf devo- nisrlirm Arcale, ;ilso in de\ oinsdiem Nebeniicsleine sel/en beispielsv\ eise fol- uende Gauge aiif: der mehr als 70 Fuss iniiehlige stoekformigo Spalheisen- .sleingani: von Milsen iin Sirizru'srlicn, die Kupfernickcl . Nickclgliinz und Kuplrrkirs fuhrciidcn (;imr von ()lu>r\\n]d , die Kupferkicsiziin-c bei DiJIcn- 1'iii-u, die Mjinji.-iiirr/i'jiiii'c hci Kimcmde, die Bleiiihin/giingc von llolzappcl, die Kupfcr- und Zinncrx^iii-e. \\clclic die devonisehen Scliiefer, (Ji-iinitc und Fdsiiporplmv vi.u (;i'n\viill duivlKsetx.cn und in ihrer Verln-eidin- nn die Vihe der l.-l/.l-en.UH.Ien Kni|)li\i:esleii)e ^ehunden sind . Iheilweise' sogar im Conliiele \,,n Gninit und d(>\ ( ,niscli(Mi Schietci n jnifsel/iMi. Dicselben \\crdni IKM riinT duirhsclinillliclien Miichligkeil von -I M. 10 und inelir M. iniichiii;. In einer (Jan-nnisse von scli\\;ir/licli griinein Chlorit und Ouarz fiihren die einen /inner/, fein ein-espren-t oder als Auskleidung von KlUflcn und Dru- senrainnen und sind die jiingeren Cliinge, die anderen Kupfcrkies in Vsirrn nder inassigcii 1'artien. Es ereigncl sich jedoch aueh, dass (Jjing*., welchc in ihrer oberen Teufe Kupfererze fuhrlcn und auf diese ab-ebaut \Mirden, diireh gegensn'lijie Venlriiiigung der Erze sich in grdssercr Tiei'e xu Xinnsleinlaueisliitlen um^-slallclcn. An Slcllcn , \vo die besdmcbenrn C.iinge diiivh l-VlsiiporpliNi-iinj-e setzen , niimnl nichl nur ihre Milchligkcil, sondern inch ihr Ki-xreidithuin /u , cine Krseheinung, welchc sich auch dort wiederholl, \\o sich vcrsdii(>den streidiendc Krxgiinge kreuxen oder schaaren. lliickblick. In der Silurxeil war das Leben anscheinend noeh auf die Mrrre beschrankt; die Continente warcn iin Vorgloich mil der anfiinglich fast all-eineiiien \S assci -bedeckiing aiisserordentlich unbedeutend. Wiihrend der l.-vildcl. Ihre Ablagerunc; falll in eine Zeil, in \\ richer aid' den Continonlcn Fame, Calamilen, Sigillarion und Lepidodendren r t.\i eint-r iii(> \\iodorerrcichtcu BotwickeluDg tiolanglen, in \volch(M % fcrncr die cr.stcn Keptilion und die oi'sten landbewohnenden Thicro auf dein irdischcn Schauplalx. crschienei), \\iihrond sich die Fauna der gleicfazeitigen Meere durch ihren Reichlhuin an Crinoiden , Producten und rugosen Korallen charaklerisiil. Die carbonische Formation is demnach der Reprasentanl des Zeitalters der Gefasskryplo- gamen, so\vie der erslen Replilien und In f la t h inenden Thiei*. Das Vorkommen zahlreicher, machfiger und aosgedehnlar Ablatierunizi-n von Steinkohlen innerhalb der hierher gehdrigen Sehichtenreihe rechllei tiut die Renennung Sleinkohlenformalion, \\enn auch noch andere Formationen (Letlen- kohlengruppe , Wealden, D\as) Steinkohlenllotze fiihren. Der petrogaphische Character der carbonischen Formation. In i:e\\ i>- sen BildungsrSuDien der carbonischen Formation \\inl deren Sohicbtenfolge durcfa miichtige, nur undeutlich gcschichlete Ablageruagen last vollkommen \er>iei- nerungsleerer Conglomerate eroHhel, welche nach oben durch VerfeinerttUg dcr sie zusammcnset/enden GesteiiislVauinentc in Sandslein iiberizehcu. Diese besitzen bald grbberes, bald feineres Korn . ge\vbhnlich einc \veNxe, gi-;iue oder gelbliche Farbung und meisl ein kieseliges und thoniges 15iii(|e- niillcl, und machen das vor\vallcndc Material der carbonischen Formation und /.\\ar namentlich dercn oberer lliilfle aus. Grauwaeken, G ran \\ a ck cn- schiefer und Kic seise hicfer bilden gemeinschartlich /.. M. in Devonshire, ini Oberharze, in Nassau und Wcstphalen die unlercn Ilori/.onlc dcr carboni- schen Schichlenreihe. Schiefer Ihone Ireten \orziiLis\\eisc in NVcchscl- lat:crung mil den Sandsteinen und Steinkohh'nlltit/cn der eigentlichen Kohlen- formalion auf und sind /.inn Theil angefulll von den \vohlcrhallenen Hcsien dei carbonischen Flora, \\iihrend die masscnhafte Anhiiufuug der Ict/.lcren das Material dcr Steinkohlenllot/c liefcrle. Durch den Verkohlliogsprocess i:ii)g die urspriiiiiiliche Form der Kohlcnpllan/en innerhalb dcr Sl<-inkolilcnllot/.e nicislcn- theils verloren, erhiclt sich da-eiren in den dariiber und darunlcr liegendcn Schiefcrlhonen in stauncnsNNcrlher Dciillichkcil. Die Kohlenllot/.e dcr carbo- nischen Formation bestehen enl\\eder aus Steinkohle in alien ihrcn (lurch VI. Hisloi i-clir (ii'tiloLMc. ii'J'.l Slructiir und (ilanx. hcdiniilen Yariclaten, oder aus A M I It r,i c i | , al-o dem iiiichst hdheren Stadium dcr Yerkohlung MMI IMlau/enmasse. Kin mid dassellte Flnl/. kann an dcr cinen Sidle aus Steinkohle. an dcr anderen ,nis Anlhracit bestdien. je nachdem die Lagci uiiLzsverhaltnisse den Xcrsdx.ungs- process beschleunigtgn oder nidil. In Folue davon existhi juich zwischcn bei- dcn Verkohlungsproducten, \\ie nidit ;mdors /n cr\\;irlcn, cine ununtorl)rocli('nc l{cilic Mm M-rmitlrlndcn /\Msi-ln'iii;.lif(l'rn. In ongcM- Vcrhindnn^ mil den Slcink(ililcnll(it/(>n slrhen niclil scllcn All;ii:cningen von Ih'onigem Spharo- sidcrit. Dicscr lindol sicli (>nl\\rdcr in isolirton , abor x.um Theil dichl vor und nclx-nciiiiindcr lic^cndcn linscnlnnni^cn Nicivn odcr in /usarnmcnlmnucn- dci! H.inken /.\M'schen den mil Kohlenllolzen verizescllschaflclon Schicfcrlhoncn, \\ie dies \or7.u-s\\cisc in dcr carhonischen Formation von Saarhriicken, Siid- \\ales, Slall'ordsliiro, Pennsylvania dor Fall isl. Kino noch (Mitzerc Verhindnni: dor Kohlon- und Fisenslcinahlaucnin^en \\ird durch den Kohle noise n- Stein, oin (ionieniie von beidcn, wie es z. H. im Hulir^ebielo vnrkoinmf, hcr^csiellt. Trelen Kalkstcinc innrrhalb des carbonischcn Sandslein-, Scliiclerlhon- und Sleinkohlencomplexes nur in iinlcrgourdnotcii Schichlen aid, so L'.-wiimi dieses Gostcin einc ansserordentliche Bedeutun dadurch, dass es in inanclien Cci:eiiden eine solbstsliindi< untcrc Abtheilung dcr carbonischcn rnnnalion, den Kohlenkalk bildol. An dem Aufbau dieser unlcren Ni\-aiis bclhciliiic!) sich ausscrdein noch (iyps, Dolomil, Anhydrit und Sic i n sa I /,. Lageruiigsverlialtnisse dcr carbonischeii Formation. Uberall da, \\o die palacozoischc Formalionsgruppe in vollsliindiger Knl\\iekelun- auftrilt, <-r- scheinl das carbonisdic S\slein zwischen d<;rn Devon und der Dyas cinge- sdiallel, indcni sic erslere Formation iiberlagert, von letzterer aber dbcrlagcrt \\ird. So folgen in Devonshire carbonischc Gcbilde vollkommen gleichformijj, ant edit (lcv(.nisd)e Schichlcncoinploxo ; die. nntere Ablheiliuiii der earbonisdicn h.rniaiinn 1,,-nl i,, Sdiottland concordant auf dem Old-red-sandstone, in Wesl- phidcn iiiil* dem obcrdcvnnisdien Kramcn/.clkalk , in Pennsylvania nnd vielen andercn (i.^cnden Nordamerikas auf dem Calskill und Chcmung Sandstcin. Aul dcr andercn Seilc lic-t die D\as von Kansas -und iiberhaiipl dcr bsUioken AN.dlc dcr lliM-k\ Mountains so vollkommen gleichformig auf der carbonisdicu Formation und 1st mil ihr durch X \vischcnbildimgcn so eng verkntlpfl, dass scharfe (ircii/.'ii y.\\isdicn l.cidcn nichl /u x.iehen siml. In iihnlicher \\Cisc sclili.vsst sich das Ho|ldici_'cndo, also die unlere D\as mancher Punkte Deulsdi- lands in c.,nc ( .rd.mler l.a-erung an die Slcinkiihleiitormalinn an. Dassclbe isl in Knjjiand der Fall: ebcnso liiiuli.u jcdoch \\erden carbonisdie Schichlen \ou unlerd\;issis-licn discordant iiberla-crl, odcr ilbcrlagi-rn das devonische System ungleichfbnnig, \\as ffuf SchichtensWrungen, die in den Begiun und in das Kude derSletnkoblenpefJode fallen, hindeulcl. Die carbmiische Formation rcilil sich dem- nadi als drilles dcr palacox.oischcn S\sleme in die sedimenliire Schichtenreihe ein. IWe arcbilekfoiiischeii VerhSiltnixse der carhonischen Formation sind \vegen ilirer Bexiehungen x,u dem Abbau dcr Sleinknhlenllnlxe sehr genau cr- lorsdit. Die carbonischcn Sdiiditcns\ slcme besit/.cn gcxMihnlidi ciiu; muldcnahn- hche odd- hassin.irtii:c l.a-ei-ungsfnruL \\c-lche jednch nadi dcr (irosse des Areales VI. Hislol l-^-Ill 1 Ulid liach Maas>gabe anderer Kinlliisse sehr VerSChiedeDiUcfa ausgebildrl k;inn , so d;i.ss sit- /.\\ ischen llaeh lellerartiger und slcil aulgerichleler Lagerung scliNvankl und durch secundarc Slo'rungen YeiA\crfungen und knickinigen melir oder \\eniger inodiliciil \\ird. Die Lagerungsforni der nicislen ganx llachen Rassins mag durch die trogarlige (lestall ihrcs Untergruodes bedingl \\nrdcn scin, die steilc SchichtonsteUling anderer Muldon jedm-h isl durch scillichen Druck her\orgr|>raeht \\nrden. ;ilso d;is Resultal vulk;niisrlirr Kr scheimmgen und \\ird lx-i Hcsprccluini; dirscr Icl/teren Kr\\;ihiuinii linden. Die jirossiirligslcn 11;ieh lellerfonnii;en cjirboniselien Heeken liirut d;is Innere von Nordamcrika und Hnssliind. Hire S< Iiichlen lieiien tiher niehrere Tausend QttadraUBoilen fasl \ollkoniiiieii liorixonlal oder kauin inei-klich \\ellig und steiizen nur naeli den Hiindern /.u llacli an. Dassellte \\iederliolt sich, \\enn aucli in kleiiHM'ein Maassslalu; /. R. in den irliindisehen . oltefselilesischon und Saai'hiiicker Sleinkohlenbassins. Dort \\o der ohere sleinkolilenfiilirende Seliich- leneoinplex nichl xur Ablayenini- gelanizle, sind die slratii-i'apliiselien Verhiill- nisse der unleren Ablheilung dor carbonisclien l-'onnalion iKohlenkalk und Culm) \vesenllirli diesdlH-n \\ ie die des Silur und Devon, indeni ihnen cine stt'ilo, \ielfacli iiesiorle ScbiphtenstelluDg Bigenlhttiulidh 1st. Der palaeontologische Charakter der carbonischeu Formatioii. Zu welch reieher I^nlwickelung sich auch die spiirliche IMlan/emvoIl des de\oni- sclien Zeilallers \\jihrend der carbonischen I'eriode emporselivsinizl, ini Vei-yleiehe mil der MaonigfaUigkek der Floren der Jetzl\vell 1st sic ausseroi'denllieJi formen- arin, denn nichl nur I'ehlen die angiospermen Picotyledooen noch vollsliindig. auch die Cycadcen, Coniferen und Palmcn sind nur sparsam verlrelen, die IMlan/.en- \vell soniil fasl ausschliesslich auf Kryptoganien bescliriinkt, -- den (lallungen Calamiles, Lepidodeudron und Sigillaria und der Familie der Fame gehoren ihro llauplrepriiscnlanlen an. Rei solchcr Fornienannulh ollbnbarl sich die rppigkeil, der carbonischen Landdora in deni massenbaften Auftreten der In- dividuen und in den ricsenhaflen Dimensionen , welchc sic erlanglen. Durch A n ha' u fung der abslerbenden und /u Boilen sinkenden Pflan/.en \\uide das Material geliefcrl , aus \velchein sich durch allmahliche Vennoderung die Slein- kdhlenllo'l/.e herausbildelen , deren bedeulende Zahl , Maelitigkeil und Ausdeh- diinu die Veranlassung xur Renennung der liier beli.ichlclen Formation gab. Die Flora der Steinkohlenpcriode tragl das (lepriige einer lro|isclnMi Sumpf- und Morasl Vegetation und \var demnach auf die llachen Niederungen der carbonischen (lonlinente bescliriinkt, \velche sie dschungelarlig iiber- \\ucheilc. 1'nler ihren Vertretern spielen die Calami ten cine llauplrolle, von dencn Slamme, Wur/elsliicke, Z\seige, Rla'Uor uiul Fruclificalionen er- halten sind, deivn Zusainmeugcliurigkcil freilich uur in den scltenslen Fiillen na-h\\'isbar ist. Man pflcgt deshalb die hieher gehorigen Sliimnie unler der He/.eichnung Calamiles, alle Zweige und Hlallreste als C a I a in oc lad us xu vercinen, xum Theil aber auch lelxtere unter dem Nainen A s loroph \ 1 1 i 1 e s . An mi I aria, Sj> hon oph y 1 1 um anxufilhren. .Die Schafle von Calamiles >i lie 1 ig. I i I besiixen einen cenlralen und xahlreiche peripherische Lufl- gange, sind liingsgefurcht und quergegliederl , lasscn h.uilig die Narben der lir 331 X \\eiue erkennen und enden naeh unlen keuellormii: : sie erreielien i I) nnd mehr Fuss l.an.-e und :{ Fuss Dieke, sind alter in den meislen Fallen l.rett- artiii Kuaammengcdrttckl und hahen im Verein mil ihren X \\eiiien fast aus- sehliesslich das .Material vieler Steinkoldenllol/.o i:eliel'erl. Die \\ ielitii^slen Arten von Catamites, mil \\elelien die Mehr/ald aller iibriuen Species y.u \er- einen .sein diirl'ie, sind Cal. approximates hron.-. mil kur/en (iliedern (Fit,-. lil), Cal. Sucko\\i Rronj:. mil \veileren Gliedern und breilen Cal. eannaeformis Seldott). mil sehr lanpen (Iliedei'n und selimalen l.an^srippen Fii:. I 12) , - alle drei aiissenirdenllieli liiinliii und in Kuropa sowolil. \vie in Nordamerika \\eit \crlrei- tet. Selir eharakleri>ii.sc|| fiir die untere Aldlieilmi- der carhonisehen Forma- tion iM Cal. transilionis Copp.. hei weleliem die l.rmi:st'iirclieii jedes Cdie- des ijenau auf die des foli-euden passen. Die Xweige der Calamileii und Fig. in. .-.... llerell \\ irlekrindi"> Kl : il VlK ' "]' Ci . llanl 't es upproximatus Brong. Fig. 112. Cal. HI.U- cunuaeformis Schloth. - Fig. 143 Untcre.s Ende eiues Schaftes vc lev (FiLZ. 111. | }..",. ||0) Cal. Suckowi Brong. werden nad, ,!,.,- Form dicser lelzleren A s le ro ph } 1 1 i les, mil schlanken, spil/.en Hlallern. S p ti e n o p h \ I I u m , mil umgekehrl keilfdrniigon und A n n u la r i a , mil '" * III,. Fig. III. ;'" " i:r,.i,g. Fig. M5 Sphonophyllum Sc h 1 o the i m i Brong. I " \iiiiul.iriafortili s t . r n Le rg. slu.npren. an der Kasis \erNNaeliseiien Hlallern henannl. Die Fame der Slein- kohlenperiode ua.en /urn groSSen Theile l,aun.arlir GeWflchse mil 2 his ){ !\|. lanuen \\edeln, lei,| (T isl aiiuli l)ei ilmen die /iisammen-el.oriMkeil der in fossi- lem Xuslande slels -.-ironnl vorkommenden , \\emi aiidi IVeili.'l, mil andcrcn VI. Ill-Ion -i'lic (ii-'t|it:ir Artrii UCIN.MI-I beis&fnmenliegen(fen Sininkr. Hlaitsiirlp mid Ulatifr nur aus- imhmN\\risr /ii iTkrniH'ii. Ol.\\nhl die l-'arnr ini All^-iiiciiicu IHII cincii ;jc- rinui'ii Anllicil /.n dcni M.ilci'i.ilc dcr Stcinkdlilc udicfcrl lialx-n , sn hrsirlim doch cin/rliM- l ; |o|/.<-. xi lici X\\ickau. l';isl an.ssdilirs.vlicli ans l-'arnslriiiikru _Jj Fig. 117 l.YJ. Carl... n i .sch o Fame, l-'i-.'. 1 IT. Siihom.pteris Gravenhorsti. Fig. 1 1*. N^uropteris Loshii Brong, I.-J.T. | |i. Od'i Sclilutheimi Drong. Fig. 150. Pccoptr-ris arlmrr^cpiis (i.'.pp. ; a vergn.s.sprte Fieder. Fig. l.'.J. eleganti Lesq. Fig. I.Y2. Alotlii.j.tr-ris L..nclirti.lis St, : i d "! :.'ill:iri:i I'.iowni Ii.iw-. ir.-.-t.inrirt i; '< Alxtruck von Si^. oculata Brong.; i Sig. Voltzi : I Stigin.tri.i li..-.'iili-s Hi \ I. Historiscbe Caulopleris . mil' dcncn in. HI oft noch die Hlatlnarhcn mid auf dicsen die (ic- I'.i.sslmndel erkenut. \\ahrend dcr Schielcrlhon, \\clehcr die Flol/.e /.u hcdcitcn pMcLM , /inn Theil \oii den Ucslcii von Farnhlaltcrn izanx. an^clulll isl. Nach ihrer \cr\atnr hat man die Hlaller dcr fossilcn Fame in /ahlrcichc (ieschlcchler getheilt; \on diesen sind die in dcr carbonischen I'eriodc verbreitetsten uiul artcnrcicl^lfii >iclic l-'ig. -147 1">2): S p h(> n oj> t c ri s , N C u ro p t <> r i s , Odon- Lopteris, l'-fop! cri.s , C \ loplcris und A I c t li o p t c r i s. l-'.ini' norli LHns>crc Hcdcutuiiii als die (lalainitcii nnd Farm- Itcsil/cn in dcr carluiiiisclu'ii rilan/.cn\\elt die S i ii i 1 la rie n und L c |> i d o d c n d re n. Hcidcs !"> lti> -'ii, ja iihei- 30 M. luniie, his % M. dicke , nrspriinulicli c\ lindrisclic. in \crsleinertein Xuslande u'e\\olinlicli brellarli^ /iisainnienizcdriickle Sliiinnie. Diesellien \cr/\\eii:cn sicli izaltelis^, \varen mil schhmken , linearen Hliiltem besetzt, \\elclic urosse Hlattnarhen liintcrlassen lial>en. Die beiden ^cnann- len (ic.seldecliter liillcn cine l.iickc /.\\ iselien den Coniferen und (ielasskrx plu- I'ii,'. 1M. I. .' n ; i. Kij,'. l.'i.".. 8t mm stQck Ton ]. pid. elegaDS lirong. L. I'. 1 ;i tt n ar be n \ .. n Lcpiilodendron. Ljamen aiis, indein sic sicli in ihrer inneivn Struclur den crsleren, in ihreni alliieincincn llahilus den Ict/.tcrcn niihcrn. Die Ohcrlliiche von Sii^i Maria '.FL. I ">:'. ist (lurch vcrlicale Furchen in abgeruitdete l.ani:sleislen iielheill, auf \velchcn sicli die Hlatlnarhen helinden. Die sicli vielfach ijahelnden, sicli allseitii: \oin Slaiiiinc hori/.onlal aushivilenden , his ;}<) Meter laiiizen, cylindrischen \Vur/eln sind mil kreisrunden Narhen \erscheii 11-. l.'i.! r/ , an \velcheii lineare, hlatliihnliclie I ihrillcn ansil/.cii, die ein dichtes vervvorrc- ncs (icvsehe hilden. Die.se \\"ur/,eliiste von Si^illaria sind Sliumaria he- nun nl vvorden. Die Sliiinnie von l.c p i d e n d ron I !L:. !')') sind auf ihrer Ohcrlliiche mil rhonihischen , lanccltlorniitreii oder hcxaiioiialen Narhen dicht 331 YF. Ilislnnsrh) 1 Geologie. bederkt , \\elehr sicli spiralig inn den St;imm ziehen und mil langen linearen Bl.illern besct/t \\aren. Die gabeligen Z \\eige Irugen ;ui ihrem Knde gm.s.sr exlindrisehe Fniehiiihren (Lepidostrobus . Die earbonisehen G\eadeen und Gnnil'eivn stcht'ii mi lliiuligkeil del 1 liulividuen und nodi mehr der Formen \\eit hinler den danialigen Farnen , Galamilen , Sigillarien und I.epidndendren /murk: erstere linden in Noegge ra I li i;t , die (loniferen in den Ilol/.ern I'iniufi' Araucarion (I)adox y I o n , Ara uea ri tes) ihre N'erlreliinii. Kine iie- \\isse Modification dor Steinkohle, die Faserkohle, scheint zum grosson Tlieile ans soleliem Araucarienhol/.e hervorgegaitgen /.u sein. Wiihrend die angefiilirlen IMlan/.en ausscldiesslirli den Strand-, Sumpf- niid irniiieiiseebildnngen der Sleinkolilenfornialion anueliiircn, sind die y.ahl- reichen Hesle der carhoniselien Fauna bis auf einiiie l{<>ptilien . Siiss\\asscr- liselie, Arlliropoden und Zweischaler nuf die Gcsteine niarinen Ursprungs l>e- seliriinkt, Von den niedrigsten Thieren, den Protozoen, kennt man nanientlieh eine bis weizenkorngrosse Foraminifere, Fusulina cylindrica Fiseli. (Fig. I ')"), \velche in dem Kohlenkalke von Russlnnd , Ohio, Illinois, Kansas in ungeheurer An/alil der Individuen auflrilt. Den carlfonischen Korallen i>t durehweg noeli ein palaeozoisclicr Ilabilus eigen , sic gehoren also nusschliess- lich j_len Zoantharia ragosa und labulata an. Von ersteren sind die Gallungen Lilh ostrotion (Fig. 1o9), Amplcxus, Lonsdalia, Cyathaxonia als fast ausschliesslich carbonisch zu nennen. Unter ihnen zcichnen sich nainenl- lich Li th o sir olio n basa I liforme Phil, und A nip lex us cor a 1 1 o ides So\v. dureli ihre Iliiufigkeil und grosse Verbreilung in Deulschland, Kngland, Belgien, Uussland und den \\eslliehen Slaalen von Nordamerika aus. Von Tabnlaien sind Gala in o p o r a , Mi c h e- linia und Chaetetes (Fig. 158) vorzugsvveise Nviehlig, ohne allein auf die earl>oni- sehe Formation besehriinkl zu sein, \venn sieh aueh die Melirzahl der Arlen von (lhaetetes und Mieheltnia in dieser Gi'uppe finden. Die Grinoideen, und zwar so- \\olil die eehlen annlragen- den \vie die Blasloideen erreiehen im Kohlenkalke d;i> M.iximum ihrer Entuieke- lung; die vertieale Verbr i- tung der lelzh'ren I'iilll sogar fasl ausschliesslich in die ear- bonische I'ormalion, \\eshalb sie zu den be/.eiehnendslen organtschen lit^ten der lel/.leren 7.\\ reehnen sind Die griissle Bedeulung bpsilz-Ji. inn! /\\ar Nor/ugN\\eise f(ir den nordamerikanisehcn Knhlenkalk. die (ialliniijen 1. Fusulina cy li nd rica Fisch. (naturlii-hn (ir.is.se nnd vergrossert, durch theilweise Entfernung der Schale sind die Kaininer- wande sichtbarj. Fur. IVi. 1, it liostrotion a 1 t i for in p I'll i 1. VI. llistorix'hc Geologic. 335 C \ ,i t lion-inns V\ii. IGOj, A c t i n ocrinus (Fig. 1(H), Poteriocrinus (Fig. Amphoraeri n us und 1' I a t \ c ri nu s , nainenllich nber Pen la t re in a - tiles Fig. 1C-'}, 461). Die Children haben sidi bereils ilberlebt und sincl ausgestorbeii. Die nbrigen Ahllieilungen der Kehinodermen sind nur sp.-irsjiin und /\\;ir durch Setigel von .uissrlilit'sslioh pahieozoischein Habitus (Pc- rischoi ; rhin i dcu vcrdvlen. Hire Schaale /AMiiillt in 30 bis 50 Heilien von /urn Theil seclissciiiizcii Tiil'i'lciicn . \\iiluvnd Itei alien spiitorcn und auch den jei/ii:en llcliiniden die Xahl der Asselreihen 20 nie Uborsleigl. Zu diesen paiaeo/.uischen Kehinidcn gehoren Archaeocidaris mil langen Stacheln, NNt-lchc anl'i:ros.sen \Var/en aufsitxen and Palaechinus (Fig. 165), dessen Ober- Miiehe mil kleinen , kiirnigen Wiirzchen bedeckt ist; crslerer nanientlieh aus Hussland und l-jiizland, lot/lerer aus Missouri in besonderer Sclionhcil bekannt. Unler den iMollusken der earbonischen Gruppe macht si'ch ein iminer ent- scliiedeneres Xuriiektreten der Brachiopoden und Ceplialopode.n benierkbar. Fig. Hill Fig. 161. Fig. IG'2. inns cllipticns Sr,,iil. Trnt/drin iiefern Ix-ide Abtlieilim-en noch zahlrciche fUr den Kohlenkalk be- /.ei.-lmende Fonnen , unter ;., prod, uiiianieus Sow., Prod, scabriculus Sow., Spirifer glabtM- Mart. (Fig. 107) und d.-r !>!< ' /2 Puss breile Spir. slriatus Mart. \ I. lii.Morisrlie .Fit:. K'.N liehiin-n /u den charakterislisciien Leilfossilien der earbonischen l ; onnalion nnd crhallen (lurch ihre \\citc hori/.ontale Vcrhrciluni: , - sic sind aus Kuropa, Asicn, Amerika und Auslralien lickannl, - - doppellc Bcdciilunu. Z\\eischalcr sind in dcr Kohlenl'ormalion in ben-its grosser Zahl und .Mannid'alliukeil cnlhallen und izclioren den (lallun-cn I'cclen, Avicula, (Ion oca r (I i u in I'ii:. I (i'.l) , Po s i d on o in ya an, von denen bcsondcrs die let/tuenannle cine in den Thonschiei'crn dcs Culm ausserordoitlich hiiuliiie und I'iii- sic bc/.cichnende Species 1'os. Bccheri Bronn (Fig. 170) licferl, deren conc.'iilriscli izcrippte , pa|)ierdiiiinc Sclialen manclic Schichtuni;slliichen L'anx. bcdeckcn. In den Sehicfcrllionen und Kohlenllolxen dcr productive!) Slein- kohleni:i-uppe sind Schalcn von SQss\\ assci-inuschcln . Tnio, (A nl h i~a c o s ia j i-V. M,S. Fig. 107. Fig. 1(50. Fig 17(i Fig. 171. Fi- !"- Fig. IWi. I'rodiictus Bembrtiealatfe Firm. - Fi K . Hi7. Spirifer glal.nr Mart. - Fig- 1is. SpirilV'r .triatus Mart. Fig. 1MI. (..n.-ranlii.!!! M\\,rw Sow. - Fi. I7M. I',,Mdonomya Heelieri Br. - lig. 1,1. Bellero,,hon ru-t:itus Sow. Fig. 172. Goniatitos sphaeilCUB Haan. * . i i_ /~i . J **. /^ ^f-^.K)^,.!! i .M cinri jli< nAntnli^rif nichl selten. Die cnrbonischen Gasteropoden-Gosehlechlei- sind die nehnilichon \\ii- die dcs Devon: die \sichliijslensind Pie u r o to ma ria , Turbo, Natica, niiineiillich iilii-r Kuomphalus. Zu den lletcr ( )podcn ^inl lie 1 1 c ro pli o n (l ; iii. 171) -erechnet ., dcssen unuckaniiiicrtc. Ar^.nauta-iilinliclic Sclmlc cine sclir ^eNNiilinliche l ; .rsclieinung in manclien Kolilenkalkcn isl. Von Ccphalopodcn sind rt hoce ras- A rl en von /Aim Theil ricsiizcn Dinicnsioncn ini Kuhlcnkalk nichl scllen, und Nautilus, sowie Goniatilcs iluirli hc/<-ichuende Arlcn, crslcrc diirch solclte mil scharfen l.iin^sreifen \cr- hvlen. Das dein Kohlenkalke und Culnir ^enieinsanie Vorkoiiuncn von Co- nintilcs si.haericus Ha an fcrenistria Phil.) (Fiir. 172 y isl finer dcr He- \veisc i'iii' die Aeijuisalen/ l)eidcr. Die Tri I obi I -n sind bis juif -inii:r wenige, kleine und sparsani vor- koiniiirnde Arlcn, \\clchc nainenllicli der (ialluiiii Phillipsia (Fig. 17:5, an- ,mst:estorl>en nnd \\erden licreils dureh einitze Species \on Liniulus VI. Historische Geologic. 337 rrs'fy.i, \\clche von d;i ;d> bis y.ur .Ictzt/rit fortlobt. In den Resten einer Anzahl von anderon ArlhmpodtMi treten zugleich mit einigen Arten von Pupa die ersten Spuren landbewohnender und lulia t Innender Thiere aut'. Sie sind der \atur dor Sache nach fast ausnahmslos auf die produclive SteinkoblenformaUoo beschninkt und gehoren Scorpionen, Tau- srndfu.sson, Schaben, Termiten und Locustiden an. \\<>!iloi-li;i!teno I liigel von letzteren haben sich namentlich bei Wetlin, Saarbriirkm, in Kngland, Nova-Scotia und Illinois, die Reste einer F i g . m. .Phil- tvliten Spinnr in Oberschlesien aefunden Upsia pustu- , lata Schloth. rboniaoben Fische vertheilen sich auf die marine und kohlenfuhrende Schiehteograppe der Steinkohlenformation und sind einerseits echte Knorpel- fisrl.e, andererseits Vorliiufer der Zechsteinfische, nehmlich bet eroce rca 1 e tleinschuppige Ganoiden. Von ersteren (Gtenodus, Psammodus, Cochlio- AWj \.-naej.nthus) haben sich gewOhnlich nur Zahne und /urn Theil fusslange Floss, -nsl,-i< -lu-ln, - - von letzteren (Palaeoniscus, Amblyplerus), auch vollslandige AbdrUcke orhalten; Knochenfische hingegen sind noch gar nicht vertreten. In der carbonischen Periode wird die Thierwelt durch das erste Auftreten drr Hop til ion urn einen neuen wichtigen Typus bereichert. Diese Reprii- senlanlen der altesten luftatlimenden Wirbelthiere vereinigen in ihrem Baue nod. iH-wissfCharakterc, welche spater nicht mehr cornbinirt erscheinen, sondern sidi inn d,. n , Mannigfaltigerwerden des organischen Lebens zu Gruppeneigen- ilnimlirhkeiten herausbilden. Die carbonischen Reptilien geho'ren bis auf eine 9pec4ea sammtlich derFamiliederFroschsaurier oder Labyrinthodonten an, welche zwar gevvisse Charaktere mit den Echsen gemeinsam haben (grosse, konische, in Zahnhohlen steckende Zahne, Schuppenpanzer) im Ubrigen sich aber durch ihre kurzen Rippen, grossen GaumenlOcher, doppelten Hinlerhaupls- izdcnkkopf) den Balrachiern am nachsten anschliessen, wiihrend ihre ZHhne daduroh, dass deren Zahnsubslanz sich gekrosartig nach Innen fallet, eine ra- Struclur erlialten. Man kennt bis jetzt acht Galtungen mit \ I Arten car- ">m>, her Labyrinthodonten, deren Mehrzahl der productiven Koblenformation -Scotia's entstammcn, wo sie im Inneren ursprunglich hohler, spater durch MH! und Schlamm ausgefullter aufrechtstehender Sigillarien-Strtlnke gemein- m mit Pupa und einem Tausendfusse aufgefunden wurden. Besonders siandii- si, ,d dieResle vonHylonomus und Dendrerpeton erhallen nek. b.-sassrn den allgemeinen ausseren Habitus und die Bedeckung 'der Scbuppen-Ecbsen, den Schlldelbau der Batrachier und radialfallige Zahne- erstere -- '"."I'!" kaum ' , Fuss, letztere bis 2 Fuss Lange. Auch in England .eletlhe.le carbonischer Froschsaurier enldeckl, und als Anthraco- Pholidogaster u. s. w. beschrieben worden. Von Labyrintho- icheinen die Fusseindriicke herzuruhren, welche sich auf den Schich- lungsflachen der Steinkohlensandsteine von Pennsylvania und Nova-Scotia in ichl unbelrttchUicher Anzahl vorfmden. Da dieselben durch netzarlig grup- Sprltoge uekreuzt werden, wie sie durch Austrocknung frischer schlarn- Oberflachen enlslehen, so mUssen ihre Urheber luftathmende und sich tein sumpfigen Laade bewegende Thiere gewesen sein. Ausser durch Crpdner, Elemente d. Geologie. 338 Vf. Ilistoriscln- LabyriuihodonteO) \\elehe die morasligen I.agunen tin r;trl>onischen IVriode be\\i>hnten. seheineii die Keptilien bereils (lainals sehon durcli mil l ; l I'nssen versehene, schuiminende Saurirr (Knaliosaurier verlrcten L:C \\esen y.u sein. \\enii:>iens hat man izrnsse biconcave \Yirbel (Eosaurus) ebenfalis inNn\a- Scotia aufuefunden, und dicselhen einem Bnaliosaurier zugesehriehen. Zweitheilung und verschiedene Fades der carbonischen Formation. Die Stetnkohlenperiode wnrde durch fbrtgesetzle, saeculare Hebaogen dcr bis daliin he.sielieiiden Continents eingeleilel, in Folge deren letzlere auf Kosten der Aus- dehnung der Oceane an Area! zunahinen. Auf dem eben dein Meere ahuc- \vonnenen, flachen Terrain sammelteu sich die atmosphiirischcn Wasser, deivn Ablauf durch zusaiiirnenliiingende Flusss\slenie nodi niehl geregelt war, in y.alil- losen seichten TUinpeln an und verwandelten dassellx- in suinplige .\iedn un^m. auf \velchen cine ilppige Flora emporvvucherte, \veit ausgedehnte Uschun^eln bildete und das Material der spateren Sleinkohlenflolze lieferte. Wiilirend der- selhcn Zeit nahni jedoch auch der Gesleinsbildungsprocess auf dein Grunde des Meeres seinen Fortgang. Die oceanischen Sediniente umschlossen die koi|>ei der absterbenden Meeresbewohner, so dass sich das Material einer miirhti^en. versteinerungsfiihrenden marinen Schichtenreihe anhaufte. In Folge stets fort- dauernder Ni\( auveriinderungen lauchte allniiihlich auch ein Theil dieses mil marinen Sediinenlen (Kohlenkalk und Cuhi); bedeckten Meeresbodens aus dein Oceane empor und vergrosserte die Continente, so dass sich deren Flora au! dein neu gewonnenen Festlande ausbreiten konnte, urn dorl ebenfalls Material zur Bildung von Steinkohlen aufzuspeichern. Daraus geht hervor, dass die Schichtenreihe der Steinkohlenformalion stellenvveise eine reine Sumpf-, Siiss- wasser- oder Lagunen- (limnische) Bildung, an anderen Punkten . \velche wahrend der carbonischen Periode gar nicht tiber den Meeresspiegel gehoben \\urden, ein ausschliesslich marines Product isl, dass ferner das carbonische Sxstem in noch anderen Terrains aus z\vei Complexen verschiedenen Ursprun- ges besteht, deren uuterer einen m a r i n e n , deren oberer einen 1 i m n i s c h e n Charakter tragt. Lelztere Zusammenselzung der carbonischen Schichtenreihe fasst man als die typische auf und gliedert diese in zwei Abtheilungen, eine untere und cine obere : die su bcarbonische Formation und die prod uc I i v e Sleinkoh I enfo rmalion. In der Verschiedenartigkeit sovvohl ihres petroura- phischen \vie ])alaeontologischen Gharakters finden die Verhaltnisse, unler denen diese Schichtengruppen zur Ahlagerung gelangten, ihren unverkennbaren Ausdruek. I. Die subcarbonische Formation ist nicht an alien Punkten ihres Auftrelens gleicharlig ausgehildet, sondern vielmehr in dreifacher Facies und /.war ispisch als Kohlenkalk enlwickelt. Die Kohlenkalk-Schichtenreihe he- sleht, worauf der Name hindeulet, fast ausschliesslich aus reinem oder dolo- mitischem Kalksteine und ist zum Theil ganz ausserordenllich reich an HesU 11 einer echlen Meeresfauna, also Cephalopoden, Brachiopoden, Korallen und Cri- noiden, \\elehe namentlich durch die Genera: Goniatiles, Productus, Rhyncho- nella, Chonetes, Spirifer, Lilhoslrotion, Gyalhaxonia, Zaphrentis, Cyathocrinus, Aclinocrinus, I'entalreiiiatiles verlreten werden, y.u denen sich als sehr charakte- ristisdn's I.eitfossil Fusulina evlindriea geselll. Alles weisl anf einen rein VF. Hislorisclie Ocoloi-ir. 339 niii ri !)< ii I i-spnin- des Kulilenkalkes hin. Seine llauplvei livliin- findet er in Helgien, Irland, Wales. Itussland uiui Nordamerika. hn sildlirhen En-land beginnt die suhcarhonische Formation mil einer Weehsellaj-eruni' von Schiefer- thonen, Sandsteinen und Kalksleinen, \\elehe 2<>0 Meter MaYhlis-keil erreichl und ,.u!' \\elche dann erst der his TOO Meier miichti-e eehle Kohlenkalk fol-t Almliehes, lindet ini mitlleren Hussland slatl. An Slelle des rj-enl lichen Kohlenkalkes Iritt in manchen ejrbonischen T.-rrilnrien. so in \\estphalen. Nassau, im llarz, in Sehlesien, in Mahren, Desoii- sliiiv und Irland ein ihni anseheinend an/, uniilinliches Scliichlensyslem, der nkalkes, nainenllieli felilen die Korallen und Crinoiden vollsliindi-, ehenso li- Mrael.iopoden bis auf einij-o Productus-Arten, nelnnlich Prod, antiqmis. seiniiviiciiljilus und lalissinms. Ausserdem fUhren die Culm-Thonschiefer mil nlnomm<-n \\ird, von hochstcr techniseher und naiionalokonornischer . ^>n allm Liindern Kuropas nimmt die earbonische Formation in Gross- Britaimirn d.-is grtfsste Aival, nehmlich eine Fliiche von etwa 480 Quadrat-M.-ilen in. Die hierher gehb'rigen Ablagerungen ruhen auf den Schichten des Devon nnd der a/oisrhen Formationon und bilden, theils durch Damme dieser Gesteino, iheils duroh Uberla^-rnde jUngere Gebilde, sowie durch Denudation und Meeres- ;nn.' j-rtivmit. erne Anzahl isolirter Bassins, deren bedeutendste die von Sad- Wales, Derl.N shire. Yorkshire, Northumberland, Scholtland und Irland sind. l>ie rail.onisehe Schichtenreihe \vird hier normal . durch die subcarbonische Grnppe erotfeet, deren Hauptglied, der Kohlenkalk , namentlich im stldlichen ""elgjsch-rbeini8chen Devonterrains angelagert. In Form eines verhaltnissmassig Shvifons dehnl sich dicselbe vom Nordabfalle der Ardennen von Be- ilnin,' und Valenciennes das Maasthal entlang uber Namur, Ltlttich und Aachen BOS, erteidel dann > b.-druirnde Inierbrechung durch das Rheinthal, urn !' "sili.-h an dem nfirdlichen Rande des westphalischen Devongebirges '!'' a d.-r jUngeren GesleinsUberlagerung hervorzutauchen und sich bis >i..(ltherge hinzuziehen. In dem Steinkohlenterrain von Belgien und Aachen ruht dir duirh den Kohlenkalk gebildete subcarbonische Gruppe in steiler Schich- tenstellung gleichformig auf den jUngsten devonischen Schichten und wird von Conglomerate* tlberlagert, mit welchen die productive Steinkohlengruppe be- In Westphalen hat die carbonische Formation, obwohl sie als ost- liH.r F.rfs,-izun- der linksrheinischen zu belrachten ist, eine etwas abweichende Ausbildung crfahren. Der Kohlenkalk trill hier nur in dem Hussersten dem leine ragewandten Flligel in der Nahe von Ratlingen auf, welter nach'osten i er durch ein uber 300 M. miichtiges System von Thonschiefern , Kiesel :'>12 VI. Hi.slorisrlti' sclnd'crn. Plallenl-alken mid Grau\\aekcn, dem Culm ersel/t. \\elcherii. ,i. I'osid. Hecheri und Goniatiies sphaericus luhri. Die productive; Koblenforniation \\ird diirch die Schichtenl'olge dcs llol/leeren Sandsleines eingeleilel , isl iilx-r :':Jn<) Motor maehlig und fiihrt S:{ Knhlonflolzo, darunlor -'>0 lau\\ iirdigc mil ct\\;i .">.'! M. Kohlo. Das weslphiilisehe Sloinkohlengobirge \vird von der Kreide dis- cordant iiberlagorl. An den SUd-Abfall des llunsriick Ichnl sich das Kohlcnbcckcn von Saar- brileken. Seine Sehiehien gohbrcn ausschlicssHch dor product! ven Kolilcn- ronntilion ;in, bcsit/cn cine Miichliizkeit von el\\a $'.)(}() M.. in \\clclicr liis jd/.l Si) hauwiirdiiir Flbl/.c, daninler oines 5 M.," allc /Aisnnnncn 100 M. iniichtiii, aufgescb lessen sind Sic iaiic'ni ilach muldcnfbrmig und zvvar discordant anf carbonischen Formation bin, Irilt als Culm mil Posidonomya hecheri ini DilJenhurgischen in Nassau auf und ziehl sich von bier aus einer- seits sj;oi"ckcn an, dessen Grdsse gegen 100 Quadratrneilen betragen wird, und sind nur oborfliiclilich durch Auflagerung jUngerer Geslcine gelrcnnt. Die (Jesarnint- miichtiiikeit dcr oberschlesischcn Steinkohlenfldtze wird auf HI M. berechnet, I is \avcii-Fldlz allein erreicht bis 16 M. Miichtigkeit. Hdchst interessant ixl das Voikommcn mariner Fossilien, namlich Orlh\s, Chonetes, Nucula, Area, (ii.niatiies. .Nautilus, Hellerophon u. a., vorzUglich aber von Produclus longi- spinus, Orthoccras undulatum, Bellerophon Urii, Chonetes Hardrensis in be- stimmien, dem unteren Niveau der productiven Steinkohlengruppe angehdrigen Sehichten, -- eine Erscheinung, welche auf eine zeitweilige Meeresbedeckuiiij des carbonischen Festlandes hinweist. Eruptivgesteine, deren Hervorbrechen in die Ablagemngszeit des Kohlengebirges fallt, fehlen in dem oberschlesischcn Meckcn durchaus, auch sind die Sehichten desselben ungestdrt, flach und regel- miissii: Licl.iizcrt, obvvohl einzelne Verwerfungen nicht ansgeschlossen sind. Von deutschen Vorkommen der carbonischen Formation sind schliesslich noch die sehr klcinen Steinkohlenbccken des ThUrinuer Waldes, /.. B. b(>i Manebaeh und Gnldlauler und die steile, zwischen Gneiss und Granit eingeklemmte Mulde \nn Ber^hauptcn in Baden zu erwiihnen. In Rjissla^d nimmt die carbonische Formation, wenn auch zum grossen Theile von Perm und .lura Uberlagert, einen ungeheuren Raum ein, indem sie in Form eines llaehcn . icllerartigen Beckens mehr als ein Dritlel des euro- piiisrhen Husslands zu unterteufen scheint. Der wesllichc Rand dieses Bassins 1 1 ill in einem Streifcn zu Tage, welchcr sich vom Weissen Meerc bis sUdlich \on Moskau erslreckl. \\idirend sich sein dstlicher Rand an den Ural anlcgt. \Vie in Irland, so ist auch in Russland von der carbonischen Formation fast aiisM-hliesslicli dcr marine Kohlenkalk zur Enlwickeluui: pclangl, fill- dessen oberstes Niveau namenllich das massenhafte Auftrelen von Fusulina cylindrical charakterislisch ist. Die productive Kohlenformation ist auf verhaltnissmassig sehr beschranktem Gebiele durch ein isolirlcs Beckon am Donetz vertrelen. \M-lchos Ireilicli i2.'i Fldlze besilzen soil. Am \\eslabfall des Ural sind carbo- '.> 1 I VI. Historische Geologic. nisrhr Knhlrn hrkannt , \\clrlto in ihrem Aussehen durchaus dcr Braimkohh' gtaicbeo. Boh men isl mil Steinkohlc rcich auseestatlel. Sie bildet einiuo Brckrn in der Nahe von Pilsen und gehOrt ferner cineni Streifen von carbonisrhon Schichten an, welche sich an den Nordrand des dortigen Silur anlciren. Die subcarbonische Gruppe ist im Zusammenhange mil diesen Yorkommen nichl vrrtivlen, besilzt jedoch weiter b'stlich in Mahren eine grosse Verbreitung. Von den Ubrigen europaischen Territorien kann an dieser Stelle nur er- \\iihnt werden, dass in den Alp en sowohl die subearbonische , als die pro- ductive Steinkohlengruppe nachgewiesen ist, aber unter ausserordenllich ver- wickelten Lagerungsverhallnissen auflreten, dass die carbonische Formation in 1 (alien gar nicht bekannl ist, in Frankreich nur sehr beschrankte Ver- breilung besitzt, in Spanien und Portugal ansehnlichere Ausdehnung er- langt, dass endlich machtige Kohlenkalk-Ablagerungen auf der Baren-Insel und auf Spitz berg en entdeckt worden sind. In Asien sind carbonische Schichten am Allai und am Amur mit Sicherheil nachgewiesen, das Alter eines grossen Theiles der chinesischen Steinkohlen hingegen ist noch fraglich ; manche derselben enthalten jedoch Sigillarien und sind deshalb wahrscheinlich car- bonisch. In Amerika kennt man Vertreter der carbonischen Formation im aussersten Norden des Conlinentes, wie fast an der Sildspitze desselben. Am grossartig- sten auf der ganzen bekannten Erdoberflache ist das carbonische System in Nord- amerika entwickelt ; namentlich besitzt dort der Kohlenkalk eine enorme Aus- breitung, nimmt den grossten Theil des Areales zwischen der appalachischen Kelte und dem Mississippi ein und bildet ausgedehnte Landstriche in den Rocky Moun- tains und in den arktischen Regionen jenes Continentes. Die productive Kohlen- formalion breitet sich dort liber sechs grossere Territorien aus, welche freilich zum Theil durch spalereSchichtenstorungen undAuswaschungen in zahlreiche iso- lirte Partien zerrissen worden sind: 1) das grosse appalachische Kohlenfeld (s. Fig. 178), welches sich an den Westabfall der silurischen und vorsilurischen Alleghanykette anlegt und sich liber bedeulende Theile von Pennsylvania, Ohio, Virginia, Kentucky, Tennessee und Alabama ausbreitet. Die von dem Haupl- becken abgetrennten und nahe seinem ostlichen Rande in den centralen Land- strichen Pennsylvanias auftrelenden Mulden dieses Sleinkohlengebirges fiihren ausschliesslich Anthracit, die Hauptfelder ausschliesslich bituminbse Kohle. Die abbauwlirdige Steinkohle soil dort bei einer stellenweisen Gesammtmachtigkoit von etwa 40 M. ein Areal von 2100 geogr. Quadratmeilen einnehmen. 2) Das Illi- nois- und Missouri-Kohlenfeld, etwa ebenso gross wie das vorhererwahnlr. ^c- hbrt den Staaten Illinois, Indiana, Kentucky, Iowa, Missouri, Kansas und Arkansas an. 3) Das Kohlenfeld von Michigan, 200 Quadratmeilen gross. Die sub- carbonische Formation, welche die productive Kohlengruppe dieser drei Becken unterteuft, besteht im Osten, also in der Strandregion des carbonischcn Mecics. aus Conglomerate!! und Sandsteinen, in welchen sich nur sellen AbdrUcke \nn Organismen fmden. Weiter nach Westen, also nach dem frliheren om % nen Meere zu, tritt an doren Stelle der echte Kohlenkalk, angeflillt von marinen VI. Historische Geologie. :>i:> i Das Kohlenfeld des niirdliehon Texas. "> li;is Kohlonfeld von Rhode-Island, rt\\a :ii Ouadratmoilon uross. 6) Die Kohlenfcldcr von No \ a- Sootia uiul New- Brunswick . otwa 740 Quadratmeilen iiross. An der Nord- kiisle von Nova-Scotia bei Pictou werdon i Flbf/.o abtiebaut . welche 13, 8, 4 und 1,3 Meter MMchligkeil haben; an dor Wostkiisle konnt man zwar 76 Slein- kohlontlot/o. von donon jodoch nur 7 abbauwiirdig sind. Die kliinntischen Verhiiltisse wiihrend der carbonischen Periode. Die ilppigo, kriiftige Steinkohlenvegelalion, ihre Zusamniensetzung aus bci \Vei- tiMn Uberwiegenden Calamiten, baumartigen Farnen , Sigillarien und Lepido- dendren \\eisen auf ein feuchtes, \varmes, frostloses Inselklima bin, untcr %\<>1- (licin jene riesenhafton Gefiisskryptogarnen in die Hohe schossen. Die Teinpc- i-iUur dirs<>s Kliinas hat man auf 20 bis 25 Grad R. geschiitzt. Weiter lasst si<>li aus dor Vorbroitunii tier carbonischcn Flora und der Sleinkohlenflotze iibor allc Breilen der Erdoberflache und aus der allgemeinen tbereinstimmung der carboniscben Pllanzenformen schliessen, dass wHhrend dor Kohlenperiode ebenso wio in dor Aequatorialzone, so auch in der jetzigen arklischen Region ein jrloirbniiissi}' warmes, frostloses Klima geherrscht hat, dass letzleres ein Gemein- i:n( dor Hrdo war, und dass dio klimalischen Vorschiedenhoiton . \\clclio sich heute an don Polen und am Aequalor darbieten, entweder gar nicht, oder nur in ho'chsl goringem Maasse vorhanden waren. Zu Feuchtigkeit und Wan no. liosrlli >icli als driller, dio Uppigkoit dcs carbonischen Pflanzenwuchses bodin- gondor Faolor dor Kohlensaure-Reichthum der damaligen Almosphiire. Da der gesammtc KohlenstofT der Steinkohlenfldtze von der Kohlensiiure der Atmosphare hcrsiamiut, lolzlerer also durch die Bildung der Steinkohlen eine enorme Quan- litiil von Kohlensaure entzogen wurde, so isl mil Recht zu schliessen, dass der Kohlonsiiure-Gehalt der carbonischen Almosphiire ein boi Weitem grosserer war, als er es heutzutage ist. In Folge da von besass die Lufthulle wahrend dor Kohlenzeit eine grOssere Dichtigkeit, war desshalb schwerer und weniger leicht beweglich und darum ruhiger und nicht so sturmisch wie in spateren Periodon. Iliilt man allo diese meleorologischen und klimatischen Verhaltnisse dos oarbonischen Zoilalters zusammen , so wird die trolz ihrer Formennrmuth iiinorizU'iohliohp I ppii:keit und Riesonhaftigkeit des carbonischen Pflanzenwuchses orkliirlidi. Dass auch die Temperatur des Oceanes jener geologischen Periode iiiilcr alien Biviicn eine doiehmiissige. und warine war, darauf weisl das Vor- knmmon identischer oder fast idenlischer mariner Thierreste an zahlreichen Fundstollon hin, welche sich von der nOrdlichen arktischen Zone bis nach der SiiiNpilxc Sudamerikas \eitlieilon. Die Bildnng der Steinkohlenflotze. Da nicht nur die Schieforthom . welcho dio SleinkohleTill..i/.(> begleilen , mil Pflan/.enah.lrUcken angefUlll sind, sondern auch in der Kohle selbst die Form der Vegetabilien, aus denon sio hor\ tin^an-on , sehr hiiufig noch erhalten isl, da IVnier die Steinkohle aus mikroskopisch nachwoisbaror Pllan/onfaser bostohl, so kann Ubor don vogola- bilischen rrspmng (h-rselben oin Zwcifol nicht obwalten. Aus eben diesen Reobachtungon ergiobt sich forncr, dass nur Land- und Sumpfpflanzen , nie aber Seelange, einen Anthoil an dor Massenbildung dor Kohle genommen haben. >!(' N I. Histoi i-fhc (JrnlniM*'. Oben an stehen die Sigillarien und Stigmarien, an sic reihen sich die Arau- carien. Calamilen und l.epidodendrcn . \\iilirend die Fame in dieser Heziehung cine iinlergeordnclere Nolle spielten. Generation folgte auf Generation, die ab- slerbenden Pflan/.en sanken x.u Boden , ihre faulenden Restc hiiuften sich /.ii uc\N;iliigen IMlan/enmassen an, urn von Schlamm und Sand bedcckl die oin/.elnen Stadien des Verkohlungsprocesses siehe pag. 192) zu 'dnrchlaufen und sich allmahlich zu Sleinkohle und Anthracit umzugeslalten. Letzleres lindet dort stall, wo der urspriingliche Schichlcnbau der carbonischen bedeutende Stbrungen erlillen hat, so dass die sich bci dem Vcr- kohlungsprocesse entwickelnden Gase leichl durch Risse enlweichen konnten. Dies ist z. B. bei den Anlhracil-Bassins von Pennsylvania der Fall gewesen. Die bei Weiiem vorwiegende Anzahl der Sleinkohlenflotze wurdc aus Pflanzen gebildot, welche an Orl und Stelle gewachsen \\aren. nur ganz wcnige mogen die Anhaufung ihres Maleriales der Zusammensclnvemmung von Seiten des Meeres verdanken Dass dem so ist, geht, ganz abgesehen von der grossen horizontalen Ausdehnung mancher Kohlenflblze (das Pillsburger Flbtz soil ein A real von 900 deutschen Quadrat-Meilen einnehmen), ferner abgesehen von der vollsliindigen Erhaltung der zarlesten Details z. B. an den Farnwedeln, namenllich daraus hervor. dass die Schieferthone , welche das Liegende der Flol/e hilden (die Sohlschieferlhone, underclay), sehr haufig von Wurzeln und Wurzelfasern von solchen Pflanzen erfiilft und durcluvachsen sind, deren Sla'mme, Zweige und Blatter sich auf diesen Schieferlho- nen, der damaligen Erd- oberflache, zu einem Kohlenfldtze aufgespei- chert finden. An den wesllichen Gestaden von Nova Scotia. denJoggios, ' wiederholen sich inner- Fig. 174. Profil an der Joggi n s- Ku ste von No va- Sc'oti a. j^]^ einer Schichteiireihe 1 Sohlschiefer mit Stipinaria-Wurzclfasern, 2 Uraiicr SandstPin mit aul'rorht stPlipndpn Sipillarien- und Calamiten- VOn 4700 Meter, 7(i Sol Stfunmen, K..Mcnflutz, o Zoii machtig, cher >V urzelhorizonlc, I Sohlscliipfcr mit Stigmaria-Wurzelfasern, , t und fc r.iiumitos. deren jeder von einer r Stijrniiirifn. /un: Tlicil mit Wnrzelfasern, 17 k.iiiin ,mdei> .ils diiivh l.mi>,mie Senkungon mil periddi*ehrn DnterbreoiuiBgef) erklaren ; aus jeder Senkung giug ein S\slcm von Sand- mid Sehlammsehiehlen lter\(>r, jedem Slillsland enbpriclil das Kmpor\\ iieliern einer Pllan/cndocko ;mf dcm lieu angesch\\emmlen (iriindo und die Hildung oinos Kohlonllol/.os. Yulkniiisrlic Krsrliciiiiiiigi'ii und (ian^bilduiigeii ini (iU'biete carlio- -iiisrlm* Formal ioncii. NYie in den \<>rangohendcn und kommondon goolo- gisehen I'eridden machen sich aueh wiihrend dcs cjifhonischon Zcilallors Hciic- liciii-n dcs uliillitliissip-n Krdinncrn pciicn die Krdkruste und y.\\ar cineiscils dmvli l-iru p I ion i;l n I h I' I ii ss i ueu (i e s ( o i ns in a teria los , andcrorsoits dnrcli Srhiehifiislo'ninui'M und Spallriihildimurn . so\vio durch locale llebunizen und Senkunuen ltar. Die lnuiplsiichlidistcMi Kruptisizestoinr dor carbonisclion l''iiode sind Diabase, namontlieh aber Fc Isi I por pli yro , \velche i^anx. a'lin- lich \\ie die des Di-von, im onizslon Zusanunonhantze mil don Meeres- und Sumplbildunuen jenes Xeilalters slohen, indom sie nicht scllen durch Tulle mil i linen verkniipfl sind. Einor dor bo\\oLiteston Schaupliit/o vulkanischor Erup- lionen \\iir\\iilirend d(>r (larbou/oil die SUdhiilflo der Inscl_Arran an dor NVost- kilste SclioHlands. Nchon /ahlloson Dia])asg;ingon, welche in dichl'em (loNvirro die dortiuen Sandsloine der subcarbonisohen Formation durch/iohon , li-olon miiehlii-'e dookenarliiio Aldaizeninuen von auflalliger Woisc zum Thcil quar/.- rei<-hen Diabasen in versohiodcnon Niveaus iiboroinandor zwischon don sub- c.irbdnisclien Sedimenliiesloinen auf, und slohen mil (Jangen in Yerbindung, \\eldie (lie lei/teren durchsclzen und g(>\\i>serma;issen die aus dor Tiefe lieraurreichenden Wurzcln dor Dookon bildon. Jllnger als dicse Diabase sind (iiinge, Stdcke und Decken von lloisohrolhom und granemFelailporpfayr, \selclierdurch don Sanidin-Charaklor seines Fold- Fig - 175< 1>rofil :1 lll ' r Wi-tpcost.- von Arran. " S.-liicfer uud Sandstcine der subcarbonisclien Formation. spalhos und die Kryslallform semes 8 Onibkrnigr ]>ial>as, gtngtormlg, dann sich /.u Pino, nifich- tii;on Decke ausbroitend. c Gang von srhr f>iiiknii},'ciii Qnarees mbexaeder und Pnsmaj Diabas. cine g-\\isso Aiinjilioruii" an die Tr;n-h\ u- x.eigi. Diabas sowohl, \vio Felsilpor- ph\r sind /inn grossc-n Tlioil in Plallon oder Siiulen abgesonderl, die hie und d.i priiehlig bilsoholanig divergiron. Ausserdom Irill vereinzelt quar/fUhrendcr Dioril. namonllioh aber .msge/eichneler Pechslein innorhalb der earbonisehon Scliiclilenreihe von Arran auf und /war theils als vollkomincn regolmiissig /wi- schen die Sandsleine oingescluilicie l.agor, welcho in eokige Pfoiler y.(>rkliiflcl (der diinnplaltig abgesonderl sind, Iheils als oigenllicho Giinge, welche den sub- oarbonischen Sandstein durchselzon Auch in andi-ren Thoilon Hritanniens, /.. B. in Devonshire, treten /vvischen Gonglomeralen , Schiefern . K.ilksieinen und Sandstoinon der unleren Kohlon- fonnalioi) Dialtaso und Diabastufc auf, deren Glcichalterigkeil namontlicli aus dem Vorkoininen selilaokonarligor DiabasslUoke in den dorligen Conglomeralen, sowie aus der Regelmiissigkoit. mil wolcher die Diabase zwischen den sodimeu- tiiren (M-sieiuon eingeschaltet sind, hcrvorgeht. In gan/ analogor Woiso 348 VI. Historische Geologic. weeliM-llagern die rarbonisehen Grauwaeken und Tlionsehiefer der ringegend von Bleiberg in Karnthen in der regelmiissigslen NVeise mil DiabasgesteioeiL Eruptionen von Fel sitporphyr haben in Deulschland \\iilnvnd der Kohlenperiode in verschiedenen Districten, so z. B. in dem jet/igen Kohlen- hassin von Flb'ha in Sachsen , sUittgefunden Hier liel seine Eruption in die Mitle des carbonischen Zeitalters ; or durehsetzte die bereits ahgelagerie untere Hiillte der carbonischen Schichtenreihe. breitete sich darUber in etwa (id M. Machtigkeit aus und wurde dann von den jUngeren, carbonischen Sandsleinen. Schiefern und ddnnen Kohlenflblzen (iberlagert, so dass er jetzt als vollkommen gleichfbrmige Einschallung zwischen einer iilteren und jUngeren Schichtenreihe erscheint. Auch in der Steinkohlenformntion Niederschlesiens, dem Walden- bnrger Kohlenbassin, treten im Hochwald, Pflanzenberg, Blitzberg, in der Grube Fixstern bei Altwasser und Gnade Gottes bei Reussendorf Felsilporphyre aul. Sie haben die geschichteten Gesteine und mit diesen die Steinkohlenflbtze durch- setzt. verworfen, sich zwischen sie eingedriingt, sich ilber sie ausgebreitet, sie stengelig abgesondert und anthracitartig verandert. In ganz iihnlicher Weise sind Felsitporphyre zwischen die Steinkohlenformalion Frankreichs , z. B. bei Brassac, lagerfbrrnig und mit der grbssten Regelmassigkeit eingeschaltet und ebenfalls mit Ga'ngen verbunden. In demselben Districte wird die Kohlen- t'ormation von Diabas durchsetzt, welcher zahlreiche Fragmente von Schiefer- thon und Steinkohle umschliesst und die letztere verkokt hat. Neben diesen Beispielen f(ir das Auftreten carbonischer Eruptivgesteine mbge noch erwiihnt werden , dass auch die Eruption des Hypersthenitzuges, Fig. 170 Profil durch'die Worm- und Eschweiler Mnlde. c Devonische GranwacVe. d Devonischer Kalkstein. e Unterste subcarbonische Formation. / Kohlenkalk. g Productive Kohlenformation. h Braunlcohlenformation. \velcher sicli zwischen Schnellbach bei Schmalkalden und dem Spiesberge bei Friedrichsroda aus der Steinkohlenformation hervorhebt, in das Ende der car- Fig 177. Idnales Proifil der Mnlde von M on >. a Dr'vonisclie Formation. b Kohlentalk. c FK-tzleerpr Sandstein. [>o. bonischen Periode fallt. Bereils in dieser dringen endlich gewissc Mclapli\nv z. B. in der t'mgegend von Saar)>rUcken und Waldenburg hervor , wenn si( auch ihrer Hauptmasse nach erst dyassischen Alters sind. VI. Hislorische Geologic. Imponirendcr noch als (lurch Krnplionen gluthllussiger (ie- insmassen olleiibarl sicli der \ nlkanismus in der Stoning n rs p rilnglichen L a g er n n g> \ e rh ii 1 1 n i sse dcr car- Sehichlensysteme, \\ch-hc der Knisiehung dieser lei/- leren nach, hori/onlale odcr fast Imri/.onlale gcuesen sein miis- " sen. An Sh>lle dieser iiormalen Lagerung isl nichl selten ein , H aiisscrordenllich complicirlcr und gestorter Schichtenbau gclrelcn. Die gan/.c Formation isl son grossai-ligen . ge\\altsamen Hcwe- giiiip-ii crgrill'en und \\ ie durcli enormen seitlichen Druck slcil aufgerichiet. /.u /.ahllosen Mulden und Siilteln /.usammengedrUokt, /ick/ackariig gclallcl, tachei fiirmig \erschoben, ja Ubergekippt \\or- den. Ueislehendes IVolil (lurch das in dcr Na'he von Aachen gc- .,, Icgene \\orin-Ue\ier und die Kschweiler Mulde (Fig. 170) /eigl cine derarlige beiderseilige Slcllung der Muldenlliigel, \\elche in dem \\ormbassin ansscrdem noch y.ii /.ahlreicheii klcincrcn Fallen y.irk/.acklormig /.usammengcslaucht sind. Ganz ahnlicheLagerungs- \erhiiltnisse \\iedcrholen sich in \\eslphalen, helgien und Frank- reich. Besonders merksNiirdig isl die Archilcklur der grossen Mnlde \on Mons (Fig. 177), deren nordlicher FlQgel flach und regelmiissig gcgeii SUd lallt, wiihrend der SUdllUgel slcil auf- gcrichtd und in \\iederholle zickzackformige Fallen geknickl isl, cine Lagerung, an \velcher nichl nur die siimmllichen Glie- dcr der carbonischen Formalion, sondern auch die Schichlen des Devon theilnehmen. (an/ a'hnliche Schichlenslorungen, nur in weil grossarlige- rem Maassslabc, machlen sich in Nordamerika gegen das Knde der carbonischen 1'eriode gellend. Mil der Ablagerung der obe- ren KobleoformattOD schlossen die Sedimentalionsprocesse, aus dcneii der I ntergrund der ganzen Osllichen Hill fie des nord- amerikanischen Conlinenles hervorgegangen war, ab, -- lelzlere hob sicli als Feslland Uber den Ocean. Mil dieser Hebung slan- din geualtige Schichtenslbrungen in Zusammenhang, von wel- chcn nicht nur die carbonischen, sondern sammtliche palaeo- /oische Formalionsglieder in dem ganzen appalachischen Gebirgs- sNsiem bctroH'cn wurden. Aus ihrer ursprUnglich horizonlalen La- gerungsind dieSofaichten dieser Formationen durch scitlichen Druck zu lauter unter sich und der heutigen allanlischen Kdste paral- Iclcn Fallen /iisammcngeschoben worden, deren Sleilheil und Hohe iin Osten, also im eigenllichen Alleghany-Sysleme ihr Maximum erreicht, nach\\e>ien y.u abcr abninunl und xxvarso, dass sie pro- portional ihrer Lnlfernung vorn allanlischen Occane llacher \\erden. lallungen des Ctirbonischen Schichlensystemes , wie die hriebenen konnlen bei dem \\ i u rham. A, B, C Kohlenflotze. SchJchtencompIexe /.u \cnirsachen. Derarliiie Spallen sollten die VeranlassmiLi ZNM'ier wichtiiier m'olo^ischcr ErscheinilDgen , der V e r\\ erfuiiiien nnd der (, a nu hi I d u Hi" t'li \\erdcn. Fast alle Kohlenbassins haben StoruniM-n Hirer Architeklur durch SpriiiiL'c und Verwerfungen erlilleii . mil dcneii niclit scli.-ii cine Zermalmuifg des ilinen n.iclislen Nebcii^esteines Iliinil in Hand gegangen ist. /urn izriisslen Tlieile iiussern die.sc Ycrvserfunucn I'reilich nur einen iinterizeurd- neten Kinlluss ;iuf die l.;ii:eniii^>\ erhiiltnisse. Xuwcilcn nher wiederliolen sic sirh in kleincn Z\vischenr;iuincn in so grosser Anxalil, dass eine vollsliindi^c /ersiiickeliniiz des Eohlengebirges finp'tn'ton ist, welches dann aus reiiellos dureli cinander ^e\\orfenei! (iel)ir;j;sli'Uii)iiiern liestelil (Fig. 179). Auf der andcreii Seile erreiclien manehe deiarliiie Dislocnlionen so grossartit^e Diinen- sioncn, dass die gegenseiligen Verschiehungen der durch die Verwei'l'iinii iie- trennten FormationsOttgel mehrere hundert Meter belriigt. So hat die unler deni Nainen Mttnslergewand bekannte Verwerfung die Schiclilen eines Theiles tlei- Eschweiler Mulde Uber 230 M. in die Tide ucriiekt; eine eben so grosse Dislocation ist durch eine Verwerfung im Doh- lener Steinkohlenbassin l)e\virkt \vordcn; auf deni Ninety-fathom-dyke, einer mil Sandsteinmasse ausgefulltcn Klufl, ist der nordliche Theil der Kohlenformation von Newcastle Uber 330 M. in die Tiefe gesunken , so dass Zechstein in der Fortsetzung der Kohlen- flotze liegt. Noch bedeutendere Dimensionen erreiclien die Verwerfungen, welche den Westabfall der Alleghanies in Nordamcrika begleilen , so /. B. in SUd- West-Virginia , von wo SprUnge von 2 bis 3000 M. beschrieben und untersilurische Kalksteine in das Niveau der Kohlenkalke gehoben sind. Waren in den eben angefiihrlen Beispielen Zer- reissungen der carbonischen Schichtensysleme die Ursache eines zuin Theil ausserordenllich sch\\ie- rigen Abbaues der Steinkohle, schadigten also den Mineralreichthum eines Landes, so haben andere Spal- ten Gelegenheit zur Enlslehung gangfOrmiget Erzlagerstatten gegeben und damit Objecte gross- artiger bergbaulicher Unlernehmungen geschaffen. Die BleiglanzgXBge des Oberharzes sind Aus- ftillungen solcher Spalten in der untcrcn Kohlenfor- mation, dem Culm. Dieser bildet das nordlich \om Devon des Kahlenberges , ostlich vom Quar/.l'els des Bruchberges, siidlich und wesllich von der l)\as scharf uinurcn/tc Clausthalcr llochplaleau , welches von den in nordwestlicher liichtuni: strciclienden Mr/.uaiiLicn durchset/t \\ird. ohne dass dicse bis in die iiberlauernden dvassischen Schichtcn hineinrei- Fig. 180. Profil dnrch den .1 ohann-Friedr icher Schach t l>ei Bockswiesc. A Nr-U'T i iruncr Lindener Gang. II Pisthaler Gang. rt Spiriferen-Sandstoin. it'alceola- Schiofor. c Kramenzel-Kalk. n I 'ntenle\ on. ilir llangendes ahcr his y.u 430 M. TcnlV \on Culm mil 1'osid. Ik-clu-ri und uiHcrluilh dieses von Kniineiixelkalk, also Ohrrdrvon i-.-hildei. Die llolie dieser Veruerfung betritgl deinnacli nielir .ds :>oo M. Die (iiin-e trelen in dem Clauslhnler Gulm-Plaleau /u inehivren Xiip'ii /.usainincnunippiil auf, von \\elehen der liur-sladter, ZelliM't'elder. Ho- M-nhol.T und Silhcrnaaler Ziiii direct urn und unter Clausllial und Zellerl'eld, lie srchs uhrii:fii riwas weiter enlteriH liei^en. In jedem dieser ZUge unter- sdicidct man eincn sehr iniichtiiien, im \Vesentlichen mil veriinderlen Nehen- gesteinsbruchstUcken, namcntlicli aber mildem, schwarz gljinzendem (iaiiL:- thonschiefer ausgefullten Hauptgang, innerhalb dessen erzfuhrcnde TrUiner und Kinlas:'niiii'eii auftreten, welche sich in mannigfachsler Weise schaaren und ver/N\eigen. Das wesentlichste mineralische Material, aus welchern diese Tru- mer und Erzmitlel zusammengesetzt sind, ist Kalkspalh, Quarz, Selmerspath, Hraunspath, SpatheisenskMn , Bleiglanz , Zinkblende, Kupferkies und Fahler/, \velehe in der verschiedensten Weise vergesellschaflet sind, zum Theii auch lie AusfQllungsniasse des Hauptganges, also namentlich die Gangthonschiefer imprtfgniren. Auch die berQhinlon, ihrer Nalur nach freilich von den Clausthaler \veit vcrschiedenen Zink- und Bleiiilan/la-erstatten der Gegend von Aachen sel/.rn 2UIM lirbssten Theile in carbonischen Schichten auf. Die HUgelreihe jenes Districts hestehl aus devonischen Schiefern und Kalksteinen, Kohlenkalk, Kolilonschiefern und Kreidegebilden. Die palaeozoischen Schichtensysteme sind sallcl- und nmldenfo-rmig gelagerl, vvahrend die Kreide ziemlich horizontal dariiher lii-t. Die dort auftrelenden Erze" sind Zinkblende, Bleiglanz, Schwefel- kics, mil Kalkspatli und Quarz vergesellschaftet, oft in schaliger Anordnun-. n dcs angren/endcn Belgiens. Ausserordenllich erzreich ist ferner die subcarbonische Formation Der by shires und North u mberlan ds, und /\\ai ist es Bleiglanz, \\clcher mil Flussspath, Kalkspalh und Schvverspath ver-r- seilschnl'tet den Kohlenkalk diirchscl/.l und in diesem Giinge, sowie der Schich- lung parall.-lc, lang-.-zogeiif llaclic liinlag.M-uugen hildet. Aullailig isl die Kr- scheiiiuni:, .lass der Kr/.ivichthum der Giinge an den Kohlenkalk gebunden ist und heim Hinlritt des Ganges in die xwischengelai-.-rlen Schiefer und Diabas- gesi.'ine vcr>ch\v indd. Ahnlichcr Naiur sind die Mleierzvorkornmen von Alston Moor in Cumberland. Die subearl>.mi>che Formation hesleht hier aus einer 350 VI. Ilistoi isclio CiiM)lni;ii>. Schichtencomplexe /u \rrursachcn. herarlige Spalten solllen die Ycraiila.sMing /\\cicr wichtiger gcologischcr BrscheiDUDgefi , del' Y cr\\ ert'u ngcn mid der Gangbildtingen \\erden. Fast alle Kohlcnbassins haben Slorungrn ihrei Architeklur (lurch Spriinge und Verwerfungen erlilten, init drum nichl sdi.-u rinc Zermalmung dcs ilmen n.ichslcn Nebcngcstcines Hand in Hand gcgangcn 1st. Zmn gn'isslen Thcilc jiussern diese Verwerfungen I'rcilich nur einen untcrgconl- nclcii Kinllnss auf die Lagemogsverhgilnisse. Zuweilen aber wiederholeii si- sich in klcincn X\\ ischcnriiumen in so grosser An/ahl, dass einc vollstiindii-i' ZersUickelang dcs Kahlengebirges cini. r clrctcn isl, \\clchcs dann aus rt'in'llos dtirch cinandcr iit'NNorfcMrii (it'hirLisli-iiniiiicrn hcstchl Fig. 179). Auf dcr andorcn Scilc crrcichcn rnanchc dcrartigt' Dislocationen so grossartige Dinicn- dass die gegenseiUgen Verschiehungen dcr (lurch die Vcrwci'l'iing i:e- Fig. IT'.). Profil im Kohlenrevier yon Ankland in D n r ha in. A, B, C Kohlenflotze. trennlen Formationsflttgel hundert Meter belragt. So hat die unler deni Nanien Miinslerge\\and bekannteVerwerfungdieSchichlcn eines Theiles der EschweilerMalde Uber 230 M. in die Tide geruckt ; eine eben so grosse Dislocation ist durch eine Verwerfung im Doh- lener Steinkohlenbassin bewirkt wordcn ; auf deni Ninely-fathom-dyke , einer mil Sandsteinmasse ausgefiillten Kluft, ist der nordliche Theil der Kohlenformalion von Newcastle Uber 330 M. in die Tiefe gesunken , so dass Zechstein in der Fortsetzung der Kohlen- flotze liegt. Noch bedeutendere Dimensionen erreichen die Verwerfungen, welche den Westabfall der Alleghanies in Nordamerika begleilen , so z. B. in SUd-West- Virginia , von wo SprUnge von 2 bis 3000 M. beschrieben und untersilurische Kalkstcine in das Niveau der Kohlenkalke gehoben sind. Waren in den eben angefiihrlen Beispielen Zer- reissungen der carbonischen Schichlensyslcinc die Ursache eines zuin Theil ausserordentlich sclmie- rigen Abbaues der Steinkohle, schiidiglcn also den Mineralreichthum eines Landes, so haben anderc Spal- ten Gelegenheit zur Entslehung gangfOrmigef Erzlagerstatten gegeben und damit Objecle gross- artiger bergbaulicher Unternehmungen geschatlen. Die B leiglanzgange des Oberharzes sind Aus- fUllungen solcher Spalten in der unteren Kohlenfor- mation, dem Culm. Dieser bildel das mirdlich vom Devon des Kahlenberges , dstlich vom Quarzfels des Bruchberges, sUdlich und westlich von dcr Dyas scharf umgrenzte Clausthalci 1 llochplateau , welches \(in den in nordvvestliclier Hichtung streichcnden Er/giingen durchsetzt wird. ohnc dass die.se his in die Hherlagci-ndcn dsassischen Schichteii liincinrei- Fig. 180. Profil durch den Jobann-Friedricher Schach t bei Boc kswiesc. A Neoer Or&ner Lindener Gang. /' l'i>thaler Gang. a Spiriferen-Sandstein. tCalceola- Sdiicfer. c Kramenzel-Kalk. rf Kieselschiefer. e Culinthon- -'hipfer and Granwackon. V. Histori-die (ieoloijie. ;?, r ) I dien, -- cin Br\\eis. d;iss die (ianuspalten in der Zeil. \\o andervxiirts die productive Kohlenformalion /ur Ahlai;eruni: iielangie, aufgerisseo \\orden sind. In manchen Fallen \\nrden sie die lYs;idie grossartiger Yerweffungen, \\ie /.. H. der Neue (iriine Lindener uud der I'islhaler Gang bei Bocksxviese. Hier wird d;is Liegende dieser (iiinue /u oherst \on GaiceoIa-rSobtefero und unler dieseii von Spiriferen Sandstein, also von I'nterdexon. ihr Hangendea aber his zu 430 JVI. Teul'e \on Culm mil Posid. Bedieri und unterhalb dieses von Kramenzelkalk, also Obenlexon gebildet. Die llohe dieser Verwerfung betriigl detnuadi nielir a Is .iiM) M. Die Gauge trelen in dein Clauslhaler Culm-Plateau zu nu'lireron X.iiiren /.usaiiiiueiii;ru|tj>ii't auf, von \\elchen der BurgStfidter, Zellerfelder, Ho- senholVr und Silliernaaler Zui; direct uin und unter Clnusthal and Zellei'feld, die sedis iiln'i^en eiwas welter eiitl'ernt liegen. In jedein diuser Zlige unter- sdieidet man einen sehr iniichti^en, mi \\ r esentlichen mil veriindorlcn Neben- gesleinsbruchstUckeD, namentlich a her mildem, schwarz gljinzendem (Jang- thonsrhiefer ausgefullton Hauptgang, innerhalb dessen erxfUhrende Triimer und Hinhigcrungen auflrelen, \\elche sich in niannigfachsler Weise schaaren und \er/\vi'igen. Das wesentlichste niineralische Material, aus welchein diese Trii- nier und Erziuittel zusammengesetzt sind, isl Kalkspalh, Quarz, Schwerspath, Uraunspath, Spatheisenstein , Bleiglanz , Zinkblende, Kupferkies und Faliler/, \\elche in der verschiedensten Weise vergesellschaflet sind, zum Theil auch die Ausftillungsmasse des Hauptganges, also namentlich die Gangthonscliieler imprtfgniren. Auch die berUhmten, ihrer Natur nach freilich von den Clausthaler \\eit verschiedenen Zink- und Bleiglanzlagerslatten der Gegend von Aachen setzen' zum grosslen Theile in carbonischen Schichten auf. Die HUgelreihe jenes Districts besteht aus devonischen Schiefern und Kalksteinen, Kohlenkalk, Kohlenschiefern und Kreidegebilden. Die palaeozoischen Schichlensysleme sind saltel- und muldenformig gelagert, vvahrend die Kreide ziemlich horizontal darilber liegl. Die dort auftretenden Erze sind Zinkblende, Bleiglanz, Schwefel- kies, mil Kalkspath und Quarz vergesellschaftet, oft in schaliger Anordnung. (iei^en ihr Ausgehendes hin sind sie in Galtnei, Weissbleierz, Brauneisenerz umue\\andelt. Sie bilden I) Gauge iin Kohjenkalke, 2) Gontacllager zwischen Knlilenkalk und den dartlbcrliegenden carbonischen Schiefern, sowie zwischen ersierem und den devonischen Gesteinen, .5 isolirle Nesler iin Kohlenkalke und Devon, 4) lagerfdrmige Impriignalionen gevvisser carlwnisclier Schiefer und devonischer Kalksleine. Ganz iihnlich sind die Verhaltnisse der Zinkerzlager- sliiilen des a 111:1 cn/.enden Belgiens. Ausserordentlich erzreich isl ferner die subcarbonische Formation Derby shires und N o r t h u m b e r 1 a n d s , und /A\ a r ist es Bleiglanz, welcher mil Flussspalh, Kalkspalh und Schwerspath vei-e- sellsehaftet den Kohlenkalk dui'chsel/.l und in diesem (iiinge, sowie der Schich- lung parallele, lan^e/oizene llache Einlagerungen bildet. Audallig isl die Kr- sdieinung, dass der Erzreichthum der Giinge an den Kohlenkalk gebunden ist und beim Einlrill des Ganges in die zwischengelagerten Schiefer und Diabas- uesteine versehwindel. Ahnlieher Natur sind die Bleierzvorkornmen von Alston .Moor in Cumberland. Die sulx-arbonische Formation heslehi hier aus einer :i;> t Vorgiingen . aus denen die carbonische und d\assische Forinalion hervorging, sind demnach \ on unten nach oben gelesen): .">. Tii'l'srr Marine (icliildc Kalkslrin MrrrrsllmTc ebil'de ',. Sriikuni; unliT das Meet nmlSandst.-in IMi\it'i.-e Discord an/ Zcchstein ; It o t li I ic if c ii - d.-s; ' :t. Stills! and , iiiilu'dcnlcndi-n Oscillationrn Stiggwasser- und Kolilen- fulircndr Schirlitcii ' I1 ;; : !: U M ' ( ;, 1 U '"' 1 ' awwgebflde e5fS?SS2 1. Ticfscc tm(ISandsleill Marine Gcbilde Kalkstein Meei-eslhicre , K oh le n fii h r. Hot hlie- tie n d c s und V r o d u c t i v c K it li I c n I'o r- ni a lion; Flo! x.l cc rcr Sa nds I e in ; Culm Kohlenkalk; . Dyas Carbon. Forma- tion. Mil einer derartigen Anschauung stimmt dann die Thatsache vollkommon ilberein, dass da, wo dcr carbonische Meeresgrund nicht zutn Feslland> ge- hoben \vurde, wo also ausschliesslich marine Bildungen die an anderen Slcllcn XAVfigliederige Kohlenformation vertreten, auch die pos tear bon i sch e Schich- lenreihe mil marinen Kalksleinen beginnt und zum Theil als durcliiiiiiiizii: marine Formation zur Enlwickelung gelangt. Unler solchen Verhallnissen komnil die Zweilheilung der normalen Dyas in Wegfall oder wird wenigslens vrr- vvischt. Eine derarlige Ausbildungsweise mussten die hierlier iiohorien Schich- tencomplexe des Weslens von Nordamerika erlangen , welche direct und mil ihm durch Uebergiinge eng verbunden auf den Kohlenkaik folgen. In Russ- land sind zwar sowohl dyassische Slrand- wie marine Bildungen /ur Ausbil- dung gelangt, jedoch sind ihre Grenzen so verwischl, und ihre pelrographisclien Verliiillnisse so abweichend von der lypisch e n deutscben Dyas, dass man die russisehen Aquivale&tgebilde der lel/teren mil einem anderen Namen, nehmlich dein der Permischen Formation belegt hat, cine Bezeichnunu , \\elche ebenfalls auf die poslcarbonische Schichlenreihe Nordamerikas ubergegaiiiien isl. l)\as \\ie Permische Formalion sind somit Bezeichnungen iiquiv.ilcnter Sedi- menle und /war fdr zwei verschiedene Facies der Producte des postcarbo- nischcn Zeitallers, und konnen und milssen mil demselben Rechle nebcn- einander beslehen, \vie die Namen Culm und Kohlenkalk. Unler Dyas oder Permischer Formation begreifen wir also denjenigen Scliich- leneomplex, d(>ssen Ablagerung unmillelbar auf die Sleinkohlenfonnalion ^elolLii und der Triasformatiop vorausgeiiangen ist, so dass sich seine nnleren Niveaus /.ii\\eilen auf das innigsle an eislei'e, seine oberen Ilori/onle eng an lelxtere .inschliessen , -- es ist ein Sehielilene.ompU'N , \veleher in den /uersl bekannl ge\\ordeneii (Jegendeii seines Voi'kouimens in x\\ei meisl seharf gelrennle l-'or- malioiisglirilcr. nehmlich in die (inippe des Ho ill ii ege n d e n mil I,andpll;in/en und des /eehsteines mil marinen Heslen) /erfalll , \\iihrend in anderen Hildiingsriiiiinen, so in Nordamerika und Russland, eine solche Trennung nieht mehr so seharf oder aueli gai 1 niclil nielir durebzufflhren isl. Clianikter. Die aullallend furmenarme Fauna VI. Hislnnsrli ;,. und Flora der postcarbonischen IVriode halsich einrii aiisgesprochen palaeozoischrn (iharakler liewahrt, schliesst sich eng an jone des earbonischen /eilallers an und repriisentirl gewittermaaaseti die let/ten Heste und .Naeli/iigler der dahin sch\\imleiulen palaeozoischen organischen Welt. Die postcarbonische Flora besleht, abgcsehen von einigen Tauten, aus (lycadeen, Coniferen, Farnen und (lalamilen, also aus hei Weitem \orwaltonden Landpflan/.en. tinier dieser sind die I'arbonischen Geschlechtor Calaniites (mil dt'in schr characterischen C. iiii;as Hrong.) , Annularia, As terophy llites, Sphenoplcris, Neu- roptcris, Aleth optoris, Odontoptoris durch zicinlich zahlreiche Arton verlreten, auch die Galtung Cyalheites (C. arborescens Brong.) ist well verb rei lot , frsgleichen hat sich das carbonische Cycadcengeschlecht Noetri^c- rathia orhalten. Dahingo^cn \\ci-den die Lepidodendren /,ti seltenen Er- schciiuniL'en, und Sigillaria mil Sligmaria, so inasscnhaft in der carbo- nischen Periode, ist bereils fast ganz ausgestorben. Die Stamme der bauin- artigen 1'arnt 1 dieses Zeitalters sind durch Verkieselung in grosser Scho'nlirii crhalten und aus diesem Grunde und wegen ihrer ausserordentlichen Iliiufig- keit als sehr characteristische Resle der poslcarbonischen Periode zu l)olrachlen. Hierher gehort-Psa ronius und Tub icaulis. Ersterer zeigt im Querschnitte aTnbicanlis. 6 Fsa r o n i u s. 'Fig. \X-2b) die verzogen hufeisenforiuigen, jetzl in vcrschiedenfarbigen Ouai/, iimgcwandcltcn (iflassbiindel , ist von oben nach unlen gerichleten NVbemvur/oln iiingfbcn, /.\\ischen welchcn die hlallstengel hci -vorlrelcn. Tubicaulis (Fig. IH^j li(>sil/.l rtihrenfttnnige (icfiissliiindcl. N>ben diesen Farn-Slrilnken linden sich aiH-li verkirst'lte Gonife- ren-S la in in si lie ke von .{ his i I 'u-vs Durchmesscr. Naincnllich sind die Griien- dci) von Floha, Chemnilz, Planilx, in Sachscn, von Ha- do\\enz in Uiihincn und dcr l\ \tVhiiusrr rcich an solchcn \crkicscltcn Slriinkcn. Kine grossc Hi'deulung erlangcn durch ih re ' Ila'ufigkcil und Vcrbrcilung die /NN'cige eincr Conifcre \Valchia Fig. is:{ \V. pinnata (iiill>. \V. (ilicifonnis Slernb. \V. pinifonnis Slernb/ init \V a 1 r li i ){. ivt. \< i n i f it r in i s S t c r n \> o r Fig. IM. 1' I I in j n i a li r o ii ii i i; 3 |i p. \ I lli>lirisrhe I'll- I'or- dichlslehenden pfriemenlonniizen. kanligen Blatleni. Wiihrend die Heste dieser l.andllora der Nalur der Yerhiillnisse naeh im Alliiemeinen anf die Sumpr- und Straadbildungea der postcapbotrischen Schicbtenreihe, nchmlich auf d;is Itotlilie^ende besehriinkt sind , filhrl die marine Gruppe dieser l ; n ination sehr gewohnlich Fueoiden /,. B. Gaiilerpiles , neben diesen aber aueli srhwemmle Fame, nanirnllich al>or die in Kuplor^lanx umgewandelten und iM-ilrhte einer mil Cupressus semporvircns \ci\\andtcn Conil'crc: iii. inni. i Hronni (iopp. Krankcidicrucr Komiilircn) Kii:. 1Si. - Auch die Fauna der poslc-ai'ltoniselien malion isl oine viel a'rmlicherc als die frdlierei' Xeilalter und abgcsehen von eini^en Ueptilien und l ; iselien aul' die marineii (iehilde der hierher jze- liiiriizeii Srhielilenreihe heschrankt. I)i(! Hosle MHI Proto/oen (z. B. Nodosaria und \on l-ichiiioderinen sind ausserordenllich sparsam ; ot\\as reielilielier isl die Verlrolung der Korallen durch einiize Zoan- lliaria talulala (dalainopora und Alveolites . ;ds< FJg.iv,.Fenesteiia retiformis palaeozoisclie Formeii ; verluiltnissiniissi- stark sind die Bryozoen in Feneslella enl\\iekelt. Kene- slella retifoi'in'is Sclilolh. (Fig. 185) isl ein Ireffliches Leitfossil dos Zeeli- sleines. Von alien niederen Thieren al>er herrschen die Brachiopoden \vei( \m alien Ubrigen vor und liefern die characterislischslen und \\cil verbreitelslen Zechsleinformen. Hierher gehoren Produclus horridus Sow. , Spirilfi undulalus Sow. , Sir ophalosia Morris iania Kinii, die Klmu-hnnella- iihnlielie Ca inaroph ori a Sch lo I liei mi Buch; Tore l> ra I u la chmuaia Schloth. und endlich Lingula Gredneri Gein. Die Zweischaler Pelecypoda) erreichen in der postcarbonischen Periode im Vergleich mil den Ubri- gen Vertrelern der Thierwell bereils eine izriissere Wichtigkeil als in friiheren Zeitaltern, neigen sieli in ihrem allgemeinen Gharacler mehr nach den inesozoischen als zu den palaeozoisclien Zweischa- lern hin und gehoren vorzugsweise den Geschleeli- lern Mylilus. Peclen , Area, Gervillia , Nueula and Sehi/odus, einem Vorliiui'er der Trigonien, an. Zu den gewohnlichslen organischen Reslen des Zeeh- sleines sind Schizodus obscurus SONY. 1 i;:. 189), Avicula speluncaria Schlolh., Area V\K. IMS. rroductns horridns sow. s 1 1 1 i a I a S ch 1 o lh.. M v t i 1 us II a u s m a n n i Gold I'.. Kiir. 1->7. Spirit'cr umlulatus Sow. v StrophaloBia Morrisiiina King. Poclen DttSlilUS Sclllotll.. (iei'villia Cei'a- ' isit. olis curus Sow. lophaga Schlolh. zu ziihlen. Die Gasleropoden sind in der Zechsleingruppe nur durch wenige GaUungen inamentlich Turbo, Pleurotomaria, Chilon, Nalica, Denlalinin und el\\a >() Alien, sowic (lurch spiirliche. unansehnliclie und kleine Individuen verlrelen. Gleichzeilig versch\\inden die ij) der carbonisehen Periode noch so VI. Ilislorischc Geologic. :ir>7 reiehlielien Cep li a In p od <> n I'ii.s! \ ollsliiiulig , so dass man his jeut mir z\vej ReprBsentanten dcrselhen in dem deutschen Zechstcin und nur \venig niohr Arien in dem amerikanisehen und russischen Perm kcnnt, welchc den GaUunizen Nautilus, Orthoeeras und Cyrtoceras angehoren. Die Trilobitcn, deren nahes KHosrhen in doin carbonischen Zeitaltcr bercits vorbcreilel wurde, sind in der darauf folgenden, also dyassischen Periode vollstandig ausgcstorben, und \\erden durch kleine cjpris-arlige Schalenkrebse , einige Flohkrebse und eiiien I.iinulus nur ktlmmerlich ersetzt. Die Armulh an Cepholopoden und en die Fische jenes XtMlalters hinterlassen, so dass manchc dersel- ben z. B. den Kupfer- schiefer Deutschlands in uiiiieheurer Indivi- duen-Zahl ofl ganz er- fUllen. Ihre grosse Meiiiie gehorl den hele- roccrcalen, klcinschup- pigen Ganoiden an, na- mcnllich haben die Gc- schlechter Palaeoni- scusundPlalysomus viele Species gelieferl, unler dnien Palaeo- niscus Freiesle- beni Ag., Pal. Vra- Fig. 190. Palaeoniscus Agass. Fig. 191. Platysomus striatus Agass. lislavicnsis Ag., Plalysomus gibbosus Blainv. in Deulschland, Pa- laenniscus complus Ag. und Plalysomus strialus Agass. in England die hiiuliijsten sind. Zu ihncn geselll sich Ambhpicrus macroplerus Broun. Von Placoiden isl Xenacanlhus Dccheni Beyr. , ein mehrcrc I u-> urn>ser Knorpelliseh mil selir laiiiicm Flosscnstachcl, hcrvorzuhcbcn. Der rormemviehllium der Meptilicn hal seil der carbonischen Periode nur urn \vc- niii, jedoch urn einen neuen Typus, die Schuppenechsen, zugcnommen. Die als Thecodoiiten I.e/.eiclnictiM) poslcarbonischen Verlreler der lelzlgcnann- len ThicM-i-ruppi- besitzen noch biconcave Wirbcl wie die Fische, zuglcich aber in Alveolen eingekeille Ziiline \vie die Krokodile und sind die erslen eehlen Kelisen . falls der pai:. 338 crwahnle Eosaurus nichl den Enaliosau- i-iern, sondern , \\ie ;indere \\ollen, den balrachierarligen Labyrinlhodonlen bcizuordnen isl. Den Frosehsauriern gehorl Archegosaurus Decheni Goldf. Viii. 192) aus den Lcbacher Schicfern, vvelche die Saarbrucker Kohlenformation Ubcrlagcrn, -- den Schuppcneehscn Prolerosaurus Spc- neri Me\er an. Isl man beivchli-t . vsie kaum zwcifclhafl, diesen Iheco- donlen Schuppenecbsen cine holiere Slellung iin S\.sleme der Thierwell an/.u- \\eisen. ills den Proschsauriern , so hat die tintwteketung der Kcpiilicn dureli HerrorferfngUtlg eincs holicren T\pus einen \Nicliliuen l-'orlseliriu gemachl. Auch Fnsslapfen posicarboniseher S.iuricr sind hekiinnl 'hri I'Yirdriclisrodii in Thiirini;on, hei llolienelhe in Holunon, bci Oschal/ in Sachsen und als Sau- r i c h n i I r s Fig. 11)2. Sfhadel von A re hego sau r u s Decheni Goldf. a Querdurchschnitt duruh einen Fangzabn. 6 Kiiizelner Fangzahn. Die Dyas Deutsclilands. I^s 1st hoi'eits beuiei'kl \\orden, dass die zvvischen die productive Kohlenforrnalion und die unlere Trias etiigescbattete Schichlcnrcihe in z\vei pelrographisch und palaeonlologisch schai-f uoseliiedenr Abtlieilungen xerlallt, cine unlere Congloinerat-Sandslein-Forinalum mil den Resten einer Lamlflora, tlas Ro Ihliegendc, und cine obere Kalkslein-Dolo- niit-(jyps-Formation mil den Reslen einer marinen Fauna, die Zechstein- Gruppe. (siehe Fig. 19 pag 165 und Fig. 193.) Kislouen Polleben Fig. Kill. Profil dnrcb die Dyas- und Triasmulde voji K i s lr> 1> MI - M .1 n s f (>1 d. b Kopferscbiefer und XechstPin. r. (iyi>si>. Anhydrite, Lrtti'ii. Unurlnvarke. A liiiiit>iiinl- stoin. r Musclielkalk. 1. Das Rothliegendc (RollUodtliegende). I'ef rograpliisclier Charakter. Das Rolhliegende ist cine durclischniti- lieh .')()() Meter, slellenweise /.. H. in Bayern niehr als 2000 Meier niiiehlige Schichlcnfolge. von Congloincralen , Sandsleinen und Seliieferlellen. Die Con- glomerate bestehen aus nuss- bis kopfgrossen Gescbieben und Gerdllen, also .digernndelen , /urn Theil vollkommen kugelrnndi-n Fraginenlen aller niiiglichcr iilu-rer Gesleine, so von Granit, Diabas, Dioril, Gneiss, Glimmerschiefer, Thon- VI. llislorischc Geologic. \\'t\) sclneler. (Jiiiiiv.it. llori)(|U;irx , Kieselsdiierer u. s. \v. Xu ilmen uesellen sich namenllieh in cli'in oberen Holhliegenden (ieschiebe \iui I'orplm- und Melaphx r. \\elche von nur woniu iilteren ErUptlVgesteineD abslaiimien. Alle diose Hull- si iu-ko \\erden durdi riii quarziges, thoniges oiler sandsloinarligcs , sellen kal- kiges Hindemiltel, \\ riches in den meisten Fallen cine liiiclist diaraclcrislisdie. durch Kiseno.xul bewirkle rolhe Farbung besil/l, mehr odor weniger lost zu- samineagehalten. Diese Conglomerate bilden zum Theil sehr miichtigc, aber deutlicho Sc'hichtcn, \on doncii grob- und feinkurniijje mil einandcr abucchsdn Die Sands trine sind inc'ist aus ccki^kanliuen Korneni von Quar/.i;esteineii. /.UNVoiU'ii auch solchcn von Feldspath odor Kaolin und einoni i;e\\ohnlich thoni- ueii. selle-nrr kalkiiieii odtM' kaoliniizen Hindeiniltel zusainii)onti(\sel/.l. Dio (irb'ssc der kbnier sehwankl in ein und derscllK-n Schichl /uischen dor von C.onylo- iiieralueschicben und der fcinon Sandes. Holhe und rolhlicht! braunc Farbcn hen schcn u>r, uriine und i^raue Kiirbuni; isl jedoch nicht ausgcschlossen. Der Sch ie 1'erle 1 U 1 n oder Hiitlu'lscliid'cr, ein blul- bis biiiunlich rolher, sehr eisen o\\dreich(T Schielerlhon, isl ein fiir das HolhlicLiende gan/ besonders rharak- lerislisches (icslein und Irill in \\enig inacliligrn /Nvischenlagei-ungen y.\\ischen den ('.ongluineraten und Sandsleinen an I'. Kalksleino uiul zwar /uni Theil ddlnniilische Kalksleine erscheineii nur sehr unlei-geordiu'l in der Scliichtenreilie ties Mutlilieuenden, bilden ineisl llach linsenforinige Kinlagerungen , sellen lang .nilialtende Xiige und sind /uni Theil versleinei-unusl'iilirend. I.el/.tercs isl aueh bei den b i I u in i n osen Sc h i e I'e r I h o ncn (Brandschiofern) del 1 Fall, \\elclu /,. H. bei Oschal/ und Chcnmilz in Sachsen, so\\ie bei llohenelbe in Hohnien in dein unleren Hdlhliegeiideii ll()l/in > lig( i Lager bilden und Kcsle von Fisehen /.. B. von Xenacanlhus Declieni He\r. ninsehli( > ssen. Da sieh die Ablageruni: del unleren D>as direct an die Hildung der producliven Kohlenfoiinalion an- schliessl, so kann es nicht aullallcn, dass auch die unleren Horizonle des Holh- lieiienden Si e i n k ohlo n I'l o t / 1- fiihren , \\elehe jedoch bei \\eilem nieht die Miicliligkeil, Xalil und Hedeulung derjenigen dos carbonischen Xeilallers be- sit/en. Die \>ichligsle dsassische kohlenriihrende SehiehlenrtMhe isl die von llfeld am sud\\esllichen llar/randc. lin Itakonil/.er kreise in Hohnien baut man sogar i bis /.u i Fuss inachligo Kohlenll>l/.e ab, \selche mil den crv\ahnlcn lisch- reichen Ur.indscliietern \ ei'iieseilschartet sind. Viel unbedeiilender sind die bei OlHTlung\\il/. Cheninil/. und \Vechsrlburg in Sachsen, die bei llmonau und klein-Sehinalkalden am Thiiringer Walde. sou ie das \oii .Meisdoi I am iisllichen ll.irx.r.mde. F.ndlich umscliliessen die Schiererlhone und Lellen des unleren Holhlieijenden ganx. iihnlieh \\ie tlie der Kolileiiloniialion /. H. bei Saarbrilcken \ersleinei ui)L:sreiche Nieren \on ihuniijeiii S p h ii ros i d er i t in soldier Moni:e. ,|,.-s dioelben als Fiseliei /. ailsi;ebeulct uerden. Audi K u |> I'e r e r /. e v Mala- chit, l.asiir. kupferkies, Hunlkii[>rererx Irelen in dem Holhlii'uendeii und /\\ar in Fiiriii von lin|ir, 11:11. iliniicii nainentlidi an /ahlreidien Stellen des nin-dlichen Hohmens auf, \\o sic /.. H. bei Hohmisdibrod in bestimmlen Sandslein- Xoncn conccnlrirl sind und (lalamilen -Steinkerne impragnircn und iucni- sliren. Als t\pisches Beispicl der liliederung des Holhliegonden mag an dicser 360 Ilistorischc Stcllc die in dor Mansfelder Gegend , dom Ausi:;miispimkte un.serer Kcnnlnissr dor deutschen Dyas tziilti^e angcfUhrt werdcn. Die belreflende Schichlrnreihe zerfallt dort in drei Abtheilungen : 1) das untere Rothliegcnde; cs llberlagert die silurischcn Schiefer des Harzos discordant und beginnt bei Grillenburg mil einem steinkohlcnfuh- rt'iulcn Schiehlensyslem von schieferigen Sandsteinen, feinkbrnigen Contzln- meralen, Schieferletten und dtlnnen Lagen von Brandschiefern. Lelztere flihrcn Sphenopleris-, Neuropleris-, Pecopteris-Reste. Darauf folgen dilnnschichtige, etw;i 20 Meter machlige graue , rothbraun punktirte Sandsleine mil rolhen Schiefer- letten und kleinkornigen Conglomeraten. In der Gegend von Ilfeld bestclit das untere Rolhliegende aus einem Conglomerate, dessen Gerblle aus dem Harze stammen und auf welches Sandsleine und Schieferthone mil einem et\v;i 1,5 Meter machtigen Kohlenflbtze folgen. 2) das miltlere Rothliegende, vorwallend rothe Schieferletlen und Thone und schieferige , sowie fesle , feinkbrnige Sandsleine mil 3 bis liber 6 Meier machligen Banken der fur dieses Niveau hdchst charakteristischen Horn- quarzconglomerate, ferner mil z\vei im Durchschnitt melerma'chtigen B;ink( n von ihonigem , knolligem Kalksteine. Erslere bestehen aus nuss-, bis tiber kopfgrossen , oft vollkommen kugelrunden Geschieben einer dichten, ungemein festen Quarzmasse von splillerigem Bruche und grauer Faibe, welcbe von einem rolbbraunen, Ihonig-sandigen Bindemiltel zusammengehalten vserden. 3) das obere R olh 1 iegen d e beginnt mil einem eckig kbrnigen Quarz- sandsteine mit wenig, zum Theil kaolinischem Bindemitlel , dem Sicbigerrbder Sandslein, in welchem verkieselle Coniferenslamme ha"ufig sind. Darauf folgen 2 bis 3 Meier machtige Hornquarzconglomerate, sowie rundkbrnige, dunkel- rothbrauneSandsteine und tiber diesen Quarzporphy rconglomera le. Ueber- haupl ist das Vorkommen von Porphyr- und Melaphyr- Geschieben charakleri- slisch fiir diesen Schichtencomplex. Diesem Niveau gehbren auch die in clci Niihe von Mansfeld anstehenden Melaphyre und Melaphyrmandelsteine an. Palaeontologischer Character des Rothliegeiideii. Im grossen Ganzcn ist das Rolhliegende arm an organischen Resten und zwar sind es bis auf einige Fische und Saurier, Calamilen- Stengel, Farnwcdel und Walchicn, welche in den Schieferletten, Kalksteinen und Brandschiefern dieser Schichten- gruppe vorkommen, wahrend verkieseltc Farnslrtinke und Coniferenhblzer mchr den Conglomeraten angehbren. Als hbchst charakteristische Leilfossilien des Rolhliegenden sind Walchia piniformis Sternb. und Calamites gigas Brong. zu betrachlen. Beide kommen namenllich in den grauen Sandsleincti dor unleren Niveaus des Rolhliegenden, in den Walchien-Sandsleincn vor und sind deshalb maassgebend ftlr die Fcstslellung der Grenzc z\%ischen producliver Kohlenformation und Dyas. F(lr die enlsprechenden Schichlen des S.iinhiilcker Kohlenbassins, die Lebacher Schiefer, sind die in Thoneisenstein- nieren einceschlossenen Reste von Archegosaurus Decheni Goldf. und Amblyplerus macropter us Bron n bezeichnend. Die Versteinerungsfllhrung der oberhalb der Walchiensandsteine auftrc-lendcn Cooglomerate isl fasl allcin auf verkifsellc Stiimnic von Psaronius, Tubicaulis und Coniferen be- schriinkl. In don rnllion kalkon, \\oloho in Knlnnon /.. H. hoi Uranium y.\\ isclicn doin Rothliegenden local einuolai:ort vorkommen, isl nobon violcn Pllan/cnroslon Palaeoniscus Vr;i I i sla \ i o n s is Ag. , und in den biluminosen sohwar/.on Schiolorn des unteren Rothliegenden von Oschatz in Sachsen, Hohenelbe in Bbhmen und Lbwonbori: in Sohlosien Aca nth odes gracilis Beyr. und \ i- n,i o;i n thu s Dorheni Beyr. sehr hiinliir. (Jesleinseruptionen wahrend der Ablagenmg des Rothliegen- den. Zwisehen den bosohriobonon sedimenlaren Gesteinen des Rothliegen- don und sohr zahlreichon Einlaiionm^on und Durchbrtlchen von Erupt iv- gestoinen herrscht cine so innige Vorkniipfung, dass die Gleichzeitigkeit ihrer Entstehung fraglos ist. Ausserdem ist ihre Vergesellschaftung eine alien Bildungsraumen des Rothliegenden so ausnahmslos gemeinsame Erscheinung, dass dieselbe als em bei dor Armnth der unteren Dyas an organischen tlber- roston urn so willkommeneres Kennzeichen der hier betrachteten Formations- dioder angesehen vverden kann. Die Ge- Falkenstem Poppenberg Brandesthal steine, welche wahrend der Bildung des Hothliegenden , begleitet von Sand- und Aschenauswllrfen , in gluthfltlssigem Zu- stande die bereits abgelagerten Schichten durchbrachen und sich auf diesen decken- artig ausbreitetcn, so dass sie heute als Fi ' g . . Profil dnrch die n Diehr Oder \\eniger" mSchtige, Sehr lliiufig lKerungen yon Er^tivgesteinen bei VOn NeUCin durch nur Wenig jtlngere o Hcrcynische Silurschiefer. ftUnteros kohlen- i , , , . fuhrendes Rothliegendes. c. Mittleres Kothlipirrn- KrilptlVgeSteine durchbrOChene Z\VlSChen- des (Schieferletten nnd Sandsteine). d Mel;ipli)i. , . . j T-, , . . t Thonstein. / Porphyrit. lager erscnemen, smd r elsitporphyre, (i ranitporphyrc, Porphyrite und Melaphyre. Der Felsitporphx r isl durch eine grosse Reihe von Varietiiten vertretcn , welche in der Farbe, der Grundmasse und den Krystallausscheidungen, in der HHufigkeit oder Seltenheil der lot/lcron , in der Struclur der Grundmasse und dem Vorkommen von accesso- i-ischen Gemengtheileu begrtlndet sind. Sie treten in dem Rothliegenden \\i<- sammtliche ubrige hierhergehbrige Eruptivgesteine entweder gangfdrmig oder, und /.war g.'wdhnlich, lagerarlig auf. Namentlich war der Thtlringer Wald im Beginn der poslcarbonischen Pcriode der Schauplatz grossartiger Eruptionen von Felsil- porplnron, welche das Rothliegende an sehr vielen Stellen sowohl in oin/olnon kuppon, \\io \nnsLcn miichtigcn ZUgen durchselzon. In dieselbe Zeit fiilil dor Ausbruch der Folsitporphyrc , in welche sich das Saale-Thal bei Halle cinuo srlmitton hat. In Sachson wird u. A. das Rolhlicgende des grossen Oschatz- Frohburger Beckens und in ;m/ iihnlichcr Weise das Zwickauer Rolhliegendo dnroli cine Decke von Folsilporplnron in /.\\oi Mtagen getheilt. Die Felsil- |Mupl)\ro dor Loipziger Umgegend bilden nur dio nordwestlichc Forlsclzung der crstorwiihnton Kinlacorung und wordon an manchen Stellen von Granit- porphyrcn gangfbrmig durchsrtzl. Noch zahlrcicher und bedeutender als dio unterdyassisohon Eruplionen von Felsitporphxr, warcn solchc von unlcr dor Bezcichnung Melaph\r /.usarnmengefasstcn, wahrscheinlich aber sehr vor- ;MiiL( n GoMcinen. Im ThUringer Waldc (retcn sie abgeschcn von \ I . isolirten Ueineu Kuppen und Giingen in drci grnssen (iruppen am Nord-Abhange, :\\\\ Sud- Abt'alle und am Oslrande des Gebirues aid'. Dcr Me- laph\r von lll'cld am llar/.e bildet cine miiehligo dem Rolhlicgenden einge- iagerte Plalle. Ausserordenllieh ivicli an stock- und gaagftfrDUgeo Durch- brUchen von Melaphyr und Melaphyrmandelslein isl das grosse unlerd\assisehe Terrilorium sildlich von HundsrUck. IJaufigcr aber noch als Giinge und Slbvke sintl in dieseni Gebiete ausserordonllich regelmassige und gjeiobfttrmige Z\\i- sehenlager und Decken von Melaphyr, deren Machligkcit zwischen wenigen und <>0 70 M. schwankt. Auch in Schlcsien sind Felsitporphyre und Mclajihyrc dcr Rotbliegenden Schichlenroihe plattcnfdnnig eingeschaltet. Es 1st dies /.. H. bei Lowenberg, in noch grossarligcrcm Maassslabc in dein llotldicgonden der Fall, welches, wiedcruni von Kreide iibcrlagcrl , das nioderscldesiscli-bohniische Slcinkohlenbassin ausfullt. Das Ausgehcnde dieser Felsilporphyr- und Mt'lapli\r- Einlagc'rungen bildet einen grossen nach SO. gedilhelen Bogen, wek-licr last UBunterbrochen von Schatzlar in Bbhnicn liber Gottesberg und NValdenbuig bis in die Nahc von Glalz zu verfolgen ist. In dom norddsllichen Boliinen \\icdcrholen sich die nchmlichen Erschcinungen : im Jiciner Kreise Irelcn ."> iniichlige Becken Ubereinandcr , aber gelrennl durch Zuisclionlagci 1 von Kolh- liegendem auf. Auch in den kleinen Parlien von unlerer Dyas, NNclclic in der Gegend von Krakau bekannt sind , fehlen \\eder Felsilporphyre noch lypische Melaphyre und Mandelsleinc. Endlich lallt auch die Eruption inancher Por- phyrilc in die Ablagerung des Rolhliegenden. Bci llfeld hat der Porphyril die unlere Partie dcs lelztcren und die in dcinselben eingelagertep Alelaph\rc dui'chbrochen und sich in Form einer machligen Decke auf ihnen ausiicbreili-l. um spaler voin oberen Rotbliegenden Uberlagert zu werdcn. \Viihrentl der Eruption der Felsilporphyre und Melaphyro kamcn nichl sellen Breccien dadurch zur Ausbildung, dass bcreils erslarrle Gesieinsmassen von nachdringendem Malerialc zerstiickelt und verkiltet \vurden. Solche Me- laphyr- und Felsitl>reccicn sind namenllich im Thiiringer Waldc z. B. in dcr I "mgcgend von Friedrichsroda verbreitel. Ferner gingen mil den Durchbrilclu-n der genannlcD echten Eruptivgesleine Aschen- und Sandausw iii'l'e , su\\ic Sclilammausbriiche Hand in Hand und lieferlen das Material der Por|)liNrtuH'e. \\rlrhe in der Schichlenreihe des Holhliegenden eine so wit-hlige llolle spiclcn. Dii-se ei'digen, bunllarbigen Thonsleine sind /um grossen Tin-He sehr deut- lich und diinn gesobicfatet, uml'asscn niclil selten oiganische Besle, nainenllich Ulallabdriicke und vcrkiesellc IMlan/enstammc. Die llauplablaiicruni; der Por- pliNrlulle gchorl dem Bolldieiienden des er/.iiebii'gischen Hassins, also namenl- lieh dei' I'm^cgend \on dhemnitz an. Audi die Eruption der d\assischen Me- laphyre hat zu Tull'bildungen Veranlassung gegeben. llochsl inslructiv sind die Verhallnisse , unter welchen ganz eigenthiim- lidie MelaphyrlVagmenle zwischen den Sandsteinen des oberen Hothliegenden \on Mansl'eld in der Niihe des Riltergules Rbdchen auftrelen. Hire ganze (ie stall, ihre locherig-narbige Oberfliiche , ihre blasig-schlackige Slruclur vvcisen auf das auuensehcinlichste darauf hin , dass sie koine (iesehiebe, sondcrn lose \ulkauische Auswiirllinge repriisenliren , wenn auch ihre iiusscre Geslall durch VI. llistoi-i>dio (!eoloi;ie. '>'> il.i.s Spiel der NYogeii noeli eine iieringe Yeriinderung oiialircn liabcn mag. Sic liegcn eut\\eder y.icmlidi isolirl odor ong ;in einander gedriingl und dann cin urspriinglieh loses llaufwerk darstellend in einom feinkornigen, rollibraunen Sandsteine I ig. I'.t.'i . dossen (iesleinsmasse dir Zvsisehen- riiuiiH' zxNisehen den ein/elnen Melaph\ rbruchstilcken aus- ftilll and diese als Cement /.a einein Melaplix ironglomerate verbindet. Kaum kann es I'raglich sein . class diese bei dor Eruption von grbsseren zusammenhangenden Mehiphyr- massen einporp-scliltHiderten Molapln rhonibon in die seidite Meeresbuchl lielen. auf doicn Grunde das Material dcs Uolh- lieueiidiMi /ur Ablagcruntj i:elanuio, \vo sie sieh mil dieseni lol/lern nionuten. I>ic Ix-x-hrichenen Vcrhaltnisse erinnern aul' da.s Irbliafteste an ue\\ i>se Aulscliliisso am Kusso de> tig. 19.1. Profil liei \\"eiso Boniben und Laj>illi von moderner Lava z\\ischen a . .. lloderbem- N'ulkaiu's oberbalb Bonn, \vo in ganz analot'er Letmbach M ansfeld. ... . . S;ui(l>tcininit cin/.-l- fjjosciHcnteleiu KneiAsanoe und berwieo aulti'eten. Aim- nen Heiapbyraub- lidie d\assische Melaplurschlacken sind voin Goltlol) und 6 nunnpfschich'teter ..,,.., . rr>i.. ,- ij Sandstein ohne Sperweg nci riieancbroda irn iDdnnger VNaldc, scwie an soiche; nbrdlichen Kuhinen in dor Nahe der dort auftretenden Me- c d Bomben. mi , , , d Ilaufwerk von Au.>- lapnyrc bekannt. wurfiin K eii: .11 .. r, j zusaramen etwa II) M. An den ebM erst eni|)uri;esliei;enen Porplnren und Me- laphjren landen die (io^assor der poslcarbonischcn Periode Gele^Milieit zur Aus- ubuiii: ilircr /ershii'diden Tlialiiikeit. Hire xu Geroll ahgerundelon Kruehslileke und Aus\Niirllmi:e liei'erten ein Ilauptmalerial gewisser Congloinorale des Jlolhlie^-n- den, uelche si* 1 ofl aussehliesslich zusaminonsolzon und dann Porphyr- und Mola- plnr-Cniidmuerale iionannt \\erden im Oselial/- I'Yoh burger District,, im Doh- lener Ueeken in Saelisen, bei Georgenthal in Thiiringen) . Die Kruptivizesleine des Hothlii-pMiden sind nieht selten das MulU'rgeslein \\erlli\oller Kr/lai;eiM;iUon i:oNNorden. Hesonders beinerkens\\erlli sind die Vorkoininen \on .M .1 n ir;i uer z on , \\elche sieh in ganz alinlicher Weise im Thiirini;er \\.ilde und am llarze \\iederholen. Die Thilringisehe llauptfund- >telle derselben ist die ringebunj; \n\\ Kliiersbui'i:, \\oP\rolusit und- Psiloinelan ,iU .\ii>tulluni; \onbis zu ;i Meter inaelitigen Spallen im l-'elsitporplis r aufsel/.en. Minder bedeulend sind die dem \nrigeii analouen VorkomiiK'n des Hraunsteins am Oeicnslurk bei llmenau und am Goltlob l>oi Friedi iehsroda . nur dass hier einzelne der (i.iiiLie im M-lapli\r lreelien. War das \orherrselientle Mangan- erz Tliiirinszens P\roliisil und Psilomelan . so fiiliren die im Porph) rile bei II- feld am llar/.r aulsi'i/enden hi-.iuii>l'ini:;iii^e .M.muanil, zum 'I'heil in den ,ui>L;r/.ciclineten Krxslallen. \\elche jene |- uudslelle so berUllliit geniaelit habeli. - In den nnlei d\ .issisdien S.iiidsleinen und Scliielei-n, llornsteinen und (lon- i;lumei,ilen der Pfaiz und den sie durchbroelien h.d)enden Melapli\ren und Porplixren sei/.en n ueeksilbererze zuin Theil in Gangfonn, zum Thcil als linpriignation des NebengeMeines aul". Die Ausfillluni: dieser Giinuo beslelil dorl \or\\allend aus Lelten, in \\eleliem die Ouerksilberer/e. nehmlirli gediegenes (Jueeksilber, Amalgam und Ouecksilberhornerz , \orzuglich aber Zinnober in VI. llislorisdie Srlmiiivii, Adern and Diusen oiniiesprenijl sind. Slellenweise ist d.is Neben- in dieser (lim^r mid /.war namenllidi des llonisteines und Sandsteinos bis auf mehrere Ladilcr Knlfernung von zarlen Adcrn und feinen Einspreng- lingen dersolben Krze durchdniuizen, ebenso sind die benachbarten Kluftwiinde von solchon ilborzogen. 2. Die Zechstein-Unippe. Die Zcchsleingrnppo bildot die obere Abtheilung dcr dyassischen Schichten- reihe Deutschlands und ist in don Districtcn ihrcr vollstandigon Ausbildung, und zvvar typisch in der Mansfelder Gegend , mehr oder wenigcr deutlich aus folgendcn Gliedern aufgebaut, deren Machtigkeit freilich local sehr schwankl: a) Weissliegen des oder Grauliegendes. Diese 1 bis 3 Meter machligen Schichten sind entweder kalkige^ Sandsteine, \veissgraue Letten oder hellgraue Conglomerate. Lelztere bestehen aus Gerollen von Grau\vake, Kieselschiefer und Quarz. welche durch ein kalkiges Bindemiltel zusammenge- halten werden. Nach seiner oheren Grenze zu enthalt dasselbe nicht selten Impragnationen von Kupfererzen, sog. Sanderzen, z. B. bei Sangershausen. An manchen Punkten Norddeutschlands z. B. in der Gegend von Gera kominen in dem Grauliegenden dolomitische Kalksteine vor, in denen sich die Beslc von Rhynchonella Geinilziana Vern. und Lingula Credneri Gein. (inden. b) Kupf erschiefer, ein schwarzer biluminoser Mergelschiefer von elwa 0,6 M. Machtigkeit, der sich durch drei Eigenschaften ganz besonders auszeich- nct : seinen Bitumengehalt, seine ErzfUhrung und seinen Reichthum an Fisch- resten. Die ErzfUhrung beschriinkl sich jedoch im \vesentlidien auf die unlerste el\va 0,1 M. ma'chtige Lage . den eigentlichen Kupferschiefer. Diescr enlhalt dann ausserordentlich feine , staubarlige Partikelchen von Kupfererzen Kupferkies, Bunlkupferkies, Kupferglanz, Kupferindig und gccliegen Kupfer), sowie Bleiglanz , Schvvefelkies , Kupfernickel und endlich gediegen Silber ein- gesprengl. Wo dieser Erzgehalt einigermassen betrachtlich ist. wie dies am sUdlichen Harzrande im Mansfeldischen, sowie bei Riechelsdorf in Hessen und bei Saalfeld in ThUringen der Fall ist. werden diese Kupferschiefer abgebaul und verhuttet. In erstgenanntem Distriste sind sie, trotz der gerini.'en Miidi- del* schmelzwilrdigen Lage und trotzdem sie nur 2 bis :J Procent Kupfer mil 250 Gr. Silber auf 50 Kilogr. Kupfer fuhren , das Object einer dcr grossarligsten berg- und htittenmannischen Unternehmungen Deutschlands ge- \\nrden. \\cldie elwa KOOO Arbeiter beschaftigt und 1870 eine Aushcute von i Mill. Kilogr. Kupfer erzielte. Wenn man sich die Gesammlproduction des Mansfelder Bergbaues in eine Masse vereinigt denkt, so wtirde dieselbe einen Kupferu iirfel von 36 und einen Silberwurfel von 5,5 Meter bilden. Mil einem \erhiil In issmiissig so grossen Erzreichlhume ist freilich nicht die ganze Ausdeh- imnii der Kupferschieferflb'tze gesegnet, derselbe beschrankt sich vielmehr bis auf \\enige Ausnahmen namenllich auf den SUdrand des Ilarzes und die beiden obengenannten Punkte. Der Kupferschiefer ist ausserordentlich reich an Rcslen von Fischen und /.war von Palaeoniseus l ; rei esleben i Ag. . Plalisomus gibbosus Blainv. u. u. ; sie fUhrcn ausserdem Xweigenden , Friidite und Blatter von VI. llistt.risclie lu-olojiic. ;>,(;;> I'llmannia Bronni Go pp. und /ahlreidie Algen. Aus ihncn endlich stainmen auch die wenigen und umollslandigen Kxemplare von Prolerosau- rus Speneri .Me\er. Das Kiiplersdiielerlloty. besitzt Irolx. seiner geringen Maehligkeil cine aussemrdentlieh side uiul weile Verbreilung. lin Mans- leldischen umgiebl es vijllig \\ ie cin Klcid, diireh Lagerungsslorimgen in mannigladien Falteim urf gebradil . das Kothliegende, umgurk>t in grosster Ke- geliiijissigkeii die Abl'.ille des llar/es, des YhUrin^cr Waldos und erscheinl nntcrhalh d>r jiintii-ivn Kt.riiiiitioncn [lessens und in der (Jeiiend von Osnabriiek und Il.l.enhiilnvn an der Oberlljidic. Zur Deutimg des Metallgehaltes dor kuplerschicrer liisst sich , \\ ie I.ereils piiir. I S7 erliinlert, annehinen , dass die Ablageruuf der lei/.leren in oineni \\onig tiefen , ziemlicli al)iiesclilosseiien Meeresheeken oder Nhviluiseii siatl-el'unden hat, (lessen Cewassern duivli MiiH'r,il(inellen Melalls;ilzsolulionen y.iiiiefiihrl \\nrden, was den Tod der /alil- n-iehen Me\\.. liner dieses Heekens , nelnnlich der Fische, /ur Folge halle. Die Xersel/.nn- dieser lel/leren le\Nirkte eine Reduction der Melallsalze zu Sch\ve- relinetallen und einen Niedersehlag derselben in dcm sich abla^ernden. sclili.niini-en Hodensi.i/e d,-s Meeres , aus welchem durch Verhiirlung er/liih ivnde Kuplersehiefer hcM'Norgingen. c) Zech stein, ein ihonhaltiger, dcutlich und diinn geschichteter grauer, diditer, fester K.ilkslein von gewbhnlich 5 bis 10, ausnalunsweise 30 Meter Miielitii;keil. Kr isl es , \\elclier die Ilauplmasse der inarinen Thierresle der dyassischen IVriode unisrhliesst. FUr seine unleren Lagen ist vor Allein Productus horridus Sow. und Spirifer undulatus Sow. charakle- rislisch, -- fUr seine oberen Fenestella retiformis Schlolh., Schizo- dus obscurus Sow., Gervillia ceratophaga Schloth. , Avienla speluncaria Schlolh., Pecten pusillus Schlolh., Terel>ralula elongala Schloth., Gameraphoria Schlotheimi Buch, Strophalosia (J ol d I'u ssi MUnsl. bezeichnend. Im M.insleldisrhen liegt zwischen Kupferschicfer und Zechslein ein elwa einen Met.-r n.iielili-er, blaugrauer, dUnnplaliger, inergeliger Kalkslein, wek-her di.rl Dachfliitz und Fiinle uc nannt wird. d) Ranehwaeke und Asche 2 bis 20 M. Erslerc ein kryslallinisch kiirni-er Dolomit V nn grauer, in's Gelbe und Braune verlaufender Farbe, oft IM.riis und drusig, fuhll sich rauh und scharf an und ist haufig von Spallen und Hissen, sowie von llohlen durchzogen , welche nicht selten untereinander /iis.uiiinenhiingen (bei Liebonslein und Allenstein iin Thilringer Walde . Sie liilirt Mytilus (Aucella) Hausmanni Goltlf., GerviHia ceratophaga Schlolh., Schi/.odus obscurus Sow. u. a. An nianchen Punkten, so bei Camsdorf in Thilringen , wird die Haudiwacke durch einen porosen , ausser- ordentlidi eisenreid.en Kalkslein vertrelen , in dessen zahlreichen Drusen und kliilten Aragonit auskryslallisirt ist. Die Asche ist ein feinsandigcr, staub- ariiger Dolomit, ein loses, zerreiblidies Aggregat von kleinen Dolomitkrystidldien. geuolinlidi bitumenreich und dunkelbraun gefiirbt. e) Anhxdril, Gyps, Sleinsal/.. Sergei, S t inksch iefer und Stinkkalk in nicht conslanler Aufeinandeiiolge. /.inn Theil mil Zvvisdien- VI. llistorisrlio Geologic. lagerungen der eben besehriebenen Rauch\\aeke und Ascho. Das Ilauplglied der oboren Abthcilung der Zecbstefogroppe bildel gewnhnlieh ein feinkiirnigor bis diehler, weisser odor grauor G\ps, \\elchor nur undcullicli odor gar nichl Liosehirhlet, aber violialtig /erklUftet, ausgcnagt und zerrissen ist. Seine be- deutcnderen Ablagerungen unischliessen, so bei Sangerhauscn , Kllrich, Stoll- borg u. a. 0. Ilohlen , sog. Gypssehlolten, welche dor Auflosung und Weg- filhning dos Gypses clurch Gewilsser ihren Ursprung vcrdanken (sielic |);IL:. !(':{ . Bivchen die Decken solchcr nahe dcr Erdoberflache gelegenen Schlotlen zu- sanunen, so bilden sich Krdfiille (siehe pag. 164). Nach der Tiet'e v.\\ Lrehl der Gyps hiiufiij; in Anhydrit Uber, a us welchem cr durch Aufnalirne von Wasser entstanden ist (siehe pag. 146), und wird ineistentheils von Dolomil und Stinkkalk begleilet. Lelzteres ist ein in frischem Zuslande dunkel grau- braunes, auf den Verwitlerungsflachen grauer oder gel her, zerkltlfteter, zimeilen breccienartiger Kalkstein , der innig von Bitumen durchdrungen ist und beim Zerschlagen und Ritzen einen stinkenden Geruch entwickclt. Zuweiien \\ird derselbe durch einen belrachtlichen Gehalt an Thon zu mergligen Schiefer- letteu. \\eU-he dann nicht selten Nieren von Gyps umschliessen. Die beschriebenen einzelnen Glieder der Zechsteinfoi'niation sind im Mansfeldischen und am siiddstlichen Ilarzrande in drei Complexe zusammon- jiel'asst worden : 1) Die unlere Zechsteinf ormation , a) Weissliegendes , b) Kupfer- schiefer, c) Zechstein. 2) Die mittlere Zechsteinfor ma tion , d) Anhydrit und G>ps, e) Dolomit, Slinkslein, Stinkschiefer und Rnuchwncko, die sich gegenseiliiz ver- ireien konnen. ;{) Die obcre Zechstci nformalion, f) ziihe braune und bhuie Lt^tten rnit unrogehna'ssigen Dolomit- und Kalksteineinlagerungen , c) jiingerer Gyps friiher /Air Trias gerechnel' . Der \vichligsle Beglciler des Gypses ist das Steinsalz. Kine der gross- c-v artigslen Kagersliill'n dieses Minerals, doppelt inleressanl durch das Yorkom- rnen von Kali- und Magnesia-, den sog. Abraumsalzen, ist die von Slass- furt, siidlich von Magdt'bui'g. Das dort nbgcbaute Sal/lliilz geliiirl der obe- ren Zeehstcingruppe an , \viri Sl-issflirl Itcl'"- rCyp^ ,1,-r ol,,. r ..|i / ( .olistoin-(Jni|.|,... ,/ M-r-.-l. t Abraumsalze. _ / sL-insai/. niiiiiniseli aiif^esehlossene Sal/.Ia^er /u- gehiirt. Seine Miiehligkeit isl niieli unbesliinnil . \\cil man das Ijegende des- selben, also seine unlere Grenze noeh nichl ern-ielii hat. Die lirlsic bis jet/t - t-: VI. llistorisclie Geologic. 3f>7 hekannte. ct\\;is -.'^s >|. niiiclitke I. age des Sal/lliit/es besleht a us reincm Stcinsal/. \\clches (lurch diinno. vollkonnnen parallels Schniire von Anlndril in Biinke \i M. machlige Schicht einos unreinen and /.war mil leieht losliehen \ Yi bindunizen, also namentlich Chlormaunesimn izeinenten Stcinsal/cs. welches von parallelcn Polyhalil-Schnliren durchzogen \\ird. Daraul' folgl cine 10 M. miichlige Zone, in welcher neben Sleinsalz und mil ilim weclisellauernd schwefelsauro Yerbindungen, nehmlich Kicscrit in his liissmarlitiuni Hiinken \or\\allen. In letzterem Ireten Nester von Sylvin auf. Die nlx-rsic l.aiic von i-'i M. \vird durch eine Schichlenfolge zoll- bis fuss- slarkor hunl tzcl.irlilcr l.agen von Steinsal/, Bitlersalzen und Kalisalzen, also Kicscrit. Caniallil . Tachlixdril gebildet, zu denen sich Knollen von dichtcm, scliuccwcisscin Boracit gesellen. Die Grenze dieser vier Hauptabtheilungcn isl imlcss kcincswegs genau zu bezeichnen , vielmehr findet z\vischen ihnen ein allniiililicluM- Llx-ruanii stall. Die Miichtigkeit des bishcr aut'geschlossenen Salz- lloi/.cs von Slassfuil betriigt dcmnach 400 M. Bei Sperenberg siidlicli von Berlin hat man Stcinsalz in etwa 90 M. Tcufe erbohrt und dasselhe in vollstiiiuli^cr Heinhcit bis zur Tiefe von 1550 Meier verfolgt, ohne sein Liegen- dcs /.a cnvirhen. Oaiigiorniige Erzlagerstatten in cler Zechstein-Gruppe. Die Schichten- rcihc dcr /cfhstt'inunippc win! an zahlreichen Punklen ihres Auftretens von Kliiflen und Spalten, sog. Utlcken, durchselzt, in vvelchen neben Kalkspatb, Baryl und Quarz, nianchcrlci Kupfererze, Bloiglanz, Kobalt- und Nickelerze zur Ablage- rung gclanizt sind. Weder die Krstrcckung dieser Bllcken, noch die Tiefe, bis zu \\clchcr sie in abbauwiirdigcr Krzfiihrung niederselzen , pflegt belrachllich zu scin, indem Icl/.lcre aufhort, sowie sie nach unten das Bolhliegende, nach oben den bunlen Sandslein erreicht haben. Durch sie werden die Schichten der /ci -hsiciniiruppe gegen einander verworfen und zwar gewohnlich nur um sNcniizc, ausnahmsweise 20, 30 oder mehr Meier. Auch mil der Erzfilhrung dcr Kupferscbiefer scheincn sie in einem gewissen Zusamenhange zu stchcn, indem sic dicselbe anzureichern pflegen (z. B. bei Camsdorf), aber auch nach- ilicilii; auf dicscllx- \\irkcn kiinnen (so manche RQcken im Mansfeldischen). Die Ko bal I izii niio von Camsdorf in ThUringen und Riechelsdorf in Hessen sind Ausfullutiircn solcher im Zechslein aufsct/.cuden Spalten. Bei Camsdorf pllci:! in den iinlercn Teufcn der dorligen (iiingc, also in dcm N'iveau des \\ 'eisslicizcndcn, Speiskoball, darilber in dcr Begion des Kupferschicfcrs brainier unil uclbcr l\rdkoball und endlicli tibcr diesem in dcm Zerhslein und Miscn- kalk.Nlcin russiger, seli\\ai-/.er ICrdkoball vorzukommen , eine cla^cnwcise N'er- iheiluiii: der Kiv.e , wclche als eine Folge der Zeiv.ei/.iing durch Almospharilien ,iiil'/.ufa>seii isl. (iaii/. alinlichcr Nalur sind die benachbarlen Kobaltgiinue \ on kallerl'eld und (ilueksbrmm. Hci It ice he 1 sdo r f fllhren uanz analo^e Spallen- bildunizen, \\elelie in grosser An/.alil das Wcisslicucndc nnd den /eehsl.ein diirchscl/.en . Speiskobalt . Kupl'ernickel , Kupferfahler/ , Kupferkies. I-lrdkobalt, Koball- und Nickelbliilhe. Ihr Iteichlhnin eoncentrii'l sich in dcm NVeissliciien- den-Niveau und pllegl sich nach (b<'ii /.ii \ermindern. Der Zechsleinformalion VI. llislorische Geologic. gehoren .-inch die nierkwiirdiuen EisensteinlagerstMtten iid- lii'lu'n un(l osllichen Hand dcs Harzgebirges in scliinalcn Slreifen und in-winnt nur in dem Mansfeldischen etne etwas grOssere Oberflachen-Ausdehnunp. Die ten echlen Saurier und zahlreiclier kleinsehuppiger (ianoiden. Knr/., jede der palaen/.nisehen Perioden \\ird durch einen Fortschrilt in der Slnfenleiter des organischen Lebens ge- kenn/eichnel. \\enn sich auch noch keine zur Erzeugung von angiospermen Dikolyledonen, von Knochenfischcn und \varmbl(lligen Wirbelthiercn empor/n- schwingen \ermtclite. Die anssere Krsclieinungsweise und die klirnatisclieii Verhiiltnisse der Krde 24* 372 VI. Historische Goolosjie. \\aivn wiihrend tier palaeozoischen Zeitalter noch ausserordentlich einfbrmig. Das voni Meer bedecklo A real uberwog das Festland noch bei weitem mehr als jctzt, die horizontalen und vertikalen Conturen der Conlinente vvaren noch wenig gegliedert, das Klima war vom Pol bis zum Aequator ein gleichmassig fcuchtwarmes. Im Einklange mil der geringen Mannigfalligkeit der irdischen \ frlijiltnisse steht die Erscheinung, dass sich in vielen der palaeozoischen Re- priisentanlen der Thier- und Pflanzenwelt Eigenthiimlichkeiten noch vereint finden, welche sich spHler mil dem Mannigfaltigerwerden aller irdischen Vcr- hiillnisse zu Gruppeneigenthtimlichkeiten gestalten und nicht mehr combinirt auflreten. Am auffalligsten zeigt sich diese Erscheinung bei den Laby rin tho- donlen, welche. wie bereits friiher (pag. 337) besprochen, gewisse Charak- tere der Batrachier, Saurier und Fische vereinen, bei gewissen Ganoiden, welche Labyrinlhodonlen-Zahne besitzen, bei einem Theile der carbonischen Schaben, deren Fltlgel das netzfbrmige Zwischengeader der Neuropteren be- sitzen, -- bei den Trilobiten, in welchen Momente vereint sind, die heuli- gen Tages Uber mehrere Gruppen der Grustaceen vertheilt vorkommen, - endlich bei den Lepi dodend ren und Sigillarien, welche eine Zwischen- stellunu zwischen Coniferen und Kryptogamen einnehmen. Die fortschrittliche Entwicklung des organ ischen Lebens, welche schliess- lich in der Jetztwelt ihren Gipfelpunkt finden sollte, aussert sich jedoch nichl allein im Auftreten neuer Gestalten, sondern auch gleichzeitig in dem Aus- sterben sich gewissermassen ilberlebt habender, alterer Formen. So ver- schwinden am Ende der palaeozoischen Zeitalter die Lepidodendren, Sigillarien, Calamilen, sowie die grosse Mehrzahl der Fame, welche im Devon erstehen und in der carbonischen Periode das Maximum ihrer Entwicklung erreichen, schon wieder von der Weltbuhne. Die Lebensfahigheit der Graptolithen er- lischt mil dem Silur, die der Cystideen nur wenig spater, die der Blastoideen und Perischoechinilen mil der carbonischen Periode. Ebenso 1st die Existenz der /ahlreichen Zoanlharia rugosa und tabulata, sowie vieler Brachiopoden- Galtungen, z. B. Pentamerus, Productus, Stringocephalus, Uncites, endlich die- jenige der mehr als 1 800 Species von Trilobilen ausschliesslich auf das palaeozoische Zeilaller beschrankt. Dasselbe gilt von den Panzerganoiden, wahrend die heterocercalen kleinschuppigen Ganoiden am -Ende der palaeozi- schen Periode bis auf wenige Arten verschwinden, die erst im Beginne des mesozoischen Zeitalters aussterben. An Stelle der mit der palaeozoischen Periode erlbschenden Thiere und Pflanzen tritt eine fleue abwechslungsreichere und, in ihrer Gesammtheit aufge- fasst, hbher orgauisirte Welt. Ihr Erscheinen ist filr die Erde der Beginn einer neuen, der mesozoischen Aera. C. Die mcsozoische Formationsgnippe. Die mesozoische Formationsgnippe ist eine Uber 1000 Meter Machtigkeil erreichende Schichtenreihe von vorherrschenden Sandsteinen, Kalksleinen, Do- oinitoi), M'ri;pln, Schiefrrthonen und plastisdwn Thonen nebst Steinkohlen, in efae Gyps mid Stfinxal/ , dorrn Ahla-vr f< ill( > "' Richer dio Pflan^welt ii : ,m,. n |l,Vh .lurrh Ainnospmm. DikoM.M!,,,,,,,,, ; ,J SO Coniferen vor B 11 " 'lurch Cu-adoon und m ,| HM1 ( |i rs , n d lurh S - < 1 "' Thi,rvv,li ,lii,vh Korall,,, , |,V ,!,., I' 1 -' J't/(zi.il angehoren, also Zoantharia i und perforata, echle Secigol, zahl- '-strropodenundZweisehaler, nameiu- ';;;|; JjjJ^^r l(10() s p pcies der hch S t stC hen- " ld "*^^*W^-En-w^ j "J**flJVUUJItt!Ii Sauricr, sowie Schildkroten re- Gefasskryptoiia.nrn , Brachiopoden, nnoiden, vvelche wMhrend der palaeo- Penoden den Gesaimmhabitus der dama- "H,,.,i Welt bestimmten, treten stark zu- '. Dahmgegen fiillt in die mesozoischen Zeilalter -AMf.n.u.n dor ,,-sten angiospermen Dikotv- ^ en und ersten SJiugethicre und Vo-el B mesozoische Formalionsgruppe zerfhllUn 3) die Kreide, j 2) den Jura, <) die Trias. I .83 JSX as 2 .2 ?iJli a S " a g ; Sj^5s *- 5 o a. Bie Trias. Trias cro-ffnel die Reihe der mesozoischen For- ! (s'ehe F,g. 196), bildet also das Hangende S ' "'-or . Dyas und das Liegende des unteren Jura "-. (.ontacte mil einem dieser beiden oder zu- '. ""I boidcn Sehichtensys,,,,,,, !lllftrill . ^ I.'.- /u-schenlagerung zwischen Dyas und Lias is Jer wenigen charakteristischen Kennzeichen "" ( ' >ias s^ch e nGebilden aller Lander gemein- sam smd, denn fast in ' ' ''n Facies cnlwickolt. In Deutsohlnnrl >l-lert sie sich scharf in zvvei Sandstein Id Me" Uionen mil den Reslen von Landbewohnern '"""t durch eine Kalkformalion mil einer Meeresfauna, vvelche sic-h durch Armuil, an Formen Re.rhthum an Individuen auszeichnet. ST22 ' ese le,t,,v Srhirhirngruppe, ebenso ' // 3 o O I Mcaaw CrfB tt-^j 'M 1 VI. Ilislnrisrlic (Jcolo-ic. mi Oslen von Nordamerika uiicl endlieh in den Alpcn trill uns in doni \Vic- derauflcben von palacozoischcn Thicrlypcn und in dcr glcich/eitigcn , anschei- ncnd verfrilhten Enlwicklung zahlreicher mesozoischcr Aminonitcnfonncn, kurz in der Vcrgescllscha flung von Orthoceras und Ammonites eine Fauna entgegen, vvie sic in keinem der oben genanntcn Bildungsriiume auch nur angedeulet ist, sich jedoch im Wcsten von Nordamerika , im Himalaya und in Nordasien \\iederholt. Bci dem Mangel an tlberall gtllligen und durchgreifenden Charakteren der triassischen Gebilde erscheint es nothvvendig, jede einzelne Triasfacics flir sich zu betrachtcn. Nur ganz im Allgemcinen und vorliiufig liisst sich Uber den pa I a eon tologischen Charakter der Trias Folgendes sagen : Im Beginn der Triasperiode erscheinen die ersten Equiseten, um von dii an bis jelzl fortzudauern ; Equisetites arenaceus Brong. und Eq. columnar is Brong. sind nicht nur Uber Europa, sondern auch Uber den Ostcn des nordamerikanischen Continentes verbreitet. Ebenso sind die Fame durch die neuen Gattungen Anomopteris, Cl a thropteris, Gutbicra. Sa gen opter is, neben diesen aber auch noch durch carbonische Forinen, z. B. Pecopteris und Taenopteris vertrelen ; wiihrend jedoch in den palaeozoischen Perioden Gefasskryplogamen die Gesammtflora fast ausschliesslich, \venigslens bei Weitem vorwaltend ausmachten , so beginnen sie in der Trias vor der Enlwicklung dcr Cycadeen und Coniferen stark in den Ilinlergrund zu tretcn. Von ersleren erscheinen die Gattungen Pterophyl 1 um, Za mites, Otozamites und Pterozamites, von letzteren die Abietidcn Vollzia und Alber tia. In der triassischen Fauna spielen gewisse Crinoiden , Zwcischalcr, Cepha- lopoden, Replilien und Fische eine hervorragendc Rolle. Die massenhafte An- hiiufung der Reste von Encrinus liliiformis Lam. (Fig. 202) lasst auf cine enorme llauh'gkeil dieses Crinoiden schliessen , der dadurch zu einem ausge- zcichncten Leitfossflc der Trias wird. Ein ausschliesslich triassisches Muschcl- geschlecht ist Myophoria, unter deren zahlreichen Verlrctern namenllich Myoph. vulgaris Bronn durch ihre vveite horizonlale und verlicale Ver- bivilung allgemeine Wichtigkeit crhiilt. Unter den cinmuskeligcn Zweischaleni sind Peclen, Lima und Gervillia hcrvorzuheben , von denen Pecten laevigatus Bronn ((Fig. 204), Peel, discites Bronn, Lima stria la Goldf. , Gervillia socialis Quenst. (Fig. 206) zu den haufigslen und bezeichnendslen Leilfossilien der Trias gehbrcn. Neben ihnen tretcn die ersten Ostreiden auf, welche sich im Jura und in der Kreide so ausscrordenllirh enlfallen sollen. Unler den Brachiopodcn ist. Terebratula vulgaris Schloth. (Fig. 201) die bei Weitem gewbhnlichstc Art, neben weleher Relzia Irigonella Schloth. (Fig. 20;}6), sovvie Spirifcr fragilis Bucli. und Spirifcr Mentzeli Uunk. (Fig. 203 c) slark /.urUcklreten , so vvichlig sic auch dadurch vverden, dass sie der deutschcn und alpinen Trias gemcin- SMII sind. Miner der \vesenllichslcn Unlerschiede dcr lelzleren beruht auf dcr Verschiedenarligkeit ihrcr Gephalopodcn-Fauncn , wenn auch das Zuriickli'dcn der Naulileen und das Vorwalten der Ammoncen, eine Erscheinung, N\elchc VI. Historisehe Geologic. 375 sirh iin Laufe der mesozoischen Zeitalter iinmcr doutlioher und starker aus- priiLien vvird, beiden gemeinsam ist. Die deutsche Trias ist ami an Cephalo- poden. Nautilus bidorsatus Bronn ist dor Hauptrepriisentant der Nauli- leen, \\iihrend die Aininonoon in einigen zum Theil sehr haufigen Arten der fUr die Trias sehr bezeichnenden Gattung Ceratites (charakterisirt durch die halbkreisformigen Sattel und Loben, letztere mil einigen kurzen, nach hintcn gerichtelen Zahnchen) Vertretung gefunden haben. Ceratites nodosus II a an. (Fig. 207], ist ein treffliches Leitfossil der hierher gehorigen marinen (lebilde. Ein ganz anderer und mannigfaltigerer ist der Charakler der alpinen Cephalopodcnfauna der Trias, dessen Eigenlhilmlichkeit in der Vergesellschaf- tunu von palaeozoischen und mesozoischen Typen bcslehl, indein in ihr echte Aniinoniten und Orthoceratiten eine viel hervorragendere Stcllung ein- nelnnen als Nautilus uud Ceratites. Die Fische der Trias sind zum Theil noch heterocerca le Ganoidcn (Gyrolepis, Semionotus), jedoch bat die Unsynnnelrie des Schwa nzes derselben iin Verglciche niit den Ganoidcn der palaeozoischen Zeitelter bereils \\esentlicli ali:enominen, zum Theil sind es Knorpelf ische (Acrodus, Hybo'dus, Placodus), von vvclchen uns Kiefcrfragmente und Ziihne erhaltcn sind. Kno- ehenlisehe existiren noch nicht. Die triassischcn Replilien sind vorzugs\\cisc Lab \ r in th o don ten (Trematosaurus, Maslodonsaurus), wahrend die iin Jura so hauliiUMi echlcn Mecrcssa uric r noch sparsam sind (Nothosaurus, Simo- saurus). Dem Schlussacte der triassischen Pcriode enlstaininen die Hcstc dr.s iiltestcn Siiugethicrcs und zwar cincs Microlcstes genannlen Beuld- thieres. Die deutsche Trias. Die deulsche Trias besteht aus drci von einandcr durch pi-lrograpliische und zum Theil auch palaeontologischc EigeqthUmlichketlcn scharf gclrennh' l.'nlrrablheilimgen, deren Zusainmcngehorigkcil zu eincr Formation sich aus ihrcr p-mcinsamcn Ftlhrung gewisser charaklcrislisclicr prgaoiscber Hcsle cr- gicbt. Dicse drci triassischcn Schichtengruppen sind (siehc Fig. li).'^, MM, 2Ki, 2<7) von oben nach untcn : :j; Kenprr, einc Mcrgel-, Gyps- und Sandstcinbildung mil vorwaltenden Landpflaozen. 2) Muschelkalk, cine marine Bildung und dcsshalb kalkformation mil den HcsU'ii \on Mccrcslx-vvohncrn. \) Buntcr Sands to in, cine Strandbildung und dcshalb Sandslnri- formation mil vorwalk'tiden Landpllan/.t-n. 1. Dor bunto Sandstein. Petrograpliischcr Charakter. Wie der Name dicscr Schichteogruppe andciilct, bosleht diescllw vorwaltend aus sehr vcrschicd(Miartig gcfiirblen SandsliMiicn. Dicsclbcn sind fast durchweg Quarzsandsk-in mil thonigem, 376 \ I Ili-lin iM'lir (iroln^ic. kieseligom odor eisenschilssiuem Hindemillel und abhiingii: \on diesem zum Theil fest his ipiar/itartii:. zum Theil weich und zerroiblich. ja locker und an dor Luft zu losem Sande /erfallend. Auch die Farbung dieser Sandsleine win! \nii dom Cemenlc bedingl und ist vorherrschend rothbraun, gelb, grUnlich, \\eiss oder buntgosprenkelt und gefleckt. Der bunte Sandslein besiizl einc sehr deullichc Schichtung, mil welcher nicht sellen ein plblzlicher Wechsel der Gesteinsfarbe Hand in Hand geht, woduroh sic noch deullicher hervorgehobcn \\ird. Die Schichlon sind zum grossen Theile mehrere Fuss ma'chtig, wonigi-r hiiufig platlenarlig , also nur etwa zollina'chlig, oder endlich besonders in den oberen Niveaus des Buntsandstcins, sobald sich zahlreiche Glim- morblaitchen zu den Sandkbrnern gesellon. diinnschieferig. In erslerem Fa He zeigen sie nicht selten die Erscheinung der discordanton Parallelslruclur. Die Sandsleinc umschliossen so ha'ufiu rund- .97. Profii oberhaib shi.er liche oder ecki S e Concrclionen von Thon (Thon- Noudorf im ThuringerWaid'e. gallen). dass diese als cine aanz charakteristi- a Braunrother plattenformiger Sandstein. b Discordant-schieferiger, roth- und weiss- SChe ElgenthtimllChkeit des builtcn SandslcillCS gestreifter Sandstein. c Grauer Mergeisandstein. zu betrachten sind. Oftmals bcsteht das Ma- terial des lelzteren nichl aus Quarzsand, also gerolllon und abgcrundelen Quarzkbrnern , sondern aus mehr oder \veniger vollkommen ausgebildelen Quar/krysta'llchen. Solche kryslallinische Quarzsandsleine sind im Schwarz- \\alde, in der Rhbn , namenllich aber in den Vogesen verbreitet, wo sie die Bunlsandstein-Formation erbffnen, 400 M. Machligkeit erreichen und als Vo- gescnsandstein bezeichnet werden. Nat-list den Sandsteinen sind es besonders rolhe und braune Schiol'er- lellen, Thone und Mergel und eingelagert in diesen Gyps, welche einen \\esenllichen Antheil an der Zusammenselzung der Bunlsandsleinformalion nehmen, deren obere Ablheilung, der Roth, gewbhnlich fast ausschliesslich von ihnen gebildet \vird. Letzlerer umschliesst nicht sellen, so bei Schbnin- gon im Braunsclnveigischen, bei Hannover, bei Salzgitler machtige Einlagerun- gen von Stoinsalz. Conglomerate spielen nur eine sehr unlergeordnele Rolle in der hier besprochenen Schichlenreihe, -- Rogenstoin bildet z. B. am Nord-, Ost- und Sildrande des Harzcs die untersle, Do lorn it in vielen Gegenden so im Elsass. in Baden) die obersle Elage der Bunlsandsleinforma- tion und wird dort seiner wellenfbrmig gerunzelten Schichlungsllachen halber Wei 1 en do 1 omit genannt. Sehr ha'ufig [z. B. bei \Valtershausen und am Sinuer Berger im Thiiringer Waldo, sind die Schichtungsilachen der ddnngo- schichlolen , mergeliiion Sandsleine des oberen Bunlsandsleines von wiirfoliuen Pseudomorphosen nach Sleinsalz bedeckl, welche augenscheinlich dadurch enl- slanden sind. dass sich Kochsalzkryslalle aus verdunslondon Pfiitzen am Mee- n-ssirando aif doron Boden abschieden , spalor von Schlamm bedockl, wieder NvegtrofUhrt und von Schlammmasse orsolzl \vurden. Nacli derarligen Vorsohiedonheilen in dor pelrographischon Zusammon- VI. Ilistonsrlii- (i Ml selzung dor Schichlenreihe dos Buntsaodsteines kann man local folgendc Ni- \oaus in domsolbon unlerschoidon : Oboro A blhei lu ng : Morgel. Gyps und Sloinsalz (Rolh , sowic Wellon- d o 1 o in i l o iRothdolornite). Millie re Abtheilung: fast ausschliesslich bunte Sandstcine (Haupt- bun I sands to in). Untere Abtheilung: krystallinische Quarzsandslcino und Conglomerate (Vog os en sand stein) odor Rogonstein und Thone. Die Gcsammtmiichligkcil der Bunlsandsteinformation schwankl z\\isohen 200 und 00 M. Krxfiiliruiig. Der Buntsandslein ist zuvveilen das Mullergestein von Kr/.rn. Dies ist z. B. bei Commern in der preussischen Rheinprovinz (lei- Fall. Dort lagern die schwach nach Norden fallenden Schichten des Bunl- sandsloinos nnmittelbar auf Culmgrauwacke auf und bestehen zu unlerst aus Conglomeraien, auf welche feinkornigo, weisse, lockere Sandsteine folgen. Diese lel/loron sind in einer Machtigkeit, welche slellenweise 80 M. erreicht, mil erbsengrossen Kornern von Bleiglanz (Knollenerz) in ilberraschender Gleich- miissi-ikeil erfulll und reprasentiren eine der werthvollsten Bleierzlagerslallen Deutschtands. Unter ganz analogen Verhiilinissen Irelen Bleiglanz und Weissbleierz im Buntsandsleine bei St. Avoid wesllich von Saarbrtlcken auf. Bei Twisle unweil Arolsen ent- hiilt der Buntsandslein in einer Madi- liukoil von 3 bis 4 M. Impragnationen von Kupferglanz, namenllich aber Ma- lachit, welehe sich vorzugsweise auf don feinon Klllflcn in diesem Gesleine concentrirt ha ben, in deren Nahe der rothbrauno Sandstein gebleiclit ist. In iihnlicher Weise trelen bei R u I n Schichtenfliichen kreuzen und nur in Folge des Trockenens des bis dahin feuchlen Schlammes cnlstmdcn sein kbnnen, die \Velletifurchen auf denselbun Sandsteinen, sowie auf den Plallen des Wellendolomites, die l)iai;<)nalsehiehlung \ieler Sandsteinbiinke, cndlich die Hesle von Landpllan/e'n und die von Laby- riutliodonten weisen darauf bin, dass die Bunlsandstcinformation cine Slrand- und Dflnenbildung ist, ,-- ~ Fig. 'IWj^a Chirotherinm-FShrten anf ciner Sandsteinplatto. b Abdmck eincr einzclnen Fiihrte. 2. Der Muschelkalk. Petrographischer Charakter. Dor Muschelkalk besteht, wie sein N.inie andeutet, vorwallcnd aus Kalkslcinen und zvvar aus ganz besliinmlen dieses Gesteines, welche sich in den verschiedencn Verbrciluni^s- der Muschclkalkforniation in ungcfiihr deinselben Niveau wiederholen und als dcren wichtigsle zu bezeichncn sind : der Hauptmuschelkalk in lussmiichlifren, ehendiiehi^en Schichten, welche durch dUnne Lagcn von grauem Mcrgel von cinaudor getrennt vverden , der Wei lenka Ik, dUnnc Schich- ton mil \vellig-runzeligcr Oberfliichc bildend, der Schaumkalk, wcich, l< inporbs, fast schvvammig, -- der Tcreb ratel ka Ik und der Encriniten- ka 1 k , ersterer aus dicht auf einander gehiiuflen Individucn der Teieliraiula vul- u.nis, letztercr fast aussehliesslich aus Sticlgliedern von Encrinus liliifonnis !- .sfehcnd. Die ineislen dieser" Kalksteine enlhalten nehen kohlensaurein Kalke nielir fider urnker kohlcnsaurc Magnesia und Eisenoxydul oder Tlion und iiehen daher eincrseits in Doloinit, andercrseits in Mergel Ubcr. I.elztere , die Mcr-el, erlanizen /uweilen einc zicmlich rnachlige und selbsliindige Aus- l)ildun;j; und sind sehr gewohnlich vcrgesellschaftet mil Anhydril, Gyps und Steinsalz, sind dann sclbst oft von Salzlheilchen vollkommen impriig- 380 VI. nirl uncl stehrn in dicsrm Falle dem Sal/ I hone nahc, \\ richer ebrtil'alls als fast sifter Begleiler des Anhydrites auflrill. Dolomite odcr slark doloini- tische, 7.11111 Theil sehr eisensehdssige Kalksteine finden sich in vielen Regionen dcr Muschelkalkformalion, z. B. in Obcrschlosien und ThUringcn, und sind oft ivich an Knollcn und Lagen von Hornslein. Anhydrit, Gyps, Steinsalz und Salzthon bilden in inniger Vergesellschaftung einen wichtigcn Schichlencomplex in dcr initllercn Elage der besprochencn Formation. Als besondercr ftir den Muschclkalk schr charakterislischer Structurerschei- nungen ist der Schlangenwul ste, wurm- oder htifeisenfdnniger, langgezo- gener, fingerdickcr Wtllste und Schwielen von Kalkstein, vvelehe main-he Schichtungsflachen ganz bedecken, sowie der Stylolithen zu gedenken. Diese cylindrischen, geraden, longitudinal gestreiften und quergerunzelten Stan- gel, die oft in grosser A nzahl vertical neben einander slehen , sind nirgends haufiger als im Schaumkalke z. B. von Rildersdorf. Einen von dem normalen ganz abweichenden pelrographischen Gbarakter besitzt die Muschelkalkformation im Gebiete der Saar, Mosel und im Luxeni- burgischen, wo die untere Abtheilung derselben nicht kalkig, sondern s an dig ist, so dass man dort von einem Muschelsandstein, d. h. einem Sand- steine mil den organischen Resten des Muschelkalkes sprechen muss. Erzfuhrimg. Der Muschelkalkformation gehoren die Eisenerz-, Blei- glanz- und Galmeilagerstatten von Tarnowitz und Beuthen in Oberschlesien, sowie die Galmeivorkommen von Wiesloch in Baden an. Ihre Bildung fallt jedoch keinesweges mil der Ablagerung der sie einschliessenden Gesteine des Muschelkalkes zusammen, sondern gehorl viel spateren Zeitraumen an. In Oberschlesien bil- Br*nn. Fig. 201. Profit der Bally-Castle Grube zwischen Tarnowitz und Hen then in Oberschlesien. a Sohleukalfcstein. 6 Kother Galmei. . Fig. 205. Myophoria lineata Miinst. Fig. 200. Gervillia socialis IJnenst. Fig. 207. Ceratitf-.- nodosus llaan. pidura scut el la la Bronn, eine \\eilverbreilele , aber seltene Ophiuiv: - von Bra eh iopoden : Terebr alula vulgar is Schlolh. (Fig. 203 a], das hiiuligsle Muscholkalkfossil, - Relzia Irigonella Schlolh. (Fig. 2036)", - Spirifcr Mentzcli Dunk (Fig. 203 r), Rhynchonella MenUeli Buch (Fig. 203 d) ; von Zweischalern: Oslrea placunoidcs Mil n si., cine kleine Ausler , \\elche sehr gewohnlich auf Ceraliten aul'iif- \\achscn vorkomml, - der handgrosse Peclen I aevigalus Bronn fFig. 204), dcr viel kleinoiv Peclen disciles Bronn, Lima stria la Goldf. . Gervillia socialis Quensledl (Fig. 206), Myophoria lineala Milnsl. (Fig. 205), Myophoria v ulga ris Bronn, -- M \arili-s clon- galus Schlolh. ; -- von Gaslero poden : Denta Hum 1 aeve Schlolh., - Nalica gregaria Sch I olh., Turbonilla sea la la Gold f. ; - von (lepha Iopoden : Geraliles nodosus Haan. (Fig. 207), Naulilus hidorsalus Bronn und deren Kiefer Rhyncholilhcs hirundo Hit;, und Conchorhynchus avirostris Blainv. ; von A r ihropoden: cin tlcni (lenus Aslacus nahe slohondor langsch\viin/ig(M' Krebs Pemphix Sueurii Bronn. Von Fischreslen sind namenllich die kegelformigcn , mil beiderseiligen Ncbcnziihnchen versehenen Ziihne von Hybodus plicalil is Ag. (Fig. 20So), Mi\\ic die (lachcn mil einer millleren Liingsfalle versehenon Pllasler/iihne NCUI Acrodus, forner die spilv. kegelfiirmigen , mil gefallolen \Vurx.eln versehenen Ziihne von Sa u rich Ihys (Fig. 2086), endlich die rhombischen, lief gefurchten Sehuppen von Gy role pis hiiufig. Zu ihnen gesellen sidi Sehiidel. Oberkiefer und Xiilme von Placodus gigas Ag., der jel/l vvohl mil Ueehl zu den San- riern gerechne! vvird. so\\ ie Sehiidel. Wirbel und Hijipen eines echlen \ I IlisloriM-lH' sauriers, Nothosau rus in irabil is MUnst. (Fig. 209). Die (lachen, schlan- ken, tiber zwei Fuss laniicn Sdiiidd zeigeu hinlen die grossen Sdiliifrngruben, /\visdien ihnen ein kleines Scheilelloch , in dor Mitle die Augenlb'cher und vorn die Nasenhbhlen. Dor Zvvischenkiefer triigt 9 grosse gestreifte Ziilmr. deren neunler urrade in der Mitle der Kinnspitze steht. Glietlerung der Muschelkalkforniatioii. Wo die Muschelkalkfonnation in ihrer ganzen Vollsiandigkeit enlwickelt ist, pflegt sie sich in drei Schichlen- urupprn uliedern zu lassen : a) Unterer Muschelkalk, bis 150 M. inachtig, namentlich aus Wrllcn kalk mil Schlangenwtlslen und untergeordneten Mergeln, zu obersl aus Schaumkalk, Encriniten- und Terebralelkalken bestehend und vciliiilliiissiniissii; arm an organischen Reslen , vvenn man von den ebon cr- uiilmlcn /(M)i;(>iirii Kalksteinen abslrahirl. Unler ihnen sind Encrinus lilii- lOrmis, Trrebralula vulgaris, Gervillia socialis, Myophoria Fig. 21m. Fig. 2. nllybodns plicatilis Ag.; 6 SanrichthyH npicialis Ag. Fig. '2M). Nothosaurus niirabili Jig. '2t(. (iiuiniiMi von I'lat^odus Andriani Slflnnt. vulgaris, Lima lincala, Natica gregaria, Ccratites Buchi xu nennen, \viihivnd die in dcm olwu-en Muschelkalke so ausscrordcnllicli hiiuli^-n Ccralilcs nodosus , Nautilus bidorsatus, Rhyncholilhes liirundn, Lima slriala i-an/. zu fchl(?n scheincn. Dahingcgi^cn crroichcn im Schaumkalke die M\< phoricn das Maximum ihrer Entwicklung. b) Mi tile rer Muschelkalk , Anhy drilgruppc oder ZwisdnMibildung. :}0 his 100 M. miidilii:, \\osenllidi aus Dolomiten , Anhydril, Gyps und Sldn- sal/ lifsldicnd. Da der Gyps stock f(irmis;<' und das Stcinsnlx unro^-lmiissiti 384 VI. llistonsrlx- linsenftfrmige Massen zu bililrn pflcgon, so zcigt tier ganze sich ihncn anschmie- gende Complex stork L:r\\undene und gefallete Schichlen. Hierhcr gehorende Stcinsalzlager licforn das Material der zahlreichen Salinen der Neckargegondrn uud derer bei Basel, Erfurt, Buffleben, Stolternheim in Thuringen und wmlrn bei Wilhelmsgluck in WUrtemberg und bei Erfurt in Thuringen bergmiinnisch ;i bin-haul. Diese miltlere Gruppe des Muschelkalkes ist ausserordenllich arm an organischen Resten , die sich hauplsHchlich auf Saurierknochen und ZHhne beschranken. Oberer Muschelkalk, Friedrichshaller Kalk, 60 bis 120 M. machlig, aus glatt- und dickschichligem Hauptmuschelkalkstein bestehcnd, dessen Btinke sich mit ihren Ihonigen Zwischenlagen in grosser Einformigkeil hundertfach (iber einander wiederholen. Der obere Muschelkalk ist von alien drei Abtheilungen am reichslen an organischen Resten, unler denen Ceratiles nodosus, namentlich haufig in den sogenannlen Thonplaltcn, Nautilus bi- dorsatus, Lima striata, die Lima-Banke bildend, Pecten laevigatus, Gervillia socialis, Myophoria pesanseris, Pemphix Sueurii her- vorzuheben sind; jedoch treten auch Terebratuta vulgaris und Encri- nus liliiform is in solchem Individuenreichthume auf, dass sie ebenfalls fast das ausschliessliche Material ganzer Ba'nke (die Terebrateln der sog. Glasplalten, die Encriniten der sog. Trochitenkalke) geliefert ha ben , \vie ubcrhaupt En- crinus liliiformis erst jelzl das Maximum seiner Eritwicklung erreicht. Der oberschlesische Muschelkalk wurde frtiher mit Bezug auf den erzfiihremlen Horizont desselben in Sohlenslein, erzfilhrenden Dolomit und Dachkalkstein (Kalkstein von Opatowilz) gegliedert und ilherhaupt als eine ganz eigenlhllmliche Facies der Muschelkalkformation aufgefasst. Spater zeigte sich jedoch , dass im Ganzen eine wesentliche Ubereinslimmung der oberschlesischen Muschelkalkformalion mit derjenigen des westlichen Deulsch- lands besteht. (Siehe Aequivalenztabelle) . In palaeontologischer Beziehung sind ihnen nicht nur die meisten Versleinerungen gemeinsam , sondern es ist auch dio verticale Verbreitung dieser Formen durch die einzelnen Etagen des Mu- schelkalkes fast durchgangig dieselbe. Hervorzuheben ist nur das Vorkommen einer Anzahl von Species aus der spater zu besprechenden alpinen Trias. Hierher gehoren R h y n c h o n e 1 1 a d e c u r t a t a G i r. , T e r e b r a t u 1 a a n g u s I a t a Schlolh., Spi ri fer Men tzeli Dunk., Retzia trigonellaSchloth., En - ci'inus gracilis Buch. In petrographischer Beziehung \\eicht besonders der untersle Muschelkalk Oberschlesiens von der lypischen Enlwicklung im wesl- lichen Deutschland ah, indem er nichl aus dtlnnplattigem Wellenkalke und Mer- geln, sondern aus dicklwnkigen Kalksleinen besteht, auf welche machtige Dolo- mitablagerungen folgen. Zugleich hat die Machligkeit dieser unteren Gruppe auf Kosten der mittleren und oberen Abtheilung ausserordentlich zugenommen, indem sie 170 M., die der beiden andoren abor nur 20 und 10 M. betriiiit. 3. Der Keuper. Der Keuper, der obersle der triassischen Schwbtencomplexe, lu-sleht haupt- siirhlich aus bunten Mergel n von vor\v;illond rolher, aber nebrn dies-r auch \ I. Hi.MoriM'hc 385 griliier, golbcr. graurr. brainier und blauliehor Fin-bung, die entueder lagrn- \\eise scharf mil einandcr almechseln, odcr Flammon. Slreil'en uml Flcckcn ini (ininde der andercn bilden. Zn dicsen .Mi-rgeln uesellcn sich als dcren beslandige hegloiu-r Imnle Sc h i e fe r I o 1 1 n uitd Thono, sowie Gyps, An- hxdril. Sal/lhon und Sleinsalz. Dor in/.(>lnon Biinkon odcr Complexen von unbe- drutrnili-r Miichti^kcil und croiVnon zuweilcn, so am ohoron Neckar, die Scliich- Iciuvihc dcs keuper. ALs sohr untorticorduolc Gliodor dicscr letztercn sind schliosslich noch schwarzo, zuin Thoil von Pflanzenresten angefullle Kohlen- Idlcn und unrcinc, thoniiic Kolilen (Lettenkohlo) anzufUhrcn. Bei Sie- \\iriv. in Polon \\ord(Mi Z\MM :JO bis 50 Zoll miiohtigo Flotzo und oin 80 Zoll miichliuos Flolz \on Koupcrkohlcn mil Vorlhcil abgebaut. In Thtiringen komml Lcllcnkohle namcntlich bei Mattstedt unweit Weimar, bei Tcnnstadt, Milhl- hauson, Sonneborn, Arnstadl vor. Palaeontologischer Charakter. Sind auch die Gattungen Equisetites, verlreten durch E. arenaceus Brong., E. columnaris Brong., E. Lch- mannianus Gopp., - Taeniopteris mil T. vittata Bronn (T. ma- rantacea Presl.), -- Anomopteris mil A. Mougcoti Brong., -- Pe- copteris mil P. Stuttgartensis Brong., Clathr t opleris mil Cl. MUnsteriana Schenk., -- noch hbchst charakteristisch fUr den Keuper, so i.mucn doch dio Epuisetaceen und Farnc bereils an, etwas in den Hin- u-rurund /.u trclcn , wahrend sich die <1\ cad ceii auf deren Kosten zu entfalton beginnen. Ptcrophyl- Uiin Jaegeri Brong., Ptero- |i h \ 1 him Brauniaimm (;i>|>|). sind ilirc \crbrcilctslon Angehbrigon, \\iihn-nd in dentJallungcn Za in ilcs. Pier i./ . i mites, Otoza mites ganz IHMIC (lyadeen - Typen ersclici- Ki-n. Nclti-n ilmcn spiclen auch C o- nifcren eine nicht unbcdriiimdc Hollc; ihr liauptsiicliliclisler Vertrelcr Fig. 211. Ptorophyiium J.egeri wrong, ist \\ic im Bunion Sandstcine Voltzia heteroph y I la Brong. (Fig. mil, \\ohlcrlialtcncnSUimmen, Z\Ncigcn, Ulallcrn, BlUthen und Fruchtzap on. Zu ihncn gcscllen sich die neucn Galtungcn 1'allisya, Thuiles, Pa laeoxy ris. Die Fauna dcs Keupors ist eine sohr iiimliche. In don Mergeln und Dolo- C'redner, Eleuieuto d. Geologic. 25 VI. Hi>lmi>rlie milen linden sidi /.u\\cilen (i e r \ i 1 1 hi snri;ilis. Te re bra I u hi \ulgaris. 1'osidonia Kslheria iniinil;i All). (Fig. 2 I i . l.ingula t e n u i ssi in a Bronn. in manchen Schielerlelten mid Samlsleinen t'nio mid Anodonta. Kin/cine l.agen des Sandsteincs sind auch \\olil gan/ erfilllt von Fisch - und Sauricrreslen. so von Hybodus, Acrodus, Saurichthxs und K op r il it he n, so\vic von Knochen- uud /alinfragmenlen von iNothosaurus so\vie Ma- st odonsaurus Jaegeri Holl., dcsscn voll- slandig erhaltener Sehadel ebenfalls ;ius dem Fur. 212. Posidonia (Estberia) minnta Kfllpcr bokaillll ist (Fig. 213). Ulller den l-'isclien ist Seinionotus Bergeri Au. (Fig. 2\\ li(M-vorzuhel)eii. (lessen auscczeichnct erhaltene AhdrUcke aus dem Kcuper- s;inds(einc von Coburi: crkcnnen lassen, dass /war die UHSN minetric des Seli\\an- zes dieses Ganoiden allerdings nocli vorhanden , aber bei Weiu-in nicht so stark entwirkelt ist. wic bei den heleroeercalen (ianoiden der palaeozoisclien Periode. Kin anderer Fisch Ceratodus , (lessen flachc. faehcrfonnii: licfiiltdr Ziihnc nauiiMitlich in der Letlenkohie WiirteinberiiS und Thttrini-ens haulii: sind. hat neuerdinps deshalb bcsonderes Inleresse auf sich gezogcn, well man dieses bis jel/t filr aussehliesslich mesozoiseh gehaltene Dipnoier- Genus in Auslralien noch lebend gefunden hal. In dem oberslen Keuper (Bonebed) von Wiirtemher^ findel sieh ein selte- ner kleiner z\\ eiwurxeli^er Zahn, der einem Beu tclthicre zugeschrieben v\ird, d;is m;m Microlestes antiquus Plien. genannt hat. In ihin Ireten uns die Iteste des iiltesten, die Erde l)ewolinenden Saugethieres entgegen. Audi in dieser Classe erb'fl'nen soinil die unvollkomnienslen Vertreter den Beigen. der in der .Mannigfaltigkeit der .lel/lwelt gipfeln sollte. Gliederung des Keuper. Wie der Muschelkalk liisst sich auch die Keoperfonnaiion geWiJbnlicb auf cine gan/, natiirliehe \Veise in drei I'Uagcn gliedern, \\elehe freilich in ihren verschiedenen Bildiinirsi-iinnien in einer setn- weehsclndcn Miielitigkeil und nielil mil iinnicr denselben petrographischfeD l-jgenlhUniliclikeiten cnt\\iekelt sind: a) U nte re oder Le I ( en k oh I e ngruppe. Sie erreieht etwa 70 M. -Miichtigkeil . sehliesst sieh eng an den Muschelkalk an und \\ird \on inanchcn (Jeologen zu dieser Formation gezogen. In inanehen (icgenden ? so in Lothrin- gen und im Jura bcginnt diese untere Kcupcrelage mil t.'inem Complexe von bunlen .Mcrgeln. (i\ps, Salzthon und auffallig regelin;is>ii;i'ii. bankarligen Slein- sal/lagern . in anderen Keuperdislriclen . so in denen von Baden, \Viirlcmberg und Frankcn, v\ird diese Steinsiil/bildung (lurch cine oO 100 F. inachtige Ablagcrung von /.urn Theil vollkommen zuckerigem Dolomite mil M \ophoria Goldfussi Alb. verlrelen , vviihrend in noch anderen Hezirkcn . so in Thii- ringcn und am Harze \\cder das Slcinsalz noch der Dolomit zur Ausbildung gchniiil it. Ilier beginnl die Kcu|>erformalion dire1 mil der in Suddeulsch- land erst -mf die Dolomite folgcnden echlen L el I e n k oh I e n g r up pe. Ks ist dies ein iO bis 50 .M. maehliuer Schii-htencomplex N on grauen Sandstcinen. \ I. lli>ltirisrlit> dunkrlrii l.rltru und ScliiH'rrlhoncn mil /aliln-irlicn I'fljin/cnrcslcn und von MiT^flsrliii'l'iTii. /inn Tlicil voll von klcinrn Srhalf-nkirksrn;, /\\ ischcn v\<-l- rhrn in Thiiriniii'ii . Frankcn. Sch\v;iltcM , l.olliriniicn und in drr (Iciirinl von H;iscl scliniiilc Kli)l/.(> \on Ihoniiior, uni'cincr . nur sclltMi ;il)l);iu\NiJrdiiicr Kolilc cinucsrli;illfi >ind, Kiiuisclili-s iirrniircus. Kijuisditcs colunuiiiris, Tjicnioptcris Ki-. Ul:i ;i ti ml li. IISc. Fig. 211. Fip. -I', a Schiidol YOTI Mastodi>nsiiuni> .lai'^'pi i Hull, li Zalin vn Ma.-tmi.ni -auni?-. r Diirrlischnilt eines /,;ihi> Impure*, die gelrfrBarag gewandenvn /ulii^nli.-tiiiizen KCigoiid. Fig. 211. bchwanz von BomioBOtM liergeri Ag. villala. Volt/ia lirloropln lla sind 1'iir ilicst- (iruppr hcsonders Itcxriclinrnd. Ihrcn Ahsrliluss utul riiu-n scliaiT Ixv.eichnelen obercn llorizont findct dicse 25* 388 \l I lel/.lere in einigen Riinkcn eines dichten oder fcinkornigen Dolomites oder Kalksteines. \\ richer namcnllich Myophori;) Goldfussi, Gervillia socialis. Terehra- tula Milgaris, Posidonia Kslheria) miimla filhrl. Abgesehen \on Cbcrrcslcii \on Fist-hen uiul Sauricni, \\elche /.. li. bei Tubingen mid llcilliromi und an \er- schiedenen Punkten Thnriiigens cine formliche Knochenbreccie bilden, und von Zalmen dos Ceratodus haben sich in der Letlenkohlengrube wohlerhallene Skeletlheile. so die Sehadt'l von Mastodonsaurus Jaegcri gcfunden. b) Miltlere Gruppe, bunlc k < upermergel. Die Miichtigkcit dirser hoohst chariiklcristischcu grollfarbiiion und buntschrckiucn Mcriicljzruppc sch\vankl 100 und 300 M. In ihrem untrivn Nivoau unifassen die lumten EiiiiageraDgeD von Gypsen und Thoncn, \vclehe, abgesehen von Liibyrinthodonten-Knochen, Zahnen und Koprolithen, sowie von Unio-Abdrilcken, aller organischen Reste bar sind. In den oberen Horizonten dieser initlloren Keupergruppe hingegen wechsellagern die bunten Mergel mil 3 bis 5 M. nijichtigen Sandsleinschichten oder Thonquar/en und bisweilen , so bei Coburg, mil Dolomilbiinken. Erstere fiihrcn Ecjuisctites arenaceus, Equisetites co- luinnaris, Taeniopleris vittata, Pecoplcris Stultgartcnsis, Pterophylluin Jaegori, so- \\ic Labyrinthodonten- und Fischresle. Unler lot/teren ist namentlich der hei Coburg gefundene Semionolus Bergeri seiner ausgezeichneten Erhaltung \vegen hervor/uheben. c) Obere Gruppe, das Rha't, Zone der Avicula contorta. Schichencomplex von vorwaltenden, hellen, feinkornigen Sandsteinen , \velche von grauen, sandigen Schieferthonen Uberdeckt werden und die Reste \on zahlreichen Gefasskryptogamen und einigen z\vanzig Gymuospermen mn- scliliessen. Sie finden sich namentlich im Rhat von Theta bei Bayreuth und von Veitlahn bei Culmbach. wo sie durch ihre Hiiufigkeit zur Bildung schvva- cher Kohienfldtze beitragen. Die wichtigsten hierher gehorigen Formen sind: Equisetites Lehmannianus, Equisetiles Miinsleri, Asplenites Ottonis, Zamiles distans, Pterophyllum Braunianum, Pterophylluin Milnsteri. Diese Rhatische Flora ist zwar der des Ubrigen Keupers nahe verwandt, jedoch erscheinen ihre wichtigsten und charakleristischslen Vertreter erst im Rhat selbst und gehen zum Theil in die Juraformation tiber. Man hat deshalb wohl auch die Rhatische Gruppe zum Lias, also zum untersten Jura gezogen , oder dieselbe als eine Zvvischenbilduni; /.\\isehen dieser Formation und dem Keuper be- zeiclmct. Die Schichtungsflachen des den eigentlichen Rhatischen Sandstein ilber- lagcrnden Schieferthones \\erden nicht selten von Taeniodon (Protocar- diuiii) Ewaldi Born., Anodonta postera Fraas, Proloeardium Hhiiticum Mcr., A \ieula contorta Port. (Fig. 215), Posidonia (Estheria) minula All*, in dichlem Gedriinge bedeckt. Der oberen I'.tage dieses F co'n 2 tortaVon a Saiulslein- und Schieferthoiicoinpleves geho'ren einige dllnne Lagen an. welche bei einer Miichtigkeit von nur einein oder wenigen Xo|len (tfl dennaassen mil Ziihnen und Knochen von Fischen und Sauriern angefilllt sind, dass sie eine fbrmliche Knochenltreccie bilden und Bone bed ge- \ I. Mistorisrhe ("leoln^ie. 380 nannt werden. Die hiiuiigsten Fiseh/iilme dieser Scliiehten gehoren Ihbodus minor, Acrndus minimus mid Saurichthys acumiiKitiis. die Reptilienreste den Gattungen No t hosau rus, Termalosa u rus und Relodon an, wolche den liassisehen Plesiosauren schon nahe verwandt sind. Aus dem Bonebed und zwar ;ius der \iihe von Stuttgart stammen aucli die ben-its ervviilmten Ueulellhier- zahne Mierolesles antiquus . Die obere Ktage des Keuper \vird wegen ihres Heielithunies an der allgemein verbreiteten Avicula contorta Port, als Zone der A\ir. eonlorla be/eiehnet. Vcrbroitunu; der Trias in Deutschland. Die q|>cn boschriebene eehte Trias ist eine fast ausseliliesslich deutsche Formation, nur bei Basel und am Westabfalle der Voiiesen, sowie in 01)ersehlesien Uberschreiten ilire iiusser- slen Ausliiufer die Grenzen Peutsehlands. Innorhalb dieser lelzteren kann man \ier unissere, zuin Tlu'il sehr ausgcdehnle triassische Territorivn unler- schciden : das norddeutsche , das friinkisch-schwiibische , das vom Elsass und Lothrintjen und das oberschlesische. So gehoren denn die Flussgeltiele der \Vei-ra , Fulda und Leine , der Unstrul und der Saale , des Mains und des Neckars xum iiriJssten Theile dem Gebiete der Trias an. In Norddeutschland nelmien triassische Gebilde die game \veite Fliicho zwischen Tliiiringer Wald und ]\;\n ein, so dass Weimar, Jena, Erfurt, Gotha und MUhlhausen auf triassisehem Boei Rtldersdorf (unwell Berlin) aus dem Diluvium der nord- deutsehen Tiefebene und auf Helgoland aus der Nordsee hervor. Die uord- deutsehr Trias ist demnach von einem Meere abgelagert worden, Uber (lessen Spiegel (U-r Mar/ als eine Insel palaeozoischen Ursprungs hervorragle und di-sscii sildliches Ufer der Thllringer Wald und weiler osllich die dyassische Zone von Saalfeld-Altenburg bildele. l-'.in noeh bedeutenderes Terrain nimml die Trias in Silddeutschland ein und bildel, nn Allirfineinen betraehtet , eine \\eite flache Mulde, welche nord- iistlicli vom Fichlelgebirge und ThUringer Walde, \vesllich \nm Sauerlande, dem Taunus, den Granit90 Schollrn /.ersehnitlen. ilher (ien.lslein (lurch die Kifel his n;icli dem durch sei- nrn Bleiglanzbei^gbau brriihmlrn (lommern. In jedem dieser drei \ 'erbreitungs- i:ebiele der Trias sind Hunlsandslrin , Muschelkalk und Keuper in einer von der hesrhriebcnen normalrn Schichlenrrihe nur \vrnii: abweiohendeti Wrise zur Ausbildung gelangl. Nur in jenem ehen envahnten niirdlichrn Ausliiufrr der lothringor Trias ist die untero Abthrilung des .Muschelkalkes in dor (lurch sandigc Bildungrn verlrolon, dass sic nnfiinglich (so bei nur den Wcllcnkalk, wcilcr uacli .NOrdcn auch heroits die mktlere Gru|)|>(' drr .Muschrlkalkroriuation rrsrt/.rn , his rndlirh { -/.. \\. an drr Attri't; die (irsaininl- inarhliiikeit des Musrhrlkalkes auf 4, ja bis 7,11 rinein Fusse horahsinkt. Dirst- ausserordrntlirh sc-hwachr Knlwicklung des Muschelkalkes hrrritrt auf dir (MIL:- lische Facirs der Trias vor, \voselbsl jene Formation gar nicht inehr x.ur Aus- bildmijz lii'langt ist, sondern wo Keuper direct auf Buntsandstein lagrrt. In drm virrten der deutschrn Iriassischrn Districte, dem von Oberschlrsirn. sind allr drri Abtheilungen der Trias, \venn auch in wenig vollslandiiirr Knt- \\irklung der einzelnen Glieder vertreten. Dort bildol dirsr Formation das \\rllige F"Iachland und die bis zu 400 M. hohen Bodenerhrlningrn . \\rlclir sich aus der Gegend von Oppeln und Kosel an der Oder in ostlicher Ridituui: his nacli Polen hinein erstrrckrn und gr\\innt durch ihre bereits er\vahnlr l^r/fuhrung eine grosse technische Bedeutung. Von den drei UnterabtheiluiiLirn drr Trias hat der Buntsandstein die geringste Ausdrhnung, brschrankt sicli auf schniale Streifen am Bande der Muschelkalkziige und wird durchsclmitllich 30, seltener 70 Meter machtig. Der Muschelkalk bildet einen (il)er 10 Mri- Irn langcn und 1 bis 3 Meilen breiten, flachen BUckrn, \\rleher sich MMI Krappilx an der Oder ilber Tarnouitz und Beulhen bis nach Olkusz in Polrn ziehl und an welchen sich beiderseilig xahlreichr Ausliiufer und isolirtr. ins.-l- formige kleine Partirn anschliessen. Seine Machtigkeit betragt fast iOO M., urn denen et\va 170 auf die unlere, 15 auf die mittlrrr und rl\va rhrnsoN irl auf die ol)ere Ablheilung des Muschelkalkes kommen. Der Kruprr ist in Oberschlesien bis 200 M. machlig, nimmt, freilich zum Theil von einer Dilu- vialdecke verborgen, einen gegen 100 Ouadralmeileii grossen Fla'chrnraum im Nordrn des Krappitz-Olkuszer Muschelkalkriirkrns ein und l>esteht aus den Arquivalrnten drr wrstdrutschrn I.ellenkohle , der Mrrgrli-ruppr und endlich des Bhiil. Die Trias isl somil in Oberschlesien sehr vollstundig rrpriisrntirl. in .Nirdrrschlrsirn hingegen sind nur Buntsandstein und Muschrlkaik und x,\var innerhalb der bereits friiher erwahnlrn dyassischrn Mulde \un l.oucnhrrg. Goldberg und Bunzlau in Gestalt einer schmalen Zone, die sich dem Zerhslein anschmirgt, verlrelen. La^cruiigsverhiiliniss der deutschen Trias. Dir ScluVhtrn d.M Trias sind iibrr\\ irgrnd regrlmiissig (lach muldrn- odrr lellerformig. /inn Theil last \ollkonmien horizontal gelagrrt und haben nur an den Handern der (iehirge et\\as hrdrutrndrrr Storungen , also eine steilere Aufrichtung. so\\ ie KnickuDgen und Biegungen erlilten. Kinen Einblick in einen drrai'ligen rl\\as comj)licirlereii Schichlenbau gexviihrt /.. B. der Hahneinschnill bei Sulze in Thilringen, \\o die Schiehlen des Wellenkalkes virlfach grknickt und gehrochen VI. Hislori- 301 .1 "ISo ffl 1 ! jl^.-s " S O --"-"~ 1 '' siiul. fine Krsclu'inuiu:, \\.-l.-hr sirh aul' dor dort dinrhsi-t/rndi-n Dislocations- s|);illt' inciliMmcit m'jji'ii Osl und \\Vsl forlset/l. Almliclu- Aufsclililssc bioti-n sic-li ini 'runnel ties llaurn- rt slcini-s iiu .luraucltiivr. \M die siiinintliclu'ii Sohu'h- Icn (It's Roth, dcs Mu- srliflkiilkos unil ill's kcu- |MT ini-linnals uclalU't. SO- i:ar jlbcri:rki|)|)t sind, l)is sir t-mllirli ini silillk'lu'n Theili 1 lies Tiiiini-ls ri-iit'l- iniis.sit: \on (li'iu untcrt'ii Jura Ubt-rlaizrrt \vcrden siclit- \ : \ii. i!6). Srhr hiiulii; siiul ilif Schichlencomplexe der Trias von sehr betracht- lii-lu-n Dislocalionen be- (roIVfii worden. Dies 1st vor/Aiiisweise in tier Niilir von (Icbiriis- und llbhcn- xUii-n diT Fall, deivn Ictxte Hebungsacle in post- triassisclie Zeitriiume fallen und ilcr Mcbuniislinie par- alli-U- Spaltenbihlunucn in den bcnaclibarlrn Iriassi- si-ln'ii (ii'birttm im Ge- folge batten. Diese KUIII Tlu-il sclu- \\cil ausiii-- di-hntrn Spalti-n uabcn Vcranlassun^ /.u VCIANCI- t'unizrii. in Foliii- dcrcu Muscliclkalk odor sclbst Kcupcr in das Niveau ilcs Huntsandsteinessankcn, so ( dass sic iiii-hi sclten un- Icr Icl/.lri-rn ein/ufallcn sc-hi'incn. Sclir iic\vohn- lich sind diese'Erscheinun- 1:1-11 in ThUriniicn, (lessen Trias von mehreren, drin Tliiiringer \Valdr /icinlich parallelen Dislocatioiislinieii dinrhsi-l/t und /.u wiederholten Mak-n si-l.r ti'iid \er\vorfiMi \\ird. ,rt f J2 2 8 ill l-if ^QM o -^- 1- m a 3^: *?*a I'al c'S^'5 ^ Mellon langen Dis- localionsspatte durdiset/.t. Der \\estlich von derselben gelegene Gehirgslhcil ist so \\eil beraufgeschobeo \\ordei), dass die unlerste Trias der Yogesensnnd- slein) den in der (legend, durch welche beislehendes Profil ge/ogen ist 'siehe I ; ig. ^17;, i:ti<) 1 ; . hnhcn Kainiii des Gebirges bildet, \\iiliiviid dcr ostlidi von dcr Verwerfun^sspalte liegende I-'liigel dcr triassisehen Formation in dcr Ticfc /urilckgeblieben , abcr cine Aufriditung seiner Schichten erfjihren lint. \\clchc bci dcr Bmportreibung des Vogesensandstcincs aufwiirts geboirrn und iicsclilcift \Mirdon. Znbern liegl auf Muschelkalk , tiber welchen abcr irri_'cn- \\jirliit dcr urspiiiniilidi \veit liefer liegende Vogesensandslein inehr nls 200 M. aufragt. Die Schidilen der Trias, \\cldic auf der gehobenen 1'artic des Bunt- sandstcincs auflngern , haben durch jene Hebung ein (laches Kinfallen nadi Westen erhnlten. - - Die Anzahl der Beispiele von Schidilenstiirungen triassi- seher Ablagerungen liessen sich aus fast jedem Triasterrain bedeuteixl \ei- inehren. Lothringen Vogesen Elsass Lixheim Pfalzburg Zabern Fig. 217. Profil dnrch die Vogesen. a Vogesonsandstem. b Buntsandstein. - c Mnschelkalk. d Kouper. Eruptivgesteine ini Gelnete der dentschen Trias. War die rosidoriton. (1'teroph. Hraunianum, Asplenites Ottonis, Equis. l.ehmaunianus.) Zone dor Avicnla contorta. Sandstoine mit Pos. mi- nutii, Avic. contorta, Prot. Kliaoticuin, I'.onc- bed mit Acrodus, llybo- dns, Saurichtys, (iyro- 3 to Jd Jlittlerer Keupprmergel init SandstPinoii OdPrDiiluiiiittMi. mil Taeniopteris vit- t.ita, IVropt. StuttgartPiisis, I'toroph. Japgori, Seminnutus P.ergeri. K. upermergpl uud Thono init (! y p 1- I'iulagernngen und Labyrintho- donten-Resten. EigentlichorKeuper, bunte Thoue, welcliPii die Kalkstoine von Woiscbnik, die Breccien von Lissau, die Kohlon von I'lanowico, din Eisnn- stfiiio von I'oremba (zum Theil mit ^Sanricbtliys, Termatosanrns), zwischengelagert sind. Bunte Mergel mit einzel- non Sandstoinlagen, so- wio mit Gyps und Stein- Keupersandsleine mit I Illcrei- Feinkurnige Dolomite mit Myophoria Goldfnssi, Mastodonsaurus, Cerato- dus. Lettenkohlengruppe mitEqnis. arpnacpus, Equis. colninnaris, Tae-. niopt. vittata, Posidoniaminuta, Sau- rior- nnd Fischresten. Dlomit in Scbwaben. Lett en kohl engruppe vonGross- Strehlitz/farnowitz n. a. 0. (Graue und rothe Thone mit braunem Dolomit und grunlicbem Sandstein.i go In. Dolomitisches Conglome- rat mit Reptilien-Resten (Thecodontosaurus) und Palaeosaunib). 1 \t rio drirbs bailor Kalk odor 11 a n [i t in u s r h P 1 k a 1 k, Thonige KalkstoinplattPii mitC'orat. nodosns Nnnt. bidorsatus, Myoph. ppsanspris. Obere Terebratelbank mit Ter. vnlga- ris. Striatenkalk mit Lima striata. Oborp Troi-hitenkalke mit Encrinus liliiformis. Rybnaer Kalkstein und Dolomit (Opa- towiUer Kalkstein), Cerat. nodosns; \ii-lc l-'isdi- und Saurier-Reste, Acro- dns, Hybodus, Saurichthys, Notho- saurns. - - - MiltliTlT Anhydritgrnppp, Dolomite, do- Iniiiitische Mergel, Gyps, Anhydrit, Stoinsal/. und bitum. Kalko. Va*t versteineruugsleer. E b < n f 1 a < h i g e K a 1 k p 1 a 1 1 r. n. Mergolige Dolomite, versteinerungs- leer. M u*r he U I Illeivr / Mergplkalk oder Wellenkalk voll Myoph. orbicularis. Bank mit Spirifer hirsntus. (/ S .- h a n m k a 1 k , Mphlkalk mit sehr zalilreirhpii Myopliorien. r W e 1 1 p n k a 1 k , Lima lineata, Myo- phor. vulg., BUPP. grptfarium, Co- rat. Buchi. b Wellendolomit. a T ri gnu ion ba n k. H Himinelwitzer Dolomit mit Cylin- drum annulatum, Myoph. vnlgaris. / Si-biuiinkalkartigor Kalkstein von Mikultsrhut/. mit Retzia trigonella, Spir. Ment/oli, Rhynrh. dpcurtata, Ter. angusta, Dadocr. gracilis. e Encriniten- u. Terebratpl-Schiohten. , Trcmatosaurus, Lose woissp Sandp ; sehr murbo, >toine mit vorkioselten Conifnren-Stainmon nnd Chirotnrion-Fahrton. Kioselige Conglomprate.j - .l.l.I.I)Ufl I: iintfl Mergel und Schieferthone mit (iyps, in Wechspllagernng mit -i hwarbon Sandstoinlageriingpn. Rogenstein, am Harzrande. Vogesensandstein indenVoge- sen und im Scbwarzwalde. rungsleere rothbranne Letton. VI. HistMrisrlic ivirhl :?(() .M. .Miiclitiiikrit , hcsldit \or\\;illcn Coni- fVivn.sta'mmc. \Vie in Deutschland, so sind auch in England, z. B. in Stor- tun Hill bri Liverpool, Fusstapfen von Chirotheri um huuiig. - Der Keu- per beginnl mil l- r >0, in Cheshire und Lancashire Uber 500 M. miichtigen Mer- geln, \velclie Posidonia (Eslheria) in in u la ftthren und lenticuliire und Iliitzartige Einlagrruniien von Gyps und Sleinsalz umschliessen , vvodurch sie /in Hauplsalzformalion Englands werden. Auf sie folgt die Zone der Avi- eula contorta (das Rhal) bestehend aus sehwarxen Schieferthonen, sovvie aus weissen Sandsteinen mil Avicula conlorta, Prolocardi um Rhiili- eum, Posidonia miuuta und einer dtlnnen Lage von Knochenbreccie, dem Hnnebed, in welchein sich Zahne und Schuppen von Hyl)odus plicatilis, Saurichtys apicialis, Gyrolepis tenuistriata, Termatosaurus, also mil den Resten der deutschen rha'tischen Knochenbreccie identische Ske- lelfraginente erkennen lassen. Der 'unterste Lias Uberlagert diese Schichten gleichfbrmig. Die New-Red-Sandstone-Formation in Nordamerika. Die triassische New -Red -Sandstone -Formation besitzt in zvvei Regionen des nordamerikanischen Continentes eine bedeutende Ausdehnuns : am Ostab- falle des Alleghany-Systemes, zwischen diesem und dem atlantischen Oceane und zweitens in den Rocky Mountains. An der atlantischen Kilsle l>ildet der New Red Sandstone langgezogene schmale Streifen, welche den Gebirgsriicken der Alleghanies parallel laufen und trogartige Vertiefungen und synklinale Thaler innerhalb der laurentischen uud huronischen Formation ausfullen. Dieser triassischen Zone gehb'rt der New Red Sandstone an, welcher die Prince- Ed wards -Inselo (im St. Loreuz-Golfe) ausschliesslich zusammeuselzt , die I'omantische Westkilste Nova - Scotias , das weite Connecticut-Thai bildet, sich durch New -Jersey, Pennsylvania und Maryland in Gestalt eines schmalen Randes zieht und in Virginia, Nord- und Sildcarolina in Form zahlreicher iso- lirter Schollen oder Recken auftritt. Obwohl sich diese triassisi-hon Areale mil' cine Linie von Uber 250 Meilen LUnge vertheilen, bleibt sich doch ihr petrographischer Gesammtcharakter auffdllig gleich: Oberall sind es rothbraune Sandsteine , die einerseits in untergeordnete Schiefer, andererseils in Conglo- merate Ubergehen und hier und da eine Rank von unreinem Kalksleine , bei Richmond in Virginia und am Deep River in Nordcarolina werthvolle Stein- kohlenflotze und Spharosiderite umschliessen. So sind bei Richmond \i r r I liil/e aufgeschlossen , deren unlerstes sich stellenweise zu 20 M. Machtigkeit aulliliiht und zum Theil direct auf laurentischen Gneissen auflagort. Fast uberall finden sich auf den Schichlenfliichen des SandsU>ines Wellenfurchen und Eindrtlcke von vorweltlichen Regentropfen. Organische Reste sind in dem nordamerikanischen New Red Sandstone im Allgemeinen selten. Die aufgefundenen Pllanzen sind Conifer en (Vollzia lu-U'ropliylla, Cycadeeu (Pterophyllum longifolium , Podu/amilos lanceolatus ,, IV. llistorisdie Fame iCIathropleris. Peeopteris Slutli:arlensis und I'- q u i se I a ee e n Eqniseti- les eolumnaris \ besit/en also einen ausiiesproeheu Iriassisehen und /.war Keu- peivharakter. I'nler den thierisehen Resten aus der amerikaniselien Trias \\ieiien die von \Virbellhieren bei Weitem Nor alien tlbrigen vor und /war uehoren sie niehl nur Fisdien und Reptilien an, sondern man hat aueh miter ilmen die Spuren \on Siiuiiethieren, vielleidil auch Vogeln erkannt. welche dann im Verein mil dem deutsdien Microlestes die iilteslen Warmbliiler auf ErdMi repriisentiren \\iirden. Die Fisehe ;Calopterus, Ischypterus) sind Ga- noiden mil seh\\adi heterocercalen Schwim/en. - die Re])tilien haben nur in selleneu Fallen Knoehenlheile oder Ziihne (so im Bouelied von Phonixville in Pennsylvania . meist nur ihre Fusstapfen in dem triassisehen Schlamme zuriiek- i:elaeu. Sie sdieinen /urn Theil von Labyrinthodonten her/uruhren, sdi\\an- ken in ihrer (iriisse /wisehen \\enii;en Millimeter und 0,52 Meter, und sind ;><> \ersduedenen Speeies /uizesehrieben worden. Das colossalsle derselben ist Oto/oum .Moodii, dessen llinterfuss 0,52 M. La'nge besass. Dieses Replil seheinl v\ie ein Zwoiftlssler auf den Hinterbeinen gegangen zu sein und nur dann und wann seine Vorderfiisse auf den Erd- boden liebraeht /u haben, da die Eindriieke der let/teren nur selten deullieh sind. Zahlreiche andere und /\\ar drei/ehige Fusslapfen hat man von Vogeln und /war \on 31 Species her- i:deitel. Mandie dersellxMi sind etvsa O.(K{ M. lanij (Bronlo- /oum L:ii:anleuiu llitsch. Fig. ;Ms . so Schichten mil Myoph. Keferst. I'ix h- u. Pflan- zenschiefei- Reingrabener Schict'rr (Hal. rugosa) Lettenkohle Ariberger Kalke (v. Richthofen) Wetter- steinkalk Einlageruni.'en von S. Cassia- ner Schichten iin Hallstiidter odor Wetter- steinkalk Hallstadter Kalke Zlambacher- schichtcii Reichenhaller Kalke. Salzgebirge. (v. Mojsisovics) Schichten <-- sleht aus xiegelrothen Sandsteineo und Meriieln, ist reich an Gypsslb'rken, he- dcrkl urnsse riiiclienraume am Ostahfalle dor Rocky Mountains, llberlagert das Perm un^leiehformiij: und unlerteuft jurassisehc Schichtcn. Eine derartifie Stellunii der lietreffenden Formation macht ihr triassisches Alter hbchst \vahr- schcinlicli, wenn aueh ori;aiusehe Reste aus derselben, abgesehen von (Mni^i-n Coniferenholzern, nicht bekannt sind. Endlich mag glcich an dieser Slellc bc- merkt \\erden, dass im a'ussersten Westen des noramerikanischen Conlinentcs, in der Sierra Nevada, Kalkc mil Resten der alpinen Trias auftrcten. alpillOll Trias nach Emmrich. Idria Vciiftien Sndtirol im 0. der Etsch Siidlirol im W. der Etsch . Lombardei ten, Avicula-contorta-Schichten) untiTf Diiclisteinkalkc, Dolomia Media) RaiMcrkalk mil M\oph. Kefer- stcini Lunzer Sandstein Raibler Schich- ten Schichten von Heiligen-Kreuz Schirhton von Gcrno und Dossena Schichten mil Myopli. Kefer- steini (Schlernplateau) Rciiif:ra!>cner Srliicfcr Doloinjl Hallstadtcr Kalke und Dolomit Schlerndolomit Dolumit Kalk von Ardesc (Esinokalk von Hauers) llalii'nsc|iic|i- tcn urid TufTe St. C.assiano) Tii He mil lliilhia Lommeli und SrliirhliMi mil r,;i-sj,iiicr Vi-r- teineningei kcn|iei>aii(lstrui St. Cassianer Schiclilrn lliiluhiiMischirh- Ifii und Tuffe Buchensteiner Kalkc, (v. Richt- hol'cn: \ViMi.-ht, li;it die Trias in jedem ihrcr limgsizrbirte eine andere r'acies erhallen. In Deulschland zeiehnele sir sich diirch die schaiie Dreigliederuiig iius, \\elcher .sic ihrcn Namen \er- dankl, in Kngland \\aren nur die oheren und unteren Ilori/onle, nicht iltcr der .Musclielkalk y.ur Knlnickelung gelan;.:!. in Nordamerika k;inn \nn einer der iiorm;ileii Iriassischen analogen Gliederung des Ne\\ lied Sand- slone gar nichl mehr die Rede sein, auf dcsscn Aeqqivalenz mil der oberen deulseheii Trijis nur einiue \\cniue. heiden geinein.Siiine orujiuische Uesle hin\\ei.sen % am \\eileslen aber weicht die Trias, wie sie in den Alpen /iir KnUvirkeluni: pelanut ist, sowohl in petrographischer, \vic palaeontolo- uiM-liei- He/iehunu von alien iibrigen ab. War auch das Vorhandensein des Mnsehelkalkes in den Alpen schon vor 60 Jahren nachgeNviescMi \\orden. so bedurfle es (Inch andanerndster Studien, ehe Klarhcit in die Seliielitenreilie un- teiliallt. nainenllich aber oberhalb dieses Horizontcs der alpinen Trias gehmgle. Abgeselien \on ansserordeiillich coinplicirten Lagerungsverhiilnisscn, Zersiiick<-- Inngen und Knickungen. sowie von der vollkominenen Unahnlichkeil. \\elelie die einzelnen Schichlengruppen an gar nicht weit von einander enlfernlen Punkten besilxen, ferner abslrahirt davon, dass die deutsche Keuperibrniation eine vvenig inachlige Strand- und Buchlenbildung, die alpine Oberlrias eine viele Tausend Fuss machlige Ablagerung des hohen Oceans 1st, war es die Vergesellschaflung von echt palaeozoischen Organismen, die man fur la'ngsl ausueslorben hielt, mil den Resten einer gewissermaassen verfriiht erscheinen- d(>n lypischen inesozoische n Thierwelt (Orlhoceras . Nautilus, Goniatites, Ceratiles, Ammonites, Belemnites) innerhalb gexvisser Abtheiluugen der alpinen Oberlrias, die, \veil bis dahin fllr unmbglich gehalten, rathselhaft sein musste. Aus den neuesten geoloLrisehen Untersuchungen geht jedoch hervor, dass sich ti - (t/ aller Verschiedenheiten auch in den alpinen Aequivalenlbildunizen der deutschen Trias eine dreifache Gliederung gellend machl. Man hat es jedoch aus palaeonlologischen Grilnden fQr 7Aveckmassiger gehalten, die alpine Trias nur in /.\\ei urosse Ablheilungen, nelunlich eine untcrc und obcrc zu x.er- fallcn. (Sielw. die tabellarische Cbersichl uber die alpine Trias auf Scite 396 und 397). I. Untere alpine Trias. I Der Grbdener Sandslein und die NVerfener Schichlen. Irn nordlichen Tirol und in Sal/burg beginnl die Trias mil schieferigtMi . rolhuriin odcr urau gefiirblen Sandsteinen, den NVerfener Schichlen, \\elche nainenl- lich Posidonomya (Monotis) Clarac Buch (Siehe l ; ig. 22-1), so\\ ie Sieinkerne \on M\aciles Fassaensis Wissni.. Naticella coslala MUnst., Ceraliles Ciissianus Oucnsl. fiihren. I line et\\;is andere l ; ;icies besilxl die unlersle Trias in Siidlirol. \\o sie ;ils ein Complex von versleineninL'sleeren Sandsteinen (Grodener Sand- stein erscheinl, \\elchcr von dUnngeschichlelen Kalksleinen mil den oben ge- VI. Historische Geologic : >-*-> nannlen organisehen Resten (Seisscr Kalke) uberlagert \vird; und endlieh in den lombardischen Gebirgen , \vo glimmerroiche Schiefer, Sandsloino und Conglomerate mil Yoll/ia heteroplnlla auftreten Servino. In den Nord- alpen folgen auf die Werfener Sehieliten. und y,\\ar mil ihnen dureh \\ "echsel- lagerung eng \erkniipfl, die (> u 1 t e nst e i n er Kalke. scli\\ar/,e oder dunkel- grane, (lurch Kalkspath \\eiss geaderle, dUnnschichlige Kalksleine, welche in den niirdliehen Alpen den llauplzug dor Werfcner Sehieliten als eilie ineist nur Nvenig machlige /one begleilen und z. B. Ceratiles Cassianns und Naticclla co- stala nihrten. In Sildtirol sind die hierher i^ehorigcn incr^eliiien Sandsleine und Kalksleine mil Ceratiles Oassianus, Nalieella eoslata, Myacitcs Fassaensis, I'eeten diseiles. Lima striala als Gampilcr Schichten bexeichnet. Dieso gesamnite Seliichteni:rupp( > ist als cine Aquivalontbildung dcs Buntsandsteines und des Hiith x,u hetraehlen. 2} Die Virgloriaka Ike (Trigoncllon - Schichten} , harle, kieseliiie Kalk- steine mil \\ulstiiien Schichtungsllachen, sclten mchr als 30 odor 40 M. iniieli- tig. mil Kncrinus liliiformis Schlolh., Dadocrinus gracilis Buch. Hel/ia Irigonella Sehloth.. Ten-bralula vulgaris Schloth., Torel>ratula angusla Schlolh., Hhyncho- nella deenrlata (iir. , (leralites dux Giob., Spirifer Mcntzeli Dunk., Spirifer fra- i:ilis. (ierxillia soeialis Schlolh., Lima slriala Schlolh., Myophoria vulgaris Schlolh. Diese siimmilichcn organischcn Hesle sind l.eitfossilicn des deulschen Muschel- kalkes, mid /war /inn Theil Uber fast ganz Deutschland verbreilel so Kncrinus liliiformis, (lervillia soeialis, Lima slriala, Rel/ia Irigonella, Myo]>horia vulgaris , zum Theil aber charaklerislisch fllr die untere Ablheilung des oberschlesischcn .Mnselielkalkes. Der Virgloriakalk crvveist sich somil durch seine Versteinerungs- lilhrung als Kepi-jisentant \\enigslcns der unteren Gruppe des deutschen Muschelkalkes, des Wellenkalkes. Die nun folgenden Schichtengruppen , vvelche als obere alpine Trias zu- s.immengefassl werden , seheinen als die hochpelagischen Acquivalenthildungen der ausserhalb der Alpen aus einem seichlen Meerc abgclagerten Keupcrfor- malion anges|)rochen \\erden /.n miissen, obwohl die Moglichkeil nichl fern liegl . dass die direct anf die Virgloria- (also Wellen-) Kalke folgenden Com- plexe rarlnach- und Halobien-Schichlen) ein Acquivalent des deulschen llaupl- nmsch( lkalkes sein mo'gen. n. Obere alpine Trias. Dem Sludium der obercn alpinen Trias \verden namenllich dadurch grosse Seliuiei'igkeilen bereilet , das ihre ein/.elnen (ilieder an selbsl nur \venig von einander enlfernlen I'nnklen in ganz \erschiedenarliger pelrographischer und palaeontologiseher h'acies enl\Nickelt sind. Doch treten aus der Qber 1000 M. ma'chligen Seliiehtenreihe folgende Zonen hervor , \\elche als Orienlirungsmillel dienen konncn : 1) Banke, reich an 11 a lob ia Lonnneli Wissm. (Fig. 220), mil denen die obere Trias uberall beginnt, ohne dass jedoch der cbcngenannle /\veischa- ler anf dicse Schichlen beschriinkl wHre, vielmehr sleigl derselbe durch die ganz obere Trias. In Nordlirol und Voralberg folgen auf die Ilalobien-Bankc Inn VI. die Part iiiicli-Scli irhlen, dunkrlr Morsel und llornslrin filhrendr R'alke, namenllirh aber Sandslrinc mil I. r t I < n k o li I r n p f I ;i n / r n . .so I'l r ro p h \ 1 1 u m Gttmbeli Slur, Equisetftes arfr&acents Brong., ferner mil Barir\ 1 1 ium Sell in id i II ccr. rbcrlai:rrt \\crden diese Parlnarli-Sehirhlen von izrlblidi urauen odor \veissen, hiiufiii brercicnartigon Doloinilen (Parlnach-Dolomit. oder Miittlciv NVciiucncr Scliichlcn . (h-rcn Miichlitzkcil his illx-r 300 M. iinslciiil. 2) Das S;i I /. iic li riic dcs Sal/.ka in nuTgules von llallein, Aussrc. Isclil. Mcrchlcsiiadcii. Hcidicnliall und in (lessen Maniicndem rothc Mci^rl VOID Atissrlicn dcr KcujM-niirrgol und dariibcr scli\var/.e , weissgeaderte Kalkstcinc HciclicnhalliM- Kiilkc). Uas Salz trill cnhNt-dcr in omfangPeichereri , rcincn-n Masscn als Kernsalz auf, oder isl in chirm rauhgraucn Thonc mil (jyps und .\nli\dril fein eingesprengl (Haselgcbirge; . Das Iclzlcrc bildel Slocke , \vrlchc von hraunlichcn Schicfern mil ausgexeichnelein FeUglanze (Lebcrgcbirar man- telarlig unihillll vverden. Fig. 22(1. Halobia Loramcli' Wis sm. Fig. 221. 'Po'sidon'om ya C'larae Buch. Fig. 222. C'ardita urcnat.i Goldf. Fig. 2it. Mypphoria Kefers tci ui M u n s t. (Eaibliana). Fig. 221. Ara m o ni tes f lo ri d u s Wu 1 f. :5 Die Hallstiidlor Kalkc. Lichtrolhc odcr \vcissc dichlc KalksU-inr mil niuschcligem Bruche, zum TliiMl hunlfarbiii und dann marmorarlii; ncl. \\clclir NOO bis 1000 M. Marhliiikril crrrirhrn und sicli namrntlirli (lurch ihrcn ausscrordcnlliclicn Rcichlhum an C c phalopodcn und x.\var \or/lli:- lich globoscn Ainmonitcn und Orlhoceratiten auszrirhncn, /.u dcnrn sich noch riniizc Nautilus- und Ce rati tcs-Arten gescllcn. Als cinip- dcr islen und charaklcrislischslcn Lrilfossilirn diescr (lrup]>r sind clwa fol- /.u iicnncn : Ammonites Mcllernicln Hau., Ammon. .lohaunis A u striae Klipst., A mm. lorn a I us Bronn (Fig. 22o,, A mm. florid us \Vnlf. (Fig. 224), Orthoceras alveolare Quenst,, Ortli. dubium Hau. \'\ii. 226), Ceralites modestus Buch. uud endlich Monolis salinaria \ I. Ilislorisclit- 401 Broun, \\vK-hc u.in/.r Kalkslcinsdiirlilni iinl'iillt. Ilicrbei 1st jedoch zu be- im-rken. d;iss die ( .|| (M | angH'ilhrteMi OrtluH-eratitcn von Mojsisovics als dttnn- schalige Scheiden ernes BeleuHtitiden aufgefasst \\erden, welche mil cincm lan- gfii. spitewmkeligen I'hr.-iizmoromis versehen \\aren und als A ulaeoceras anf- getuhrt \\mlen. .Man hat in dcm Hallstadler Kalke XAVCJ Horizonte unterschie- l<-n. cincii unlcrcn. den des Ammonites MetttT- nidii. mid (.jncn (ln-ivn, den des Ammonites Ao- iididcs .Mojs. l)i<- <;'|>hal<)|>od Ma. -lisle in-Ka I ke der Norischen Alpen nnd o'sterreichischen Vor- alpcn, dichte oder feinkornigc. \\rissr, udhlich lei- graue, bis 700 Meter inaYliti-r Kalksirin,. m jt dcm bis fussgrossen Megalodus tricjueter Wulf. Sic \\crdcn /urn Thcil durch die versteinerungsarmen Massen des Haupt- dolomitcs vertreten , welcher wUste , nackte, steilansteigende Bergstocke bildet. Credner, Elcmente d. Geologie. 26 102 \ I. Ili-toriM-he Geologic. (1 Hli ii t i sc lit- (i r ii |> |x> . K <>ss e n e r Se h i e h I e n , /one tier . \\ieula contorta. (i c r \ i 1 1 i ;i - S c Ii ic Ii t c n : meisl dunkelgraue . diehte. dunnschieh- tige. scliNNiir/liehe Thonmergel mid Mergelsehiefer. leiehl \er\\ illernd . 10 his :in Meter miiehlig. mil A \ i r u I a con t o rt ;i Porll., 1'rot oc;i rd i u in Hliiili- ciini \lrii, in. del \illi. i iiill.il.i Sehafh., eriagern, ;ms ii-;iiicn Sandsteincn nml SchieferthoneD ln'sU-licn und fine ;ms h-i.-issiscluMi und liiissisclim Forincn iit'int-niilc Flora und Fauna niiisrlilit'ss.Mi. so Equisetites colurninaris, Equ. aivnaceus, Tarniopleris \itlala. I'trropliN Hum lonfiifolium , - Pecten liasinus, Spirifer roslratus, T'rebratula cornuta. Die Stivitfrain 1 . ol> derartige vermittelnde Zwischebgiieder /.ur Trias oder xiun .lura zu zielien seicn. isl cint' niussiiie. Auf die Kossener Schichten folul an \ielen alpincn Localitiitm drr crhtc uiilfi'stc |.i;is. die Zone des Ammonites planorbis. Eruptivgesteine l>is :{0 Meier miielitiger (iiinge aussehliesslieh in jenem auf; Turniali ng ra n i t bildet eben- falls in ihm eine stockformige Kuppe und /.alilreiclie kleine Giinge. und endlich Porph\rit dureliset/.t als das jiingsle der dortigen Erupli\gesteine in ein/el- nen (iiingen alle \tirlierer\viihnlen. In genetiscliem /usammenliange mil diesen Eruptionen steht die rm\\an- delung des Iriassisclien dichlen Kalksleines in sflinee\\eissen, /.inn Theil grob- kryslallinisehen Marmor. \\elche sieh fast iiberall in tier Niihe ties (lontactes mil dem Melaphvr. deni Augilporph\ r und Sxenit /eigt. In deiu triassisehen Marmtir. \\eleher an die Naehbai sehaft des Sveniles gebunden isl. stellen sieh aiisM-rdem als fernere Produele der (innlaelmetamorphose Gi'anal-. N'esiiNian- uinl eit dt-r genaueren Erforsehung der alpineu Trias haf man Fdrmalionen von einer ilberraschend ahnlichen Faeies. /um Theil mil ein/.elnen idenlisehen Species, in der Sierra Nevada in California, auf Spit/.bergen . im nurdlirhen VI. Ilistorischc (ieolouie. 4(1'.? Sibirien iiinl ,1111 llimala\ ;i kennen gelernl. Ms /ei^t sieh soinil. il;iss die alpine Facies der Trias niclil. \\ ie in. m anlanglich geglaubl, eine ralhselhal'te l.ocalbildung sei. sondern \ielmehr der eigenlliche. \\esentliche und normale Uepr.isenlanl der Iriassischen Meeresniederschlaije. ~ die deulsche Trias liin- LM't-cn nichl die iNpische und maassgebende, sondern nur eine locale Facies. fine i'ler-. Hncliten- und Hinncnmcei bildung isl. Alpine Trias und deulsche oder en-lische Trias \erliallen sieli deinnach ungetahr /.u einander \vie Kohlen- kalk und Culm oder \\ie diis eclite l>e\on und der Old red Sandstone. Der Jura. .Mil dem Hetiinne der .luraperiode Iritt uns eine neue Fauna von Uber- i.isc lirmlem Forinenreielilhuine enlttesien : eine Fillle \ on neuen (Jeslallen. \\enii;er sellsam als in den palaeo/oisclien /eilallern , aber im Ver^leiclie mil der .let/t\velt iininer nodi freindartiu; iJjenuiz, ersclieinl auf der Weltbiihne. Die helemniten stellen sich in Un/ald ein, die bisher verhiiltnissmiissii' nur sparliclien Animoniten erreiclien eine enornie Entwickelung und Uberlrell'en alle iiltriizen He\vohner des Meeres an Zahl der Individuen und an Mannii;- faltiukeil ihrer Form und der Xierralhen ihrer (iehause. Die Korallen haben den I \pns der Neii/.eil ani-enommen und enlfalten eine l)edeutende riflbauende Thiiliiikeil. die S e e sell \v ii in in e , die Seeigel und /.ahlreiche Molluskenjie- schlei -liter, namentlich Gasteropoden, (unter diesen die Nerineen und Strom- liiden , ferner die Triuonien, Pliol adoni y en , sowie die auslerarliizen Miischeln Ostrea, Gryphaea, Exogyra) gevvinnen eine ausserordenlliche \erlneiluiiii und Iliiuligkeit. Audi die typischen langschwiin/.iuen Decapoden erscheinen /uersl in i-rossei-er /ahl. Die l ; ische haben /war die ungleichlap- piuen Sch\\an/tlossen verloren, welche so charakteristisch fUr frilhere Zeilalter \\aren. i;ehor-n alter siimmtlich ausgestorbenen Gesehlechtern an und be- schriinkeii sich anl (ianoid- und K n o rpe I I'isc he . \\iihreixl Teleoslier, die iMossr Masse der lieiitigen Fischwell, dem jurasischeii ZeiUdler noch Ireind sind. Vor alien Thieren des damali^en Meeres aber ragen zwei durch das Abenient-rlielie ihrer Form, (lurch das Giganliselie ihrer Grosse hervor, /.wei Saiirier, I c h t h \ o sa u r us und Plesi osa u r u s, beide ihrem lian/.en Habitus narh .nil das I.eben im Mcerc beschriiiikt : mil krokodiliihnlichem Kopfe, lisch- arlim-r \Virbelsiiule nnd Huderl'iissen \ereinen sic ue\\ isse (lharaktere der I ische mil denen der Kclisen. I'.iiic iihnliche limi:'slallung und Hereicherung wie die Fauna der iMeere. hat die der (lontinenle errahren. \Vir sahen die unbedeulenden Anlani/e einer l.aiKHaiina in dem carbonischen /eilaller erslrhen. Die erslen und ein/iuen Hr|.raseiitanten der landbewolinenden \\irbelthiere \\aren damals einiue echsenarlige Batrachiei -. /u ihneii Lresellen sich im Verlaufe der dyassischen Periode eini^e Schnp|tenechsen Thecodonlen) und am Schlusse des triassischen Zeitalters hin-hst vereinzelte Spuren der erslen Saugethiere (Microlestes) . In der Juraperiode treten an die Stelle der Labyrinthodonten bereits echte Gaviale 26* 404 VI. Ilistorische Geolot,'!.-. und Krokodile (Teleosaurus, Geosuurus, M\slriosaurus y uud Flugsaurier, zu welchen sich Sumpf- und Flussschildkrolen und cndlidi cine nichl unbetracht- liche /alii von \\armbliltigen \Virbelthicren und /vsar ihrer beidcn Classen, der VOgel und SHugethiere, gesellen. Audi die AfthrocoBn linden ansser durch Krebse (lurch Libellen, Lepidopteren, (irillen, Killer und Spinncn cine y.iemlich inannigfaltbe Yertrelung. Zieht man nun noch in Betracht, dass be- n-its in der Juruzeit die Dickichte der Sigillarien, Lepidodendren und Calami- ten schon la'ngsl der Vor/.cit angehoren, dass stall ihrer echle Nadelholzer, gemischl mil Cycadeen die Walder bilden, auf deren Boden Farnkriintcr nnd Equiseten wuchern, dass also G\ mnospermen die einfach'er organisirlcn Kr\p- logamen des palaeozoischen Zeilallers zuriickgedrangt und das Maximum ihrer Enlwickelung erreichl haben, so ist nicht zu verkennen, dass sich die orga- nische Welt auf eine hohere Slufe emporgeschwungen hat, als sie in den vor- jurassischen Zeitaltern einnahm. Dieser Umschwung ging Hand in Hand mil dem Mannigfaltigerwerden der irdischen Verhaltnisse, namentlich mil der all- malilichen Herausbildung der Gliederung der Erdoberflache vor sich. Ein Blick auf das jurassische Deulschlaud wird davon Uberzeugen. In ihm trill uns l>e- reils ein zusammenhangender Landcomplex entgegen , \velcher einen grossen Theil des mitlleren und die westlichen Striche des siidlichen Deutschlands um- fassl und von dem bdhmisch-erzgebirgischen Continentalkerne aus in westlicher Richtung in das Jurameer vorspringt. Der Thiiriuger Wald, der Sch \\ai7.\\ a Id und die Vogesen sind, wie schon frilher der stldliche Harz, der Hunsrilck und der Taunus, bereits zu Gebirgssyslemen gehoben, dagegen ist ziemlich ganz Schwaben, Franken und Bayern, sovvie fasl die ganze Schweiz, von \\elcher nur eiuzelne Partien der spateren Alpen inselarlig Uber den Wasserspirgel ragen, ferner das oslliche Frankreich und fasl das gesammte Norddeulschland, von dem Juraoceane bedeckt, welcher die Deulsche Halbinsel von drei Seiten bespillt. Schon das Deutschlaud der Jurazeit besass einen complicirten geologischen Bau , an welchem die mannigfachsten Gesteinsproducte aller frilheren Mccrc und vulkanischen Eruptionen theilnahmen. Seine Oberfliiche war durch Ge- birge und Bergkuppen gegliedert, seine Kilsle duirh liet'e Buchten cingeschnit- len, sein Binnenland von Stlmpfen und Seen unlerbrochen, - - kurz die M,m- nigfaltigkeit in der F^rdoberflachengeslaltung hal in dem nehmlichen Maase zu- genoannen, in welchem sich die Resullale der Einzelvorgiinge mil der Zeil summirten. Die Schiehlenreihe der jurassischen Formation isl das Product der ruhig- slen und ungeslortesten Meeresniederschlage und besteht deslialb \oiv.ugs\\eise aus Kalksleinen, Mergeln, Sandsteinen, Srhieferthonen und jilastisclicn Thonen, mil welchen nichl sellen machtige Dolomite weclisellaucni : sie sind cs. \\dche lie ^rottesken Pels- und Hohlenbildungen der jurassischen (iebiete in llannu\er und Braunschweig, SONN ie in der friinkisehen Schweiz bediugon. Oolithe sind namentlich in den miltleren und oberen Niveaus des Jurasyslemes so gewohn- lich, dass man die ganze Formation nach ihnen 0olilhenformalion benannte. Iliren jet/I uelirauchlichen Namen hal dieselbe voin .luragebirgt- erhallen . \\o tnrische Geologie. 105 selteneren jiirassisehen Ynrkoinmnissen /.n reehnen, wiihrend vulkanisrhe Tufl'e und Zwisobenlager \ .luraformalion aun>auenden Schichtencomplexe in zahl- ivielie Mhiiieu , \\elelie iiun in drei Hauptabtheilungen zusammenfassl. Diese sind '.\ der \\eisse oder obere Jura oder Malm, 2) der braune oder mittlere Jura oder Dogger, I der selmarze oder untere Jura oder Lias. 1. Der Lias. Petrographischer Charakter. Unter den Gesteinen, welche die selten iiiehr als 100 M. machtige Schichtenreihe des Lias zusammensetzen , walten Sehielerihone, Sandsteine , Kalksteine , Mergel und Thone bei Weitem vor, M.iineiiilich spielen graue, braune oder schwarze, meisl bituminose Thone und Sehielerihone nieht nur durch ihre bedeutende Machtigkeit, sondern auch als Miiiiei-^esiein -uisserordentlich deutlich erhaltener organischer Reste eine wich- li^e Holle. Aus ihnen entwickeln sich sehr gewbhnlich dunkelgraue bis M-li\N;uv.e. kalkreiehe und hiliiminose , mehr oder weniger diinnschieferige und \eisleineiiini;sreiohe Me r gel sch ie f or, deren Bitumengehalt oft so Uberhand i ii M in M. dass sie in fbnnliehe Brandsohiefer Ubergehen. Zu einer bedeutenden* Knl\\ii kelniiu gehingen ferner dUnngeschichtete, dunkelc, ebenfalls bitumindse und slark llumiire Kalksleine, die zum Theil ausserordentlich reich an orga- nisehen I herreslen sind, so dass manehe Schichten fast allein aus solchen zu- s.uniiieiiLies, i/i rrs.-heinen ((iryphilen- oder Areualenkalk, Ammonitenkalk, Mo- noiiskalke . Sandsleine. y.um L-rossen Theile selir kb'rnig, oft glimmerreich und dann diinnpl;iiig, von gelblich grauer Farbe stellen sich namentlich an der Basis der Liasformalion cin , ohne jedoch aus den tlbrigen Niveaus des Lias \ollsliindig ausj:eselil()ssen /u sein. Kine gj-wisse technische Wichtigkeit, wenn aueli nur eine untergenrdncie Hedeuluiii: ;ils (ilieder der Liasformation, besitzen Kinlagerungen von ooli thisehe in Kisener/e und Spharos ideri t. Wah- rend let/.teivr in (leslall ofl diehl aneinander gedrilngter Nieren und Knollen im Schieferthone vorkommt, bilden erstere gewo'hnlich regelmiissige und sletige Flbtze, welche theils zwischen dem Sandsteiu, theils zwischen den Schiefer- 406 VI. Ili-tonvfhe Geoloiiii-. der l-'oiiiutimi ,iuliieieii. Derariigc versteinerungsftibrende 1 Ini/.e von OotithisGhem Kisensiein \\erden /.. B. am Kahlebcrg I MM Eehle . liei llelmst.idl. IXM llarzburg n. a. (). abgcbani. Bcehi eigenlhtiniliche (iebilde sind die dilnnen Schichlcn \on Tutemneruel Nai:elkalk . \\elahe r. B. ;iin H.IIYI ,iml bei (ioslar iiinl in NVnrtcmberg seltr hiiulii: ini I his \orkonmien. LagtM'ilimsycrliiiHllissc. Die archileklonischen Verhallnisse der Lia.>lor- million sind l';isl durchgHngig hoehsl emlaclier Nalnr. \\ ic cin \\cihM-. dnnkclor T('||)icli dclinl sic sich, nvilirh diirch Krosion in Zrthlr(Mche isolirlc l';irli(Mi zer- schniHtMi , inntM-luill) Hirer VerbreilUDgSgebiete ;MIS nnd nnisiinnil in ll.ichcn TcnvtsscMi die nocli hcsclnvinktcnMi Arealc dcr jiinucrcn jnivissiscluMi (Jchildc. die sich tihor die Ehene dcs Lias crheben. Die Lage der Schichlcn 1st in.issiu geneigt , sehr liiiufii;, naiiientlieh iin nor(l\\csllichcn Deutschland . cine tl.icli muldenformige , so dass sich das Ausgehende der MuldenUiigel an die langge- zogenen trias$ischen RUcken anlegt, \\ahrend das Innere der Mulden durch d-ii oberen Jura und die Kreide ausgefilllt isl. Nur in den Alpen und in dem Schweizer Jura kommen starke AutViclituniien und Biegungen , am nordlichen Haiv.rande und iro Teutoburger Walde sogar \ollstandige Uberkippungen . bci Eisenach und Arnsladt bis in's Kleinste gehende Zerslilckelungen vor. Mil dem obersten (iliede der Trias isl der Lias auf das innigslc \crknilpJt und ebenso ist seine Oberlagerung durch den braunen Jura eine xollkoinnicn gleichfbrmige. Alles das deutel auf einen ruhigen und uuunterbrochenen Abs.il/. jener gesammlen Schichtencomple.xe hin, das Muster einer langsamen, gleich- massigen Schichtenentvvickelung. Allgemeiner palaeontologischer Charakier. Wie in alien marinen Bildungen, so spielen auch ini Lias Pflanzenresle nur eine untergeonlnete Rolle. Neben einigen in den Liasschiefern rechl haufiucn Fucoiden /. B. Chondrites Bollensis Kr. und Sphaerococcites granulatus Bronn) sind die in der ganzen triassischen Fonnationsgruppe so wichtigen C yea dee n auch im Lias und zwar vorzugsvveise durch die Gattung Zaniites, freilich \vohl nur durch in das Mecr eingeschvvemmte Exemplare vertreten. Auch verkalkte und \cr- kohlle Con iferenholzer, sowic vereinzelte Coniferenzweige Araucaritcs pe- j-eurinus sind von verschiedenen Localilaten bekannl. In schroflein Geg<>nsalze zu dieser Arniutli an vegclabilischcn Hesten birgt rlic Schichtenreihe des Lias eine ausserordentlicli niannigfaltige . lorinen- und individaenreiche Heeresfauo^, deren Hauptverlreter den Crinoiden, Mollus- ken und RcptiliiMi angehoren. t"nt(M- den Crinoiden erlangt das (ieschlcchl Pentacrinus eine ausserordenlliche llaufigkeil und VerbnMtung: unler den Brachiopoden zeichnen sich die (i(Micra Tcrcbralula nnd H h \ n chone I la dnrch die urosse Menge ihrer Individncn ans, auch Spiriferund Leplaena sind noch vertrelcn. Von den Zweischalern sind Gr\ phaca , Peclen. Lima, A\icula, Nucula, Mylilus, Trigonia, Pholadonixa nnd Aslarle die vvichtigsten, am reiehibaltigsten ab A m in on ecu und Belemniten enl\\ick<-ll und erlangen einerseits durch die grossc Anzahl ihn-r Species und die enorme .Menge ihrer IndividiuMi. andercrseits durch das Gebundensein i:e\\isser cfaarakteristiseher Arten an .^aii/ VI. llistnrix'ht 1 407 liesiimmte llori/.onte cine ausserordentlicbe Bedeutuni: lur diese Formation. Au.xscrdem erhall der palaeontafogisehe llaltilus dcrselhen durch die /.iililrcichen inn! \\cit \erhrcilclcn Heste von I c li I h \ osa u r u s und 1M e s i osa u rus, zwei riesii:en Mcerexx.iuriiTu (EnalioSdUrtern), cin gan/. ciuenlhumliehes (icpriiuc. Hire liconca\en lischiilinlielien \\irbel. iluv Qosseoarligen Ruderf^sse \\ciscn (hr.iiil liin. diiss d;is Mcci 1 ihr I'llcint'iil hildctc, ilirc Krnkodil/iiliiic. diiss sie jrli.issi^c H.Hihihjcrr \\;inMi, dcr luliall ihrcs iMajicns und die Besiaildtbeile ihrrr l-Arrcinciilc K(i|)rolitlicit . dass ilirc Nahrunti aus Fisclion, Rcplilicn und TinU'iilix-hcn hcsland. llir ciioriu grosses Auuc \\ar \on cinciii gegliederteD uiiiucltcn, ilir R(ii-|)cr \\ar nackl und crreichle 10 ja 13 Meier Fig. 227. Ichthyosaurus c o m m u n i .s Cony b. Fig. 228. Plesiossurus dolichodeirns Conyb. I ..in-c. Icliihyosaunis (Fig. 227) besass einen grossen Kopf auf kurzem, drlpliiiiariiucm liaise und einen langen Schwanz, - Plesiosaurus (Fig. 228) cincu klcincn Kopf auf schlangenartigeni Halse und einen kurzen Schwanz. Die ll.iuptlundorlc dic.scr hcidcu ^c\\alliiicn Mccrcssaurier sind Lyme Regis in Knuland. Hull in \Viirlcinhcrii und Banz l>ci Banilicrg. I'.incn aull'allcndcn (Icucnsalx, zu den nacklcn. ausselilievslich ,iul das Meer ,inuc\\ic>cncn Sauiicni hilden die /ur Hc\\ei;iini; aid' d<'in Lande OTgahisirteD uaxialalinlielien Sanrier mil sehlanker. sclinialer Schnaii/.c und dicken vier- cckJLcn KiKiclicnscliildcrii. Micrlicr ^cliiiren naincnllich Mvstriosaurus, Pelaiin- .saiirus und Ma i-nspomh his aus den Sehielern von Boll. Die illiriuen AlHlieiluniien des Thierreiclics spielen in der Fauna dcs |.i;is cine \\cniL:er eliaraklerislisehc Holle. Foraniinifcren, Schu.Hiinic und Korallen viiul \erhalinivMiiii.ssii; sellcii ; von (iasleropoden ge>vinnen nur einzelne Species dcr (iesehlecliler Turbo, Trnehus, IMeurotoinaria cine nichl unbedculcndc Ver- hrcitiuiL: : Inseelenresle l-'liii;cldeekcn von Kiifern und Fljlgel \on ll\inenople- ren) sind aus ("iloucesiershire und Aargau bekannl gevvorden. An Fiselicn sind namenllieli die oheren llori/.onlc des Lias von Kndand und Sehvvaben reieh, in dencn xouohl ein/.elne gliinzendr Selmppen. \\ic ausscrordentlieh schon er- hallcnc K\'inplare IIOIIKH -erealer Ganoiden (Lepidolus gigas Ag., Plycholepis His VI. Bollensis Ag.. Dapedius plmlidolus A;.:. \orknmmen. Kino fjrttssert Vnlti filling hosil/en die Flosscnslaeholn und /iihnr \<>M Knorpolfisehen ll\ Itodus. Acmdus iin Liiis. (wliederung des Lias. ID alien seinon VerbreiUingsgebieten /.erl'alli die Srhichlcnrcihc dcs Liiis in cine An/;ilil llori/.onlr odcr /oncn, \\clchc dcr slnlciiutMscn UmgestaUUDg dcr liiissischcn l'';nincn cnlsprccluMi und sicli dcin- iiiich durch I;CN\ issc Vcr.scliicdciiiirli^kcilcn ihivr VerstemeruBgsftthrung ;uis- y.cichucn. Dicsc /nhlrcichcn /oncn, die ;ils das Rcsulliil localcr I'linllussc nalilrlich koiuc i;an/. allucnicinc (icllunt; hcsii/cn, jedoch in oaphfolgender Tahcllc aul'iicl'ilhrt sind, lasscn sich in drei Uhorall xu unlerschcidcndc (loin- plc\c /.usainnicnfasscn, \\clcho man als untorcn, milllcrcn und olcrcn Lias bezeichnet. a) Der untere Lias. Harte schwarze Kalke, fette Thone, selten mil oolithischen Eisenerzen, sowie z. B. in Franken gelbe Sandsteinc. Fig. 229. Pentacrinus scalaris Mill. Fig. 2:jO. Spirifer Walcotti Sow. Fig. 2:H. Lima gigantea Desh. Fig. 232. Gryjihaea arcnata Lain. Fig. 2;i.'f. Ammonites Hueklandi Bow. (sehr stark verkleinert). Die Kalksteino sind zuin Theil ganz angefdllt yon Gryphaea arcuata Lain.. sowie von Ammonites planorbis Sow., Am. Bucklandi Sow., Am. angulalus Schloth., Am. raricostatus Ziet. Als fern ore weit verbreitetc ausgezeichnete Leitfossilien des unteren Lias sind anzufilhren : Lima gigantea Dcsh., (Sardinia concinna Ag., Spiril'cr Walcotti Sow., IVntacrinus scalaris Mill.. Pentacrinus Briareus Mill. b) Dcr in i 1 1 lere Lias. Graue Kalkmergel und Kalksleine, oolithischc Kalke und Kisensteine, VI. 409 dunkelMauc plashsdie i hone mil SphaeroskieritDieren uml Kalkueoden. A us der urossen An/.ihl dt-r oruanisdicn Hesle. \\cldie diese Sdu'chlcn liihren. sind als I eillnssilien d-s mitlleren Lias hervory.uhcben : Ammonites capricornus Schloth., I TV re ir ;il ti !; ii ii MI i I in :i I i > I. ii in. Kig. '.Mi'. A nf in (i 11 i I c > .1 in .1 I t Ii i- 11 Schloth. Fig. 237 . H o|i e MI M 1 1 e s p ax ill oisns Schloth. Fig. 'l'.\'t. (.i r y p Ii a e a c y m b i u m Lam. Ainu), coslatus Scliloili.. Aiiiui. aniallhous Schloth. '=mari;arilatiis Montf.) Be- Icinuiics piixillosus Schloth., Gnphara cunhiuin Lain., Terebratula numis- ui.ilis lain., Rhynchonella rimosa Buch , Spirifer rostratus Schlolh., Pentacrinus l>,is.iliiri)nnis Mill. c) Der obero Lias. Zu unterst dtlnnschieferige , bituininbse Schieferthone , von zuni Theil so nisrlmlirhrm O-li;rhaltc, dass dasselbc gewonncn \\ird. iiltcrl.i-ci-t \on ditnn- Slinkkalkcn voll Monotis substriata Milnsl., sovvie von iiraucu .Mcrycl- (ic\\issc Latter dcr crsit-rcn sind von den diiuncn , conci-nlrisch nm- Sclialcn dcr Posidonmii\.i liroiini Volt/., ijaii/. crlullt . \\onach.derganze Complex ,ils Posidoiiomyn- odcr I'osidouicnschicfcr hc/cichiicl \\ird. In iliiicn i^t dcr L'l-iissc Hciclilhiun an l T ebcrrcslMi von Kischcn and Sauriern nicdcr- i:dci:l . duivh \\cl.-hcn sidi namcntlich Boll in Sch\\al>cn. Han/ in Krankcn. I. >nic hci;is in Kniilaud aus/cichnon. In H>mken und Sclmahcn birirt dicscr llnri/.onl die \\ulilcrhallcncn Skclctc \on lc|ilh\osaurus , Tclcosaurus , die Schuppcn . /iihnc und Klossciislachel von l'l\< holcpis , lUbodus. die Sduilpc und Tiiilcnhcutcl von Loligo, die Kronen son IN-nlacrinus sulianijularis in sons! kauni iickannlcr Vollsl;indii:kcil. So fandcn sich anf einer cin/ii:cn Plalle \on 8 M. Lanc und ;>.:{ M. Hreile 24 z\\ cinciu rniiandrisch i:e\Minde- ncn Hundcl .uruppirlr Slide, (Jeren Endcn uber 4 M. lang frci liegen und well ausgebreitete Kronen iragcn. Zahlreichc Ainmoniten und zwar Ammoni- tes serpontinus Rein., Am. communis Sow., Am. Luhensis Young sind zu Mil VI. (iro|n_'it>. Fig. 2JS. Peintacriims s a b a n g u 1 a ri s Mill. Kip. il'i. 1'nsidoii i ;i I! t" M 11 I \ ..It*. Fig. 210. Be Ipinni te : digitali.- Bla i n v. -II. A in in < 11 i t Papierdiinne zusammengedrttckl, in inchr iiicrurliiicii Schidilcn \iirkoiii- iiiciidc. M Ainiiionilo lul'nin.s Hfiii:. ( = \V;ic(itli Sou. . Am. h'oloropli\ llus pIlriuMi ihrc ursprttngliche (icsiiili l*i- licluillcii 7.\\ hiilifii. Nclicn iliiicii x.cich- ncii sicli die Icichl kcnnlliflion AIIIIIKI- nili-s jiirrnsis Xicl.. MrmiiiU's (li^i!illi^ lihiiii\. mid Hd. acuarius Schloih. durcfa ihre Iljiulii;kril ;uis. D.iliinucLicii dcr Miinucl ;ui sonsl so idirr.uis u liclini Tcn-hriiiclii niul RhnchoneHen In foli:Midcr Tiilicllc lindrl sicli die >|tccirllci-f (dicdcnniL: dcs dr VI. Hi-tiMlM-hr Gliederung des deutscheii Lias. 411 / -. E ~. i.i.i- : Sdildilt'll tli's Ammon. jiirriisis Vin. itin'Msjs. Am. radians, lid. ili^ilalis, Am (in maini. l.ias Posidollifll Sdiidi'l Am. 1- \tlirnMs , Am. rmiimimis, Am. liilVons . Am. ln'lri o|ih\ llns , Lillian Kollcusis , Id'l. diuilalis, ltd. aciiarins. Hcl. lri|iarlilus . I'us. lirnntii, lime. am\u- daloidi's. Mmmlis suh.slriala. i i 3 Lia>- o Amallhcoii-TlHine Am. mari:arilalu> am.illlicus , Amm rtatii*. , Hd. |>a\ill. Im litm des \iniii. hicuspina Am. brevispina , Am. Jamosoni , (MA ph. c\ mbimn. Ter. numismalis , Rhynch. limo^a, Rhytidi. tui- cillala, Spir. restrains Spir. \cn IK D>II> / 2 9 ^ u J p l.ias fJ Schichten des Amm. planicosla (Turnei i-Thone) Am. planicosla, Am. ziphus , Am. rai iroslatus , Am. Turneri, Pentac. scalaris. Lias a Arielen-Schichlen Am. Hncklaiidi , Am. Conybeari, Am. spiratissimns, Naut. aralus, Lima giganlea, Gryph. arcuala , Spirit. Walcolli, Pentac. tuberculatus. Angulaten-Schich- ten Am. angulatus, Cardinia concinna. Psilonoten-Schich- ten Am. planorbis (= psilonotus), Am. Johnstoni. Trias Hluitische Gruppr 2, Der Dogger odcr braune Jura. Der petrographischc Charakter des Doi^^cr isi /\\,u- <>in lirh ni,iiiiiiL:r.illii:cr uiul \\ cchsclndcr . (Inch spiclcn Siiiidslcim- . Thonc , Mergel iiinl k.iiksicinc die \\csrntlirlislr Hollo hci der Xiisjiniiiiensci/uiii: seiner durch- seliiiilllicli iD und lilden ol'lniiils die u;iii/e tin(en> lliilfle dersellicii l;is| ,iiissr|ilicss|jr||. Aiidere /onen des liraiinen Jura Iteslehen aus /.ahm. felleu Tin) ne n. Mer^eln und S e h i e 1'e r I li o ue n von r;iuer his sch\\ ar/er Farhe. \\ ie in eiuiizen I.Jiudern Sandsleine und Tlinne. su nsrlicinen in au- deren V^rhreHUDgSgebieten des Do^er hald oolilhisehe, L.il.l dielilc rriuc nder tlinuii:r. \\rlss,- ode r duukelfarlHL'e Kalksleine aLs (lessen \oi\\allendes Ma- terial. Nanienllieh hilden Oolilhe inacliliiie Ahlaiieniiii-eu , \\elehe sieli vom niillleren England aus duivh Krankreieh his in die Seh\\eiy, \ertol.uen lassen. Rcclil eliaraklerislischc und liaufiiie Kix-lieininiLieu sind in der Schidiicnreihe des hrauiieu Jura dureli Eisenoxulhvdrat hraun gofa'rbte Oolitho , die soge- n-2 \ I. lli>l(ii i-rhc n.iiinlcn I-. i sc noo I i I h e. Sic dilrfen nichl \er\vechscll \\enlen mil den oo I i I h i sell en K i se n c r /. c n , \\elche sieh in der gan/.en Doggerformation so ((Mislant wiederfaolen, dass sic cinen lier\or- sleehenden Charakler/ug derselbcn bilden. Sie ^ Ireten in zum Theil sehr bedeulcnder Machlig- keit als Nesler und Lager /,\\ isehen Thonen und Schieferthonen auf und sind dann das Objeel mancbes ausgedehnlen Bergbaues gcuorden. In dem braunen Jurasandslein \Vurtembergs kennl man bei Aalen fiinl' I'liil/.e. deren unlerslcs und /.ugleich bedeuleiidsles 2,3 M. maehlig isl. Auch baiiNNiirdige Lager, noch hauliger aber lagen- \\eise aneinander gereihle Nieren von Thon- ei sen stein umfassl der branne Jura. Am grossartigsten ist dies in Oberschlesien der Fall, wo dergleichen Erzlagerstatlen in einci ctwas Uber 30 M. machtigen Schichten reihe /.one des Am. Parkinsoni) von dunkelen Thonen auftreten und sich Uber einen Raurn von meh- reren Quadratmeilen verbreilen. In der Regel liegen dorl 3 bis 6 nur durch dilnne Letten- mittel getrennle Eisensleinflo'lzc Ubereinander. In grosserer Haufigkeit finden sich iso im nord- \\estlichen Deutschlandj Geoden, aus mehr oder a weniger eisenreichem thonigem Kalksteine be- stehend, in Schnuren /wischen den Schieler- thonen des Doggers. Sehr gewohnlich isl auch das Vorkommen von Schwefelkies, welcher vor- zilglich in dieser Formationsgruppe das Verstei- nerungsmitlel der Ammonilen und anderer or- ganischer Resle bildet und aut diese \\Cise. so\\ic in knolligen (loncretionen, inanche Schichten des Dogger anfillll, Nichl selten findel sicli endlich in einzelnen Lagen des Schieferthones (i\ps-- spath in gro'sseren, regeimiissigen Krystallindi- viduen eingeschlossen (Oxford, am Mils, in der NN'esergegend), wiihrend (iNpssliieke und mach- lige (iypseinlagerungen im Dogger nichl b(>- kannl sind. Die Lageruni?serhiiltuisse des Dogger sind ganz ahnlieh \vie die des Lias fast durehgangig sehr einfacher und einformiger Nalur. In man- chen Vcrbreituiigsgebiclcn dieser Formation liegen ihre Schichten, wenn auch \N ie in Oberschlesien 2 bis 300 M. iiber dem Mcc- resspiegel, doch vollkommen horizontal; in anderen Districten sind sie schwach , B" c T- B p B n. O * _ c , ^ 9 <*t o ? = & VI. Historisclie Geologic. 413 geneigl uiul bilden llachc Midden innerhalb dercr des Lias, odor habcn \\ ie in Norddeutschlaod \\eiilaulige. Qacfaweiienfbrmige Faltimgon erlitten. Nur aus- nahmsweise habcn sic uros>cre Stiiruniicn erl'ahren , so bei Goslar, \\o sic \ollstiindig ubcrgfkippt sind, so ini scliu ci/.or Jura (siehe Fig. 242), \\o die obere Trias, dor l.ias, dor Dogger und obere Jura cine An/ahl parallclor. aid iluvr oborsten NYo'lbiing geborslener Fallen bilden , deren boide ausserslo cine loiale Dbtakippang crl'ahren habcn. so dass weisser Jura , Dogger, Lias und Kcuper in uuigekehrter A^BinanderfoIge ihrer ursprUnglichen Lagerungsweise den .Muscliclkalk 11 n t cr Icuf en. Allgeineiner palaeontologischer Charakter. Wie der Lias, so isi auch dor Dogger cine Meeresbildung und deshalb im Allgerneinen sehr arm an vegetabilischeo Resten. In Deutschland kennt -man ausser Fucoiden, welche aid' den Scliichtunuslliichen des unteren braunen Jura (z. B. in WUrtemberg) aus^chrcitci lirgen, nur vereinzellc <:onitcrenholzer, die sich mitten in marinen (icbildcn linden, also nur eingeschvvemmt sein kbnnen , feruer in den feuer- Icsicn riinncn dcs untcrcn Dogger von Oberschlesien die Reste einiger' Farn- \\cdcl [z. B. Asplenites Rosserti Schenkj und des Equisetites Lehmannianus (iiipp. In England hingegen und zwar in Yorkshire und Schottlaud trill im miltleron braunen Jura eine vollstandige kleine Kohlenformalion von Sand- slcincn mil \ id IMlan/cnresten , Schieferlhonen und einigen Kohlenflotzen auf. Ilicr muss sich also \\iihrend der Dogger-Zeit ein flaches surnpfiges Feslland aiisp-dclinl habcn. aul welchem Fame, Equiseten und Cycadeen wucherlcn, dcrcn Hcsic U ns erhallen blieben. Dieselben gehoren der Mehrzahl nach den (ics. hlcchlern Neuropleris, Sphenopleris , Hymenophylliles , Taeniopleris und I'ccopteris, sowie Zamiles, Pterophyllum und einigen anderen Cycadeen an, dcrcn Mannigfalligkeit sich im Vergleiche mil frUheren Perioden ausserordent- lich gt'stcigerl lial. An Reslen von Meeresthieren sind gewisse Schichten des Dogger so '''i'' 1 ' ^i (> die des Lias. Foraminil'cron und Schwamme sind noch schwach \citi-ctcn, ebenso die Korallen, obvvohl diese schon zahlreicher werden, als im unteren Jura und auf die grossc Enl\\i<-kelung, \veldic sic im oberen Jura er- langen sollen, \orl)ci-eilen. Unler den Echinodermen trill die Gattung Penla- (linus in den Ilinlergrund , stall welcher, wenigslens in England, Aj)iocrinus crscheint. \\iiluvnd M'I-!I /uglMch die Echiniden (z. B. Nucleoliles, Holeclypus, Cidaris melircn. Die Hrachiopoden sind sehr stark im Dogger vertrelen und / \\ar \\escnilicli dinvli /aldreichc Arlen von Rhyn chon ell a und Terebra- lula. \\ahrcnd die (ialtunu Spirifer mil dem Lias ausslirbl. Von Z\\cischalern ^c\\inncn die ciizenlliclien Oslrccn. welche jetzl zum ersleu Male gan/.c Hanke bilden. cine sehr urossc Manniglalligkeit und Verbreitung. Einen gan/. eiucnlliiinilichcn Charaklcr abcr crhiill die Fauna des Dogger (lurch die I'ormcn- imd indi\iducnreichc Enl\\iVkrlung dcs (M-schlcchts Trigonia. Unlcr den (Jastcropodcn ist vor Allcin das (lesehloehl IM urotuma ria licr\or/uhclcn. Die A minoii ilcn und Bel em n i I e n sct/.cn im Dogger eben so mamiiglallig fort wie im Lias und besil/.en die nclunliclic Wichligkcil ftlr die Gliedcrung jener \\ie dicscr Formalion. l-'iscln- linden sich \\ciiiger hiiulig in \ollsl;iudig VI. erhallenen I'Aemplaren. (Inch \\ciscn i^nisse iilan/ende S<-|inp]icn , Ziihne und Klossenslachel anf die damaliiie Iliinfiirkeit \h i I h e r i u in und I'h .1 sciil u I her i n m lifiiaiint \\urdcii. Vif. 24:t. A ra phi til e r i u in I' r P v o s t i Cll V. l'ig. "214. P )i a s o o 1 n t b e r i u in J! u c k 1 a nil i 1! r o <\ H r i p. (les Dogger. Wie der Lias /erfiillt auch dcr DoiiiiiM 1 in drci ^n , \\elche sich \\icdcnini in verschiedene Zonen L'liedern. a Unterer Dodger; Zone des Ammonites opalinus und Am. Murclii- sonae. Fig. 2-lfi. Trigonia navis Lnm. Fig. 24*>. A in in o n i to s o p al i n n s Ifcin. 1 . '.'I s !' r I < 11 persn n al u Ziet Fig. 'J47. N IK-U i : H a m ni P r i I) e f r. 1 II ii r i' l :l 111 U S \< o 1 y p 1 n r II : F. K in f 1. Die Scbicbtengruppe he^inni in Denlsclilaml mil dunkelfarbigen , miiden Schiefoi-lelten. welche hraune Thoneisensteingeodeu und als Hauptleitfossilien \ I. HMoiiM In- Aminniiiles opalimiv Kein.. Aiiiiiuinilfs MinvliiM.ii.-n- S..\\.. Amm..nitus lonilnsus Xi.-l.. Triunnia n,i\i> l.;ini.. Nucul;i llaiiiineri HelV nmsrliliesseii, deivn /inn ISO. Ammonites II ii'in i'ii r e si an Tlieil scfmeeweisse Scfia- Icn sieli izivll aiis den dun- kden Tinmen liei \orlieben. Auf sic loliien in Schwaben uelhe HIM! ln-iiuiif S.iniKlfiiif, die ulicn iTu.ilmlrn Misi'iislcin- il.ii/i- \dii A.-ilfii untergeordnel sind. Kiir sic lif/ciclincnd isl d.iN Vorkomnaen \ouAinm. Mur- i-llisiili.if. so\\ if dt'l' ill lin/.iilll- Fig. 2:.1. Ostrca Marslii Sow/ liiicr MciiLif auftretendd Peel. |irr>iin;ihis /id. piiinilus l,;nn. . lin nord\\ t'slliclicn hi-ni-M-lil.iiid ii-ficn I'iir die ;m Ainin. Murcliisoniic iviclicn ciseiisi-liiissiiieu Sniidsicinc glimmerhaitige Sfliidc! llniiic mil liHicfr.iiniiN pnlx plocns I. Hiimcr cin. l)crsi-||(' /.\\ fiscli;ilcr isl ;nich 1'iir die entSprechende Sehiehtengruppe Ol>erscblesien8 charakteristisob. \> Der mil (l<>i-( Doiiizi-r. ndcr die (loronalen- Zona. l-'.-s i>l dies in Siiddenlselihind. Kranki'eieli und l ; .iiL:l.iiid \\e-M-nllii-li cine k;ilksleint'(H'lii,ili(in \ mi ihcil \\eisenulilhiselier HcscluilVenlieil so iin Seliweizer ,lnr;i . \\cnn iincli Ewischengelagerte duokele Thone oichl ,ms L:rs, |||USN,.|I sind. in \nrddeuKeliliind ;ilter \\rrden di kcli;r;ine Thone mil TliHiieisensleiii^eiideii \erlrelen. sclicn Heslc. \\elclie diese I iiler.ilillicilnnu des DOLJ^CI- liiii-s : j,.|.ii-leii rli.ir.iklei-ixirrn. sjnd Ann ..... tiles Iliiinpliresianiis S VI. Ilislonschc (J Ks besieht diese Sehielilengnmpe in Denlsehland \\iedermn \or\\alteml aus thonigen (ie.sleinen, /\\ isclicn denon sich ein/elne Biinke von Kisenoolith cinstollen. Von dieseti gewinnen y.\\ei besondere Wichligkeil ;ils Orienlirungs- millel in der Schielilenreilie des Dogger: der Eisenkalk des Cornbrash voll A\icnl;i t'cliin;ii;i und die grobktiruigen EiseDoolithe mil AiDmonites roacrocephalas. l)it> gewOhnlichsten und xcrltrcilcslcn Tliicrrcstc dcs oberon Dogger sind Ain- iiuniiit's I'jirkinsoni Sow. iin nntcrcii Ni\c;ui). Am. marcrocephalus Sclilotli.. Am. oniatus Schlolli. bride im olx'i'rn Nivraii':, Belemnitrs subliastatus Zit't., Hrl. ranaliculatus Schloth., Tri^mia rostala I'ark. (inlrrlar\ iuala Ournsl. , Avi- cula rcliinala Sow., Rh\ nclionrlla varians Schlolli., Terebralula dii-ona S<\\. Tiu'. '!>:>. Hhy ncli" ncl 1 ;i varians Sch 1 n t li. Fig. 253. A.mmonites macro- Fig.-,254. Trigonia costata Park. Fig. 25f>. Terobratnla cepbalusSchloth. digonaZiet. In England und in ahnlicher Wei se in Frankreich hat die ebon als oberrr Dogger kurz beschriebene Schichtenreihe eine von der deulschen alnscit'lu'iidr Ausbildung erlangl, indem sich dorl ein in Norddeulschland nur diuvli drn Cornbrash, in WUrtemberg durch 3 M. machlige, versteinerungsarme, und oolilhische Kalke angedeuleles, in England aber tiber 100 M. und vielfach gegliederles Schichlensyslern, der Bath (Zone der Terebralula diiriina und Ter. lagenalis) in das milllere Niveau des oberen Doggi'i 1 rinschiebl. Die englische Balh-Gruppe wird namenllich durch die miichlige Entwickluttg der Oolithe (great oolilhe) charaklerisirl, die sich von England aus durch Frankreich bis in die Schwei/ verfolgen lassrn. Direct unler diesen (Iros.s- oolilhen und mil ihnen eng vrrkniipl'l Ireten kalkige Schiefer auf (die Slonrs- (ield-slales), welche durch ihre \\irbrllhirrrrslr brrilhml grworden sind: anssrr x.ahlrrichen Skelellheilen von Reptilicn, /. B. M>n l'lrr.idacl\lus linden sich dorl die oben erwiihnlen BrutrllliierunliM'kierer. Manche Geologen belrachten den durch Ammonites macrocephaius und Am. oniatns bexeiclmelen nberslen ll(ri/onl des Dogger, den Kelloway. als unlerstes Glied des weissen Jura und schliessen den Dogger mil den Schichlen des Cornsbrash ab. Zur Orientii'ung in der speciellen Gliederung des Dogger diene beislehende taliellarisehe /usammenslellniiL:. VI. lli.-lorisrhf (i 417 Gliedernng des Dogger. _ o 0> s. c, l ~ ii Wiii tomln'ri; Ouoiistedl Im n.-w. Deutschland (v. Seebach) Fiir England und Doutsch- l.-intl (Oppel) C Sell it- ti I c n in i t \ m. ornnt us, AIM. Lamborli, Am. Jason, Hoi. semi- haslatu> Ornaten-Thone (diesclbcn Resle) Schichton des Am. athlcla "5 a '^ a cz *3 c S ~ t/i . fi aj 'S X * c Scliicliten des Am. anceps Schichte n ID it A in. macrocephalus Macroccplialcn- Scbicblen Am. Gowerianus, Bel. sub- bastatus Schichten des Am. macrocephalus Oolillie uiul mergeligc K.ilki' mil Rliynclionella Mirians, Trig, inter- laevigata Cornbrasb Avic. ecbinala, Am. postc- rus Ter. 1 a g c n a 1 i s - B e 1 1 (Cornbrash u. Forest marble) a eg 03 ()sl i ca-K nori-Sch icb- Icn Trig, intcrliiftvigala, Ast. pulla, Rbyn. varians Ter. digona-Belt Bradfordclay, Gross- oolilli,Slonesfield-slales, Kullersearth) Schicblen mil A mm. Parkinson!, Ter. bullala Parkins oni-Schichten Parkinsoni-Betl O i -. a; C 9 ft T Ost. Marslii, Ost. eduli- formis, Pleurot. ornala, Hcl. u i tia n teu s, Hrl. canaliculatus, Am. lluin- phresianus Coronaten-Schicbton Ost. Marshi, Grcsslya ab- ducla, Bel. giganteus, Am. Humphresianus, Am. Braikcnriclgii, Am. Sauzei Humphresianus-Bett Bel. ^i^jiiitcus, Am. Sii\\ci l>\ i, Am. Hum- ph resiii n u s V h V c _ P >rliiclilon mil A in. Murohisonae, Pert, pumilus Schichtcn des Inoce- ramus polyplocus Am. Murchisonae, Pect. pumiluN, (ircsslya donaci- formis Am. Murchisdiiae-Bett a Opalinus-Thone 1)Tri{;. na vis-Zone, 8) Am. lorulosus- '/.(> IK' Am. u|);ilin.. Nuc. llamm. Onlli. iirmal., Hrl. lircv. Schichtcn des Am. op a Ii nus Nucula Hammeri, Tri- L'uniii navis Triiion. navis-Fielt Am. torulosus-Belt nliei-ster Lias (siehc Tabelle auf pag. 411 Der weisse odcr b Petrographischer Charakter. Zuisclu-n dcm l.i;is und und dfin nlicrci) Jura andcrprsrits iziclil sidi iin irrosscn (Janzcn cine aullallcndr petrograpbiaobe Verscfeiedeobeil /u crkcniKMi. Die im Alliicnu-iucn his dahin dinikrlc Gesteiasfarbe wird \\ciss odcr licht i:clllicli \veiss, Sandslcino und Thonc trrton /uriick . ln>llt'ai-l)ii:c Kalksteine und Kalkincri.M'1 und lichen ihnen Credner, Elemente d. Geologic. 27 418 N I. lli-inn>rhe Geologic. spielen die Maupirnlle. Als diis \\iclitiirsir Schichtenmaterial des in Deutscliland iilier :500 M. machtigen \\eissen .lur;i miissen die meisl \\eissen. nur ausnahins\\eise dnnkel ^ei'iirbten Kalksleine angesehen \\erden. \\elrhe in den mannigfaltigsteo Varietiiten eraoheinen. Bald sind sie oolithisoh. bald dieht. bald dicksehichlig, bald schiel'erii: . liier sind sie fast vollknmmeii ver- sleineninizsarm, dort stellenweise ganz angefulll von organisrhen Resten. Na- menllieh sind es Spongien und Korallen, welche das Material nianclicr Scliicli- tt-iicoinplexe fast ausschliesslich geliefert haben, die danach Spongitcn- in id Korallenkalksteine genannt werden. Eine sowohl durch ihre technisehc Nulx- barkeit wie durch ihren Reichthum an eigenthurnlichen organischen Reslen und deren aussergewbhnlich gulen Erhaltungszustand berilhrntc Vaiidat der plattenfonnigen dichten Kalksleine sind die Solenhofener lithographisclicn Schic- fer, welche in der Grafschaft Pappenheini in Bayern gebrochen vverden. In gewissen Verbreitungsgebieten des weissen Jura erscheinen bedeulendc Ab- lagerungen von Do 1 omit, welche si<-h durch ihre verhaltnissmassige Annulh an organischen Resten, durch ihre kryslallinische, porb'se und cavernose Structur, durch ihre meist schroffen Abstiirze, ihre oft abenteuerlichen ruinen- ahnlichen Felsformen, durch ihre Spalten- und Hohlenbildungen von den bo- nachbarten Kalksteinen unterscheiden. Statt der reinen Kalksteine und Dolo- mite treten besonders in den hoheren Etagen des weissen Jura sehr gewbhn- lich stark thonige Kalksteine und Kalkmergel auf, welche dann oftmals mil wirklichen Thonbanken wechsellagern. Viel beschrankter und namentlich in der Na'he von Hannover bei Limmer und am Ith, sowie im Jura bei Porenti u> aufgeschlossen , ist das Vorkommen von mil Asphalt iinpriignirlem Kalkslein. Die in den Asphaltbriichen von Limmer gewonnenen oolilhischen Kalksleine. schieferigen Mergel und Mergelkalke sind in der Weise \on Bitumen dureli- drungen, dass sie frisch gebrochen eine dunkelbraune Farbung zeigen, einen intensiven Geruch verbreiten und oft Nester und Streifen eines dickflussigen, zahen Erdpeches umschliessen. Haufig sind auch die Schalen der in ihnen vorkommenden Mollusken in reinen Asphalt verwandelt. Dem Einflusse der Sonnenstrahlen ausgesetzt, bleicht das Gestein und wird fasst weiss. Palaeontologischer Charakter. Wie in den unteren Elagen des Jura, so sind auch im weissen Jura Pflanzenreste sehr selten und gehbren einigen Cycadeen, Coniferen und Farnen an. Die Hauptrolle spielen die Verlreter des Thierreiches. Die wesentlichsten ZUge seiner Entwiekehmg \\iilirend der Pe- riode des oberen Jura lassen sich wie folgl kurz 7,nsammenfassen : Die See- M-h\\amme vermehren sich in einer so enonnen Weise , dass sie gev\isse Banke (Spongitenkalke) des schwiibischen Jura vollkommen anfiillen . wiihrend die eigentliche Gesleinsmasse nur noch das bei weitem zurii< ktretende Sehich- tenmaterial ausmacht. Es giebt in Schwaben slundenlanue Pelswttode und Klij>pen von mehreren Hundert Fuss Hbhe , wo man keinen Stein aufheben kann, der nicht Spuren von Schwammge^ebc entliielte. In ganz ahnlirher \Veise entwickeln sich die Korallen und z\var namentlich die Geschlechtor Isaslrea , Thamnastrea , Stylina, Montlivaltia , Thecosmilia u. a., nur ist ihre Verbreitung eine well allgemeinere, so dass sie in fast alien Territorien des VI. Historisrhe Geologic. 419 \\eissen Jura ansuedehnle Korallenride aafuehant liaben oder za maehtii:en KorallenbSoken anucliiint't sind. Aurh die frillier nur spiirliehen K c li i n i d e n i:e\\innen an lliinfigkeit, y.alilreielie Arten dec (leselileeliter (lidaris, lleinicidaris. Diadema , Echinobrissus gehoren za den bezeielmendsten oruanischen Resten dcs (ihcrcii Jura: ilnv I-'raiJiincMtc. naiiiciillich ihre Slachcln . fallen cin/.rlne Uiinkc (z. B. die Cid. (lori^einnia-Banke) in grosser Menij;e an. Wiilirend die I'en I ai-rini le n im Veriileieli mil der Un/ahl von Individnen in gewissen Schiclilen des Lias seltener \\crden. i;e\vinnen andere (li-inoiden^esclilecliter, iiaiiicntlic'h Apiocriuus, Eugen iacrinus, Rhodocrinus gro'ssere Hiiu- liiikeit. Die eelilen Osdven trelen fast noch massenhafter auf, als ini Dot^er; zu ihnen gesellt sich em neues Oslreidengeschlechl Exogyra, dessen Vertreter l-Aiii:. \iri;nla nainentlicli fill 1 die oberen Ilorizonte des weissen Jura bezeich- nend sind. Audi die Triiznnien stehen denen des Dogger an Hiiufigkeit kauni nai-h und liefern einq Anzahl wichliger Leitfossilien. Das -Zweischaler- Geschlecht Die eras, nahe mil Chaiua verwandt, besitzt besonders fUr die Selixveiz and den Iranxosischen Jura Wichtigkeit, wo seine Vertreter den Haupt- Itestandtlieil der dnich ihre Felsbildungen chrarakterisirten Diceratenkalke aus- maelien. \ 'on alien oberjurassischen Gasteropoden zeichnen sich die Neri- ( 3U^^ Fig. l r >7. Pterodactyl us eras si rostri n Ooldt'. neen. \\elehe jel/l das Maxiinuin ihrer Knt\\ iekelanir erlangen, dnrcli l-'di'inen- nnd lndi\idaenreiehllaiin aus. Die A in in ci n i I e n and Heleinniten enlfalten in deni oheren .Jura nielit die i'|)pii;keil. dareli \\elehe sic t'iir fast jede einzelne 420 \l. (icolo^ic. Scliicht (U'S Lias mid Dogger so charaklerislisch \\urden. Das Yorwalten der Planulalen, eincr Familie dcr Ammonilen, deren Hippen sich aid' dcm Riicken spalton , isl ftlr den weissen Jura bezeiehnend , ebenso die llaufigkeii dcr augenscheinlich von Ammoneen abstammenden Aplychcn. Die Fauna dor Wirbellhiere wird ini weissen Jura urn mchivrc T\pcn beiviclicrt, naincntlich finden sich in ihnen die erslcn Knochcnrcslc von Sehildkrb'ten (Chelonides, Slylemis, Emys u. a.), also dcr hochsl organi- sirten Amphibien , sowie der Vdgel, von denen uns aus aileron Forrnationen nur Fussspuren , die mil Bezug auf ihren Ursprung nicht immer gam un/wei- felhaft waren, bekannt wurden (siehc |>aiz. :{95). Dahingegen sterben Ich- thyosaurus und Plesiosaurus fast vollkoninien aus, \\iihrend die ga \ialii hn- lichen Saurier und riesigen Lacerten (Teleosaurus , Geosaurus, Machimo- saurus, Pliosaurus) ziemlich haufige Knochen-, Panzer- und Zahnreste hinter- lasscn haben, und die Flugsaurier (Pterodactylus und Rhamphorhynchus das Maximum ihrer Eutwickelung erreichen. Namentlich sind uns in den litho- graphischen Schiefcrn von Solcn- hofen vollstandige Skelette dic- ser abenteuerlichen Echsen erhal- ten, welche mil dem ungeheuer verlangerten ausseren Finger dcr Vorderfilsse eine Flughaut jeder- seits des Kb'rpers spannen und sich mil dieser in flatternde Be\\egung setzen konnten (siehe. Fig. 257). Die alteslcn Skelettheile cincs Vogelswurden, wie bemci'kt. cben- falls in den lithographischen Schic- fern von Solenhofen gefundcn : sic gehoren nur einem einzigen Indi- viduum an, cin Hc\\cis filr die noch immer ausscrordcntlicli ge- ringe Vcrbreilung des Vngell\pus auf der jurassischen Erde, \\iih- rend \vir heutc iiber (>000 Species eierlegender \VarmblUter kcnnen. Der solenhofener .luraxogel. Ar- cliaeopteryx maerurus O\\. , unterscheidel sich am aull'allcnd- slcn MIII alien jel/.l Icbcudeu Vii- gclu (lurch den Ban seines Sehwan- zes und Heckcns . in \\clchcm er Fig 258. Xrchaeopteryx macrurns Ow. s : I, | n |., n ,rc,.|i w : iiv/i<'i'n lli GabelknodiPn. r Elliv il S|ifi,-h,.. ,. (ilMT.irni des andcrcn FliiRfls. f BeckPn- noohen. g SchiHerknoelHm. h nimrsrhonkpl. fUntftrechenkel. k 1'uss. 1 Schwadzwirbnl. m Fedprn dt>-. Sc-liwanzps. den Sauriern anschliessl. Ilier \\ic- derholt sich also die Erscheinung. Char.iklere jet/i schiirfer gelrennler Thierkreise noch in Combination aul'trelen. / Wij^fi/'H. &tni*J-U* s i til .4* * >]% + VI. HistoriM'he Geologie. 421 ritcm-ste und z\var n;iincntlich rnlrrkiclVr von Sii nuot h i c rr n sind his jpt/l nur a us ciniM- \\cni-c /nil miu-htigrn LII-C dcs oh<>rsU-n \\cisscn .him von England hrkannt g'\\.rdrn. Sic g.'liuivn S oder (latlimgrn und etwa U S ( HM-i-s. sovNohl llrisrh- und insn-lcu-. uic pllan/.cntVcssiMulcn klcinen Bcutel- thitMvn an. (iliiMlerung des obereu Jura. Der ohere Jura zerfalll in dici Tntt r jihtlKMlunpMi: den Oxford, KiinintM-iduc und Purbock; von iiiiiiu-lu-n (Joologen \vird drr Kfllouax. \NC|<-|HT in diesor /usammcnsU'lluiu; als ohcrstcr hclraclilct \\urdr, /inn \\cissrn Jura gezogen. llausbergen Jacobsberg Cementfabrik 2-9 4 Fig. 259. Pr'ofil des weinsen Jura in der Porta Westphalica. II Cornbrasb. 2) Kelloway, : Oxford, I) Kimmeridge, 5) Exogyra virgula-Schichten. K) Plattenkalke, 7) Miinder- mergel, 8) Wealden, 9) HUB. l)r Oxford. Die SHiirlil.'mviho dcs Oxford wird vorzugsweise aus dichten Kalksteinen, Ooliihrn. Kalkmi'i-goln und Dolomiten aufgebaut und im Allgemeinen charaklc- risirl durch die Ftthrung von Cidaris florigemma Phill. , Cidaris coronala Goldf. , Kdiinohrissus scutatus Lam., Hcmicidaris crenularis Ag. , Apiocrinus Roissya- niis d'Ord. , Tcivhralula (Megerlea) pectunculus Schloth., Terebralula impressa Hurh, Hhxnchonella lacunosa Schloth., Trigonia clavellata Park., Ammonites hiarmaliis Zict. , Ammonites perarmatus Sow., Ammonites biplex Sow. (plica- tilis d'Ord. , Hclcmnilrs hastatus Blainv. In dicscr Schichlcnfolgc treten drei Horizonte durch die massenhaflc Anhiinfung nalu- \cr\\andter Thierformen desonders auffallig hcrvor. Der lirfslr dcrsddcn (sirhc die unten folgcnde Tabelle) ist cine Kora Hen bank , \\Hrlir namcnllich in Norddeulschland und England entwickelt und vor/ugs- \\.-isr ans Sti.ckcn von Isastrca holianthoides Goldf., Stylina limhala Goldf. , Monllixallia srssilis MUnst. u. a. zusammengesctzt ist. Eine iihnliche Korallen- Fig. 260. ilemicidaris cronnlaris Ag. a Von der Seita ; 6 von Oben ; c vou Unten. 122 \l Historische Fip. 2til. (.' i il a r i a f I o r i- ge rn in a Phil. 'l>rpbratula pctnnctilus Schloth. Fig. 203. Trigonia clavella a Park. Belem niti hai-tatus Blainv l);ink i^Coralrag von NaUheim zeigt sicli in Scinvaben in einem et\\as \i\c;m, iichnilich an der oberen Grenze des Oxford, lliroin organisi-lu-ii I r- sprunge nach den Korallenbanken iihnlich sind die Spongiten- (otter Scy- phien- Kiilke, welche in Franken tintl ScliNNnlien am niaehligsten sind, von \\ aus sie sich mil IbrhNiilirend abnehmender Miielitijikeit durch d;^ 1 Sch\\t-i/ bis in die Bourgogne verfolgen lassen. Wie dcr Name andeutel, bilden Spmiuien tlas ursprUngliche Hauptmaterial dieser Kalksleine. Namenllieli isl die (lattung Seyphia (z. B. durch Scyphia reticulala (ioldl'. . CtuMiiidium /. li. diireh (Inemidium rimulosum (ioldf.), Tragos (z. B. dureli Tragos patella (ioldf. Fig. 2Wi. Diceras arietinnm La m. Fig. 2K5. Scyphia reticulata 6 Einc stark vprprosserte I'artio des iSchwatninu'' : vertrrU'n. Den tlritten /oogenen Ilori/ont ties \\cisscii Jura bildeu die Dice- rale n-Ka Ike. di(> in den frau/usischen unit seh\vei/er Terrilorien der .Inra- formalinii ihre uriissle Vcrbreilunii linden, an der (Jrenze /AN isehen Oxford imtl Kiiumcridge stchen nnd angefdllt sind von Dieeras arielinum Lam. VI. Historische Geoloeie. 423 It Her Ki iniiH-r Die Srliirlilonroihe do Kimmoridtio hestrhl aus didilen , tluini^on und onlitliisrlion Kalksloinon. \\alnvnd in ihren obeivn llorizonten Kalkmergel von \orhoiTsrhond uraiu'r, liclil i-olblirliweissor odor vollkomnuMi weisscr Farhe Fig. 2>7. Pteroceras Oceani Brong. Fig. 2W*. Nerinea tuberqulosa Rom. Fig. 269. Exogyra virgula Sow. VOIAN alien. Unler don zahl- n-ichon orgainscften Resten dioscr (irup|)o sind als Leil- In.ssilicii hoi'xnr/nliolMMi : Ple- roct-ras Ocoani Brong., Neri- nea tubt'irulosa Rom., Neri- noa Brunlrutana Thurni., Norinra |>\rauiidnlis Mllnst., K\oi:\ra viruula Sow., Pholadomya acuticostata Sow., Corhis subclathrata Buv., Tcroliratula siihsella. Lo\in. Den intcrossanloston Schichtoncomplex dor Kininicridi-'cfonnation bilden die Solonlmi'cnor Scliid'cr. Ihr iiloicliiniissi^'s Geftige, die Feinheit ihres Kornes, hcdin^fii niclit inir den hohen technischen Werth dioser Plattenkalke, sondorn lialx-n sio aucli /uiiloich /.ur Krhaltnng der zartesten Thetle von Organisincn Ix-laliii:!. so dass uns in ilinon cine roiclio ohorjurassisclie Fauna tlberliofort \\Di-doi i ist. die nlino so ^Instiiir Vcrliiiltnisso spurlos verschwundon \\iirc. Hire Hanplropr;isontanton sind nackto Ccphalopoden mil Schulp, Mantel, Kopf, Ar- nicn. Mauon und Tinlenhontol, forner Aplychen, Krebse, namontlicli Asiacidcn mil Niokliodcriiion Filhlern und wohlorhallenen Scheeren und FUssen, I.ibelluliden mil doiu /arlosten NetzgoNNcbo dcr Fliip-l, langbeini^r Spiinn-n. l-'ischskoletle vorztlglich vonMojialunis-und Aspidorli\noliiis-Arton, ondlidi Hoslo, ja /.innTlioil vollkoninuMie Knoclionizorilslo dos Pterodactylus und RliainpliorliNiiclnis. l)onsoll)cn Sohiohlen onl- slannnen, wie beroils n\\almt, die Kuochenreste und Federn von Archaeopteryx. 424 VI. lliston.srlic Steinkcrne. Ill den Alpen iiinl Apenninen, namenllich in Sildlirol, fimlen sich rothe mid weisse Kalke, vvolchc cine ganz eigenthUmliche Ammonilenl'aima bergen, iiiiMicntlich aber (lurch ihrcn Reiehlhum ;m Terebralula diphya Col. be/eirlmH und von bunlcn Kalkschiofcrn mil zahlreichen Aptychen (Apl\chonschiel'rni unlerlagerl werdcn. Dicser Schichlencomplcx isl als cine cigcnlhUmlichc Facics des obcrsten Kimmeridge, viclleichl zum Theil auch als cine Aequivalenlbildung des Purbeek /u belrachten und als tithonischc Elage bezeirlmei \\orden. Auch im nordlichen Miihrcn, sowic in Ungarn, \\tederholen sich Gebilde dcrselben, durch Terebratula Fig. 270. Terebratnia diphya bczcichnclen Facies (Klippcnkalke, Stramber^ei 1 Kalke). Die Zugchorigkcit dor unlcrcn lilhonischcn Schich- len zum Kinimcridge geht mil Sicherheil aus dem Vor- kommen von Ammonites plychoidcs Quensl., Am. torti- sulcalus d'Orb., Am. hybonodus Opp., Am. lilhographicus Opp. u. a. hervor, vvelche sie mil den Solenhofcner Schiefern gemeinsam haben. Fig. 271. Ap tychns laiuts Munst. c) Der Purbeck. Wahrend die Juraformalion in den meislen ihrer Verbreilungsgebiete mil dem an Exogyra virgula reichen oberen Kimmeridge abschliessl, folgt auf diesen im slidbsllichen England und an den 'gegeniiberliegenden Ktlslen Frankreiehs, sowie im nordwesllichen Deulschland, eine z. B. am Deisler bis 500 M. macliliiie Schichlenreihe, welche mil dem Namen Purbeck oder unlerer Weal den belegt vvorden isl. Sie beslehl in Deulschland (siehe Fig. 259) zu untersl aus dilnnplalligen Kalksleinen (Eimbeckhauser Platlenkalkeivi \oll Cor- bula inflexa Dunk., auf welche rolhe und grunlich graue Mergel (Mundermergel] mil Gyps- und Sleinsalzeinlagerungen, sowie mil Corbula, Paludina und Cyelas folgen. Sie wiederum werden von cinem Kalkslein Uberlagerl, der von Scr- pula coacervala Blum, angefiilll isl und zum Theil tasl allein aus den Rbhren der- selben beslehl, zu denen sich noch einige C \renen- und Corbula -Arlcn iies ( >llMi. Wie die organischen Resle des deulschen 1'urbeck beweisen, isl dieser eine Brak- wasserbildttng. In England besilzl die Scliichlen- reihe des Piirb(>ck nur 53 M. Miichligkeil und besleht, abgescHien von einigen Kalk- steinbiinken marinen Ursprungs, elxMi- falls aus Brakwasser- und Susswasser- gebilden. Es sind Ihonige graue Kalk- sleine und Mergel mil Paludina, IManorbis, Limnaea, Melania, Cyelas, Cyrena, Corbula, Unio und Cyprisarlen; namentlich lelzlcrc bcdeeken die Schichlungs- fliiehen in ungeheueren Schaaren. Dem millleren Niveau des Purbeck gehdrl Fig. 272. Profil durch don un lorn ten Pnrheck auf der Insel Portland. a Portland marin. h Siisswassergebilde des nn- terpn Purbeck. c Purbeck-Dammerde mit Coni- fpren. d Siisswassorkalk. VI. 425 Die (iliiMlcrung rtes oheren Jura. Alljjemeiiie Kinthei- luni; narh Oppel Im n V Porbeck *fc O ~ a en .. > Eimbcckhauser Plntlcnkalke ^ Eimbeckhauser Plattenkalke - :r. a tes. Trinniiidon bcnannl hal. In dieser \on Niederschliigen JIMS Wasser gebildeten Schichlemvihe und z\\ar namentlich in ihrem tiefslrn llm-j- zonte sind dankelbraune Itis schwarze Zwischenlagen von \or\\elllidier Damm- erde (dirt-beds) efngeschaltet, \\eldie zahlreiche DbertfeSte einer ans Ooniferen und Cxradeen hesidienden \\ald\egelation umschliessen, deren Stainme oft noch aufreeht slehend angelron'en \\erden. \\ahrend ihrc Wurzeln lid in den rntergrund eingreifen und die abgebrochenen Slamme horizontal zwischen den uchliobenen Striinkcn licucn. Ans dci- Tlialsadu 1 , dass die rein inarincn (lehilde des Dorddeutschen \ on einer Brak\vass(M-forniation, dcnn solchcs isl dcr Pui'hcck llannovers, ilberlaycrt \\crden, ferner darau's, dass in Kngland auf den dorli- urn inarinen Portland eine Sdiiohtenreihe von alwodisdnden Hrak\\asscr-, .MciTNvasser- und SttSSwasserablagemngeTl, so\vie Dannncnlc-. also Feslland- gebilden fol.ut, udit IHTVOF, dass die beiden beschriebenen TerritonCn am l-'.ndc di i .luraperiode eine von vielfachen Oscillationen unterbrocbene Hobuni: ri- litlcn haben, in Foluc dcrcn sie zum flat-hen Ktistenlande Nvurdcn. Andrr- und z\\ar die ui-osse Mehrzahl der jurassischcn Ablagerungen blieben \\iilircnd dessen Meeresgrund, so dass der Absatz mariner Sedimentc unucslorl anl ilmi seinen Korliianjj; nehinen konnte. Ilier folgt also unmiUelliar auf den inarinen, oberen Jura die echte untere Kreide, welche auf dem unterdessen zuni sumpfigen Festlande gewordenen Purbeck naturgemass fehlt und durch eine Sumpf- und Siisswasserbildung, den eigenllichen Wealden, ersetzt wird. Geographische Verbreitimg der Juraformation. In Deuisdiland be- sil/.l die Juraformation drei grosserc Verl)reilungsgebiete : das frankisch-sdi\\a- bisdie, das des nordwestlichen Deulsehlands und das von Obersehlesien. In Franken und Sch\\ aben bildcl das Ausgehende des Jura einen \\eilen Hogen. (lessen slarksle Ki'iimmung in der (legend von Regensburg liegt. indem sidi sein siidlidier Schenkel von Sehafl'hausen aus in nordbsllicher Richlung hin- zieht, sein nordlicder hingegen elvva von Coburg aus nach Sild-Siidost slreieht. Ersterer wird wescntlich von der rauhen Alp, letzterer durch den frank isehen Jui-a repriisentirt. An der Zusammenselzung dieses Jura-Terriloriums bethei- lig>n sich Lias, Dogger und \\eisser Jura. Der Lias bildet ein (ladies llilgel- laud, welches sich wie ein Teppich am Fusse des Gebirges ausbreitet und ge- \Mihnlidi \on den Flusstliiilern so lief eingcschnilten \\ird, dass durch sie die Keiiperschichten, welche seine Basis bilden, entblossl werden. Der Dogger trill in einer weit sehmiileren Zone in Form mehr oder minder steiler Abhange am Fusse des aus weissem Jura bestehenden Mei-glandes hervor, welches .sieh in zum Tlieil geualligen schroflen Felsuanden iiber diese Abhiinge erhel)l und auf seiner llohe (>in llochplateau bietel. das sich allmahlich nach Siidosten liin abscnkl. Der weisse Jura Frankens ist durch das Auftreten miichtiger Dolomite ausge/.eidmet. in welchen sich die beriihmlen Hohlen von Muggendorf und (Jeilenreiith ausdehnen. Die niedrigc- Ki'hcbung, welche den friinkisdien Jura mil der rauhen Alp \erbindel. isl das Terrain, auf \\elchem die be- rtthmten Platlenkalke von Solenhofen und Pappenheim zur Ausbildung gdangl sind. VI. Hi>torivr|ie (irolo-ir. 127 Die Schichlen der n <> rd d e u t sc h e n Juraformation breiten sich in einer \on West gegen Osl gerichtetCB Bacht *OSj \\elche sich von der (Iren/.e Hollands liis in die (legend \mi llalhcrstadl crslreckl. In dem gnisslen und x\\ar in dem nordlichen Thcile dcs Verbreilungsgebietes dcs Jura sind (lessen Schich- ten untcr Diluvialbildungen \erborgen: nur an seinein siidlichen Mantle trelen sie in Form einer last ununlerbrochenen, von West naeh Ost slreielienden Zone /.n Tage nnd bilden in ausgedehnten niedrigen llohonxilgen den siitllielien S.nnii des norddeulschen Flachlandes. Der bedcutendsle dicser jurassischen Bergnieken isl die \\eserkelte. \\elelie dort. \\ o sie von der NYeser durchbrochen \\ird, an der I'orla NVeslphalira. eins der sclii>nsten Profile durch den nortldenlsclien Jura hietet. Von hier aus \\endel sich dieselbe ueuen SUdost his nach dein Siintel nordlicli \on llaineln nnd steht hier mil einer kJeinen Seitenhucht, der Ililsnnilde, in VerJiinduni;. \\elehe sich nnnnlerltrochen lis in die Nahe von Kimlterk erstreekl nnd deren nrspriiiiiiliche \\eitere Fortsety.ung gegen SUdost durch 'die isolirlen Schtillen dcs l.ias in der (iciiend von Golliugen, Kisenach, <.otha nnd Arnstadl angedeulel \\ird. Ah-esehcn von den inselformig aus den jiin-eren Fonnationen. nanientlich dem Diluvium hervortretenden Partien des Jura bei Hannover, biltlel diese Formation den llauptbesUmdtheil der Hohen- x.utir. \\elche sich \on Ilildesheim bis (ioslar nnd Harxburi.- erslrecken. \Veiler ueuen Osten. also in dem Im^eli-en l.andslriche nordlich und nb'rdostlieh vom llar/.c, /\\ischen Mrannsch\\ei;: und Mat;deburii, erscheiiuMi Schichten tics Jura als /..men form iue I'liiizdrUin^n xahlreicher Inseln iilterer, namentlich Iriassi- schei- Formalionen. V,.n den ein/elnen Gliedern des Jura erheben sich die (icliilile dcs \\eissen Jura, und unter diesen namentlich die durch ihren oolithi- .NclH-n Charakler ansuc/eichncten Kalksleine und felsbildenden Dolomite der Oxlwdgruppe x.u den er\\iihnlen HohenzUgen, vvahrend un deren siidlichen Ab- lianucn die nieist aus ihonigen (JesUMnen bestehenden Scliiclilcn des Lias und Koiiucr ;ils schniiile Siiume xu Tage tretcn. Das dritle deutsche jurassischc Teirilorium isl das von Oberschles ien, \\elches sich iiber die preiissische (iren/.e bis nach Polen hinein erslrcckt. Die oberschlesisch-polnische Jural>ildung nimrnl cin Areal \on iiber 101) Qua- dralmeilen cin. uelches IVeilich xum grosslen Theile von Diln\ ialablagerun^en bedeck! ist. Sie scl/l y.unachsl den iiegen l-'i Meilen Ijingen und I bis 4 Mei- len breilen llohen/.ui: /usammen, vvelcher \on Krakiiti bis Cxenstochau zusam- menhjingend sich lort.M'slrcckl und sich \on d,i mil rnlerbivchun-en in nord- \\csllichci' Michtun- bis \\ielun. j;i sclbsl bis Kiilisch aus dem Diluvium her- \orhebl. Die kalke dieses llohenxuges gehnren dem \veissen Jura an mid vcrdcn MIII den Ihonig-sandigen Schichlcn dcs Do^er unlci'lcun , N\cl,-Iie ,n Siiducsicn der crslercn cine \ on Nordosl n;ic|i SiilnriM-|le Vcrbindiingsslrasso mag (lurch .Mahron in der Uirhiuti- aul' \Vien mid \on da .ml RegensbttTg gcfUhrl hahon llbchst auH'iillig isl jedoch d;is Yorkommen jurassiseher (iesleinc und Fnssilicn hort vor alien die WeslkUste Scholllands nehst VI. Historisrlii 1 den luselu Sk\e iiml .Mull. \\n ausxer basaltischen (iesleineu. \\elehe dem l.i;is gleichformig BWis6hengelagei1 siud. uud solchen, \\elche deuselheu duivlisrl/rii. S \ en i t e ii IK I Fels it porph y re aufireten. \\elrhe die unterjorassischen '(iebilde durchbrochen uud rnetamorphosiri haben, also jedenfalls jiingrr siud ills diese. Die I "uhallbarkeit der Auiiiihiiie . diiss die KruptioiuMi der ranilischeu (iesteine durclmci: iu palaeozoische Perioden (alien, \\ird (lurch solche Krscheiimutien iiuiner augenscheinlicher. Kiner der iulerressantesleii. d.i.s (iesjiiile illusli-ireiideu Aul'sehliisse iiuf Sk\e isl iu heifokeudem Profile (Fig. 274) Nviederiieiieheu. fl Set Fig. 274. Profil durch die Halbinsel Trotternish aufSkye. a Lias; b Inferior Oolith; c Cornbrash und Forrest Marble; d Trapp; e Oxford; f Basalt nnd Mandelstein. Die tiefsten Schichten dieser Localitiit gehdren deni Lias an , auf \velchen die Gehilde des braunen Jura bis zum Cornbrash folgen ; fiber ihnen hat sich eine inachlige Decke von basaltalmlichem Trapp, der mil vielen durch die Sediment- schichten hindurchsetzenden Trappgangen in Verbindung steht, welche die ehemaligen Eruptionsspalten ausftlllen. L T berlagert wird diese Basaltdecke von den Sedimenten des unteren weissen Jura , dem Oxford. Das Alter der in dieses Schichtensystem eingeschaltelen Trappeinlagerungen ist somit auf das Geniiuesle festzustellen, ihre Entstehunu fiilll in das Mnde der Doggerperiode. I her dei u Oxford thiirml sich eine zweite machtige Decke von Krupti\L:esteiiieii. Hiisijlten und Basaltmandelsteinen auf, nach welcher hin zahlreiche Basaltgange aus der Tiefe emporsteigen und die liegenden Schichten und mil ihnen die jurassischen Trappe durchsetzen. In diesem Profile treten sorait z\vei \er- s.'hiedenartige Basalle, ein jurassischer und ein \\ahrscheinlich tertiiirer iiber einander auf. An einem anderen Punkle der Insel Skye (Irishmans Point ha I sich tlber dem millleren* Lias , alle Unebenheiten seiner Oberlliiche iibfonuend, eine Deeke von syenitischem Felsitporphyr ausgebreitet. Sowohl Lias, \vie Felsitporphyr werden von mehreren horizontal siiulenfdrinig ahizesouderlen Basakg^DgeD durchsetzt. Hier liegt also ein mb'glirhsl klarer lieweis vor. dass i:e\\isse syenitische Felsilporphyre juif Sk\e jiinger sind, als mittlerer Lias, und diiss nach ihreni l'>inporbrechen noch Biisiilteruptionen stattfanden. Ahn- liclie Krschcinungen hieleu sich auf der Insel Mull, \vo liassische Kalksleine ebenlalls \ou Felsitporphyr und Basal t gii ngen durchsetzt werden. Von hdchstem Interesse ist die Me tain orphosi rung, welche die liai- selieu (iesteine der Insel Skye im Contact mil (i ra n ilen, Felsilporpln re n und quarzfilhrenden Syeniten erfahren haben. In der Niihe der let/.- teren, welche in eiu/elnen. isolirten Kuppen aus dem Liiisgebiete her\ (irraizeti. isl der Liiiskiilk in eineu schneeweissen Marmor iiiniie\\;indelt , die Sehichlung \^\ \er\\ischl uud jede Spur orgiuu'scher Reste isl \erlikl. .Man k;inu in der VI. Ili>tnn-rhe (iooloiiic. -1 ii I Hiehlnnu nadi dem F.rupliN izesteine luti den alliniililidien I'berizaniz des ge\ lichen Aniinonilen und tinphaeen fiihrtMiden krlksteines in den kr\ slalliniselien .Marnior uenan \erfolizen, und ist deshalb mil Hedit niemals x,\\ eifelhaft ize\\esen. dass die kr\ slalliniselie Hesdiatlenlieil des kalksteines auf die Nadibarsdiat'l jenes S\enites u. s. \\ . x.u sdiieben und das let/.lerer junker sei, als der l.ias. Man erstannt jedoeli. edite izranitisdie Felsarlen von so jugendliehem Alter vor sidi /.u sehen. Ausser den er\\ahnten dnrdisel/en nodi xahllose andere Gauge \on Ha salt den l.ias von Sk\e und Mull. Auch in den P\ren;ien kennt man Granit von jUngerem als jurassi- sdiem Alter. 1m Garbelthalc hat derselbe die Kalkschiefer des Lias durch- brodien. sie /.ertriimmert und Fraginente des Gesteines in Uberaus grosser Mentze umsdilossen. Dem deutschen .lura sind Eruptivgesteine, selbst solche bedeutend jiin- tzeren Alters. I'remd, nur in der raulien Alp trelen einiize Basaltkuppen und -(iiinge. .so\\ie im Hies bei Nordlingen die Auswilrflinge eines alien, \\alir- scheinlidi terliiiren Vulkanes auf. Die Kreide. (Quaderformalion, CretaceYsche Formation, Proc'an- Formation.) kanni irizend ein anderes Schichtensystem besilzt einen so wechselnden und mannigfaltigen petrographisehon Charakter, wie die Kreideformation in ihren versrhiedenen Verbreilungsgebieten. In der einen Gegend beslehl sie aus weisser Schreibkreide und Grilnsanden, in andern fast ausschliesslicli aus Sandsteinen und in einer dritten aus mergeligen Kalksteinen, kalkigen Merge In und plaslischen Thonen. Die Unbeslandigkeit des Gesteins-Charakters dieser I'Onnation hatte die Yersehiedenartiiikeit ihrer Bezeichnungsweise zur FoL'e. -Kreideformation nannte man sie, weil in England und Nordfrankivieh. wo man sie zuerst erkannt und studirt hatte, die weisse Schreibkreide als eins der \\esentlichen und charakteristischen Glieder hervorraszt, Grilnsand- formation, weil in eben jenen Gegenden, sowie in Westphalen und Nord- amerika glaukonitische Meruel cine wesentliche Rolle in ihrer Zusammenset/niiL; spielen, und endlich Quader formation, weil sie in.Sachsen, Bbhmen und Srhlesien \oi\\altend aus Qujulersandsleinen gebildel wird. Bei so \\eeh- .selndeni petroizraphisdiem Cliarakler der unter diesen .\anien \ erslandenen For- malionen sind es allein ilire orizanisdieii Heste. \velche die Idenlificirung und I'arallelisiruniz der hierher gehorigen Schidiienreihen eniHiglichen. Die Kreide- formation lieferl demnaeh einen auizenseheinlichen Beweis Kir die in den ein- leitenden Hemerkun-en |>ag. 262j belonle Thalsaehe, dass nicht der pelro- ura|ihisehe, sondein \ielmehr der palaeonlologische Charakler das Wesentlidie einer Sedimenlarlun nation ausmacht. Von den Nerschiedenen (iesteinsarlen, welche an dem Anfban der Kreide- formation in ihren versehiedenen Verbreitunizsiiebielen Iheilnehmen, sind fol- izende hervorzulu-ben : die Qu a dersan dsle in e haben uuslreilig das vor- 432 \ I Hi^tnriM'lic (icoln^ic. \\allrndr .Material drr hierher grliorigen Sdiidilrnrrihr iielieferl. Sic sind bald friii-. bald grobkornig, /.UNvrilcn knslallinisdi. gehen inituiitrr mid /\\ar iiaiiiriitlich narh ilirrr Masis zu in frolic Conglomerate ilber mid bcsil/rn rin hald Ihoniges, bald kieseliges, audi wohl eisensdiilssiges Hindemittel. Xu- \\cilrn frlill Irt/.trrrs vollsliindig, so dass. \\ ir /. B. in Hrlgien. lri Aarhrti. iiiiinrntlicli abrr in New-Jersey in Nordainrrika lose Quarzsande rntslrlirn. weldir madilige Ablagerungen bildrn ko'nnen. Kine ganz rigenlhUmlidic Va- rietal des Sandsteines sind die Grlinsandsleine odrr glaukoni t ise.lien Sandsteine, welche ihren Namen von den eingestreuteu Glaukonitkorndien und ihrer dadurch bedingten griinen Fiirbung erluilten haben. Die Schiehtung der Kreidesandsteine ist oft eine sehr weitlaufige und da sich zu ilir liiiulii: eine verticale Zerkluftung t-esellt, so entstehen quaderforroige odrr pfeilerartige Al)sonderungen , daher der Name Quadersandstein. Niichst ihnen spielen inrrgelige Kalksteine und Mergel die wichtigsle Holle in der Krridr- lorniation. Sie sind meist grau oder gelblich weiss, gewohnlich dtinnschichlig und zuin Theil so reich an schiesspulverahnlichen gillnen Glaukonifkiirnrrn, dass man sie als Glaukonitmergel bezeichnet. Ausser diesen lelztrrrn grhiirl der Planer zu den wichtigsten Varielaten der cretaceisclirn kalkig-mergeligeo Gesteinsreihe. Er ist ein lichtgrauer, mehr oder weniger thoniger, oft glau- konitischer Kalkstein mit feinerdigem Bruch und zum Theil etwas kieselrrdr- haltig. Ferner der Kreidemergel, ein weisser oder hellgrauer, feinerdiger und weicher, oft glaukonitischer Mergel, -der Flamm enmergel, rin graurr von dunkelen Streifen und Flammen durchzogener, quarzsandreichhinodermen und Molluskrn br- slrhl. und Kreidetull genannt \\ird. Audi in Diinrinark Iritt als obrrslrs (ilied der Krridrfornialion eine wesrnllicli aus Korallenfraginrnt( n zusammrn- . i:rsrly.le Krridrbildnnt; K ora 1 Icnk reidej auf. Die \\cissr Sdirribkrridr ist das Mutterurslrin dri 1 Fe u r rsl r i n gr bi Idr , \\ elche in lagenweisr izrordnrlrn. isolirtrn. bi/.arr geformlen Knollrn die oft ausserordentlidi ur\\ undrnr und \rr- drilrktr Srliidilung der Krridr andrulrn und \\ ir sell \\arx.r I'ri-lsrhnurrn auf drin \\rissrn Griinde lirr\ ortrrlrn : jrdodi sind audi /iisanuiirnliiiii^rndr l.a^rn und Srliirhleii , endlirli audi gaiigiilinlidu 1 l ; rurrslein\orkoiniiinissr brkannt. ueldie Irl/tere die Sdiirliteii der Kreide und die diesen parallrlrn Kinlauermi- gen von h'ruersteinen durehsetzen. Neben den sandigen und kalkiizrn Gebilden der rrrlarr'i'srhrn l ; oniialioii gewinnen audi die Thone und Sch i eferl hone eine griissere VI. Ilislorische Geologic. und /war nk-ht allein ihivr oft In-drutenden Macliligkeit wegen , sondoni na- mentlich durch ihren Rcichthuin an wohlerhaltenen orgnnischen Rcstcn. (ie- \\isse SchJchtencomplexe und zwar MMv.uglich dor unteren Kreidelnrmalion \\Calden-Thon, Gault, Hilsthon) bestehen fast ausschlicsslich aus derarligen '. steinen. Wie die Sandsteine , Kalksteine und Mergel, sind auch sie sehr hiiulig glaukonitisch. Die glaukonitisclien Gesteine der Kreide , namenllieh der Gtaukonitmerge] . erhalten nicht sellen einen hohen technischen Werth durch iluv Verwendbarkeil als ausgezeichneles Dtlngemittol. Dies ist namentlich in .\e\\-.lersey der Fall, wo neben 6 bis 7 Procent Kali haltendem Glaukonii DadelkopJgrasse Komi-hen von phosphorsaurem Kalk, sowie staubartige Theil- dirn von Vivianit in der feinerdigen kalkigen Mergelgrundniasse auftreten , so lass die grosse DUngkraft dieser Glaukonitmergel auf dem Kali-, und Phosphor- und kohlensaurein Kalkgehalte beruht. I'ntcr den tlbrigcn ihrer Miichtigkeit nach untergeordneten , aber tech- nisch nutzbaren Formationsgliedern der Kreide sind Stein kohlen und Eisenerze hervorzuheben. Erstere gewinncn, wenn man von einigen unbe- deutenden Vorkonunen in Sachsen und Schlesien absieht (von denen jedoch das boi Wenig-Rack\vitz unweit Lowenberg abgebaut \\ird), namentlich als -"-enannte Wealdenkohle fUr den Nordwesten Deutschlands Wichtigkeit, \vo dieselben am Deister, Osterwald , in BUckeburg und in der Grafschaft .Si-liauinburji das* Object eines ausgedehnlen Bergbaues sind. Die meislen dieser Kohlen zeigen die Eigenschaften einer echlen bituminb'sen Steinkohle, sind jedoch nicht wie die der palaeozoischen productiven Steinkohlcnformation aus der Yermoderung von Sigillarien, Lepidodendren und Calamiten , sonclern aus der von Coniferen und Cycadeen hervorgegangen. AbbauvvUrdige Eisen- erze der deutschen Kreideformation sind z. B. bei Peine in Hannover be- kannt, \vo zusammengeschwemmte, spharoidische , nuss- bis faustgrosse Ge- sehiel.e von Brauneisenstcin , die durch feineren Schutt desselben Erzes ver- Imnden sind, eine der obersten Kreide angehb'rige, 1 bis 5 Meter machtiue l.auerstiitie bilden. Ganz ahnlich ist das Eisensteinvorkommen von Salzgitter, nur gehiirt es dem untersten Niveau der Kreide, dem Neocom an und besitzt Ht bis 16 Meter Miichtigkeit. Es besleht aus erbsen- bis nussgrossen Kiigel- dien ncbsl grbsseren scharfkantigen und eckigen Slllcken von Brauneisenerz. Dieselben stammen, wie die zahlreich zwischen ihncn vorkommenden abge- rifbencn und gerollten jurassischen Versteinerungen beweisen, von den Sphae- rosiderit-Nieren des Lias und Dogger ab, welche durch das Neocom-Meer zu- saninier)L;es(li\veinmt und durch gegenseitige Reibung zerkleinert und abgerun- di-i wurdcn. Auch an anderen Localitilten (so namentlich am Nordabfalle der Karpathen) umschliesst die unterste Kreide zusammenhangende Flotze oder lagenweise nebeneinander liegende Knollen von Brauneisenstein. Palaeontologischer Charakter der Kreide. An vegetabilischcn Cber- resten ist die Kreideformation als eine grosstenlheils marine Biklung im Allge- ineinen arm, nur einige wenige Horizonte des gesammten Schichlensyslemes sind reich an Pflanzenresten. Nach ihnen zu urtheilen schloss sich der Ge- sammtcharakter der cretaceischen Flora withrend der ersten Halfte der Krrid< - Ciedner, Element? d. Geologie. OR )'.' I VI. Hi>lr>ris<-!ic Geologic. prriode innii: an den der jurassischen an. Es sind dieselhen Geschlechter der Fame, Cycadeen und Coniferen. welche aus dem Jura, ja bereits aus dem Ithiit bekannt sind. Erst in Mitlen dor Kreidezeit erscheinen, in der Enl- wickehmgageschiohte der Erdbewohner ein epochemachendes Ereigniss, in don Bliittern von Credneria. sowie solchen von Salicineen, Acerineen u. a. auf dem amerikanischen Continente sowohl. wie auf dem europiiiscben die erslen Vertreter der angiospermen Dikot yledonen , wahrend zugleich die Fame sehr sparsam werden und Cycadeen und die rein tropischen Formen der Coniferen mehr und mehr zuillcktreten. Beriihmte Fundorte cretaceischer Angiospermen sind Niederschona in Sachsen , Kieslingswalde in Schlesicn. Blankenburg und Quedlinburg am Harze, Aachen in Rheinpreussen. Es wurde oben betont, dass die Kreideformation eine fast ausschliesslich marine sei: wife jedoch spater eingehender gezeigt werden wird, ist der nor- male marine Schichlencomplex der Kreideformation nicht in alien Verbreitungs- gebieten derselben zur Ausbildung gelangt, vielmehr wird ihr unterster Hori- zont in verschiedenen Gegenden durch eine Sumpf- und Strandbildung . die Wealdenformation ersetzt. Die Einleitung zu einer solchen erblickt man bereits in den Hebungen, die sich am Ende der Jurazeit auf dem jurassischen .Mi-t-resgrunde bethatigten , und durch welche die Brakwasserbildungen des Purbeck bedingt wurden. In Folge dieser Niveauveriinderungen wurde das mil Purbeckablagerungen bedeckte Areal zu einem morastigeti, lagunenreichen Kilstenstriche gehoben und erzeugte auf diesem eine Uppige Flora von Cyca- deen , Coniferen und Farnen , welche das Material der Wealdenkohle lieferten. und deren wohlerhaltene Reste uns in den die Flotze begleitenden Schiefer- thonen Uberliefert worden sind, genau wie es in der alteren productiven Steinkohlenformation der Fall ist (siehe pag. 440). Bei Besprechung der \Veal- denflora wird gezeigt werden, dass auch sie sich eng an die des Jura anschliesst. Die Hauptmomente der Entwickelung des thierischen Lebens im Verlaufe der Kreideperiode sind folgende. Die Foraminiferen erscheinen in enormer Anzahl und nehmen einen wesentlichen Antheil an der Bildung nicht nur der weissen Schreibkreide, sondern Uberhaupt der obersten Niveaus der Formation. Selbst die Glaukonilkb'rner, die manche Sandsteine , Mergel und Kalkslein- schichten ganz anfiillen, sind zum grossen Theile nichts als die Sleinkerne von Foraminiferen. Neben einer Unzahl mikroskopischer Formen fallen zahhviche Vortivtor der Geschlechter Textularia , Frondicularia , Nodosaria, Siderolitl. Orbilulina durch die Zierlichkeit ihres Baues in's Auge. Die Spongien er- halton einen noch grosseren Formenreichthum wie in dor Jurazeit und besii/en n.imentlich in der obersten Kreideformation Repriisentanten von ausserordentlich zierlicher und gefalliger Gestalt, so namentlich das schirmarlige Coeloptychium und die korbgeflechtahnliche Scyphia und Manon. Die Korallen sind verhiill- nissmassig sellener als im Jura ; ausgedehnte Korallenriffe und -biinke, wie sie fUr diese Formation bezeichnend sind, fehlen in der Kreide fast ganz. Die vorkommenden Arten gehoren vorzilglich den Geschlechtern Anthophyllum. Cyclolithes, Micrabacia, Trochosmilia, Synastraea, Thamnastraea , Astrocoenia. .M;ieandrina u. a. an. Die Echiniden erreichen in der Kreide das Maximum VI. Hislorisclie Geologic. 135 ihrer Enlwickelung (lurch eine so reiehhaltiue Entfaltung iluvr Genera, Spe< und Individuen. nainentlich der Spatangiden , dass neben 'ihnen die ubrip-ii Eehinndermen fast \iillii: \ersrh\vinden. Die Gnttungen Ananchyles,~Ga]crites, Holastor, Micraster, Toxaster und Salenia gehoren zu den characteristisehsien. Die Brachiopoden sind noch durch so zahlreiche Formen in der Kreide verireten. dass sich l>eim Yergleiche derselben mil denen des Jura eine Al)nahme iluvr Zahl kauin vsahrnehmen liisst. Die Galtung Rhynchonella procudirt eltenso zahlreiche wie riesige Arten , die von einer Schaar Varieta'ten umgeben sind I Vivbrnmla, Magas, Megerlea, Crania, Thecidium besitzen ebenfalls grossere Hiiufigkt'it. Von den ZweisCh alern liefern neben Ostrea sowohl Exosj)ra \\'n> Gryphaea eine Anzahl Leitfossilien ; iihnliches gilt von Pecten und Trigonia ; lit- \\iehtigslen Kreidezweischaler aber sind die zahlreichen Arten von Inoce- i a mus, so\vie die Vertreler der ausschliesslich cretacelschen Hippuriten oder Hudisten (Caprotina, Caprina, Hippurites, Sphaerulites, Radiolites), von denen jedes einzelne Individuum ein Beweismittel fUr cretace'isches Alter ist. Lelztrre fUllen mil ihrer \vuchernden, fast bis zum Ausschluss aller andern organischen Formen gehenden Uppigkeil der Individuen die nach ihnen genannten Hippu- ritenkalke des sUdlichen Europa's und Amerikas an. Eine besondere Bedeulung liir die Kreideperiode besassen die Ammoniten und Belemnilen, welche iin Vcrlaufe derselben zu einer grossartigen , aber ganz eigenthiimlichen Ent- faltung godiehen, am Schlusse derselben aber ganzlich erloschen. Dem Aus- st.Tben der Ammoniten ging das Stadium der gewiss nicht mil Unrecht sog-- nannten Kriippelformen voraus : die bis dahin spiralig in einer Ebene einge- wickelten (iehiiuse winden sich spiralig im Raume (Turrililes) , strecken sich ucradlinig (Baculites) , krUmmen sich bogen-, haken- oder krummstabahnlich (Toxoceras, Scaphites, Hamites, Plychoceras) oder ziehen sich wenigstens so austMiiander, dass ihre einzelnen Umgiinge sich nicht mehr bertlhren (Crioceras, Am ) Inn-iMs . Dieser ganze Formenreichlhum, sowie die FUlle der Belemnilen, erlisrht mil der Kivide. \<>n Crustaceen treten in der Kreideperiode neben langsch\\;in/igen l)-i-ii|>odi-n. z. B. Glyphaea, und Cirripeden, z. B. Pollicipes, die erslen echten KrabluMi auf. Von WUrmern spielen die koralleniihnlichen Slocke der Bryo/cion und unler ihnen namentlich die des Geschlechles Eschara eine wich- tii:.' Hollc, indem sie in manchen Niveaus der Kreide (Kreidetuff von Mastrichi mid .\f\\-.lrisc\) das fast ausschliessliche Schichlenmalerial geliefert haben. Von Wirbellhieren sind Vogel- und Stiugethierreste noch nicht nach- ur\\i-srn \\orden, was jedoch kaum ausbleiben wird , da Vertreter beider Klassen schon sell der Juraperiode. ja zum Theil schon am Ende der Triaszeit \isiiriiMi. Iliniirgen. sind Fischreste sehr hiiufig. Sie gehoren vorzugsweise den Knoi-]H-lfischen an, von \velchen namentlich die breiten Mahlzahne von Plyohodus Interesse verdienen, weil sie nur aus der Kreide bekannt sind und deslmlb treffliche Kennzeichen fUr diese abgeben. Die scharfen, schneidigen und spilzeu Haifischzahne, die sich an manchen Aufschlusspunklen der Kreide in Menge finden. stammen von den Geschlechtern Lamna, Oxyrhina , Olodus und Corax. Die bis dahin so gewohnlichen Ganoiden haben rasch abgenom- 28* li'.r, VI. Historisdir Ge men und sincl auf wrniue Arlen beschrankl, dahinuegen erscheinen die ersten Vei-treter der in der Jelzlwelt dominirenden Cycloid- und Ctenoidschupper, also der echtcn Knochcnfische. Roslc von Heplilien sind in der Kreidel'onnation si'ltener als im Jura, \vo ihre Bliithezeil war. Es zeigen sich noch einige \cr- SpttteteNacbztigler von Plesiosaurus, Ichthyosaurus undPterodaclslus. ferncr nrben verschiedenen echten Krokodilen einige pilanzenfressende gewaltige Leguam- [guanodon), ferner lladrosaurus und endlich der monitorahnliche Mosasaurus. Sudliche und nordlicke Kreidefacies. Ganz abgesehen von der dop- pelten bald rein marinen, bald limnischen Ausbildung der unlersten Kreide als Xeocom und Wealden und der dadurch bedingten Verschiedenartigkeit der Faunen und Floren dieser Schichtencomplexe , zeigt es sich, dass die Kreide- formatiou als Ganzes betrachtet in zwiefacher Weise und zvvar in ihren siid- lichen Territorien ganz anders \vie in ihren nordlichen zur Entwickelun r langt ist und dass dadurch ihr palaeontologischer Character einen doppelten Habitus erlangt hat. Der Hauptunlerschied ihrer Faunen beruht darin . dass in die Kreide des Slid ens die fast ausschliessliche, aber urn so maonigialtagere und grossartigere Entwickelung der merkwtirdigen Familie der H i p p u r i t e n fallt, welche der Norden fast gar nicht und dann nur in seltenen, kleinen und verkiimmerlen Individuen hervorgebracht hat. Der Reichthum der siidlichen Kreide an Hippuriten ist ein erstaunlicher und iibertrifft fast den der Korallen im Jura, indem erstere ahnlich wie diese ganze gewaltige Complexe von fels- bildenden Kalksteinbanken zusammensetzen. Zu ihnen gesellen sich eine ziem- liche Anzahl Korallen und Gasteropoden , welche der nordlichen Kreide fremd sind. Die letztere zeichnet sich im Gegensatze zu der sildlichen durch die Mannigfalligteit der Formen und die grosse Anzahl der Individuen von A mm on it en und Belemniten aus. Die Verbreitungszone der Kreide mil stidlichem Habitus erstreckt sich von Portugal durch die Pyrenaen, das sud- liche Frankreich auf beiden Seiten der Alpen entlang, die der nordischen Kreide von England durch Nordfrankreich und Norddeutschland , sovvie das siidliche Schweden. Merkwiirdiger Weisse wiederholen sich die nehmlichen Verhaltnisse auf clem nordamerikanischen Continente , wo die Kreidebildungen von Texas eine sudliche, die in New -Jersey und an den oberen Quellfliissen des Mississippi eine nordliche Facies besitzen. Aus einer derartigen geographischen Vertheilung der Vertreter der cretaceischen Fauna , aus einem solchen Ge- bundensein einer grossen Thierfamilie an eine siidlichen Breiten angehorige Zone muss man den Schluss ziehen, dass bereils wahrend der Kreideformation die Herausbildungder Kliniazonen, die heute die Erde umspannen, begonnen habe. Gliederimg der Kreideformation. In Frankreich, wo die Kreideformation iiusserst vollstandig entwickelt ist und wo man dieselbe zuerst einem genaueren Sludium unterwarf, gliederte man dieselbe in ftlnf Unterabtheilungen : 5) Senon, 4) Turon, ''> Cenoman, J (lault, I Neocom mil dern Wealdrn. VI. llislorische Geologic. 1:57 Diese Gliodfruni: und Kf/i'irhnungs\N'isi' \\unle von den dcutsehen For- srhcrn t'iir die District' adoptirt. bei deivn Studiuiu die Kreide schon bei wenig ciiiLrehender rntorsm-hunt: rim-n iilmlichen palaeontologischen und pelrographi- srhrn Charakter zeigle, \\ie die des oben genanntcn Landes (siehe Proiil Fig. 196). Fiir Sadism. Bblnncn und Millflbajorn aber, \\o nur die drci obersten Etagen der Kivide und zwar in einor petrographiscb von den ubrigen Kividc- h-rritorien alnveichendt'n Fai-ios zur Ausbildung gelangt waren, nanntc man die uns hier bcsohiifligendc Formation nach dem vorwaltenden Gesteinsmalerialo On ad or und crkannte drei Glieder in demselben, die man als Ober-, Wittol- und L'ntonjujidor bezeichnete. Von diesen entspricht der Oberquader dem Senon, der Miltelquader dem Cenoman, so dass sich die sachsisch-bb'hinisch-bayerische cretaceische Schichlenreihc mil LiMt-htigkuit der sonsl gebrauchlichen Gliederung einordnen liisst, (Siehe fol- ucndo Tabelle). I Ncocom oder Hils, nebst Wealden. I m nordwestlichen Deutschland besteht diese Etage zu unterst aus Kalk- stcincn. au[ \velche Conglomerate und zu oberst Thone (Hilsthone) folgen, welche jedoch auch. so am Teutoburger Walde und in den Gildehiiuser Bergen durch SandstcMiic vorlroten sein kb'nnen . in Oberschlesien aus Mergelschiefern mil unttM-^'ordnelen, cliinn ge- scliichteten Kalksleinen, in England und im nordlichen Frankreich aus glaukoui- tischen Mergoln und Sand- lo\\>r greeosaud), Fig. 275. Tox aster com plan at us Ag. iR. 27"i. E|xo(jyrn s i 11 it a 1 a ,<. Fig. 277. Ammonites noricus So h loth, sou it- aus graul)laucn Thoncn. In diivse Etage gehb'ren auch die Uber 30 M. inachiiizcn Eis^QSteinablageruDgeD von Salzgitter. Ausser durch seine Lagerung an der Hasis der Kreideformation \\inl das Neocom in fast alien seinen Vcr- durch folgcndi- orizanische Resle kenntlich gemacht: Toxasler 138 VI. Historische Geologic. Die Glicderiii = : = - f S = - 3 '- Iin norilwf-stlieheu Deutschland In Westphalen, sQdlich vorn Tentoburger Walde Iin Lim'.ur.:: Territoi: -rformation) innen " octoj il'ri' ];.u-ulit.?u- Merge^J Bac. anceps, Micr. c angoinum , A tus, Inoc. C'nvieK r.i , --K.iik DSnen 551 Haldemer Schichten mit Bel. mucronatus Kruidetuff von Ma.stru-ht uiul Aachen mit viel Bryozofn Oberer Qnadersandstein mit Pect. umi- licftta, Hacul. Fau- jasi, Ananch. ovatus (Ueberquader) Kreideraergel und Grfinsand mit Bel. mncro- natus, Ter. carnea Schichteu in. Bel. qua- dra t us, Inoc. Cuvieri, ii-t. vt'Mi-ularis, Micr. coranguinuin , Gal. albo- galerus, Marsnpits or- uatns Munster'sche Schicliten mit Bel. quadratns Mag. pumilus, i)~t. ve.,. plexus, Ost. carinata, Vratzer SchichtaM Ost. dilnviana, Exog. ha- Pect. asper , i liotoidea, Cid. vesicnl. costati. Schichten mit Amm. varians, Inoc. striatns, Holaster cariuatus Unterer Qnadersandstein Unterer Qnada^^^H (Trigonia so^^^^l Schichten, KoritzB listen-Schichtel^H rutzer Pflanzen-SqB Schichten mit Am. va- rians. Ostr. diluviana, 0. carinata (Tourtia.l Essener Grunsand (Tourtia) Pflanzenfuhr. Schichten von Niederschona nnd Mu>chelbreccien = = Flammenmergel mit Avic. gryphaeoides Thon mit Bel. minimus Schichten mit Am. Mil- letianus nnd Am. tardo- fu re at us Gargas-Mergel mit Bel. Ewaldi, Avic. aptiensis, Ter. Moutoniana, Am. nisns Speetonclay mit Bel. Brnnswicensis, Am. -us, Am. vennstns Anoyloceras-(Crioceras) hten mit Criocer. Emerici, Ancyloc. sim- plex N i n i u in .i.l. i || i I x HiUth"ii ; Hilssand^tein des Tentobarger Waldes mit Bel. subquadratus. Am. noricus, Thrac. Phil- lil'-i, Glyphaea ornata HiKconglo- Wealden- merat mit thonmitMe- :.i).U- lania strotn- n.itu-. I'yr. biformis, _:ea", Cyrena, <'y- Khvnrh. pris e i s ter- Ter.oblonffa. .. lu ,i.u-in -tein- Manon itohlen- peziza fl.-tzen VI. Historische Geologie. der Kreideformatioii. 139 l-Bayern -Format.) 'hlesiun und Polen In England llicheu Frank- reicli 11, l-'raukreieh und in den Alpeu I'lstein mil lirvo/"rii, (Vtr. ve- Polen: Schiehten mit Bel. mu- Danien; pisolithische Kalke s\c\\ cronatus Schreibkrcide (upper chalk with flintl mit Bel. mncronatus, Bel. quadra- Schreibkreide mit Bel. mucronatus, Inoc. Brong- CampaniiMi uiul Dordonien S ii d - F r a n k r eichs tus. Gal. albogalerus, In oo. Cu- :'.'T. i-oraiitiuinum Schiehten mit Gal. sub- Schreibkreide mit Bel. quadratus Nierenthaler Solnchien mit l!i 1. iniiiTOiiatns mi Micr. c'irani;uinnin der 6 stl i ch e n A 1 1' '"> H u-litou rait limlata, Caliau. antiqua natus Flintleere Kreide mit Inoc. Cuvieri, Micr. cor- anguinum Kreide mit Micr. cor- anguiuum 'nlverthnrm-Si.-liiehten nil. Geinitzi, Inoo. Brongniarti Ob e rschle sien : Schiehten mit Scaph. Geinitzi Chalk-marl (gray chalk) mit Scaph. Geinitzi Kreide mit Micr. cortestudinarinm, Spond. spinosns, Scaph. Geinitzi C'alcaire ii Hipp, cornu- vaccinum Calcaire a Rad. cornu- pastoris Calcaires marnou.x :i Inr Mergel und muptgrunsand mit Exog. polnn !' i zer Urschelauer Schichteti rait Orbitul. concava der o st li c he n A 1 p e Godula-Sandstein (Bel. minimus?) (jault nebst Blackdown- beds, Bel. minimus, Am. auritns, Ham. rotundas, Albien, Thone und Griin- sande mit Inoc. coucen- tricus, Inoc. sulcatus, Hamites rotundus, Am. interruptus, Am. mam- millatus Albien ; Schiehten dei Turril. Bergeri ! Inoc. snlcatus Aptien, Mergel mit Plica- tula placunea Aptien, Schichten der Orliitulina lenticulari Werusdorfer Schiehten mit Ancyl., C'rioceras, C'ycadites, Pterophyllum, Zamites Crioceras-Schichten Urgonien Scliichten der Caprotin ainmonia, Sclirattenkal Caprotinenkalk hiefer und SancUteine mit Am. ra'liatu-. Am. neoco- (Lower Greensand mit Exog. Conloni. Perna Mnlleti, Tox. complana- tns, Trig, caudata * Austern -Mergel rait Exog. subplicata und Ostr. Leymerii Oberes Neocom mit T< complanatus (Spatangen-KaUm) Kalkstein mit Tox. com- planatus, Rhynch. de- Mittleres Neocom mit i ii-'-ner K.ilkfteine pressa, Trig, caudata, Exog. Couloni Aptychns mit Aptychos, Bel. pi- -tillif., 1'ntere Teschener ^fer Hastingssand 1 Eisenschussiger Sand Unteres Neocom mit Tox. Campechei 140 VI. Hi-tm i-rhr cornplanalus AJJ. . Pvrina |>\i:;ie;i Desh. , Terebralella oblonga Sow., Hhyncho- m-lla drpressa Sow.. Terebrclula lamarindus Sow. , Exog\ra Couloni d'Orb., (=Exog. sinuata Sow.), Pecten crassitesta Rom. . Avicula macroptera Sow., Thracia Phillipsi Ub'm. , Belemnites subquadratus Ro"m. , Ammonites noricus Schloth. In den Bemerkungen Uber den Purbeck und Uber den palaeontologischen Charakter der Kreide (pag. 424 und 434) ist bereits hervorgehoben worden, dass am Ende der Juraperiode grdssere Regionen des damaligen Meeresgrundes Uber den Spiegel der See gehoben wurden , ein Vorgang, \velcher die Ab- lagerung derjenigen Lagunen- und Morastbildung bedinut . wolche \vir W e a I d e n f o r in a t i o n nennen . Kappenberg Xienstedt Deister Fig. 27s. Profil durch den Purbeck und Wealden des westlichen Deisters. a Yirgula-Schichteii, Kimmerid~e, < Wealdensandstein ) Wealden b Eimbeckhauser Plattenkalke ^ / Wealdenthon ( c Mnnder Merge 1 ( Purbeek. g Hilsthon; oberes Neocora. rpulit \ Die Wealdeilformation uberlagert concordant die obersten, selbst hero its limnischen Schichten des Jura, den Purbeck, und wird von den Thonen und Sandsteinen der oberen Neocomformation ebenso gleichrnassig hedeckt, ein Bowels fiir die ausserordentlich lange Dauer und die ruhige Stetigkeit des saecularen Hebungs- und Senkungsvorganges. In anderen Districten, %vo keine Hebungen des Meeresgrundes stattfanden , ist die Wealdenformation natiirlich nioht zur Ablagcrung gelangt, vielmehr hat die Bildung kalkiger mariner Se- dimente ihren ununterbrochenen Fortgang genommen, eine Erscheinung, fUr die \vir bereits in der carbonischen und dyassischen Formation ein Analouon besitzen. \vo z. B. im Westen Nordamerikas auf den Kohlenkalk direct Zcch- steinkalk folgt , wiihrend an anderen Punkten , an denen eine Oscillation des Meeresbodens stattfand, die Brakvvasser- uud Sumpfbildung der producliven Steinkohlenformalion zwischen jene beiden marinen Complexe zwischengeiaH gert ist. Die Aufeinanderfolge der aus ahnlichen geologischen Vorgangen re- .sultirenden Schichtensysteme des oberen Jura und der unteren Kreide ist demnacli von union nach oben gelesen: Hi-iii iiiariiif (Icbiklo Durch linniisclie (icliildr untorltniclionf marine Schichteoreibe Hilsthon Hilsthon, niarin j Hilscooglomeral Wcaldenthon , brakisch] \YfiiNltMisaiulslein n. Kolilo. Sumpf- u. Strandbilduog Kimraeridge I'urhi'ck. lir;ikisf!i i Khnmeridge, nini'in 1 VI. Historisehe Geologic. 1 1 1 Die ochto YVealdent'ormatum 1st nur in z\vei Districten bekannt, in Eng- land Kent. Sussex, Ks>r\ . von \\o aus sie nach Frankreich in die Umgebung von Boulogne Ubersetzl und ini nordwestlichen Deutschland, wo sie in deni Landstriche zwischen Helmstadt im Herzogthuui Braunschweig und Bentheim. nahe der holliindischen Grenze, an sehr vielen Punklen zu Tage ausgeht und namenllich an der Zusammensetzung des Deister, Osterwald, SUntel, der BUckeburger Berue. des Teutoburger Waldes einen wesentlichen Antheil nimiut. Die NVealdi'nfonnation besleht aus zwei Gliedern , einem unteren sandigen und einem oberen thonigen. Das erstere wird in Deutschland als Wealden- ki \ptogamen gehorcn den Equisetaceen . Farnen und Marsiliaeeen .m. von welchen die ersleren durch Equisetites, die Marsiliaeeen durch Jean- paulia. die Fame ebenfalls durch Gattungen, welche bereils fUr das Rhiil. den Lias, den braunen und weissen Jura charakteristisch waren, so durch Baiera, Oleandridium, Laccopteris, Sagenopteris, Dictyophyllurn reprtisentirt sind. Eine eben.so schait ausiiepriiizte Ver\\ andtschaft mil rhatischen und jurassischcn I nr- men . \\ie bei den Farnen tritt bei den Cycadeen des Wealden in einer An- /ahl Anoino/ainites-, Pterophyllum-, Podozamites-Arten hervor. Die Coniferen treten. \\as ihre Artenzahl betrifft , im Vergleiche mil Farnen und (lu-adecn stark in den Iliutei i:rund , wenn sie ihnen auch an Individuen-Reichthum nur \\rniu naehstehen. indem sie einen Hauptantheil an der Bildung der Wenlden- kohle genommen haben. In dieser Beziehung ist narnentlich Abielites Linkii 1-12 VI. Historisdii'. Geologic. Hum. x.u noniu'ii. Itcr GesaDimtoharakter tier Wealdenflora 1st nach dem oben (io.iuU-ii als fin ausursprnchfii jurassischcr zu bezeichncn , d. h. ihiv YI-JJC- tion gehort nodi derselben Entwickelungsslufe des Pflanzenreichs an, \\t-lclu' mil joiicr drr rhatischen Formation beginnl und in der Slleren Krcidc ilircn Abschluss findet. Erst in der jilngercn Kreideformation trill, \\ic cr\\iihnt. eine vollstiindige Anderung der gesammlen Flora ein; es erscheinen die Uiko- tyledonen, Fame und Gymnospermen Irelen gegen dieselben zuriick . \vah- ivnd ini Wcalden diese beiden Gruppen beinahe ausschliesslich die Vegetation /iisamniensetzen. Von Thierresten sind Cyrena-, Paludina-, Cypris-Arlen , ferner Fragmente von Lepidotus (Lep. Mantelli Ag.) und Sphaerodus am haufigsten ; zu ihnen gesellen sich einige Schildkrolen und gavialahnliche Saurier. - Das Klima der Wealdenperiode war, vvie die grosse Anzahl der Fame, das Vorkommen baumarliger Fame, zahlreicher Cycadeen und der Habilus der Coniferen be- \veisl, noch ein durchaus Iropisches. Fig. 279. U.uio Waldensi> Mant. Fig. 280. Melaula strombiformis Schloth. Fig 2S1. Cypris W a 1 d e n s i s Sow. Der Deislersandslein wird von der zweiten Etage der Wealdenformation, dem Wealdenthone, in 20 bis 30 M. Mach- tigkeit Uberlagert. Es sind dunkelgraue, dUnngeschichlele magere Schieferthone mil schwachen, sehr regelmassigen Lagen von sandigem Kalksteine. Lelzlere zeichnen sich durch ihren erstaunlichen Reichthum an Cyrenen, Cyclas und Melanien, manche der Schieferlhone und Mergel durch die Menge der Cxpris- und Unio-Individuen aus, welche sie bergen. Die charakleristischsten Vertreler dieser echten Brakwasserfauna sind: Cyrena ovalis Dunk., Unio Wal- densis Mant., Melania strombiformis Schloth., Paludina fluviorum Mant., Cypris Waldensis Sow. In England wird die untere Elage der Wealdenformation , wie bereits li'Tvorgehoben, von Ilastingssand gebildet. Es sind dies eisenschiissige Quarz- sande und Sandsleine, welche mil Thonen und Mergeln vvechsellagern . in denen jedoch eigentliche Steinkohlen wie in Deulschland nicht vorkounnen. Dahingegen umschViessen sie einzelne Brocken von Braunkohle und verkohlte Pflanzenreste, ferner zahlreiche Silsswasser- und Brakwassermollusken aus den Geschlechtern Cyrena, Cyclas, Unio, Paludina, Melania, namentlich aber die Resle von Fischen (Lepidotus), Schildkroten (Emys und Trionyx) und Sauriorn. VI. Histnrisrhe (id 143 unter denen sich die colossalen Formen \n odcr inei'ge- liia'ii Kalkstoinen , so\vie von lioll- i:rauon oder \veissen Sandsteinen Ix'i Ilalborstadt, Goslar) Verdra'llgt Fig. 282. Zahn von Iguanodon Jlantel.li Myr. \\mlen. Als let/les Glied der deut- si-hfn Gaultfonnalion erscheint fast Uberall der Flanimenmergel , ein heller von dunkelen Flammen und Streifen durchzogener Mergel mil Avicula gryphae- oides. IIH Allgemeinen ist an der Fauna des Gault ibr grosser Rcichlhutn an Bflfinniten und Ammoniten und zwar sovvohl an echten Ammoniten , wie an derm Kriippelformen bernerkenswerth. Letztere kommen in besonderer Man- nigfaltigkeit der Formen und Menge der Individuen in dem untersten Horizonle des Gault, den danach benannten Ancyloceras- (Crioceras-) Schichten vor und cehoren den Geschlechtern Turrililes, Hamites, Ancyloceras, Crioceras und Toxoceras an. Als ihre Hauptverlreter mo'gen hier Ancyloceras Matheronianus d'oi-l). , Hamites attenuatus Sow., Crioceras Emerici Lev., Crioceras Duvalii Lev. iinjjyfuhrt \verden. Von Ainmonilen sind Ammonites nisus d'Orb. , Am. nurilus Sow., Am. Milletianus d'Orb. zu ervviihnen , \viilnvnd von Helemniten Fig. 2S3. Inoceramus snlcatn? Park. Fig. 2S4. CriocerasDnvaliiLtSv. fiir den deutsehen Gault drei Arten, Belemnites Brunswicensis Stromb. , Bel. Ewaldi Stromb. , Bel. minimus List, desbalb doppelte Wichtigkeit besitzen, Ill VI. Goolo.nie. \vril sic drei verschicdene Nivraus und /\v;ir Bel. Buns\vieensis das untere, Bel. niiniinus this nbere Ni\eau einnehmrn und deshalb Yor/.ilulirhc Oriontininizs- niitu-l al>p'bt>n. Von Zweischalcrn und Brachiopoden sind Hir don ("Jault cha- raktcristisch : Terohrnlula Moutaniana d'Orb., Inoceramus sulcattis Park.. A\i- cula aplionsis d'Orb., Trisionia caudata Fig. '285. Toxoceras bi tuhercnlatus d'Orb. Fi". '2^1). Ancyloceras Matheronianu: d'Orb. Tig. 2>i7. Hainitos at ton \i at u Sow. Kit:. '2ssa. Turrili t e s c ate- natu s d'Orb. - 1! el em ui te F! r u n s w i c e n s i s S t r o in b. In der sUdlichcn Kreidezone ist der untersle Gault namentlich durch harte, \veisso Kalksteino. so\\ic kalkigo Morgel vertreten . \\olchc die crstcn Rudislen und zwar in solcher Men^e fUhren , dass man das untere Niveau des sUdlichcn Gault als unterste Rudistenbiinke bezeichnel. Die s:e\vohn- VI. Hislurische Gcolouie. 145 liehsle von den P\reniien bis in die b'stliehen Alpen verbreitele und deshalb charaeteristisehe Form derselben ist Caprotina ammonia d'Orb. In den Alpen hat man diese Caprotina-Schichlen Sehrallenkalke benaiuit. Sehliesslich ist noch zu be- merken. dass die untersle Elaiie des Gault, die Anc\ lot-eras - Sehiehten sowohl, wie deren .mcel'iihrie Aequivaleotgebiide, die Caprotinen-Schichten oder Sehraltenkalke, von vielen Geo- liiijen als oberste Zone des Ne oco in betrachtet werden. noman I'nterquader, Fi-. 'Mi. Ciipn.tiiiii ammonia d'0rl>. rnterpliiner . Diese Etage der Kreideformation bestehl in England, Nordfrankreich und Wesljihalen aus glaukonilischen Sandsteinen, Thonen und Mergeln (dem upper greensand. der chloritischen Kreide von Rouen, der Tourtia, dem Griin- sand von Essen), in Hannover aus thonigen Kalken und Kalkmergeln , in Saehsen und Bo' h men zu unterst aus zum Theil glaukonitischen Quader- sandstein. darliber aus Pliinerkalk (Unterquader und Unterpldner) . Die Zu- aller dieser petrographisch zum Theil so ausserordentlich . l)ix.-nidea cylindrica Aff . 2'M Ostreacarinata Lam. J. Exogyra columba Uesh. Fig. 2M3. Protocardiu in llillnuuin Beyr. veix hiedenen Schichtencomplexe zeigt sich durch ihre genieinsame FUhrung folgender characteristischer Cenoman-Versleinerungen : Holaster subglobosus A-. Discoidea c\lindrica Ag. , Cidaris vesiculosa Goldf. , Rhynchonella Mantolliana Sou.. Megerlea lima Defr. , Ostrea carinata Lam., Exogyra laleralis Dub.. Exoyra columba Desh. , Pecten asper Lam., Inoceramus slrialus Mant.. Proto- 146 VI. cardium Ilill;mimi Be\r..- Ammonites Rhotomagensis Brons:. . Turrililes cost;itus Lam.. Sraplu'trs ar<|ualis Sow. Fig. 204. Ammonites lib u toma'gen si s Brong. Fig. 295. Scapliites aequalis Sow. Hochst wichtig ist das Vorkommen von Abdrtlcken und verkohltcn Restt-n von Dikotyledonen , nnmentlich von Credneria , Cunnighamites , Salix , Acer. Alnus , Laurus u. a. in den dem cenomanen Quader angehorigen Schiefer- thonen von Niederscho'na bei Freiberg und in den Sandsteinen von Miihrisoh- Triibau. Es sind die altesten Angiospermen, von denen wir Kunde haben. Einen ganz verschiedenartigen Charakler besilzl die Cenoman-Bildung in der siidlichen Verbreitungszone der Kreide. Derselbe \vird durch cine neue grossartige Enlfaltung der Hippuriten bedingt. Das Cenornan Sildeuropas und zwar vorzugsweise Stidfrankreichs reprasentirt somit eine zweile Hippuriten- zone und beslehl iihnlich wie die ersle, deni Gault (oder oberen Neocome) angehorige vorwaltend aus harten, hellen Kalkslei- nen, welche neben anderen weniger hiiufigen Hip- puriten namentlich Caprina adversa d'Orb. , Ca- prina triangularis d'Orb. und Sphaerulites foliaceus Lam. ftiliren. In den ostlichen Alpen Hndet sich eine Foraminifere, Orbitulina convava Defr. in enor- mer Menge gewissermaassen in Slellvertrelung 1'Ui- die Hippuriten ein und fiillt die nach ihnen be- nannten Kalkschichten ganz an. Eine gewisse pa- laeontologische Verknilpfung zwischen nordliclu-r und slldlicher Kreidefacies \vird dadurch hci^c- stellt, dass der unterste Horizont des sachsiseh- ' :il>ri " aailvri?a ' r l! ' bohmischen Quadersandsteines, wenn auch sellen. lli|)purilen bii^t. 4) Turon (Milloliiuader, Mittelplaner, Scliichlen des Inoceramus labialns . Diesc rnli-rabtlicilnng der Kreidefonnalion wird im nordlichen Frank- re ich und in England von \veissen.oder hellgrauen, feinerdigen und \\ci- chen Mergeln (Kreidemergeln), in Weslphalen zum Theil von eben solelicn. /.inn Theil von Mergelkalk, dem Planer, in Hann over und Bra unscli \\ iu von lleischrothen und weissen, kalkigen Mergeln und Kalksteinen, in Sachsen und Boh men zu unterst von Quadersandstein (Bildhauersandstein) , zu oltcrst von Pliinerkalken und Mergeln (Strehlener Planer) gebildet. Die wichtigsten Erkennungsmerkmah 1 dieser Formation liefern folgendc organische Resle: Ga- albogalerus Lam. . MicVaster cortestudinarium Ag. , Inoceramus Brong- VI. HLstorische Gt>< 117 niiirti So\v., Inoceramus labiatus Bron.. (=1. imtiloidcs Maut.. =1. problenuti- ( us d'Orl). . Triconia scabra I.iiin.. Spondylus spinosus Defr.. Terebratula scmi- izlohosa So\\ .. Ammonites porainplus Sow.. Soaphitos Gcinitzi d'Orli. Fig. 297. Galerites albogalerus Lam. - Inoceramus lahiatu s Bro ng. Fig. 2!Mt. Spend ylus spinosusDefr. :;oo. T r i g o n i a s c n 1> r a Lam. - Hippnritps organ isan _'. ;in|. II i 1M' 1; i i t cs To uc asi ana d 'Orl.. In der Scliichleniviho dcr sildlichcn Kreidc repriisontirl die Ktage des Turon (Mncn drittcn Ilippuritcn-Horizont. Er besteht aus festen, dichlen, zuni Theil rothen Kalksteinen. wird namentlich durch Hippurites cornu - vaccinum Bronn und Hippurites orcanisans Desm. bezeichrtet und besilzt cine ausser- VI. Historische Geologic. onlt'iitlich grosse geographische Yerbreitung, indem er sich von Portugal durch ganz Stldeuropa bis nach Griechcnland und Kleinasien verfolgen lassl und endlich ebenfalls in Texas naclige\viesen worden ist. Dieser Hippurilen-Hori- zont ist es, welchen man in den schweizer Alpen als Sc \venka Ik, in den osterreicher Alpen als Gosanbildung bez*eichnet. Lelztcre birgt neben den genannten und noch zahlreichen anderen Hippuriten einen grossen Reichthum von Korallen, unler denen Fungiden (z. B. Cyclolilhes elliplicus Lam. . Turbi- nolien, Astraen und Maandrinen vorherrschen , ferner eine sehr erhebliche Menge von Gasteropodet) /, . M. Cerithium, Acteonella, Fusus). Fig. 303. Cyc 1 oli tli e s ellipticu s Lam. a von oben. b von nnten. c von der Seite. 5) Senon (Oberquader). Die Gesteine, welche diese Schichtenreihe zusamrnensetzen, sind in Eng- land, im nbrdlichen Frankreich , auf Riigen und Wollin \veisse Schreibkreide, bei Aachen und Mastricht lose Sande, Mergel und bryozoenreiche Kreidetuffe, in Westphalen zu unterst Kalkmergel , daruber lose Sande und Sandsteine, in Hannover und Braunschweig thonige Kalksteine und Mergel , am nbrdlichen Harzrande vorwaltend Sandsteine, in Sachsen und Bb'hmen zu unterst Mercel, 7 O 5 dririlber die Quadersandsteine, welche die colossalen Felsparlien des Elbthales oberhalb Pirna, so den Konigstein, den Lilienstein bilden. Ausser eincr Anzahl weiter unten zu erwahnender organischer Reste sind Belemnites quadratus d'Orb. und Belemnites mucronatus d'Orb. die wichtigslen Leitfossilien der Senon-Etage, wenn sie auch in den Quadersandsteinen der sachsischen Schweiz bis jetzt noch nicht aufgefunden worden sind, und zwar isl Belemnites quadratus fiir die unteren . Belemnites mucronatus filr die oberen Xiveaus der- selben bezeichnend. Zu ihnen gesellen sich ausserordentlich zahl- reiche Foraminiferen Tlabellina, Textularia, Nodosaria, Rotalia, Den- talina und viele andere) , deren Schalen nicht nur einen grossen Theil des Materiales der weissen Schreibkreide geliefert haben, sondern welche auch in den senonen Kreidemergeln sehr hiiufig Fig. im. sind, ferner jener schirmahnliche Schwamm Coeloplychium mncronatus agaricoides Goldf. , sowie Siphonia pyriformis Goldf. , zahlreiche Seeigel z. B. Ananchytes ovatus Lam. und Micraster coranguinum Ag. : Marsupites ornatus Mant. , Asterias Schulzei Colt., Crania ignabergensis Retz.. Magas pumilus Sow., Rhynchonella ocloplicata Sow., Terebratula carnea Sow., Ostrea vesicularis Lam., Exogyra laciniata Goldf., Pecten quadricostalus VI. Hislorische Geoloeie 11 <> Hronn, Inoccranuis Cripsi Mant., liuvramus Cuvirri Sow., Pinna diluviano Sclilotl)., Turrililrs pohplorus Horn., Haculilrs anccps Litni., Nautilus danicus Fig. 30G. Anan chytes ovatns Lam. Fip. :J07. Micraster cor- a n R u i n ra A K. Fig. 308. Ostrea vesicularis Lam. Fig. 305. S i p h o n i a p y r i f o r in i s O o 1 d f . Fin :. Pecton qBadricostatut; Fig. :J10. In r rr am u s Rro ngn ia rti Bronn. Sow. Fig. :M2. Nautilus danicus Schloth. Fig. 311. Batnlitcs anc e ps Lam. A Is die obersten Horizontc der Kreide, welchc bercits eine so bedeutendo Annaherung ihres palaeontologischen Charnkters an den des TertiaY verralln'ii. C red nor, Elemento d. Qeologie. 29 l.">0 VI. Historische Geologie. d;i.ss iluv y.uiM'Imnukcit /ui nvtacnsi-hrn Formation als sln-ilii: izall, sind die l'a\ii<>-Kalke, die KreideluH'e von Maslricht und die Pisolilhenkalke des Pariser Beckens zu betrachten. Man hat dieselben frtlher als besondere Etage der Kivide, als Danien zusammengefasst, zieht sie aber jelzt zuin Senon. Die Faxbe-Kalke treten auf der dMnischen Insel Seeland als jtlngste Bildung der senonen, also tlberhaupt der gesammten Kreide in <0 bis 1 "> M. M.ichligkeit auf, bestehen aus fast-nichts, als aus Korallenfragmenten und Ko- rallcnschult, und umschliessen zwischen diesen zahlreiche Molluskenreste, so Belemnites mucronatus, Nautilus danicus, Baculites Faujasi, aber auch Stein- kerne von Cypraea, Oliva, Mitra, Patella, Emarginula, also von Gasteropoden, welche sonst kaum aus der Kreide bekannt sind. Dazu kommen noch Schee- ren und vollstiindige Panzer einiger Krabben (Brachyurus), die in der ganzen Korallenfelsmasse vertheilt sind. Der Kreidetuff von Mastricht ilberlagert die echte weisse, an Feuer- steinen reiche Schreibkreide und besteht aus lockeren, zerreiblichen Kalkmer- geln, welche in der Weise von Bryozoe"n (namentlich von Eschara / und von Foraminiferen angeftlllt sind, dass diese die Hauptmasse des Gesteins ausniachen. Neben Gasteropoden wie Voluta, Fasciolaria u. a., die sonst nur im Tertiiir bekannt sind, kommen Belem. mucronatus, Pecten quadricostatus, Baculites Faujasi und andere echt cretaceische Formen vor. Uberraschend isl die Ubereinstimmung der Kreidebildungen von Mastricht-Aachen mil denen von New-Jersey in Nordamerika, wo ganz ahnliche an Eschara reiche Kreidetuffe die Schichten mil Belemnites mucronatus Uberlagern. Der Pisolithenkalk der Umgegend von Paris ist ein gelblicher, eisenhaltiger, groboolithischer Kalkstein mil dem cretaceischen Pecten quadri- costatus, Nautilus danicus, neben ihnen aber mit zahlreichenorganischenBesten von augenscheinlich eocanem, also tertiarem Habitus, so dass man diese Ablagerung als ein Zwischenglied zwischen normaler Kreide und Tertiar betrachten kann. Was endlich die senonen Gebilde der Kreideformation des Stldens und zwar namentlich des sUdlichen Frankreichs betrifft, so wiederholt sich auch hier dieselbe Erscheinung wie beim Gault, Cenoman und Turon, nehmlich das massenhafte Auftreten von Hippuriten, deren vierten und zugleich oberslen Horizont wir demnach im stldlicben Senon erkennen. Letzterer besteht in Sildfrankreich aus lichtgelben Kalksteinen, in denen die Hippurilen so massen- haft angehauft sind, dass sie, nur durch ein wenig Kalk verkittet, fast aus- schliesslich ganze Schichten zusammensetzen. Die haufigslen Arten sind: Radiolites Jouanelti d'Orb. und Radiolites Bournoni d'Orb. Mit ihnen schliesst in Siidfrankreich, mit Belmnites mucronatus filhrenden Schichten in den Alpen, die Kreideformation ab. Einiges fiber die geographische Yerbreitung der Kreide. In Europa hat die Kreide in England, Frankreich und Deulschland ihre grbsste Ver- brcitung und vollstiindigste Entwicklung erlangt. Wahrend die Juraforma- lion noch woit ausgedehnte, zusammenhiingende Terilorien bildet, ist dies bei der Kreidegruppe schon weit weniger der Fall. Es lasst sich aus der ganzen \nlnvituni: drr durch dazwischon liegende Juraplateaus iietivnnten VI. llistorische Geologie. 451 becken nicht vt-rkcimen, dass eine Vergrosserung der Continente auf Kostcn des cretaceischen Oceanes stntt.m>fimden hat, wodurch letztcrer in zahlrciche Buchten und Anne gegliedort vvurde. Bei Besprechung des Jura ist gezeigt worden, dass derselbe in England rim* breite Zone bildet, welche in fast genau nordlicher Richtung vom Canal bis zur OstkUste der Insel verlauft. Der Untergrund des ganzen, osllich von dieser Jurazonc liegenden Territoriums besleht aus Kreide, wird freilich zuni Thfil von Terliiirablagerungen verborgen. Die Schichten der crelace'ischen Formation lagern hier gleichformig auf denen des obersten \veissen Jura auf und fallen wie diese nach Osten ein, nur in den zwischen der Themse und deni Canal gelegenen Landstrichen von Kent, Sussex und Essex findet eine Stoning der sonst so regelmassigen Lagerung durch eine flach kuppelfbrmige Krhebung der Purbeck- und Wealdenformation stall, an vvclche sich die Schichten der jlingeren Kreide anschmiegen und allseils von dem Centrum abfallen, so dass sich ein normal anliklinaler Schichtenbau einstellt. Die eng- lische Kreide beginnt mil den Sandsteinen und Thonen des Wealden, auf welche dem oberen marinen Neoconi angehorige Glaukonitmergel (lower green- sand) und die Schieferthone und plastischen Thone des Gault folgen. Das Cenoman ist durch eine zweile Ablagerung von Glaukonilmergeln (upper green- sand), das Turon durch Kreidemergel reprasentirt, wahrend das Senon durch 2 VI. Ilistorisclic ulleiibarl sich einerseils in dem Auflreten harter, dichter oder knslallinischer Kalksteine, andererseits in dein Reichthume an Hippuriten, \velche, wic aus beiliegendtf tabellarischcr Ubersicht hervorgeht, vicr verschiedone Horizonto der dnrliiien crelaceischen Schichlonreihe anttlllen, und in jedem derselben durch andere Species vertreten werdcn. Einer dritten Bucht des crelaceischen Oceanes entsprechen die Kreideschichtcn am untercn Laufe der Rh6ne im sildbstlichen Frankreich, die sich ebenfalls an die Granite des Cenlralplateaus anlagcrn und dann einerseits in nordostlicher Richtung tlber Genf bis Neuchatel, andercr- seils am Nord- und Sttdabhange des Alpenzuges durch Baycrn und Tyrol bis Salzburg und Osterreich in Form einer schmalen Zone fortsetzen. In letzlcrer sind siimmtliche Glieder der Kreideformalion und zwar in typisch stldlicher Facies entwickelt. Eine sehr bedeutende Rolle spielen die Hippurilen-Kalke in den Alpen und zwar in den westlichen namentlich die der Neocomelage, also die Schrattenkalke rait Caprotina ammonia, in den 6'sllichen die turo- nen Gosaubildungen mit Hippurites cornu vaccinum und Orbitulites concava. Kehren wir zur nb'rdlichen Kreidezone zurllck ! Von England und Frank- reich aus la'sst sich dieselbe durch Belgien und das nordwcstliche Deulschland verfolgen, bildet das Elblhal ober- und unterhalb Dresden, hebt sich am Nordabfalle des Riesengebirges in isolirten Partien aus dem Diluvium und bildet erst wieder in Oberschlesien und Polen, sowie an dem nordlichen Fusse der Karpathen grossere Areale. Zwar ist sie unter der ganzen norddeulschen Tiefebene verbreitet, hier aber von machtigen Terliiir- und Diluvialablagerun- gen bedeckt, aus welchen sie nur an wenig Punkten, so bei Ltineburg, auf Rilgen und auf Wollin in kleinen, inselfb'rmigen Flecken hervorragt. Siidlich von dem Riesengebirge und den Sudeten tritt sie als bohmisches Kreidebecken in ausgedehnter Weise auf. Trotz des wahrscheinlichen, wenn auch verbor- genen Zusammenhanges aller dieser deutschen Kreidegebiete besitzt doch jedes dieser letzteren eine ganz eigenthtlmliche Facies, eine Erscheinung welcbe darauf beruht, dass einerseits an den verschiedenen Localitaten nur einzelne Glieder der gesarnmten Schichtenreihe zur Ablagerung gelangt sind, anderer- seils der petrographische Charakter selbst der entsprechenden Gesteinscomplexe ein verschiedenartiger ist, und endlich der organische Habitus nichl iiberall ganz derselbe bleibt, sondern localen Modificationen unterworfen ist. Es lassen sich folgende Gebiete und zugleich Facies der Kreide Norddeutschlands und der angrenzenden Landstriche benachbarter Lander unterscheiden, iiber welche in beigcdruckter Tabelle pag. 438 eine vergleichende Ubcrsicht gegeben ist. 4) Das Kreidegebiet von Mastriciit und Aachen. Hier ist aus- schliesslich das Senon zur Ablagerung gelangl, welches zu unterst aus losen Sanden und Kalksteinbiinken, diese mit Trigonia limbata und Belemnites mu- cronatus ; darliber aus glaukonitschen Kreidemergeln und zu oberst aus Kreide- luff besteht. Letzterer ist angefllllt von Bryozoen, z. B. Eschara, und ausserdem reich an echt cretact'ischen Thierresten. 2) Das westphiili sche Kreidegebiet stldlich vom Teutoburger W.ildc. In ihm sind nur Cenoman, Turon und Senon, nicht aber Neocom und Gault verlrelen. Diese ausschliesslich obercretJiceische Schichlenreihe beginnt mil VI. lli>ltiri>rlit- (iciili.-ic. !'> dom Kshi'nrr Griln>aiide. -iin-r Aijuivalonlbildimg dor Iraim.MM-heii Tourti.i ; /.\\i>rhen ilir unil oilier zwi-iU-n Grilnsandablagurung , \\i-U-lu- ilnn untorslon Seiu.li angrhiirl. lieuen .lie Planer und Mergel des Turon mil Inoivramus la- hijilus, wiArend die jilngston llumonto, also die- oberhalb des nberon Griln- sandos lai-ornden Mergel uiul Sandsleino, durch Belemniles mut-ronalus und (juadratus als oborstes Semm be/eielmet \\orden. 3) Das Kre.idegebiet des nord westlichen Dculschl an ds ein- schliesslich des Teuloburger Waldos. In moist gleichforiniger Auf- liigerunt; auf den obcrston Schichlcn des wcisscn Jura trill die Kroidcfonna- lion in ihren siimmtlichen Gliodcrn vom Neocom bis zum Seuon enUvickoll iin nordwfsllichcn Deulschland auf. Sie erslreckl sich von der holliindischen (Jreim- bri (^ildohaus cincrscils durch die Kctlc des Tculoburger Waldos bis in die Gegend von Padcrborn, andorersoils den Fuss der Wescrkelle und des Doislers cnllang nbrdlieh und nordosllieh vom llarz bis in die Gegend von VluMslrbrn und fUlll ausserdem ein/elnc isolirle Mulden aus , so die llils- muldc und die Kreidemulde von Alfeld. In der Entwickelung der einzelnen illirdiT geben sich jedoch innerhalb dieses Verbreilungsgebieles auffallende Unlerschiedc zu erkennen. Wahrend sich von Gildehaus an sowohl Neocom und Gaull, wie Ccnoman und Turon, zum Thcil in steil aufgerichlelcn Sehiohten, iibor den Touloburger Wald bis in die Gegend von Paderborn erstreekt-ii, sind am Nordrande des Wesergebirges bis in die Gegend westlich von Haniu.Nrr mir die unlcrstcn Glieder der Kreide bekannl, bei Lemforde jedoch von Se- nonschichtcn Uberlagerl. Bei Hannover und in ihrer weileren Vcrbrcilunii gegen Oslen hin erscheint die Kreideformalion in einzelnen isolirlen, oder nur din-ch die unlerslen Schichlcn der Gesammlformalion verbundencn Mulden, in \\rlchen die sammllichen Glieder der Formalion cnlwickell sind, so bei Ahllen, Peine, Braunschweig, ebenso auch in der lang ausgcdehnlen Mull- /.wischen Hornburg und Aschersleben , wo jedoch der pclrographischc Charaki. i dor Formalion durch das Auflrelen von Sandsleinen an Slelle der iin ubrigcn nord westlichen Deulschland vorherrschend Ihonigcn und mergeligen Gebilde in mm-/, eigenthumlicher Weise beeinllussl wird. 4) Das Gebiet der baltischen Kreide, welches die isolirlen Ablage- rungen dieser Formalion auf Wollin , Rilgen , den danischen Inseln und dom sUdlichen Schweden umfassl, wo ausschliesslich Senon und z\var /urn t-rosscn Theile in Geslall sleile Absliirzo biUlcnder, weisser Schroibkivido /ur Ablap- rung gclangl ist. Auf Seeland wird letztere von den bereils erwiihnten Ko- rallonkalkon von Faxoe bedeckl. 5) Das Gebiet des mille Ideutschen Quaders. Ihui gehoren die cre- laooischen Formalionen Sachsens, Bohmens und der Unigebung von Lb-vu-nberj: in Niodorschlosion, so\vie der Gegend von Begensburg in Bayern an. Diesel- ben reprjisenlircn, ahnlich wie in Weslphalen, nur die drei oberen Elagen der Kreide, sind jedoch, namenllich was ihren Gesleinscharakloi bclrifft , von jenen vollkommen verschieden ausgebildet. Es beruhl dies vorzUglich auf der onormcn Enlwickelung drs Ouadorssndsleines , welehor u. a. die bekannlen l-Vlsparticn der sachsisch-bohmischcn Schwciz , des LausiUor Gebirgos, von 1.") 1 \ I. Ilishirisrlir Adersbach und \\YckrlsdoiT, die Ilruscheuer /usammrn.si'l/.t. Die Kividcabla- gerungen der genannten Trrritorien beginnen mil ciner Stlsswassorbildung, welchc die vorhandenen Uncbenheiten und KlUfte dos Untergrundes ausfullt und deshalb nur local auftritt (z. B. die pflanzenfuhrenden Schichten von Nic- dcrschb'na). Auf sic folgt der untereQuadersandstein, tiberlagert von dein unteren Planer, Aequivalentgebilden desCenoman; darllber der Com- plex des Mittelplaner (zum Theil als sandige Schichten enlwickell und dann Fig. 313. Profil durch die sachsische Quader- (Kreide-) Formation. n (irundgcbirgo c Mittlerer Quadersandstein u. mittlerer Planer \ .. le i ' Pflanzenfuhr. Schichten n. Muschelbreccie ) TT . d Copitzer Grunsandstein Unterer Quadersandstein miadpr e s trehlener Planer b Unterer Planer uud Serpulasand / Baculitenschichten (oberer Planermergel) ) n . g Oberer Quadersandstein f U Mittelquader genannt) und der obere Planer (Strehlener Planer), welche sich als Turon erwiesen haben ; und endlich der obereQuadermergel (Ba- culitenmergel) , uberlagert von oberem Quadersandstein, welche das Senon anderer Gegenden reprasentiren und u. a. die gewalligsten Felsen der sach- sischen Schweiz, sowie den Gipfel des Schneeberges zusammenset/en. 6) Das Kreidegebiet Oberschlesiens, der Nordka rpathen und Po- lens. In dem aussersten Oslen Deutschlands und den angrenzenden Theilen Polens, Mahrens und (Jaliziens hat die Krcideformation eine sehr bedeutende Verbreitung und begreift in Ubereinslimmung mil denen des nordwestlichen Deutschlands und ini Gegensatze zu den dazvvischen liegenden sa'chsisch-bbh- mischen Ablagerungen die sarnmtlichen Glieder der Gesamnitformation voiu Neocom bis zum Senon. Das Neocom und der Gault sind innerhalb der Nord- karpathen, Gcnotnan und Turon in der Umgegend von Oppeln und Leobschill/. in Oberschlesien, die senonen Gebilde vorzugsweise in Polen, weniger deullich bei Oppeln zur Entwickelung gelangt. Das Neocom wird durch ein iiiii<-li- tiges Schichtensystem von Mergeln, Schiefern und Kalksteinen reprasenlirl, welches das HUgelland der Umgebung von Teschen zusammensetzl. Zum (Jaull rechnet man die Pterophyllum-, Zamites-, Sequoia-filhrenden, sowic an Crio- ceras und Ancyloceras rcichen Wernsdorfer Schichten nebst den Bcloinnitcs minimus fllhrenden Sandsleinen des Godula-Berges , welche die Zone sfldlich von dem Teschener Neocom bilden. Das Cenoman ist durch Sandsteine mil Protocardium Ilillanum und Exogyra columba bei Leobschiitz und durch san- dige Kalke bei Oppeln und LeobschUtz , das Turon durch die Kreidemergel von Oppeln vertreten, wahrend das Senon, abgesehen von versleinerungsarmen Sandsteinen, nahe der letztgenannten Stadt auf der Ostseite des polnischen Jurazuges eine grosse Verbreitung findet. VI. Ilislorische Geologic. l- r >'> Kurz mag schlicsslich noch die Bemrrkunii Plat/ linden, dass die Kroide- formation auf dem nordamerikanischen Continente ganz ausserordent- lich grosse Areale bcdeckt. Eine Zone dcrselben zieht sich in einer Breite von 2 bis 6 deutschen Meilen, freilich an vielen Stellen durch Uberlagerungen von jiingeren Gebilden unterbrochen , von der Stadt New- York aus durch die ilachcn Kiistenstriche von New-Yersey, Delaware, Virginia und die beiden Ca- n.Iinas, vvendet sich dann an dem slidlichen Ende des Alleghanysystemes durch Georgia und Alabama und breitet sich in dem Mississippithale zu einer weiten llarhi'n Bucht aus, welche in nordlicher Richlung bis an den ZusammenOuss des Ohio und Mississippi reicht und einen grossen Theil der Staaten Texas, Louisiana, Tennessee und Kentucky umfasst. Dieses gewaltige Kreideterritorium \erschwindet jedoch im Vergleiche mil der Kreidezone, welche sich von Mexico aus, den Ostabfall der Rocky Mountains entlang, liber die Quellen des Mis- sissippi bis nach der arktischen See erstreckt. Ihr parallel liiuft am Gestade des stillen Occanes ein dritles Band cretaceischer Gebilde. Am genauesten ist die Kreide von Texas und New-Jersey untersucht und mil der europaischen \eriilichen worden. Der palacontologische Gesammtcharakter der letzleren be- sitzt cine uberrasehende Ahnlichkeit mil dem des Senons von Mastrichl und Aachen, indem beide etwa iO Arten thierischer Reste gerneinsam haben und ausscrdem noch einige andere Species durch nah verwandte Formen verlreten sind. Altero Kreidegebilde , als senone, sind an der atlantischen Kusle nicht bekannl. Die texanische Kreide gehbrt dem obcrcn Turon an und niihert sich durch ihrcn Reichlhum an Hippuriten , Orbitulinen und Nerineen dem euro- piiischen alpinen Habitus, -- eine amerikanische Wiedcrholung der in der al- l(-n Welt so deullichen Erscheinung einor ndrdlichen und sUdlichen Kreide- facies. Lageruugsverhaitnisse der Kreide. Die Schichten der Kreideformation nrlimcn in dem bei Weitem grossten Theile ihrer Verbreitungsgebietc noch ihre ursprUngliche Lagerungsform ein. In diesem Falle dehnen sie sich hori- y.ontal aus, senken sich sanft nach einer Richtung oder bilden flache Muldcn in gleichlormiger oder discordanter Lagerung auf dem Jura oder noch alteren Schichten. Durch das Austrocknen ihres Materiales und in Folgc der damit vrrbundenen Volumenverringerung sind Spalten , Verwerfungen und kleinere Knickiingen und Windungen hervorgebracht worden, welche keinem Kreide- territorium fehlen, namentlich deutlich aber in der weissen Schreibkreide durch /.iisammcnhangende Schichten oder lagenwcise gcordnete Knollcn von Feucr- sliMii luM-vorii.'liobcn \\erden. Beispicle fur derartige Lagerungsverhaltnissc licfert das Senon von New-Jersey, welches Jem Auge fast vollkommen hori- zontal geschichtet crscheint , ferner der Quadersandstein und Planer Sachsens, \\clche ganz flach geneigt sind, wiihrend bei Alfeld in Hannover, bei Lowen- berg in Schlcsien, in dem nbrdlichen Kreidebecken in Frankreich und Eng- land ausgezeichnete Muldenbildungen bekannt sind. An noch anderen Punk- ten, so bei Ltineburg, lagern sich die Schichten der Kreide mantelformig urn einen Kern von alteren Gesteinen, in diesem Falle Trias, von welchem sie allseitig flach nach Aussen abfallen. Hingegen sind grossarligere Stbrungen 456 VI. Ilistorische Geologic. der (Tel.icriM-hrii Setiiehlelireilie . ill Folgr deren sir j;ekniekl , zerrissen odd* iiberuekippl erseheint , verliiillnissmassig selten. Moist 1st dies dort der Fall, wo die Kiilslelumg grusserer (iebirge erst nach der Ablagerung der Kreide staltfand, wo also Schichlen der letztgenannlen Formation an den Beweiumgen und gewallsamen, \venn auch siieul;iren Disloralionen gewisser Slridie der Krdkrusle tlieil/.unelimen gezwungen \\orden sind. So \\urden die Kreide- srhichten der 1'Nrenaen und Karpatlien , luiinentlieh aber der Alpen den cdrii- plicirleslen NViiulungen , Faltungcn und Oborscliiebunyeii unlerworfen (sielie Fig. 3<5). Fig. 315. Prof i 1 an der Kesslor Alp i n Fig. 316. Profil durehdie u berk ippt en Kre ide- deii bayerischen Alpen. and J ura -Sch i ch ten des Laugen berges bei a Neocom. 6 Schratteukalk. c Ganlt. d Sewen- Goslar. kalk. e Sewenschiefer. a b Oxford I Hilsconglomerat ) Uritere c d Uni Kimmeridgel w . it Hilsthon ( Kreide e Pteroceras-SehichtV " T elb /(/fcObersterKimrae-l ridge I Auch am nordb'sllichen Rande des llarzgebirges , dessen letzlc Hebungs- .itie in den Beginn der Tertiarperiode fallen , wiederholen sich ahnliche Er- seheinungcn. In dcm Landslriche zwischen Harzburg und Goslar hat eine vollkommene Uberkippung der Schichten der Trias, des Jura und der Kreide vorn Buntsandstein bis zum obersten Senon stallgefunden, so dass die jllngere Kreide den alteren Jura unter- teuft, und die unterste Kreide, derHils, von dem obersten wcis- llliliiM sen Ju > flborlagcrt wird, d eine Cberstiirzung , welche am Fig. 317. Pro fil (lurch die uborkipp ten Kre i de schic h ten r j n n sudlich vom Teutobnrger Walde. LailgCnDerge , deSSCn rroill 111 B Barenberg; R Havensberg. a Tnron. 6 Ganlt. c Neocorasuid- p: qi/> appphpn ist honh stein, d Wealdenthun and Wealdensandstein. rl 8' 8 e b cn sl j achtet werden kann. Uber- raschend ist es, dass ganz analoge Cberkippungen der Kreide auch in veiliallnissmiissig flacheren Theilen Deutschlands vor sich gegangen sind. So ilberlagcrn am slldlichen Fusse des Teutoburger Waldes Wealden und Hils vollkommcn gleichformig die obere Kreide, was nur durch eine Cberstiirzung des ganzen Schichlencomplexes erklarlich ist (Fig. 317). Emptivgesteine und Ganggebilde im Oebiete der Kroide. Erup- tivgesteine sind der grossen Mehrzahl der Kreidetorritorien fremd , gleich- altcrige Finlairerungen von solchen in den oben besohriebenen Arcalen ganz unbekannt. Wo gluthfllissige Gesteinsmassen die Schiehten der Kreide durcli- hrochen halx-n, fiel ihre Eruption in spiilere Zeitalter, also namentlich in die VI. Ilistorisclio (icoloi^ic. 4")7 Trrtiarpcriode und gehbren dcr Gruppe der Bnsaltr ,in. Basalt bildet eine An/ahl Kuppen in dem Ouadorsandsleingebiele dcr siichsischen Schwciz, des Lausil/cr Gcbirges. \vo dor (Jmidersandslein ini Contacto mil dem Basalle ge- frillrt und siiulenfbrmig abgesondert orsrhoint, des nbrdlichen Bbhmens, sn\\ic Niedorschlesiens. Dor Schauplalz einer sehr bedeutcndcn vulkanischen Tha- tiiikcit war das Neocom-'lYrrilorium, welches das Hdgclland am Nordabfalle dor Karpalhen bildet. Mil der Hebung der lelztcrcn sind grossarlige Schich- lonstbrungen und Spaltenbildungcn Hand in Hand gegangen, welche das Em- pordringen von gluthflUssigen Gesleinsmassen crmbglichten. So \\ird denn dcr erwiihnle Landslrich von zahllosen Stocken und Ga'ngen eines grobkryslal- linischen bis fast aphanitischen, Teschenit benannten, anorthitfUhrenden Dole- rites durchsetzt, welche, zum Theil dicht aneinander gcdrangt, cine langgezo- ucnc, von SW. nach NO. streichende, also der Richtung der Nordkarpathen parallcle Kelte bilden. Uberall zeigt sich der Einfluss ihres urspiUnglich glulh- fldssigen Zustandes auf das Nebengestein in der ausgezeichnctsten Wcise: die Ncucoinschiefer sind in gcbiinderten Jaspis verwandelt, die Kalkslcinc sind marnjorahnlich geworden, der Sandstcin 1st weiss und hart gebrannt und sa'u- lig zerklaftet, kurz, alle Erscheinungen der Contactmetamorphose haben sich von Gange von abbauwdrdigen Mineralsubstanzen sind Sellenhcitem im Ge- liictc crctaceischer Formationen. So trelen z. B. bei Stadthagen in Wcsti)halen eine Anzahl wenig machtigcr Giinge , welche Bleiglanz und Blende ftihren, in den Planerkal- kon der oberen Kreide, ferner in den dem Gault angehbrigen sandigen Schieferthonen der an Holland grenzenden Gegend von Bentheim mehrere A s p h a 1 1 g a n g e auf, welche letztere in ausgedchntem Maassc abgcbaut werden. Sie durchsetzen die flach gegen Slid fallenden Schie- ^ 7^^1^?^P?V n Icrthone in reohtem Winkel auf deren Slreichen, Fig . 318 . Asphaitgang im Ganit stehen saiger, erreichen gegen \ M. MUchtigkeit, a Schieferthon des Gault. 6 Lettiger As- und sind zum izrbssten Theile von einem pech- , ^\ l . c KadiaistrahiiKer schwefeikios. d Blatterig stongehger Kalkspath rait rhom- scliuar/en, .stark gliinzonden Asphalteund neben b <>6drischcn Endflachcn. e Reiner Asphalt, dicscm von blatterig slrahligem Kalkspath, Schwefelkies und einzclncn Frag- incnlrn des Nebengesteines ausgcfUlll. Die einzelnen Bestandlheile dieser Gang- sind sehr gewbhnlich bandartig angeordnet und wiederholen sich, wic in Fig. 3IS dargestellt, svmmelriseh von jedem Saalbande aus. Kiiekblick auf die Eutwickeluug des organischen Lebens wiihrend der nienozoischen Zeitalter. Im Ansciilussi- MM dii> |ui. iS8 und 371 "ogcbcne Uebersicht der FIUIIKMI und Floren der palaeozoischcn Pcriodcn.) Das organische Leben auf Erden schreitet stufenweise vor warts auf der Bahn dcr Vervollkommnung. Aus seinen sehr geringen, unbedeutemfcn Anfiin- gen, die uns aus den der Silurperiode vorangehenden Zeiten tlberlieferl wor- 458 VI. Hislorische Geologie. den sind, enlwickelt sich die Thier- und PflanzcnfUlle der palaeozoischen Erde, jener Reichthum an abenteuerlichen Gestalten, welche namentlich auf der tlppigen Entfaltung der Gefasskryptogamen, der Zoantharia rugosa, der Blastoi- deen und Cystideen, der Brachiopoden, Nautileen, Trilobiten und heterocer- eiilen Ganoidfische beruhl. Auch diese Fauna und Flora macht einer anderen Plat/ , deren Gesammtcharakter dem Ziele der fortschreitenden Enlwicke- lung des irdischen Organismus um eine bedeutende Stufe naher steht. All- iniihlich verschwinden, wie pag. 372 gezeigt, die Hauptvertreter des palaeozoi- schen Lebens, eine neue organische Welt stellt sich ein, verdrangt nach und nach die noch tlbrigen Reprasenlanlen des grauen Alterthumes der Erde, ver- breitet sich auf dieser und dominirt endlich in den Wassern und auf dern Festlande, es ist die Fauna und Flora der mesozoischen Zeilalter. An Stelle der palaeozoischen Dschungeln von Calamiten, Sigillarien und Lepidodendren trelen ausgedehnle Waldungen von zuerst rein tropischen, spa- te r sublropischen Coniferen, zwischen welchen zahlreiche und riesige Verlreter der neuen Gattung Equisetites wuchern ; die Cycadeen erreichen das Maximum ihrer Entwickelung, neue Fame stellen sich ein und endlich erscheinen auch die ersten Reprasenlanlen der Angiospermen in den verhallnissmassig sparsa- men Blatter der Credneria, Salix, Acer, Quercus, Sassafras u. a. Sie sind die vereinzellen Vorlaufer der Pflanzengruppe, vvelche in spateren Perioden an Formenreichthum immer mehr zunehmend und Coniferen und Cycadeen zuriick- drangend, drei Viertel der Flora unserer Zeit ausmachl. Konnle man die pa- laeozoische Erde als Reich der niedrigsten Pflanzen, der Algen und Gefasskryp- togamen bezeichncn, so ist die mesozoische Aera das Zeitalter der viel hbher stehenden Gymuospermen. Gleichwie sich aber neben ersteren bereils die Vorlaufer der mesozoischen Flora zeigen. so stellen sich auch schon am Ernie der mesozoischen Periodc Vorlaufer der hbchsl entwickellen angiospermen Pflan- zenwell ein, die erst in den lertiaren und noch spateren Zeitaltern die Herr- schaft erlangt. Ahnlich wie die Pflanzenwelt, so erfuhr auch der Gesammtcharakter der Thierwelt wahrend der mesozoischen Periode eine Neugestaltung. Das Aus- slerben der palaeozoischen Typen ist an oben citirter Stelle genilgend belont, - fiir sie treten neue Fonnen ein. Jelzt erst erscheinen die riffbauenden- Ko- rallen, die Zoantharia perforate und eporosa, sowie die echten Echiniden, um von da an bis in unsere Zeit fortzuleben. Stall der Brachiopoden und Nau- lileen, wolche bisher durch ihren Formenreichlhum und die Menge der In- dividuen den wesenllichslen Einfluss auf den organischen Gesammtchanikler ausgeiibl hallen, en If alien sich die Zvveischaler, Ammoneen und Belemniten und nehmen den maassgebenden Rang jci>er ein. Unler den Cruslaceen er- scheinen die echlen Krabben, die siimmtlichen Familien der Inseklen slellen ihre Verlreler. Die helerocercalen Ganoiden, von welchen aus dem Zeitalter ihrer Hauptentwickelung noch einige Nachztlgler in den Beginn der mesozoi- schen Periode reichen, slerben bald vollkommen aus, filr sie Ireten homocercale Ganoiden ein, wclche im Verlaufe der mesozoischen Zeitalter das Maximum ihrer Haufigkeit erreichen und dann ebenfalls allmahlich zu der Sellenheil und VI. llistorische Geologic. 459 dor Formenarmuth dor .let/t/.eit herabsinken. Neben ihnen crschcinon die crstcn echton Haie, die SqualodonU>n, sowie die Knocbenfische, und mil ihnen die Vorliiufer des heute bei Weitem vorwaltenden Ty|ms der heutigen Fisch- \velt. Die Labyrinthodonten produciren im Beginne der neuen Aera Riesen- gestalten , jedoch um bald zu verschwinden , und machen den ho'her organi- sirten echten Reptilien , den Enaliosauriern , Pterosauriern , echten Gavialen, Krokodilen und Schildkrb'len Platz. Dass die Mitte der mesozoischen Zeitalter besonders fUr diese Reptilien geeignet war, zeigt sich nicht nur in der Ila'u- figkeit, sondcrn auch in der Riesenhaftigkeit ihrer Reprasentanten , welche die Grosse ihrer heutigen Nachkommen um mehr wie das Doppelte tlbertrefl'en konnen. Gauz analog dem sporadischen Auflreten der ersten Angiospermen neben den damals herrschenden gymnospennen Coniferen und Cycadeen er- stelien in der mesozoischen Periode, als wahrend der Herrschaft der Reptilien, die erslen WarmbltHer in vereinzelten Vb'geln und Beutelthieren, um sich spa- ter im Verein mil den damals noch so sparsamen Angiospermen , sowie mil den ebenfalls erst am Schlusse der mesozoischen Aera erscheinenden Knochen- fischen zu den Haupteleinenten einer neuen organischen Welt, der kanozoi- s c h e n , emporzuschwingen. Alle diese Erscheinungen sind Fingerzeige (iber die La'nge der Zeitraume, welche die Entfallung und Ausbreitung der Organismen in Anspruch nahm, Hin\M'ise auf die lange Dauer der einzelnen Perioden der Erdgeschichte , Be- \\rise der allmahlichen Entwickelung und Ilerausbildung der Floren und Faunen, welche sich in fast zahllosem Wechsel abgeldst haben , im Gcgensatze zu der Annahme, dass durch Erdumwalzungen bedingte Ausroltungen alles frtihereti Lebens sich slets wiederholende Neuschbpfungen nbthig gemacht hatten. D. Die kaenozoische Forinationsgruppe. Die Ablagerung der kanozoischen Schichtenreihe fa'lll in eine Periode, in welcher dii- .niLiinspermen Dikotyledonen (also Laubholzer) und die Saugethiere y-iu-rsl /.u ciiicr grossercn Entfallung gelangen, wahrend die den Gesammt- habitus der mesozoischen Formalioncn so wesentlich bedingenden Gycadeen, (loniferen, Keplilien, Brachiopoden und Ganoiden sUirk zuriicktreten und die noch charakteristischeren Aminonilen und Belemnilen ganz ausgestorben sind. D.is \\ rsenlliche des kaenozoischen Zeitalters und seiner Producte bestehl darin, dass sic den Anschluss der crslen Entwickelungssladien der Erde an die Jetzt- \\clt vcrinittcln, dass sic den Obergang zwischcn dcm Sonst in das Jetzt der Erdgeschichle herslellen. Die kaenozoische Schicblenreihe zerfalll in die tertiiiren Forma tionen und die Dilu vialgc bilde. Das Tertiiir. Charakter der Tertiarperiode im Anschluss an die Hlickblicke auf pag. 371 und 457. Im Verlaufe der Terliarperiode erlangte die Erdoberflache all- Mill \ I. miililich und iin Wrsi'iilliohrn ilnv heuligr (lonli-in .1(1011, und dir Fauna und Flora i-inon (iosammtoharaklor, dor sicli auf d;is Innigsle .HI die .lol/,l\\olt an- solilirs.sl. Dieso UmgosUillung dor gcsammlen irdischen VerhallnKsso liudd in folgendon Bfschehmngetl ilnon Ausdruck: 1) in fortwahrenden Verschiebungen der Grenzen zwischen Festland und Meer in Folge siioularer Hobungen und Senkungen dor (lonlinonlo. 1m Boginn der Terliiirzoil hesassen die heuligcn Gonlinonlc hci Weitoni nicht die Aus- dolmung \\io jctzl, viclmehr waren bedeulende Strichc derselben noch VOID Moore bedeekl und ticfe Bucliten und sehmale Meeresarnie erslrccklen sieh \\eii in ihr Inncros und zertheillen dicsclbcn in Inseln und Ualbinscln. Irn Vcrlaufe der lerliaren Zeitraumc fanden ahnlich wic in alien frillieivn 1't-riodcn langsame Hebungen stall, in Folge deren ilachc Kilslenslrichu Uber den Meeivs- spiegel gehoben, seiehle Buchlen und Caniile Irocken gelegl, lie fere zu Binncn- meeren umgewandell. fillhere Inseln durch Tiefebencn verbunden wurden und andere an Umfang wuchsen , wahrend zugleich neue Inseln aus dein Meere auflauchlen und frilhcr zusammenha'ngende Oceane durch Damme von Fcsi- liind gelrennl wurden. In den Depressionen des jungen Fesllandes sanunellen sich die almospharischen Wasser an und bildelen Silssvsasserseen. Auch die umgekehrle Bewegung , Senkung , fand im grossarligslen Maassslabe, z. B. iin Bereiche der gesammlen nordeuropaischen Ticfebene slalt und halle die enl- gegengeselzle Wirkung zur Folge. Aus diesen Oscillalionen der Contincnle gingen allmahlich die jelzigen horizonlalen Conluren derselben hervor, zugleich abcr bedinglen sic die fUr die lerliare Schichlenreihe so charaklerislische Wcch- sellagerung von marinen, brakischen und Stlsswassergebilden, sowie (ganz ;ib- gesehen von den gleichzeiligen , lief eingreifenden klimalischcn Verandcrungrn) forlwiihrende Wanderungen der Floren und Faunen nach Wohnslallen, in \vel- chen sie die Mdglichkeil einer Exislenz vorfanden. 2) in der Entstehung der heutigen Hochgebirge durch locale energischeiv Hebungen. Der Hauplhebungsacl der Mehrzahl der hochslen Gebirge, so der Pyrenaen, Alpen, Karpalhen, des Kaukasus, des Himalaya und der Cordilleron falll in die Terlia'r-Periode. Ihre Enlslehung spiegelle sich, ganz abgesehen von der allgemeinen Veriinderung der verlicalen Conluren der Conlinenlo. in der Herausbildung neuer Flusssysleme, in der Beeinflussung der klimalischen und meleorologischen Verhallnisse und dadurch der Faunen und Floren wieder. 3) in der Heranabildung von Klimazonen. In den aileron Porioden dor Enlwickelungsgeschichle unsercs Planelen herrschle auf Erden von don Polcn bis zum Aqualor ein gloiolnniissig vvarmes Klinia : die Riesenfortnon der car- bonischen Flora schossen in nordlichen Breilen eben so uppig empor, \vic in sudliehen , die Korallen des Silur wucherlen in polaren Meeren ebenso , \N tc unlcr den Tropen, die Erdwiirme war noch eine so hohe, dass Tempora- UirdilTerenzen in Folge ungleicher Sonnenboslrahlung nichl ins Gewichl fiolen. Nach und nach aber halle die Eigenwiinno dor Erdo soweil abgenommon, dass sich klimalische Unlerschiede auf der Erdoberflache mehr und mchr be- merkbar machlon und sich allmuhlich zu Klimazonen in unsorm heuligen Sinno herausbildolon. Dor Boginn diosos Vorganges fallt in die Kreidezeil, wo wir VI. Uistorisclie Geologic. 4(>1 klinialisrlirr. von der Kntl'ernung VOID Aquator bcdingler Ver- seliiedenlieiten in dem Hervortreteti einer siidlichen und nbrdlichon Fades der nvtaeeisehen Fauna heobaeliteten (siehe pag. 436). In dcr Tertiiirperiode piTi-i sieli diese zonenweise Sonderung der Klimnla weiter und bestimmler aus, um aUmiihlieh zu dem heutigen Standpunkte dor klimatischen Verhiiltnisse zu gclan- gen. Diese Vorgange finden ihren un'/Aveideuligen Ausdruck in der Veriinde- runu der Thier- und Pflanzenwelt. Der Gharakter der Floren der verschie- denen Landstriche zu gleichen Perioden der Tertiarzeit giebt dafUr ein sicheres Zeugniss. So finden wir in Italian einen grossen Pahncnreichthum , waluvnd ini initlleren Europa immergrtine Wiilder und Nadelholzbesliinde , in den bal- lischen Territorien Nadelholzer und Biiume mil fallendem Laub angetrofl'en \\erden. Die wahrend der ganzen Tertiar-Periode statlfindende fortwiihrende und alliniihliche Abnahme der Warme und damit in Verbindung stehende Be- \\ci;ung der Isolhennen nach dem Aquator zu halte nun zur Folge, dass sich auoh die Floren allmiihlich nach ihren jetzigen Verbreitungsgebielcn zurUckzogen, dass also ein nach dem Aquator gerichtetes ZurUckweichen der bis dahin auch in nordtichen Breiten gedeihenden Formen stattfand. Das Besultat dieser Er- schcinung ist, dass z. B. in Central- Europa auf die tropische und subtropische, indisch-auslralische Flora des Beginnes der Tertiarzeit (des Eocan und Oligo- ciin) die subtropische, mittelamerikanische Flora des Mioca'n und auf diese die geinassigte mediterraneische Flora des jtlngsten Terliar, des Pliocan folgte, dass also die Floren ein und derselben Tertiarablagerung allmiihlich ihren anfiinglich tropischen Gharakter verlieren und den eines gemiissigten Klimas annehmen. Innerhalb der tertiaren Schichtenreihe finden wir deshalb einen zwiefachen schrittweisen Ubergang von tropischen durch subtropische bis zu gemiissigten Formen, nehmlich einmal in horizontaler oder vielmehr erdperipherischer Bich- tunii vom Aqualor nach den Polen zu und einen zweiten in verticaler Bich- tunt: von den iiltcslen nach den jUngsten Schichten zu. Hri den an den Boden gefesselten Pflanzen geben sich die Wirkungen kli- matischer Veranderungen durchgreifender und augenfalliger zu erkcnnen, als I KM (In Thierwelt, jedoch finden sie auch in dieser und zwar namentlich in d(M- Aufeinanderfolge der Meeresfaunen ihren unzweideutigen Ausdruck. So enlhalten, urn nur ein einziges Beispiel anzufllhren, die untersten Ablagerun- gcMi des (Miglischen Tertiiirbeckens, die London-Thone, die Fauna tropischer und sublropischer Meere, seine obersteu Schichten der Mchrzahl nach die Mollusken der England bespillenden See, anfiinglich noch mil denen sUdlicherer Breiten grmischl, spiiter diesellxin ganz verdrangend, eine Erscheinung, die sich Uber- all da, wo die tertiare Schichtenreihe vollstiindig entwickelt ist, wiederholt. Die Entstehung des ersten Eises an den Polen und auf den Hochge- birgen mag in das Ende der Tertiiirperiodc fallen. 4} in dem vollstandigen Aussterben vieler Thier- and Pflanzenformen und dem Zuriicktreten anderer , welche bis dahin als wesentliche Glieder der frilheren organischen Welt charakterislisch fllr verflossene Perioden waren. Mil dem Beginn der Terliarzeit verschwinden von der Weltbtlhne die Inoceramen und Exogyren (so massenhaft in Jura und Kreide verbreitet), die Hippuriten 462 VI. Historische Geologic. (felsbildend in der Kreide), die Nerineen (ganzc Banke der .lura formation an- filllend), die Ammonilen und Belemniten (die verbreitetslen Fonrien des Jura und der Kreide), die Turriliten, Scaphiten , Baculiten und die Ubrigen Krttp- pelformen der Amnioneen (so charakterislisch fUr die Kreide), endlich die me- sozoischen Meeressaurier und Flugsaurier. Andere Thier- und Pflan/.enl\pen treten mil Beginn der Tertiarperiode mehr und mehr in den Hintergrund, bis sie allmahlich auf die verhaltnissmassige Seltenheit in der Jetzlwelt herabsinken. Hierher gehb'ren namentlich die Cycadeen , die tropischen Goniferen , die Cri- noideen, viele Molluskengeschlechter (vorztiglich Trigonia) und die Ganoidh'sche. 5) in der grossartigen Entfaltung von Thier- und Pflanzentypen , deren erstes Auftreten in mesozoische Perioden fallt, so der Angiospennen, also Laubhblzer, von denen wir die erslen Spuren in der oberen Kreide fanden, und der Palmen, der Batrachier, Squaliden und Knochenfische; endlich und zwar namentlich der Saugelhiere. In ihrem und der Laubhblzer massenhaftem Auflreten liegt einer der wesentlichen Charaktere der Tertiarperiode. Die al- testen, uns bekannten Reste der Saugethiere stammen aus der obersten Trias und gehoren eineni Beutelthiere an ; in Dogger und weissem Jura vviederholen sich ahnliche vereinzelte Vorkommnisse, aber erst im unteren Tertiar beginnt sich eine grb'ssere Mannigfaltigkeil und Reichhaltigkeit innerhalb dieser Thier- klassen zu zeigen. Anfanglich sind es nur Dickhauter neb'st Raubthieren, Na- gern und Beutelthieren ; zu ihnen gesellen sich im Verlaufe der Tertiarperiode Insectenfresser und Wiederkauer, dann die Maslodonten , pflanzenfressenden Cetaceen, echten Wale, Delphine, Giraffen, Pferde und Affen, bis endlich in den oberen Tertiargebilden die ziemlich bedeutende Zahl der Katzen, Hyiinen, Hunde , Marder , Otlern , Dachse , Baren , Biber , Hasen und Hirsche den Weg zur diluvialen und jetzigen Fauna bahnt. 6) in dem allmahlichen Erscheinen einer immer grosseren Anzahl den heutigen nahe stehender and endlich mit ihnen identischer Arten , demzufolge die Zahl der im Tertiar vertretenen, jetzt noch lebenden Species in den jiln- geren Terliarablagerungen roehr und mehr wa'chst. So nimml man von der Molluskenfauna der Miocanformation (das Tertiar zerfallt in Eociin, Oligocan, Miocan und Pliocan) an, dass sie 10 bis 40 Procent, von dem alteren Pliocan, dass es 40 bis 60, von dem jtlngsten Pliocan, dass es 60 bis 90 Procent noch lebender Mollusken-Arten enthalte. Fasst man die eben beschriebenen Erscheinungen kurz zusammen, so ge- langt man zu folgender Charakteristik der Tertiarperiode: Die Tertiiirpt-- riode ist das Zeitalter, in welchem Palmen, Laubholzer und Saugethiere und neben ihnen die Zweischaler und Gasteropoden zu einer grossarligen Entfal- lung gelangen ; in Folge der allmahlichen Herausbildung von Klirnazonen macht sich eine zonenweise, von der Enlfernung vom Aquator abhangige Sonderung der Organismen bemerkbar; unter den verschiedenartigen klimatischen Ein- fldssen, die durch Entstehung von Hochgebirgen noch complicirter \verden, bildcn sich innerhalb der Meere, Buchten und Binnengewasser die mannitrfal- Localfaunen aus. Ahnliches ist auf dem Festlande und in den siissen n der Fall. Die klirnalischen Yerliiillnisse na'hern sich mehr und mehr VI. Historische Geologic. 463 denen unsorer Zrit, Hand in Hand dainit geht das Auflreten einor immer grosser werdenden Anzahl von Thier- und Pflanzenfonnen , welche mil denen der .Ict/.t/eil idenlisch sind. Die MannigfalUgkeft der irdischen Verhallnisse und des organischen Lebens \viihrend der Tertiiirperiode isl grosser, als in irgend eiuein der vorhergehenden Zeilalter und reprasenlirt die lelzle Slufe Erd- rnuvickelung vor ihrein Eintrill in die Jelzlzeit. Der Vollzug aber dieser Vorga'nge wiihrend der Tertiarperiode, wahrschein- lich kaum intensive!', als die Veranderungen innerhalb jetziger und frUherer Zeitaller, ist recht dazu geeignet, uns die Grb'sse des Zeitraumes, welchen die Erdentwickelung in Anspruch nahm, vor Augen zu filhren. Ganze Faunen und Floren sind innerhalb der einen Periode von anderen verdriingl worden, Hochgebirge sind enlstanden , aus Inselgruppen sind Conlinente geworden, und doch sind diese Processe augenscheinlich so langsam vor sich gegangen, wie heute, wo uns die augenblickliche Erscheinungsweise der Erdoberflache slarr und stabil erscheinl. Und diese Tertiarperiode filllt nur das letzte Blalt der Erdgeschichle, soweit sich diese vor dem Erscheinen des Menschen abgespielt hat. Die Schichtenreihe des Terlia'r in allgemein gdltiger Weise zu gliedern, die erazelnen Unterabtheilungen entfernter Terliarareale mit einander zu par- allelisiren und fUr sie charakteristische Merkmale aufzustellen , hat ungemeine Schwierigkeit. Man denke sich einen Theil der jelzigen Meere durch Hebungen trocken gelegt, ihren Zusammenhang durch jtlngere Ablagerungen verdeckt oder durch Abschwemmung factisch zerschnitten , einen Theil dieses jungen Fesl- landes zu Gebirgen gehoben, anderes in seiner ursprdnglichen Lagerung er- halten, - - welche Anhaltspunkte wdrde ein Geolog der Zukunft haben, um die Gleichalterigkeit der Sedimenle des Rothen und des Mittella'ndischen Meeres, des Stillen Oceanes und des Golfes von Mexico beweisen zu konnen? In der Obereinstimmung der Bevvohner dieser GewSsser wUrde er sie, trotzdem die letzteren oft nur durch wenige Meilen Festland von einander gelrennt sind, nicht finden. Die Ablagerungen aus der Tertiarperiode umschliessen aber die He \\cise einer mehrmaligen Umgestallung der Faunen jedes Meeres, der Floren jedes Continenls und oft in jedem verschieden von dem andern , so dass sich die Verhtiltnisse zu ausserordentlich schwierigen gestalten, besonders wenn man noch in Belracht zieht, dass der durch die Verschiebung der Iso- thermen bedingtcn Wanderung der Organismen wegen gleiche organische Trrtiiirreste fuhrende Ablagerungen weit von einander enlfernler Breiten ver- schiedenen Alters sein mllssen. Die einzige Mb'glichkeil der Feststellung des grosseren oder geringeren Alters terliiirer Ablagerungen und dadurch iluri Aquivalenz beruht auf der Vergleichung ihrer Faunen mil denen der benach- barlen Meere, als deren RUcksliinde sie zu betrachten sind und mil denen sie um so mehr Arlen gemeinschafllich fdhren werden, je jtinger sie sind, wiih- rend umgekehrl grossere Unahnlichkeil und (beim Terliar unserer Breilen) sich mehrende tropische CharakterzUge fur grbsseres Alter sprechen. Man hat frllher geglaubt, in der Molluskenfauna des EocUn 3, des Miociin 19, des Pliociin 52 Procent noch lebender Arlen zu erkennen , Verhallnisszahlen, welche in Folge jedes Mcncn Fundes schwanken mid wegen der Schwierigkeit der Identifirung 404 VI. Hislorisrhc Geologic. dor Species und dor IJnbrstimmthoil dos Speciesbegriffes unsicher bloiben inussten. Nach neuorcn Vergleichen haben sich jcnc Werlhe diiliin umgegoderl, dass im Eociin noch keine, im Miociin 1040, irn Pliociin 50 90 Procent jot/t noch lebender Molluskenarten nuftroton. Es hat sich ills Nolhwendigkeil horaus- goslollt, zwischcn Eociin und Miociin noch oine selbsliindigo Gruppc x.u un- lerscheiden, wclche als Oligociin bezeichnel vvird, Dernnach zerfiillt das For tiiir von oben nach union in folgende vier Ablheilungon : 3) Pliocan 4) Miociin 2) Oligociin, 1) Eociin. Wir werdcn jcde diesor Gruppcn filr sich betrachten, und da cine Generali- sirung nicht wohl nib'glich ist, von den zahlreichen localen, jedcsmal nur auf gewisse Gebiete beschranklen Ausbildungsweiscn, die vollstandigslen als lypische Beispiole kurx. beschreiben. auch neogcnes Tertiiir genannl, Die Eocanformation. Das Eociin Siid-Englands Das Eocan des Seinebcckcus Bartonclay and-sand Sables moyens Gr6s de Beauchamp Bagshot and Brackleshamsands Calcairc grossier (Pariser Grobkalk) Londonclay und Bagnorbeds Lits coquilliers Sables du Soissonais suprieurs Woolwich-and Reading-series Argile plasiique et lignite Thanet-sands Sables de Bracheuz Sables du Soissonais inferieurs Die Eocanformation im siidlichen England. Die tertiiire Schichten- reihe Englands beginnt mil: 1) Thanetsanden, kiesigen Sanden und untergeordneten Sand- steinen , welche den Boden der Kreidemulde , in der sich das Tertiiir ablagerte, local bedecken. Auf sie oder, wo sie fehlen, di- rect auf die oberste weisse Kreide folgt 2) die Woolwich-and Reading-Series, ein etwa 30 Meter miich- liger Complex von meist dunkeln, zurn Theil bunten, plastischen Thonen, wech- sellagernd mil weissen Sanden und Feuersteinkies, welche sich durch das Auftreten von untergeordneten Braunkohlen und das Vorkommen von Cyrenen, Cerithien, Melanien, Melanopsis und Paludina als eino wenigslens thoilweise Fig. ai. Cyrena cuueif ormis Sow. III. Historisehe Geologie. 465 fluviatilo und brakische Bildung zu erkennen giebt. Die beiden haufigsten Conchlien sind : Cyrena euneiformis Sow. und Melania inquinata Desh. (Fig. 3) Der London-Thon, gegen 200 M. miichtig, eintormige za'he, graue odor braune Thone mil Septa rien, welche sehr reich an organischen Resten sind. Die Blatter und FrUchle einer An- zahl tropischer Pflanzen, die Resle von Krokodilen, Schildkroten, Vi>i;eln und SUugethieren weisen darauf bin, dass sich die London-Thone in der Nahe von Festland abgelagcrt haben inUssen, welchem die genannlen organischen Reste durch FlUsse enlftihrt worden sind. Neben ihnen finden sich zahlreiche Arten von Conus, Voluta, Gypraea, Aturia, Nucula, welche ebenso wie jene fttr ein dainals herrschendes tropisches Klima sprechen. Einigc charakteristische Forinen sind: Nucula amygdaloides Sow., VoluUi nodosa Sow., Rostellaria macroptera Brand, Aluria /.irkzack Sow. (Figuren 321324). 4) Bagshot- and Brack lesham-sand. Auf die Lon- don-Thone folgen in der Nahe der englischen Hauptstadt bis gegen 200 M. machtige gelbe, unfruchtbare Quarzsande (Bagshot- sande) , zwischen welche ein glaukonitischer, sandiger Schie- M o 1 a n i a inqui- nata Ucsh. :W1. Nucula atnygd:i loides Sow. Fig. ;2U. Voluta HO dos a Sow. Fig. 324. A tnria zickzack Sow. Y\K. :t'23. Kostcllari;i mactoptera Brand. ferletten eingelagert ist. W.lhrend die ersten , abgesehen von angiospennen I'lliiny.en, fast vollkommen versteinerungsleer sind, fUhren die Grilnsande ncbcn den Resten von Gavialen und einer Seeschlange , sowie Fischzahnen, zahl- reiche Individuen von Venericardia planicosta Lam. und Nummulites laevigala Lam. (Fig. 325327). Weiter sUdlich sind diese zuni Theil glaukonilischen Sande, die dort Bra cklesham- beds genannt werden, sehr reich an orga- nischen Resten, welche deren Aquivalenz mil dem Pariser Grobkalke be- woisen und boi Besprechunij dieses lol/teren zum Theil abiiebildel werden (.'reel n f r , Klcinriitr d. Grolnuic 30 I tit; \ I. Ili-lnnM-hc l i M> Crnlliiiim iziiMiitcum Lam., \Vnrnranlia planirosla Lam., Turrilrlla imbrirataria Lam. , Turritolla ferebellata Lam.. Poctunculns pulvinalus Lam., Turbinolia sulcata Lam. u. a. Fig. :J2o. Venericardia planicosta La in. i:;. :'.'Jii. XH mm n 1 i tf s laerigala Lara. Fig. 327. Carcharodon angustidens A g. ") Barton-Thon und-Sand; bis 120M. machtige, dunkelc, sandige Thone mil Spharosideritnieren , sowie mil Nuin- mulites variolaria Lam. , Chama squamosa Eichw. , Cardita sulcala Brug., Crassatolla sulr.ita Sow., Typhis pungens Brand, Voluta alhlela Sol., Terebellum fusiformc Lam! (Fig. 329334). Fig. 328. Otodns obliquns Ag. Fi-r. T2'J. Chainasquamosa Fig. 330. Cardita snlcata Eichw. Brng. Fig. 331. Crassatellasnlcata Sow. Die Eociinformatioil des Seinebeckens. Die hierhor gohbrigen Terliiir- ablagerungen bestehen aus einem Complcxe von abwecbselnden brakischen und SUsswassersedimenlen und fQllen, Uberlagerl von den jdngeren Tertiiirge- bilden, ein flaches t^llerformiges Becken aus, welches von der obersten Kreide geforint wird und in dessen Centrum Paris liegt. Die Hauptglieder dieser nordfranzbsischen eocMnen Sehiohtenreihe sind : \ I lnnsrlit 1 \) unlere Sandc (Siiiulc \on Brachcux. und unlere Sande von Soissons, Etage Sucssonien). Dieso Gruppe bcginnl mil weissen Sanden und Mcrgeln, \\rlche Siisswasserconchvlien i'Paludina, Cyclas, Cyclostoma, ausserdem Helix), so\vit- die Roslo cines cigenthiimlichen , dein Bar verwandten Sa'ugethieres V\f. Wl. Ty pliis pungens Fig. 333. Vo Inta athl e ta Fig. 3:!4. Te rebel 1 um fnsiforrae Brand. Sol. Lam. (Arclocyon primaevus) , - - dem altesten der Tertiiir/eit -- fdhren. Auf sie I'olgen marine, graue, miluntcr eisenschilssige Sandc. Beide zusammen sind die Repriisentanten des englischen Thanelsandes. Genau wie in England hilden 2) plastische Thone, Sande u nd Braunk ohlen die zweite Eoca'n- Zone des Seinebcckens und flihren ebenso wie dort Melania inquinala. C-yrena cuneiformis, Ostrea bellovacina. 3) Sables duSoissonnais superieurs, lits coquilliers. Die plastischen Thone wer- den z. B. bei Cuisse Lamotte bei Compiegne von gliinnierreichen oder glaukonitischen Sanden tiber- lagert, welche stellenweise reich an organischen Resten sind, unter welchen sich Nummulites planulata Lam. , Nerila conoidea I .am. durch ihre Hauligkeit hervorheben. Diese Sande scheinen die London- 'Ihone zu verlreten, mil denen sie etwa 33 Arten gemein haben. 4) Der "Grobkalk von Paris (calcaire grossier) , eine 20 bis 30 M. miiohtige Schichtenreihe von sandigen, glaukonitischen oder mcrgeligen Kalk- stt-iiu'ii, welche zu unterst sehr reich an Nummulites laevigata Lam. (Fig. 326)^ sind, in den obersten Regionen vorztlglich hiiufig folgende Conchylien fdhren : Fig. 335. Neri ta conoidea Lam. Fig. ;j;J7. Conns deperditus L a ra. :t:t!>. Cassis cancellata Lam. das bis 0,7 M. lange Cerithium gigantcum Lam., Turritella imbricataria Lam., Conns doporditiis Lam.. Cassis cancellata Lam., Corilhium hexagonum Brug., 30* 468 VI llislnrisrlir Gcoloi,'i!. Crassatella ponderosa Nyst., Corbis Inniellosa Desh., Cardium porulosum Lam., YiMirrieardia planicosta Lain. (Fig. 325). Gewisse Schichton dcs Grobkalkes, die Milliolitonkalke, l>cstehen lediglich aus Poraminiferen-Scitalen von Fig. 339. Cerithium hoxagonum Brug. Fig. 3-Ui. Orussa te lla pon- rt P r n s a Nyst. Fig. :)4I. Cardinm porulosum Lam. olvva Sandkorngrosse und liefern einen trefflichen Anhaltspunkt zur Orientirung in dem Tertiar des Seinebeckens. Auch Cerithien , von denen im Pariscr Becken Uber 150 Species bekannt sind, kbnnen einzelne Schichten des Grobkalkes voll- kommen anftillen. Zugleich zeigen sich jetzt be- reits die ersten Vorlaufer der Tap! re und tapir- artigen Dickhauter, Lophiodon und Palaeotherium. 5) Mittlorer Meeressand (Sables nio- yens, gres de Beauchamp). Lichle Quarz- sande, in denen ausser zahlreichen inarinen Mollusken namentlich ein kleiner Nummulit (N. variolaria), haufig ist. Die EocSinformation des Sttdens. In der Kreideformation Uberraschte uns die Erscheinung, dass deren sddliche Vcrbreitungsgebiete einen von den ndrdlichen vollkommen verschiedenen Gesammtcharakter besasscn. Ahnliches wiederholt sich in der Eocanformation. War es in der Kreide die inerk- wilrdige Gruppe der Hippurilen, welche jene alpine Facies bedingte, so ist es in dein EociSn das nicht weniger eigenthtlmliche Geschlecht der Nummuliton, anf dcicn pliil/liclicin Aiiflrelcn in uncnncssliclicn Scliaaren der Habitus dcs Fig. 336. Cerithidm gigantenm Lam. VI. Ilialonschc Koran bcruht. In diesem bilden sic fast das aussrhliesslirlie Ma- miichtiger SrhirhU'iicompleve, wolche man als Nnmmuliton-Zonen be- /eirhnel. Audi die petrographischen KigenthUmliehkeiUMi dcr alpincn Kreide wiederholen sich in dcm sUdlichen untersten Terliar, indem in beiden hart.-, zum Tlu'il kr> stall! nisi- he Kalksteinc cine wichtige Rolle spielen, drm Norden hingeuen fremd sind. Die sudliche oder alpine Facics dcs Eociin 1st cins der grossarUgstei ueolo-Lsdien Phaenomcne. Miu-hlige Srhirhlrnsystcme beslehcn zum Tlieil fasl iedidirh aus linsen- bis lhalcrgrosscn Schalen von Nuiij)nuJiK,U> oincs Fora- miniforen-Geschlechtes, welches cine Hauf.gkeil dcr Individuen errcicht, filr die wir kaum cin Analogon bcsilzcn , urn nach Kurzcm wieder zu ver- schwinden. Und wic gewaltig war ihr Vej^reijUl^eJbJeLL In einer nur wenig unlerbrorhenen Zone und in grbsstcr Gleiehformigkeit zichen sich die 1-Vlsen, welrhe fast ausschlicsslich von ihrcn Schalen aufgebaul sind, von Spanien und Marorco aus, die beiden Seitcn des millellandischen Mceres enllanu, dmvh die uanzcn Alpen und Karpalhen, durch die Apcnninen, Gne- cheniand und die Tilrkei, durch Aegypten und Kleinasien, durch IVrs.cn nnd Oslindien bis nach China und Japan, kurz von eincm bis zum andercn jfussereten Kn.lr der alien Welt. An dem Baue der gewaltigslen Gebirge, yvelofee diese triiqt, habcn sic theilgenomn.cn, sind bei deren Entetehuog in iluvr Lauenmg so zcrslbrl und von gewaltsamen Dislocationen betroffen wor- den, dass sic sich untcr hochst verworrcnen Lagerungsvcrhaltnissen in 30( und mehr MeUM- Ilohc fmden. Die Nummulitcnschichlcn sind grosslentheils dichtc, zahe, graue, gelbe oder rolhe Kalksjlcine, die sich stcts durch ihrcn Hcichlhum an Numnmliten auszcichnen, ja lediglich zu Aggrcgalen von millionenweise dicht Ubere.nandcr liegenden Nummulitcn werdcn. Nichl selten wird die Kalkslcinmasse, w<>l lir ,lie ein/elnen Nummulilcn /.usammenhalt und verkiltet, durch Sand verlrelen, so dass Nummulitensandsteine enlstehen. In ganz ahnlicher Weisc stellen ooliilnsrhe Kiscnerze ein, so am Kressenberg und bei Sonlhofen im sUdhcher Bayern. Man kcnnt cine ziemlich bedeutcnde Anzahl von Nummuliten-Arl< die Nvirhligsten derselbcn sind: Nummulilcs lacvigata Lam. (Fig. Puschi d'Arch. Numin. planuUua Lam., Numrn. Puschi d'Arch., Numni. scabra Lam., I biarriUiana d'Arch., Numin. complanata Lam., Numm. variolaria Schloth. VI. Ni>t, Spiralcanal, b Verbindungsoffnnng der Kaunnern, c Seitliche Kammern. vor, vvelchc cbenfalls aus den cociinen Ablagerungen von England und dcs Scincbcckens bekannl sind. Aus der Vergleichung dersclben liat sich ergebeu, dass die Numrnulilenschichten dcr Sildens in verschiedene Complexe zerfallen, vvelche einzelne Unlerablheilungen der eocanen Schichlenreihe anderer Gegen- den, in ihrer Gesanimtheit das gesammle Eociin reprasenliren und nur durch den gemeinschafllichen Reichlhum an Nummulilen eng an einander geruckl erscheinen. Die Nurnmulilen-Schichten des Siidens geh5ren vier verschiedenen Etagen an: Die unterste Nu m muli tenzone ist lypisch bei Biarritz am Fusse der Pyrenaen aufgeschlossen, wo sie das tiefsle Niveau der dortigen fast 2000 M. machligen Nummulitenformalion bildet und dem London-Thon, sowie den Sables duSoissonais superieurs parallel zu slellen ist. In den Alpen ist ihr Vorkommen bis jetzt noch nicht nachgewiesen. Der zvveiten Num muli ten zone gehoren die mittleren Nummulilen- schichten von Biarritz, die Nummulilenschichten der schweizer Alpen von Biir- gerstock, Sihlthal und der sttdbayeriscfaen Alpen von Kressenberg an. Diese Gruppe ist als eine mil dem Pariser Grobkalke gleichallerige Bildung an- zusprochcn. Es gehl dies daraus honor, dass z. B. die Eisensteine und die sic oinschliessenden glaukonitischen Sandsteine des Kressenberges neben den Nummuliten Uber 70 mil Arlen des Grobkalkes identische Formen enlhallen. VI. lli.-torisdie (leologie. 171 Die d ritle N u m m u 1 i t o n/.ono i>l ;>> sohonslon in dor lioi-ond von .\izza entwickolt, fornor an don Kalliiislm-k.-ii und am Niodorhorn in den Wesl- alpen hoi hViclirnhall in SUdlwm-rn vortrotrn und schcint eine Aequivalent- ,, il(lim ,, (1 ,s Gr6s do Boauchamps und dos Barlonclay xu som , nut welchen sio iibor 50 Arton und untor diosen z. B. Numrauliles vanolona ge- inoinsam hat. Fino vierte N u mm u li t on/ ono schliessl sich in den sudbayenschen Mpon' unimuelbar an dio vorige an. Es sind die pflanzenfUhrenden Numiuu- litensohiohton von licit i... Winkel, wclchc mil den kohlenfUhrenden Schichten von lliirin- in Tirol yleichalterig sind. Beide nahern sich jedoch durch das Vorkommcn jODgerer Tcrtiarformen dem Oligocan und sind vielleicl.t auch zu diesefl) zu roohno,,. Kin S anz iihnliohos Yerhaltniss zeigen gevvisse Sclnchtoi am SUdrande dor Alpen (Ronea;, xvie in den Kalkalpen (Diablerets) . \USS,T durch die eben kurz gosehilderten Nummuiitenschichten spr.c die sudlirho Facics des Eociin in noch eincr zweilen , dcm alpincn Gebirgs- .Nstome ganz oiscnlhUmlichcn Gesteinsbiidung aus, dem Flysch, welcher d,c un ,,ro Nu.n.nulitenzone der Alpen (Kressenberger Numnmlilenzone) Uberlagerl und auf das innigste mil ihr verknUpft ist. Der Flysch ist eine macht.ge '\\-.. Athnntf dcj (iriintrn Profil der Nungnn 1 i ten f o rmation am Grunten bei Sontuofen in .1 T'nteres Xeocom /; Si-lirattenkalk CGaultsandstcin I) Sewenkalkstein D' Seweumergel alpine Kreide. n Gr&nnandstein I Mergelschiefer c NummulitenkalVsteiu vNohl Fucoidensandsteine. Zu dieser Flyschformation dUrften auch die schwarten D.uhsc-hiofor von Glarus zu rechnen sein, welche durch ihron R ,1,,,,,, an wolilcrlialtenen Knochenlischen berUhmt geworden sind. n.nm.t, wie uesam, seine Slcllung Ubcr den Nummulilonbildungen dos tree. | HM ,,-s Bttraerstockea und SihHhMos oin und scheint als cin der dntlen Nurn^ n.uhtenzone gleichzcitigcs Sediment angeseben werden zu mttsson, Welches sich am Hochgebirgprande niedcrschlug , wahrend num.nulitenfuhrende Sedime, in inneren Book,,, des damaligen Alpen-Areales zum Absalz gelangten. Jeden a isi oin n.ohr als 300 M. nm.-hliw-s Schichlensyslem , NNoU-hos von Me< 172 VI lll>|oi iM'llc slrotzl, abcr abgcschcn \on den Fisdn-n in den Sdiiclern \on (il.inis kerne Spur von animalisdien Kesten zeigl, unmidclbar z\Nisclien von Tliiergelijiusen anuel'iilllen (lesleinsbildnngen cine Wttflderberd Erscheinung. \\elche d;is Eigcn- Ihiimlichc dor alpiucn Facies dcs Eocan noch erhdht. Die Oligocanformation. Das Oligociin \<>M Kranki-cich von Norddeutsch- des Maiu/ei- VOI1 Knuland Scinebccken) land der SHi\\ci/ Hcckrns I'ntere Braun- 1 09 i. Lignite and cla\ of Bovey Calcaire de Beauce (Oberc Siiss- \\asscrbildung) Mergel von Osna- briick und Biinde ; Miischclsande von Kassel ; , Stern berger Kiiclien ; Mergel von Wiepke ; Niederrheinische Braunkohlen koblenbildung (aquitanische Stufe); (Arciiciiscliicli- ten Siid- baxerns, Rothe niergelige .Mo- lassc des Rigi (1\ renen- mergel t Siiss\\asscr- gebilde der (ires ct sables superieurs; Septarien-Thone ; Stettiner und Sol- Untere Meeres- Seplarientlion , ~ llcrnpstead- licds 1 iitcrcs^ Mio- ;<-iin, Lyell) Grcs de Fon- tainebleau ; (Oberer Mee- ressand) linger Sand (Rupelien) ; Braunkoblenbildung des Samlandes molasse (Tongriscbe Stufe) von Weinheiin, Al/ei, Kreux- oach Gypse des Magdeburger Sandc ; Bembridge- Mon (mart re; Thone von Egeln; t. Scrics ; Calcaire sili- Bernsteinfiibrende Jiingst** Num- i. cenx ; Schichten des Sam- Z Osborne-Series; (Unterer Tra- landes ; uiulilt'ii mill D Ilcadon-Scrics \crtin oder un- terer Siisswas- Norddeutschc Braunkoblenbil- Flysclibildun.i: serkalk) dung Anschliessend an das Eora'n ; sielie Tabelle auf pag. 464. Die Oligocanformation in Sudengland. An die pag. 464 Srhiclilenreihe Englands und z\var spccicll an die Rartonthonr schlicssl sich cino fluvio-marinc Bildnng an, \vahrend deren Ablagcrung slcls Sclnvan- kiiiiucii dos Mecres stallfandcn, so dass bald marine, bald brakischo, bald SlissWassergebilde zum Absatz gelangten. Sie zerfalll in drci Abtheilungen : 1) Das UnteroligocHn von Headon, Osborne und Bembri due licsU-ht vorzugsvveisc aus alnvcchselnden Stlsswasser- und Brakwasserschichlen, also Sanden , Mergeln und Thonen mil Arten von Cyrena, Unio, Paludina, Planorbis. Polamides, Cerithiuin , Mclania, Limnaca. Holix und Buliinus. Von dicscn konncn als cinige der verbreitetsten und hauligslen gollen : Planorhi^ ouoniphalus Sow. (Fig. 347), Planorbis tliscus Edw., Cerithium conca \u?n Drsli.. Paludina orl)icularis Sow. (Fig. 348), Melania turritissima Forbes, l.imnaea longiscata Brong., Helix occlusa Edw., Neritina c-oncava Sow. - 7.\\ tlicscn .Mollusken ucscllcn sich die Reste /alilreicher NVirbelthiere. welche inncrhalb dcr unteroligocanen Schichtenreihe Englands auf zwci Horizonlc NCI- VI. lli.stnnschc (icolo^ic theilt sind , deren unlerer tier lleadon-. deren oherer der Bcmbridge-Serie.s angehnrt. Sir gehoren, abgesehen von versehiedenen Sehildkrolen , Sehlangen und Krokodilen, den lapirttboliehoo Gallungcn Anoplotherium und Paiaeotheritim 1-iu'. :|T IM an.i rl. i s euo mphulu s EH>\V. Fig. 34S. Pa ludina orbi.cn lari s S o w. an. Ks sind dies dieselben Sa'iigelhierc, welchc sich in dem Gypse des Mont- marlre so ha'ufig findcn , so dass die Parallelisirung des letzteren mil dcr Befflbridge Series vollkommen gerechlfertiijl crschcint. Zwischen dieser Sehich- tenreihc mil Silsswasscr- und Lanobewohnern trclcn jedoch gewissc Schiehten marinen Ursprungs cingeschallcl auf, deren Fauna mil dcr dcs dculschen Un- teroligociin liber 20 charaklcrislische Arlen gemcin hat, so dass die Aequi- \alenz dcr lleadon-Bembridge-Serics , des Gypscs von Monlmartre und dcs deuiselien Unlcroligocan gcsichcrl isl. :' Die m ill I ere 'A btheilung dcscng- lisehen Oligociin, die Hemps lead -Scries, hr.ikische. el\v;i f>0 M. machtige Thone, Sande und Mergel mil Cyrcna semistriala Dcsh., Ccrithium pliealum Brug., \velehe sich cben falls in den gleich- allerigen oberen Mccrcssanden von Frankreieh linden 3) Eine obcre Ablheilung des eng- Fig. x>o. cyrcna V\K. :r>i. semistriata Dos h. Cent li i u m liscbcn Ohgoriin scbemt durcfa die Braun- piicatum B r U S . koli le n formation reprasenlirt zu \\erden, welchc" einr inuldenfiirmigc Vcrliefung, augenschcinlieh cin"altcs Secbcckcn, in der Gra- niiregion von Bovcy-Traccy in Devonshire ausflllll. Sic besleht aus einei 100 M. miichtigcn Schichtenrcihe von versehiedenen Sanden, Thonen und Braunkohlen und isl ausserordcnllich i*cich an wohlerhallenen Pflanzcnreslen. Diese i^ehttren vorzugsweise Coniferen und zwar namentlich dem Genus Se- quoia (S. Couttsiae Hecr) an: andere Schiehten sind voll grosser Fa rnwurzeln, noch andere reich an Dikotyledonen-Bliittern. Die Oligociin for mat ion im Seiuebecken. Auch im Seinebecken \\ird die Oligoeiinlorination durch cine Schichlenreihc rcpriSsenlirl , welchc in drci Gruppen zerfallt. Die obere und unlere derselben sind Stlsswasserbilduniien. /wisehen welchen ein Selnclitcncomplex marinen Ursprungs lagcrt. I) Untere Sllsswasserbildung: Gruppe der SUssvvasserka Ike und dcs Gypses. Sie bcstehl zu unterst aus Mergeln und lichten Kalk- steinen mil Planorbis- und Paludina-Arlen. Darauf folgl das Hauptglied der franzosischen Unteroligocanfoi'tnation, der Gyps und der Gypsmergel des Monl- marlre in Form grosserer. lenlieuliirer Kinlagerungen. In ihnen kommen seln \ I. Ilislnrisdie /.ahlreiehe Knot-hen von Siiusethieren , Vogeln und Heptilien vor. Fast kcin Block wind aus dein Gypse des Montmnrtre gebrochen , der nicht dergleichen enthielte. meist .-ibcr isolirt und zerstreut, nur selten in vollstiindL'en Skeleton. Die Vertreler dieser erslen reicheren Siiugethierfauna sind hauptsac-hlich Dick- hauler, so Lophiodon, Anoplotherium und Palaeotherium, denen sich eine An- Fig. 352. Umriss des Palaeotherium magnum nach der Kestauration von Cuvier. zahl Beutelthicre , Fleischfresser , Nager und HandflUgler, Didelphys, Canis, Hyaenodon, Sciurus, Vespertilio zugesellen. Iin Vergleiche mil den Sauge- thieren , \velche durch etwa 50 Species iin Pa- riser Gypse repriisentirl sind, treten die Vogcl ( 1 Arten) stark zurilck. Auf den Schichtungs- flachen des dorligpn Gypses sind auch die Fusstapfcn dor meisten I'iu'. :;.'r.. Anoplotherium commune, restuurirt vuu t'uvier. UieSCr Ihiere, \\('lc'il( % sie im Schlamme der Seeufer hinterlassen, erhallen, so die von Anoplotherium, Palaeotherium, von Land-, Fluss- und Sumpfschildkrolen, grossen Batrachiern, Krokodilen, Leguanen und Riesenvbgeln. 2) Die Gruppe der oberen Meeressande beuinnt mil Mergeln. wclche ausserordcnllich reich an Oslreen (0. longirostris, 0. callifera, 0. cyathula) sind und von lichten , zum T heil schneeweissen Sanden gefolgt vverden. In diesen sind kugelig strahlige Concretionen, so\vie die bekannlen Krystallgruppei) von sandigem Kalkspalh sehr hiiufig und cndlich finden sich stellenweise zahl- iv id it- Molluskenschalen , so die beiden aus der f nulisclif n Hempstead Series abgebildeten Cyrena seniistriaUi Desh. (Fig. 350) und Cerithium plicatum Brug. (Fig. 351), so wieCorbula subpisum d'Orb., Cytherea incrassata Sow., Pectun- culus obovatus Lain., Aporrhais spcciosa Schlolli., Fusus clongalus N\st.. Den- VI. Historische taliuin Kickxi N\st., welche siimmtlieh aucli iin Milleloligoriin Norddeulsehlands bekannl sind. Aul dicscn Sandrn lagcri in m iniltleren und slidliehen Theile des Seinebassins der Sa ndsl e i n \un Fonta inebleau, \\elelier piltoreske Felsen bildet und nur selten Sloinkernr und Abdrllcke der oben erwahnlen Arlen enthiilt. 3) Die obere SUss wasserbil du ng (Caleaire de Beaucej besleht aus SUsswasserkalken und Quarzen mil Limnaea, Paludina, Planorbis, und in ihrem obersten Horizonle mil zahlrcichen Arten von Helix. Gleichzeitig mil der Ablagerung dieser theils marinen , theils liumischen Oligociinformalion des Seinebassins , ging die Ablagerung der Stlsswasser- bildungen der Auvergne vor sich. Sie fdllen ein a lies Seebecken inner- halb des Granitplateaus iin Deparlement des Puy de Dome aus und bestehen aus /it'inl idi horizontalen Schichten , welche vier Complexe bilden: 1) Con- glomerate, Sandsteine und Mergel; die beiden lelzleren zum Theil roth gefarbl, so dass sie pelrographisch dein Bunlsandsteine Deutschlands ausserordenllich iihneln ; sie sind bis 230 M. machlig und abgesehen von einzelncn Knochen von Palaeotherium , Rhinoceros und eines Krokodiles ohne organisohe Heste. 2) Grlln und weiss gestreifte, diinnschieferige Mergelschiefer, etwa 250 M. machlig und auf den Schichlungsflachen von Schalen von Gypris ganz bedeckt. 3) Kalksteine, Travertine, unter denen sich besonders der Indusienkalk aus- zeichnet, welcher stellenweise fast ausschliesslich von den Rbhren von Phrxua- neenlarven zusarnmengesetzt ist. Diese bestehen aus lauter zusammengekilteten Sandkornchen und Paludinenschalen und dienten den Larven zur schutzenden Bedeckung. Neben diesen Indusien kornmen zahlreiche Cyrena-, Unio-, Palu- dina-, Planorbis-, Limnaea-Arten und endlich Knochen von Siiugethieren (Palaeotherium. Anthracotherium u. a.), sowie von Emys und Crocodilus vor. 4) Gypsmergel von gegen "20 M. Miichligkeil. Die Oligociini brmation der Sch weiz ( u n t e r c M o 1 a s s" e n f o r in a t i o n) . Auf die pag. 470 geschilderte eocanc , aus Numrnuliten- und Flyschgebilden bcstchende Schichtenreihe des nordlichen Alpensaurnes folgt eine gewaltige Ablagerung von Sandsteinen und Gonglomeraten, die man mil dem Narnen Molasse bezeichnet. Sie gehort der Oligocan-, der Miociin- und der Pliociin formation an. An dieser Stelle betrachten wir nur die erstere in kurzen Ziigen. Die oligocjine Molasse der Schweiz besleht aus zwei Unterabtheilungen : 1) Die untere Meeresmolasse, ein Sandstein , welcher aus Kornern von Quarz, Kieselschiefer und Feldspnth und. cinem feinsandigen , mil Siiuicn brausenden Mergelcemente, so\\io \veissen (ilimrnerschuppen und dunkelgrilnen Glaukonitkbrnorn zusammengeset'/t und bankartig geschichtet ist. Kr ftlhrl, \vic die (bcrcn .Mccivssande von Frankreich, wie die Hempstead-Thone und (lit- norddcutschen mittcloli^ocancn Bildungcn Cyrena scmislriata Fig. 3">0 , Pectunculus obovatus, Oslrea longirostris, Ostr. cyathula, Cerithium plicalum (Fig. ;V)I. (Iriitli. clcgans, ist demnach ebenfalls mitteloligociin und wird in der Schweiz als tongerischc Slufe bezeichnet. 2) Die untere Braun kohlenbildung , aqjui tanische Stufe der Schweizer. Sie beginnl mil der sogenannlcn rolhen Molasse, nehmlich 171) VI l bunteii. rotlicn Mei-geli), welche slellenweise liber 300 M. miichlig \\crdcn und i.. B. am Hiizi und llochfurrcn fine grossartige Enlwickclung bcsilzcn. Auf sic folgen Sandsteinc, Mergel und Nagclfluh, d. h. grobc Conglomerate von eigrossen , vollkomnien abgerundeten Gerbllen , mil Kindriickcn, welche sic sicli gegcnseilii: boigebracht habcn. Diese Schichtenreihe fUhrt , so bei Monod und Rivaz iin Canton Waadt, am hohen Rohnen, bei Miesbach, Pensberg und am Pcisscnbcrg in Sddbaycrn einige Flblzc von Braunkohlen und zwar Pech- kohlcn und ist, wie dies Vorkommen, so wie das von Cyrenen- und Melanop- sis-Arlen, endlich das von cingeschwcmmton Siiugethierreslen beweist, eine Brakwasscrbildung. Den wesentlichsten Bestandtheil der dortigen Oligocanflora bildelon Cinnaniomuni , Dryandroides , immergrilne Eichen , Ficus, Alnus, Be- tula, Juglans, Sequoia, Pinus, Libocedrus, sowie Fiicher- und Fiederpalmen. Der Gesamintcharakter dieser Flora ist ein ausgesprochen subtropisch-amerikani- scher, der, wenn auch modificirt durch australische Formen, an die jel/igc Pflanzenwelt Floridas und Louisianas erinnert. Man hat daraus geschlossen, dass iin Anfange der Terliarzeit der allantische Ocean von Land eingenoimncn \var, iiber welches amerikanisehc Formen nach F^uropa einwandcrn konnlen. Von anderer Seile ist es jedoch wahrschcinlich gemacht worden , dass die amerikanischen Pflanzen nicht den direclen Weg liber eine hypoihe- tische Atlantis, sondern den in entgegengeselztcr Richlung iiber Asien zurlick- gelegl habcn. Das Oligociin des Mainzcr Beckens findct bei Besprechung der jUngeren Terliargebilde im nachstcn AbschnitU^ Beriicksichtigung. Auch die Verhaltnisse der Itohnerzformation des siid wesllichen Deutschlands und der angren/enden Parlien der Schweiz und Frankreichs konnen nur kurz angedeutet werden. Die lertiaren Bohnerze sind Absalze von Mineralquellen, tretcn fast ausschliess lich im Gebiete des weissen Jura auf und bestehen aus runden, concenlrisch- srhaligen Kornern von unrcinem Brauncisenerz , vvelche in mil Sandsehiclilen \\cclisellagernden Thonen oft dicht aneinander oder einzeln eingestreut liegen. Diese bohnerzfuhrenden Schichten bedecken zum Theil in bis Uber 30 M. machligen, ausgedehnten Ablagerungen den Boden der Thaler, zum Theil fUllen sic kcssel- oder schachtartige Vertiefungcn, sowie Spallen, lldhlen und SchlUnde der den Untergrund bildenden jurassischen Kalksteine aus, deren Wiinde dann /einagt, von Kieselsiiure impragnirt oder von Eisenerz iiberzogen erscheinen. Die Bohnerze umschliessen ausser eingeschwemmteu organischen Resten alterer Formalionen zahlreiche Skelettheile von Anoplotherium, Palaeotherium, Lophio- don, welche mil solchen aus dem Gypse des Montmarlre Ubereinstimmen, also dciii Oligocan angehorcn , wahrend die Reste anderer BohnerzablageruogeOj Maslodon, Rhinoceros, Dinolherium, auf deren miocanes Alter hinweisen. Kinige der Ilauptfundpunkte dieser Bohnerze sind Kandern im Breisgau , Tuttlingen und Frohnslatlen in Wdrtcmberg. Die Oligociintormation in Norddeutschland. Die norddeutsche Niede- runu ist in ihrer ganzen Ausdehnung als ein obcrfliichlich zum grosslcn Theile von diluvialen und alluvuilen Lehmen, Sanden und Gerbllen bedeckles Tertiiir- territorium zu betrach*l. Profil Af-r Brannkohlen formation von Riestedt in derProvinz Sachsen. Buntsandstein. 6 BrannVohlenflot/.e. c Graue und blaue zum Theil sandige Thone. d Sand. ( Lehm. 8 Bohrloch 8. // und 13 Schachte und Bohrlocher 11 und 13. A Bohrloch A. . Die Braunkoblen bilden zum Theil unregelniassig linsenformige Einlagerun- gen, welche sich nach kurzein Anhalten allseitig auskeilen, theils weit fort- setzende Flblze, vvelche oft sehr bedeulende, bei Halle 7, bei Nachterstedl, sowie bei Zitlau liber 15, sehr gevvohnlich aber 1 bis 3 Laehter Machtigkeit erreichen, ohne sich jedoch gleich zu bleiben, vielmehr sind Anschvvellungen und YerdrUckungen haufige Erscheinungen. Nicht sellen kommen mehrere Flolze Ubereinander vor, so bei Riesledt 5 (siehe Fig. 354), bei Muskau 6 u. s. w. Pas Tiefland Nordostdeulschlands und die mil ihnen zusammenhangenden befden slldlichen Buchten milssen \vahrend des Beginnes der oligocanen Periode von grb'sseren und kleineren, aber seichten SUsswasserseen, von ausgedelinlen Stirnpfen und Mooren, sowie von Lagunen bedeckl gewesen sein, auf \\elchen und uni welclie herum eine Uppige subtropische Flora \\ucherte, wahrend SUssvvasserfische und Mollusken die Wasser beleblen. Zugleich \vurden von den FlUsscn bedeulende Massen von Treibholz ihren Laguneu zugeschweniint, wo sie sich, ahnlich wie am Ausilusse des Mississippi noch heule, zu grosscn vegctabilischen Deltas ansammelten. Letztere sowohl wie die an Orl und Slolle Bewachsenen PHan/en lieferlcn das Malcrial der Bi'annkolilcnfcldcr Norddeutscb- VI. Ilislorix'lic hinds. Von Sand- mid Thonscliiclilen brd.rkl, warden sic vor vollsUindigem Wrgfaulen bewahrt und durch don bei Abschluss von Kalkspathadem durchsetzten Kalk- sleines umschliesst. Diese milteloligocanen Schichten und besonders die Septarien- thone sind sehr reich an organischen Resten, unter welchen namentlich Foramini- feren und Mollusken eine wichtige Rolle spielen. Unter ersteren sind die Ge- schlechter Cristellaria, Nodosaria, Truncatulina, Triloculina, Rotalia die vorvvalten- den; von Mollusken sind als ausschliesslich rnitteloligocan hervorzuheben : Pecten permistus Beyr., Leda Deshayesiana Duch. (Fig. 356), Axinus obtusus Beyr., Fusus Konincki Nyst. , Fusus multisulcatus Nyst. , Borsonia gracilis Sandb. und Tornatella globosa Beyr. Einige der Hauplaufschlusspunkte der hierher gehb- rigen Schichten sind : das Oderlhal bei Stettin , Freienwalde , Hermsdorf, Neusladt, Magdeburg, Gorzig bei Kbthen, Sbllingen, Walle bei Celle. 3) Das Oberoligocan. Auch diesem Niveau sind gewisse Braunkohlen- ablagerungen und zwar die der niederrheinischen Bucht zuzurechnen. Ihr pelrographiscfaer Gharakter weicht von dem der alteren, unteroligocanen Haupt- bnunkohlenforniation \\cnii: ;t!>. in der Floi-a jedoeh machl sieh im Vei*gleiche VI. Ilislorisclit' 481 Tercbrntula Blum- mil der des t'nterolignciin des ostliehcn Norddeiilschlands cine nodi griisscre Anna'hening an den Gesainmthabilus der Vegetation des \\armcren Nordamerika bemerklieh. \\iihrend die Iropisehen. indisch-australisehen Formen dcr iilleren Braunknhlenbildung \erseh\\inden. \\nfUr sich solehe gcmiissiglcr Klimata ein- stellen. I'nter den Pflanzen der nicdciTheiniselien BraunkohlenformatioD sind besonders \erlrelen die (icM-hlechtcr Cupressinovxluin. Pinites, Ginnamo- mum, Quercus, Nyssa, Acer, Juglans u. a. Auch /.ahlreiehe Inseeten. Fische (Leuciscus) und Ba- iraehier kommcii in jener Braunkohle und /\\ar namentlieh in der dunnschieferigen Varietal der- selben. (fer Papierkohle, vor. Die marinen Gebilde des Oberoligociin Ire- len nur schr sporadiseh zu Tage, so in dem Land- siriehe /.wisehen Hildesheim und Osnabitlck, vvo \veiche Mcrgel verein/elte unansehnliche lliigel im (iebicte meso/.oischer Formationen /Aisammensel/en. Die bedeulendslc del- hierher gehorigen Ablage- rnngen bildel den Doberg bei Btlnde, vvo Kig. sic aid' Septarienthonen und unleroligocauen Schiehten^ ruht und namentlieh fiihrl : Kehinolampas Kleini Ag., Spatangns llolVmanni Gold!'.. Terebralnla grandis Klumenb. , Peden Janus Gold!'.. Peelen Miinsteri (loldf. Audi in Knrhessen erseheinen auf Wilhelmshbhe , bei Ober- und Nieder- kaufungen Uber den Seplarienlhonen oberoligoeiine , lose Quarzsande, Sand- sleinc und sandige Thone mil Peelen decussalus Miinsl., Area Speyeri Semp.. Andllaria Karsleni Hcyr. , Nassa pygmaea Sehlolh. , Pleuroloma subdenlieulala Miinsl. Oberoligoeanen Alters sind endlich die unler dem Namen Stern- be rger K uchen bekannten Sandsleingcsehiebc , \\elehe sich im \\cstlidien .Mccklenburg-Sch\verii> im Kiese vorlinden uml /urn Theil dermaassen von Mol- luskcn-Hestcn angefilllt sind, dass das gan/.e (ieslein nur aus ihnen /u be- slelien seheint. l ; asl allc oben von Cassel angefUhrlen Arlen kommen auch in ihnen vor. Die Miocan- und Plioc&nformation. \Vie die klimalisehen Verhiiltnisse und von diesen abhiingig die Fauneu und Floren , so sind auch die Conluren der Conlinenle im Verlanfe dcr Ter- liiiiveit in eincr slelen Vcriinderung begrid'en. Dafllr spricht die Verbreilung der jiingeren der neogenen) Tertiiirgebildc, \ergliehen mil der des Kociins und Oligociins. In dem Tertiarbeeken der Seine sdiliessen oligoctine Gebilde die lerliiire Schichtenreihe ab, -- in dem Loirebecken hingegen beginnt sie mil dem Mioca'n , ist also auf das Ncngcn bcschriinkt, -- auf dem Tertia'rge- liiete Knglands linden sich nur sehr unbedeutende Ablagei'imgen von jungercm als oligoeanem Alter, der drag. in dem ganzen \\eilen Osten des nord- t'reilner, Kloun'iitfl U. Geologic. 31 482 \ I. Ili-tni i deiilschen Terliiirlandes sind miuciine <>der plineiine (iebilde unbekannt, Alles Erscheinungen , \\elehe auf eilie Verseliiebimg der MeeresLM-en/en im Yerlaufe der Tertiiir/.eil Immeisen. Die Heispiele, ;IM denen die (iliedermii: der tNpischen niiociinen und pliocjinen Scliiclilenreihe erliiulerl \\erden soil, inilssen deshalb anderen Terliiirirebielen enlimmiiien \\enlen ;ils die friiheren. \Yii \\iililen d;is Hecken \<>n .M.iin/ und das \(in \\icn mid \ciT(tlizcii y.mn Schlusse d;is liciionnciu 1 schweraerisch-bayerische I'rofil , deren Zusatnmenhaiig .ins beifolgender Tahelle ei-sichllich \vird. Das Miociin und Pliociin son Mainz des Wiener Beckens dei- Scli\\ciz lllld Siiddeulsehliiiids Dinollierien-Sand ; Chillesford and C Belvedcrc-Schotter ; Oeniiiiicr Si-hichten. AldeliN beds. - ^ Knoehcnsand \on Eppelshciin Gongerien-Tegel (Tceel von Inzers- dorf) (there Siis^\\ asser- molasse z. Th. mil Braunkohlcn \or\\ ich crai: : lied crai: ; While or I'.oralline (Torlonien crag Mun/cnheri,'er Obe- Brak ische 93 :i rer Bliiltersand- stein ; Braunkoblcn- formalion der Wel- G r u p p c : Ccrithicn-Sandstein. Brakischc Tegel. Obere Meeresmo- lasse Hehetien ; c terau und des Vo- Marine G r u p p e : Mnschelsandslein, u s;elsbcri.'es, sossie Badencr Teqel, Graue Molasso der * c Braunkohlcnletton; Tiefscebildung; Sch we i 7. ; Litorinellenkalk; Leithakalk, flaclie Bliittersandslein Cerilliien- und Meeresbildung; Bayems; Landschncckenkalk, so\\ie Bliittersand- Sand, Gcrolle und Contjlomcratc, Ufer- Maxencien stcin bildung Anscldiessend an das Olitroean ; siehe Tabelle auf pat;. 472. Das Becken von Mainz. Die tertiaren Gebilde des sogenannten Mainzcr Beckens dehnon sich siid- lich vom Taunus, also von Bingen , Wiesbaden, Nauheim auf beiden Seiten des Rheines vielleicht bis nach Basel aus und erstrecken sich den Main ent- lang bis nach AschafTenburg und in nordlicher Richtung zwischen Yogelsberg und Taunus bis nach Giessen. Die tertiare Schichtenreihe des Mainzer Beckens lagert auf dem Devon, der Dyas und Trias ungleiehfi>ni:ig auf und beuinnl mil oligociinen Bildungen (siehe Tabelle auf pg. 472). Die iiltesten der- selben sind Meeressande, oft zu Sandsteinen zusainmengebacken , mil den Hip|)en und Wirbeln einer Seekuh (Halianassa Studeri) und reich an Conchy- lien und Korallen, von denen viele, so Ostrea cyathula, Ostrea callifeia. I'ec- len obovatus, Cytherea incrassaUi , Corbula subpisuni, Dentalium Kickxi, im Milteloliiiociin anderer Lander vorkoininen. Noch bestinunter trill das oligo- ca"ne Alter dieser Schichlencomplexe in den niichst hbheren Zonen hervor, einem ecliten Seplarientlione mil Nucula (Leda) Deshayesi und Fusus multi- sulcatus, sowie den daillber lieuenden Cyrenenmergeln mil Ostrea callifera. C\i-ena semislriata . (lerilliimn plicatmn, Cerilhiuin inargaritaceuni. Jet/t erst beginiieii neocene Tertiiirbildungen. VI. Hislorisclir is:', A. Miociin. 1) Die tint erst. -n .Mioi-an-Ablaiieninm-n besilzen einen local selir \\cch- selnden Cliarakter : bald sind es Sandsleine mil Blallabdriicken von Cinnamo- iniiiii. S;ib;il. Mueivus, riniiis. bidd Lindsclmc.-kenkalke \<>ll von Helix inul Pupa, namenliirh .iber Kalksleine mid Sandsteine anuefiilll von Cerilluen. \..n di-nrn Cerill.ium rim-lum (loldf. und Or. Kahlii Hraun die liiiufi-slcn sind. .> | )(V| . iJh.rinollcnkalkstcin: cr bildrl die ;uis^-d'linli'slrn und miicliliiislcii iifn-rm-n TcrtiarablapM-unucn dt>s Main/i-r Hcckt-ns. Ks sind lichtc Kalkst.-inc. uclclic mil .Mcr-i'ln und Lctton wcchscll.n^'rn und oft fast mir aus ScliaU-n dcr klcincu Lilorinolla acuta Drap. (Fiji. 358), an aiidfivn SlclliMi bcinalu- aussclilicsslicli aus Con^cria (Divis- SIMI.-I Hrardi Bn.nii. mlcr Mxtilus Fanjasi Hronii. Itcslclicn. Ncb.-n dicscii sind nodi /.aliliviclic andcrc Silssvvassrr- und I andiuolluskcn (Paludina, Umnaeus, Pupa, M<>li\. Planorbis) Fig :*. , , . .. . , Li t ori lu-llaa onta hiiulin. Wirbelthiere iit>vvinncn besonders durch die /ahl- n , ; , ,, JV-i Itinothor Sum teum Kan p. Fig. MO. Rhinoceros incisivus Cuv. r.-ichen Bestr von binolherium jjiiianloum Kaup. (Fig. 359) Interesse, colossalcn Siiuizelhiere. von welchem man schvvankt, ob es als zu den Otacecn od.-r /.n den Diekhiiulern uelmriii zu betrachten sei. Mil Dinotherium komnien Skelettlieile des mil unserem Pferde nalie verwandten Hippolhcrium vor. Eine Sumpf- und Siiss\\ asseiTacies dieses Litorinellenkalkes scheint die Braunkoh- l.'nformalion der Wetterau zu sein, deren sUdlichcr AuslHufer sich als ein an Blaltabddlcken rcicher F.etten bis nach Bheinhessen vcrfoli;(>n liissl. Tnler den IMlan/en . \\.-Iehe sieh in der Braunkohlc selbst, so\vie in den sir !- iileitenden plastischen Thonen linden, sind besonders Cinnamomum , immer- iH-ilnc Kiehen. Matznolien, Aeacien. Slira\biiiim'. Fei-rn, die Weinrebe, so- vvie C\pn-ss(Mi nnd Palmen vcrlreten. Die Ilanptmasse der Fldlzc rilhrl von .mi:esrli\\rinmte!i Nadelhol/ern , namentlieli C\ presse.n- und Pinusarlen her. Bedeekt vvenlen diese Braunkohlen fUhrenden Thone von einem harlen Sand- steine mil viol Blattabdracken foberer Bliittersandslein). B. Pliociin. Ausser einiuen Braunkohlen mil Pflan/.enresten, vvelche einen nordameri- kanisehen . der .letx.tvxclt sehr nahe stchcnden Cliarakter luvsilzen , vvird die 31* 1 s - I VI. Historische (Jcnloirie. I'linr, iiil'nnii;ili i Mar- ti n i a n a F 6 r. Maslodon, Antilopen, SUsswasserschildkrolen und Landpflanzcn fUlirl. In dirser ohcr.-M (iruppe dc;s Wiener Tcrliiirgebirgcs Ireten auch Braunkohlen nut IMlan/enreslen auf. welche der spUtcr zu beschn-ihentleu Oeuiiiiier pliociinen Flora entsprechen. Bedeckt vverden die Sttsswassertegel Congerieu- Schichten) von Flussschotter, Sanden und Thonen, den Schichtcn von Belvedere. In ihuen finden sich Knochcn \nn Anlhni.'otheriuiu, Dinotheriuiu, Maslodon, ^Rhinoceros. Mil dieser Bildung schliesst die tertian- Schichtenreihe ^" Beckens ab und wird von Loss Ul>erlag'rt. I si; Kincr neogeneii. mil dm Schichlen des Wiener Heekens gleichalterigen Fi>rmatinn uehoren die Si e i nsa 1 z 1 ager rngarns, SiebenbUrgens und Galieiens /ii lieiden Seilen der Karpalhen und uulcr diesen ii.inientlieh (lit- \on \V i e I i n isi. Mit dieser Sdsswasserbildung ist jedoch eine marine Ablagerunu verkniipfl, \\<-lelie Cerithium lignitaruin Eichvv. , Venus clathrala Duj., Murex plicafus Brocc. fUhrt. 2] Die obere Meeresmolasse (Hclvetische Stufe' 1 . ein ontschie- dener Meeressandslein, ziini Theil voll Condi\lien und oft conglonieralahnlicli mil kalkigem Bindemittel (Muschel sandstei n). Von der ansserordentlieli arlenreiclien .Molluskcn-Fauna dieser Seliichten leben 35 Procent noeli jetzt und /.\Nar zum Tlieil nn Miltelmoere. zum Theil unter Iropisehen Breilen. Viele Formen z. B. IVetuneulus pilosus, Panopaea Menardi, Genus venlrieosus, Ghenopus pespelicani, Turritella lurris stimmen mit miocanen Fossilien des Wiener Mrrkens uherein. Fisch/ahne . so sold..- Non La.nna, (Kyrliina, Carcharodon sind ausserordenllich liiiutiu. 3) Die obere Sllss\\ a sserm <> la ss e , aus Sandslcinen . Mergelfl and Kalksleinen beslehend. einige Hraunkohlenllot/.e umschliessend uiul Unmaeen. Planorben, Unioiu-n , sowie Helix- Arten filhrend. In dieses Niveau gehoren die Oeninger Schichten, .neist dllnnplaltige Kalksleine, welehe sieh durch ihren Ueichthum an ausserordentlich gut erhaltenen Pflanzen - and Thierreslen auswichnen. Die Flora beslehl der Mohrzahl nach aus norda.u.-rikaiuschon mul in /NNeitei-Heihe aus europiiischcn Typen, wiihrend asialisehe, afrikanische u ,ul .luslralisehe l-ormon sehr in den Ilinlergrund treten. Die OeniniicM- Fauna isl durch eine ausseronlenllich grosso Anzahl von Insecten, vorzUglich Kiifenu von suMropischen und /Avar namcnllich sUdeuropJiischen Typen repriisentirt. UnKM- den NVirlM'lthienrsten haben nelxMi denen sehr zahlreicher Leuciseus- \rlen die eines Hiesonsalainandors, Andrias Schcuchzcri , besondere Aufnierk- samkeit auf sieh ge/ogen , welche Schcuclm'r fUr versleinerte Skek-ttheile von Meiisclieu lionid diluvii testis) hiell. \Viihivnd niit diesen Ablagerungen die Tertiarbildungen dcr Schwciz und d,.,- niiehst angren/enden I.andstriehe abschliesscn , maelien in der lloeliebene der Donau S.mde mil Knochen von Dinotherium, Mastodon, Rhinoceros und .mderen Siiugethieren den Schluss der Tertiiirfonnalion. Der Crag England's. Das jtlngsle Terliiir Englands besteht vor\valtend aus Mergeln , welche rcich an Schalen von Mollusken sind und als Crag bczcichnct werden. Man unterscheidel von union nach oben steigend: 1) White or Coralline Crag, 10 Meter miichtig, bestehend aus kalkinen Mergeln voll Molluskenschalen und Bryo/oenstecken. Von ersteren sind'.ttO Species beschrieben, von denen 110, also 31 Procent , noch nicht lebend narhgeN\iesen \vorden sind, -- von Bryozoen kennt man 130 Arlen. Heissen Kliinaten angehOrige Formen fehlen. 2) Red Crag, etwa 8 Meter iniichtige, eisenschtissige Quarzsande mil j.ii Molluskenspecies, von welchen 65, also 25 Procent, ausgestorben sind. 3) Noi \\ich-or Fluviomarine Crag, etwa 7 Meter mUchtigc Sande, Lehme und Kies.- mil einer gemischlen Meeres-, Land- und Susswassermnllus- kenfauna, s..\\ie mil Knochen von Fischen und Saugelhieren, also augenscheinlich ab-elagrrt in einer See nahe d(M- MUndung eines Slromes. Die Landsehneckcn u.-'liiiren alle Arlen an, die heule noch leben; von den 124 Species mariner Mnllusken sind -t\va 18 Procent ausgestorben, der Rest enlhiilt ziemlich viele heule in den arktischcn MetM-en lel.ende Formen, z. B. Rhynchonella psillacea, Scala ria (ii (.enl.nidica, Astarte borealis, Panopaea Norvvegica u. a. 4) Chillesford-and Aldeby-beds, etwa 7 Meter iniichtige Sande und Thone mil einer Molluskenfauna, von \veleher nur 9 Procenl ausgestorbeu sind, wiihrend zwei Drittel des Hestes jetzt Bewohner hOherer, also kalUM-er Breiten sind. Diese Schichten stellen die VerknUpfung des tertiiiren Crags mil den Ablauerungen der Kis/.eit her. 1SS VI. Ilisturisclic (ieoloijir. Yerfolgl mail die Yerandernng der Faunen der ein/.elnen Schichtencom- ple\e des englischen Crag, so Iritl eine doppelle Krscheinung her\or, einer- seils die stetige Xunahme der Xahl drr noch heulc forllebenden Molluskenarten. andererseils aiis drr Xiinaliinc arktiselicr Formen cin allmahliches Renintersinken des im Heginne der Cragablagerttng sildlichen Klimas zu dem drr Kis/.eil. Iliichsl inlrivs.saiil isl der \aeh\\eis. dass \iele Molliisken . die \\iilirend der Crag- periode die englischen Meere bewohnlen , beim Herannahen der Kis/eil sicli sildwiirls zurilekzogen und deshalh fossil in dem Pliocan von Sieilien , Siid- ilalien und Griechenland ^cfunden \\crden. \\iilireiid sie am Ende des Kis/cit \\ieder nach Noi'den wanderten und heute Nviederum die hritischen Meere l>e- \\nlinen. las I'liociin Italiens. In [(alien lehnen sich unterpliociino Schichten , welche dort unter der He- /eirlmimi: Suba pe nni nf ormation zusammengefasst worden sind. an beide Seiten der Apenninen an. Sie filhren zwar meist mediterraneTsclie. jedoeh aneli x.ahlreielie tropisehe Molluskenformen, \velche den Geschlechtern Conns, (Xpraea. Strombus, Pyrnla, Mitra , Fasciolaria, Sigaretus, Delphinula, Aneillaria , Oli\a. Terebellum, Terebra, Perna, Plicatula und Corbis angehb'ren. Die gleicli/eiti^e Flora hat aus jetzt auf Madeira uud am Golfe von Mexico heimischen Ptlanzen beslanden. Zu den jilngsten Uberhaupt bekannlen Tertiiirschieliten gehb'ren die oberpliociinen Ablagerungen Siciliens. Sie sind reich an Korallen und Conchy- lien, welehe ihrer bei Weitem ilberwiegenden Mehrzahl nach noch heute das Mittellimdische Meer bewohnen, indem von 142 Species nur 11 noch nicht lel)end nachgevviesen worden sind. So breiten sich auf den Gebirgen Siciliens lia'nke von Ostrea edulis, sowie solche der gewbhnlichen MtttelmeerkoraUe, Caryophyllia caespitosa, aus, wahrend andere Kalksleine von Pecten Jacobaeus gan/ angefilllt sind Diese pliocanen Schichten erreichen auf Sieilien tlber 600 M. Maehligkeit, sind trotz ihres geriugen Alters 700 bis 1000 M. hoch ge- hoben worden, bilden ganze Gebirgszllge, wechsellagern mil Tuflbildungen. \\erden \on Lavagiingen diirchsetzt, kunj bieten Erscheinungen dar, deren Sludium ganz tihnliche, aber vielfach missgedeutete Verhaltnisse palaeozoisclier Formationen in's klarste Licht setzt. Trolz der fast vollkonunenen Indentitiit des organist-hen (Jesammleharaklers dieser Sc'.ichlen und des jetzigen mittellandi- schen Meeres hat sich doch s<>it ihrer Ablagerung der ganze 10,000 Fuss hohe Aetna auf ihnen langsam aufgebaut, ein Vorgang, der sicherlich \iele Tausend .lahre in Ansprnch genommen hat. Dem jlingslen Terliiir gehbren endlieh gewisse Conglomerate , Sande und Thonablagerungen Californiens an, welche zu den interessanteslen Erschei- nungen t;immendem Gerblle und unler diesen bedeutende Ouantitaten von (lold an, welche sich in Folge einer durch die sich bewegenden Gewasser beding- ten naliirliehen Anfbereilnni: aid' dem Boden des Hnssbettes eoneentrirten. Am Kmlt> der Tertiiir/eit fanden, wie an vielen anderen Stellc der Krdkrusle, so in Californien, bedeutende lli>bungMi stall, \velche namentlieli die Sierra Nevada l>etrafen und in Folgr deren das damalige Fliisssxstem \oni Fusse des Gebirges writer nacli \Yesten in die Kbene \erset/t and sein eliemaliges Bette trorken j:H'gt \\urde. Zugleich aber ergossen sich I.a\astrUine aus den nahrn VulkantMi und foliitcn den V'lussrinnen, so dass auf den GerOilablagerungen nijiditiiie Dockcii \on basaltischen und trachytischen Gesteinen aufgethUnnt \\nrdtMi. Die von dor Sierra Nevada dein neuen Hauptstrome , dem Sacra- mento, xulliessenden Ge\\iisser, kreutzten auf ihrem Wege jenes alte Flussbrtl und \vuhlten sich tiefe Schluchten quer durch dasselbe , an deren Abhangen naiuenllich an denen des Yuba- Thali-s) Vorhaltnisse zu Tage treten, \vie sie in Iteit'oluendem Profile Fig. :*()(' \viederuegeben sind. In dem- selben bedeutet a krystallini- o i e i i r \l Fig 3(Xi v Prof il der ,,B1 ne Lead ". S C h e O Oft 16 1 e f , NN eiCne Uie AD- Tertiire goldfuhrende Flussgerolle b ; LavadeoVe c ; am Buckeye hiin^e der Sierra Nevada zusam- mensei/.en: b GerOlle, welche durch ein kieseliges Cement, zum Theil aueh dnrrh Sch\\efelkies, zu eiuem sehr festen Conglomerate (siehe petro- graph. Geol. 70, e) verkittet und namenllich in ihren untersten Lagon reidi an hirseukorn- bis nussgrossen Rollsliicken von Gold sind. Lelztere sind an einzelnen, aus weichen Talkschiefern bestehenden Stellen des Flussbettes inosaikartig in den Untergrund eingetritben. Zvvischen den Gerbllen, und ihnen unUTgc-ordiiet, sind Sande und Thone eingelagert, welche verkieselte und vei - k.ihlte Baumstamme, BlatUibdrUcke, sowie Knochenlheile von Hippopotamus und Mastodon uinschliessen ; c saulenfbYmig abgesonderte Basal tlav en, Tafelberge bildend. In neuester Xeil hat einer der grundlichsten Kenner tertiarer Conchy lien, C. K. Ma\er in Zurich , die Terliarbildungen in folgende Stufen oder Etagen gegliedert: I. Eocan. I Soissonische Stufe. Sand und plastischer Thon von Soissons; die nnteren Sandc- und SUsswasserkalke von Rilly im Pariser Beckon und der plastische Thon im Pariser Becken. i Londonische Stufe. Thon von London; obere Thone mil Braun- kohlen von Meudon im Pariser Becken; Meeressand von Cuisse Lamolte; Nuniinulitenschichten der obere n Garonne. 3) Pariser Slafe. Grobkalk-Gruppe von Paris, die Sande und Thone von Bagshot und Braekleshain unfern London: Nummuliten-Bildung der Can- tone Sch\\ \/., Glarus, Appenzell; Nummulitenschichten von Kressenberg in den la\erisrhen Voralpen. i liartonische Stufe. Barlonthon und -Sand auf der Insel Wighl, SUssvv asserkalk von St. Queu und Sand von Beauchamp, Nummulitenbildung <|T Riilligonslorke uini ill llalien, Wiener Sandslrin /uni Tlicil : obrre Niiin- iimlilrn \ini Uiarrit/. II. Oik' or; ill. 5) Ligurische Stufc. Mccrossand von Lethen in Hcl-icn . nlx-rsir iHrmbridge- undOsbornc-) Schichlon des Londoner Beokens : S.md \nn Kp-ln ; Braunkohle dor Mark; Bernsleinformation; Bohnerzablagerungen von Kamlcm in Hadrn , von Frohnslellen u. a. 0. in WUrtemberg , von Egerkingcn, La Sarraz u. a. 0. in dor Schweiz ; Gyps von Montmalre; Flysch dor Appen- /ollor Berge; Macigno dos Apennins. 6) Tongcrischc Stufe. Thon mil Cyrena convexa bei Tongern in Bolgien ; Septa rienthon in Belgien, bei Kreuznach und in Norddcutschland : Mceressand von Weinheim; Meeresniolasse von Basel, Pruntrut, Delsberg. Untere Blatter- und Meeresmolasse in Bayern. Astericnkalke von Bordeaux, untere Ahlhcilung des Sandsteines von Fonlainebleau. Nummulitenkalke der Diablerets und Dent du Midi. 7) Aquitanische Stufe. Untere Braunkohlenbilduug von hohen Rho- ne n , rothe Molasse voin Rigi. Cyrenen-Schichten von Mainz und von Siid- ba\ern. Niederrheinische und Westerwalder Braunkohlenformation. Untere Faluns bei Bordeaux. Obere Abtheilung des Sandsteines von Fontainebleau. Braunkohlen von Radoboj und Sotzka. III. Miocau. 8) Mainzer Stufe. Cerithien- uud Landschneckenkalk von Mainz. .Marine Bildung von Baselland, Frickthal, Randen. Graue Stisswas'ser- Molasse von Lausanne, Develier; Saude von Loibersdorf, Grund u. a. 0. iin Wiener Becken. Siisswasserkalk von Ulm, Zvvfefalten in Wilrtemberg, Kleinkems in Baden ; Brauukohlen von Kaltennordheim ; Gelbe Sande von Saucats und Bordeaux; Kalk von la Beauce. 9) Helvetische Stufe. Muschelsandstein und subalpine Schweizer Molasse von St. Gallen, Bern, Belpberg; Muschelkalkstein von GUnzburg ; Litorinellenkalk im Mainzer Becken; Gerithienschichten und Leithakalk iin Wiener Becken; oberste Schichten der Faluns bei Bordeaux; SandsteinfindliogQ von Schleswig-Holstein und Mecklenburg. 10) Tortouische Stufe. Blaue Mergel niit Couus canaliculatus und Ancillaria glandiformis von Tortona ; obere SllssNvassennolasse der Schwciz ; Oeningen; Braunkohlenbildungen von Schossnitz in Schlesien und in derRhon: Knochensand von Eppelsheim im Mainzer Becken; Inzersdorfer Schichk'n und Belvedere-Schichten im Wiener Becken. IV. Pliocan. H) Piacentische Stufe. Blaue Mergel von Castellarqualo u. a. 0. im Piacentinischen , im Modenesischen ; blaue und gelbe Mergel von Callanisetti, Miletello in Sicilien; rother und Korallen-Crag von Suffolk. 12) Astische Stufe. Gelbe und blaue Sande von Asti u. a. 0. in Piemont, von Modena, Toscana; Crag mil Saugethierknochen von Nor\\ich: Kalk \o!i Mcssiiui. Einiges iiber die geographische Verbreitung des Tertiar. Tertiar- i'.M iil.limerunucn sind auf alien Contineiilcn nachuc\\ icscn. In Knropa spielen sic deshall. t-lnc sehr wichlii-c uncl au-enfalli^e Kolle, ueil sir niehl \% ie in Nord- amerika auf die Kiistenstriche beschrankt sind. sondern in Fnlge der liefen Muchlcn und Strassen, duivli \\elche unser Continent \\iilnvnd der Terliiir/.eit in eine Inselgruppe gegliederl Nvar. an dem Haue and. der central.'.. I'arlien des beutigen Fesllandes theilnel.n.en. Die ganze norddeutscho Niederunu isl ein BiisammenhSngendep, freilieh zum Theil von noch jUngcren Gol.ilden be- deektes Tcrliiirland, welches iin SUden mil dem Terliiirbecken des nb'rdlichen Hnhmens, iin Osten mil der polnisch-russischen, sich bis zum unleren Dnieper ausdebnenden Tertiiir/.one. i.n Western init den belgisch-holliindisehen Tei-liiir- ;l hla--ninu t -n /nsannnenhiingt. An lotztere schliesst sich das nordfranzosiscl.,- Terliarheekeu an. welches sich vom Canal aus in sUdiicher Richtung Uber Piiris nnd Oi-l.'ans bis an das Granitplateau Central frankreichs erstreckt, von der Seine und Loire entwHssert, und rin-s von den Schichten der Kreide umgtirlet uird. Auf der anderen Seite des Canales trelon iin siidosllichen Theile von Kn-land auf beiden Hern der Themse, sowie auf der Insel NViiihl und in dem ie-ienilber lieiienden Hampshire Tertiiirizel)ilde auf, in welchein sich grossc Ahnlichkeiten inil den franzosischen nicht verkennen lassen. Im sUdlichcn 1 iMiikivich bestehl die iian/e Niederung zNvischen dem Centralplateau und den I'Nivnaen, sowie ein Theil dieser letzteren, also das Flussgebiet der Garonne, aus Nicderschla-en eines Tertiarmeeres, welches eine directe Verbindung /wischen dfHn Atlantischen und Mittelliindischen Meere herstellle. Von der heu- ligen MUndung der Rhone aus ziehen sich Tertiiirablagerungen den Osten und Norden der Alpenkette entlang von Marseille Uber Genf und MUnchen bis Wien, fUllen den weiten Raum zvvischen Alpen und Jura aus, bildon die uanze Hoehebene zwischen ersteren und der Donau und nehmen einen bedeu- tenden Anlheil an dem Aufbaue der ostlichen und nordlichen Yoralpen. Da, wo heuu- Wien liegt, breitete sich der von dem Golfe von Lyon bis dahin ver- folitfe tertiiire Meeresarm zu einein \veiten Seebeeken aus, welches ganz Miihren, rnuarn und SiehenbUrgen, einen Theil der spateren Karpathen bedeckte, so dass sich nur ein/.elne Partien der letzteren Uber seinen Spiegel erhoben und \\cldies noch Nveiter nach Osten mil dem sUdrussischen Tertiiirmeere in Ver- ImiduiiL: stand. Dieses sel/.tc /Aveifelsolnie (lurch ganz Centralasien bis nach China und Japan fort. Auch an die SUdabhiinge der Alpen lehnen sich Ter- lijiriiebilde ,m. untcrleufen die ganze Poniederung und erheben sich im Stlden derselben /-ii dem Apenningebiri-e. \\elelies in seiner Erstreckuug von Genua bis Ancon.i. ebenso %vie die gegenUberliegende Dalmatische KUste ganz aus- schliesslicli, in seinem sUdlichen Verlaufe zum grossen Theile aus Tertiiir ge- bildct \\ird. Audi an der Zusainincnset/.uni; Griechenlands, Siciliens und der p\reniiischen llalbinsel nehmen Tertiiirgebilde einen wichtigen Anlheil. Die Verbreilung des Tertiiir auf dem nordamerikanischen Continente ist cine \\eil einfachere und leichter zu Ubersehende. Es bildet die schmalen iliicluMi KUstenstriche des atlaulischen Oceaues von der Nahe von New-York aus (lurch New-Jersey, Maryland, Virginia und die beiden Carolinas, wendel sich dann direct urn die sUdlichen Auslaufer der Alleghanies, breilel sich aus. 192 VI. Ilistorisrlit' (i bi|det den Untergnind eines grossen Theiles dci- Staaten (ieoruia. Alabama. Louisiana mid Texas, mid ziehl sich den Mississippi entlani: in nbrdlirher Hirh- tmiii his zu dem Theile des stidlichen Illinois, wo Ohio und Mississippi zu- sammenfliessen. In ganz iihnlicher Wcisc bildel es die den Staaten Arizona, California mid Oregon angehOrigen Ktislenslriche des stillen Oceanes. Im In- nern des Continenles finden \vir keine marinen. dahinizeiien selir auj_'edelmte brakische und Sdsswasserablagerungen von terliiirem Alter. Dieselben nelnnen weite Areale am Oslabhange der Rocky Mountains ndrdlich und sUdlich vom oberen Missouri ein, sind nanientlich in den Mauvaises Terres am White River ausserordentlich reich an Siiugethierresten, so an solchen von Mastodonten, Rhinoceros, Elephas, Cervus, Equus uud mehreren Arten des Katnels. Eili ganz besonderes Interesse haben die Tertiarablagerungen der arkli- schen Gegenden. Gr on land, heute zum grbssten Theile von Gletschern be- deckt, besass noch wiihrend der Tertiiirperiode einen so tippigen Pflanzen- wuchs, dass sich dessen Reste zu bis 3 Meter miichtigen Braunkohlenflol/.eii anhaufen konnten. Eine Anzahl der damals in Gronland einheimischen Pflan- zen, so Sequoia-, Taxodium-, Quercus-, Juglans- Arten sind identisch mil miociinen Fornien Deutschlands und der Schweiz. Ebenso erzeugten Inseln des arklisch-amerikanischen Archipels, Nordcanada , Island, die Baren-Inseln und Spitzbergen wiihrend der Tertiiirzeit eine kraftige Flora, \velche Ahnlich- keit mil der miociinen unserer Breiten hat. Aus dem frilher Gesagten siehe pag. 461) wird es freilich wahrscheinlich , dass diese arktische Pflanzenwett alter als unser mittel- und slldeuropaisches Miocan ist, da sie auf ihrer durch die Abkilhlung der Erde bedingten, nach dem Aequalor gerichteten Wanderung erst dann nach stidlichen Breiten gelangte, als sie bereits lange Zeit aus der Polargegend verdrangt war. Es steht jedoch fest, dass in den alteren Zeitab- schnitten des Tertiar in den arktischen Regionen ein Uppiges Pflanzenleben gedeihen konnte. Die Lagerungsverhaltnisse der Tertiarformation sind in dem bei Wei- tem grbssten Theile ihres Verbreitungsgebietes die ursprUnglicheu, also flach tllerfbrmigen geblieben, hbchstens sind in Folge des Austrockenens, der Zu- sammenpressung und somit Volumenverringerung \\asserreicher , lockerer Schichtensysteme und in Folge daraus hervorgehender Senkungen und Spalten- bildungen Verwerfungeu, Knickungen, Biegungen und Stauchuugen der dar- Uber liegenden Complexe eingetreten. Ganz anderer Art aber sind die La- gerungsverhaltnisse der Tertiarschichten, welche in dem Bereiche der inten- siven und unregelmassigen Hebungen zum Absatze gelangten, aus denen im Verlaufe der Tertiarzeit nicht nur die hbchsten Gebirge Deutschlands, sondern tlberhaupt des ganzen Erdenrundes hervoi-gingen. Eines der grossartigsten Beispiele der Wirkung vulkanischer Krafte wiihrend verhallnissmiissig jiingster Zeitriiume liefert die Betheiligung des Tertiar am Aufbaue der ndrdlichen Alpcnkette. An diesem haben namentlich die Schichten der eociinen Gruppe. di<- Nummulitenkalke und der Flysch, aber auch die der Molasse theike- nommen und sind durch die emporgedriingte Cenlralkelte der Alpen nichl nur aufgerichtet und gefaltet, sondern ilberstttrzt, durcheinander geworfen und bis VI. Ilistonsrlx- C.rnlo^ie. /u mehr als 3000 Meter Ubcr den Meeresspiegel gohoben worden. Die <",ipfel des Dent du Midi, des Niederhorn. der Ualligsto'cke, der Diablerels, des Griin- ten. des Rigi, des Speer u. a. beslehen aus tertiiiren Gesteinsmassrn. noc-h merkwttrdiger sind die Lagerungsyertjaltaisw der subalpinen Tertiarzone, seiche .lie llod.ebene und das Hugellaiid im Norden der Alpen znsannnen- set/t. \\alirend nehiulich die Molasseformalion in grosserer Entfernung von dein Hochgebirge zietnlich horizontal gelagert ist, so zeigt sich in dein Abstain!.' \57 bis :?.">! ; ilnv Eruplionserscheitrangen in dcm Absclmiite ilbcr dxnamische Geologie (pag. 116), ihre Beeinflussung dcs henachharlcn Nebengesteines in dcm 1'aragraphen fiber Gontactmefamorphisnius pag. I'-'i abgehandelt \\orden, es blcibl soniil nur iibrig. die Verbreilung dieser Ge- .slciiisgriippen in ganz kur/en Unirissen an/.ndeuten. Als uns x.nniiclisl liegend /.ielit die ce n I r;i I e u ro p ii i s c he /one von terliiiren Erupli\ges(einen unser H;iii|)linleresse auf sich. Dieselbe beslelil ;nis folgendcn Gruppen \on vnlkanisehen Produclen . \\elehe in Hirer Gesamtnlheil eine ausgcdelmle, iin flrossen und GnnzcMi von Weslen nach Osten izerichleie. einslni;dii;e Vulkanon/one reprjiscntirt : 1) Die Masidt-, Trachyt- und Phonolithkuppen, so\vie die rinpforniiiieii oler seillicli iieolVnelen Stratovulkanc, die Schlackenberiie. die /nin Tlieil \on \\ ;isser pofilllten Maare, sowie die Lavaslrijnie der Eifel, dei'en Malerial die Seliielilen dcs Devon und des stelleimeise horizontal dariiber izelaiierten Bunl- saiidsteiiies durchbrochen hat. 2) Die Kuppen von Noseanphonolilh, die Kralere, Sehlackenber;;e und LavaslriJino, die TufTbildunijen und Aus\\ tlrdiniie der Umgebuntz des Laa- cher Sees. Dieses ausgezeiehnele Vulkanengebiet verdient ein elwas niihe- res Kingehen. Es besitzt einen ungefahren Durchmesser von 2 ! / 2 Meilen und \\ird durch seine grosse Zahl wohlerhaltener Slralo\ulkane and Schlaekenberge eharaklerisirt. Diese umgeben den Laacher See von alien Seiten und sind auf die, jedoeh bereits lange Zeit vor ihrer Eruption sleil auf;zerichteten Schichten des Devon aufgesetzt. Sie bestehen, wie dies z. B. der Bausenberii lloch- sininier und die Kunkskopfe in hb'chst instruotiver Weise erkennen lassen. aus aliueehselndcn , rohen Lagen von groberen oder feineren Auswilrflingen, von der gewaltigsten Bombc herab bis zum feinsten Schutl, vulkanischen Sehlaeken und Laven, besitzen zum Theil scharfrandige, seitlich geoffnete, steile Kraier- kessel, aus deren manchen Lavamassen geflossen sind und sich ntweder Fig. 307. Profil dea Hochsimmer-Vulkanes und seines Lavaatromos. a Devonische Thonschiefer; b Braunkohlc; c Hochsimtncr-Ynlkan ; d Lavastrom. stromartig bevvegt oder deckenarlig ansgebreitet haben (Sielu- Fig. M7). An- dere der dorligen Vulkane sind kraterlose, kegel- oder rtickenformige Schlaeken- bei'ge so der Herchenberg und Langenbei'g), \velehe jedoeh ebenfalls. wie der (lainillenberg, mil Lavaslroinen in Verbindung slelien konnen ; und endlich noch andere sind homogene Kuppen von Noseanphonolith (Olbrtlck ; Schilkopf). Als .Maare betrachtet man den Laacher See und das Kesselthal von Wehr, deren ersterer geschlossen und daher mil Wassei' gel'ullt ist. \\iihrend letzteres einen nalUrliehen Ablluss und deshalb nur einen sumpfigen Boden besit/.t. Eine grosse Ausdehnung und Miichtigkeit erreiehen die Tuffbildungen im Laacher Territoriuni. Es sind dies Sehlaeken-. Traehvt-. Birnsstein- und Leuciltufl'e. VI. Hislorisdie Ueolo^ie. das Fig>m Profi , durcll ,, as BrohU i,ai. n prvonischo Thonsehipfer; b Trass- (I)nrk- stein-) Torrassen. Krstere bestehen aus ineisl losen kleinen Sliickchcn \on pordser . blaster Sohlaeke mil y.ahlroichon Auuilknslallen , (iliininerlafeln , sellencr mil Olivin ndcr Hornblende, umsehliessen >orlasle Urndisliieke \llclliaU\s . drs Hrohltlialos und seiner Nchcnthiilcr Ablagerungen, \\rlclir dir Thalsghlo in lu'dculcndcr Marhliirkcil hcdcckcn. Da jcdocli das Kaclihrtl in sic ciniicschnitUMi ist, Uvtrii sic nur in Form holier Terrasson an don hoidcrscitition Ablianiicn auf (siclu- Fiir. :?C-s . tlbcr die ZciU-n , in \vclclu> die vulka- nisrlitMi Kreiiinisse dcr Laachcr (legend fallen, konnen kcinr /weifel obwallen, da di (lorli'-e Devon local ilberlanernde Hraunkdhlc von den vulkanisclu-n Produclen diiivhsi-1/.l und l.cdcekl \vird, da fcrncr in den LeueiltuiVen Abdrilcke von millel lertiiiivji PHan/en erhaltcn sind. die unteren Schliickenlulle von Loss ilberljiierl NNcnlcn und endlirh die Hiinssleintuffe auf "LOss aullie-cn und mil ilun wcd.scl- lap-ni. Nirin-nds isl jcdoeh ein Lavaslroni bckannt, dor auf Liiss au(lie-t, so dass diellilduiii; der Sdilarkenkralereund Lavastrome in die Zeit zwisclienOliiiociin und den Liiss, die der Trachyt-, Leucit- nnd BimssteintulFe hingejion in die Abla- izeruiiiis/.eil des Loss /u fallen scheinl. 3) Das Siebengeb'irge, eine zusammenhiinuende Gruppo von Tradi>l-. IMionolith- und Basaltbergen, welche von Tuffen, sowie von Basalt- und Tra- (liNlnmL-lonierat b.-iileitel werden, wiihrend sich auf der -e-cnilberlie-endcn Soile di-s Rheinos hinter den Basallfclsen von Rolandseck cin llacher. ausue- y.-iehn.-l rii^lnrnn-cr Kraler, der Roderberg, auf von devonischen Sdiiehlen und RlieinizerollaMaucrunizen iiebildelein Uiiteriirunde erliebt. 4) Die /ahlreirhcn Tradi\l-. IMionolith- und Basallberfje des Wester \\ aides, weldic iihnlich wie im Sieben-cbirge von Basalt- und Trachyleon- i:loineralen uniueben \verden. 5) Das Voizelsiiebirge. ein ilber 40 (Juailen grosses llochplaleau. aus terrassenfonnig Ulu-r einander ^elaiiertcn Hasaltdecken aiifgebaut , welche /uineiM auf Trias, xuin Theil auf der Braunkolilc der Wellerau aufgelagerl sind. NOrdlidt \on ihnen set/en basaltisdie (lesteine in isolirlen Kuppe.n bis zuin (5) Habichls\\ald und Meissner fort. Besonders inslructiv ist das Auftreten 0. Profil des Meissners in der Richtuug von West nach Os t. bS Buntsandstein : 6.V Buntmergel; MK Muschelkalk in drei Abtheilungen ; T Braunkohlenformatinn ; D Dolerit und Basalt. 7) Die Rhb'n. Ostlich vom Vogelsgebirge bilden auf triassisehem Unter- grunde isolirte Kuppen von Basalt gemeinschaftlich mil Phonolith (Milzeburg , trachytisrhen Gesteinen und Rasalttuften (Eube), die von SUden gegen Norden gerichtete Kette der Rho'n, deren geologische Fortsetzung sich in Geslalt cin- /.clni'i- Rasallkuppen und -Gauge bis in di(> Niihe von Eisenach PflasterkauU- rrstivckt und soinil an den sddlichen Fuss des Thilringer W aides an- schliessl. Diesen entlang selzen isolirte Basaltkegel (Dolmar, Gleichberge) und Hhonolithkuppen (Heldburg) bis an das Fichtelgebirge und (ll)ei 1 dieses hinweg iibcr das Erzgebirge und durch die sachsisch-bb'hmisclic Scliweiz forl, und stellen dann die Verknilpfung mil dem grossen vulkanischen Gebietc des nordlirhen Rohniens her. Das nordliclie Ro'hmen. In der Gegend von Kger mil dem Schlackenberge des KammerbUhl l)eginnend, nehmen Rasa He und Phonolilhe in der (iegend osllich von Carlsbad einen ansehnlichen Fliichenraum ein. Viel inauuigfaltiger jedoch wie hier erscheinen die vulkanischen (lesleine der Tertiiirperiode im bbhmischen Mittelgebirge entwickelt. Ks sind Phonolithe. Trachyte und Basalte , sowie Rasaltcongloinerate und Tuffe, welche an der Zusanunenset/unii desselben Theil nehmen, die Rraiinkohlenformation des l)iihinischen Reckons durchbrochen , gangformig durchsetzt,. dadurch zu inter- essanten Conlacterscheinungen Veranlassung gegeben und sich zu imposanten glockeuformigen Doinen (Milleschauer, Kletschenberg) aufgethiirnit oder decken- artig ;iul dem Tertiiirsandslein ausgebreitet haben. 9) Durch das Lausitzer Gebirge (Phonolithkuppe der Lausdie. Nephelindolerit von Lb'bau, Basalt bei Friedland selzen die lertiaren Kruptiv- gesteine Uber das Riese ngebi rge bis nahe auf den Kamm desselben (Rasallgange in den Schncegruben' bis nach Schlesien hinein , wo sie die \ereinzellen Basaltkuppen bei Goldberg, Liegnilz, Schweidnitz und Oppeln bilden. Eine Verbindung z\\ischen der mitteldeutschen vulkanischen Zone und den vulkanischen Gebielen stldlich von den Karpathen \\ird durch zahl- lose, das Neocom und Eociin der Nordkarpathen durchsetzende Teschenit- Durchbrliche vermittelt. 10) Die vulkanischen Gebiete Ungarns und SiebenbUrgens gehbren namentlich der Gegend von Schemnitz und Tokay, tier Malra und dem sieben- bilrgischen Er/gebii-ge an. Sie /.eichnen sich durch die grosse Mannigfaltigkeit VI. Ilistorischc Geologic. 497 ilnvr tr.iclntiselien (iesteine ;ius . unter denen die Andesite und Quarztrachyte .11,' l.edeutemUe \Yrbrrituni: besit/en. An die Abfiille und Flanken der von denselben -ebildeten Ber-r lehnen sich Hugel von Liparilen an, welehe \\iedermn von Perlit- und Obsidianstromen und -Decken begleitet werden. Trachvt- und Kiinssleintulle und -Conglomerate umlagern dieselben und breiten sich in der Ebene aus, wo sie Abdrucke von oligociinen Pflanzeu, ferner Holz- opal, sowie BraunkohlenflOtze umschliessen. In den Trachyten SiebenbUrgens set/en -old- und tellurfuhrende Giinge auf, so bei Nagyag und Oftenbanya. Die An^clioriuen dieser trachytischen Gesteinsgruppe haben in Ungarn und Sirbrnbilrgen die horizontal liegenden Schichten des Eocau durchbrochen und werden selbst \vieder vom Basalte durchsetzt. Ausserhalb der mitteldeutschen vulkanischen Zone liegeu im sUdlichen Dentsehland zerstreut: die Nephelindolerite des Katzenbuckels im Oden- \valdr; die Sanidin-Oligoklas-Trachyte und Phonolithe des Breisgaues, wo sie im Kaiserstuhl mitten aus der Niederuug zwischen Schwarzwald und Vogesen lit>r\oitivicn; die Nephelinbasalte und Phonolithe (Hohentwiel, Staufcn und Ilolu-nkriihen) im Tertiiir des Hegau, begleitet von Conglomeraten uud Tuflen, U'tztt-re mil miociinen Pflanzenresten ; die Basaltkuppen der rauhcn Alp und die Spuren edit vulkanischer Thatigkeit (namentlich Bomben und Tufle) im Bieaibei Niirdlingen. An dieser Stelle kann nur angedeutet vverden, dass die vulkanischen Ge- l.i.-tr von Central - Frankreich (Auvergne, Velay, Vivarais), die erloscheneu Vulkane Gataloniens ebenfalls tertiaren Alters sind und dass der Beginn der \ulkanisclnMi Erscheinungen der apenninischen Halbinsel, Siciliens und Grie- rlH-iilaiuls in die tertiiire Zeit fallt. Derselben Periode gehoren die Eruplionen an, aus welchen die nordische vulkanische Zone hervorging, die sich von Ciriinland aus uber Island, die Faer Oer und Shellands-Inseln bis nach Nord- scliolthind, die Hebriden und Irlaud erstreckt. Kornige Basalle, also Ananu-- sit- iiinl Dolerile, walten hier vor, sind von Tuflen und Conglomerate!! begleitel, hildcn \u-lfach ucdiederte., gewaltige Systeme von tlber einander licgi-ndiMi l).-(k>n, zeichnen sich uberall durch ihre prachtvolle saulenfonni^' Abson- dciiini; ;ius, Uberlagern an vielen Stellen horizontal gelagerte Braunkolilcn und iibrrhaupl Terliiirschichlen, und werdeu von jUngeren Basiilt-, zum Theil anch, so juif Island, von Quarzlrachylkuppen und -Gangen durchsct/t. Die in ihivr Ausdrhnung ohne ihres Gleichen daslchende Zone von zum urnsM-n Tin-lit? jelzt nodi tliiitiu'n Vulkanen, wclche sich t'Urlcinirmig rings urn drii stillen Ocoan zieht, beslflit nelien den neueslen Produclen vulkanischer Thiiliiikril ;ms den niiinniirl'alli^slen traclijtischen und basallisclien (lebilden, deren Krtiplion in die Tertia'rzeit liinein reieht. Das Diluvium. G>gMi den Schluss des lerliiiivn /rilallrrs li;iUe sich die Mrraiisbildiing der Klinia/.oiien. iihnlich \\ie solche henle nnsern Krdball in fast paralleleu Hiindeni uniiiilrlrn , voll/ouen. Die (Irenzen der Tertiiirperiode und der .let/t- Creduer, Element* 1 d. Oeologie. VF. Hi-lorisc-he zelt wtlrden lilterall \er>ch\\ immeii . \\ie es /.. H. irn Siiden I'iictiscli der hill 1st. wenn die damage Yerlheilunjz von l.;mn N'ordamerika aucli nur ein geringer Theil Uber den Mee- resspieuel liervor. Bei der Seheidung der klimalisehcn Verhaltnisse am Schlusse der Tertiiirzeit bcthiitigte sich dieses Uberwiegen der Wasserfliiche ttber das I cstland in der Weise, dass die kalte Zone auf Kosten der geinassiutcn eine grb'ssere Ausdehnung erlangte, als sie jetzt besilzt, dass also damals auf der nb'rdlichen Hemisphare ahnliche ' Bedingungen und Verhaltnisse herrschten , vvie heute auf der sildlichen , wo z. B. in Stidamerika Gletscher in der Breite \on Genf bis in das Meer vordringen, wiihrend sie in den Alpen nicht unter iniio Meter Hb'he hinabsteigen. Die Zeit, in welcher die nbrdliche kalte Zone in sildlichere Breilen reichte, als heutzutage, wird als Eiszeit bezeichnet. Europa halte damals die Gestalt einer schmalen, von Ost nach West sich erstreckenden Insel, wiihrend sich Nordamerika als ein langgezogener schmaler Landslrich in nbrdlicher Richtung Uber den Meeresspiegel erhob. Das ilbrige. mehr als die Halfte beider jetzigen Continente, war noch vom Meere iilier- fluthet; von Europa waren es namentlich die nbrdlichen Territorien, welche erst spa'ter Uber den Meeresspiegel gehoben wurden, so dass sich vor Allem Norddeulschland, Holland. Diinemark, Polen und Nordrussland noch unter Was- serbedeckung befanden. Das siidliche Ufer des nordeuropiiischen Meeres der Eis/eit . alsi> die nijrdliche Kiiste des damaligen europaischen Continentes, lasst sich mil y.iem- licher Sicherheit festlegen. Von Calais aus zieht sie sich durch Belgien in der Richtung nach Bonn zu, wendet sich dann nordbstlich durch Westphalen und das siidliche Hannover bis zum Nordrande des Haraes, schlingt sich um diesen in siidwesllicher Richtung herum nach Thilringen hinein und bildet hier einen tielen Busen. Von hier verliiuft sie ziemlich genau ostlich durch Sachsen . bei Gi-inmia , Wurzen und Dresden vorbei , den Fuss des Riesengebirges und der Sudeten entlang, durch Polen und Russland bis nach Tula, also slldlirli M>H Moskau, dann wendet sie sich nach Nordosten, bis sie das Eismeer am nord- lichen Ende des Uralgebirges erreicht. F"asl alle die Theile Europas. welche nb'rdlich von dieser Linie lieiien, \\aren vom Ocean bedeckt. Der letztere stand somil in umnittelbai-er niiKl- licher Vei-hindung mil dem hentiuen Eismeere, so dass von dort ausgeliende Slrrtmuniien die damaliiie. also mitteleuropiiische Kiiste direct bespiilten . l ; .is- berge und Eisfeldei- an dieselbe antrieben und iiberhaupl die Temperalur die- ses Meeres und der benachbarten Kiistenslriche bedeutend erniedriizten. ("ler den Spiegel dieses Oceanes erhob sich niirdlieh vom damaligen europiiisrhen Continente nur eine Insel: Skandinavien, aber nicht in seiner jetzigen Gestalt. sondern von Gletschern hoch bedeckt. Machtige Gletscherniassen schoben sich \<>n dem Hochgebirue N(ir\\euens durch Sclmeden der MeereskUste /.i\. beladen \nu Sclmtl- und Felsbliicken . \\elche \on den sleilen Herizesahhiinizen auf den VI. Historische licoln^ic. 499 (iletscherriicken goliir/.t \\aivn. Die (iletseherenden erreichlcn. langsam voruiirts riickend. das Mecr mill >dioben sieh cine Streckc \\eit in dassclbc liinaus. his sic sieh von der llauptglelschermasse losliislen und sicli in (leslalt aus.-e- dehntor Kisfeldor oder holier Eisbcrgo frei auf dem Oceanc y.u besM-en bo- nannen. Bald aber bomJichtiglon sicli ihrer die nondischen Slromungen. wok-he diosolbon IMS an die vorliin feslgelegto Kilsto Europas triebcn. \\o sic slran- dclcn. llicr sclnnol/.rn sic und licsscn ihrc (icslciuslastcn, \\clclic sic von SkamlinaNicn aus iil)cr das Mecr uc!raclil. /u Boden sinkcn. .Jeder cin/elne dcr cl>cn cr\viihnlcn Yortsimiu. 1 hat sprechendc Spnrcn liintcrlassen. Die Glet- sclicr Nm-NM-i-rns lnd.cn die Ihalsohlcn und (n'hiini;c jilall poliit und auf dcin I'cls-rundc die Uichtunir ihn-r Bevvegunti mil scharfen Linien cingeritzt, ebenso die mil dcr Stroiiiunji treibcnden oder strandenden Eisberge auf den I'clsen dcr Inlieren oder dor Kiiste. Die von den schmelzcnden Eisbcr^en auf den .Mc.Mvsurund vorscnklcn (iosteinsstiicke haben \vir ihrcr inincralouisclicn Xusain- inensel/uiiL:. ihrcin iian/on pclrouraphischcn Habitus und ihrer Versteinenm^s- filhrunii nach mil Sicherheit als skandinavischcn und nordischen Trspruniis erkannt. Sie liegen jetzt als erratische Blocke und Geschiebe in dem -an/on, \\.ilirend der Eiszeit voni Meere bedeckten Nordeuropa zerstreut. Das \o\fr hat sic als FrenuHinge erkannt und ncnnt sie, da es nieht weiss, woher sic stainincn. Kindliniisblocke. Can/, ahnliche Ersohoinuiiiion, wie die eben kurz geschildcrten, bethiitiiitcn sieh \\iihrend dcr loiszeil an der NordkUslc ' des damaliiicn n or da mcri ka- nischen Continentcs. Wie von Europa, so stand aucli mclir als die Ilidlle von Nordainerika widircnd der Eiszeit unler Wasserbedeckunu, nur rci.-hle das nordamerikanischc Kismeer \ icl weitcr siidlich hinab als das nordeuropaische, nchinlich bis in die Breite von Sicilien. Die nordliche Kuslenlinie dcs dama- ligrn Nonlaincrika lauft von da aus, \\o heute die Stadt Baltimore stcht, in \\cstli.hei- Richtung bis zum Mississippi und \\endel sich dann, dem Fussc dcs l-'cl.sonizobiruos parallel lanfcnd, uord\\cstlieh, bis sic nahc dcr Creii/e des fril- hor riissisrhen Amerikas das Eismocr ornMohl. Allcs nordlieh und osllieh von dicscr l.inie Liegende \Mirdc bis auf isolirle, mil (detschei'inasscn bcdcckte Ins,- In MIIII Meere der Eis/cil iieiien HXIO Mcl-i hooh iibcrlluthet. Audi auf ilmi lunimeltcn sich mil nordischen Felsblocken und Sohullhaufen bedecklc l-'.isbci-Lic. sdilill'cn mil Iliilfe an ihrem lioden lostgofrorcncr (iesleinsbrudisliickc den folsis-on (Irund der rnliclcn izlatt. slrandelen dann und bestiviilcn den daiiialigon uan/cn Mcercsbodcn mil uiiziililigen erralisdien Hlockcn son oft ui- uanlisdien Dimcnsionen. Abcr nidil nur das niirdlidi, auch das siidlieh \oin jrl/.i-rn amerikanisduMi Contincnlc sich ausdehncndc Mecr bedecklc \\iihrcnd del' Kis/cil \\eilc l.aiuMrichr. die erst spiiler liber den Aloi-resspiogol goliobon \Mirdcn: so die brcilen Kiislen/.oncn dcs Allantischcn Occanes und des Me\i canisehcn .Mecrbuscns. Im jcl/i-en Mis.sissippillialo reiehlc es nbrdlidi bis last /u dem I'unkte. wo sieh der Ohio in den Hauptslrom Nordanicrikas cruiesst. Freilidi \\aren diesc sildlichen Mccre keine Kismccre Ncucslc rnlcrsudiuni;cn machcn cs sugar \\ahrschcinlidi. dass ein grosser Thcil Ccntralamcrikas nodi MIIII Wasser bedeck! \\ar. lass also cin direklci' Ziisamiiienliaiig /.\\isdien dem ;")()() VF. Historische Allantischen und Stillen Oceane staUl'and. In der alien Welt sehen \vir cine iian/ analoge Krscheinung, indem sich fiber dcr heutigen Wiiste S;ili;ir;i cin \\eites Mccr ausdehnte, d;is mil dem Allantischen in einem wesllichen Zusam- menhange stand und vom Miltelmeere nur durch das Allasizebirge gelrennt \\ar. Kndlich vvaren die sveiten Sleppon dcs asialischen Russlands zwischen I'm I und Altai von eincr sUdliclieu Forlselzunii des Eismeeres bcdeckt, welchc \viederum durch das Schwarze Meer mil dem Miltellandischen Meere in Ver- bindung stand. Europa vvie Amerik;i \varcn also vollstiindige, aber im Ver- gleiche mil ihrer jelzigen Ausdelmung kleine Inseln. So vollkommen verschieden von denen der Jelztzeil waren die Conturcn der Continents wahrend der Diluvialperiode, aber auch das Innere des Fest- landes bot ein unserem Auge fremdartiges landschaftliches Bild dar. Wiihrcnd nehmlich das Tiefland und die Hochebenen bedeckt sind von moorigen Slimpfcii und dichtem Gestrlipp, von Nadelhblzern und Laubwaldungen, und belebl sind von riesigen Hyanen, Baren, Kalzenarlen, Elephanten und vom Rhinoceros. die jedoch fiir ein nordliches Klima organisirt sind, slarren in Harmonie mil dem arktischen Charakter der urngebenden Meere die Gebirge unter einer machligen Gletscherbedeckung, deren Auslaufer selbst vveit in die Thalebenen vorgeschoben sind. Augenblicklich sind es ja in Centraleuropa allein die Alpen. welche echte Gletscher erzeugen ; wie ganz anders war jedoch der Anblick, den die Schweiz wahrend der Diluvialzeil bot. Nichl nur, dass gewallige- Glelschermassen die ganzen Alpenthaler ausftlllten, auch die flachen, heute mil siidlrmdischer Vegelalion geschmilcklen Theile der Schweiz und der benach- barlen Lander waren unler einer zum Theil ilber 1000 Meter niiichligen Kis- decke verborgen. Auf der Nordseile der Schweizer Alpen tralen aus 6 Thiilern llaiiptglelscher in die Ebene und breiteten sich dort weit aus. Die Ar\e -. Rhone-, Aar-, Reuss- und Linth-Gletscher fullten das weile Thai zwischen dem Jura und den Alpen bis zum oberen Kamme des ersteren, also bis zu l:JOO Meier Hbhe aus. Der aus dem Rheinthale hervordringende Glelscher bedeckte die Canlone St. Gallen, Zurich und Thurgau, filllte den Bodensee an und er- streckle sich noch weit nach Bayern und Schwaben hinein bis nach der Donau. So auf der Nordseite dcr Alpen; aber auch von ihren steilen Sfidabhttngen sliciien I'.isstrome wenigstens bis zu den Thalmllndungen hinab, wahrend die Hauptgletscher bis in die Poniederung, z. B. bis nach Solferino vordrangen. \Vie die Alpen, so besassen auch die Pyreniien ma'chlige und ausgedebnte (iliisilier. In Grossbri tann ien machlon sich ebenfalls GlacialerscheinuDgen in gnissartigster Weise gcllcnd. Scholtland, Wales und das siidliche Irland slarrlen miter holier fJlelsclierbedeckuniz. Dass auch Skandinavien rcich ;ni (ilelsi-liern \\ar, \\urde bcreils erwiihnl, und daraus schon geht her\di-. dass dasselbe mil Island und Gronland der Kail izc\v(\scn sein muss. Auf dem norda m ei-i k a n ischen do n I i n e n 1 e sind die (ilelscherersclieinmii:en noch ucniLier ueiiaii \erfolizl, nur slehl fesl, dass die hoheren Particn des Alleirhany- Systemes und die Sierra Nevada (ilelsclier VI. Bistorische Wenden wir uns jet/A zur kur/en Aufziihlung dor Spuren. \\clcho die l)i- luvialperiode I auf don skandinavisehen uiul brilisehen Diluvialinseln, 2) auf (Inn dama^on Mceresi.odon . * [auf don Gebirgcn und in dom Flachlando dor Continonlo hinlerhssen hat. Spurn., auf welehc die oben gegebene Skiz/e Kuropas und Nordamerikas wiihrend dor Eiszeil begrtlndcl ist. I Die Glacialerscbeinuugen auf den skandinavischeii und briti- SChOH Inseln sind Ihcils Friclionsphanomene, thcils Glacialablagerungen. Die Oberflache skandinavischer Landslriche, welche jelzl ganz glclscherfrei sind, /eii-t sich an sehr /ahlrcichen und ausgedehnten Stelleu abgerundet und spie- gelgteU licsrlilim-n und von dicht ncbcn oinander gcrcihten, parallelcn Rinncn und I uirhou odcr feinon, wic mil Diamant cingcritzton Streifen bedcckt. Dic- sclbcn sind, \vic \vii- dies pair. I Hi orliiutcrt habcn, hervorgebracht durch don Dnick sich langsam f()i-(l(-\N(>u<'nder Glctschcr auf die mil Schutt (Grundiuora- n-n bi'doi-ku- (irsicinsoborlliiche. Da die skandinavischeii Glelscherstreifcn in -anz iK-sliiiiiiiUMi Hichtungen angeordnel sind und nur auf der einen (Stoss-) S.-ilc dor nil-el odor Felskuppen, uber welche sic sich hinwegziehen, auftroton, auf doui ontgeiiengesetzUm Abhangc (Leeseile) abcr fchlcn, so kann die Rich- luiiii dor (Miislinaligen Gletscherbewegung keinem Zwcifel unterliegcn. Aus solir /ahlroidion Hcobachlungcn hat sich ergeben, dass die skandinavischen (ilotsflicr von inoliroron Ilauplcentrcn radienformig ausgingcn und in ihicr (u'saiimillioil eine fast allgcmcine Eisdecke bildelen, welchc sich, iihnlich wic uruoimartiir das Binncnlandcis Gronlands, allscitig nach Aussen bcvvcgte. \\ic die heuligen, so dienten auch die skandinavischen Gletschcr als Trans- poilniittol fur ('.osteinsiuassen, wclche sic theils auf ihrem Rucken trugen, theils y.wisrhon sich und ihrom Fclsenbelte fortschoben. Ein Theil dcrsclben golanglc mil dou sich spiitor als Eisbergc loslrennenden Glelschercndcn auf das Mcer, die ilbrigen blieben beim Abschmelzen und Verschwinden dos Glctschcreisos auf doin skandinavischen Festlandc liegen und bilden hier ausgedehnte (llot- M lift al.lauorungen. Diese bedecken die polirtc und gerilzle Geslcinsober- llaohe und bestehcn zu unlersl aus eincr Schichl von Scheuersand und Schouergeschiebeu, also dcm Materialo, welchc vom Eisc gedillrkl und in dasselbc eiugefroren Uber den Pels fortgeschoben wurdc und diescn scheuerlc. Diosor mil Thonlheilchen gemcngte Glaoialsand, -Grus und -Schult ist, weil die Vrrcisung eine lolale war, allgemoin \crhroilet und mil erralischen . auf dcm Iliiokou der Glotsdicr iransporlirlon Hliicken Ubcrstreut. Nebon ilnu Irelen .nisucdcliiilo Sciten- und Kndmoriinen auf, welchc sich die Abhiinge dor Thii- Icr enllang ziehen (allo SoiUMimoriinon), oder und /war vorailglich nahc den ThalmUnduiigcn ipior durch diesclben liindiiivlisol/.oii (l-jidmoriinen). Kino uiussc Verbreiluni: besilzcn endlich die AblagiM-ungen von ulacialem Merge 1* I oh in, Ab.siil/,0 der mil feincm, thonig-kalkigem Solilamme und Saiidkornohon boladonon Glelschorxsasser. Alle diesc Erscheinungen weisen auf eine allgc- meine Glclschcrbcdockun- Skamlinavicns hin, wclche, wie aus andcrei^ Beob- achluiiLiou hervorgeht, an das Ende der Terliarzcil li<>l. Auf die Periode der allgcmcinen Verglelscherung Skandinavieus folgle cine solehe dor Senkung, wiihrcnd dcren das Festland zulelzl bis clwa 300 Meter >l>2 VI. HMm-iM-li. unter sein jot/iges Niveau s;iuk. Hei diesem allmahliohon t'nterlaiichon waivn die ^esamnilen Glelacherabbgenlngen des unler (his Wasscr sinkenden Landos dem Spiele dor Brandling uuteruorfon und \\urd(Mi von dieser aufgevvuhll, gerolll, nach der (in'isse dor Ge^lcinsbriichslueke geschioden und von .NYuem in anderer tieslalt und . \usdehnung abgclagerl. So entstanden wallarlige . in ihrom lunoren sohr hiiulig geschichlote Geroll- und Sandansammhmgon . I" for- O wallo As, Plural Asar), welche den Conturen Skandioaviens in den einzelnen o Stadien seines Scnkungsprocesses enlsprochen. Die llohc dieser Asar ttber den jd/iiiiMi Meeresspiegel betriiizt xuin Theil 300 bis 360 Meter, ein Beweis fiir die (Irossarliirkeil der Oscillationen , denen Skandinavien untefworfen \\ar. (ileichxcilii: mil der Aufarbeitung der Gletscherablagerungen zu Ufervviillen ginj: in dcr Niihc der damaligen Meeresktlste der Absat/ von Sanden (ilacial- sanden) und noch weiter seewarts der Niederschlag von feinem Lehni ( Gla- cial leh in) vor sich , vvelcher zonenweise durch Anhiiufung von Molluskcn- ivstcn die Gestalt fo'rmlicher Muschelbanke annimint. Die in letzlercn vertre- tcne marine Fauna besitzt einen nordischen Charakter. Auf diese partielle Submersion Skandinaviens folgt eine Periode dor ent- izegcngeset/ten Niveauveranderung, also der Hebung, die heule noch fort- dauerl (siehe pag. 130). Das Hochplateau zwischen Wener- und Wettersee taucht empor, dadurch \\erden diese Seen, in welchen noch heute Xaclikoin- men von arktischen Krustenthieren leben, von ihreni bisherigen Zusammenhange mil deni Oceane abgeschlossen und allmiihlich ausgesilsst. Die Arealo zvvist hm \\rissem Meere und Oslsee werden trocken gelegt, letztere \vird dadurch zum Hinnenmeer. Das Klima vvird milder, die bisherige arktischc Thienvell ziehl sich mehr und mehr nach den Polen zurtick und vvird durch Rrprasenlanlc'ii dcr Faunen gemassigter Klimata crselzt, deren Reste sich in den \\iihrend des Iliirk/ugrs des Wassers abgeselzten braunen Thonen erlialten haben. Auf den Kanun und an die Seiten der Uferwalle. die wieder ilbcr den Meeresspiegel eniporlauehen, lagern sich neue Niederschlage der poslglac-ialeii (ieuasser ab und iiberdecken dieselben manlelfdrmig, l)is die Conturen der skandraaviscben llalliinsel allinahlich die heutigen \venlen. Ganz iihnliche Erscheinungen . vvie in Skandinavien, spielen sich glei<-h- x.eitig in Schottland ab. Gletscher riiekten von den centralen Hegionen dieses Landes, wie die radiale Hiclilung der Glotsrherslivil'ung beweist, allseilig nach deni .Meere /.u. I'nter dein Drucke der sich beucgenden ICisdecke \\in-de dor Felsgrund alges<-hlitlen und polirl, vvurden die losen , oberdachlichen Ablage- rungen iilleren Daluins abi'asirt und mil hinvNoggonoinmen , an ihre Slello Ira- ton die Ihonigon Altlagorungon dor Grundnioriinon und isolirlo griissoro Hlocke. Ho.slo der Landfauna Schottlands \\iihrond diesor t (iletscher/eil sind uns nur ^chr spiirlich iihorliofert worden : sie gehiiron deni Mammuth und dein Honn- Ihioro an. Auf diese Vorglolsohorung folgto in Schottland. \\ie in Skandina- \ion. eine IVriodo der Subinorsion . in Fnlge deren die goanunlt-n nioderon l,.inds(ric|ic von (Miioni arklisohon .Meere mid desson sandigon AI>lagorungM) Itodockl \\urdon. \\iihrond die bor.uigon Platderhollen geringeren Oscillationen. \uh die (irbi.-r von Wales und England warcn yergletschert und bildolen selbstandige Cenlren fur allscitig ausstrahlende Gletschennassen. Ebensowie Skandinavicn und Schollland, sankon auch dieso Aroalc untcr den Spit^.-l eines arktisc-hcn Moon-s, urn 430 Meter boch von diesem tlberdeckt zu wcrdcn, NNi> l-ss,-n Nirderschlagc und organischc Rcste beweisen. 2. Die Drifterscheinuiigen im norcleuropaisclien Flachlande und dein nordliclien Tlieile des amerikanischen Continentes, dem damaligen diluvialen Meeresboden. l)i> gan/o Olu-rllacho dor nordeuropiiischen Kbonc von Holland bis nach Russland hincin wird von Sand- und Lchin- srhi.l.t.-n gebUdet, in und auf wclchen Gesteinsblbcke eingebettet und zcrstivul , iege p deren ll.-imalh Skandinavicn und Finnland ist. Sand und Lehin siml Vbsatze der diluxialon Sec, die Blocke sind auf den Eisbergen, welche sich von dm dir KUsten erreichenden Glelschern Skandinaviens loslosten, Uber's Men- h-ansporlirl wordcn und beim Schmelzen der geslrandclen Eisniassen zu Uo.lrn gesunken. Die Vcrbreilung der nordischen oder crratischen Blocke Uber ,|j,. Qordeuropaischep Flachlandcr kann durch einen grossen Kreisbogen un.-.vu/.l ucdacht werden, in dcsscn Mitlolpunkt Skandinavien und Finnland liegen und dcr cin Arcal von iibcr 40,000 Quadralmeilen umfasst. Die Blo'ck> iin nord- lirhm Hussland stanuncn aiis Finnland, die Polcns. sind mil schNVcdis<-hcn verslemerungsfllhrendfi Klk- und Thon^-slrine. Unler crslcrcn isl das |,,-i NNrilm. am hauliuslcn Norkommrndc dcr Gneiss: /u ihm i:rselll sich Gra- nl( . | )inn ,. || ( ,rnbl.-nd.vschirlrr. Sxmil, Fclsilporph>r. Ouar/il, llx perslhmil n. ... |),,.sc nnnliscl.cn Hli.ckc bcsitzcn /urn Thcil ucualtip- |)inicnsi.,ncn, dcr Gra- nilblork. auf wr.-hrm die Siiulc IVlcrs des Grossen Slehl, \\iei:! 30.001) Ccnl ,.,-. die (iranilscl.ale vor dem Berliner Museum, welche 7,3 Meier im Durch- .uesser l.esil/.l. uunle aus dem groSSten dcr bcidcu Markgnifen.sleine verfertigfc, der aul den Haucuschen Beruen bei FUrsleiUNalde lag und Uber 8 Meier 3US rU 1 VI. Hislonsclic G (Inn Mnden hervnrrai:le . dtT grosse Stein hei IV lizard in Ponunern 1st li Meter Jang, 12 Meter breit und 5 Meter hoch. Die verslcinerungsfilhrenden Diluvialgeschiel)e dor norddeutselien Ebenc siud zuin Theil silurischen und devonischen Alters, xum Tlieil gehoren sic dein Kohlenkalk, dein Jura, der Kreide- und Tertiarformation an, datieuen sind d\;issi.se!ie und triassische Gestcine unter ihnen nicht bekannt. Unter den auf- gcziihlleii Sedimentargeschieben siud gewisse silurische, nehnilich der Orlho- eerenkalk , der Beyrichicnkalk und Gollander Korallenkalk die haufigsten und ,1111 weileslen verbreiteten , indeni sie ilber das ganze Diluvialgebiet zerstreut vorkoninien. Alle Ubrigen haben nur eine mehr locale oder doch nur ilber einen Theil des ganzen Diluvialgebietes reichende Verbreilung. Diese saniint- lichen Geschiebe sind von ihrer nb'rdlichen ursprtlnglichen Heimath auf schwim- nienden Eismassen in der Richlung von Nord nach Slid und von Nordost nach Stldwest, nie aber in der Richtung von Nordwest nach Stidost fortbeweul \vorden, so dass in Norddeutschland Sedimentgesteine norwegischen, englischen oder schottischeu Urprungs nicht vorkommen. Die vorhandenen Silurgeschiebc hingegen stammen aus Schweden und den russischen Ostseeprovinzen (der Orlhocerenkalk von Oelaud, Ost- und Westgothland, die spongienreichen Silur- kalke bei Sadewitz in Niederschlesien aus Esthland, die Calamoporen- und llalysilenkalke , sowie die Beyrichienkalke von Gotland) ; die devonischen aus Livland: die jurassischen aus den baltischen Gegenden zwischen Oder- und Nienienmtlndung ; die cretaceischen (Feuersteine oft mil senonen Versleine- rungen) von Rilgen und den danischen Inseln, wahrend die speciellc Heiin;itli der Tertiargeschiebe (Slernberger Kuchen, Bernstein und verkieseltc llolzer) noch unbeslininit ist. Die Diluvialal)lagerungen der norddeutschen Ebene lasseu im Allgemeinen :} Ahlheilungen erkennen. Sie beginnen rait einem feinen, Feldspathkorner fiih- renden Sande , der im Durchschnilt 5 bis 7 Meter Machtigkeit besitzl, jedoch liiiulig auf selbst weniger als 1 Meter Dicke herabsinkt und in der Regel keine nordischen Geschiebe ftlhrt. Auf ihn folgt eine 7 bis 10 Meter niachtigc Thon- oder Mergejlage, in welcher sich bereits zahlreiche erratische Blocke einstellen und welche wiederurn von Sand bedeckt wird. Dieser ist ge\vohnlich nur et\\;i I Meter machtig, gcht nach unten in den Thon ilber und ist die Haupt- lagcrsUitte der massenhaftesten und grbssten nordischen Geschiebe. B(M seiner sehr nnre^eliniissigen Machtigkeit schxvillt dieser obere Diluvialsand slellenxveise bis zu gegen 100 Meter machtigen Anhaufungcn an. llbchsl auffallend ist die Sellenheit organischer Reste der Diluvialgewasser in den Driftablagerungen NOrtl- driiiseliliinds. Von eigentlichen marinen Rcslen sind nur gan/, verein/elte \Oi - koiiiinen von Gardium edule und Buccinum retieulaluni aus der Umgegend \ei Berlin, SperenheiL:. M;ii;deluirg und Halle a. S. gefundeu hat. Auf dein jelzigen nordamerikanischen Contin e n te linden sich Dilu- \i;il;il>lagerungen in ganz Ganada, Neu-England und Long-Island, von \vo aus VI. llistorisrlir (ieolo^ie. r><>F> sic sicli \\esl\varts Uher Michigan. Wisconsin and Miuesota his jonseits des Mississippi ausdehncn uiul nach Siiden zu bis in das stldliche IVmisshania. Ohio, Indiana, Illinois und .Iowa, also ungofahr l)is zum 39. Broilogrado reichen. Sit- hedecken jedoch nicht nur das Flachland, sondcrn sleigen z. B. in Nru- Kngland am Ml. Washington 2000 und an den Grcn-Mts. gegen 700 Meter hoch. Alte FlussthiUer werdcn von ihnen vollkommen ausgefllllt, so dass die Hiisse nichl solton aus ihrein frUheren Laufe vollsta'ndigt verdriingt wurdon, \vie dies /. B. beim Niagara geschehen. Die nordamerikanische Drift besteht aus Sand, Kies und nordischen Bldcken, von denen manche ein Volumen von Uher 1000 ja 1500 Cubikmeter besitzen. Auch sic stammen aus einer nbrd- licheren llehnath, \venn sic auch auscheinend nicht so wcite Wege zurUckge- legt haben, wie die dor norddeutschcn Ebene. Auch sind versteinerungsfUhrende nordisoho Geschiebe im Diluvium Nordamerikas nicht bckannt, dagegen machen sieh auf diesem Continente Frictionserseheinungcn in um so grossartigcrer Weisc geltend. Ausgedehnte Gesteinsfla'chen sind durch Wogen- und Eisbergeinwir- kungt-n spiegelglatt geschlifFen , dann fein gestreift und lief gefurcht worden. Die Oberflache gewisser Quarzitkuppen am Oberen See ist so glatt, dass das (Johon auf dem nackten Fels beschwerlich lallt, Jedoch ist diese Polirung nur anf die nbrdlichen Abhiinge und auf die Gipfel der Hugel, also auf die Stoss- soilo derselben beschrankt, wahrend die stidlichen Abfiille rauh und zaokig gehlieben sind. Ueber jene geschlifl'enen Nordabhange zichen sich. fusstiefe und broilc Eisfurchen, oft eine dicht neben der anderen bin, welche duivh ucsii-andele Eisberge, die von Ebbe und Fluth auf und ab bcwegt wurden, eingesagt worden sind. Viel haufigcr noch ist die Erschcinung, dass feine, haar- srliarfe parallele Streifen durch schwimmende Eismasscn, an deren Bodcn eingcfrorner Sand haftete, in die polirlen Felsoberfllichen eingerilzt sind. I luc Hichtung ist im Allgemeinen eine ziemlich glcichbleibende nord-sUdliche, doch kreu/.en sich nicht sellen /\\ci oder inchr Systeme unter geringen Winkeln. :}. Der europiiische und amcrikaiiische Continent wahrend der Dilu- \ial/ci(. Schon in den einleitenden Bemerkungen pag. 500 und noch friihcr in den Ahschnitlen Uber dynamische Geologic pag. 182 und 184 ist gozoigt NMiiden, dass die llochgebirge des europaischen Contincntes, Britannicns und Nordamcrikas wiihrend der Diluvialperiode Gletscher erzcugten, welche cine enorme Miiclitigkeit besassen und weit bis in die benachbarlcn Kbenrii liincinrcichkMi. Nur kurz mag hicr daran erinnert werden, dass wir die einsl- malige Ausdclniiuig jener Gletscher nachweisen konncn (siehc pag. 184) durch die Verbreitung ' gewisser , von der Bewegung der Glclscher abfafingigdr I'-r- scliciiuinizcn : der End- und Seitenmora'ncn, der Schlifl'flachen auf den Tlial- xihlen und an den Thalgehangen, und gewisser von entfernten Localitiiten si.ininieiider, eckiger, oder glattpolirler , zum Thcil auf der einen Seite ue slreitler (iesleinsstilcke Scheuersieine), welche am Bodcn der (iletseher fest- gefroriMi uarcn und als SchlifTrnittel benutzt worden sind. So linden sich an den Ahhiingcn des Jura bis zu dem Kammc dcsselben Gesleinsblocke, die aus dem Hochgcbirtze \on Wallis, vom St. Bernhard, vom Monte Bosa, Simplon, der Jungfrau und vom St. Gotthard, also ;ms einer Entfernung von 20, 30 ")(!() VI. IlisloriM'lir mid nielir .Mcilen stanimcn und jet/.t \ on Hirer ursprUnglichen Lagerstiilte (lurch den (ienl'er und Netienburger Sec gelrennt \\erden. lu der (legend von /.iiricli liegen crratisehe Bliicke aus den (ilarner Alpcu. ;m dcm Nordufer dcs Hodcn- sccs in BaNcrn und Baden solche mis dm liinlerslen Thalcrn Graubiindens in einer Knlfernung von 30 his 10 Mcilen von dcm ursprtlDglichen Orle Hires Yorkommens zerstreut. Manchc derselben erregen (lurch die Grosse ihrcr Di- mcnsionen Krslaunen. So besitzl dcr IMlugstein, aus den Glarner Alpcn st;uu- nicnd, jct/.t uinveil Zurich liegend, cine llohe von Uber 20 Meter, Pierrc-a-bot .HIS NVallis stanuncnd , jetzt bei Neuenburg liegend, ist elwa 16 Meter lanti, ') brcit und 13 hoch , Pierre-des-Marmcltcs aus dern Thale von Ferret stam- nicnd, j<>tzt bei Monlhcy in Unlenvallis liegend, ist 20 Mclcr lanii, fast 1 hoch und cbcnso brcit. Zu dicscn crratischcn hliickcn izcscllen sich die iihri^cn An/cidicii cinstinaliLrcr Glelschcrthatigkeit : der Fclsgrund und die (Jesteins- Nva'nde der Thaler sind abgeschliffen und geglatlet, wie dies nicht nur in den alpinen Thiilern (in ausge/cichnetster Weisc im Aarthale) sondern audi ini Jura z. [}. in dcr (iegend von Neucnburg nachgevviesen ist, Ilohe Moriinen finden sich in jetzt fruchtbaren Thalebenen, so die des ehemaligen Aargletschers bei hern, des einstigen Linthgh;lschers bei Zurich, so dass schon aus diescn GrUnden die einslmalige Vergletscherung der Alpen, ja vielleicht der ganzen Schweiz. keinem Zvveifel unterliegen kann. Zu ahnlichen Resultaten fiihrl das Studium der horizontalen Verbreilung der schweizer Wanderblocke. Aus ihr geht hervor, dass lelztere aus sechs Tlial- inundungen, dem Arvethal, dem Rhonethal, Aarthal, Reussthal, Linththal und dcm Hlieinthal hervorgetreten sind und sich in den ebenen Theilen der Sclnvciz vcrbrcitct haben. Die Rlocke des Arvethalcs stamrnen von dem \\cstliclien Altliange der Monl-Blanc-Kette und von den Rergen oberhalb Sallanchc ; sic er- lullen das Ar\ctlial von Ghamouny an und "steigen auf dcm Riicken des Sa- Icnc bis zu 1000 Meter Meereshohe. Die Blb'cke des Rhoncthales finden sich Uber die ganze Gegend von Genf und Solothurn zerstreut, so dass ihr Verbreilungsgebiet die Geslalt eines die ebenen Theile von Genf, Freiburg und Neuenburg, sowie Partien von Bern, Solothurn und Aargau bedeckendcn I'.irlicrs besitzl, (lessen Spitze in der Rhonelhalmiindung liegl. Die Blb'cke dcs Aarthales slammen aus dem Massive der Berner Alpen zxvischen Gollliard und Simmenlhal und bedccken den deulschen Theil dcs Cantones Bci'n. Die des Reussthales sind dem Gotthardt und den Scilcnthalcrn des Reusslliales cntfilhrt und erfUllen namcnllich das Becken des Vier\\al(lsliidter Sees. Die Lint li bio eke, aus dcm cntl'ernlen Partien des Linththales slainnicnd. vcr- brcilen sich \on Glarus Uber Wesen in das Mecken des Ziiricher S(>es. Die Rheinblocke kommcn aus (iraubUnden und Vorarlbcrg. theilen sich an dcm \\ie eine Klippc \ ors|)ringcnden Sporne dcr Appenzeller (Jebirge in /\vci Striimc. derm einer Ubor den \Vallcnsliidt(>r See, Uber Tznaeh an das nb'rdlichc llcr des Ziiricher Sees vordringl, \\ahrend sich der andcre von Rorschach aus iiber den Thurgau und das gauze (iebiel dcs Bodensec^s ergiessl und sich weit nach B.ivcni und Schwabcn verlolgen lassl. Die (Jrenzcn zwischen diescn Block- \crlireiluii^s;u.\ilcii sind jedoch nichl scharf, \iclinclirdurchMischungszonen VI. Ili-toi-isrlit- 507 in drnrn Blik-kr /wri.T b.-narl.barlri- (ll.-ls.-l.rnzrhirlr nrbrnrinan.lrr vorkoninirn. B,.i eintretendem s.-limrl/.-u unl Riirk/.uizr dr.- gewaWgen Gietschej, ate deren Sp.m-n jene Hliirkr /m-Jirks:rblirbrn sind, iii l ; .l}i.' klimatisrhrr Yrr- iill( |rnm"rn ,lrr nonllicl.ru KnUiiilftr wunlrn Massrn von Nc.-NNorr.-n pschichtt(Mn s.nul Kirs un.l Hollslrin.Mi A 1 1 rrr M 111 v ionr n ) ; .biirsrl/l . NNiihirnd sirl. ;in emzelnen blossgelegten Sirll.-n eine Vegetation eatwickelte, aus welcber d..- Schieferkohle henwrging, as Maramutli; K 1 . p )i .> - |- r i m ifc n i u s I! 1 u in r n 1,. ; v.-llstiindiges SkoM. 508 VI. IliMori.srllr (icoldi;ic. Diluvial i 1 Kalktul'fe finden sich beispiolsweise l>ci Burglonna, Milhl- hausen mid Weimar in Thilringen , wo sic flaehe und schlnchtarlige Einscn- kungen iin Muscliclkalk in horizonlalcn Hiinken ausl'ullen. Gewisso Schichtcn derselben siiui voll inkrustirter Blatlabdrlickc von Scolopondriuni , so vvie von Pappeln , Eirhen . Huc'hcn, Linden und Weiden, endlich von zum Theil dieht an einander stt-liiMiden Hohrstengeln von Arundo Bei Burtitonna traf man inner- Fig. 371. Backeiuahn von Elephas primigeuius; a von der Kauflacho, b von dor Seite. Fig. 372. Rhinoceros leptorhinub C'uv.; Backenzahn. hall) des Kalklud'es auf eine elwas liber eincn Meter breite Kluft, ein Theil deren Wandc von obcn bis unten mil kalkinkruslirten , fusslangen, lancelle- fo'rmiiicn \Vedeln von Scolopendriuni dicht bedeckt war, welchc an manohen Stellen in noch ganz vollstiindigen , wohl erhaltcnen Stocken aus ihrer Kalk- Uifiuoterlage hervorlratcn. So frisch diese Pflanzenresle seheinbar sind, so be- sitzen sic doch ein verhaltnissnia'ssig grosses Alter, denn mil ihnen finden sich in diesen diluvialen Tuffen Skelcttheile , Zahnc und GewcihstUcke von Cervus elaphns fossilis, Ursus spelaeus, Equus adamilicus, Sus proavitus, Elephas priini- gcnius, Rhinoceros tichorhinus, ferner die Schalen von Helix, Planorbis, Liin- Fig ;t",i. Ursus spelaeus Kosenni.; Schadel von der Seiti' iianis in aiiNsci-ordenllicher Meniie. Ahnliche Silsswasserkalkr sind l'i Cann- sladl in Wiirtcniltcr!.; bekannt. Die Restc der nehmliclicn Siiuiielliiere, nament- lich aber von Elephas primigenius, Rhinoceros tichorhinus finden sich in dem VI. llistonsrlu- Scluiilnl VOH obcn. -nn/rii Hereiche der r Alpen, in Deutsehland, sind dieselben seltener, in England dagegen winder haufiger. Im Kalktuffe und Lehni unter don alien Torf- mooren Englands und Irlands und in diesen selbst fmden sich ausserdcin /urn Theil vollstiin- dig erhaltene Skelete des irischen Riesenelenns .Megacoros hibernicus), das bis zur Spitze seines GcwtMhes 3 bis 4 Meter misst, wiihrend dieses let/tere 2,7 Meter spannt. \\"ie in Britannien, so umsehliessiMi auch die diluvialen Torflager Srhieferkohle) der Cantonc Zurich und St. Gallen nehen den Oberbleibseln der jetzigen Rothtanne, Fiihre, Liirche, Eibe, Birke, Eiche und des Berg- ahorns xahlreiche Reste von Elephas, Rhinoceros, Bos primigenius, Cervus elaphus und Ursus spe- laens. Diese Schieferkohle liegt zwischen zwei F i g . :m. Drsns . , . Lai-ern von Gletschergerb'llen, was nacn der An- sicht mancher Geologen auf ein zeitweises ZurUcktreten und Wiedervordringen der (Jletscher, also auf einc tcmporiire Unterbrechung der Gletscterbedeckung jener Gegend hinweist, sich jedoch ebenso durch eine GerollUberschattung von S.-itrn t^eschwollener Gletscherbache erklaren liisst, die dem fortgesetzten Schmel- /en n nd ZurUckweichen der Gletscher ihre Nahrung verdanken. Wie die Flora dieser Sclueferkohle, so ist Uberhaupt die gesnmnile Diluvialpflaiuemvdl l>ereits Ceoloiiir. '' I iohiiuft, so (hiss /.. B. der (iailenreulher llohle I' berl.leibsel vnn iiber SOO In- dividuen entnommcn \vordon siu.l.. Nehcn ihnon, abor IVeilieh an .Menuo \\.-il /uriirkstelieiul. koiuiH.Mi Skeleltheile \on HN aena spelaea . I'Vlis spelaea , Canis spelaeus. souie solrhe von Hhinoeerus. Cervus, Bos vor, uclclic let/.tere wahr- srheinlich von den Raubthieren als Beule in ilire Schlupr\\inkel geschleppt wonlen sind. Die enirlisehen Knochenhohlen, dcren berilhmloste die von Kirkdale nnsvcil York, die hci Bristol und die Kentshbhlc bei Torquay sind, enthallcn almrirhcml von der grossen Mehrzahl der deutschen nanicntlich die Skch-ttc N(m iiNiin,. M Jl\acna spcljioai, wiihrend die von Baron und anderen Thieivn stark /unicklrclcn. In der Kirkdale-Iliihlc \\aren solehe von Uber 300 Hyaneu dfs v<>rschi(Mlcnst(Mi Alt(>rs. neben ihnen grosse Quantitaten ihrer Excremenle, die Kest> d.-s Klcphanten, Tiger, Bar. Wolf, Rhinoceros, Hippopotamus, Biiflel, Ilirsch .-nthalttMi. Die Hyiinen-Excremente, deren Natur eincii vveiten Trans- port durch das Wasser nieht zugelassen hiilte, sowie Zahnspuren an den Knochen dn abweichende Fauna begraben, indem sie ausserordentlich nias- senhafte Anhiiufungen von Knochen und Geweihen des Renntli icn-s IHM^MI. Ganz analoge \ 7 orkomnien sind die Knochenbreccien der am Mittelmeer -ele^-nen l.iinder. Sie fullen Spalten der dortigen Kalkizebirue aus und sind MHJ Gibraltar -bis nach der Sudspitze Griechenlands , sowie aid Corsica. Sar- dinian und Sicilien an /aldlosen Punklrn bekannt. Sie bestehen aus einei rolhlii 'hen Kalkmasse mil Landschnecken und schneeweissen Knochen von \\ ie- d<-rkiiuern und Nairetliieren , unter denen namentlich Lagoinys Sardus, dercn VrrvNandle jet/.t nur noeh in Sil)irien leben , in .M-stamdicher Meniie aul'lrill. Hci uus<-n>r Bctrai-lituni: der diluvialen Continente haben wir das damage Kuropas, von den gletscherbedeckten Gebirgen in die Kbrnrn hinab- , urschildrrt. Ks bleiht uns noch ubrig, eine Gesteinsbildung 'M me? \\.-lclic inncrlialb der ticfen und weiten Flussthiiler und an den iius- . dem Dibivialmeerc /ni:e\\endet(Mi Hiiiulern des i'riiheren 1'cstlaijdcs /ui- Al.la.-crnni; -laniilr. - den Loss. Diescr lcst<-lit aus einer /icnilicli ln- n,,-rncn. U-k.'ivn. scl>r feinerdigen Masse \on liell-elhem bis lichlbrauni-rllM-m I, dun. \:r x.eigt, wo or rein ist, nic cine Spur von Schiclituni: und hrieht in steilen \\andcn ab. Ei- uriilliiiinliclic, knollige , oft hohle und /rrl.oi->tcnc Coucretionen, die Fig. :t7;. luiu hispida mil. Fig. ;i77. I-UIK, m,, (plebeja Dr.). rum l>r. Losskindlein, sind schr vcrbroi- totc Kiuschlussr in domsolbon. Uie nriianisrlu-n Heste. \\elclic und die ihrer Slosszahne 4 Meier; Resle des Magens mil liherlileihseln von unverdauten Ptjchtanne- und Kieferzweigen fanden sieli in dem Uiiiime /uischen den Uippen eines der Thiere. Wiihrend das Mastodon namenllich in der nurdlichen Hiilfle des nordainerik;inisehen Dilnvialeonlinenles VI. Historische Geologie. 513 gelebt zu haben scheint, war die sudlit-hcre Partie desselbcn von Elephas ame- ricanus bcviilkert. Mil ihnen vergesellschal'tet kaiucn yi^antische Hirsche, Pferdf, Hi her, Lb'wen und Biiren, endlich einige Faulthiere (Mylodon, Mega- Megatherium) vor. Die angeuscheinlich gleichalterigen , jedenfalls postlertiaren Kalktuff- und l.t'lniiscliichtcn. \velche in ausgedehnten Ablagerungen die Pampas des Laplata in SihlniiMM-ika bilden, sind ausserordentlich reich an Saugethierresten. Ne- I >fn Milu'i-n, Pferden, Tapiren, Lamas, Mastodonten, Wolfen und Panthern ziehen namrnilii-h die riesigen Faulthiere und Giirtelthiere unsere Aufmerksamkeit auf Fig. 378. Megatherium Cuvieri Desm. sich. Das Megatherium (Fig. 378) war bedeutend grosser, als das Rhino- ceros und uberlraf an Masse jedenfalls mehr als hundertfach irgend einen dcr Icbt'nden Vcrlrctcr dt>r Edentata, sein Femur war etwa dreimal so dick, wie dt-r finos Klrphanten, seine FUsse hatten die Lange einer Elle und waren mil Fig. 379. Glytodon clavipes Ow, gewaltigen Krallen bewaffnet. Das Glyptodon (Fig. 379) war ein riesiges (iUrti-lihier. Es besass, von der Schwanzspitxo bis zum Kopfe gemessen, 3, scin schildknitciiiilmlicher Pan/M- I:(-CM\ 2 Meter Lange. Es bewohnten also schon zur Tertiiirzeit Faulthiere und Armadillo denselben Continent, dessen lebende Saugethierwelt durch Faulthiere, GUrtelthiere und Ameisenfresser ihren so specifischen Charakter erhalt. In Aus trali en waren die dasselbe in der postterUiren Zeit bewohnenden . ^erade wie sie es jelzt sind, ausschliesslich Beutelthiere, nur sind C' roj nor, Klcinente der Ueologie. 514 VI. Hiisturischc Geologic 1 . ihre heutiiii'n Yertreter / \\crge iin Yeriileiche mil ihren Yorfahren. So war hanten, Nashbrnern , Flusspferden , Hyanen und riesigen Katzen neben drin Bison, dem Elenn, dem Rennthier, deui Eisfuchse, dem Vielfrasse, dem Lem- ming, die sich heute alle nach >iorden, sowie neben dem Steinbocke, der Gemse, dem Murmelthiere, welche sich jetzt in die Hochgebirge zurUckgezo^en ha ben. Dass der Mensch bereits ein Zeitgenosse jener glacialen Thierwell war, daniber kbnnen Zweifel nicht mehr obwalten. Hat man doch in di'iu Schwemmlande verschiedenet e\\eisenden Fundpunkte \\ar ein Graben im Torfmoore an der Quelle der Schusson, einem bei der Priimonstralenser Abtei Schusse nrie d iin schwiibischen Saulgau entspringenden , dem Hodensee zufliessenden Bache. Ilier hat sich folgendes Profil ergeben (Fig. 380): Zu oberst liegt Torf e /.uin Theil mil viel Kies /' gemengt und wird unter- teut't von einem I bis 2 .Meter miichtiiien l.;i)zer von \\eisslich-gelbem Kalk- l ut'i c mil Pupa muscorum Mis., Helix pulchellaDrap., Helix hispida Lin. , Clau- silia obtusa Pf. und Pisi- dium fontinale Pf., wo- duPCh Sich der Kalktuff Ols Fig :t80 Profil bei Schnssenried a Kies ; b un.l d Culturschicnt von Schussenried ; c Dilavialer K.ilklull diluvial herausslellt. Torf ; / Kiea - Von ihm scharf gelrennt, zum Theil, nehmlich bei d liber, zum Thoil und /.war links bei b unler ihm liegt eine Schicht dunkelbraunen Mooses von so vortrefFlicher Erhaliung, dass es wie frisch erscheint. Es sind lautt-r nordische und hochalpine Formen, z. B. das Lappliindische und Gronliindischo H\[)iuim sarmenlosum und groenlandicurn , sovvie Ilypnum fluiUins \ar. tfiiuissimurn, jetzt nur alpin und im arktischen Amerika vorkommend. Dieses Moos, welches mil Sand vermischl ist, bildet zusammen mil dem llaufwcfkc von Knoclien abgeschlachteler Thiere und von Produclen menschlicher Kunsl- It-rliiikeil die Culturschichl von Schussenried, vvelche augonscheinlich eine zum Anhaufen der Abfalle der KUche und des liiglichen Lebons benutzle (irube in dem darunler liegenden Kiese ft ausfillll und eine Ausdehnung von elvva 40 Quadratrulhen und eine Tiefe von i bis 2 Meter besitzt. Mil clem arktischen Gharakter der genanntcn, \\ohlerhaltenem Moose stiiuml der Gha- rakter der thierischcn Hcsic. \Vcitaus alle Qbriiien an Menge UbertivH'end isl das Hennthier, vviihrend von anderen Ilirschen keine Spur vorhanden isl, M> \venig \\ie heute der Edelhirsch mil dem Rennlhier je zusammen vorkommt, Ncltrn letzlerem haben sich bei Schussenried gefunden Skelettheile des Pfer- de>. des Vielfrasses (Gulo spelaeus), eines nordischen Biiren (L'rsus arctos), iles Wolfes, des I^isfuchses und Goldfuchses, des llasen, des Sinuseli\\anes und melirerei- Moorenten. Alles besiixt einen hoch nordischen Typus und \\cisi darauf hin, dass zur Xeit der Anhiiul'ung jener Kehrichlmasse ein Klima ge- lien-schl hat, welches heulti>iiM-hr (u'ologie. 517 Kin pm/ ahnliclu-s lV\\t>ismiUt>l licfert cine Elfenbeinplaite, su'ldir iiu IVriuord ;m dor Dordogne gcfunden \\urdc. Auf ihr sind ;uif das unverkenn- kirstr mebrere Hamnralhe in vollem Laufe dargcstclll; die kruninion Stossziihnc und kleinon Ohren, vvodurch das Mammuth vom Elephanten abweicht, sind i:rtivu \\ irdtTizriioben , ebcnso die auflallend langen Miihncn, welcho am Hals und Bauche bis zu den Knien herabhingen. Die Funde hingegen von mil Knoclirn von Flusspferden, Mammuthen und Nashornern vergesellschaflelen rohrn IVurrsirininslrumenlen, ja Menschengebeinen in Lehm und Kiesablage- runiicn, wie sie aus dem Somme- und Eurelhale, aus Suffolk u. a. 0. bckannt m-Nvoi den sind, kb'nnen als mb'glicherweise auf secundarer Lagerslalte befindlich gedeutt't wrrden. In Folge saecularer Hebungen vergrb'sserte sich allmahlich der europaische Continent der Diluvialzeit und mil Him Deutschland, dessen ndrdliches Flach- land tlber den Meeresspiegel taucht; Schweden und Finnland steigen als Schutzwalle zwischen der Ostsee und dem arktischen Meere nebst seinen kalten Strbmungen und Eisbergen empor (siehe pag. 130 und 502), ein warmeres Continentalklima und \\armere Winde slellen sich ein ; vor ihnen weichen die Glelscher zurtlck, ihre Schmelzlinie rllckt bergaufwarts, sie ziehen sich eudlich bis in das Hochgebirge hinauf, Deutschland hat im Allgemeinen seine hcu- tige Configuration gewonnen. Unter den veranderten Verhallnissen sterben die letzten Zeugen der Vorwelt aus, andere ziehen sich nacb nbrdlichen kalten Zonen oder bis an die Schneegrenze in die Gebirge zurtlck, eine neue Thier- \velt, die unsere wandert ein oder vvird eingeftihrt. Der Mensch breilet sich aus. Die Gesteinsablagerungen, welche sich seit dieser Zeit gebildet haben, \\crden als Alluvium bezeichnet. Sie sind der Gegenstand frtthcrer Belrach- lungcn gcwesen, so die Producte der ThUtigkeit des Wassers und des Eises auf pag. 139, 160, 169, 178 und 183, des Vulkanismus auf pag. 110, 114, des organischen Lebens auf pag. 189. Zu ihnen gesellen sich die Spuren mcnschlicher EingrifTe in das Walton der Naturkrafle und mehren sich in drmselben Maasse wie die geistigen und mechanischen HUlfsmiltel ihrer Ur- hebcr. Denn war die Mannigfaltigkeit der anorganischen Natur, der Formcn- ivirhlhuin der Faunen und Florcn eine nothwendige Folge der Suin- mirung von Resultaten aller frlihercn Einzelvorgiinge, so gilt dassclbc von der Vielscitiiikcil der geistigen Functioncn des Menschen. Unter dem Einllusse der sich allmahlich hilufendcn EindrUcke, Erfahrungen, Erruniicn- sch.iHcn und Erfindungen ward aus dem (icschlcchlc der Mammulh-, Hcnn- thier- und Hbhleiibarenzeit der Mensch, der sich die Erdc untcrthan macht. REGISTER. A. Al>ic|ilr> I mki 444. Abplatlung der Erde 5, 26S. Abr;uimsalzn 366, 367. Al'xatzc. untcrirdisclie ;uis Mineralsolulionen 155, in Driison 155, in Spalten 157, in Hoblen 158, auf der Erdohorflacbe 159, von Soiten fliessender Gewiisser 169. Absonderungcn der massigcn Gesteinc 249. Abstaminiing der Erde 267. Acantbodes 361, 369. Arce.ssoriscbe Beslandrnasscn 19. Accessorische Bestandtheilc der Gesteine 18. Accumulate , lose; Structurverbaltnisse 22, i;.-s|,Miiscl;i>.sc 31, 87. Entstebung 213. Acer 446, 479, 481, 486. Acer\ ularia 293. Adialmandeln, Entstoliung 155. Arrndns 375, 382, 386. Actinocrinus 334. Ad'-rn 20. Aeltere AHuvionen 507. Ae<|iiatorialstrom 174. Acsluarica 174, des Amazonenslromes 174. Afterkrystalle 142. Apnoslus 298. Alirirn 325. AkHnolithscbiefer, pciriii:r. Bcsclir. 40. Alabaster 34. Alaiinx-hicrcr, pclr. Bi-sclir. 96, siluriscli 305. Alnun , Kntsleliiing 193, 195, in der lautTiit. Form 274, im Silur291, in der carbon Form. 328. Anthracosaurus 337. Anthracosia, carbonisch 335. Antliracolherinm 475. Antiklinaler Scliichlenhait 239, 241. .\n\\cndnng des Mikroskopes in tier Pctro- graphic 2,'!. Apalit. als (iesieinselemeiit 24, im Marinor 35, iin Basalt 74. Apliaiiil 60. A|iliiuiitisclic Structur 20. Aphanitporphv r 60. Aphanitschiefer 60. Apiocriiiiis 411. Apophyllit. seine Knlstehung in Mclaphyr, Basalt, Phonolith 155, 156, von Bergen 396. .\pciph\sei) 204, 247. Aporrhais speciosa 474. Aporoxylon 312. Appalachischcs Kolilcnbassin 194, 394, 349. Aplien 439, 451. Apl\ehcnkalk und Aptycfaebschldfer 424. Aptychus 424. Aqiiitanien 475, 490. Aragonit im Gyps 34, als Erbsenslein 36, im Basalt 156. Araucarites in der Kolile 333. Area 296, dyassisch 357. Arcliacoc.idaris 334. Ai'diactipteryx 420. Arrbi'^osaurus 357, 360, 369. Architektonische Geologic 233. Arrlocyun 467. Arcnatenkalk 405. AnlciiiioiiscbicfiM 1 320. Aricten-Scljichten 411. Arkose. peh'ogr. Bescbr. 89. Acktisclic nrganiscln- Hcslc in SchoKland 487, 488, 503. Arli'sischc Hninnon, TomperaUirinessnngen 8, HciirilT dersclbcn 166. Artlinipliycus 292. \s :i02. Asaphus 298. \.-ar 502. ', vnlkanisclic, pcliiii:i-. Ucsclii'. S, Klil- M4, 11."), in dor Dyas Sfi.'i. \>.|.|ial|, prlrni:r. Bcsdir. 46, Knlsteliung 148, in dcr laiiit-iit. Korrnat. 274, in Gannon im Carbon 352, iin Jura 418, in dcr K 457. AspidnrliNiicliiis 423. As|iidura 382. Axph'niles 388. A>tcria> Scliulxoi 448. .\stoniph\lliles 330, 335. Astische Stufe 490. Aslracosp , im Jura 430, im Tcrliiir 493. Basallansliriirhc 76, 77, der Tcrliiirxcit 4!i:<. BasaltcoDglolnerate in Hodmen 496. Hasalhlcckcn 117, 119. I Basaltgiingc 75, 77, 118. Basalljaspis 94. liasaltlava 75, 76, 77. Basaltmandclstcin 75, 77. Basaltkegel 117. Basallsaulen 76, 118. 520 BasalttufT, pelrogr. lU-sclir. US, Yci kokmii: durch Basalt 194. Hasaltthon, 75, 94, Entstehimg 151. Basaltwacke 75, Entstehung 151. Bassinfduniger Schichlcnbau 241, dcr Koh- lenfonnation 329. Bath 41(5. 417. Bauschanalyscn 30. l!;mis 173. Hcckenfdrmige Schichtenstellung 241. Belemnites 400, 403, 435. B. paxillosus 409, digitalis 410, acuarius 410, giganteus 415, subhastatus 416, cnnali- culatus 416, hastatus 421, subquadralus 440, Brunswiccnsis 443, Ewaldi 443, mi- nimus 443, quadratus 448, mucronatus 448. Bellerophoo, carbonisch 336. Bclodon 389. Belonite 28. Belvcdere-Schichten 482, 485. Bembridge Series 472. Bergkalk (Kohlenkalk) 338. Bergmehl 39. Bergol 46. Bergschlipfe 169. Bergtheer 46. Bcrnsteinfiihrcnde Schichtcnreihe des Sam- landes 479. Beryll, als zufalliger Gemengtheil 18. Besteg 233, 252. Bestimmung der Gemengtheile der Gesteine 23. Beutelthier-Reste im Keuper 386, 395, im Dogger 414, 416, im Purbeck 425. Beyrichia 298. Biber, die Oberflachenverhaltnisse beein- flussend 189. Bildhauersandstein 446. Bimsstein, pelrogr. Beschr. 72, Entstehung206. Bimssteingerdlle 88. Bimssteinsand 88. Bimssteinluff 98, 495. Biltersalz, siehe schwefelsaure Magnesia. Bitumen, als Reduktionsmittel 148, in den Kohlen 194, im Gneiss 274. Bitumindser Mergelschiefer 38. Bitumindser Kalkstein 35, Gneiss 274. Biliner Sauerwasser 112. Blackband, petrogr. Beschr. 42. Blatterige Structur 21. Blattersandstein 482, 483, 486. Blasenraume 21, Ausfiillung derselben 155. Blasige Structur 81. Blastoideen der Kohlen formation 334. Blaltersteirischiefer, petrogr. Beschr. 97. Bleiberger Schichten 396. Bleierze 147, 148, 154, 159. Bleiglanz 154, in Hdhlen 159, 309, in Kohlen 186, am oberen Mississippi 309, des Ober- harzes 350, von Aachen 351, von Commern 377, in Oberschlesien 381. Hldcke, erralische 87, vulkanische 88. Hluc Lead 489. Bogentrumer 252. Hohnerz, petrogr. Beschr. 42, Formation 476. Bohrmuscheln in den Ruinen des Serapis Tempels 130, gesteinzerstdrend 189. Bojische Gneissformation 283. Btimhcn, pctr. Beschr. 88, Entstehung 114, 115. Bnncbnl, pi-lr. Beschr. 92, 219, siluriscln-s 299, triassisches 386, 388, 395. Boracil, als accessorischer Gemengtheil 18, im Gyps 34. Borsaure, als vulkanisches Product 113, im Meer 162. Borsonia gracilis 480. Bracklesham 464, 465. Brandschiefer, petrogr. Beschr. 38, 95. Brauneisenstein , petrogr. Beschr. 42, aus Rotheisenslein hervorgegangen 146, aus Spatheisenstein hervorgegangen 146, sein Auftreten in Gangen 157, in der Trias 380. Brauner Jura 411. Braunkohle, petrogr. Beschr. 44, Entstehung 193, 195, 478, 479 von Bovey-Tracey 473, in der Molasse 475, Norddeutschlands 477. Breccien, Structurverhaltniss 21, Gestcins- klasse 31 , petr. Beschr. 91 , Entstehung 213. Brennung 224. Bronteus 317. Brontozoum 395. Brunncn, artesische 8. Bryozoenschichten 219. Buntsandstein 266, Schichtenstdrung desselben 165, 375. c. Calabrien, Erdbeben von, 124, 127. Calamites im Devon 312, in der Kohlenfor- mation 330, in der Dyas 355, 360. Calamocladus 330. Calamopora 314, 293, 334. Calcaire grossier 467. Calceola 314. Calceolaschiefer 320, 325. Calymene 298. Camarophoria 356, 365. 369, 370. Cambrische Formation 277, 278. Campilerschichten 399. Canis spelaeus 511 . Cannelkohle 44. Caprina 446. Caprotina ammonia 445. Capulus 296. Garadoc Gruppe 305. Carara, Marmor von, 35. Carbonate im Basallmaii(lelstcii) 75, in der Basaltmasse 75, in heissen Quellen 121, ihre Bildung durch Zersetzung von Sili- caten 148. Carbonische Formation 266, 328. Carcharodon angustidens 466. Cardiola interrupta 296. Cardita crenata 400, sulcala 466. Cardita-Schichten 396, 401. Cardium porulosum 468. Carlsbad 121. Carnallit 367. Caryocystides 895. Cassianer Schichten 396, 401. Cassis cancellata 467. Register. 521 Catenipora 293. Catopterus 395. Catskill Gruppe 335. Cauda-galli-grit 325. Caulopteris 378. (laM-rnose Structur 21. Cenoman 266, 438, 445. Cenlrale Erdbeben 124. Centrali'iiropaisi'he Vulkanoitzunc 494. Centralwarme 7, 100, Ii2. Ontralvulkane 107. Ccphnlaspis 318. Oratites 375, 378, 388, 398. C.cratodus 386. (leritliien-Sandstein und Kalksteio il9, 468, 482, 485. Cerithium giganteum 466, 467, 468, hexago- nu in 467, 468, plicalum 473, 484, margari- taceum 484, lignitarum 485, pictum 485. Cervus im Diluvium 508. Chaetetes 334. Chalcedonbildung 155. Chama squamosa 466. Chemie als Hiilfswissenschaft der Geologic 2, chemische Thatigkeit des Wassers 141, 229, chemisette Processe durch Sickerwasser ein- geleitet 143, 152, chemische NiederschlSge Gesteine bildend 413. Chemung-Gruppe 325. l'.liia>U>lithschiefer,petr. Beschr. 85,Entstehung 226, huronischer 278. Chillesford beds 487. Chirotherium 378, 379. Chlor im Meere 162. Chlorit, als Gesteinselement 18, im Diorit 56, im Diabas 60. Chloritgneiss, petr. Beschr. 81. Chloritschiefer, petr. Beschr. 40, Entstehung 227, huronischer 277. Chtorkalium 213, 214. Chlormngnesium 213, 214. Chlornatrium in Mineralquellen 159, in Flus- sigkcitseinschliissen 202, Absiitze von Ch. 214. Chlorwasserstoff als vulkanisches Product 113. C.hondrites 292. Chromeisenstein im Serpentin 41. Chrysotil im Serpenlin 41. Chtlionisolherme Flachen 228. Cidaris florigemma 421, coronata 421, vcsicu- tosa 445. Cinnamomum 476, 479, 480, 481, 482, 486. Classification der Gesteine 30. r.latlirnptci-is 374, -385. Clymenia 316, 317. Clymenienkalke 321. Cnemidium 422. Coblentziea 325. Goccosteus 318. C.orhliodiis 337. CoeloptNcliium 448. Colonien im Silur 302. Colorado. Schluchtensystem durch Krosion cntstanden 168, 199. Comment 377. Conchorhynchus 382. Concordante Lagerung 235, 248. Concretionen 19. Concretionsbildung, Vcrknupfung zweicr (io- birgsgtieder durch C. 236. Congeria 483, 485. Conglomerate, Struclurvcrhaltnisse 22, df- slcinsclasse 31, petr. Beschr. 90, biavefl Conglomerat 91, Entstehung 213, im Lau- rent und Huron 227, 272, 278, in der Dyas 358. Conocardium 334. Conocephalus 223. Contactmetamorphose 223. Contactwirkungen der Eruptivgesteinc 202, 204, 223, 224, 2*5, 402, 495. Continents, ihre Gruppirung 9, itire Glinlr- rung 10, ihre Umrisse 11, Versinken dcr- selben 132, 178, Entstehung derselben 135, 136, 137, Gesetzmassigkeit ihrer Conturfor- men H, 136, ihr wiederh. Untertauchen 178. Conus deperditus 467. Coralrag 421. Corbis subclathrata 423. Corbula Rosthorni 401, im Purbeck 424, sub- pisum 474. Cordieritfels 80. Cornbrash 416, 417, Corniferous Limestone 325. Cornubianit 84. Coronaten-Schichten 415, 417. Corsit, petrogr. Beschr. 57. Crag 487. Crania ignabergensis 448. Crassatella sulcata 466, ponderosa 468. Credneria 434, 446. Cretaceische Formation 431. Crinoidenkalk 35, 219. Crioceras 443. Crioceras-Schichten 438, 443. Ctenacanthus 337. Ctenodus 337. Cuboides-Schichten 325. Culm 266, 377. Culmgrauwacke 339. Cultrijugalen-Schichten 325. Cunningliamites 446. Cupressinoxylum 479, 481. Cupressites 479. Cupressocrinus 314. Cyanit als accessorischer Gemengthcil 18. Cyathaxonia 293, 334. Cyatheites 355. Cyathocrinus 295, 334. Cyathophyllum 313, 293. Cycadeen der Trias 374, des Wi-aMcn ' '. I, 22 I). Daohtlaoho 235. Dachflotz 365. Daohschiefer, petrogr. Bi'schr. 95. von Glarus 471. DachsliMti 384. l);n -hstdnkalk 396, 401. Dadovvlon 312, 333, DainpIV, vulkan., metamorphosirend 222. DammrifT 191. Dampfausstromungen aus vulkan. Gest. 201. Danien 439, 450, 451. Darwin's Theorie 257. Dalolilh ini Diorit 396. Daubree's Versuche 202, 207, 227. Dechen, von, geologische Karten 4. Dot-ken, vulkanischc 117, 120, 248. Doislorsandstein 438, 441. Deltas, Entstehung derselben 171, in den Gebirgsseen 171, des Nil 172, des Po, der Rh6ne, des Rhcines, des Mississippi 173. Deiidrerpeton 337. Donlaliuni. triassisch , Jac\e 382, tertiar Kickxi 475. Descendenz-Theorie 257. Detritus der Fliisse 170. Devonische Formation 266, 310. Diabas, petr. Besclir. 60, Unterschiede vom Diorit 61, Entstehung 210, im Huron 284, im Silur 304, 306, im Devon 324, im Carbon 347. Diabasaphanit 60. Diabasiuandelstein 61. Diabasporphyr 60. Diabasschieler 60. Diabastufl im Devon 324. DtagoBalschtcbtaag 234. Diagonaltrum 252. Diallag 62. Diamant, als accessor, (letnengtbeil 19, 279. Diatomeen , Kieselpanzer der D. 39, 188, Kieselsiiureabscheidung durch D. 188. Diceras 422. Diroratenkalk 422. Diohroit, siehe Cordierit. Dichte Structur 20. Dichtigkcit der Erde 6, 7. Dictyonema 292. Dictyophyllum 441. Dikelooeplialus 282. DiluvMlablagerungeo Norddeulschlaods 503. Dilu\ialgosdiiebe 499, 503, 504. Diluvialgldsdior 505. Diluvium 266, 459, 497. Dimerocrinus 295. Dinornis 514. Diiiotheriuin 476, 483, 484, 485, 487. Diorit, petrogr. Bcschr. 56, "Unterschiede vom Diabas 61, Entstehung 210, im Devon 324, im New Red Sandstone 395. Dioritaphanit 57. Dioritporphvr 57. Dioritschiefer 57. Diphyenkalfc 4i4, 425. Dtplograpsas 294. DiM-oidca 445. Discordante Lagerung 243, disc. Parallel- structur 375. Dislocationen 242. Ditroit, petrogr. Beschr. 55. Doiigor 266, 405. Dolerit, petr. Besclir. 72, 76, im Tertiar 495. Doleritartige Leucitbasalte 78. Doleritlava 73. Dolomia media 396. Dolomit, petr. Beschr. 36, seine Entstehun.L' 145, 216, 22t, Hohlen in demselben 163, huronischer 279. Dolomitasche , petrogr. Beschr. 37 , in der Dyas 365. Dolomitischer Kalkstein, petrogr. Beschr. 35, seine Doloroitisirung 145, seine Entstehung 216, 218. Dolomitisirung <45, Schiclilensldruiig durch D. 165, verschiedene Processe der D. 220. Dolomitspath als Gesteinselement 18, Auf- loslichkeit desselben 145. Domanikkalk 322, 325. Domit, petrogr. Beschr. 66. Domvulkane 116, 120. Donau, Flusslrube derselben 170. Drift 503. Dromatherium 395. Drusen 19. Drusenraume, Ausfiillung derselben loo, in Gangen 251. Duckstein, petrogr. Beschr. 98. Diinen 174, 178, 195. Dunit, petrogr. Beschr. 80. Durchdringlichkeit aller (losleine 142. Durchgreifende Lagerung 204, 247. Durchwasserungsmetamorpliose 229. Dutenmergel 19, 406. Duttweiler, Kohlcnbrand von 223. Dyas 266, 353. Dynamische Geologic 100. . Ebbe und Flutli in den Flussen 174, 176, 178, an den Meeresufern 176, 178. Echinobrissus scutatus 421. Echinodermen, kalkabsopdrod 191. Echinooncrinus 295. Echinolampas 481 . Echinosphaerites 295. Egeln, marine Gebildc von Eyoln 479. Eifeler Vulkane 494. Eifeler Kalk 36, 320. 325. Eimbeckhauser IMatlenkalko. 424, i25. Eindriicke in Geschieben 91. Einfache Gesteino 31. Einfallen der Schichten 238. Einschliisse, fremdc 25. Eis , pelrogr. Beschr. 31, seine geologischo Thatigkeit 138. 179. Kinlurzkratcre 104. Eisberge 32, 184, 499. Register. Eisenerze 41, 148, im laurenl. (ineiss 272, 273, 276. im Huron 279, im Silur 291, in der Kreido 433. Eisenjzlanz als vulkaiii-elies Product 413. Eisenglimmerschiefer 81, huronischer 277. fcisenkies, als aeressorisrlier Gemenglheil 19, seine Zersetzung 1*7, seine Bildung 154. auf Ilohlen 158. Eiseuoolitl) , polrogr. Beschr. 43, im Dogger 412. Eiseuoxyd als Rotheisenerz 42, in Eisen- n\\dliydrat uniuevsaiulrll 146. BUenoxydbydrat als Brauneisenerz 42, aus Bwenoxyd entstanden 146, aus Spatheisen- Mein 146, Reduction desselbcn 148, Ab- lai:eriiMizeii desselben 160, 161. KiM'no\\dsilicat, Reduction dcsselben 148. F.iMMin.xvdulcarbonat als Spatlieiseiislein 41, 146. Eiseno\\duli>x>d als Mngncteisenslein 43. Biseooxydulsilicat, OxydaUoa desselben 146. Kisenspatli 41, 146. iiii Silur 291. rliM-nvitriol 147. F.iM'uirhen 505. Kisriimen und -rilzen 184, 185, 505. Eisschlifle 184, 185, 505. Kis/eit, (ilt-lsclier der E. 182, 184, Besclir. dor K. 498. Eklo.uil, petrogr. Heschr. 79. Eliiolith im l-O\ait 55. .Miascit und Ditroit 55. Klaslisclier Samlstein 87. Elephas ">07. 514, 516, 517. Ell'onhoin , diluviales 512, mil /eichnungen von Elephas voisohen 517. Eilipsoidgestalt der Erde 5. Elton-See 215. Elvans 326. Einporli-oihungen 242. KiiciiinliMiknlk 249, 379, 383. Knci inns 382. Endnioraneii 1S3. KnlstrliuiiL'v\\i'ise der Conlinenle 107, 460, dfi- Vulkiinciikegel 40i, der liomogcnen Vnlknne 119, Entslohung der Bomhen, l.apilli, Sandc, Aschen 114, 115, der Krd- hfbcn 123, 128, dor Eruptivgesteine 201, dci- Scdimciiturgesteino 211, der meta- inorpliisclnMi (Jesteine 219. Entwicklongsgetchtchta der Erde 255. K....HI 2C.6, '.64. Knsaiirus 3M8. Ku/njsrlir Fnrmationcn 269. Ko/.oun i6y, 273. Snnd 482, 484. 4. 378, 885. l'j]ti\i- im Diluvium 508. Erhsrnsli'jM, pclrogr. Bcsrlir. 36. Erdbelu-n, mil vnlkan. Eniptioncii \ri liuudcin- 114, 115. 127, 128, vulkanisrlic Erdbcl.ni 123, dop|)rl|(> tiisacli*' der Krdbeben 123, liilensilat derselhen 123, wellenformige und slossformige 123, centralc, lincare, transvcrsale 124, Fortpllanzungsgesch\\in- di^keit derselben *25, Dauer und Ans- deboOBg deisethen 125, Wirkunii dt-rscl- ben 127, Beziciiung z>\isclien Erdbeben und Wasserreservoirs 16o. Gebirgsbache, ihre Thatigkeit 139. Gebirgsglieder 233. Gebirgspasse 44. Gefalle der Fliisse 467. Gelenkquarz 87. Gemengte Gesteine 31. Register. 525 Gemiincleiier Maar 405. Gencratio aequivoca 257. (ienesee-Slale 325. (ieoilen 20. <;-M, i:imslisi:he Kartell und Prolile : stische Yerhallmsse u. Yerhreilnng der Yul- kane lii. iiinl Yerhreitung il. Erdbehen 124. Geulogisrhe /eilscliril'len 3. Geologic, ihre Antaihe I, ihre Eintheilung 1 , ihre Hill'sNvissensrhal'ten i, ihre Literalur 3, physiographische G. 5, petrograph. G. 17, d\ nainische 100, petrogenetische 200, archi- teklnnischt! i3i, histnrisclif 255. Gcographie als Ililfswissenschat't d. Gcol. 2, GeotbennMche Tiefenstufe s. (ieradlaut'eixler Scliiehteiibau 239. (lerulle, petr. Beschr. 87, Entstohung 139, 170. Ger\illia, dyassisch 357, triass. 374, 378, 382. (in \illienbanke 219, Gerv.-Schichten 396, 402. i.eM-hirhtete Stniotur 22, (U-scli. Gesleine 31, (iesdiichtete Gebirgsglieder 233. (ieschiobe, petr. Beschr. 87, mitEindriicken 91, Entstehung 170. (iotadoinseln 10. tiestalt und Grosse der Erde 5. (ifsi-l/iiiii>sii.'ki'il in den Umrissen der Conli- nente 11, 136, in den Relieffnrmen 14, 136. (ir-UMiic 1 7, alle Gesteinc sind durchdringlich und autlosslicli iiu \Vasser 142. Gesteinsbildong vennitt. durcli Orgnnisii). 141, 17. 22. en durch hydrochemische Frocesse 152, 220, 229, durch Eruptivge- slriiir 223. rifstirnconstellation und Erdbeben 127, 125. dotreckte Structur 21. (it-Nsir 7, 121. Gezeiten 174, 176, 178. Glacialablagerungen 501. Glanzkobalt. 367. Glacialsand und -It-Inn 502. Glanzkohle 44. Glas iin Basalt 74. Glaseinschllissc 25, 204. Glaukonit 36, 432, 434. Glankonilisdic Kreide 36, 431. Glaukonitrnergel, pelrogr. Beschr. 37, in der Kreide 432. Glaukonitsand 431, 432. Glauknnitsandsein, petrogr. Beschr. 89, in der Kreide 432. Gleichfdrmige Ucberlagerung 235, 243. Gletscher 179, untere Grenze 181, Verlnvi- lung 182, Gletscher der Eiszeit 182, 184, Thiitiiikeit der Gletscher in geol. Beziehung 186, in der Eiszeit 499, 505. (ilclscherba'che 184. (',lct:<, 354. Ili-isM- yucllcn 120. Halderberggruppe 305, 325. Hi-liN hispida (plebeja), 511. llt-UcliNclii- Stufe 486, 490. llemicidiiris 421. Ili'inirosinites 294. llfinpstead series 473. llt-n iiliinnin 115. llfK ynischo Thonschiefer 283. Herstellung vun (it>slciiis>rldifTen 23. Hersumerschichten 42.".. llcli-nii crcale Ganoidfisrhe 289, 318, 337, 357, 375. Nils 266, 437, 438, 439. Ililsnmt-'loiiKTat 437, 438, 439. Ililssandstein 437, 438. 439. lliMImn 437. 438, 439. Hippopotamus 509, 511 . Hippolheriiim 483, 484, Hippiiritcnkalke 219, 435, 446, 447, 452. Hippuriles 435, 436, 446, 447, 45(1, 452, 455. Historische Geologic 2, 255. Hoclicbcne, Definition 12. Hochgebirge, Definition 13. Holie, relative und absolute 13. miltlere Hobe der (lontinente 14. Hohlen, ihre Entstehung 140, 162, ihr Zu- sammensturz 140, 162, ihre Ausklcidung 158, 163. Hohlenbreccie 163, 509. Hoheutwiel 497. Hohlefels 516. Holasler 445. Holoptychius 318. Homalonolus 317. Homogene Structur 20, horn. Vulkane 116, 248, deren Entstehung 119. Homologe Gestalt der Continente 12. Hornblende als Gesleinselement 18, 24, mil Mikrolithen 26, des Granitporphyres 51, Hornblendegebilde im Pechstein von Airan 53, im Syenit, 54 , im Diorit 56 , im Corsit 57, im Quarztrachyt 65, des Trachylrs 66, des Andesites 68, des Basaltes 71 , ilcs Granatfels 80; Zersetzung derselben 151. Hornblende-Andesite, pelr. Beschr. 68. Hornblende-Gneiss petr. Beschr. 81. Hornblendefels, pelrogr. Bcschr. 40. Hornblendeporphyrit, petr. Beschr 58. Hornblendeschiffer, petrogr. Besclircib. 40. 227, 277. Horner Schichten 4S4. Hornfels, Entstehung 225. Hornstein, petrogr. Beschr. 39. Hudson Periode 305. Hungerquelk'ii 166. Huronia 297. Huronisclie Formation, Genesis 227, 230, Stellung 266, 269, BesHnvibimg 277. Hyaena spelaea 511. Hybodus 375, 382, 386. Hydatopyrogen 202, 207. Hydatotlienni?.cli 204, 225. Hydro-eliemisehe I'roeesse I4li, 152. hyd. Metamorphose 229. Hylonomus 337. Hyperslhen. Melallglanx ilosolhen e Metamorphose 228. Hypnnm ui'oenlnmlicum von Srhnssi'iiried ."> 1 " I. .lakulsk, iieolliermisclie Tiel'enslul'e in, 8. janira ijuadricostata 4 is. .laspis, petroura]ih Besehr. 39. Iberger Kalk 325, 322. Ichthyosaurus 407. [guanodon 436, 443. Ilfraeombe Gruppo 325. IllaoilU* 2US. Imprajiiiation dureh h\dalolhermisclie (lou- tactiQetemorphose 225. Incrustationen clurch kalkcarbonat 121. Indusienkalk 475. Inferior-Ooliihe 417. Inoceramus pol\ plocus 4 H, 415, sulcatus 443, 444. slriatus 445, Brongniarti 446, labiatus 447, prnbleinatiriis 447, mytiloicles 447, C.ripsi 449, Cuvieri 449. Inseln 10. liistantane Niveauveranderungen 128. lutcrmitlirende SpringqueUen 121. Jod, ini Moer"162. Irrblocke, siohe erratische Blocke. Isrln plorus 395. Ilacolumil petr. Beschr. 87, iiurunischer 279. Juraformation 266, 402. .lurakalk 35. K. Kiinnelkohle 44. Kacnozoisch, 264, K. Formaliousgruppe 459. Kali, Carbonalbildung 148, 149. Kalifeldspath, /.ersetzung desselben 143, 149, 150. Kalisalze YOU Stassfurt 367. Kalisilicate, Zersetzung derselben 148. Kalkaphanit 61. Kalkausscheidung durch Organismen 141, 188. 189. Kalkcarbonat, als Kalksteiu 34, im Dolomit 36, im Diabas 60, 61 , in hcisscn Quellen 121., in den tliessenden Gewassern 141. scin Kreislauf 141 , seine Loslichkeit 145, seine Kutstohuu.u' aus Silicaten 148, 149, 155, 156, seine Wanderung 158, in Fliissen 16f, im Meer, 141, 162, 189, 216. Kalkgcbirge, Entziehung von kohlensaurom Kalk U6, n-icli an llolilcu 146, 163. Kalkidimmerschiefer, petrogr. Beschr. 35, 85, 179. Kalksilicale, Zersetzung derselben 148. KalkMiik-r 35, Knlslchung 158, als Quellab- sat/ 160. Kalkspatl; al> < icslrin^clriuciil 18, 34, im HaMilt 1 56, im Mc'laphyr 155, auf Giingen 157, in Iluhlen 158, als Om-lhd.satz 169. Kalkslcin, pctrii^r. Kc.schr. :U , Aufloslic-hkcit desselben 145, llohlt'ii in dcmselbcn 163, AMaLM-i uni: 416, zoogenc 218, seine Dolo- iniii-ii-un^ iio, seine Dmkryatalliairuog 224, 2i5, 430, laurentischc Kalkstciuc ii(J, 227, 271, huronischc 279. Kalkluir, pcliot;r. Hcschr. 36, Entstcliiint; mill AlilirjiTiuii; 160, 188, im Diluvium lius. Kampf urn's Dasein 257. Uaiils, In- |1\ |)o||icse 267. Kaolin, pclroiif. Krschi. '.i;{, KiiUlchung 150. Kc^cl, \ulkanisrhc 102, 116, 117. Kcilformii.'f (icstalt di-i ('.oiitiin-uli- H. kcllo\\a\ 417. Kcrsantit, petrogr. Beschr. 57. Kcrsauton, petrogr. Beschr. 57, 58. Kesselkrater 105. Keuper i66, 375, 384, 393. Kies, petrogr. Beschr. 87. Kicseljit'steine, Familic der, 38. kii-MMguhr 39, 188, 189. Kieselpanzer der Diatomeen 188. Kieselsaure in heissen Quellen 121, in Losmif; in Sickerwassern 148, ausgeschicden durch Thiere 188. Kieselschicfcr, petrogr. Beschr. 38, der car- boniscben Formation 328. Kieselsinter 39, 121. Kiescltuff 39, Entstehung 121. Killas 326. Kimmeridgo 423. Kiuzi^it, petrogr. Beschr. 80. Kirkdale Hohle 511. Klastiscbe Gesteine 20, 21. 30, 87. Kliniatischc Verhaltnisse wiilirend dor car- bonischen Periode 345. Klimazonen, ihre Herausbildung 460, 497. Klingsteju, petrogr. Beschr. 67. Klippenkalk 424. Knickungen der Schicbten 241. Kuistersalz 32, 486. Knochenbreccie, petrogr. Beschr. 92, 219, silurische 299, diluviale 511. Knochenhohlen 163, 509. Knorpelfische 375. Knolenschiefer, petrogr. Beschr. 86, Enlslehung 226. Knotenerz 377. Kobalterzgauge in der Dyas 367. Kochsalz im Meere 162, 213, Ablagerung 214. Kornige Structur 20. Kossener Schichten 296, 402. Kohlen 43, ihre Enlslehung 192, die Lang- samkeit ihres Bildungsprocesses 199. Kohlenbildung 192, als geol. Zeitmaass 299. Kohlenbrandc, ihre Wirkung 223. Kohleneisenstein, petrogr. Beschr. 42, in dor carboniscben Formation 329. Kohlenformation 266, 328. Kohlengesteine, Familie der, 43; ihre tluter- scheidungsmorkmale 45, ihre Entstebmm 192, 11)3. Kohlenkalk, petrogr. Beschr. 35, 266, 329, 338. Kohlensiiure als vulkanischcs Product 112, 113, in den Gewassern 141, als /crsotzun-s miltel 141, 143, 148, 151, 155, 157, duivli Verwcsung cnstehend 186, 192, 1 94, 195, 196. K6hloiisaiiicc\halationen der Laacher Gegeud 112, aus Vulkanen iiberhaupl 113. Koblensloiraufspeichorung durch Pflaiizen 189, 192. Kohlon\va>sorslon" als Koductioiisiuillcl 148, 186, aus Inanzen onlslohoiid 19i, net. I'.i.i. Kongsberg 288. Kopf; auf dom K. slobeii 238. Koprolitlicn 219, 509. Konillou, l.ebeii>spliii|-e dorsolben 132, 190, ibr Wachslhum als /.oilmaass 1119. Register. Korallonbaulon , als Beweiso fur 134, 191, Bodingui)'_'on fur diesolbon 190, ,iU thiorisriie KalkausscbeidoDgefl aus dom Moon- litii, ;) ls Zeitmaass 199. Knrallonkalk, petrogr. Bosr.hr. 35, 219. iin Jura -'.41. '.45. Kurallonkreido 419, 432. Ki.rallenrifle 132, 141, 190. Knniiid jtn Murmur ;(.">. mi Dolumit 37. Kranifii/i'lkalko 34! , 345. Kr.itrr KM , il.'s Kilauoa 102. Kratorinsoln 106. Kivido. polrogr. Besdir. 36, zoogon -J)9, ill Marmor amgewaodelt 445 . in dor Kreido- funiialion 434. Kreidefonnation 466, 431, Kroidetuff 219, 432, von Mastricht 438, 450. Kroislauf des Stoffes 140, 211; des Was-n- 138; des Kohlenslofles 192, 193. Kryolith, in der lauront. Format. 271. Ki \stalle, zorbrochene 209, 231. Krystallgruppen 19. Krystnlliuische Gesteine 20, 80, Synopsis der- selben 31. Krystallinischer Bildungsprocess 231. Krystallinisclic Schichtenreihen, Genesis 227, 230. Krystallinische Schieferformalion 277. K'rystallsamlstein, petrogr. Beschr. 38, Genesis 4 is, in der Trias 376. Kiisten, Brandung daselbst, 476, Zerstiirung dcrselben <76, 177, 479. Kiistonhebung 128, 129, 433. Kiistensenkung 128, 129, 431, 433. Kiistenriff 491. Kugeldiorit, petrogr. Beschr. 57. Kuizelige Absonderung 250. Kugelporphyr, petrogr. Beschr. 52. Kupfer, gediegenes ira Melaphyr 59, 309, iin Moore 162, durch Reduction ontstanden 487, am Lake Superior 309. Kupfererze, 154, in Ga'ngen boi Freiberg 287, in der Dyas 359, 364, in der Trias 377, 396. Kupferkies 147, 154, buronischer 280. Kupferschiefer , petrogr. Beschr. 37, von Mansfcld 164, Kntsioluing seines Erzge- haltes 187, in der Dyas 364. Kupfervitriol 147. Kuppolfb'rmige Schichtenstellung 244. Kuppen 248. L. Laacher Sec als Maar 405, als Vulkanenge- biet 408, 494. Labrador als Gosteinselement 48, sein Far- lionspiol durch Mikrolithe hedingt 26, iin Diabas 60, im Galihro 64, iin Hypor- slhcnit 63, Zersetzung desselben 450. I.altyrinthodonten 337, 372, 375. l.aocopleris 441. I^genfbrmige Structur 24. Lagengneiss 84. Lagor 234, 248. Lai.'organgc 249. Lagerung, concordantc 235, iibergrcifende 244, mantelfbrmige 244 , deckenformige 244. Lagorniii:s\ l .[-|,iillnisse als Mittel der Altors- ln->tiiiunung von Formationon 464. Lagomys Sardus 51 1 . Lagune 174, 177. Lagunenriffc 191. Lake Superior, Molaphyr mid god. Kupfor am. 59, 309, Erosion am, 469, Lamna 487. I.iiiulschneckenkalk 484, 483. Lapilli, petrogr. Bi-scln-. ss, Knlstohuny 114. 415. Laplace's Theorie 267. Lateralsecretion 457. Laurentische Formation, Genesis 227, 230, Steliung 266. 469, Beschreibung 470. Lava, Emporwallen dorselbon im Krali-r 113, Eruption derselben 114 , 116, l-'orll)o\vpuii der Lavastrome 116, Wanneleitungsftthig- keit derselben 116. Wassorgehalt 401, 405. Lavakegel 402. Lebacher Schiefer 357. Lebergebirge 400. Lecanocrinus 295. Leda Deshayesiana 480. Lehtn, petrogr. Beschr. 93, Enlslotiuii!: 413. Leimbacher Schiefer 302. 305. Leitfossilien 262. Leithakalke 482, 484. Lenamiindung, Mammuthrosto an der L. 514. Lenneschiefer 325. Lenticulare Einlagerungen 234. Lopidodendron im Devon 343, in dor Kohlo 332, in der Dyas 355. Lepidotus 442. Leptaena 295. Lettenkohle 385, 386, 393. Leuciscus 484, 487. Leucit, als wesentliches Gesteinselement 18, 24, 48, mil Mikrolithen 46, im Basalt 74. 77, 78. Leucitbasalt, petrogr. Beschr. 77. Leucitlava 78. Leucitporphyr, petrogr. Bosrhr. 77. Leucittuff, petrogr. Beschr. 98, von Laarh 495. Lherzolith, petrogr. Beschr. 80. Lias 266, 405. Liebenerit-Porphyr 56. Liegendes 236. Lignit, petrogr. Beschr. 44. Ligurische Stufe 490. Lima triassisch 374, 382, jurassisch 406. Limulus 336. Lineare Erdbeben 424 Lingula 356, 386, antiqua 296, prima 4*16, Credneri 356. Lingula flags 305. Lintongruppe 325. Liparit vn Ungarn 497. Litoralzonen 9. Litorinellenkalk 249, 483. Lithostrotion 334. Lituites 497. Llandeiloflags 305. Llandovery Rocks 305. l.d.-iistidoii, eailmiiiM ho ;<:<6 l.dsliehkeil ilcs ur. Hesehr. 3S. M. Maaro lO.'i, Mill l.;i;icll 494. Maehm-a 296. Macrocephalenschicbteti 415. 417. Maeniehoilus 316. Marrupotaliehthys 318. Miiohtiukoit 439. Mii-ax ', ',s Maudehm-Licr Sand 47'J. Mauiie-i;i< Mi-hdiial im Diddinil 36, seine l.os- lichkcll 145, seine Mischciduiii: au< dcin \|,',.iv ^17, itn riu-s\\;is-cr l(",l, iin Mccro ll, Mauiifsiiin l.imcsloiic 369. MaiMir>iasiliral , \\ iilcrstclit dcr Zersctzunj; U'.i, l">-2. i:i:t, 154. Mani'sitxpalli, M'ini' Aiit'luslirhkcil 145. isfiislcio. acccssorischcr (iciiu-ntAtlK-il I '.i. iin Mill-nidi- 3. 1 ;, iin l>ial)as 60, als Sand 87, Lagcrsliillon von M. in d. Laurent. l-'di-in. i73, liin-diiiscliiM- iSO. M.i'jiiclkics. arcfssui-iscliiM- CitMiiiMigthuil 19. M.uii/r, U,-, k.-n ',82, M. Stnfc 486, 499. M.ilacliil t.">4. Malm 40o, 417. Malnid lirupp.' 305. Mammiilh 182, 507, 512. Mandchi -JO, I'liiMcliini- di-i-M-llifii 1 ">.'>. Maiidrlslrinarlk'c Slnictur :H . hi-i hdiiid-cm-n Vnlkaiirn 119. Maiiu'ancrxc , /rrM-l/iini: di-i-si-llicii H7, in drr D\as 363. MaMikHmiiiiur Liiijcriuix 244. Marcellus-Schiefer 3 :>.">. MariiHir. pclfd.-r. Hcsrlir. 3.'i, dnivli Mcla- iinn-pli.-hcn ITS. Marxipitcs 448. M.I i-r S(ni<-|ni- 2i , iiia-si-.- :ti. die niiissi.-i-n FeldspaUigdsteine 47,48, hci Eraplivgesteinen 108 , massive cdiii-^s- di.-dfi- :?:<::, i46. M.i-loddii .',S4, 485, 4S7, 512. MastddoiiSiiiini-, H7.">, 3Sfi, HS7. M.-iM-, scjnc Verlheiluni; anf dor Kid-.l.ci IliirlH- 9; I'liNcranderlirhkeil seine-, Niveans )2S. 129, sein (leliiill iin Minei-alsulistanzen 1fi2, seine nieclianisrlie 'I'lialiukeit 174, (' r.> Jiuir. Kloniciito ii. Goologie. seine /.erslorende . 1 1 ,nis|i (1 rln ende and \\ iederalisel/ende 'I'li.iliukeil 176. Meerlielien 126. Meerosm und 15. seine Senklin^ 132. Meei-esiuolasse 4S(i. Mt-erestori-asson 131. Meerestiefe, urossle 15, 16. Meerwiisser, sein niineralischer (ic-liall 162. Me^aceros liiliernicus 509. Mi'.uidnnyx 513. Me-aldddll 316. Me-alddns tricjnolor 401 . Megatherium 513. Meizerlea 445. Meissner, Dolerile des M. 495. Melaniii sti-dinhil'di-inis 442, inipiiiiida ' 1 r>:. Melanopsis Marliniana 1S5. Mel;ipli\r, pelrdi.'!-. Hosclir. 58, Eotstetlting 810, im Silur 306, iin Rothlie^enden 361, im Ne\v-K(-d-Sands(ono 395 , in dor alpinen Trias 402. Moliiplivrinandelslein , pclror. Boscltr. 59, Entstehung 155. Meliliili im NepheUnbaaaH 77, im Leucit- hasaltc 78. Mcnsch , zur Diluvialzcil 514. Meruel , petrui;r. r.escliivih. 37, EntstehOQg 213 , dos Koupor 384 , 385 , dor Kroide 432. Moriiolschicfer 213. .Mesd/oisrh264 ; inosdz. Konnationsgruppc372, Iliiekl)lick auf dieselhe 457. Metaile, ihre Entstchung durch Roduclion 140. McUillcarl)onatc, ihre Ehistehung 147. Metallsulfate, ihre Knlslelumg147, Rodiicinuii; dcrsclben 148. Molamorphisclio Gesteine 219. Melainorphismns 219, dnrch Wassor 220, dnrcli viilkiin. Diimpl'o 222, dureli Kolilon- liriiiule 223, dureli Kni|>li\i:ostome 223, iill^eineiner 227 , Kinwiirt'e i;ei:en denselben 230. Motanidi-phdse , P.e^i-ilT mid Ursa<;he dorsolben 220, h\dalntherrnisclie M. 225. Miascil, potrn.ur. liesehr. 55. Mii-helinia 334. Micdpsiinirnit 89. Mierastoi- 446, 448. Miei-dlestes 386, 389. Miki-dlliicliiatidiisslriieliir 21 , 28, 29. Miki-dlithe. 26, 28. MikrostmcUir 28. Milidlilonkalk 219, 468. Millsldiieuril 260, 340. Minoraluiiiii.'!-, ihre Knlslelunii; 157, 233, 251. Minerallosunuon 152, Alisiil/.e ;ins densellien 155, 157, 158. Mincralofiie , als llilfs\visst-nseliaft dor (lon- h.uie 2. Mioeralqaelleo , Gangbiidang dun-li sie 158, I :>!, ihre Absiilzo 160. Mineijilsolnlidiien , die Sjekor\\ asser \\erden 7.\\ M. 152., Absiilzo ans donselbcn 155, in Ornsen 155, in Spalh-n 157, in llolilen 15S. an der Knldlierllaehe 159, ihr niinera- lischer de-hall 160, dom Mecre zugefiihrlc 161. 34 530 c (iotcinc 212. Minelle , pelr. Beschr. .'10 Miociin 260, 464, 481. Mississippi, Hussijchiol 107, Dctnltis 171. Miltclmorancn 183. Millelplancr 446. Millclipudcr 446. Molcllrn 113. Molassenformatioo 475. Molluskcii, kalkahschcidcnd 191. MuniiLirapsns 294. Monotis salinaria 400, subslriala 409. Montlivallia 421. Moon? 194. Moorkohle 44. Moostorf 43, 1!4. Moriincn 183. Mosasaiirns 436. Miihlsteinporphyr, pctrugr. Beschr. 52. Miinder Mergel 424 , 425. Muiiuendorfer Hbhlc 510. Maiden 241. Muldenhucht 241. Muldenlinio 241. Muirhisnnia , dcumisch 31G, sihmsch 296. MiiM-hclhiiiike, gchobene 129, 130, im Innorn dcr ContiiiciUc 133, als Kalkabscheidungen aus dcm Moore 191 . Miischelkalk 266, 375, 379. Musclielsandslein 380, 486. Mnschelschalen iil)er d. Mcersnivoau 129, 130. M\;icites 382. Mylodon 513. Myophoria 374, 378, 382, 401. Mytilus, dyassisch 357. N. N.idelkohle 44. Nauelllue, pclr. Besc.hr. 91, in der Molasse 475. Nagelkalk 406. N.ipldlia 46, Enlslehimg 194. Napbtbaquellea von Baku 46. Nalica Iriassisch 382. Naticella coslala 398. Nalrolilh ini Basalt mid Mclaphyr entstehend 155, 156. Natroncarbonal in gewissen Uineralquelien 159. Nalmnfcldspalii , Zcrset/iin^ drsM-llicn 148, 149, 130, 159. Nalronsilicale , /ci'sct/niii: dcrsciluMi 148, 14s 76, /crsot/.harkcil 156. Nephclinbasalt. pclroLii. Hcschr. 76. NepfaelindolerU, pclror. Hcsc.hr. 76, in dcr l.ansit/ 496, im siidlichcn Dcntschland 497. NiTi'ilonschic'hlcn 302, 305. Ncrinca lulxTcnlosi 423, 425, \isin t;is 425, lirnidi nlana 423, pyramidalis 423. Ncrila conoidca 467. Ncst.-r 20. Neusal/wcrk, Qucllabsatzo von, 160. Ncnniplcris 332, 355. New-red-sandslone; lower 369, tipper 392, in Amcrika 394. Ni;ii-'arafalle , ihrc crodirondc Thali.ukcil 168, als Xcitmaass 198. Niii^araperiode 305. Niederrheinischfi Tcrliarbuclii 477. Niederschlagc , gcsteinsbildcnd 213. Niederscldesische Tertiarbucht 477. Nil-Delta 172. Niveauvcrandernnj.'cn dcs Bodens 128, Sera- pislempel 130, Slid Amcrika 129, Skandi- navicn 130, Sicilien und (irossbi itannicn 130, 131, dnrch Korallenbaulen bewiesen 132, in vergangenen Perioden 133, 135. Nodosaria 448, 480. Noeggerathia 333, 355. Norit, petrogr. Beschr. 57. Normalpyroxenisch 203. Normaltrachytisch 203. Nosean, als \\esentliches (iesleinselement 24, 156. Noseanphonolilh, pelrogr. Beschr. 68, X.n setzbarkeit 156, im Laacher Gebiete 494. Nolhosaurus 375, 382, 386, 389. Nucula 296, Hammeri 414, 415, amygda- loides 465. Nummismalen-Mergel 409, 41 1. Nurnmulitenkalk 36, 219, 469. Nummulitenzonen 470. Nummuliles 465, 466, 467, 468, 469 0. Oberer Jura 417. Oberquader 438 , 448. Obcrsilur 299. Ober.strom urul IJntcr.stritm im Met'rc 174 Obolns 296. Obolussandslc'in 305. Obsidian, pelrogr. Beschr. 70. Entslclmiig 206, in Ungarn 497. Occanischc Inscln 11, Slrurnungcn 174. Ockerabsalze 160. Ockerkalk 302, 305. Odonlopleris 330, 355. Oclivi;i"MCM \dii Noi'dainci'ika 40, 1pato\\itzer Kalk 36, 384. Ophit, pelroijr. Beschr. 57. Opponilzer Schichtcn 396. Orhitulina 446. Organisches Leben als geolog. Agens186 ; Enl- \\ickelung desselben 256, 257, 265, 371, 403, 457, 461 , 514. Organische Substanzen in den Sickerwassern 141 , 448. Organische Substanzen produciron Kohlen- sa'ure 141, 486, als Reductionsmitlel 148, 486, 487. Oriskany Sandstone 325. Onnoceras 297. Ornalenschichten 445, 417. Ornithichniten 395. Orthis 295, elegantula 295, vespertilio 295, INIIX 295, tetragona 316, strialula 316. Orlhoceras, silurisoh 297, devonisch 316, carbonisch 335, triassissh 375, 398, 400. Orthoceratilenschiefer 325. Orthoccrenkalk 35, 305. Orthoklas, als Gesteinselement 48, 47, des Granites 49, des Granitporphyres und Fel- sitporphyres 54 , des Syenites 54 , des quarzfreien Orthoklasporphyres 55 , seine Zersetzung 448, 149, 150. (luthoklasgestcine 47, 48, 49, ihre Zersetz- barkeit 449, 450. Oillioklasporphyr, quarzfreier , petrogr. Be- sclir. 55. Ostrea Iriassisch 382, jurasiscb 403, Marslii 415, earinala 445, vesiculnris 448, longi- ruslris 474, callifera 474, c\alhula 474, edulis 488. (Klenlepis 318, 349. (Modus 466. (!../; unites 374 , 385. Otozoum 395. Otlrelitschiefer, pelr. Besehr S(i. hiironisi-lirr TS Oxford 421 , 425. Oxydationsprocesse 446. OxM-hina 487. P. Parilisclicr Oiriill, M-ill.' SlcolllUllgcn 478. Pnlaorhinus 334, 335. I'alat-onisciis 337, 357, 364, 364, 3fi9. t. U>S, 473, 474, 476. I'iilaeoxyris 385. ou i4 . 360. 28S ; Riickblick auf die palaeozoischen Pcriodcn :f7l. Palagonitfels 98. PalagonittufT, petr. Beschr. 98, Enlsloliunii 222. 1'allisya 385. Palmacites 479. Palmen 479. Paludina orbicularis 473 , diluviana 505. Pampas, die Diluvialablagerungen der P. 513. 1'apicrkohlc 44. Papiertorf 43. Parailoxidos 298 Paragonilschiefer, petr. Beschr. 84. Parallelstructur 233, ungleichformige 234. Pariser Grobkalk 464 , P. Stufe 489. Pausilipptulf, petr. Beschr. 98. Pechkohle, petrogr. Beschr. 44. Pechstein, petrogr. Beschr. 53,70, im Carbon 347, Entstehung 209. Pechsteinporphyr 54. Pechtorf 43. Pecopteris 332, 355, 385, 394. Pecten, dyassisch 357, triassisch 374, 378, 382, jurassisch 414, P. pusillus 356, lae- vigatus 378, 381, discites382, personalus 414, pumilus 415, crassitesta 440, aspor 445, quadricoslatus 448, Janus 484 , Miin- steri 481. Pectunculus pulvinatus 466, obovalus 474, pilosus 484 , Jacobaeus 488. Pegmatit, pelrogr. Beschr. 54. Pelit, Structurverhaltniss 21. Pemphyx 382. Pennsylvania, Anthracit von P. 194. Pentacrinus scalaris 408, subangularis 410, briareus 408, basaltiformis 409. Pentanierus Knighti 295. Pentamerus-Kalkstein 305. Pentreraites, (Pentatrematites) 334. Peperin, petr. Beschr. 98. ' Perioden 258. Perlit (Perlstein), petrogr. Beschr. 71 , Enl- stehung 206, in Ungarn 497. Permisches System 266, 353. Petherwin-Group 325. Petrefactenkunde 2. Pctrogenetische Geologic 201. Petrographische Geologic (Petroi:iapliic 17. Petroleum, petrogr. Beschr. 4f>, .Kiilstrlmni: 494, im Devon 311. Pflanzcn sammeln Phosphorsiiure INS, schci- den kohlens. Kalk ab18S, dnrch Pfl. cin geleitele geolog. Processe 186, 188. Phacops 317. Phascololherium 444. Phillipsia 336, 337. Phoenicites 479. Pholidogasler 337. Plioladomxa aculicoslata 423. Phonolith , pelrugr. Beschr. f.7 , seine /.ei selziuiL; I5(i, seine Erupluni iin Terliiir 494. Phonolilhgiingc 448. I'l.onolilhke-el 117, 494 , 496. Phonolithtuir, petr. B.-schr. J8. Phosphoril, petr. Beschr. 38, im Devon \<.->c, Phosphorsiiure, ihre ('.ircnlnlimi im Thier- und Pflanzenreiche 188. 532 , l'li\lliti:iici-, 2. Pbragtnoceras 297. Pbyllit, pelr. Boschr. s;i, 27s. Phvsik, al-> llilf.\\i>xi'ii>cliail dcr Ph\sii>i:rapliische |ic 325. I'inic, vnlkanische , 414. Pinite.s 195, 479, 481. I'iiin.i diliiN iiiiiii 449. Pinns Miccinifor 480. Pi-olillicnkalk 36, Eiilslelmni; \-z\ , u>n Paris 450, 451. Placodns 375, 382. Planer 432, 438, 454. Plai:iaulax 425. PlaLMoklas als ricslemselement is, 25, 47. IMa^inklas-hasalt 72. PlaiMoklas-Dnlerit 72. l'lai;ioklas!;esleine 47 , 48, 68. Planetensvslem, seine Knlslelunii; 267. Planorliis cuomphalus 473. Flasliciliil des Kises 180. Plateau, Definition 12. I'l.ilm. als accesxtii -i.xeher (lemeiii.'(hcil 19. Ratteofdnuige Alisondci uni! dcr \nlkanischcn (icstcino 118, 250, cliaraktci islis* h fiir liomouciic Vidkane 118, 250, plnttenluriiii.^!' Mincralniassi-n l'A3. 251. Plalycriuus 334. Plalysonuis 357, 364. IMesiosaurus -407. PteuixxHctyum 314. I'lriiiotomaria 496, carhonisch 336. I'liocaii 266, 464, 4HI. IMomhii'irs, .MiiiriiilliildiinuiMi diiM-li die doi- li^rii TluTiiu-n 227. 1'lnloniscli 205, pi. Metamorphose 228. l'l\iiioiillmiii|i|ic 325. Polargletscber 32, I8i. Polai isalionserscheinungea 24, 25. I'olarstrom 175. I'oliiscliicfor, pelrogr. Beschr. 39. j'oKfdrisclic Absondenrag 249. Polybalit 367. Pulynosien 11. I'oKpcn, kalkahsrhi'idmd 190. I'orcrllanjaspis 94, Knlslcliunii 223. I'm. -n mil dl.iv-iil-i.ni/ gefiiHt 25, mil Kliis- si^kcit ^i-riillt 27, mil ila'l scllisl dcr dicldosU'ii (Jcsteine 142. l'oi|)li\r, (|iiai xlnliiiMidcr 51, <|uarzfrt'ii'r 55. l'orpli\i isclic Slmctur 21. I'diphyrit , pctro^r. hcschr. .IS, Hnlstcluini.' 210, mi Hotldic.ucnden 361, in dor alp. Trias 402. i'orphxrnule, peln^r. Beschr. 83, liiiruni^rlie 178, drvonische : IViiodc 353, 354. I'olei-iocrinus 334. Potsdam-Sandslein 305 l'riinili\c I in niidiniifii ni'.i. I'riinordialxonc 301, :<0.">. I'risinatisclif Alisondcninu . KhhlcliuiiL: di-i selhen 118, l)ci homoi;. Vnlkanrn 118. -ik . I'rohii-slcin 39. Procfinfbmiatioi 43 1 . I'liiccssc, li\(lii>-clirniisclic 143. Productive Koldciilornialioii 338 , 340. 1'roduclns, dor Kolde 3.'(5 , dcr Djas 35(5, 365, 369, semirclicnlaliis 335, iiii/antens 335, scaliricnlus 335, horridns :<.")('. Proterosaurus 357, 365. IVolorardinm 338, 402, 445. I'rotoL'inijneiss 81. I'roto^iiiizranil, pclro^r. Beselir. 50. Protolia^litlVIs 63. I'r/ihram 288. Psaronius 355, 360. Psaminil, SlrnclnrverJiiilliiiss 21. Psaininodus 337. 1'sepliil, Striiclnrvcrlialtniss 21. Pseudomorphosen 143. PsildiKilciischicldcn 'i1 1 . Psiloplivton 313. Plei-aspis 298. PlcricldliNS 318. I'terinca 316. Ptcroccias Occam' 423. Plerodaclylns 419. Ptciopliyllnm 374, 385, 388, 394. Pleroznmiles 374, 385. I'uddin^stonc, pclro.yr. Bcsclir. 91. Pupa, carhonisch 336, muscornm 511. Purhetk 424, 425. Puzzolnn, pelroi-r. Beschr. 98. Pyrina pygaea 440. P\i-olusil nach Maiiiianspalh t '. 7. P\rop iin Serpentin 41. P\ro\en sielie Ant-'it. (^nadei formation 431, 437, 438, 439, 453. (Jnadersandstein 43f, 438, 439, 453. Quarz, als (iesleinselement IS, ini Mariuor 35, des (iranites 49, lies :< - Quolten, \varine 7, heisse 120, Al^at/e der sellien 121 , mineralhalliiie 9, 160 ' fi1 - ''"' Mi'"' 1 ' 1 ' 1 m-lialt 160, Hll, L:\pMiilirende lf.:t, ilirc Kiilsteliimi: Ui.'i, liieniiende 10T.. UUCITIIS 176, 179, '.SI, 4S2. R. Hadioliles. siehe Ilippmile- KaiMer Srhichlen 396, 401. Haininolshci'ii 311. H,t|.illi ss, 1o:<, 114. Basencisciistein, pelrour Bcschr. 42, Hnl- islehmii; is 1 .). Kastriles 294. Itaiirhxvacke , pelroi;r. Bcschr. 37, in (Iff D\a-, 305. Reading s.-rics 464. ini Hulninil 37. 313. cssc 14S, 18f>. Rehberger (irabon 226. HciclM-nhiillcr Kalkc 3D6. Hciliini'sl>n>c( > i i n, |n-tn>i;r. Hcsc.hr. 92. Kcilu-hvulkaiic 106. HcliclT(.rnu-ti dfs I,an.lfs12, koil (Icrsclltcn 135. Ucnnlliirr dcr Diluvial/fit .51 1 , von Schussen- ricd ,">14, in) llohlcfols 516. Ht'plili.-ii, dif crsl.Mi 337. Itciinii in dor Braonkohle 44. Kt-l/ia 374, 3Si, 38*. lUialix-lic (iruppe 3S8, 393. Rhampborhynchos 420. Ulicin, scin (ichalt an niincralischcn Sul)- slan/fii 1('1, I'luss^cbit-l und VVassei inciii-e 1fi7, Dclrilus 171. Hlit-inisclics Schiefergebjrge 320. HIiiiK.ccrns 483, 484, 485, 487, 508. Ulii/(.ca 440, Mantclliana 445, ocloplirala 448, psillacca 487. HirsciiHt'im 509. Hii'M'ii!:ranil 286. Rin^Nviillo, \nlkiinisclic 104. Ktitii 376, 377. Ho^iMislrin , pt'lrni;r. I'.i'sclir. nr>, Knlsli'linn;; 21 S, in .Icr Trias 376. llullsliirkr 212. HdSlrllaria liiai-mplcra 465. Kolatiirisrlic I'nllx'bcn 123. Htilliciscnslcin, prlruiir. Ht'sdir. 42, in Itrnnn- cisfioti'in uniiloNsandolt 146, Inirdiiischcr 279, iin Devon 324. Holhcr (infiss 81. Holliiznlli- 2S7. RoUlltegendes, pcln.LT. H.-scln. ( .0, von Mans- fcld 1C,',. 2T.6, 3r,' ( , 358. i-siaiicn in dec laurcnliscben I'onnalion 273. llndislen 435, 444. Hiicken in tier /eclislfinloriiialion it(7 Htisflicln 30S. Hnsskohle 44. Untsclillaclicn 242. 242. S. Saallpiiiuler 247, 252. Sallies moyons 464, du Soissoinais 4(54, 467, 468. Sachsischc Schwciz dnrcli Krosuin enlslan- don 168. Saernlare Niveaiiveriindernnizen 128. SiiiilenloriniLie Alisoiulernn^en der lioino-e nen Vulkanc 118, IKM Ernplivijesleinen 202, 249. Sn^cnarin, siohe l-opidodondron. Sa^enopleris 374. Siiior 252. SalsiMi 196. Salt Lake 162. Salze, im Mccro 162 Sal/i;eliii^(' des Salzkaninu>rt;nlos 400. Salzseon 162. Salzthon, pclrogr. Bcschr. 94. Samland 479. Sand, petrogr. Bosclir. 87, vulkanist her S.. pclrogr. Bcschr. 88, Knlsleluin^ 114, 115, 170. ' Sandcrzo 364. Sandkolilc 44. Sandslein, Slruclurvi'i'hallniss 22, (icsleins- classc 31, polroiir. Bcsc.hr. 88, Knlslolnini; 213, von Fonlaincblcau 475. Sanidin, als Goslcinsclcnicnl IS, des Felsil- porphyivs 52, dcr jiin^eren l''eldspalhi;i % - stcinc 64, des Qua rz trachytes 65, des Tra- chyt 66, dos I'honolilh 67, Zcrscl/nni: dess(>ll)cn 150. Sanidinlrachyt, pelrogr. Bcschr. 66, Zcr- si'tznn.ii dessolhcn 150. Sanidin-OIigoklostrachytj pclro^r. Besehr. 66, Zcrsclznni^ desselbcn 150. Sallellonniiicr ScMchtenbaQ 239, 241 Sall.cljoc.li 241. Satlcllinic 241. Sattclriicken 240. SaiierslolT in den Sirker\\assern 141, 0\\d,i lionsproccssc dnrcli densellien 14(i. Saugschicfcr. Saillllliff 19<. Saiirichnites S.'is. Saiirichlhys 3S2, 3S6. Scaphilps 438, 439, 445, 447. Schaarcn dcr (iiinue 253. Schalicn, carlionischc 336. Srlial-tein , pelroi;r. Bcschr. 07 , ini Devon It4. Sehalsleinlireci'ic 97. SchalsU-icK-onglomerat 97. S. liaiinikalk 370, 3S3. 393. 534 Scheuei>aml und Cieschielte "id I, 505. Schichlen 233. Schichlenbau 237, 339. Bchichtengrnppe 23."). Scliichtenkopf 235. Schichtonrcihe 235. Schichlenstorungcn durch Gyps 146, 162, ilire Ursachen 162, 237, Verschiedenartig- kcit derselben 237 , im Devon 326 , im Carbon 349. Schichlung, Slruclurverhaltniss 22, 212, 233. Schichtungsllachen 233, 235. Schieferkohle 507, 509. Schieferlelten, petrogr. Beschr. 94. Schieferige Struclur 21, 212. Scliieferung 233, transvcrsale 246. Schieferthon, petrogr. Beschr. 94, Entsteliung 213. Schillcrfcls, petrogr. Beschr. 63. Schillerspath im Schillerfels 64. Scliizodus 356, 365, 369, 370, 371. Schizoneura 378. Schlackenberge 494. Schlackigc Struclur 21. Schlamm, Bildung 170, 172, Ablagerungen 171, 172, 173, 174, 177, 178. Schlammgesteine, Slructurverhaltniss 22. Schlammvulkane 196. Schlangenwulste 380. Schliffflachen 184. Schlollen 34, 165. Schmelzlinie der Gletscher 181. Sch nee 31. Schorl , siehe Turmalin. Schbrlfels 79. Schoharic-Zone 325. Scholtland, Vergletscherung 502. Schratlenkalk 439, 445. Sehrcibkreide 219, 432. Schriflgranit, pelrogr. Beschr. .11. Schuppige Struclur 20. Schussenried 515. Schutt, vulkanischer 88. Sclmllkegcl 103, 170. Schwarzkohle, pelrogr. Beschr. 44. Schwel)cnde Theilchen, Ablagcrung 237. Schwelel, als acccssorischer Gemcnglhcil 19, als vulkanischcs Suhlimalionsproducl 113, Diimpfe von S. 113. Enlslehung von S. 188. Sohwefelbaryum 154. Schwefeleisen , Zerselzung dessel!)en 147, in Kohlen 186. Schwcfelige Siiurc . als \ulkanisches Product 113. Srliwefclkics, als access, (lemengtheil 19, seine Zerselzung 147, 154. Bchwefelmetalle in Metallsalze zersctzi 147, Bildung derselben 154, 157, 158, als lloli- Icnanskleidung 158. Schwefelquellen iss. Schwetelsaurc im Mri-rc U2, als vulkan. Product 222. Si li\M'l'c|\\asserslolTgas , ids vulkan. Product 113. Zrrselzuni-VM vei-milli-M .I 154, 158, 188. im MCCTC 16-2. Kntstehuns> ilcs S. IS7, 195, 222. Sch\vet'cl\vass('i-sl<)HV.\lialalioMcii I 1H. ihr mc- tamor|)liosircud<-r Eintluss 222. Schwerspath , als (Jestein 38, seine Enl- slehung 157, sein Auflrelen in (iiingcn 157. Schybicker Salz 486. Scorpione, carbonisch 336. Scyphia reticulata 422. Scyphicnkalkc 422. Secretionen 19. Sedimentarformationcn, ilire Gliederung 266. Sedimenlargesteinc 201, 211 , ihre Kennzei- chen 212. Seebeben 126. Seebjoden, Senkung desselben 132. Seen 9, Entstehung dersell>cn durch Ein- sliirze 164, als Klarungsbecken 171, Mo- riinenseen 186. Segeberg 164. Seifen, petrogr. Beschr. 87. __ Seismograph 124. Seitenmoranen 183. Semionolus 375, 386, 387. Senkung der Kiisten 128, 131, locale 131, 163, ganzer Continentc 132, ihnis<-lic Zeilaltcr 310. SiiiKisaurus 375. Sintcrkolile 44. Siphonia 448. Skandinavien, seine (ilclscher 182, ,'idl. zur Eiszeil , f >01 . Smaraiidit im (ialiliru 63. Sohllliiche 235. Sdhlucstciu 384. Solilschieferthou 346. Snissoiiische Slul'e iS'J. Sollataren 113. Solcidiol'ener Schiel'er 42:(, 42"i Soolen oder Sooj(|uellen 159. Sounds 178. Sp.iltenbddnnuen 135, 13fi, 137. ir,3. iiH 231. Spatangenkalko 439. Spalaogus llollmanni 481. Spathoisenstein . petroiM'. Beschr. il. seme I imxandlnni; in Brauneisonstoin 146, aul lian.-on 137. Specifi-chc- ilowieht dor Ik'steini" 29 . der Hide G. speoton Cla\ i38. Sphaerodus 442. Sphaerolithisrho Strueliir il. Sphaerosideiit . petroi:r. Beschi . 42, in tin carlnm. Formation 329. Sphacrulitt's 446. Sphenophylliim 330. Sphonopteris 3i<2, 355. Spieuol 242. Spinell ini Marmor 35. Spinnen, earbonischo 336. Spiriler, doMmiseli 313, caiboniM'h .(33, dvas- MSC!I 356, 363, triassiscli 37'., 382, 38't, j jurassisch 408 ; S. disjiim-lus 3 I 3, macrop- terus 313, speciosus 313, glaher 335, 336, slriatns 335, 336, tindulatus 356, Mentzcli 381, 382, Walcolti '08, roslratus 409. >pirilVr-ilisjunctns (Vorneulii) Schichtcn 325. Spirifcn-nsiiulstein 320. Spiriiiora cler Kohle 335. SpiMM-silr 486. Spond\lus 447. Spongienkaike 219, 418, 422. Spritippipllcn 121. spnmur und Sprangkltifte 242. Spiudi'lstoin 36, 121. SUingelgaeiss 81. Slalamnitcn. Kntslrliunj; 138. Stalaktilcn 33, Entslchuii^ 158, 163. Sliisslurt 33, 34, 114, 215. Slaiiclmn.!: 238. Slaurolith, als (icnicn.ulheil 18, 86. slaiirolilliscliiclVr. pclro.m 1 . Hcsr-hr. 86. Si.'inkolili 1 . polrour. Itcschr. 44, Enlistehung 1!>3, I'.i-'i. 313, Vcikokimi; dcrsi'lhcii 194, 204, 209, 210, in d(>r cai Ixmisclirn I'ur- nialion 3i8, 345, in dcr Dyas 359, in dor Kind,- ',33. Steiokohleoformatioo 266, 32 s , gcnj-r. Vor- l-nMliui:: 340. Slrinnl. sii'hc PclrnlrlllM. prlnipr. Itcsclir. 3-J, nN (icslcins- is, seine- \'i'iliiviliiii|4 in dor h'or- Miatioiisrcilic 33, seine Anl'losiiiij; und Wrj^- Inlirunu; 14\, Kntslriiunu drr Stcinsal/.ali- la^iTiinui'n 213, ini Silur 2'J1, in dri-|)\a- t6<">, Mill Sla-sf'nrl :tf.G, ini ItiinNand- -trin 37fi, ini Mnscliclkalk 37, ini Salz- kainincruiil 400, ini Torliiii' 486, von Wio- lic/k Slri-nlilTK''! Kill Ili'll 481. H.-tlim-r Sand 480. Stickstitd in den Sicker\\ax-ei'n 141. Sliiiinaria 312, 333, 355. Stinkkalk 35, 365. Stink--l('in 365. Stirninuranen 183. S-tockseheider 286. Sloekwerk \>n Go\or 286. Stneke 231, \1 . Stonestield Slates 4U, 416. Slos>1'ormii:e Krdbobcn 123. Stosssoito der Felsklippen 1^3 S(rainberi;er Kalke 424. Strandlinien 12',. Stratovulkano, Cliaraktui deiselbcn 101, Mate- rial dersclben 102, Untergrnnd dei-sellien 103, Veillieilung derselben 107, 108, 136, in Knrupa 108. in Afrika 1 0endUisxc :t;ui. Ta \iles 179. Tfgd 482, 484, 485. Telcosaunix i on. Tellurfiibrende (ijin.ui- von SiHtenburgiMi 497. Tcm|icr,i|nr. /Illiallllic nadl it(<||| K nl ill licrcil 7, 1-20, lleraurriirkeii di-r Temperatnr :>, Irinssiscli 374, 378, 382, jnras- sisch 408, T. dongala 356, vnlgaris 378, 381, iHiinisniiilis 409, digona 416, lagc- nalis 'illi, peduncnlus 421, 422, impressa 421, subsdla 423, diphya 424, ob!oni;a 440, laniarindiis 440, Mouloniana 444, se- miiilobosa 447, carnca 448, grandis 481. TCI matosanrus 389. TertiiuToi 'illation 266, 459. 'IVxInlaria 448, 485. 'l'c\(iii\ siclic Stnictur. Tlijilcr, Oner- und Langenlhiiler 14. Tliall.iUiiii : _< 139, 168. Thaiu-lsaiui 464. Tlicca 297. Tln-rmen 7, 120. Thiciv, kalkaltsondernde, 189, 218, Kiesel- s;iiire absclioidcude 188. 'I'liicrisi-lio Snl>stanz<-n, ^culni;. 1'rocesse ein- leiti-nd 187, 218. Tlnin, petrogr. Ik-schr. 93, Enlslehung 213. TlKMiciscnsloin, pclrogr. Beschr. 42. 376. , Striiclurvcrhaltnissc 22, Ge- -Ifinsclasse 31, 93. Thonglimmersebiefer, petrogr. Beschr. 85. Tlionxalx. 32. i 1 , pctrngr. Boschr. 95, seinu Mc- tainorpliosc 226, 228, huronischcr 277. Tliuiistcin ^09, 362. Thracia 440. ThiiriBgiscb-Sfichsuchfi Tcrtiarbucht 477. Ttuiilcs SS5. 'rii'li'iistnlc. ^1'iillicniiisclie 8. TiH'land. Definition 12. TilancisiMi ini liasalt 74. Tilanil als (i.-iii.-n-tlieil 19, im Phonolith 67. Tithnnischi- Ktagc 424, 425. Tiu-plci Ihuii, pcti-ogr. Beschr. 93. Todl.-N Mcor 162, 215. Todllic^cndcs, sii-lie Hotlilirui-ndcs. Tnnalit ."iT. Tmiuiicii 475, 490. Idiinliigig 252. Topl'stcin, pt-h-ii-r. Bt-srhr. 41. Tmvix-liirhtrn :. Turneritlione '11. Turon 266, 438, 446. Turrililes 444, 445, 449. Turritella imbricata 466, terdidlala l>',. 493. I'ebersidit der Ccstein^irlcn 3 I . 537 Dfer, ZersUlr. derselb. durch d. Meei 171 I f,-i-\\.dl.- 17i. ITS, 174. 177. I7S. r,(H. .">">. '(.">>, 365. Iml.ra 14. I m::i-\\amlHl- li.-sli-im- -'' I iidaiifriidcr Scliichlcul.au 239. I licilcs LT\pllUs :t Hi. I ndulatorische Knll>.-l>'M 1i3. I .-lici-la^crum: il3. 3n.".. I in.. cai-|...uiM-li 334 iiin-sisfli 3S6. W.-ald.-n '. i-J. I iitcrL'niml dcr Yulkam- HIM. I nti'rmi'.-risrlic Walik-i- 131. I utcnu.lith 447. I utt-rplam'i- 439, 444. I utcrquadci- 439, 444. I i--.-l.ii-i:.- i69. I r^m-issformatinn i70. t i-mii. -n 439. I !* hii-tVriormatioii, Bescbreiboog 477. scli.-r (it-slfiiM- i30. I i>|iniiii:li-lii-i- /.ustaii.l ilcr I i-us s|t.-la.-iis :;os. :iio. :;i.">. im H..lili'1'.-N 5W I rllmiisrliii'l'i-r. |>.-tr Ucs.-lir. Sj. V. \.i.iiialriikalk 3U.".. \ .11 -lal.ilitat i.">7. \.nmlil, pi'lr. IVschi. 61. \ rm-ricardia \ i-i-alidcrlicliki-il 4(>", 46>. ir.lisrlicn \ .-I lialliu->s,- Vererblicbkeil i.">7. \.-rdi-iirkcti il-r (iai \t-rulasiiiii: k. V'erkohlungsprocess desselben m'., ii N.-m.-uili-Schi.-!.-!- 3 , ^74. Besehleonigaog VersleJneroBgsflihrung als Millcl xui Itcslim- iiiiint: des Alters di-r Ki-nialiiinMi 46i. \i-r\\crlVr i4i, i .":<- \-r\\.'rtiin-rii Hi'., i4i, i53, in . \ii-lu.iakalk 396, 399. \i\ianit ill KIHH-III-II 488. Nd-.-ln--.!.'. r.^sil.- :c.i.'i. Vogesensandstein 37r,, :i77, 393. V..'lt/.in 374, 378, 385, 394, 401. Vi.luta no.li.sa 465, athlfta 46fi. \ uikaiic nut, tii-scliiclit. 101 . anteraeeiflche 405, imnnalr Thaliukcil Hi. im /nslan.li' .l.-r Kniption 114, homog. V. llti. Vi-rkiiiip 11111- di-r iKHiioiicm-n und ^i-srliirhlclcn Vulkam- 1 1'j. (-(iiiiliinirli' Vulkam- 1 19. \ ulkaiHMi!:i-U|ipi'ii 10ti. YulkamMiinsrlii Hi:.. cl 10-J. 1 Hi. 117. \ iilkam-in riln'ii I IK;. Vulkanischer Schutl ss, 404, KntstciuiiiL; do*- s.-llx-n in. IM . H*. \iilkaiiismus 1l)0, scin Kinllu>x iUil dir lird- 1H7. li.-xl.-uu- ilnv Knlsli-liuiijj iOl . W. \Vackc si.-hi- Basal twacke. \Vackciillu.u. pt-tr. Hcschr. 94, Knlsteli. 454 . \Valdct. \cr-uukciH', submarine 434. Walcliia :$:).), 360. Walcliicnsandstoin 360. \Valknvnlr. pclr. Hoschr. 94. \VavM-r. s.-im 1 t:<.Mil. 'I'liati-ki-il 137, I .'i '. . -J^'.i, die von ihin aut'tiHostcn Hcslamlihcili 1 15^, 460, 161, I6f, seine mechan. Th&tigk. 165, seine Gegeawart bci Eruptionen id, Mcta- morpluiM' durch st-iiii' Kinwirkung 229. \Vass,-rdiimpl'c als \ulkan. Kxlialalioncn 113. NVasscrcis :HI. MCM-II /.I'itlMllllli'. iZ.'ulliiiisi-lli- 1 Xi-lli.-.- Slni.-lin X'MilitllllildllllU l.'i.'i. illl \lrl.l|ih\ r Mil IMllMIl lilli mi l'.;ivill 1 .'Hi, ;ml (iiiiiL.'1'ii 1 Xi-ulitlii- iin I'll. ,ni. hili i;;. /i -i'i/iiii_ 142, dor Schwefelinetalle li7. <-,;u h- kri'l ilrs I'l'.K-i-ssrs 1 .".(. ,I,-|' I'll.HI/ru |'|J /I .f|/lllii;^nirk>.|;illil<' I id. I ." I /i ^lin kcluii- ilrr in'liii---;^lii'(li'r j /inklili'iiilr iii kiililcii 1MJ. XiiikMill'iil, /cisi-i/l (lin.-li K:ilkliiiMil nl l.'ii Xiiiki-i-/.- I ',7, I is. i:ii. m llnlilm i:,s \|,- siilx.- I'll , iiu Nlm- JH . in ,|,. r I i XiniiiT/.c iin (H.niit jsti \. C.i)rii\\;i|| :(^i, Xillll>|i'illi:;i|| 'ji- Xirkuii. tin Synil .'i.'i /frlinii-ln-iii- Xirkon- krystallc XirkoiisXt'inl. IM-II-. Ursi-ln /liiniliiicliiT Scliichlcn Xl.liVCIM- (il-sl.-ilH- JI-J. ^|S Xdl'u'iT Si'liicl'i'l' HO.'i. XllfillliiJi- I irnicMI'-llii-lli' ilrr ln.frilii' ls ZusafQmenschwemmungsbreccieQ MI . X\\iltcr-i'-lriii 79 t / n ' ]. jjf ^ >> > iff ii_ '''nfd&aften feel*- *~dBW ,* UNIVERSITY OF ILLINOI8-URBANA Toil 2 026585312 *